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Dorfblatt GEMEINDE KIENS

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Vereine<br />

her fuhr die Kompanie mit den Ehrengästen zum Hotel<br />

„Schweizerhof“ in Telfs, wo zu Mittag gegessen wurde.<br />

Nachher fanden einige Vorträge statt. Als erster referierte<br />

Schütze und Pater Christoph Waldner über „Schützen<br />

und Glaube“. In lockerer Weise mahnte er die anwesenden<br />

Schützen und Marketenderinnen den Glauben ernst<br />

zu nehmen. Die Schützen müssen mit gutem Beispiel<br />

voran gehen und sollen nicht fluchen, den Sonntag in<br />

Ehren halten und für den Glauben täglich einstehen.<br />

Nachher folgte ein Bildervortrag von Efrem Oberlechner<br />

über die Feuernacht, in welchem er erklärte, warum den<br />

damaligen Freiheitskämpfern kein anderer Weg blieb<br />

und diese in den aktiven Widerstand traten. Nach einer<br />

kurzen Pause erzählte Peter Kienesberger über den Tiroler<br />

Widerstand in den Jahren<br />

1809, im ersten Weltkrieg und in<br />

der Feuernacht. Er erklärte, dass<br />

ein Freiheitskampf immer der<br />

Kampf der Schwächeren gegen<br />

den Stärkeren ist und zum Scheitern<br />

verurteilt ist. Gewonnen wird<br />

der Freiheitskampf erst, wenn die<br />

Jugend sich eines Tages auf die<br />

Taten der Vorfahren besinnt und<br />

nicht aufgibt, für die Freiheit -<br />

heute mit legalen Mitteln - einzutreten.<br />

Klaus Goebel erzählte über<br />

den Kölner Sprengstoffprozess<br />

und wie er im härtesten Knast<br />

Deutschlands in Köln wegen der<br />

Attentate einsitzen musste. Siegfried<br />

Steger erklärte in seinen Ausführungen<br />

den jungen Schützen,<br />

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<strong>Dorfblatt</strong> <strong>GEMEINDE</strong> <strong>KIENS</strong><br />

was ihn dazu bewogen hatte in den aktiven<br />

Widerstand zu treten, welche Jugenderlebnisse<br />

ihn geprägt hatten, um<br />

für seine Heimat zu kämpfen. Er war<br />

den Tränen nahe, als er von seiner<br />

Heimat sprach, welche er seit 40 Jahren<br />

nicht mehr betreten hat. Sepp Forer<br />

erzählte Geschichten aus dem Freiheitskampf,<br />

wie sie sich 7 Jahre lang<br />

durchgeboxt haben und wie sie immer<br />

wieder den Polizeieinheiten entkommen<br />

sind. Unter seinen Erläuterungen<br />

waren lustige, gruselige und traurige<br />

Geschichten. Er erzählte sehr fesselnd<br />

über seine Erlebnisse und ihm ist es<br />

gelungen, die Schützen ganz in seinen<br />

Bann zu ziehen. Anschließend wurde<br />

das Abendessen serviert. Dabei fand ein reger Meinungsaustausch<br />

zwischen den Schützen und den Freiheitskämpfern<br />

statt und diese freuten sich über das gemeinsame<br />

Treffen, unterhielten sich prächtig und feierten ausgiebig<br />

und im würdigen Rahmen. Diese geschichtsträchtige<br />

Feier war für jeden heimatverbundenen Schützen ein<br />

wertvoller und auch beeindruckender Tag. Am späten<br />

Abend trat die Kompanie die Heimreise an. Alle Beteiligten<br />

werden diese Feierlichkeiten mit einem ehrlichen,<br />

innigen und herzlichen Dank an die Kameradschaft der<br />

Südtiroler Freiheitskämpfer, nachhaltig in Erinnerung<br />

behalten. Informationen zum Südtiroler Freiheitskampf<br />

gibt es im Internet unter www.suedtiroler-freiheitskampf.net<br />

Die Dornenkrone sie wurde im Jahre 1984 beim Tiroler Festumzug<br />

in Innsbruck von Südtiroler Schützen getragen.

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