PDF Download - Hansa Hamburg Shipping International GmbH ...
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Extra-Ausgabe Dezember 2008<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Peer Schmidt-Ohm, Axel Schlumbom<br />
Konzept und grafische Gestaltung: Schmidt-Ohm + Partner Werbeagentur <strong>GmbH</strong><br />
Herausgeber: <strong>Hansa</strong> <strong>Hamburg</strong> <strong>Shipping</strong> <strong>International</strong> <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
Ballindamm 6, 20095 <strong>Hamburg</strong>, Tel.: 040/35 00 46-0, Fax: 040/35 00 46-28,<br />
www.hansahamburg.de, info@hansahamburg.de<br />
Der Seetransport von verflüssigten Gasen wird<br />
im kommenden Jahrzehnt stark zunehmen.<br />
Mehr auf Seite 3<br />
Straße von Gibraltar – Trennung von Europa und<br />
Afrika, Verbindung von Mittelmeer und Atlantik<br />
Mehr auf Seite 4<br />
SCOT 8000-Tanker – Der Sicherheitstanker aus der<br />
rumänischen Werft in Galatz ist ein Erfolgsmodell<br />
Mehr auf Seite 6<br />
E X T R A - A U S G A B E<br />
2008<br />
HANSEAT<br />
FAKTEN, NEWS UND TRENDS VON HANSA HAMBURG SHIPPING INTERNATIONAL ZUM SCHIFFFAHRTSMARKT<br />
<strong>Hansa</strong> <strong>Hamburg</strong> <strong>Shipping</strong> zur Situation der Finanzmärkte<br />
„Geschlossene Fonds sind<br />
keine virtuellen Finanzpapiere, sondern<br />
tatsächlich existierende Werte.“<br />
Sehr geehrte Anleger,<br />
sehr geehrte Partner und<br />
Interessenten,<br />
die globalen Finanzströme schlagen derzeit<br />
hohe Wellen. Viele Anleger machen sich in<br />
diesen turbulenten Zeiten deshalb zu Recht<br />
Sorgen um ihre Gelder. <strong>Hansa</strong> <strong>Hamburg</strong> als<br />
renommiertes Emissionshaus fühlt sich verantwortlich<br />
für den sorgfältigen und vorausschauenden<br />
Umgang mit den Investitionen<br />
seiner Kunden; das in uns gesetzte Vertrauen<br />
wissen wir gerade in stürmischen Zeiten sehr<br />
wohl zu würdigen. Schließlich ist Vertrauen –<br />
der zentrale Wert, an dem es den internationalen<br />
Finanzmärkten derzeit fehlt – die Grundlage<br />
für solide Beteiligungsangebote.<br />
Vertrauen als Basis erfolgreicher<br />
Partnerschaft<br />
Besser informiert – besser investiert: Dieser<br />
Leitsatz formuliert unsere Strategie, an deren<br />
Umsetzung wir mehr denn je festhalten wollen.<br />
Dafür stehen uns seit Jahren angesehene<br />
Partner zur Seite. Das sind zum einen mehrere<br />
Reedereien, die sich auf die verschiedenen<br />
Sparten spezialisiert haben. Zum anderen<br />
gehört dazu die traditionsreiche <strong>Hamburg</strong>er<br />
Privatbank M.M.Warburg & CO KGaA, die<br />
uns mit ihrer Erfahrung und Expertise bei der<br />
sorgfältigen Konzeption der Beteiligungsangebote<br />
wertvolle Unterstützung bietet. <strong>Hansa</strong><br />
<strong>Hamburg</strong> wiederum beobachtet kontinuierlich<br />
die unterschiedlichen Schifffahrtsmärkte<br />
und konzipiert schließlich, nach eingehender<br />
Harald Block<br />
Markus Brückner<br />
„Seit 1999 entwickeln wir aus unserer Sicht konservativ und mit<br />
Augenmaß kalkulierte Kapitalanlagen. Bisher konnten wir 34 Beteiligungsangebote<br />
mit einem Gesamtvolumen von rund EUR 1,2 Milliarden<br />
platzieren.“<br />
Analyse und Beratung, seine langfristig kalkulierten<br />
Beteiligungsangebote. Außerdem<br />
organisieren wir das gesamte Fondsmanagement<br />
und schauen auf das Kostencontrolling.<br />
Das bedeutet, dass wir die wirtschaftlichen,<br />
juristischen und steuerlichen Aspekte der<br />
Investments koordinieren. Und natürlich, so<br />
unser Leitmotiv, informieren wir regelmäßig<br />
Anleger, Partner und Interessierte über Teilbereiche<br />
aus dem Markt, selbst wenn die<br />
Informationen – wie zum Beispiel über das<br />
Thema der Schiffsbetriebskosten – hin und<br />
wieder unbequem sind.<br />
Das Rennen machen nichtdie großen<br />
Fonds-Gesellschaften<br />
Unsere Fonds sind „konservativ“ und mit<br />
Augenmaß kalkuliert. Wir initiieren erst dann<br />
neue Beteiligungsangebote, wenn es die<br />
Märkte zulassen. Denn nicht die Anzahl der<br />
Fonds sollte für ein Emissionshaus entscheidend<br />
sein, sondern die auf lange Sicht kalkulierte<br />
Aussicht auf attraktive Erträge für jedes<br />
einzelne Investment. Trotz der gegenwärtigen<br />
Situation der Märkte sind wir nach wie vor<br />
sicher, mit unseren Sachwertanlagen – also<br />
geschlossenen Schiffsfonds – eine langfristig<br />
ertragreiche Beteiligungsform anzubieten.<br />
Von Börsenbewegungen sind unsere Angebote<br />
nicht unmittelbar betroffen. Schiffe sind<br />
keine virtuellen, undurchschaubaren Finanzpapiere,<br />
sondern tatsächlich existierende<br />
Werte: Diese behalten stets einen Marktwert,<br />
der das Portfolio gegen allzu große Verluste<br />
absichern soll. Wir sind der Überzeugung,<br />
dass die Lage für den Seehandel mit Gütern<br />
und Waren aller Art in der Zukunft positiv zu<br />
betrachten ist. Die Schwellen- und Entwicklungsländer<br />
haben nach wie vor einen enormen<br />
Nachholbedarf, der die Nachfrage nach<br />
Konsum- und Luxusartikeln ebenso fördert,<br />
wie die Nachfrage nach Öl oder anderen Rohstoffen.<br />
Auch in Zukunft werden wir Sie über die<br />
aktuelle Marktsituation und deren Entwicklung<br />
informieren. Denn nach wie vor gehört<br />
Transparenz zum Kern unserer Philosophie.<br />
Vielen Dank für Ihr<br />
Vertrauen.
