Dienstcharta - Bezirksgemeinschaft Wipptal
Dienstcharta - Bezirksgemeinschaft Wipptal
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Sozialzentrum <strong>Wipptal</strong> „FUGGER“<br />
Einrichtung für Menschen mit Behinderung<br />
<strong>Dienstcharta</strong><br />
„Wir sind darin alle gleich,<br />
dass wir alle ungleich sind!“<br />
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Inhaltsverzeichnis<br />
1. Was wollen wir mit dieser <strong>Dienstcharta</strong> erreichen? Ein Vorwort ................................................... 3<br />
2. Wo befinden sich die sozialen Einrichtungen für Menschen mit Behinderung? ............................ 4<br />
3. Welche Einrichtungen gibt es? ........................................................................................................ 4<br />
4. Wer kann die Einrichtung nutzen? .................................................................................................. 4<br />
5. Was wird geboten? ......................................................................................................................... 5<br />
5.1 TEILSTATIONÄRE EINRICHTUNGEN / TAGESEINRICHTUNGEN ...................................................... 5<br />
5.2 STATIONÄRE EINRICHTUNGEN / WOHNEINRICHTUNGEN .......................................................... 10<br />
6. Wer sind unsere MitarbeiterInnen und wie arbeiten sie? ............................................................ 13<br />
7. Was bedeutet dem Sozialdienst das Ehrenamt? ........................................................................... 14<br />
8. Wie können die NutzerInnen ihre Wünsche und Vorstellungen einbringen? .............................. 14<br />
9. Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Familien der NutzerInnen? ................................. 15<br />
10. Wie ist die Verpflegung? ........................................................................................................... 15<br />
11. Wie funktioniert die Beförderung? ........................................................................................... 15<br />
12. Wie hoch sind die Kosten/Tarife für die NutzerInnen? ............................................................. 15<br />
13. Wie funktioniert die Aufnahme? ............................................................................................... 16<br />
14. Wann und wie wird der Aufenthalt beendet? .......................................................................... 17<br />
15. Woran kann man die Qualität der Einrichtungen erkennen? ................................................... 17<br />
16. Wir stehen auf der Seite der betreuten Menschen! ................................................................. 18<br />
17. Und wenn doch einmal jemand nicht zufrieden ist? ................................................................ 18<br />
18. Wo kann man sich informieren? ............................................................................................... 19<br />
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1. Was wollen wir mit dieser <strong>Dienstcharta</strong> erreichen? Ein Vorwort<br />
Alle Träger der Sozialdienste sind gesetzlich verpflichtet eine „Charta der Dienste“ zu<br />
führen.<br />
In dieser <strong>Dienstcharta</strong> stellen wir allen Interessierten unseren Dienst für Menschen mit<br />
Behinderung und unsere Arbeit vor und informieren über das Leistungsangebot.<br />
Die <strong>Dienstcharta</strong> beschreibt die Zugangsvoraussetzungen, erklärt die Kostenbeteiligung,<br />
schafft Verbindlichkeit für die Beziehungen des Sozialdienstes zu den KlientInnen, weist<br />
die BürgerInnen auf ihre Rechte und Pflichten hin und zeigt die Möglichkeiten für<br />
Qualitätsentwicklung und die Wege für Beschwerden auf. Sie dient dazu, den sozialen<br />
und fachlichen Standard unseres Dienstes aufzuzeigen und zu sichern.<br />
Diese <strong>Dienstcharta</strong> gilt für den sozialen Dienst „Sozialzentrum <strong>Wipptal</strong> ‚FUGGER‘“ und im<br />
Speziellen für folgende soziale Einrichtungen für Menschen mit Behinderung:<br />
Geschützte Werkstätte<br />
Sozialpädagogische Tagesförderstätte<br />
Wohneinrichtungen: Wohnheim und Wohngemeinschaft<br />
Trainingswohnungen.<br />
Der Präsident der <strong>Bezirksgemeinschaft</strong><br />
Dr. Armin Holzer<br />
Die Direktorin des Sozialdienstes<br />
Christina Tinkhauser<br />
Sterzing, im September 2011<br />
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2. Wo befinden sich die sozialen Einrichtungen für Menschen mit<br />
Behinderung?<br />
Die Einrichtungen der <strong>Bezirksgemeinschaft</strong> <strong>Wipptal</strong> für Menschen mit Behinderung<br />
befinden sich im Sozialzentrum <strong>Wipptal</strong> „FUGGER“, gut erreichbar im Zentrum von<br />
Sterzing.<br />
Die Struktur fördert das Leben in der Gemeinschaft und bietet gleichzeitig Freiräume für<br />
den Einzelnen.<br />
Adresse:<br />
Sozialzentrum <strong>Wipptal</strong> „FUGGER“<br />
Bahnhofstraße 10<br />
39049 Sterzing<br />
Sekretariat Sozialzentrum: Tel: 0472 726 411<br />
3. Welche Einrichtungen gibt es?<br />
