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Concrete Plant + Precast Technology Betonwerk ... - BFT International

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74<br />

Panel 4<br />

Legal bases for checks on employees<br />

The rights of employers<br />

Rechtliche Grundlagen der Mitarbeiterkontrolle<br />

Die Befugnisse als Arbeitgeber<br />

Autor<br />

Dr. Christian Gerd Kotz,<br />

Rechtsanwälte Kotz, Kreuztal<br />

DrChristianKotz@ra-kotz.de<br />

Geb. 1971; Studium der<br />

Rechtswissenschaften in<br />

Marburg an der Lahn und<br />

Frankfurt am Main. Promotion<br />

in Marburg an der Lahn; seine<br />

Tätigkeitsschwerpunkte sind<br />

das Arbeitsrecht, Verkehrsrecht<br />

und Versicherungsrecht. Er<br />

ist Fachanwalt für Versicherungsrecht<br />

und absolviert<br />

einen Fachanwaltslehrgang<br />

im Verkehrsrecht und ist<br />

Mitglied in den Arbeitsgemeinschaften<br />

Versicherungsrecht,<br />

Verkehrsrecht und Informationstechnologie<br />

des Deutschen<br />

Anwaltsvereins sowie Mitglied<br />

des Beirates Rechtsanwälte des<br />

Bundesverbandes der freiberufl<br />

ichen und unabhängigen<br />

Sachverständigen für das Kraftfahrzeugwesen.<br />

In the past, checks on employees only included checks at<br />

the factory gates or body searches. As a result of the emergence<br />

of new means of communication, and due to general<br />

technical advancement, the methods that can be used<br />

today include CCTV surveillance, telephone call recordings,<br />

Internet protocol monitoring and other measures.<br />

In the recent past, some companies have been exposed to<br />

public criticism because of the checks on employees they<br />

had performed. For this reason, such checks need to be<br />

carried out with utmost care and within the scope of what<br />

is permitted by law.<br />

If the employer carries out CCTV surveillance, phone<br />

call recordings or Internet protocol monitoring, it interferes<br />

with the general right to privacy that its employees<br />

enjoy. Such an employer intervention in the general right<br />

to privacy of its employees is permissible if the aff ected<br />

employees have consented to these checks. From a labor<br />

law point of view, such employee consent can be obtained<br />

through separate provisions contained in the employment<br />

contract or by entering into a works agreement. However,<br />

such agreements may also be invalid if they violate a prohibition<br />

prescribed by law, are unconscionable, or are considered<br />

an invalid “General Term or Condition”. In addition,<br />

an agreement between employer and employee may<br />

be invalid if it was entered into “under pressure”.<br />

If the employer fi nds, during an employee check, that<br />

the employee is in breach of the contract entered into, the<br />

employer may submit a written warning to the employee<br />

on the grounds of the behavior of the latter, or may terminate<br />

the employment either for convenience or without<br />

notice because of his/her behavior.<br />

However, any employee checks performed by the employer<br />

that are in breach of contract or violate applicable<br />

laws lead to a situation where any evidence established<br />

may not be used against the aff ected employee (so-called<br />

prohibition to use improperly obtained evidence). In such<br />

cases, the employer must remove any written warning issued<br />

from the employee fi le. In an unfair dismissal hearing<br />

at the labor court, the employer may no longer be able,<br />

in a worst-case scenario, to prove the breach of contract<br />

committed by the employee as part of its burden of proof<br />

and duty to state the case if it needs to resort to other evidence<br />

(such as witness statements), which means that the<br />

