auto-rennsport Heft 1
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teams<br />
vorstellung<br />
Alexandra irmgartz<br />
Eine schnelle dame zeigt den männern<br />
wo es langgeht<br />
Alexandra Irmgartz weiß sich in der Männer-Domäne Motorsport durch zu setzen. In diesem<br />
Jahr fuhr die Porsche-Pilotin aus Neuwied sogar erstmals aufs Gesamtpodest. Nun peilt die<br />
26jährige ihren ersten Gesamtsieg an.<br />
Im Jahr 2013 fuhr Alexandra Irmgartz zweigleisig in der STT und der PCHC<br />
Wenn man Alexandra Irmgartz nach<br />
ihrer Lieblingsstrecke fragt, muss<br />
man nicht lange auf eine Antwort<br />
warten. Die Nordschleife. Ganz einfach, weil<br />
sie eine einzigartige Strecke ist, die mit ihren<br />
unnachahmlichen Berg- und Talfahrten und<br />
ihrer Unberechenbarkeit einfach einen Riesenspaß<br />
macht und vom Fahrer alles abverlangt.<br />
Die Antwort verwundert nicht unbedingt. Hat<br />
sich doch gerade Vater Michael Irmgartz in<br />
der berüchtigten „Grünen Hölle“ einen Namen<br />
gemacht. Seine Tochter Alexandra scheint ihm<br />
inzwischen kaum noch nachzustehen.<br />
Schon recht früh hatte die junge Dame Bekanntschaft<br />
mit dem Motorsport gemacht,<br />
zunächst mit einem Motorrad und wie<br />
bei vielen Motorsportlern mit einemKart.<br />
Seit 2008 sitzt Alexandra Irmgartz in einem<br />
Rennwagen. Nach einigen freien Ver-<br />
Wir bringen Ihr Serien- oder<br />
Rennfahrzeug auf Erfolgskurs.<br />
Akazienweg 14, 56567 Neuwied,<br />
Tel. +492631/71051, Fax +492631/72589,<br />
motorsport@irmgartz.de<br />
www.irmgartz.de<br />
anstaltungen auf verschiedenen Porsche-<br />
Modellen erfolgte im Mai 2010 der Einstieg in<br />
der Spezial Tourenwagen Trophy. Am Ende<br />
der Saison gewann die junge Pilotin die Junioren<br />
Wertung. Es sollte nicht der letzte Titel<br />
sein. Bis heute kamen drei weitere Juniorentitel<br />
dazu. „Es ist natürlich der Wahnsinn den<br />
Titel jetzt zum vierten Mal in Folge gewonnen<br />
zu haben. Ich denke, damit habe ich erstmals<br />
eine Marke gesetzt. Ich bin gespannt, wer sich<br />
diesen Titel im nächsten Jahr holt. Ich bin nun<br />
raus aus dieser Wertung“, so die inzwischen<br />
26jährige.<br />
Neben den Starts in der Spezial Tourenwagen<br />
Trophy suchte Alexandra Irmgartz eine<br />
weitere Herausforderung in der Porsche Club<br />
Historic Challenge. Hier setzte sie gleich bei<br />
ihrem Saisondebüt in Hockenheim im April<br />
ein erstes Ausrufezeichen. Wegen eines Getriebeschadens<br />
musste Alexandra Irmgartz im<br />
ersten Rennen ganz von hinten starten. Die<br />
junge Dame kämpfte sich durch das ganze<br />
Feld und landete schließlich auf dem dritten<br />
Gesamtplatz. Im zweiten Rennen setzte sie<br />
dann noch einen drauf und holte sich Gesamtplatz<br />
zwei. „Das erste Mal durfte ich auf das<br />
Gesamtsiegertreppchen und dann gleich zweimal.<br />
Das war ein unbeschreibliches Gefühl.<br />
Später hatte ich erfahren, dass ich auch die<br />
schnellste Rennrunde fuhr. Aus der STT war<br />
ich ja gewohnt mitten im Feld zu fahren. Daher<br />
war dies auch für mich der größte Erfolg in der<br />
vergangenen Saison“, so Alexandra Irmgartz.<br />
Den Respekt ihrer männlichen Kollegen hatte<br />
sich die junge Dame damit redlich verdient.<br />
Aber nicht immer geht es so steil bergauf.<br />
Das Saisonfinale der PCHC in Monza endete<br />
mit einer großen Enttäuschung. „Ich hatte mir<br />
zu viel vorgenommen, aber leider die falsche<br />
Reifenwahl getroffen. Mir ist es in der Einführungsrunde<br />
nicht gelungen, die Reifen auf der<br />
nassen Strecke auf die richtige Betriebstemperatur<br />
zu bringen. So habe ich mich direkt nach<br />
dem Start in der Schikane gedreht“, erzählt<br />
Alexandra Irmgartz.<br />
Dass Motorsport nicht gerade zu den<br />
günstigsten Freizeitangelegenheiten zählt,<br />
muss auch die junge Motorsportlerin erfahren.<br />
Mit einem kleinen Budget versucht die 26jährige<br />
über die Runden zu kommen. Doch die Saison<br />
ist lang. Deshalb muss man immer wieder<br />
den Umständen Zugeständnisse machen. „Ich<br />
bin es gewohnt mit einem Satz neuer Reifen so<br />
lange wie möglich Haus zu halten. Die Konkurrenz<br />
hat diesbezüglich schon einige materielle<br />
Vorteile mir gegenüber. Das versuche ich fahrerisch<br />
auszugleichen. Bei Zweikämpfen bin<br />
ich etwas vorsichtiger, damit wir im Laufe der<br />
Saison keinen Schaden am Auto haben. Ich<br />
habe in den vergangenen Jahren in der STT<br />
viel dazu gelernt und fahre nun viel mehr mit<br />
dem Kopf. Ich denke, der Erfolg gibt mit da<br />
Recht“, so die junge Dame selbstbewusst.<br />
Sponsoren könnten Abhilfe schaffen. Im<br />
Augenblick gibt es noch keine. „Ich bin auf die<br />
Hilfe meines Vaters, sowie meines Mannes<br />
und unseres Mechanikers Frank angewiesen.<br />
Sie machen immer einen super Job und<br />
ohne meine Jungs wäre das alles überhaupt<br />
nicht möglich“.<br />
Die Planungen für die kommende Saison<br />
laufen im Hause Irmgartz bereits auf Hochtouren.<br />
So wie es momentan aussieht, wird Alexandra<br />
Irmgartz in der kommenden Saison in<br />
der Porsche Club Historic Challenge an den<br />
Start gehen. Dabei hat sich die Porsche-Pilotin<br />
gleich richtig was vorgenommen. Der erste<br />
Gesamtsieg soll eingefahren werden. Auf dem<br />
Weg dorthin war sie 2013 ja schon. Neben dieser<br />
realistischen Zielsetzung hat die 26jährige<br />
auch Träume. Einmal in einem Porsche 917 an<br />
den Start zu gehen. Das wäre noch was.<br />
Jürgen Holzer<br />
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