Bin ich etwa schon betroffen?<br />
Abgeltungsteuer<br />
„Abgeltungsteuer“ – eine Kreation aus den<br />
unendlichen Weiten der deutschen Steuerschöpfungsgeschichte,<br />
aber bitte nur mit einem „s“.<br />
Und gleich ein Kandidat für das nächste „Unwort<br />
des Jahres“. Ab dem 1. Januar 2009 soll es also<br />
soweit sein: Die Abgeltungsteuer kommt. Nur:<br />
Wer weiß davon? Und: Wen betrifft das?<br />
Also: Auf Einkünfte aus Kapitalvermögen sowie<br />
private Veräußerungsgewinne wird diese so<br />
genannte Abgeltungsteuer erhoben. Damit werden<br />
zum ersten Mal in Deutschland Kapitalerträge<br />
einheitlich besteuert. Zu einem pauschalen<br />
Satz von 25 Prozent kommen dann noch anteilig<br />
Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer<br />
hinzu. Die Steuer gilt für jeden, wird<br />
mittlerweile auch als Jedermann-Steuer bezeichnet.<br />
Die Neuerung soll die Besteuerungsprozesse<br />
weiter vereinfachen. Der Finanzdienstleister, der<br />
für die Betreuung der jeweiligen Kapitalanlage<br />
zuständig ist, behält die Steuer ein und führt sie<br />
direkt an das zuständige Finanzamt ab. Dadurch<br />
ist – wie der Name der neuen Steuer besagt –<br />
die Steuerschuld des Anlegers abgegolten; er<br />
muss die Steuerbeträge nicht mehr in seine<br />
Steuererklärung übertragen.<br />
Die gute Nachricht für Anleger, die in geschlossene<br />
Fondsmodelle wie Schiffsbeteiligungen<br />
investieren: Anders als zum Beispiel Aktien,<br />
Investmentfonds und Zertifikate, ist diese Anlageform<br />
nicht unbedingt von der pauschalen<br />
Abgeltungsteuer betroffen. Denn wer einen<br />
Schiffsfonds zeichnet, ist Mitunternehmer; seine<br />
Erträge werden als Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb<br />
– in diesem Fall also nur durch die<br />
Tonnagesteuer – belastet. Steuernzahlungen des<br />
Anlegers fallen relativ niedrig aus. Nicht so viel<br />
Freude an der Steuer haben die, die andere auf<br />
Aktien basierende Formen für eine Altersvorsorge<br />
gewählt haben. Umschichtungen des Portfolios<br />
kosten künftig Geld, denn: Einkommen aus<br />
Spekulationsgewinnen sind ab dem 1. Januar<br />
2009 grundsätzlich steuerpflichtig.<br />
Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen<br />
Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz, Ulrich<br />
Hocker, sieht das mit der Abgeltungsteuer übrigens<br />
so: „Das Ganze war von Anfang an eine<br />
Liste der Grausamkeiten.“<br />
Tankschifffahrt aktuell<br />
„Trotz Finanzmarktkrise fahren Tanker immer<br />
noch gute Raten ein.“<br />
Die Tankerflotte der Jacob-Reederei fährt seit 33 Jahren mit<br />
Rohöl und anderen Produkten rund um den Globus.<br />
gig in welchen Märkten die Schiffe fahren, den<br />
großen Vorteil, dass es sich dabei um Investitionen<br />
in Sachwerte handelt. Außerdem ist der Welthandel<br />
ohne den Seetransport undenkbar. Das<br />
bedeutet, dass wenn die Lage an den Weltmärkten<br />
– ganz besonders in den asiatischen Konsumregionen<br />
– wieder mehr Fahrt aufnimmt, mit mehr<br />
Beschäftigung für die gesamte Handelsflotte zu<br />
rechnen ist. Viele Märkte haben noch Potenzial für<br />
Jahrzehnte, so dass ein Investment in geschlossene<br />
Schiffsbeteiligungen langfristig durchaus eine<br />
ertragreiche Sache ist.<br />
HANSEAT: Also leidet der Beteiligungsmarkt mit<br />
Schiffen nicht so stark wie der Aktienhandel?<br />
Die Finanzmarktkrise bewegt seit einigen<br />
Wochen nicht nur die Gemüter von Banken und<br />
Anlegern. Die gesamte Weltwirtschaft ist ins<br />
Stocken geraten und macht auch um die Handelsschifffahrt<br />
keinen Bogen. In der Flotte von<br />
<strong>Hansa</strong> <strong>Hamburg</strong> fahren Schiffe verschiedener<br />
Segmente und Größenklassen. Um diese erfolgreich<br />
zu betreiben, arbeitet das Emissionshaus<br />
seit Jahren sehr eng mit renommierten Partnern<br />
zusammen.<br />
Die Reederei Ernst Jacob organisiert als maritimes<br />
Dienstleistungsunternehmen seit über 50<br />
Jahren erfolgreich das kaufmännische und technische<br />
Management seiner Schiffe. Im Vordergrund<br />
stehen Sicherheit und Umweltschutz<br />
sowie ein effizientes Controlling der Schiffsbetriebskosten.<br />
Rolf Jacob, Geschäftsführer und<br />
Partner der Reederei, hält kurzfristige Beeinträchtigungen<br />
der Tankschifffahrt derzeit zwar<br />
für möglich, ist aber der Meinung, dass die verschiedenen<br />
Tankergrößen wegen ihrer unterschiedlichen<br />
Ratenentwicklung differenziert zu<br />
betrachten sind.<br />
HANSEAT: Seit Wochen bestimmt die Finanzmarktkrise<br />
das wirtschaftliche Tagesgeschehen,<br />
Analysen zu den Auswirkungen machen bei Anlegern,<br />
Konsumenten und Unternehmen aller Couleur<br />
die Runde. Welchen Einfluss hat dieses<br />
Geschehen auf die Tankschifffahrt?<br />
Rolf Jacob: Eine Finanzmarktkrise dieser Größe<br />
betrifft eigentlich jeden Marktteilnehmer auf dem<br />
Globus – nur Zeit und Ausmaß sind sehr unterschiedlich.<br />
Als Tankschiffreederei sind wir aber<br />
momentan von dieser Krise nicht in dem Umfang<br />
betroffen. Unsere Schiffe sind zum Teil durch<br />
lange vertragliche Bindungen an große Konzerne<br />
Rolf Jacob, Geschäftsführer und Partner der Reederei Ernst<br />
Jacob (<strong>GmbH</strong> & Co. KG)<br />
gut ausgelastet. Weitere Tanker sind in einem Pool<br />
beschäftigt und fahren in ihren verschiedenen<br />
Segmenten weiterhin auskömmliche bis gute<br />
Charterraten ein. Deswegen sind wir sogar in den<br />
Bildnachweis: Schnidt-Ohm + Partner<br />
derzeit schwierigen Zeiten eher zuversichtlich,<br />
was unsere Tankschiffe angeht.<br />
HANSEAT: Parallel zur Finanzmarktkrise ist der<br />
Ölpreis mit in den Keller gerutscht …<br />
Rolf Jacob: … aber das hat kaum negative Auswirkungen<br />
auf den weltweiten Rohölbedarf. Öl<br />
wirkt wie ein Konjunkturbarometer. Ist es günstig<br />
zu haben, decken sich viele Länder ein und kurbeln<br />
im eigenen Land Produktion und Konsum an.<br />
Es sind dann wieder mehr Schiffe unterwegs. Der<br />
Bedarf an Öl ist aber grundsätzlich hoch und wird<br />
in den nächsten Jahren weiter steigen, wie uns<br />
Opec und die <strong>International</strong>e Energieagentur<br />
bestätigen. Außerdem wird auch der Ölpreis wieder<br />
klettern, davon ist wohl auszugehen.<br />
HANSEAT: Sie haben gemeinsam mit <strong>Hansa</strong><br />
<strong>Hamburg</strong> schon zwölf Beteiligungsangebote realisiert<br />
und erfolgreich platziert. Wie sehen Sie die<br />
Chancen für geschlossene Schiffsbeteiligungen in<br />
der derzeitigen Marktsituation?<br />
Rolf Jacob: Ich denke, dass die massive Berichterstattung<br />
in den Medien dazu geführt hat, dass<br />
viele Anleger stark verunsichert sind. Das ist zwar<br />
nachzuvollziehen, aber dennoch sollte viel objektiver<br />
und genauer zwischen den vielen unterschiedlichen<br />
Anlagemodellen differenziert werden.<br />
Geschlossene Schiffsfonds haben, unabhän-<br />
Bildnachweis: Fotoflite<br />
Rolf Jacob: Das kann man so sagen. Schiffe sind<br />
eben keine virtuellen Finanzprodukte. Trotzdem<br />
stimmt es schon, Anleger sind momentan einfach<br />
zurückhaltender. Aber zusammen mit unseren<br />
langjährigen Partnern arbeiten wir täglich daran,<br />
unsere Schiffe effizient fahren zu lassen. Das<br />
Kostenmanagement nimmt deswegen, zusammen<br />
mit unseren Verbesserungen der Sicherheits- und<br />
Umweltschutzstandards, einen breiten Raum ein.<br />
Wir müssen sowohl immer auf die Betriebskosten<br />
schauen, als auch – und momentan ganz besonders<br />
– jede Marktbewegung beobachten und analysieren.<br />
Einerseits kommt uns dafür unsere eigene<br />
Expertise zugute. Immerhin sind wir seit über<br />
einem halben Jahrhundert in der Schifffahrt tätig<br />
und seit 33 Jahren auf dem Tankermarkt präsent.<br />
Andererseits haben wir gute Partner, die seit vielen<br />
Jahren alle unterschiedlichen Facetten des<br />
Marktes beobachten. Zusammen kann man dann<br />
an einem soliden Fundament für attraktive Beteiligungsmodelle<br />
arbeiten – insofern würde ich<br />
durchaus sagen, dass eine Beteiligung im Traditionsmarkt<br />
Tankschifffahrt nach wie vor gute Aussichten<br />
auf Erfolg haben kann.<br />
HANSEAT: Was raten Sie denn potenziellen<br />
Zeichnern, die sich für Schiffsbeteiligungen interessieren?<br />
Rolf Jacob: Beteiligungen in den Schiffsmarkt<br />
sind Investitionen in die Zukunft des steigenden<br />
Seehandels. Man muss langfristig denken und<br />
Vertrauen in den Markt entwickeln. Um sein Portfolio<br />
auf Sicherheit zu trimmen, sind Schiffe als<br />
Sachwertanlage eine gute Investition. Ich gehe<br />
davon aus, dass wir in den nächsten Jahren auf<br />
ein inflationäres Umfeld zusteuern. Sachwerte<br />
sind da ein sehr guter Inflationsschutz. Grundsätzlich<br />
ist es so, dass jedes Portfolio immer auch<br />
gut strukturiert und unter der Prämisse der Diversifikation<br />
aufgebaut sein muss. Wer sich ganz<br />
intensiv mit dem Markt für Schiffsbeteiligungen<br />
auseinandersetzen will, sollte auch innerhalb der<br />
einzelnen Sparten sein Portfolio diversifizieren<br />
und seine Anlage auf mehrere Schiffssegmente<br />
oder Tankergrößen verteilen.
