auto-rennsport Heft 1
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eport<br />
v8 star<br />
Rein äußerlich erinnert nur noch der Radstand an einen ursprünglichen V8<br />
STAR. Das Fahrzeug wurde auf V8 STAR Basis entwickelt und ist mit einem<br />
Motor der C5-R Corvette ausgerüstet.<br />
Vor nunmehr zehn Jahren wurde die V8 STAR<br />
Serie eingestellt. Nur drei Jahre lang brüllten<br />
die hubraumstarken V8 Bomber die deutsche<br />
Motorsportlandschaft zusammen. Das sah im<br />
Jahr 2000 freilich ganz anders aus. Der Gedanke<br />
hinter der Serie - das NASCAR Feeling<br />
nach Deutschland bringen. Mit dem ehemaligen<br />
Ford-Rennleiter Lothar Pinske und<br />
Thomas Ammerschläger, der lange Zeit als<br />
Cheftechniker von BMW Motorsport fungierte,<br />
standen zwei kompetente Namen hinter der<br />
Serie. Als sportlicher Leiter wurde ex-DTM Pilot<br />
Altfrid Heger gewonnen, während der ehemalige<br />
Teammanager des Sauber Formel 1<br />
Teams als Geschäftsführer verpflichtet wurde.<br />
Das knackige Namenskürzel V8 STAR steht für<br />
die komplizierte Umschreibung „V8 Silhouette-<br />
Tourenwagen Auto-Rennen“.<br />
Das Konzept sah Einheitschassis mit<br />
verschiedenen Silhouetten und V8 Motoren<br />
vor. Doch schon vor dem Serienstart zickten<br />
vor allemdie deutschen Hersteller, die auf ihre<br />
Markenrechte pochten. Auf eine Mercedes-<br />
Silhouette musste ganz verzichtet werden,<br />
während die Karosserien, die sich an den 5er<br />
BMW und den Audi A6 anlehnten, soweit entfremdet<br />
wurden, dass sie kaum noch zu erkennen<br />
waren. Dagegen betrachteten Opel, Lexus<br />
und Jaguar die Serie eher als Gratiswerbung.<br />
Dennoch verzichteten die V8 STAR Verantwortlichen<br />
zunächst ganz bewusst darauf, die Silhouetten<br />
bei ihrem Namen zu nennen. Ein Jahr<br />
später kamen mit der VW Passat und der Ford<br />
Mondeo Silhouette zwei weitere hinzu, wobei<br />
die Konzerne der detailgetreuen Nutzung der<br />
Karosserieform sowie der Verwendung markenspezifischer<br />
Embleme zustimmten. Gebaut<br />
wurden die Fahrzeug bei der Zakspeed Tochter<br />
NITEC. 265 000 Mark kostete ein Rennkit<br />
- ohne Motor.<br />
Als Motor wurde ein 5,7-Liter-V8-Einheitsmotor<br />
mit etwa 450 PS gewählt, der von<br />
der Firma Roush in Amerika gebaut wurde.<br />
Theoretisch wären über 600 PS möglich.<br />
„Wir schauen, dass der Hersteller möglichst<br />
unabhängig ist, um niemandem in irgendeiner<br />
Art und Weise auf die Füße zu treten.<br />
Diese Variante erschien uns als neutralste,<br />
günstigste und wahrscheinlich auch zuverlässigste<br />
Lösung“, erzählte Max Welti damals.<br />
Im Oktober rollte der erste V8 STAR Prototyp<br />
erste Mal über den Nürburgring. Altfrid<br />
Heger steuerte damals den ersten Prototyp in<br />
BMW Optik. „Das Drehmoment ist wirklich unglaublich,<br />
die Beschleunigung wie bei einem-<br />
Turbo“, berichtete Heger. Wenig später erfolgte<br />
die offizielle Präsentatition zweier weiterer Silhouetten<br />
auf auf der Essen Motor Show. Insgesamt<br />
sollten im ersten Jahr 4,5 Millionen Mark<br />
an Preisgeld ausgeschüttet werden. Mit Harald<br />
Grohs, der Jungtalent Patrick Simon ans Volant<br />
setzen wollte, wurden die ersten Namen<br />
bekannt. „Bislang haben wir 12 von 24 Autos<br />
verkauft“, vermeldete Max Welti.<br />
Ende April 2001 war erstmals das typische<br />
tiefe Donnergrollen der V8 Boliden in der<br />
Magdeburger Börde zu vernehmen. Allerdings<br />
gerieten die Verantwortlichen davor mächtig<br />
ins Schwitzen. Die letzten Boliden wurden erst<br />
in der Woche vor der Veranstaltung fertig und<br />
teilweise noch an der Rennstrecke zusammengebaut.<br />
Gleich mehrere Teams hatten technische<br />
Schwierigkeiten zu beklagen. Während<br />
die Mechaniker noch über die Rennwagen<br />
schimpften, konnten die Fahrer diesen schon<br />
mehr abgewinnen. „Der fährt sich wie ein<br />
großes amerikanisches Muscle-Car“, urteilte<br />
Johnny Cecotto. Der ehemalige Formel 1 Pilot<br />
und DTM Star ließ sich in Oschersleben<br />
als erster Gesamtsieger feiern und das gleich<br />
zweimal. Ex-DTM Pilot Marcel Tiemann ordnete<br />
die 1270 kg schweren Renner „eher in die<br />
Kategorie der klassischen Tourenwagen“ zu.<br />
Den Fans gefiel jedenfalls die Show der 17 V8<br />
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