auto-rennsport Heft 1
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etro<br />
transam<br />
TransAm<br />
Abenteuer<br />
1987 zog Audi in der Rallye Weltmeisterschaft<br />
den Stecker. In den USA<br />
fanden die Ingolstädter eine neue<br />
Herausforderung<br />
Text Patrick Holzer // Foto Patrick Holzer<br />
Nach sieben Jahren beendete Audi 1987 das<br />
Rallye-Programm. Der Blick ging über den<br />
großen Teich. Auf dem schwierigen US-Markt<br />
sollten die Absatzchancen verbessert werden. Bereits in<br />
den Jahren zuvor hatte man mit dem Einsatz des Audi<br />
S1 beim legendären Pikes Pike Bergrennen für Furore<br />
gesorgt. Die Wahl des neuen Einsatzgebiets fiel auf die<br />
vom Sport Cars Club of America (SCCA) veranstaltete<br />
TransAm Serie. Als Einsatzfahrzeug wurde der Audi<br />
200 C3 (Typ44) gewählt, der den damaligen Platzhirschen<br />
mit ihren voluminösen V8 Triebwerken das<br />
Fürchten lehren sollte.<br />
Für den Renneinsatz wurde der 2,1-Liter-Fünfzylinder<br />
auf über 500 PS aufgepumpt. Im Gegensatz<br />
zu den Rohrrahmen-Konstruktionen der Amerikaner<br />
basierte der TransAm Audi auf dem Stahlchassis der<br />
Serie. Durch den Einsatz von Türen und Kotflügeln<br />
aus Kunststoff wurde der 200 auf 1100 kg abgespeckt.<br />
Gleichzeitig wuchs die Fahrzeugbreite auf über zwei<br />
Meter. Natürlich kam auch der vom Rallyesport bekannte<br />
quattro Allradantrieb zum Einsatz.<br />
Pilotiert wurden die beiden Audi 200 von dem<br />
Amerikaner Hurley Haywood sowie abwechselnd von<br />
Hans-Joachim Stuck und Rallye-Ass Walter Röhrl.<br />
Gleich beim ersten Rennen in Long Beach landete Haywood<br />
auf dem zweiten Platz. Nur zwei Wochen später<br />
siegte Haywood in Dallas das erste Mal. Der amerikanischen<br />
Konkurrenz war endgültig das Lachen vergangen.<br />
Drei Rennen später startete die Audi-Truppe eine<br />
Siegesserie über fünf Rennen, davon zwei Doppelsiege<br />
in Brainerd und Meadowlands. Beim zehnten Lauf<br />
in Mid-Ohio machte Audi mit dem Sieg von Hans-<br />
Joachim Stuck sowie dem dritten Platz von Haywood<br />
den Herstellertitel perfekt. Zum letzten Rennen setzte<br />
Audi noch einmal drei Fahrzeuge ein. Während Stuck<br />
und Haywood ausschieden, fuhr Röhrl den achten Sieg<br />
für Audi ein. Trotz seines Ausfalls sicherte sich Hurley<br />
Haywood am Saisonende den Fahrertitel.<br />
Audi hatte damit auf Anhieb die Konkurrenzfähigkeit<br />
des Allradantriebs unter Beweis gestellt. Als die<br />
Oberen der SCCA mit weit reichenenden Restriktionen<br />
drohten, wechselte Audi in die populäre IMSA Series.<br />
Es war die Geburtsstunde des Audi 90 quattro.<br />
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