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Concrete Plant + Precast Technology Betonwerk ... - BFT International

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34<br />

Panel 1<br />

The reference – an offi ce building with underground car park<br />

Overall building<br />

Das Referenzbeispiel – Bürogebäude mit Tiefgarage<br />

Gesamtgebäude<br />

Autorin<br />

Dipl.-Ing. Carolin Roth<br />

roth@massivbau.<br />

tu-darmstadt.de<br />

Geb. 1979; 1999–2005 Studium<br />

des Bauingenieurwesens<br />

an der TU Darmstadt;<br />

seit 2005 wiss. Mitarbeiterin<br />

am Institut für Massivbau der<br />

TU Darmstadt.<br />

In the joint research project on “Building Sustainably with<br />

<strong>Concrete</strong>”, a fl exible load-bearing structure was compared<br />

to a standard structure using the reference building presented.<br />

In this context, any comprehensive assessment<br />

undertaken must not be restricted to the construction<br />

stage of the load-bearing structure alone. By contrast, it is<br />

necessary to consider the entire building with all its fi nishing<br />

components over its complete life cycle. For this<br />

purpose, a life cycle assessment (LCA) was carried out for<br />

the reference building for the use scenario outlined in the<br />

part referring to the “presentation of the reference<br />

project”. In this analysis, the production and disposal of<br />

the building materials used for new construction, conversion<br />

and removal were considered. Building services and<br />

equipment and the energy consumed for heating, cooling,<br />

hot water, ventilation and lighting were also taken into account.<br />

In regrad to the long life cycle assumed, the stage of<br />

the actual use of the building accounts for approx. 90% of<br />

the global warming potential. During this use stage, the<br />

operation of building services and equipment accounts<br />

for a signifi cantly larger share than the maintenance of<br />

the structure. The disposal stage has a share of only 2% in<br />

the life cycle and is thus the least important component<br />

(Fig. 1). Both options show only a marginal diff erence in<br />

the amount of energy required for the operation of plant<br />

and equipment as the energy effi ciency requirements are<br />

identical in both cases.<br />

Overall, the fl exible structure turned out to be the<br />

preferable solution in the assessment of the complete life<br />

cycle of 100 years with the specifi ed changes in use. When<br />

comparing both design options without considering the<br />

operation of building services and equipment, the global<br />

warming potential could be reduced by about one fi fth<br />

(Fig. 2). The fl exible structure saves a higher amount of<br />

resources because the load-bearing structure can be used<br />

over the entire life cycle of 100 years whereas the conven-<br />

Global warming potential<br />

Treibhauspotenzial (GWP) [kg CO -Aq.] 2<br />

Standard structure<br />

Standard-Struktur<br />

Disposal phase<br />

Entsorgungsphase<br />

Use phase, operation<br />

Nutzungsphase, Betrieb<br />

Use phase, maintenance<br />

Nutzungsphase, Instandhaltung<br />

Construction phase<br />

Herstellungsphase<br />

Flexible structure<br />

Flexible Struktur<br />

Fig. 1 Global warming potential of the standard and fl exible<br />

structure over a life cycle of 100 years.<br />

Abb. 1 Treibhauspotenzial der Standardstruktur und der fl exiblen<br />

Struktur über einen Lebenszyklus von 100 Jahren.<br />

| Proceedings 54 th BetonTage<br />

Im Verbundforschungsvorhaben „Nachhaltig Bauen mit<br />

Beton“ wurde eine fl exible Tragstruktur am Beispiel des<br />

vorgestellten Referenzgebäudes mit einer Standardstruktur<br />

verglichen. Eine umfassende Betrachtung darf sich dabei<br />

nicht auf die Ökobilanz für die Herstellung der Tragstruktur<br />

beschränken. Vielmehr ist es nötig, das gesamte<br />

Gebäude mit allen Ausbaukomponenten über einen kompletten<br />

Lebenszyklus zu betrachten. Hierzu wurde am Referenzgebäude<br />

eine Ökobilanzierung für das im Beitrag<br />

„Vorstellung des Beispielobjektes“ vorgegebene Nutzungsszenario<br />

durchgeführt. Dabei wurden die Herstellung und<br />

die Entsorgung der bei Neubau, Umbau und Rückbau verwendeten<br />

Baustoff e berücksichtigt. Die Anlagentechnik<br />

und der Energiebedarf für Heizung, Kühlung, Warmwasser,<br />

Lüftung und Beleuchtung wurden ebenfalls erfasst.<br />

Die Lebensphase der Nutzung macht bei dem langen<br />

angenommenen Lebenszyklus rund 90 % des Treibhauspotenzials<br />

aus. Innerhalb der Nutzungsphase dominiert<br />

wiederum der Betrieb der Anlagen gegenüber der<br />

Instandhaltung der Baukonstruktion. Die Entsorgungsphase<br />

ist mit nur 2 % Anteil am Lebenszyklus am wenigsten<br />

bedeutend (Abb. 1). Hinsichtlich des Energiebedarfs<br />

für den Anlagenbetrieb unterscheiden sich beide Varianten<br />

nur marginal, da sie dasselbe energetische Anforderungsniveau<br />

besitzen.<br />

In der Betrachtung des gesamten Lebenszyklus über<br />

100 Jahre mit den vorgegebenen Umnutzungen stellt sich<br />

die fl exible Struktur insgesamt als die zu favorisierende<br />

Lösung dar. Vergleicht man beide Varianten ohne Berücksichtigung<br />

des Anlagenbetriebs, so sind beispielsweise<br />

beim Treibhauspotenzial Einsparungen von rund einem<br />

Fünftel zu erwarten (Abb. 2). Bei der fl exiblen Struktur<br />

handelt es sich um die Ressourcen schonendere Bauweise,<br />

da hier die Tragstruktur über den gesamten Lebenszyklus<br />

von 100 Jahren genutzt werden kann, während das<br />

herkömmliche Gebäude bei einer Umnutzung von Büros<br />

zu Wohnungen abgerissen und neu errichtet werden<br />

muss. Eine parallel angestellte Lebenszykluskostenrechnung<br />

bestätigt, dass sich die fl exible Struktur auch hinsichtlich<br />

der Kosten trotz höherer Erstinvestitionen spätestens<br />

nach der Umnutzung von einem Büro- zu einem<br />

Wohngebäude günstiger darstellt.<br />

Die umfangreichen ökobilanziellen Untersuchungen<br />

am Stadtbaustein zeigten auch, dass die Wahl der Ausbaumaterialien<br />

und deren Austauschzyklus sich sehr<br />

stark auf das Gesamtergebnis der Ökobilanz auswirken.<br />

Zur Abschätzung der Streubreite, die aufgrund des Ausbaus<br />

zu erwarten ist, wurden Bauteilvarianten gebildet<br />

und zu jeweils einem günstigen und einem ungünstigen<br />

Gebäude kombiniert. Die Untersuchung zeigte, dass bei<br />

identischer Tragstruktur die Ökobilanz des Gesamtgebäudes<br />

allein durch Veränderung der Ausbaumaterialien<br />

deutlich beeinfl usst werden kann. Die ungünstige Variante<br />

verursachte hier rund 50 % mehr Treibhauspotenzial<br />

als die günstige Variante.<br />

<strong>BFT</strong> 02/2010

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