Containerschifffahrt:<br />
Schwächephase ändert nichts am positiven Trend<br />
Von den weltweit fahrenden Containerschiffen<br />
können rund 40 Prozent deutschen Reedereien<br />
zugeschrieben werden. Damit ist die deutsche<br />
Containerflotte nicht nur die mit Abstand größte,<br />
sondern – wie Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee<br />
gegenüber der Zeitschrift HANSA im September<br />
betonte – auch die modernste der Welt.<br />
An der Bedeutung des Schifffahrtsstandorts<br />
Deutschland wird sich, den momentanen signifikanten<br />
Einbrüchen zum Trotz, auf lange Sicht<br />
nichts ändern, so die Einschätzung der Fachleute.<br />
„Nach wie vor wird für die Wirtschaft und den<br />
Welthandel ab 2010 ein erneutes Anziehen der<br />
Zuwachsraten erwartet, sodass auch der Containerverkehr<br />
auf seinen bisherigen Wachstumspfad<br />
zurückkehren dürfte“, erklärte Burkhard Lemper,<br />
stellvertretender Leiter der Abteilung „Maritime<br />
Wirtschaft und Verkehr“ am Bremer Institut für<br />
Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) auf<br />
einem Schifffahrts-Symposium in <strong>Hamburg</strong>. Einzelne<br />
schwächere Monate oder Jahre würden die<br />
Dynamik der Containerschifffahrt insgesamt und<br />
auch die aktuellen Prognosen nicht gefährden.<br />
Wenngleich für 2009 die erwarteten wirtschaftlichen<br />
Zuwachsraten reduziert werden müssen,<br />
handle es sich hierbei um einen Rückgang auf<br />
hohem Niveau, so Lemper. Da die Grundlagen<br />
für ein weiteres Wachstum der Containerschifffahrt<br />
nach wie vor bestehen blieben, sei nicht<br />
davon auszugehen, dass die langfristigen Prognosen<br />
für dieses Segment reduziert werden<br />
müssten. Ähnliches gelte nach Ansicht des<br />
Experten auch für die Charterraten, deren<br />
momentane Delle im Vergleich der vergangenen<br />
Jahre ebenfalls auf einem noch sehr hohen<br />
Niveau erfolge.<br />
Entsprechend positiv fiel auch Lempers Einschätzung<br />
der langfristigen Entwicklung auf dem Containersegment<br />
aus: Bis 2020 werde sich das weltweite<br />
Containertransportaufkommen auf rund<br />
eine halbe Milliarde TEU eingependelt haben.<br />
Containermarkt<br />
Neue Chancen durch Erweiterung des Panamakanals<br />
Der weltweite Warenaustausch auf See wird durch die Erweiterung des<br />
Panamakanals und den damit einhergehenden Ausbau der Schleusen auf 55<br />
Meter Breite und 427 Meter Länge bedeutend vorangetrieben. Lloyd's Register<br />
und das Beratungsunternehmen Ocean <strong>Shipping</strong> Consultants (OSC)<br />
haben im Herbst vergangenen Jahres in einer Studie die globalen Auswirkungen<br />
für den Containerschiffsverkehr vorgestellt.<br />
Nach der Fertigstellung können ab 2015 Schiffe der Post-Panamax-Klasse<br />
mit einer Kapazität von etwa 12.500 TEU den Kanal durchqueren. Damit<br />
werde sich der Containerhandel auf See enorm verändern, die Häfen an der<br />
Ostküste der USA könnten durch die günstige Anbindung an Asien besonders<br />
profitieren, erläutert David Tozer, Manager für Containerschiffe bei<br />
Lloyd's Register. In der gemeinsam mit OSC erarbeiteten Studie klettert der<br />
Trend der Jahrescharterraten in den kommenden fünf Jahren nach oben. Ab<br />
2011 werde der schnell wachsende Welthandel das Tonnagewachstum aufgefangen<br />
haben – unabhängig von der Schiffsgröße.<br />
Info<br />
Bei Herrn Lloyd zum<br />
Kaffee – woher<br />
kommt der Begriff<br />
„Lloyd“?<br />
Hapag Lloyd, Germanischer Lloyd oder<br />
<strong>Hamburg</strong>er Lloyd – viele Unternehmen<br />
führen den Zusatz „Lloyd“ in ihrem<br />
Namen, insbesondere wenn sie sich<br />
einen seriösen und maritimen Anstrich<br />
geben wollen. Dabei ist „Lloyd“ im englischen<br />
Sprachraum ein gängiger Nachname.<br />
Edward Lloyd zum Beispiel eröffnete<br />
im Jahre 1688 in London ein Kaffeehaus.<br />
Schnell wurde es zu einem<br />
An der amerikanischen Atlantikküste findet sich mit der Bayonne Bridge<br />
jedoch ein Hindernis für die Post-Panamax-Schiffe: Denn um an die Terminals<br />
zu gelangen, können die Schiffe nur eine begrenzte Anzahl an Containern<br />
übereinander stapeln und verschenken so wertvolle Kapazitäten. Derzeit<br />
basteln die Experten von OSC und Lloyd's Register an einer Zwischenlösung,<br />
den New-Panamax-Schiffen (NPX), um das Design der Schiffe den<br />
Gegebenheiten der Häfen anzupassen.<br />
Davon, dass die Schiffe größer und der Warenaustausch mit kleineren Häfen<br />
wichtiger werden, werde zudem auch der Transhipment-Verkehr profitieren,<br />
so die Studie. Bis 2015 werde dieser Bereich auf 200 bis 300 Millionen TEU<br />
angewachsen sein. Die Beschäftigungsaussichten für Feederschiffe könnten<br />
sich somit in Zukunft nachhaltig positiv entwickeln.<br />