Es gibt teilstationäre und stationäre Einrichtungen.<br />
Die teilstationären Einrichtungen - auch als „Tageseinrichtungen“ bezeichnet - sind<br />
während des Tages von Montag bis Donnerstag von 7:45 bis 15:15 Uhr und am Freitag<br />
von 7:45 bis 12:00 Uhr geöffnet. Sie sind an 225 Tagen im Jahr geöffnet – davon sind<br />
maximal bis zu 20 Tage für die „reduzierte Tätigkeit“ vorgesehen (z.B. reduzierte<br />
Angebote in den Einrichtungen, Alternativprogramme u.ä.).<br />
Die stationären Einrichtungen – auch als „Wohneinrichtungen“ bezeichnet - sind an 365<br />
Tagen im Jahr geöffnet.<br />
Bei der Aufnahme in eine Einrichtung wird verbindlich vereinbart an welchen Tagen<br />
der/die NutzerIn die Einrichtung besucht bzw. an welchen er/sie zu Hause bleibt.<br />
Auf Anfrage sind im stationären Bereich auch befristete Kurzzeitaufnahmen vorgesehen.<br />
Aufnahmen in Notfällen sind möglich.<br />
4. Wer kann die Einrichtung nutzen?<br />
Das Sozialzentrum <strong>Wipptal</strong> „FUGGER“ richtet sein Angebot an erwachsene Menschen ab<br />
18 Jahren mit einer Behinderung, welche angeboren sein kann oder im Laufe des Lebens<br />
erworben worden ist und die aufgrund dessen nicht in der Lage sind, eigenständig zu<br />
leben oder einen Arbeitsplatz zu bekommen. Es sind Personen, die ein Ausmaß an Pflege,<br />
Betreuung und sozialpädagogischer Begleitung benötigen, das zu Hause nicht<br />
gewährleistet werden kann. (L.G. Nr. 20/83)<br />
4
Im teilstationären Bereich können in Zusammenarbeit mit Schulen und Berufsbildung<br />
Minderjährige aufgenommen werden, sofern es sich um ein Ausbildungspraktika oder<br />
ein Projekt handelt. Eine Neuaufnahme von Personen, die das 55. Lebensjahr<br />
überschritten haben, wird nur in besonderen Ausnahmefällen gewährt.<br />
Im stationären Bereich sind nur bei besonderen sozialen Notlagen Aufnahmen von<br />
Personen im Alter von 60 Jahren und darüber möglich, nach Überprüfung der<br />
Aufnahmemöglichkeit in den stationären Einrichtungen für SeniorInnen im<br />
Einzugsgebiet.<br />
Anspruchsberechtigt sind italienische StaatsbürgerInnen und BürgerInnen der EU-<br />
Staaten, die ihren ständigen Aufenthalt in Südtirol haben. Nicht-EU BürgerInnen und<br />
Staatenlose müssen den Wohnsitz und ihren ständigen Aufenthalt in Südtirol haben um<br />
den Dienst beanspruchen zu können. (L.G. Nr. 13/91 i.g.F.)<br />
5. Was wird geboten?<br />
Die Führung der Einrichtung und die angebotenen sozialen Dienstleistungen sind an den<br />
Leistungsstandards ausgerichtet, die im „Leistungskatalog des Sozialwesens der Provinz<br />
Bozen (2003)“ und im Beschluss der Landesregierung vom 28. Februar 2011, Nr. 348,<br />
aufgelistet und detailliert beschrieben sind.<br />
Die Leistungen sind familienergänzend und familienunterstützend - familienersetzend<br />
wirken sie dort, wo betreute Menschen keine Angehörigen mehr haben.<br />
5.1 TEILSTATIONÄRE EINRICHTUNGEN / TAGESEINRICHTUNGEN<br />
Der Sozialdienst der <strong>Bezirksgemeinschaft</strong> <strong>Wipptal</strong> führt als Tageseinrichtungen eine<br />
geschützte Werkstätte mit verschiedenen Gruppen und eine sozialpädagogische<br />
Tagesförderstätte bestehend aus zwei Gruppen. Im Zuge der Aufnahme wird vereinbart<br />
in welche Gruppe der/die NutzerIn aufgenommen wird. Einmal im Jahr haben alle<br />
NutzerInnen die Möglichkeit die Gruppe zu wechseln.<br />
DIE GESCHÜTZTE WERKSTÄTTE<br />
In der geschützten Werkstätte gibt es die Kunsthandwerkgruppe, die Haus- und<br />
Gartengruppe, die Textilgruppe und die Bügelgruppe.<br />
Gruppenübergreifend bestehen die Seniorengruppe und die Bargruppe.<br />
Alle, die in der Werkstatt arbeiten, erhalten am Ende des Monats das sogenannte<br />
pädagogische Taschengeld. Es ist Ausdruck von Anerkennung für erbrachte Leistungen<br />
und erreichte Ziele.<br />
Die Gruppen der Werkstätte beschreiben ihre Tätigkeiten folgendermaßen:<br />
Die Tätigkeiten in unserem Arbeitsbereich sind sehr vielfältig und bieten große<br />
Abwechslung. Sie sind sowohl auf Produktion, als auch auf Dienstleistungen<br />
ausgerichtet.<br />
5
Wir arbeiten kreativ und fleißig an kunstvollen Gegenständen, die für den Verkauf<br />
vorgesehen sind. Mit verschiedenen Materialien und durch das Anwenden<br />
verschiedener Techniken, entstehen viele unterschiedliche Produkte. Wir zeigen<br />
uns gerne nach Außen und schmücken Schaufenster verschiedener Geschäfte und<br />
Lokale mit unseren Produkten.<br />
Wir produzieren auch Produkte nach individuellen Wünschen unserer Kunden und<br />
erledigen Auftragsarbeiten in größerem Umfang.<br />
Auch für unser Sozialzentrum führen wir Arbeiten für verschiedene Bereiche aus:<br />
In der Küche unterstützen wir unter der Leitung des Kochs das Küchenteam,<br />
erfüllen Aufgaben für den Wohnbereich, arbeiten an der Reinigung des Hauses mit<br />
und unterstützen die Reinigungsfirma, greifen den Sekretärinnen unter die Arme<br />
und erledigen für die Verwaltung Botengänge und einfache Büroarbeiten. Dem<br />
Hausmeister gehen wir bei technischen Belangen zur Hand.<br />
Jede/r wird individuell begleitet und betreut, wobei vorhandene Fähigkeiten<br />
erkannt und gefördert werden. Jede Person wird mit den einzelnen<br />
