TuE_2013_03 - technik + EINKAUF
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TECHNIK ANTRIEBSTECHNIK<br />
1<br />
2<br />
1) BHS hat für seine neue<br />
Wellpappenanlage SteadyLine<br />
energiesparende Antriebe<br />
gesucht und gefunden.<br />
2) Peter Michler ist<br />
Entwicklungsleiter bei BHS.<br />
Mit dem Zwischenkreis<br />
runter von den Kosten<br />
BHS Corrugated senkt mit dem DC-Verbund die Einspeiseleistung<br />
Mit dem Wechsel von Gleichstrom- auf Drehstrom<strong>technik</strong> hat BHS die<br />
Energie effizienz seiner Wellpappenanlagen erheblich verbessert. Das Unternehmen<br />
nutzt heute eine Antriebslösung, die in enger Projektpartnerschaft<br />
mit Lenze entstanden ist.<br />
Außendecke, Wellenbahn, Zwischendecke, Wellenbahn,<br />
Innendecke – fertig ist das Verpackungsmittel,<br />
das weltweit zu den verbreitetsten zählt. 1,8 Mrd m 2<br />
Wellpappe haben die Mitglieder des Verbandes der<br />
Wellpappen-Industrie allein im ersten Quartal 2012 verkauft und<br />
liegen damit laut VDW auf Vorjahresniveau. Weltweit betrachtet,<br />
boomt Wellpappe. Im Hause BHS wird ein Wachstum von rund<br />
acht Prozent pro Jahr genannt. Der Entwicklung folgend, steigt<br />
auch der Wettbewerb im Maschinen- und Anlagenbau, vor allem<br />
aus Fernost. „Wir sind Technologieführer und müssen täglich unseren<br />
Entwicklungsvorsprung aufrechterhalten“, betont Peter<br />
Michler, Entwicklungsleiter bei BHS. Die Energieeffizienz der<br />
Wellpappenanlagen habe bei den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />
des bayerischen Unternehmens mittlerweile einen immer<br />
wichtigeren Stellenwert eingenommen.<br />
Für die neu entwickelte SteadyLine hat das Unternehmen einen<br />
kompletten Wechsel der Antriebstechnologie vollzogen. AC-<br />
Servoregler von Lenze haben die Gleichstrom<strong>technik</strong> abgelöst. Damit<br />
eröffnen sich BHS unter anderem sehr gute Möglichkeiten, die<br />
Energieeffizienz zu verbessern und vor allem die Einspeiseleistung<br />
der Anlage zu senken.<br />
Ausgehend von einer Wellpappe, die wie eingangs beschrieben<br />
aus fünf (mindestens jedoch drei) Papierlagen besteht, benötigt<br />
eine dafür ausgelegte Produktionsanlage fünf sogenannte Splicer.<br />
Die Kernelemente eines solchen Moduls sind zwei Abwickler mit<br />
automatischem Rollenwechsler (Splicer). Die hintereinander plat-<br />
zierten Einheiten bringen Bahn für Bahn mit exakter Spannung<br />
und Geschwindigkeit endlos in die weitere Verarbeitung. BHS<br />
nutzt die Servo Drives 9400 von Lenze in der Ausbaustufe High-<br />
Line mit integrierter SPS für den Hauptantrieb des Zugwerks sowie<br />
die Bremswalze nach dem Abwickler. Diese Lösung stellt zuverlässige<br />
und hohe Splicegeschwindigkeiten auch bei extrem<br />
niedrigen Papiergrammaturen sicher, da die Bahnspannungsregelung<br />
in die Regler integriert ist.<br />
Weil die Bremswalze nach dem Abwickler als Generator wirkt,<br />
nutzt BHS die erzeugte Energie zur Versorgung des Gesamtverbundes.<br />
Die zentrale Einspeisung für einen kompletten Splicer<br />
übernimmt der Antrieb der Zugwalze. Der 9400 HighLine versorgt<br />
über den DC-Verbund alle weiteren Antriebsregler – darunter<br />
auch Lenze-Frequenzumrichter der Reihe Inverter Drives<br />
8400. Sämtliche Umrichter sind im Schaltschrank gleich unterhalb<br />
des DC-Busses platziert. Dieser besteht vor allem wegen der<br />
elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) aus breiten Kupferschienen.<br />
Eigenverbrauch stärken<br />
Wiederverwenden, statt zurückspeisen: Hat BHS mit den nicht<br />
zwischenkreisfähigen Gleichstromantrieben die Bremsenergie ins<br />
EVU-Netz zurückgespeist, zählt bei der AC-Technik klar die Stärkung<br />
des Eigenverbrauchs. „Wir senken so die Spitzenlast“, bringt<br />
es Peter Michler auf den Punkt. Dieser Weg ist vor allem aus betriebswirtschaftlicher<br />
Sicht überaus interessant. Bei einer Rück-<br />
72 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>