Einige Häfen müssen sich nach der Erweiterung des Panamakanals noch auf den wachsenden<br />
Warenaustausch mit größeren Containerschiffen vorbereiten<br />
Bildnachweis: <strong>Hansa</strong> <strong>Hamburg</strong> <strong>Shipping</strong><br />
Bildnachweis: www.printsgeorge.com<br />
Flüssiggas<br />
Steigende Nachfrage – zunehmender Seetransport<br />
Mit dem Transport von Flüssiggasen liegt das MT „Queen Zenobia“ gut auf Kurs<br />
Der Seetransport von verflüssigten Gasen wird im kommenden Jahrzehnt<br />
stark zunehmen. Grund dafür ist der Nachfrageanstieg wegen der besseren<br />
Emissionswerte, Transport- und Lagereigenschaften. James Rockall, Direktor<br />
der World LP Gas Association (WLPGA), nennt für diesen erwarteten<br />
Anstieg verschiedene Faktoren. So werde der Bedarf in der petrochemischen<br />
Industrie in Westeuropa und dem Mittleren Osten zunehmen, ebenso<br />
die Nachfrage privater Haushalte in dieser Region sowie in Asien und<br />
Afrika. Außerdem rechnet Rockall mit einem Anstieg der LPG-Nachfrage,<br />
insbesondere nach Autogas, durch den Transportsektor in Europa und im<br />
asiatisch-pazifischen Raum.<br />
Bildnachweis: <strong>Hansa</strong> <strong>Hamburg</strong> <strong>Shipping</strong><br />
Eine Studie des Analysehauses Ocean <strong>Shipping</strong> Consultants (OSC) aus dem<br />
Sommer vergangenen Jahres untersucht drei Flüssiggassegmente: Liquefied<br />
Petroleum Gas (LPG), Ammoniak und petrochemische Gase, zu denen Äthylen,<br />
Propylen, Butadien und Vinylchloridmonomer (VCM) gerechnet werden.<br />
Der Verbrauch an LPG wird demnach, vor allem in den USA, China und<br />
Japan, steigen. Um die wachsende Nachfrage an Flüssiggasen von Privatverbrauchern<br />
und Industrie zu decken, sind viele neue Produktionen im Aufbau,<br />
darunter in Angola, Ägypten und Norwegen sowie Nigeria und Qatar. Eine<br />
Steigerung von Angebot und Nachfrage bedeutet somit, dass sich auch die<br />
Transportmenge erhöhen wird. Anfang 2007 lag die Menge der über See<br />
transportierten Flüssiggase demnach bei 87 Mio. Tonnen. Schon im Jahr<br />
2012 soll sich diese Menge auf 106 Mio. Tonnen vergrößert haben. Für das<br />
Jahr 2018 erwartet OSC ein Transportvolumen von 137 Mio. Tonnen – eine<br />
Steigerung um fast 60% in elf Jahren.<br />
Die größte Bedeutung innerhalb des Flüssiggas-Transportes wird LPG behalten.<br />
Von 57 Mio. Tonnen im Jahr 2007 wird eine Steigerung auf 94 Mio. Tonnen<br />
im Jahr 2018 erwartet. Der Ammoniaktransport soll sich in diesem Zeitraum<br />
von 19 auf rund 24 Mio. Tonnen erhöhen und die Verschiffung petrochemischer<br />
Gase von 11 auf rund 19 Mio. Tonnen. Die Flotte der Flüssiggastanker,<br />
so die Studie, werde ihre Kapazitäten von 15,4 Mio. cbm auf schließlich<br />
26,9 Mio. cbm aufstocken.<br />
Neben dem MT „Queen Zenobia“ werden in Kürze weitere LPG/Äthylen-Tanker<br />
als Beteiligungsangebot die <strong>Hansa</strong>-<strong>Hamburg</strong>-Flotte verstärken. Alle Tanker<br />
sind bereits vor Fristende gemäß der Marpol-Umweltschutzrichtlinie, einem<br />
internationalen Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung<br />
durch Schiffe, mit einer Doppelhülle ausgestattet. Das MT „GasChem Nordsee“<br />
mit einer Ladekapazität von 17.000 cbm ist das erste von insgesamt vier<br />
neuen Flüssiggastankern.<br />
Lloyd's Coffee House um 1810, beliebter Treffpunkt<br />
der Reeder und Kaufleute<br />
beliebten Treffpunkt von Kapitänen,<br />
Reedern, Befrachtern und Versicherern.<br />
Dabei kam Edward Lloyd die Idee, seine<br />
Kundschaft nicht nur mit frisch gebrühtem<br />
Kaffee, sondern mit aktuellen<br />
Schiffsnachrichten zu versorgen. Die<br />
hängte er an einem schwarzen Brett<br />
aus. Im Jahre 1734 wurde daraus eine<br />
Zeitung, die den Namen „Lloyd's List“<br />
trug. 1760 erschien zusätzlich das<br />
„Lloyd's Register of <strong>Shipping</strong>“, eine<br />
jährliche Auflistung erst aller britischen,<br />
später auch fremden Schiffe. Um den<br />
Versicherungswert der Schiffe zu<br />
bestimmen, gab es zu jedem Objekt<br />
eine Qualitätseinschätzung. Längst eine<br />
Institution, wurde „Lloyd's Coffee<br />
House“ 1744 in die Königliche Börse<br />
verlegt. Dort entwickelte sich der Treffpunkt<br />
der Reeder und Kaufleute schließlich<br />
zu einem staatlich anerkannten<br />
Markt für Schiffs- und andere Versicherungen.<br />
„Lloyd's of London“ und die<br />
dazu gehörenden Unternehmen erwarben<br />
sich einen hervorragenden Ruf. Der<br />
Begriff „Lloyd“ gilt seitdem als Synonym<br />
für Seriosität und steht für Qualität und<br />
Zuverlässigkeit im Schifffahrts- und Versicherungsgeschäft.<br />
So machte Edward<br />
Lloyd aus seinen Namen eine echte<br />
Marke – mit einer guten Idee bei einer<br />
Tasse Kaffee.