Arbeitsvorgängen, Materialien, Hilfsmitteln vertraut gemacht und hat dabei die<br />
Möglichkeit, deren spezifische Verwendungsmöglichkeiten kennen zu lernen.<br />
Tätigkeiten der Kunsthandwerkgruppe<br />
Seidenmalerei: Wir malen Bilder, bemalen<br />
und gestalten Fotoalben, Kärtchen, Kissen<br />
und Schals in verschiedenen Größen.<br />
Acrylmalerei: Wir malen Acrylbilder und<br />
bemalen auch verschiedene Gegenstände<br />
und Oberflächen.<br />
Stoffmalerei: Sehr aktuell sind die T-Shirts und Stofftaschen die wir<br />
künstlerisch gestalten. Wir verwenden den Stoff auch zur Herstellung von<br />
Fotoalben.<br />
Keramikmalerei: Der Renner in unserer Produktpalette ist das Keramikgeschirr.<br />
Wir kaufen das Geschirr und bemalen dieses mit selbst entworfenen Motiven,<br />
dann fixieren wir die Bilder im Brennofen.<br />
Stricken: Wir stricken Schals mit moderner Wolle.<br />
Serviettentechnik: Wir dekorieren und kreieren<br />
mit dieser besonderen Technik Grußkarten, Teelichter,<br />
Bilder und andere Gegenstände.<br />
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Tätigkeiten der Textilgruppe<br />
Teppichproduktion: Wir sortieren Stoffe, schneiden<br />
sie, nähen sie zusammen, wickeln sie auf, weben<br />
Teppiche, putzen Teppiche und machen sie für den<br />
Verkauf fertig.<br />
Stricken: Wir stricken Wolldecken und Socken.<br />
Häkeln: Wir häkeln Schnüre für Wollteppiche.<br />
Bastelarbeiten: Hauptsächlich basteln wir Dekoration<br />
für das Haus.<br />
Tätigkeiten der Haus- und Gartengruppe<br />
Zusammenarbeit mit Wohnbereich: Kran/Rollstuhl<br />
und Speisewagen aus dem Aufzug holen<br />
Zusammenarbeit mit Küche: Essensmeldungen<br />
einholen und in der Küche abgeben, am Freitag<br />
belegte Brote machen, Essig und Öl nachfüllen,<br />
morgens und mittags abspülen, für die Pause am<br />
Montag Obst oder Gemüse kaufen und Saft pressen<br />
Speisesaal: Tische decken und abräumen, Servietten<br />
falten, Küchenrollen und Grissini nachfüllen,<br />
Tischdekoration für besondere Anlässe basteln (z.B. Weihnachten, Nikolaus)<br />
Reinigungsarbeiten: Teppiche im<br />
Eingangsbereich, Bar, Wintergarten,<br />
Gruppenraum saugen, Bar und<br />
Wintergarten wischen, Schaufenster<br />
reinigen, Treppenaufstieg am Eingang,<br />
Terrasse und Parkplatz kehren, im<br />
Winter Schnee schaufeln, Aschenbecher entleeren<br />
Recycling: Wertstoffe trennen und sammeln (Kartone, Flaschen, Papier in<br />
Zusammenarbeit mit Hausmeister), Papier für die Zentralverwaltung der<br />
<strong>Bezirksgemeinschaft</strong> entsorgen<br />
Gartentätigkeiten und Blumenpflege: setzen, jäten, gießen, umtopfen, Hecken<br />
schneiden, beim Rasen mähen helfen<br />
Mithilfe bei Hausmeisterarbeiten: Räume für Sitzungen/Fortbildungen<br />
vorbereiten, Müllkübel rausstellen, Einrichtungsgegenstände und –geräte<br />
transportieren, Auf- und Abladearbeiten (z.B. Getränke, Heilbehelfe, Sperrmüll)<br />
Brennholzverarbeitung: Holz schneiden, spalten, aufschichten und liefern<br />
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Tätigkeiten der Bügelgruppe<br />
Handtücher aller Gruppen einsammeln<br />
Polster- und Bettbezüge im Ruheraum wechseln<br />
Waschen und Bügeln der gesamten Wäsche der<br />
Einrichtung „FUGGER“ (Speisesaal, Küche, Bar,<br />
Gruppenräume, Wohnheim) und der<br />
Sozialeinrichtungen <strong>Wipptal</strong> „TRENS“.<br />
Tätigkeiten der Bargruppe<br />
Die Bargruppe führt die Bar des Sozialzentrums<br />
<strong>Wipptal</strong> „FUGGER“. NutzerInnen der<br />
verschiedenen Werkstattgruppen haben sich zu<br />
dieser Bargruppe zusammengefunden.<br />
Die Bar ist geöffnet vormittags bei der Pause und<br />
nach dem Mittagessen. Vor und nach den<br />
Öffnungszeiten ist auch viel Arbeit zu erledigen.<br />
Zwei NutzerInnen wechseln sich wöchentlich an<br />
der Theke ab, die anderen vier KollegInnen übernehmen den Service an den Tischen.<br />
Tätigkeiten der Seniorengruppe<br />
gemeinsames Essen im Gruppenraum<br />
gemütliches Beisammensein und Spielen<br />
Musik hören, Singen, Zeitung lesen<br />
Spazieren gehen<br />
Menschen mit Behinderung die aufgrund ihres Alterungsprozesses einen langsamen<br />
Rhythmus, viel Ruhe, Gemütlichkeit und Zeit für sich selbst brauchen, treffen sich<br />
in der Seniorengruppe.<br />
Was passiert mit den hergestellten Produkten und den angebotenen<br />
Dienstleistungen?<br />
Die Dienstleistungen und Produkte des Tagesbereichs werden zum Verkauf angeboten.<br />
Dazu werden laufend Gelegenheiten gesucht und genutzt, sich zu präsentieren und die<br />
Produkte vorzustellen. Wir arbeiten mit ortsansässigen Geschäftstreibenden zusammen<br />
und übernehmen auch Auftragsarbeiten z.B. für den Tourismusverein, für Hotels, für<br />
Banken, für die Gemeinden und für Privatpersonen. Ebenso werden themenbezogene<br />
Projekte in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Vereinigungen angestrebt.<br />
Sehr erfolgreich sind der Frühlingsmarkt und der Weihnachtsmarkt des Sozialzentrums.<br />
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DIE SOZIALPÄDAGOGISCHE TAGESFÖRDERSTÄTTE<br />
Wer mehr Pflege, intensivere Begleitung und Betreuung braucht, hat die Möglichkeit die<br />
