auto-rennsport Heft 1

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01.11.2014 Aufrufe

direkt auf Schrottplätzen gefunden und dort geholt. Auch in Frankreich wurden wir oft fündig.“ Dass hier absolute Enthusiasten am Werk sind, merkt man spätestens wenn Wolfgang Reichert ins Erzählen kommt. Er weiß zu jedem Exponat die passende Geschichte, inklusive interessanter technischer Details. Die Sammlung, welche in den Räumlichkeiten des ehemaligen Sägewerks schlummert, ist dabei weitaus hochkarätiger, als man auf den aller ersten Blick vermuten mag. „Es gibt hier viele besondere Schätzle an denen man etwas mehr hängt. Viele der Fahrzeuge sind noch im Originalzustand, selbst der Lack ist noch original“, erzählt Reichert. Genau das macht den besonderen Reiz aus. Nicht jedes Stück ist auf Hochglanz poliert, sondern zeigt sichwie es eben nach 50 Jahren oder mehr aussieht. Wer von den vielen Eindrücken, die sich beim Eintreten auf einen stürzen, noch nicht erschlagen wurde, dem sticht sofort die große Mercedes-Benz Sammlung ins Auge. Eine ganz besondere Rarität ist ein Mercedes Typ 220 mit Wendler Spezialkarosse aus Aluminium. Die Firma Wendler aus Reutlingen hatte sich auf Karosseriebau spezialisiert und machte aus vielen Fahrzeugen echte Unikate. Direkt daneben kann man die Anfangsjahre der Bayrischen Motorenwerke in Eisenach verfolgen. Auch hier reichen die ausgestellten Fahrzeuge bis in die späten 20er Jahre zurück. Besonders interessant ist einer von nur 464mal gebauten BMW 328 aus dem Jahr 1938, dessen Kotflügel für den Motorsporteinsatz entfernt wurden. Ebenfalls äußerst selten ist ein Wanderer W25K aus dem Jahr 1937. Ausgestattet mit einem Reihensechszylinder- Kompressormotor mobilierste der W25K stolze 85 Pferdestärken. „Der Wanderer ist was ganz Besonderes und auch sehr selten. Dieses Fahrzeug haben damals sportlich ambitionierte Fahrer gefahren. Hier hat sogar Audi schon einmal angefragt, ob sie ihn haben können“, weiß Wolfgang Reichert zu berichten. Schwach wird er bei solchen Angeboten aber sehr selten. „Höchstens was wir doppelt hatten, da haben wir auch schon Sachen hergegeben“. So verwundert es natürlich kaum, dass 60 auto-rennsport.de