Tankschiffahrt<br />
Ölbedarf in China wird sich verdoppeln<br />
Dieser Herbst wurde dominiert von den Nachrichten<br />
der internationalen Finanzmärkte. Die<br />
gute Nachricht dabei für Reeder: Der vergleichsweise<br />
niedrige Ölpreis dieser Tage drückte auch<br />
die Preise für den Schiffstreibstoff – und damit<br />
die Betriebskosten. In den letzten Wochen des<br />
vergangenen Jahres rasten die Charterraten für<br />
Tanker rasant in die Höhe: Die Very Large Crude<br />
Carrier (VLCC) stiegen von um die USD 35.000<br />
pro Tag zum Anfang 2007 auf deutlich über USD<br />
200.000 zum Jahresende. Auch die Tanker der<br />
Größen Panamax und Suezmax konnten sich<br />
über satte Zugewinne freuen. Suezmax-Tanker<br />
verbesserten sich von um die USD 60.000 auf<br />
rund USD 100.000. Im Laufe dieses Jahres pendelten<br />
sich die Raten dann auf einem auskömmlichen<br />
Niveau ein.<br />
Die Organisation Erdöl exportierender Staaten<br />
(OPEC) prognostizierte noch im Sommer 2008<br />
einen Anstieg des globalen Ölverbrauchs von<br />
derzeit rund 86 Mio. Barrel am Tag auf etwa<br />
113,3 Mio. Barrel im Jahr 2030. Einen deutlichen<br />
Anstieg der Nachfrage sieht die Organisation in<br />
Asien, insbesondere in China. Dort werde sich<br />
die Nachfrage von täglich 7,1 Mio. Barrel im Jahr<br />
2006 auf 15,4 Mio. Barrel zum Jahr 2030 mehr<br />
als verdoppelt haben. – Ein großer Teil des transportierten<br />
Öls wird in Zukunft in den bevölkerungsreichen<br />
Regionen Asiens sein Ziel haben.<br />
Die Tankschifffahrt freute sich zum Jahresende 2007 über<br />
satte Zugewinne<br />
Bildnachweis: <strong>Hansa</strong> <strong>Hamburg</strong> <strong>Shipping</strong><br />
Die Straße von Gibraltar<br />
Zwischen den „Säulen des Herakles“<br />
Die britische Kronkolonie Gibraltar und Spanien<br />
liegen im Norden, die spanische Exklave Ceuta<br />
und Marokko im Süden: Als Straße von Gibraltar<br />
verbindet die Meerenge das Mittelmeer mit dem<br />
Atlantik und zählt zu den am meisten befahrenen<br />
Wasserstraßen der Welt. Pro Jahr passieren über<br />
90.000 Handelsschiffe den Seeweg – immerhin<br />
fast 250 jeden Tag.<br />
Gibraltar und Ceuta waren schon vor vielen Jahrhunderten<br />
wichtige Hafenstädte. Der südandalusische<br />
Felsen von Gibraltar und der Berg Abyle<br />
bei Ceuta waren für die Seefahrer der Antike das<br />
Ende der Welt. Diese zu beiden Seiten aufragenden<br />
Bergmassive wurden als „Säulen des Herakles“<br />
bezeichnet. An ihrer engsten Stellen stehen<br />
die „Säulen“ nur 14 Kilometer voneinander<br />
entfernt. Als Verbindung zwischen Atlantischem<br />
Ozean und Mittelmeer galt die Wasserstraße<br />
lange Zeit als Hindernis für die Schifffahrt. Das<br />
Niveau des Mittelmeeres liegt rund anderthalb<br />
Meter unter dem des Atlantiks, wodurch eine<br />
starke Sogwirkung von Westen nach Osten, in<br />
Richtung Mittelmeer entsteht. In der Tiefe wiederum<br />
gibt es eine Gegenströmung, durch die<br />
das salzhaltigere Wasser des Mittelmeeres gen<br />
Westen in den Ozean fließt. Stürme und ungünstige<br />
Windverhältnisse erschwerten die Durchfahrt<br />
zusätzlich. Antike Schiffe konnten die Meerenge<br />
wegen der starken Strömung nur mit einem<br />
Treibanker durchqueren. Der verminderte das<br />
Abdriften und schützte die Seefahrer davor, auf<br />
Grund zu laufen oder an den Klippen zu zerschellen.<br />
Die ersten Siedler, die sich vor fast dreitausend<br />
Jahren im Gebiet um Gibraltar niederließen,<br />
waren Phönizier aus dem Raum des heutigen<br />
Libanon. Opfergaben in gibraltischen Grotten<br />
erinnern noch heute an die Gebete der phönizischen<br />
Seeleute und ihre Ängste beim Durchfahren<br />
der Meerenge.<br />
S.O.S. auf hoher See<br />
"Wappen von Bayern" rettet britischen Segler<br />
Falmouth, Britische Südwestküste, in der Nacht<br />
zum 4. Januar 2008. – Die Küstenwache empfängt<br />
auf der Frequenz 406 MHz über Satellit ein<br />
Notrufsignal eines kleinen Funksenders: Eine<br />
Segelyacht, auf dem Weg von Porte Meo in Portugal<br />
zu den Kanarischen Inseln, hat auf hoher<br />
See einen Sturmschaden erlitten, kämpft mit der<br />
extremen Witterung und ist in Seenot geraten.<br />
Der Sender ist auf einen 22 Jahre alten Segler<br />
aus dem südenglischen Devon registriert. Sofort<br />
bittet die Küstenwache in Falmouth ihre Kollegen<br />
Info<br />
Drei kurz, drei lang,<br />
drei kurz<br />
Das wohl bekannteste Notrufsignal ist das<br />
„SOS“. Es wurde am 3. Oktober 1906 auf<br />
der <strong>International</strong>en Funkkonferenz in Berlin<br />
als Notrufzeichen festgelegt. Das Signal<br />
ist ein leicht zu erkennender Morse-<br />
Code: dreimal kurz, dreimal lang, dreimal<br />
kurz. Das Zeichen wird als ein zusammenhängender<br />
Buchstabe und ohne Pausen<br />
gesendet. Als Interpretationen der Abkürzung<br />
SOS haben sich heute „Save Our<br />
Souls“ oder „Save Our Ship“ verfestigt.<br />
Das erste Notsignal lautete als Kürzel<br />
„CQD“, gesprochen „Seek You, Distress“,<br />
und war ein Hilferuf an alle Abhörenden<br />
wegen einer Seenotlage. Der Untergang<br />
der „Titanic“, die sowohl die Signale CQD<br />
als auch SOS aussendete, zeigte jedoch,<br />
dass ein einheitliches Notsignal und eine<br />
einheitliche Frequenz mit regelmäßigem<br />
Abhören lebenswichtig sind.<br />
in Portugal, Spanien und Marokko um Unterstützung<br />
bei der Suche. Über Satellitenradio werden<br />
Schiffe angerufen, die sich in dem Radius befinden,<br />
in dem sich das in Seenot geratene Boot<br />
befinden soll. Drei Handelsschiffe melden sich,<br />
sind bereit, sich an der Suche nach der 10-<br />
Meter-Yacht und dem jungen Mann zu beteiligen.<br />
9.30 Uhr, ein Seeaufklärungsflugzeug der portugiesischen<br />
Marine kreist über dem Gebiet und<br />
ortet die Yacht 74 Seemeilen nordwestlich von<br />
Segler in Not<br />
Alles ist für die Rettung bereit<br />
Casablanca. Der Mann ist noch an Bord. Über<br />
Funk erreicht der Pilot die "Wappen von Bayern"<br />
und dirigiert den Kapitän auf Position. Der Tanker<br />
kämpft sich durch die schwere See, nähert<br />
sich der Yacht und kann den jungen Engländer<br />
schließlich an Bord nehmen.<br />
Den Torturen auf See einigermaßen Wohlbehalten<br />
entkommen, kann der junge Mann in Gibraltar das<br />
Wappen-Schiff wieder verlassen – die Rettungsaktion<br />
kann erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
Die “Wappen von Bayern“ nähert sich der Position<br />
Schwieriges Manöver auf hoher See<br />
Bildnachweis: <strong>Hansa</strong> <strong>Hamburg</strong> <strong>Shipping</strong><br />