Tagesförderstätte zu besuchen.<br />
Diese Gruppen beschreiben ihre Tätigkeiten folgendermaßen:<br />
Wir, die Tagesförderstätten I und II, sind Gruppen,<br />
die im Gegensatz zur geschützten Werkstatt<br />
schwerpunktmäßig nicht auf Produktion ausgerichtet<br />
ist. Nichtsdestotrotz stellen wir nette Sachen für<br />
den Verkauf her. Dabei folgen wir aber noch mehr<br />
dem individuellen Rhythmus und wer zu müde ist um<br />
an der Produktionstätigkeit teilzunehmen, macht es<br />
sich im Ruheraum gemütlich, während andere z.B. Musik horchen oder am Bachdamm<br />
Spazieren gehen oder spielen. Gemeinsam feiern wir unsere Geburtstage,<br />
unternehmen Ausflüge, und gehen zum Schwimmen, in Theatervorstellungen und in<br />
Konzerte zu denen wir eingeladen werden. Wir bummeln durch die Stadt, trinken hie<br />
und da einen Kaffee oder gehen in die Bibliothek und leihen uns Bücher und CDs aus.<br />
Die NutzerInnen werden von den ErzieherInnen und BetreuerInnen gepflegt,<br />
unterstützt, begleitet und gefördert.<br />
ERGÄNZENDE TÄTIGKEITEN – FREIZEITMAßNAHMEN - PROJEKTE<br />
Zusätzlich zu den obengenannten Tätigkeiten haben die NutzerInnen die Möglichkeit an<br />
verschiedenen ergänzenden Tätigkeiten und Freizeitaktivitäten teilzunehmen. Einige<br />
Aktivitäten werden regelmäßig angeboten, andere in Projektform durchgeführt: Lernen<br />
am PC, Musikgruppe, Kochen, Basteln, Ausflüge, Wandern, Sportveranstaltungen,<br />
Besuch von Kulturveranstaltungen, gemeinsames Bummeln in der Stadt, Besuche im<br />
Cafè, Meeraufenthalt (1x alle drei Jahre) u.a.<br />
In Zusammenarbeit mit anderen öffentlichen und privaten Organisationen werden<br />
Bildungsprojekte zur beruflichen und persönlichen Weiterbildung und zur Stärkung der<br />
alltagspraktischen Fähigkeiten angeboten.<br />
Bewegung und Förderung der Beweglichkeit ist für unsere NutzerInnen sehr wichtig.<br />
Neben Spaziergängen, Bewegungsstunden und Schwimmen führen wir auch<br />
therapeutische Übungen unter Anleitung der Physiotherapeuten aus.<br />
Wir feiern die Feste wie sie fallen! Im Jahreskreis bieten sich zahlreiche Gelegenheiten<br />
um Feste in der Gemeinschaft oder mit Angehörigen und Freunden zu feiern. Auch<br />
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eligiöse und spirituelle Feiern und Rituale sind Stationen und Blickpunkte im Rhythmus<br />
der Tage.<br />
Worauf legen wir im Tagesbereich besonderen Wert?<br />
Darauf,<br />
dass die NutzerInnen Fertigkeiten und Fähigkeiten erhalten und weiterentwickeln.<br />
dass die NutzerInnen im geschützten Rahmen ihre Arbeitsfähigkeit trainieren und<br />
ausbilden, auch im Hinblick auf eine Eingliederung in die Arbeitswelt. Sie werden<br />
durch ihre Leistungsfähigkeiten in ihrem persönlichen Wert bestätigt.<br />
dass die NutzerInnen in der Ausübung verschiedener Tätigkeiten vielfältige<br />
Erfahrungen sammeln und dadurch ihre psychomotorischen, kognitiven und<br />
kommunikativen Fähigkeiten ausbauen.<br />
dass die NutzerInnen aktiv an der Gemeinschaft/Gesellschaft teilnehmen und diese<br />
mitgestalten.<br />
dass die NutzerInnen sich ihres „Eigen-Sinnes“ bewusst werden und Freude am Leben<br />
haben und zum Ausdruck bringen.<br />
dass die Familie in ihrer Betreuungstätigkeit Unterstützung erhält.<br />
dass unsere Angebote „Hilfe zur Selbsthilfe“ sind.<br />
5.2 STATIONÄRE EINRICHTUNGEN / WOHNEINRICHTUNGEN<br />
Der Sozialdienst der <strong>Bezirksgemeinschaft</strong> <strong>Wipptal</strong> führt als Wohneinrichtungen ein<br />
Wohnheim, eine Wohngemeinschaft und fünf Trainingswohnungen. Sie können für die<br />
BewohnerInnen eine dauerhafte oder vorübergehende Wohn- und Lebensstätte<br />
darstellen. Für alle Wohnformen gibt es die Möglichkeit von befristeten<br />
Kurzzeitaufnahmen.<br />
Der Wohnbereich bietet Wohnmöglichkeiten für unterschiedliche Bedürfnisse und<br />
Notwendigkeiten. Hier finden die Menschen Geborgenheit, Sicherheit, Orientierung,<br />
Pflege, Betreuung und sozialpädagogische Begleitung.<br />
Für manche BewohnerInnen ist das Sozialzentrum der Lebensmittelpunkt und ihr<br />
Zuhause mit einer geschützten Privatsphäre. Für einige andere ist es ein zusätzlicher<br />
Lebensort zu dem ihrer Herkunftsfamilie.<br />
WOHNEN IM WOHNHEIM ODER IN DER WOHNGEMEINSCHAFT<br />
Im Wohnheim leben jene Menschen in der Gruppengemeinschaft, die einen ähnlich<br />
großen Pflege- und Betreuungsbedarf haben.<br />
In der Wohngemeinschaft lebt die Gruppe der Menschen, die über persönliche und<br />
soziale Kompetenzen verfügen um den Alltag mit einer größeren Selbstständigkeit zu<br />
bewältigen. Alle BewohnerInnen der Wohngemeinschaft haben den eigenen<br />
Zimmerschlüssel, einen Wohnungsschlüssel und einen Eingangsschlüssel.<br />
10
In der Nacht wird in den Wohneinrichtungen ein Bereitschaftsdienst gewährleistet.<br />
Worauf legen wir im Wohnbereich besonderen Wert?<br />
Darauf,<br />
dass die NutzerInnen die Gestaltung ihres Lebensraums selbst- und mitbestimmen.<br />
dass eine Normalisierung des Alltagslebens stattfindet.<br />
dass Integration und größtmögliche Teilhabe am Leben der Gemeinschaft stattfindet.<br />
