auto-rennsport Heft 1
Erstausgabe von auto-rennsport - Ab 2014 im Abo zu haben. Kontaktinformationen unter www.auto-rennsport.de
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eport<br />
museum<br />
Man weiß einfach nicht, wohin<br />
man den Blick wenden soll.<br />
Überall gibt es etwas zu entdecken,<br />
aus jeder Ecke lugt<br />
etwas anderes heraus. Es wirkt fast so,<br />
als hätte ein kleiner Junge sein Zimmer<br />
nicht aufgeräumt, nur dass es hier alles<br />
in groß gibt.<br />
Das Fahrzeugmuseum Marxzell in<br />
der Nähe von Karlsruhe beherbergt auf<br />
3600 m² über 140 Autos, 170 Motorräder<br />
und Fahräder, einige Traktoren,<br />
Feuerwehr<strong>auto</strong>s und allerlei Kurioses.<br />
Es gibt kaum einen Quadratzentimer in<br />
dem ehemaligen Sägewerk, wo es nichts<br />
zu entdecken gibt. Wer sich einmal in<br />
das Labyrinth der vielen vollgestellten<br />
Gänge und Ebenen wagt, der kommt aus<br />
dem Staunen nicht mehr heraus. Denn<br />
was auf den ersten Blick wie undurchsichtiges<br />
Chaos wirkt, ist Zeitgeschichte,<br />
wie sie interessanter wohl kaum sein<br />
könnte. Während bei den einen längst<br />
verschüttete Kindheitserinnerungen lebendig<br />
werden, erleben gerade die Jüngeren<br />
eine Welt, die sie höchstens noch<br />
aus alten Heinz Erhardt Filmen kennen.<br />
Die Sammlung der Brüder Wolfgang<br />
und Hubert Reichert ist dabei so<br />
umfangreich, dass auch die Filmindustrie<br />
auf das Museum aufmerksam geworden<br />
ist. Zuletzt wanderten einige Stücke<br />
nach Berlin, um im Film „Alleinflug“ über<br />
Elly Beinhorn als Requisten zu dienen. So<br />
sind in dem Film nicht nur zeitgenössische<br />
Ölfässer oder Feuerlöscher zu sehen,<br />
sondern auch eine Flugzeugbetankungsanlage.<br />
„Wir waren die einzigen,<br />
die so eine überhaupt noch hatten“, erzählt<br />
Wolfgang Reichert.<br />
Den Grundstock für diese einzigarte<br />
Sammlung legte Vater Bernhard Reichert,<br />
der zunächst Anfang der 60er<br />
Jahre mit viel Herzblut Fahrzeuge aller<br />
Art vor der drohenden Verschrottung<br />
rettete. „Angefangen hat alles damals<br />
mit unserem Vater, der schon viel gesammelt<br />
hat. Früher hat man auch viel<br />
mehr gefunden. In der Nachkriegszeit<br />
haben die Leute viele alte Sachen einfach<br />
weggeworfen“, so Reichert, der gemeinsam<br />
mit seinem Bruder das Erbe<br />
des Vaters und der Mutter fortführt.<br />
„Wir haben dann eben weitergemacht<br />
und viele Dinge gesammelt, manchmal<br />
dann auch getauscht. Wir haben viele<br />
der Autos vor dem Verschrotten gerettet.<br />
Viele von den Exponaten haben wir<br />
Seit 45 Jahren steht im schönen Albtal ein ganz besonderes<br />
und charmantes Museum. Das Fahrzeugmuseum Marxzell ist<br />
eines der größten deutschen Technikmuseen in Privatbesitz.<br />
Dort können sich die Besucher auf eine interessante Zeitreise<br />
begeben.<br />
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