Die Passage allerdings<br />
war ein lohnenswertes<br />
Unterfangen. Ihre<br />
Bemühungen führten<br />
die antiken Seefahrer<br />
zu den begehrten<br />
Edelmetallvorkommen<br />
an die spanische<br />
Atlantikküste. Es folgten<br />
Expeditionen nach<br />
England und die Westküsten<br />
Afrikas. Die<br />
erfolgreichen Phönizier<br />
verteidigten den<br />
Blick auf die Bucht und die Straße von Gibraltar<br />
Seeweg durch die<br />
Straße von Gibraltar und versenkten fremde<br />
Schiffe, um sich dadurch den Zugriff auf die<br />
lockenden Reichtümer jenseits der „Säulen des<br />
Herakles“ zu sichern. Ihre strategische Bedeutung<br />
machte die Meerenge deshalb immer wieder<br />
zum Kriegsschauplatz. Im Laufe der Jahrhunderte<br />
siedelten sich dort Karthager, Römer und<br />
Westgoten an, um ebenfalls von der günstigen<br />
Lage zu profitieren.<br />
Nach 1462 eroberten schließlich die Spanier<br />
Gibraltar von den seit 711 dort ansässigen muslimischen<br />
Arabern. Nach dem Spanischen Erbfolgekrieg<br />
fiel es im Jahr 1713 dann an das britische<br />
Königreich und steht seitdem als Kronkolonie<br />
unter der Souveränität Großbritanniens.<br />
Spannungen zwischen Spanien und England gibt<br />
es zwar nach wie vor um das gut 6,5 Quadratkilometer<br />
große Territorium mit seinen etwa<br />
28.000 Einwohnern. Aber in einem Referendum<br />
im Jahr 2002 entschieden sich fast 90 Prozent<br />
der Bevölkerung für den Verbleib unter der britischen<br />
Krone. In gemeinsamen Projekten sind<br />
beide Konfliktparteien jedoch um ein positives<br />
Miteinander bemüht.<br />
Die spanische Exklave Ceuta gelangte, nach der<br />
arabischen Herrschaft, im Jahre 1415 an Portugal<br />
und wurde 1668 im Frieden von Lissabon an<br />
Spanien abgetreten. Nach der Unabhängigkeit<br />
Marokkos 1956 wurde Ceuta ein souveräner Ort,<br />
der direkt der spanischen Regierung unterstellt<br />
war. Seit 1995 zählt es als „Autonome Stadt“,<br />
zusammen mit der Stadt Melilla – ebenfalls an<br />
der marokkanischen Mittelmeerküste gelegen –,<br />
zu den 17 bundesstaatlich organisierten autonomen<br />
Gemeinschaften Spaniens.<br />
Gibraltar profitiert ganz besonders von der wirtschaftlichen<br />
Bedeutung der Wasserstraße. Als<br />
wichtigster Bunker-Hafen im Mittelmeer ist er<br />
der umsatzstärkste Nachschubplatz für Schiffsdiesel.<br />
Reparaturen können in den Trockendocks<br />
des Hafens durchgeführt werden. Außerdem<br />
decken viele Makler und Agenten den kompletten<br />
Service rund um das Management der Schiffe<br />
ab. Auch bei Kreuzfahrtgesellschaften erfreut<br />
sich Gibraltar zunehmender Beliebtheit.<br />
Der Transhipment-Verkehr im Mittelmeerraum<br />
hat eine wachsende Bedeutung für die Seeschifffahrt.<br />
Unmittelbar an der Straße von<br />
Gibraltar haben sich schon der spanische Hafen<br />
von Algeciras und das marokkanische Tanger<br />
lukrative Positionen als Transhipment-Häfen<br />
gesichert. Dort werden Container auf ihrer Reise<br />
von und nach Nordeuropa, in die USA oder nach<br />
Asien umgeschlagen. – Auch Schiffe der <strong>Hansa</strong><br />
<strong>Hamburg</strong>-Flotte werden dort gesichtet, auf ihrer<br />
Route zwischen den „Säulen des Herakles“.<br />
Bildnachweis: Andreas Meck
Spezialtanker<br />
Produkten- und Chemikalientanker<br />
Produkten- und Chemikalientanker sind die Spezialisten<br />
der Meere. Vom weltweit wachsenden<br />
Bedarf an Waren aller Art profitierten auch<br />
diese Spezialtankschiffe.<br />
Mit ihrer aufwändigen Ausrüstung – mehrere<br />
getrennte, speziell beschichtete Tanks – und der<br />
besonderen Technik an Bord transportieren die<br />
Tankschiffe Nicht-Rohölprodukte, zum Beispiel<br />
Fette und Speiseöle, oder Chemikalien wie Laugen<br />
oder Säuren. Die transportierten Mengen –<br />
und damit auch der Anteil am Gesamtgüterumschlag<br />
– liegen deutlich unter denen der reinen<br />
Öltanker.<br />
Die Beschäftigungsaussichten für moderne Spezialschiffe<br />
bewertet der Verband Deutscher<br />
Reeder positiv. Denn künftig dürfen Chemikalien<br />
und pflanzliche Öle, gemäß einem internationalen<br />
Abkommen zur Verhütung von Meeresverschmutzung<br />
(so genannte MARPOL-Richtlinie),<br />
nur durch Tanker mit doppelter Außenhülle<br />
transportiert werden. Den neuen Sicherheitsstandards<br />
entsprechende Schiffe können demnach<br />
mit guten Charterraten rechnen.<br />
In den kommenden Jahren werden die „Schwellenländer“<br />
Südostasiens das Geschehen vieler<br />
Industriezweige am Weltmarkt weiter maßgeblich<br />
beeinflussen. Für die Herstellung vieler<br />
Güter werden ständig spezielle Chemikalien und<br />
Öle benötigt, so dass ein Anstieg des Schiffsverkehrs<br />
mit Produktentankern wahrscheinlich ist.<br />
Zur Herstellung vieler Güter werden Chemikalien und Öle benötigt,<br />
die nur mit Spezialtankern transportiert werden können<br />
Bildnachweis: <strong>Hansa</strong> <strong>Hamburg</strong> <strong>Shipping</strong><br />
Hart am Wind<br />
Die Entdeckung der Windkraft oder wie<br />
aus Containerschiffen Segelschiffe werden<br />
Termine<br />
Veranstaltungen rund um die<br />
Schifffahrt<br />
Der Dreimastschoner „Buckau“ war 1924 das erste Rotorschiff<br />
Als riesige Attraktion, als Weltpremiere wurde sie gefeiert: die<br />
Entdeckung der Windkraft. Das war im Dezember 2007. Da<br />
wurde ein Frachtschiff mit einem besonderen Zugdrachensystem<br />
ausgerüstet, das als Zusatzantrieb Treibstoff sparen und den<br />
Schadstoffausstoß reduzieren soll. Die Gattin von Bundespräsident<br />
Horst Köhler taufte das Schiff – was dem Ereignis, so die<br />
Medien, eine historische Dimension verlieh.<br />
Noch fällt die Umweltbilanz für die chinesische Volkswirtschaft<br />
ernüchternd aus: Im Jahr 2006 stießen die Betriebe der Volksrepublik<br />
nach Angaben niederländischer Fachleute 8 Prozent mehr<br />
CO 2 aus als die USA. Doch wenn es um umweltfreundliche Kraftfahrzeuge<br />
geht, gibt zumindest das chinesische Guangzhou –<br />
Europäern besser als Kanton bekannt – ein leuchtendes Vorbild<br />
ab. Die Stadt am südchinesischen Meer hat die meisten kommunal<br />
betriebenen LPG- Kraftfahrzeuge der Welt.<br />
Bereits 85 Prozent aller Busse und Taxis der Stadt, das sind<br />
6.500 bzw. 16.000 Fahrzeuge, wurden auf den Betrieb mit Flüssiggas<br />
umgerüstet. Das gab der Pressechef der Metropole, Xian<br />
Weixiong, im Sommer 2007 bekannt. Bis zum Jahr 2010 sollen<br />
alle Busse und Taxis mit LPG fahren. Dadurch können Emissionen<br />