dass wir die Familien der NutzerInnen ergänzen und unterstützen und dort wo es<br />
notwendig ist ersetzend wirksam sind.<br />
dass ein würdiges Leben gesichert wird.<br />
Wie sind das Wohnheim und die Wohngemeinschaft ausgestattet?<br />
Im Wohnheim und in der Wohngemeinschaft können jeweils sechs Personen<br />
aufgenommen werden.<br />
Es gibt Einzelzimmer und auch Doppelzimmer für NutzerInnen, die gut harmonieren und<br />
gerne ein Zimmer teilen. Die Zimmer sind hell, geräumig und fast alle mit sanitären<br />
Anlagen ausgestattet. Ihr Zimmer gestalten sich die BewohnerInnen nach eigenem<br />
Geschmack.<br />
Im Wohnheim und auch in der Wohngemeinschaft bildet die Küche und der große<br />
Wohnraum den zentralen Treffpunkt für das Beisammensein und für gemeinsame<br />
Aktivitäten. In beiden Wohneinrichtungen wird abends gemeinsam gekocht und morgens<br />
gemeinsam gefrühstückt. Für die Abwicklung der „Hausarbeiten“ gibt es Wochenpläne<br />
die in der Gruppe erstellt werden. Auch für die Freizeitgestaltung werden in der Gruppe<br />
Ideen gesammelt, diskutiert, Pläne geschmiedet, vereinbart und umgesetzt.<br />
In der Freizeit werden externe Angebote gerne wahrgenommen. Persönliche Wünsche<br />
werden gefördert. Freiwillige MitarbeiterInnen und private Organisationen sind<br />
wertvolle Ressorucen für die wir dankbar sind.<br />
Wann können die BewohnerInnen der Wohneinrichtungen besucht werden?<br />
Wir freuen uns immer auf Besuch!<br />
Aus organisatorischen Gründen ist es günstig, den Besuch bei den MitarbeiterInnen des<br />
Wohnheims bzw. der Wohngemeinschaft anzumelden. Die BewohnerInnen können nach<br />
Absprache gerne mit ihrem Besuch die Wohneinrichtung verlassen um gemeinsam etwas<br />
zu unternehmen.<br />
Wenn es Teil des individuellen Projekts ist, verlassen die NutzerInnen die<br />
Wohneinrichtungen auch alleine, sie müssen sich lediglich abmelden und die Rückkehr<br />
vereinbaren. Das gleiche gilt wenn NutzerInnen alleine in der Wohneinrichtung bleiben<br />
möchten.<br />
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An den Wochenenden und in den Ferien können die BewohnerInnen ihre Familien<br />
besuchen.<br />
WOHNEN IN EINER TRAININGSWOHNUNG<br />
Im Sozialzentrum <strong>Wipptal</strong> „FUGGER“ stehen fünf Trainingswohnungen zur Verfügung für<br />
erwachsene Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen (Behinderungen<br />
physischer und psychischer Natur, psychische Erkrankungen,<br />
Abhängigkeitserkrankungen), welche den Weg zum selbstständigen Wohnen beschreiten<br />
möchten.<br />
Das Wohntraining ist ein stationäres Angebot, bei dem den Personen eine zeitlich<br />
begrenzte Wohnmöglichkeit zur Verfügung gestellt wird. Es beinhaltet Begleitung und<br />
Training und zielt darauf ab, die nötigen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse zu<br />
erwerben, um später in einer eigenen Wohnung selbstständig leben zu können. Im<br />
Normalfall weden diese Personen vom jeweils zuständigen sozialen Dienst betreut.<br />
Die Unterstützungsangebote und das Training richten sich nach dem jeweils individuellen<br />
Bedarf. Den Lebensunterhalt bestreiten die BewohnerInnen selbst.<br />
Worauf legen wir in den Trainingswohnungen besonderen Wert?<br />
Darauf,<br />
dass die NutzerInnen sich die notwendigen Fähigkeiten/Handlungskompetenzen und<br />
das notwendigen Wissens aneignen, um autonom und selbstständig wohnen bzw.<br />
leben zu können.<br />
dass die Planung und Umsetzung von Schritten hin zu einer geeigneten Wohnung und<br />
Arbeit, stattfinden.<br />
Wie sind die Trainingswohnungen ausgestattet?<br />
Die Trainingswohnungen befinden sich im zweiten Stock des Sozialzentrums und<br />
bestehen jeweils aus einer Wohnküche, einem Schlafraum und sanitären Anlagen.<br />
Die Möbel (ausgenommen Küche und Waschmaschine) werden von den BewohnerInnen<br />
selbst mitgebracht. Jede/r BewohnerIn gestaltet seine/ihre Wohnung nach eigenem<br />
Geschmack.<br />
Wann können die BewohnerInnen der Trainingswohnungen besucht werden?<br />
Jede/r BewohnerIn hat ihren/seinen eigenen Wohnungsschlüssel sowie einen<br />
Eingangsschlüssel. Es steht ihr/ihm frei das Haus zu betreten bzw. zu verlassen sobald<br />
sie/er es wünscht. Besuche sind tagsüber erlaubt.<br />
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6. Wer sind unsere MitarbeiterInnen und wie arbeiten sie?<br />
Alle MitarbeiterInnen sind einem Team zugeordnet und jedes Team einer Gruppe.<br />
Das Verhältnis von Betreuungspersonal und Anzahl von NutzerInnen ist abhängig vom<br />
Pflegebedarf (Pflegestufe) und vom sozialpädagogischen Bedarf. (B.L.R. vom 28. Februar<br />
2011, Nr. 348)<br />
Die pädagogische und pflegerische Arbeit in der Einrichtung leisten Erzieherinnen,<br />
Werkerzieherinnen, Behinderten- und SozialbetreuerInnen.<br />
Geleitet wird jedes Team von einer Erzieherin oder Werkerzieherin.<br />
Ein wichtiges Arbeitsinstrument ist das Individuelle Projekt, das mit jedem/r NutzerIn<br />
ausgearbeitet wird. Es enthält unter anderem grundlegende Informationen zur Person,<br />
Ziele, Maßnahmen, laufende Beobachtungen und beschreibt den/die NutzerIn<br />
ausgehend von seinen/ihren Stärken. Die MitarbeiterInnen dokumentieren damit<br />
