duesseldorf geschaeftsbericht verbraucherschutz - Stadt Düsseldorf
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5.2.3 Tagescremes mit Lichtschutzfaktor Das Sonnenlicht umfasst ein breites Strahlenspektrum. Neben dem für uns sichtbaren Licht gibt es im länger welligen Bereich die Infrarot-Strahlung und im kürzer welligen Bereich die sehr energiereiche Ultraviolett-Strahlung (UV-Strahlung), die für die Schädigung der Haut beim Sonnenbad verantwortlich ist. Der Bereich der UV-Strahlung wird in die drei Bereiche UV-A, UV-B und UV-C-Strahlen unterteilt. Während die UV-C-Strahlen von den obersten Luftschichten der Erde absorbiert werden, gelangen die UV-A und UV-B-Strahlen an die Erdoberfläche. Daher bietet der Kosmetikmarkt neben den bekannten Sonnenschutzmitteln auch eine Vielzahl von Tagescremes mit Lichtschutzfaktor für alle Verbrauchergruppen. Diese Tagescremes sollen gegen die schädliche UV-Strahlung schützen und der dadurch bedingten Hautalterung (Pigmentflecken und vorzeitigen Linien und Fältchen) entgegenwirken. Daher werden die Produkte oft als Anti-Ageing- Cremes betitelt. Besonders das Gesicht muss gegen die schädliche Sonnenstrahlung geschuẗzt werden, da es täglich mit am meisten der Strahlung ausgesetzt ist. Zusätzlich sind auch pflegende Komponenten wie zum Beispiel Panthenol oder Vitamin E enthalten. Es wurden 22 Tagescremes mit einem ausgelobten UVA/UVB-Schutz untersucht. Bei knapp der Hälfte (zehn Stück) der Cremes wurde ein Lichtschutzfaktor bis zu 15 ausgelobt, was bei einer Sonnencreme bereits einem mittleren Schutz entsprechen würde. Damit die Creme diese Schutzwirkung entfalten kann, wird meist eine Kombination aus verschiedenen chemischen Filtersubstanzen eingesetzt, um den gesamten UVA/UVB-Bereich abdecken zu können. Am häufigsten wurden Butylmethoxydibenzoylmethan und Ethylhexylmethoxycinnamat gefunden. Neben den chemischen Filtersubstanzen, die die energiereiche UV-Strahlung absorbieren und in energieärmere Strahlung umwandeln, gibt es auch mineralische Lichtschutzfilter, wie etwa Titandioxid oder Zinkoxid. Diese reflektieren das Sonnenlicht. Damit es dabei nicht zu einem unerwünschten Weiß-Effekt auf der Haut kommt, werden diese als Mikropartikel eingesetzt. Die mineralischen Lichtschutzfilter werden häufig in Kombination mit chemischen Filtersubstanzen verwendet. In Naturkosmetik findet man meist nur mineralische Lichtschutzfilter. Bei den hier untersuchten Produkten waren meist zwei bis vier UV-Filter verwendet worden. Welche Filtersubstanzen in Cremes zum Schutz vor der UV-Strahlung verwendet werden dürfen, ist in der Kosmetikverordnung geregelt. Dort sind für die einzelnen Substanzen auch Höchstmengen festgelegt. Erfreulicherweise wurden die Höchstmengen eingehalten. Während beim Sonnenbad am Strand niemand die Notwendigkeit eines Lichtschutzfaktors größer als zehn in Frage stellt, ist doch fraglich, ob ein solcher Lichtschutz auch im Alltag notwendig ist, wenn man sich zum Beispiel tagsüber meist in geschlossenen Räumen aufhält. Schließlich schützen die Filtersubstanzen nicht nur vor den Schäden der UV-Strahlung, sie können bei täglicher Anwendung bei empfindlichen Personen auch zu Hautirritationen oder Allergien fuḧren. Daher sollte man eine solche Tagescreme auch nicht als Nachtcreme zweckentfremden, um eine unnötige Exposition mit den Filtersubstanzen zu vermeiden. 36 GESCHÄFTSBERICHT 2008
5.2.4 Schwermetalle in kosmetischen Mitteln Insgesamt wurden 73 Kosmetikproben auf ihren Gehalt an Schwermetallen wie Arsen, Antimon, Blei, Cadmium und Quecksilber und/oder hinsichtlich ausgelobter oder wirksamer Bestandteile (Mineralien etc.) untersucht. Gerade Produkte mit Glitter fallen immer wieder durch erhöhte Antimongehalte auf. Nach § 1 Kosmetikverordnung ist es zum Schutze der Gesundheit verboten, beim gewerbsmäßigen Herstellen oder Behandeln von kosmetischen Mitteln Antimon und dessen Verbindungen zu verwenden. In geringem Umfang kann Antimon als technisch unvermeidbare Kontaminante angesehen werden. Als Orientierungshilfe kann die Mitteilung des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes (Bundesgesundheitsblatt 28 Nr. 7, Juli 1985) herangezogen werden, wonach Antimongehalte bis zu zehn Milligramm je Kilo als technisch unvermeidbar angesehen werden. Zwei Proben mit „Glitter“ wiesen mit 42 Milligramm je Kilo bzw. 13 Milligramm je Kilo auch unter Berücksichtigung der Messunsicherheit Gehalte in technisch vermeidbaren Mengen auf und wurden entsprechend beanstandet. AMT FÜR VERBRAUCHERSCHUTZ 37