stark reduziert werden. 22.000 Tonnen weniger Kohlendioxid,<br />
2.430 Tonnen weniger Kohlenwasserstoffe, 1.779 Tonnen<br />
weniger Schwefeloxide und 417 Tonnen weniger Feinstaub würden<br />
die Luft in der 9,5-Millionenstadt-Guangzhou belasten.<br />
Historische Dimension? Weltpremiere? Dass Windkraft hervorragend<br />
als Schiffsantrieb geeignet ist, sollte niemanden ernsthaft<br />
überraschen. Bereits in den siebziger und achtziger Jahren,<br />
als die Brennstoffkosten in für damalige Verhältnisse enorme<br />
Höhen schossen, nutzen Schiffe wieder die Kraft des Windes.<br />
Das <strong>Hamburg</strong>er Abendblatt vom 16. November 1985 berichtet<br />
von einer ganzen Reihen von Schiffen, die tonnenweise Treibstoff<br />
und Geld einsparen konnten. Der Containerfrachter „Bold<br />
Eagle“ der Reederei Jonny Wesch aus Jork, ein 1.000-TEU-<br />
Schiff, verbrauchte auf seiner Europa-Australien-Route 15 Prozent<br />
weniger Treibstoff. An den Ladekränen waren 480 Quadratmeter<br />
große Spinnaker angebracht, die für einen kräftigen<br />
Antrieb sorgten.<br />
Andere Schiffbauprojekte ähnlicher „historischer Dimension“<br />
greifen auf so genannte „Walzensegel“ zurück. Im September<br />
1920 lief in Kiel der Dreimastschoner „Buckau“ vom Stapel, das<br />
vom Ingenieur Anton Flettner 1924 zu einem Rotorschiff umgebaut<br />
wurde. Die Masten des Schiffes bestanden aus Rotoren, die<br />
bereits bei geringen Windgeschwindigkeiten optimale Wirkungen<br />
erzielten. Die Ablieferung eines neuen Frachters, ausgerüstet mit<br />
Flettner-Rotoren, war im Herbst dieses Jahres von einer Kieler<br />
Werft geplant. Nun liegt das Projekt wegen der Finanzkrise auf Eis.<br />
In Zeiten hoher Schiffsbetriebskosten und zunehmender Anforderungen<br />
an Umweltstandards sind auf jeden Fall gute Ideen<br />
gefragt; immerhin ist Windkraft kostenfrei zu haben. Darum ist<br />
es spannend zu beobachten, wie die Entwicklungen attraktiver<br />
Lösungen zur Nutzung des Windes für die Handelsschifffahrt<br />
voranschreiten – und wer die Schiffe dann taufen wird.<br />
Vorbild Guangzhou<br />
Eine Metropole fährt mit Autogas<br />
Bildnachweis: George Grantham Bain collection,USA<br />
Die “Alcyone“ ist das zweite Forschungsschiff des französischen Ozeanographen<br />
Jacques-Yves Cousteau. Dieser ließ Anfang der 1980er Jahre das Rotorschiff,<br />
eine Kombination aus Segelschiff und Motorschiff, planen und bauen. Die<br />
“Alcyone“ ging 1985 auf Jungfernfahrt und ist immer noch für die Cousteau<br />
Society unterwegs.<br />
Mit der Verordnung eines LPG-Antriebes für die öffentlichen<br />
Kraftfahrzeuge in der Stadt will sich Guangzhou bei den Asienspielen<br />
2010 als moderner Gastgeber präsentieren.<br />
Guangzhou verordnet öffentlichen Kfz einen umweltfreundlichen LPG-Antrieb<br />
Bildnachweis: www.starthrower.org<br />
Bildnachweis: Daniel Berthold<br />
Boot, <strong>International</strong>e Bootsausstellung in Düsseldorf<br />
2. – 5. Dezember 2008<br />
OSEA<br />
<strong>International</strong>e Messe der Öl- und Gasindustrie<br />
Singapur<br />
Info: www.osea-asia.com<br />
5. – 14. Dezember 2008<br />
NAUTIQUE<br />
<strong>International</strong>e Boots- und Wassersport-Ausstellung<br />
Paris, Frankreich<br />
Info: www.passportnautic.com<br />
17. – 25. Januar 2009<br />
boot-Düsseldorf<br />
<strong>International</strong>e Bootsaustellung<br />
Düsseldorf, Deutschland<br />
Info: www.boot.de<br />
24. – 26. Februar 2009<br />
Asian <strong>Shipping</strong> and Workboat<br />
Messe für Schiffbau und Schiffstechnik<br />
Singapur<br />
Info: www.bairdevents.com<br />
25. – 27. Februar 2009<br />
MARITIME VIETNAM<br />
<strong>International</strong>e Messe für Schiffbau und maritime Industrie<br />
Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam<br />
Info: www.maritimeshows.com<br />
3. – 7. März 2009<br />
DUBAI INTERNATIONAL BOAT SHOW<br />
Messe für Sportboote und Bootszubehör<br />
Dubai, Vereinigte Arabische Emirate<br />
Info: www.boatshowdubai.com<br />
1. – 3. April 2009<br />
INMEX Malaysia<br />
<strong>International</strong>e Schifffahrtsmesse<br />
Kuala Lumpur, Malaysia<br />
Info: www.maritimeshow.com<br />
Bildnachweis: copyright Rene Tillmann/Messe Düsseldorf
Buchbesprechung<br />
Biographie eines Seefahrerlebens<br />
Sieben Monate hatte der Schiffsjunge Hans<br />
Peter Jürgens für seine erste große Überfahrt<br />
eingeplant. Tatsächlich vergingen sieben Jahre,<br />
bevor er seine Heimat Cuxhaven wiedersehen<br />
sollte. In der Zwischenzeit hatte Jürgens an einer<br />
der letzten Kap-Hoorn-Umsegelungen teilgenommen,<br />
den Untergang der ihm bekannten<br />
Welt erlebt und stets an seinem großen Traum<br />
vom Kapitänsdasein festgehalten. „Sturmkap“<br />
erzählt die Geschichte dieses Traums und einer<br />
Liebe zur See, in der Freundschaft und Kameradschaft<br />
einen besonderen Stellenwert hatten.<br />
Südamerika im Jahr 1939: Wochenlang hat die<br />
Besatzung der Viermastbark „Priwall“ vor Kap<br />
Hoorn gegen den Sturm gekämpft, nun bringt<br />
auch die Landung in Valparaiso nicht die ersehnte<br />
Rettung. Nach dem Ausbruch des Zweiten<br />
Weltkriegs sitzen die Deutschen zunächst im<br />
Hafen fest. Für Jürgens beginnt anschließend<br />
eine Irrfahrt durch eine Welt im Ausnahmezustand.<br />
Er arbeitet als Straßenbauer in Chile,<br />
überlebt ein Lager im afrikanischen Dschungel<br />
und füttert Bären an Kanadas Großen Seen, um<br />
letztlich in eine Heimat zurückzukehren, in der<br />
nichts mehr so ist, wie er es in Erinnerung hatte.<br />
Mit seinem Buch „Sturmkap“ ist Autor Stefan<br />
Krücken eine mitreißende Erinnerung an eine<br />
längst vergangene Epoche der Seefahrt.<br />
„Sturmkap“ ist im September 2008<br />
im Ankerherz-Verlag, Appel, erschienen.<br />
Das mit historischen Fotografien<br />
und Portraits illustrierte Buch hat 260 Seiten<br />
und kostet Euro 29,90.<br />
<strong>Hamburg</strong>s Gewürzmuseum<br />
Manche mögen’s scharf<br />
Es ist nicht alles Curry, was auf die Wurst gleichen<br />
Namens kommt. Das sagt Viola Vierk, Inhaberin<br />
von „Spicy's Gewürzmuseum“ in der <strong>Hamburg</strong>er<br />
Speicherstadt. Was hierzulande für die individuelle<br />
Schärfe sorgt, ist ein Gemisch aus bis zu 35<br />
Gewürzen. Diese Mischung käme in Indien nicht<br />
auf den Tisch, das Currypulver ist extra für den<br />
Export bestimmt. Im indischen und asiatischen<br />
Raum wird unter Curry eher ein Eintopf oder eine<br />
so genannte Sättigungsbeilage verstanden.<br />
und nach gesammelt. Viele Unternehmen gibt es<br />
heute nicht mehr, das Geschäft der feinen<br />