zielgerichtet die Entwicklungen und Arbeitsergebnisse.<br />
Die Tages- und Wohnbereiche erfahren eine jeweils unterschiedliche Organisations- und<br />
Betreuungsstruktur, um so den jeweiligen Unterschieden, Notwendigkeiten und<br />
Bedürfnissen der NutzerInnen entgegen zu kommen. Das Team geht von den Stärken<br />
und den individuellen Bedürfnissen der NutzerInnen aus und berücksichtigt diese in der<br />
Tages- und Wochenplanung, ohne jedoch die Gruppe und das Gruppenleben aus dem<br />
Blick zu verlieren.<br />
Die Teamarbeit ist gekennzeichnet durch den gemeinsamen Auftrag, die<br />
unterschiedlichen Berufsbilder, die Klarheit der Aufgaben, die gemeinsamen Ziele, eine<br />
Leitung und die Verantwortung für die Wirksamkeit.<br />
Die MitarbeiterInnen nehmen an internen Weiterbildungen teil und nutzen auch externe<br />
Bildungsangebote, die für ihre Tätigkeit und Funktion relevant sind, die Reflexion des<br />
eigenen beruflichen Handelns fördern und Kenntnisse zur Verbesserung des Dienstes<br />
vermitteln.<br />
Die Aufgaben der Leiterin des Sozialzentrums umfassen Verwaltungstätigkeiten,<br />
technische und sozialpädagogische Tätigkeiten, welche mit der Führung und der<br />
Förderung der MitarbeiterInnen und der Qualität des Dienstes in Zusammenhang stehen.<br />
Zu speziellen Fragestellungen und Themen wird mit Fachpersonen aus anderen<br />
Bereichen insbesondere dem Gesundheits- und Sozialwesen eng zusammen gearbeitet.<br />
Die gesundheitliche Betreuung der NutzerInnen in den Einrichtungen wird bei Bedarf vom<br />
Gesundheitssprengel und den Hausärzten gewährleistet.<br />
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7. Was bedeutet dem Sozialdienst das Ehrenamt?<br />
Im Sozialdienst der <strong>Bezirksgemeinschaft</strong> <strong>Wipptal</strong> ist es uns gelungen ein tragfähiges Netz<br />
der Freiwilligkeit zu knüpfen und eine gut funktionierende Zusammenarbeit aufzubauen.<br />
Die Arbeit der professionellen MitarbeiterInnen wird von ehrenamtlich tätigen<br />
MitbürgerInnen unterstützt und ergänzt. Die freundschaftlichen Beziehungen der<br />
Freiwilligen zu den NutzerInnen unserer Einrichtungen sind eine Quelle der Freude,<br />
beleben den Alltag, erweitern den Lebenshorizont und bringen Normalität in die<br />
Einrichtung.<br />
Falls Sie sich für einen ehrenamtlichen Einsatz interessieren, erhalten sie im<br />
Sozialsprengel <strong>Wipptal</strong> nähere Informationen.<br />
Sozialsprengel <strong>Wipptal</strong><br />
Brennerstraße 14/B<br />
39049 Sterzing<br />
Tel.: 0472 726 000<br />
8. Wie können die NutzerInnen ihre Wünsche und Vorstellungen einbringen?<br />
Im Sinne der Selbstbestimmung und Teilhabe fördern und ermutigen wir Menschen mit<br />
Behinderung dazu, ihre Wünsche zu entdecken und ihren Sehnsüchten auf die Spur zu<br />
kommen. Daraus entwickeln sich die Ziele und Entscheidungen für ihre<br />
Lebensgestaltung. Wir fördern und fordern, begleiten und respektieren sie in der<br />
Verwirklichung.<br />
In den regelmäßigen Sitzungen besprechen die Gruppen die Tätigkeitsprogramme und<br />
Aktivitäten und jede/r kann seine Wünsche und Vorstellungen einbringen. Auch die<br />
Phasen der Produktion, die Wahl des Materials sowie Gestaltungsmöglichkeiten werden<br />
in der Gruppe besprochen und entschieden.<br />
Besonders viel Gestaltungsfreiräume gibt es bei den ergänzenden Tätigkeiten und bei den<br />
Freizeitmaßnahmen, vor allem auch im Wohnbereich Meistens werden verschiedene<br />
Angebote vorgestellt und partnerschaftlich wird aus verschiedenen Möglichkeiten<br />
gewählt.<br />
Immer wird darauf geachtet, dass die Wünsche der Einzelnen und die Wünsche der<br />
Gruppe aufeinander abgestimmt und in Einklang gebracht werden.<br />
Für die Planung der sozialpädagogischen Arbeit werden gemeinsam mit dem Nutzer/der<br />
Nutzerin persönliche Erwartungen und Wünsche besprochen und Ziele vereinbart.<br />
Die Räumlichkeiten im Sozialzentrum werden gemeinsam dekoriert und geschmückt und<br />
die Vorbereitungen für die Veranstaltungen und Feste treffen NutzerInnen und<br />
MitarbeiterIinnen gemeinsam.<br />
14
9. Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Familien der NutzerInnen?<br />
Die Eltern bzw. gesetzlichen VertreterInnen sind unsere Partner im gesamten<br />
pädagogischen Projekt.<br />
Zusammenarbeit findet zum einen auf der Leitungsebene, zum anderen auf der Ebene<br />
der NutzerInnen statt.<br />
Mindestens 1x im Jahr lädt die Leiterin des Sozialzentrums alle Eltern bzw. gesetzlichen<br />
VertreterInnen zu einem Treffen ein bei dem das Tätigkeitsprogramm, das pädagogische<br />
Konzept, die Organisation des Dienstes, die Freizeitgestaltung, die Gestaltung von Feiern,<br />
die Verpflegung u.a. thematisiert werden. Es werden diesbezüglich Informationen<br />
gegeben, Erfahrungen ausgetauscht, Wünsche und Vorstellungen vorgebracht und<br />
diskutiert.<br />
Die Zusammenarbeit auf der Ebene der NutzerInnen betrifft das individuelle Projekt die<br />
Abstimmung der Betreuung auf die Bedürfnisse des behinderten Menschen und den<br />
Bedarf der Familie – immer im Rahmen der dienstlichen Möglichkeiten.<br />