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5.2.3 Tagescremes mit Lichtschutzfaktor<br />
Das Sonnenlicht umfasst ein breites Strahlenspektrum.<br />
Neben dem für uns sichtbaren Licht gibt es im<br />
länger welligen Bereich die Infrarot-Strahlung und<br />
im kürzer welligen Bereich die sehr energiereiche<br />
Ultraviolett-Strahlung (UV-Strahlung), die für die<br />
Schädigung der Haut beim Sonnenbad verantwortlich<br />
ist.<br />
Der Bereich der UV-Strahlung wird in die drei<br />
Bereiche UV-A, UV-B und UV-C-Strahlen unterteilt.<br />
Während die UV-C-Strahlen von den obersten Luftschichten<br />
der Erde absorbiert werden, gelangen die<br />
UV-A und UV-B-Strahlen an die Erdoberfläche.<br />
Daher bietet der Kosmetikmarkt neben den bekannten<br />
Sonnenschutzmitteln auch eine Vielzahl von<br />
Tagescremes mit Lichtschutzfaktor für alle Verbrauchergruppen.<br />
Diese Tagescremes sollen gegen die<br />
schädliche UV-Strahlung schützen und der dadurch<br />
bedingten Hautalterung (Pigmentflecken und vorzeitigen<br />
Linien und Fältchen) entgegenwirken.<br />
Daher werden die Produkte oft als Anti-Ageing-<br />
Cremes betitelt. Besonders das Gesicht muss gegen<br />
die schädliche Sonnenstrahlung geschuẗzt werden,<br />
da es täglich mit am meisten der Strahlung ausgesetzt<br />
ist. Zusätzlich sind auch pflegende Komponenten<br />
wie zum Beispiel Panthenol oder Vitamin E enthalten.<br />
Es wurden 22 Tagescremes mit einem ausgelobten<br />
UVA/UVB-Schutz untersucht. Bei knapp der Hälfte<br />
(zehn Stück) der Cremes wurde ein Lichtschutzfaktor<br />
bis zu 15 ausgelobt, was bei einer Sonnencreme<br />
bereits einem mittleren Schutz entsprechen würde.<br />
Damit die Creme diese Schutzwirkung entfalten<br />
kann, wird meist eine Kombination aus verschiedenen<br />
chemischen Filtersubstanzen eingesetzt, um den<br />
gesamten UVA/UVB-Bereich abdecken zu können.<br />
Am häufigsten wurden Butylmethoxydibenzoylmethan<br />
und Ethylhexylmethoxycinnamat gefunden.<br />
Neben den chemischen Filtersubstanzen, die die<br />
energiereiche UV-Strahlung absorbieren und in<br />
energieärmere Strahlung umwandeln, gibt es<br />
auch mineralische Lichtschutzfilter, wie etwa Titandioxid<br />
oder Zinkoxid. Diese reflektieren das Sonnenlicht.<br />
Damit es dabei nicht zu einem unerwünschten<br />
Weiß-Effekt auf der Haut kommt, werden<br />
diese als Mikropartikel eingesetzt. Die mineralischen<br />
Lichtschutzfilter werden häufig in Kombination mit<br />
chemischen Filtersubstanzen verwendet. In Naturkosmetik<br />
findet man meist nur mineralische Lichtschutzfilter.<br />
Bei den hier untersuchten Produkten waren<br />
meist zwei bis vier UV-Filter verwendet worden.<br />
Welche Filtersubstanzen in Cremes zum Schutz vor<br />
der UV-Strahlung verwendet werden dürfen, ist in<br />
der Kosmetikverordnung geregelt. Dort sind für die<br />
einzelnen Substanzen auch Höchstmengen festgelegt.<br />
Erfreulicherweise wurden die Höchstmengen eingehalten.<br />
Während beim Sonnenbad am Strand niemand die<br />
Notwendigkeit eines Lichtschutzfaktors größer als<br />
zehn in Frage stellt, ist doch fraglich, ob ein solcher<br />
Lichtschutz auch im Alltag notwendig ist, wenn man<br />
sich zum Beispiel tagsüber meist in geschlossenen<br />
Räumen aufhält. Schließlich schützen die Filtersubstanzen<br />
nicht nur vor den Schäden der UV-Strahlung,<br />
sie können bei täglicher Anwendung bei empfindlichen<br />
Personen auch zu Hautirritationen oder<br />
Allergien fuḧren. Daher sollte man eine solche<br />
Tagescreme auch nicht als Nachtcreme zweckentfremden,<br />
um eine unnötige Exposition mit den Filtersubstanzen<br />
zu vermeiden.<br />
36 GESCHÄFTSBERICHT 2008