Fahrzeugmuseum Marxzell Öffnungszeiten: täglich geöffnet von 14.00 bis 17.00 Uhr. Für Gruppen nach Vereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten. schon die gerade erst eröffneten neuen Räumlichkeiten aus allen Nähten platzen. Daher schlummern im Keller noch weitere Schätze „Wir haben im Keller viele interessante Exponate stehen, die wir aus Platzgründen bisher noch gar nicht ausstellen konnten, obwohl wir durch den Anbau die Fläche auf über 3200 qm vergrößert haben. Manchmal tauschen wir ein Stück aus und holen es hoch. Es wäre natürlich auch schön, wenn wir eine DDR Abteilung aufbauen könnten. Da kommen immer wieder Leute zu uns und fragen danach.“ Daher steht momentan auch kein Porsche in der Ausstellung. „Eine Besucherin fragte mich, ob ich was gegen Porsche hätte. Natürlich nicht, aber der Platz fehlt einfach“, sagt Reichert und enthüllt dabei einen 356er. Ob ein bestimmtes Stück fehlt? „Wenn dann ein Maybach, der fehlt uns noch. Das Problem ist wie gesagt der Platz. Ich denke wir könnten auch 20 000 qm füllen. Das ganze VW Programm fehlt noch in der Ausstellung“. Zur Unterhaltung der interessanten Sammlung sind die Brüder auch auf die Besucher angewiesen. „Im Sommer ist natürlich viel los. In diesem Jahr sind wir zufrieden. Es kommen auch immer wieder Besucher von weiter her, die auf uns aufmerksam geworden sind. Wir freuen uns über jeden, der zu uns kommt“. Das Fahrzeugmuseum Marxzell ist mehr als nur ein Geheimtipp, sonder eigentlich ein Pflichtbesuch für alle Autofreunde und Fahrzeugliebhaber. Patrick Holzer Eintrittspreise: Erwachsene 5 € Schüler 3 € Studenten, Gruppen ab 4 € 10 Personen Kinder unter 6 Jahren frei Anfahrt: Neuenbürger Strasse 1 , 76359 Marxzell Aus Richtung Frankfurt auf der Autobahn A 5 oder aus Richtung Stuttgart A 8 kommend am Karlsruher Dreieck abfahren und die Autobahn A 5 in Richtung Basel weiter.fahjren Verlassen Sie an der ersten Ausfahrt nach dem Karlsruher Dreieck ,- Autobahnausfahrt “Karlsruhe-Ettlingen” - die Autobahn, dann weiter auf der Landstrasse in Richtung Bad Herrenalb bis Marxzell. Etwa 300 m hinter dem Ortsschild “Marxzell” steht das Museum auf der linken Seite. 61 auto-rennsport.de 61

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Geschichte, inklusive interessanter technischer<br />

Details. Die Sammlung, welche<br />

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Sägewerks schlummert, ist dabei weitaus<br />

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ersten Blick vermuten mag. „Es gibt hier<br />

viele besondere Schätzle an denen man<br />

etwas mehr hängt. Viele der Fahrzeuge<br />

sind noch im Originalzustand, selbst<br />

der Lack ist noch original“, erzählt Reichert.<br />

Genau das macht den besonderen<br />

Reiz aus. Nicht jedes Stück ist auf<br />

Hochglanz poliert, sondern zeigt sichwie<br />

es eben nach 50 Jahren oder mehr aussieht.<br />

Wer von den vielen Eindrücken, die<br />

sich beim Eintreten auf einen stürzen,<br />

noch nicht erschlagen wurde, dem sticht<br />

sofort die große Mercedes-Benz Sammlung<br />

ins Auge. Eine ganz besondere Rarität<br />

ist ein Mercedes Typ 220 mit Wendler<br />

Spezialkarosse aus Aluminium. Die Firma<br />

Wendler aus Reutlingen hatte sich auf<br />

Karosseriebau spezialisiert und machte<br />

aus vielen Fahrzeugen echte Unikate.<br />

Direkt daneben kann man die Anfangsjahre<br />

der Bayrischen Motorenwerke in<br />

Eisenach verfolgen. Auch hier reichen die<br />

ausgestellten Fahrzeuge bis in die späten<br />

20er Jahre zurück. Besonders interessant<br />

ist einer von nur 464mal gebauten<br />

BMW 328 aus dem Jahr 1938, dessen<br />

Kotflügel für den Motorsporteinsatz entfernt<br />

wurden.<br />

Ebenfalls äußerst selten ist ein Wanderer<br />

W25K aus dem Jahr 1937. Ausgestattet<br />

mit einem Reihensechszylinder-<br />

Kompressormotor mobilierste der W25K<br />

stolze 85 Pferdestärken. „Der Wanderer<br />

ist was ganz Besonderes und auch sehr<br />

selten. Dieses Fahrzeug haben damals<br />

sportlich ambitionierte Fahrer gefahren.<br />

Hier hat sogar Audi schon einmal angefragt,<br />

ob sie ihn haben können“, weiß<br />

Wolfgang Reichert zu berichten. Schwach<br />

wird er bei solchen Angeboten aber sehr<br />

selten. „Höchstens was wir doppelt hatten,<br />

da haben wir auch schon Sachen<br />

hergegeben“.<br />

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