Eine wichtige und wertvolle Form der Zusammenarbeit mit Eltern sind die jährlichen<br />
Treffen aller Angehörigen mit der jeweiligen Gruppe und dem Team.<br />
Bei Bedarf können Gespräche sowohl auf Wunsch der Einrichtung als auch auf Wunsch<br />
der Eltern erfolgen.<br />
10. Wie ist die Verpflegung?<br />
Im Sozialzentrum <strong>Wipptal</strong> „FUGGER“ legen wir großen Wert auf gesunde Ernährung. Das<br />
Essen wird abwechslungsreich, kreativ und bodenständig vom Koch des Sozialzentrums<br />
zubereitet und im Speisesaal oder in den Gruppenräumen und in den Wohneinrichtungen<br />
eingenommen.<br />
Das gemeinsame Essen ist ein bereichernder Moment des Beisammenseins.<br />
11. Wie funktioniert die Beförderung?<br />
Für die Beförderung vom und zum Sozialzentrum muss der/die NutzerIn selbst bzw.<br />
dessen/deren Angehörige sorgen. Erfolgt die Beförderung mit dem Privatauto, kann bei<br />
der finanziellen Sozialhilfe des Sozialsprengels <strong>Wipptal</strong> um eine Spesenrückvergütung<br />
angesucht werden. Bestehen keine öffentlichen Verkehrsmittel und kann die<br />
Beförderung von NutzerInnen bzw. von Angehörigen begründeterweise nicht selbst<br />
übernommen werden bzw. bestehen besondere Erschwernisse, wird der Transport von<br />
der <strong>Bezirksgemeinschaft</strong> eingerichtet.<br />
Bei Bedarf wird eine Transportbegleitung organisiert.<br />
12. Wie hoch sind die Kosten/Tarife für die NutzerInnen?<br />
Alle Tarife werden jährlich von der Landesregierung festgelegt.<br />
Die Höhe des Tarifs wird den NutzerInnen und den Angehörigen rechtzeitig mitgeteilt.<br />
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Die NutzerInnen der teilstationären Einrichtungen zahlen einen fixen Tarif für die<br />
Mahlzeiten und je nach Pflegestufe zusätzlich einen Tarif für Pflege und Betreuung.<br />
Die NutzerInnen der stationären Dienste zahlen einen Tarif der sich zusammensetzt aus<br />
einem Fixbeitrag der von der Pflegestufe abhängt und einen variablen Beitrag der jährlich<br />
berechnet wird abhängig vom eigenen Einkommen und dem der erweiterten<br />
Familiengemeinschaft. Für die erweiterte Familiengemeinschaft ist eine monatliche<br />
Höchstgrenze für die Beteiligung vorgesehen.<br />
13. Wie funktioniert die Aufnahme?<br />
Die Anfrage für eine Aufnahme in die sozialen Einrichtungen für Menschen mit<br />
Behinderung im Sozialzentrum <strong>Wipptal</strong> „FUGGER“ kann durch die betroffene Person<br />
selbst, durch Angehörige bzw. den/die gesetzliche VertreterIn, durch den<br />
Sozialsprengel oder durch einen Fachdienst des Gesundheitswesens erfolgen.<br />
Das Gesuch um Aufnahme ist schriftlich durch die betroffene Person bzw. deren<br />
gesetzliche/n VertreterIn an den Sozialdienst zu stellen. Dem Gesuch ist das<br />
schriftliche Gutachten eines Fachdienstes der die Aufnahme befürwortet und der<br />
Befund des Ärztekollegiums zur Bescheinigung einer Behinderung (Zivilinvalidität)<br />
beizulegen. Falls vorhanden wird das Ergebnis der Pflegeeinstufung dem Gesuch<br />
beigelegt. Für das Ansuchen gibt es ein eigenes Formular das im Internet abrufbar<br />
oder im Sekreteriat des Sozialzentrums <strong>Wipptal</strong> „FUGGER“ erhältlich ist.<br />
Sozialdienst der <strong>Bezirksgemeinschaft</strong> <strong>Wipptal</strong><br />
Bahnhofstraße 10<br />
39049 Sterzing<br />
Tel.: 0472 726 411<br />
Nach einer ersten Information kann die Struktur unverbindlich besichtigt werden. Es<br />
besteht auch die Möglichkeit über „Schnuppertagen“ die Einrichtung kennen zu<br />
lernen.<br />
Es findet ein Erstgespräch der Leiterin mit der betroffenen Person und den<br />
Angehörigen statt, sowie ein Informationsgespräch mit dem überweisenden Dienst<br />
und evtl. anderen involvierten Fachdiensten. In diesen Gesprächen wird die Situation<br />
des Antragstellers/der Antragstellerin dargestellt und besprochen und gemeinsam<br />
überlegt, ob und welches Angebot des Sozialdienstes die geeignete Antwort auf die<br />
Bedürfnisse des Nutzers/der Nutzerin ist. Nach den Gesprächen und auf der<br />
Grundlage des Gutachtens der Leiterin des Sozialzentrums entscheidet die Direktorin<br />
über die eventuelle Aufnahme.<br />
Das Gutachten der Leiterin berücksichtigt den Verlauf der Schnuppertage, den<br />
Wunsch des Antragstellers/der Antragstellerin betreffend die Gruppe und die<br />
Tätigkeit, die Ressourcen, den Pflegebedarf u.v.m.<br />
Es folgt die Vereinbarung des Aufnahmetermins und der Probezeit, welche 1-2<br />
Monate dauern kann.<br />
16
Bei voller Auslastung einer Einrichtung wird das Gesuch auf einer Warteliste vermerkt.<br />
Die Rangordnung auf dieser Warteliste ergibt sich in der Regel durch das Einreichdatum.<br />
Das Ansuchen um Aufnahme muss jährlich erneuert werden. Falls sich der Bedarf oder<br />
die Rahmenbedingungen geändert haben, ist das im Gesuch zu vermerken.<br />
Die Einrichtung ihrerseits teilt mit, ob es Veränderungen im Angebot und /oder beim<br />
Einsatz von Ressourcen geben wird.<br />
14. Wann und wie wird der Aufenthalt beendet?<br />
Die Beendigung erfolgt nach Ablauf der vereinbarten Aufenthaltsdauer, oder aufgrund<br />
der freiwilligen (vorzeitigen) Beendigung durch die betroffene Person. In besonderen und<br />
