BAYeinander - Baptisten Bayern
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Impuls<br />
Gott-sei-Dank-Fest<br />
Das Erntedankfest missionarisch und mit Schlemmerbuffet<br />
Autor: Gunnar Bremer<br />
Pastor und Referent des BEFG<br />
für den Dienstbereich Mission,<br />
Süddeutschland<br />
Gott-sei-Dank-<br />
Fest in Heilbronn<br />
Seit dem letzten Herbst kommen<br />
sie öfter, ein paar<br />
Wohnsitzlose aus Heilbronn.<br />
Wenn sie da sind, verändert<br />
sich der Gottesdienst: mal<br />
ein richtig kräftiges Amen nach<br />
dem Gebet, mal ein lautstarker<br />
Kommentar während der Bekanntmachungen.<br />
Die meisten<br />
der Versammelten mögen sie<br />
und freuen sich über ihre Beteiligung.<br />
Veränderung ist schließlich<br />
die Konsequenz, wenn man<br />
Menschen einlädt … und sie<br />
kommen.<br />
Das ist so, weil der letzte Erntedanksonntag<br />
etwas von der<br />
Gemeindetradition abgewichen<br />
ist. Das wurde bereits im Namen<br />
erkennbar: Gott-sei-Dank-Fest.<br />
Statt eines mit Feldfrüchten überladenen<br />
Danktisches im Gottesdienst,<br />
wie er sonst bei <strong>Baptisten</strong><br />
üblich ist, steht in diesem Jahr im<br />
Foyer ein Buffet mit Salaten und<br />
Beilagen und Desserts. Wer etwas<br />
Leckeres einbringen kann,<br />
stellt es gleich beim Betreten des<br />
Hauses hier ab. Dass die Gaben<br />
auf diesem neuen Erntedanktisch<br />
schon zubereitet sind, stört die<br />
Andacht überhaupt nicht, erhöht<br />
aber die Vorfreude. Weil Lobpreis<br />
und leckeres Essen heute zusammengehören.<br />
Im Gottesdienstraum<br />
sind die Stuhlreihen deshalb<br />
auch dekorierten Esstischen<br />
gewichen. Auf dem Platz vor dem<br />
Gemeindehaus bemerkt jeder<br />
Passant sofort den großen Grill.<br />
Während der Predigt betört der<br />
Geruch brutzelnder Würstchen<br />
und Steaks.<br />
Wir wollen Gott heute Danke<br />
sagen für den Segen des letzten<br />
Jahres. Denn unser Vater im<br />
Himmel sorgt sich um uns im Alltäglichen<br />
und ganz Normalen:<br />
Essen und Gesundheit, Arbeit,<br />
Entspannung, Kraft zum Leben,<br />
Wachstum und Reife – all das<br />
hat seine Ursache in ihm. Auch<br />
wenn uns sein kontinuierliches<br />
Wohlwollen nicht jederzeit auffällt.<br />
Gerade deshalb bedarf es<br />
besonderer Momente, um einmal<br />
inne zu halten. Dabei muss<br />
niemand Danke sagen, damit<br />
Gott weiter handelt. Seine Liebe<br />
ist unerschütterlich, gilt allen,<br />
Guten wie Bösen. Vielmehr dürfen<br />
wir Danke sagen, weil wir uns<br />
gehalten wissen.<br />
Wer Gott dankt für das<br />
Normale, der weiß:<br />
„Ich muss mein Leben<br />
ja gar nicht selbst sichern.<br />
Ich nehme es<br />
aus der Hand Gottes.“<br />
So ein Mensch wird gelassen<br />
in die Zukunft schauen. Auch<br />
Bankenkrisen und Euroschwäche<br />
zwingen ihn nicht in die Knie.<br />
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