termination issued for behavioral reasons is unlawful,<br />

and that the employer must retain the employee on its<br />

payroll.<br />

If employee checks performed by the employer in<br />

breach of contract or violation of applicable laws are<br />

found, the employer must immediately cease to perform<br />

these checks and must remove or decommission any technical<br />

surveillance or monitoring systems installed. If the<br />

employer does not cease to perform its surveillance activities<br />

that are in breach of contract and violate applicable<br />

laws, aff ected employees have the right to refuse perform-<br />

| Proceedings 54 th BetonTage<br />

Früher konnten im Rahmen von Mitarbeiterkontrollen<br />

lediglich Torkontrollen oder Leibesvisitationen vorgenommen<br />

werden. Aufgrund der neuen Kommunikationsmittel<br />

und des technischen Fortschritts können heutzutage<br />

Videoüberwachungen, Telefonmitschnitte, Internetprotokollüberwachungen<br />

und weitere Maßnahmen<br />

vorgenommen werden. In der jüngsten Vergangenheit<br />

sind einige Unternehmen aufgrund der von ihnen durchgeführten<br />

Mitarbeiterkontrollen in die öff entliche Kritik<br />

geraten. Mitarbeiterkontrollen müssen daher mit besonderer<br />

Sorgfalt und im Rahmen des rechtlich Zulässigen<br />

durchgeführt werden.<br />

Nimmt der Arbeitgeber Videoüberwachungen, Telefonmitschnitte<br />

oder Internetprotokollierungen vor, so<br />

greift er in das allgemeine Persönlichkeitsrecht seiner Arbeitnehmer<br />

ein. Ein solcher Eingriff des Arbeitgebers in<br />

das allgemeine Persönlichkeitsrecht seiner Arbeitnehmer<br />

ist zulässig, wenn die Arbeitnehmer in die Kontrollen eingewilligt<br />

haben. Arbeitsrechtlich können die Einwilligungen<br />

der Arbeitnehmer durch gesonderte Vereinbarungen<br />

im Arbeitsvertrag oder durch den Abschluss von<br />

Betriebsvereinbarungen erlangt werden. Diesbezügliche<br />

Vereinbarungen können jedoch auch unwirksam sein,<br />

wenn sie gegen ein gesetzliches Verbot verstoßen, sittenwidrig<br />

sind oder als unwirksame „Allgemeine Geschäftsbedingung“<br />

gewertet werden. Ferner kann eine Vereinbarung<br />

zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer<br />

unwirksam sein, wenn sie in einer „Drucksituation“ getroff<br />

en wurde.<br />

Stellt der Arbeitgeber aufgrund einer Mitarbeiterkontrolle<br />

fest, dass sich der Arbeitnehmer vertragswidrig<br />

verhält, so kann er ihm aufgrund seines Verhaltens eine<br />

Abmahnung erteilen oder das Arbeitsverhältnis fristgerecht<br />

bzw. außerordentlich verhaltensbedingt kündigen.<br />

Vertrags- und rechtswidrig durch den Arbeitgeber<br />

durchgeführte Mitarbeiterkontrollmaßnahmen führen<br />

jedoch dazu, dass diese nicht als Beweismittel gegen den<br />

jeweiligen Arbeitnehmer verwendet werden können (sog.<br />

„Beweis-Verwertungsverbot“). In diesen Fällen muss der<br />

Arbeitgeber eine ausgesprochene Abmahnung wieder<br />

aus der Personalakte entfernen. In einem Kündigungsschutzverfahren<br />

vor dem Arbeitsgericht kann der Arbeitgeber<br />

das vertragswidrige Verhalten des Arbeitnehmers<br />

im schlimmsten Fall im Rahmen der ihm obliegenden<br />

Beweis- und Darlegungslast mit anderen Beweismitteln<br />

(z. B. Zeugenaussagen) nicht mehr beweisen, so dass die<br />

ausgesprochene verhaltensbedingte Kündigung rechtswidrig<br />

ist und er den Arbeitnehmer weiterhin beschäftigen<br />

muss.<br />

Werden vertrags- und rechtswidrige Mitarbeiterkontrollmaßnahmen<br />

des Arbeitgebers entdeckt, muss er seine<br />

Kontrollen sofort einstellen und entsprechende technische<br />

Überwachungseinrichtungen abbauen bzw. außer<br />

Betrieb nehmen. Stellt der Arbeitgeber seine vertrags-<br />

<strong>BFT</strong> 02/2010

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