klar definierten Fällen kann der Aufenthalt auch einseitig von der Direktion des<br />
Sozialdienstes beendet werden.<br />
Die Aufenthaltsbeendigung und deren Begründung wird von der Direktorin des<br />
Sozialdienstes dem/der KlientIn und relevanten Angehörigen schriftlich mitgeteilt.<br />
Wenn NutzerInnen die Einrichtung verlassen, ist dies immer ein Loslösungsprozess der<br />
sorgfältig geplant und angemessen begleitet sein will. Der Übertritt in einen anderen<br />
Dienst oder in eine andere Wohnung oder auf einen externen Arbeitsplatz, ist ein<br />
bedeutender Schritt. Damit die Kontinuität im Leben gewährleistet ist, vereinbaren die<br />
Leiterin und das Team die einzelnen Schritte des Übergangs mit der betroffenen Person<br />
und/oder dem/der gesetzlichen VertreterIn und begleiten die Person in dieser wichtigen<br />
Phase.<br />
15. Woran kann man die Qualität der Einrichtungen erkennen?<br />
Es gibt verschiedene Kriterien anhand derer die Qualität der eigenen Dienste gemessen<br />
und bewertet wird:<br />
die Zufriedenheit der NutzerInnen und der Angehörigen<br />
der Wirksamkeit unseres sozialen Angebots<br />
die Erfüllung des institutionellen Auftrags<br />
der Einsatz der geeigneten professionellen Methoden und Instrumente<br />
die sozialpädagogischen, pflegerischen und strukturellen Abläufe<br />
die professionelle Haltung der MitarbeiterInnen und der Führungskräfte<br />
den Bildungsprozess für die MitarbeiterInnen<br />
der optimale Einsatz der Ressourcen<br />
der Wirtschaftlichkeit und Effizienz<br />
Die Bewertung erfolgt in Form von Reflexion der Arbeit und Evaluation der<br />
Dokumentation (Ziele, Maßnahmen, Ergebnisse, Planung, Abläufe/Prozesse) in den<br />
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Teams, in den Erziehersitzungen und auf Leitungsebenen sowie durch die politischen<br />
Verantwortlichen.<br />
In geeigneten Informationstreffen und Angehörigengesprächen findet mit den Familien<br />
ein Austausch über ihre Wünsche und Bedürfnisse, über Veränderungsvorstellungen,<br />
über ihre Zufriedenheit mit dem Dienst etc. statt. Die Rückmeldungen zur Zufriedenheit<br />
der NutzerInnen und der Angehörigen sammeln wir regelmäßig. Die Ergebnisse werden<br />
ausgewertet und bilden eine wichtige Planungs- und Steuerungsgrundlage.<br />
16. Wir stehen auf der Seite der betreuten Menschen!<br />
Rechte, denen wir verpflichtet sind<br />
Recht auf Information über die zur Verfügung stehenden Dienste<br />
Recht unter den im Rahmen der objektiv gegebenen organisatorischen Möglichkeiten<br />
angebotenen Leistungen zu wählen<br />
Recht auf Geheimhaltung der persönlichen Daten<br />
Recht auf Beschwerde bei Ungesetzlichkeit<br />
Verantwortlichkeit, die wir einfordern<br />
Jeder Nutzer, jede Nutzerin<br />
beteiligt sich im vorgesehenen Ausmaß am Tarif,<br />
hält die Regeln der Einrichtung ein,<br />
hält sich an Vereinbarungen,<br />
arbeitet so gut er/sie kann mit,<br />
begegnet den anderen respektvoll,<br />
pflegt die Gemeinschaft.<br />
17. Und wenn doch einmal jemand nicht zufrieden ist?<br />
...gibt es das Recht auf Beschwerde und Rekurs. Ihre Unzufriedenheit kann die<br />
Organisation oder die inhaltliche Arbeit betreffen.<br />
Wir sind bemüht, die Qualität der Betreuung zur Zufriedenheit der NutzerInnen und ihrer<br />
Eltern/Angehörigen zu erbringen. Vorschläge und Beiträge zur Verbesserung der<br />
Dienstleistung nehmen wir gerne an. Wenden Sie sich dafür an die Leiterin. Sollte auf<br />
diesem Wege keine zufriedenstellende Lösung erreicht werden, kann man sich an die<br />
Direktorin des Sozialdienstes wenden. Eine Beschwerde kann mündlich oder schriftlich<br />
vorgebracht werden. Die Antwort erfolgt spätestens innerhalb von 30 Tagen.<br />
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Innerhalb von 30 Tagen kann schriftlich Einspruch gegen Entscheidungen bei der<br />
Autonomen Provinz eingereicht werden:<br />
Landesbeirat für das Sozialwesen<br />
Sektion Einsprüche<br />
Kanonikus- Michael-Gamper-Straße 1<br />
39100 Bozen<br />
Tel.: 0471 418 250 / Fax: 0471 418 269<br />
18. Wo kann man sich informieren?<br />
Informationen gibt es im Sekretariat des Sozialzentrums <strong>Wipptal</strong> „FUGGER“ und im<br />
Sozialsprengel <strong>Wipptal</strong> oder auf unserer Homepage unter www.wipptal.org.<br />
Sozialzentrum <strong>Wipptal</strong> „FUGGER“<br />
Bahnhofstraße 10<br />
39049 Sterzing<br />
Sozialsprengel <strong>Wipptal</strong><br />
Brennerstraße 14/B<br />
39049 Sterzing<br />
Parteienverkehr:<br />
Mo – Fr 9:00 – 12:00 Uhr<br />
Tel.: 0472 726 411<br />
sozialdienste@wipptal.org<br />
Parteienverkehr:<br />
Mo – Fr 9:00 – 12:00 Uhr<br />
Tel.: 0472 726 000<br />
info.sozialsprengel@wipptal.org<br />
Sterzing, im September 2011<br />
Herausgeber:<br />
©<strong>Bezirksgemeinschaft</strong> <strong>Wipptal</strong><br />
Direktion des Sozialdienstes<br />
Christina Tinkhauser<br />
Bahnhofstraße 10<br />
39049 Sterzing<br />
Tel.: 0472 726 412<br />
Fax: 0472 726 433<br />
E-mail: sozialdienste@wipptal.org<br />
Homepage: www.wipptal.org<br />
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