auto-rennsport Heft 1

titelstory
Team Breitenmoser
Väter begeistern ihre Söhne gerne für das eigene Hobby. Ob
dem Filius zu Weihnachten die Modelleisenbahn geschenkt
oder der Junge zum Fußball geschleppt wird, im Grunde ist
es immer das gleiche. Möglichst früh soll der Nachwuchs
mit dem Hobby in Verbindung kommen. Wenn der Vater nun Motorsport
betreibt, scheint die Richtung eigentlich schon vorgegeben. Beispiele
und Namen gibt es zu genüge. Stuck, Asch, Thiim, Rosberg, um nur
die aktuellsten zu nennen. Im Grunde hat fast jedes Land seine Rennfahrerdynastie.
In der Schweiz heißt die Breitenmoser. Dabei gehen die
sympathischen Eidgenossen noch einen Schritt weiter. Sie fahren sogar
gegeneinander. Szenenwechsel...
„Du nimmst mir die Punkte weg“, schallt es aus dem Boxenfunk.
Auf dem Red Bull Ring jagt Jacques Breitenmoser seinen Vater Turi
um den Kurs. Es geht um Platz zwei. Am Ende steht Turi eine Stufe
über dem Sohn. Gerade 0,167 Sekunden machten den Unterschied. Die
Hackordnung in der Familie ist geklärt - vorerst.
Auf der Strecke sind die beiden Konkurrenten. „Wenn der Schnellere
hinten ist, dann ist der Vordermann genau so ein Mitbewerber wie jeder
andere“, findet Jacques Breitenmoser. Ist das Rennen um, geht es meist
wieder harmonischer zu. Denn obwohl die beiden ehrgezig und akribisch
ihr Hobby betreiben, steht der Spaß daran durchaus im Vordergrund.
Da beklebt der Junior schon einmal das Auto des Vaters mit dem einen
oder anderen Spruch. Der nimmt es natürlich mit Humor. Wer so erfolgreich
ist, dem können solche kleinen Sticheleien eigentlich sowieso egal
sein. Seine Vita würde perfekt ins Schema vom amerikanischen Traum
passen. Als eines von zehn Kindern wuchs Turi Breitenmoser auf einem
kleinen Bauernhof auf. Er erlente das Malerhandwerk, bildete sich als
Schriften- und Theatermaler weiter und besuchte zahlreiche Schulungen.
In Dijon holte sich Jacques
Breitenmoser dieses Jahr
seinen ersten Gesamtsieg
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