Genüsse liegt mittlerweile in den Händen großer<br />
Lebensmittelkonzerne.<br />
„Es gibt etwa 50 echte Rohgewürze“, erklärt Viola<br />
Vierk. „Alles andere sind Mischungen.“ Das<br />
Geschäft mit der duftenden Ware hat sie in 15 Jahren<br />
im internationalen Gewürzhandel erlernt und<br />
erlebt. Von ihren Reisen brachte sie ihre ersten<br />
Stücke mit, die der Grundstock waren für das 1991<br />
gegründete Museum. „Es ist ganz erstaunlich, was<br />
beim Abfüllen in die Säcke wandert und nach viele<br />
tausend Kilometern wieder ans Tageslicht kommt.<br />
Spielzeug aller Art, Haushaltsgeräte, Münzen und<br />
anderes kleines Gerät kann man ab und zu finden“,<br />
sagt die Museumsgründerin.<br />
Neue SCOT 8000-Tanker<br />
Sicherheitstanker – das Erfolgsmodell<br />
aus der Werft in Galatz<br />
Viola Vierk, Inhaberin von Spicy’s Gewürzmuseum<br />
Der Duft im Museum erinnert an den fernen Orient,<br />
an das Treiben von Kaufleuten auf einem<br />
Basar. Tausendundeine Geschichte aus der faszinierenden<br />
Welt der Gewürze häuft sich auf 350<br />
Quadratmetern Speicherboden. „Hier können<br />
unsere Besucher all das riechen, anfassen und<br />
schmecken, was aus der Mahlzeit einen besonderen<br />
Genuss macht“, erzählt Viola Vierk. Die<br />
rund 900 Exponate stammen aus fünf Jahrhunderten<br />
und haben in der Speicherstadt eine dauerhafte<br />
Bleibe gefunden. Sie erzählen den würzigen<br />
Weg vom Anbau bis zur Verarbeitung für die<br />
Veredelung feinster Gerichte, Fotos zeigen das<br />
Wachsen und Werden beliebter und weniger<br />
bekannter Kräuter und Gewürze. Auf den knarrenden<br />
Böden lagern Säcke mit Ingwerwurzeln,<br />
Pfefferkörnern und Anissamen. Waagen und<br />
Mühlen zeugen von der langen Tradition des<br />
Gewürzhandels in der Hansestadt, Ausstellungsstücke<br />
von alten <strong>Hamburg</strong>er Gewürzhändlern<br />
und Mühlenbetreibern hat die Inhaberin nach<br />
Erinnert an den Duft des fernen Orient: der Schnuppertisch<br />
Mit ihrem duftenden Museumswerk ist sie ganz<br />
zufrieden. Immerhin kamen im vergangenen Jahr<br />
fast 150.000 Besucher: „Damit haben wir sogar<br />
einige der großen <strong>Hamburg</strong>er Museen übertroffen.“<br />
Viele Gäste sind sehr interessiert an der<br />
Erzeugung der Produkte und nehmen dankbar<br />
Anregungen zum Kochen und zum Verfeinern<br />
eines leckeren Abendessens mit nach Hause.<br />
„Regelmäßig bieten wir Interessierten Sonderausstellungen<br />
an und geben Tipps zum Umgang<br />
mit Gewürzen. Dass Safran den Kuchen „gel“<br />
macht, wissen nicht nur Hausfrauen. Aber „gel“<br />
machen bedeutet nicht, den Kuchen gelb zu<br />
machen, sondern ihn gar werden zu lassen.<br />
Safran wurde als Treibmittel benutzt, als es noch<br />
kein Backpulver gab. Das wissen nur wenige“,<br />
erzählt sie. Noch heute gehört das fadenförmige,<br />
bitter und scharf schmeckende Endprodukt aus<br />
einem Krokusgewächs zu den teuersten Gewürzen.<br />
Gern würden von Reisen in exotische Länder<br />
Safran und andere Gewürze mitgebracht. „Aber<br />
davon kann ich nur abraten. Safran wird häufig<br />
als gefälschte Ware angeboten, und die Hygienestandards<br />
auf Basaren entsprechen nicht unseren<br />
Vorstellungen. Hochwertige Gewürze gibt es<br />
im Supermarkt oder beim speziellen Einzelhändler.“<br />
– Viola Vierk schenkt sich einen mit Zimt<br />
gewürzten Kaffee ein und zeigt der nächsten<br />
Besuchergruppe, wo der Pfeffer wächst.<br />
Bildnachweis: Gewürzmuseum <strong>Hamburg</strong><br />
Sorgfältig wird die Montage einer der beiden Propelleranlagen geprüft<br />
Die „Wappen von Nürnberg“ ist bereits der zehnte<br />
SCOT 8000-Tanker, der die Werft im rumänischen<br />
Galatz im Dezember vergangenen Jahres<br />
verlassen hat. Das Schiff aus der Flotte von<br />
<strong>Hansa</strong> <strong>Hamburg</strong> <strong>Shipping</strong> wurde, wie alle in<br />
Dienst gestellten SCOT-Tanker, von der <strong>Hamburg</strong>er<br />
Wappen-Reederei übernommen.<br />
Auf der rumänischen Bauwerft entstehen die sichersten<br />
Tanker der Welt<br />
Fünf Jahre davor, im Jahr 2002, lief das erste dieser<br />
Spezialschiffe, die „Wappen von <strong>Hamburg</strong>“,<br />
im Donau-Delta vom Stapel. Mit den Wappen-<br />
Tankern „Berlin“, „München“, „Bayern“ und<br />
„Bremen“ im Jahre 2003, sowie den Schiffen<br />
„Leipzig“ (2004), „Frankfurt“ und „Stuttgart“<br />
(2005 und 2006) hat sich in der Zwischenzeit<br />
eine Erfolgsgeschichte dieser besonders ausgestatten<br />
Sicherheitstanker entwickelt. Im August<br />
des letzten Jahres wurde mit der „Wappen von<br />
Dresden“ das neunte Schiff übernommen. Und<br />
die Serie wird fortgesetzt: Der SCOT 8000-Tanker<br />
„Wappen von Flensburg“ soll noch im<br />
November dieses Jahres, die „Wappen von Augsburg“<br />
dann Anfang 2009 die Wappen-Flotte vergrößern.<br />
Um die Befrachtung der Wappen-Schiffe<br />
kümmert sich in <strong>Hamburg</strong> das renommierte<br />
Maklerhaus Frachtcontor Junge & Co.<br />
Bildnachweis: <strong>Hansa</strong> <strong>Hamburg</strong> <strong>Shipping</strong><br />
Die rumänische Schiffbauindustrie hat den Bau<br />
von kleineren und mittleren Spezialschiffen als<br />
attraktive Nische für sich entdeckt. Die deutschen<br />
Wappen-Reeder sind mit den hochwertigen<br />
Schiffen zu günstigen Preisen mehr als<br />
zufrieden. Das von Reederei-Gründer Günther<br />
Kordts in Zusammenarbeit mit der Kieler Lindenau-Werft<br />
erfolgreich entwickelte Sicherheitskonzept<br />
wird auf allen Neubauten umgesetzt: Die<br />
Schiffe werden mit einer Doppelhülle gebaut und<br />
sind mit so genannten redundanten Antriebssystemen<br />
einschließlich zweier unabhängig betriebener<br />
Hauptmaschinen ausgerüstet. Die Schiffe<br />
fahren also jeweils mit zwei voneinander<br />
getrennten Propeller- und Ruderanlagen, die mit<br />
zwei räumlich getrennten Antriebsaggregaten<br />
verbunden sind. Die SCOT 8000-Tanker verfügen<br />
jeweils über 16 beschichtete Tanks und zwei<br />
beheizbaren Tanks an Deck mit einem Fassungsvermögen<br />
von fast 9.000 Kubikmetern. Die Neubauten<br />
haben eine Tragfähigkeit von etwa 8.250<br />
Tonnen. Die Bezeichnung SCOT steht für „Safety<br />
Chemical Oil Tanker“. – Insgesamt ein Konzept,<br />
das die Schiffe zu den sichersten Tankern der<br />
Welt macht.<br />
Die Doppelhülle ist Teil des Sicherheitskonzepts<br />
Bildnachweis: <strong>Hansa</strong> <strong>Hamburg</strong> <strong>Shipping</strong><br />
Bildnachweis: <strong>Hansa</strong> <strong>Hamburg</strong> <strong>Shipping</strong>