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TuE_2013_03 - technik + EINKAUF

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TECHNIK AUTOMATION<br />

handelt es sich um eine Softwarelösung, die bisher getrennte<br />

SPS- und IT-Welten in einem durchgängigen Angebot<br />

aus offenen Standards, Softwarewerkzeugen, Funktionspaketen<br />

und Open Core Interface verbindet. Das<br />

klassische SPS-basierte Engineering wird so mit den neuen<br />

Möglichkeiten der Hochsprachen-Programmierung<br />

kombiniert. Durch diese Neuentwicklung sind Maschinenhersteller<br />

in der Lage, mit Softwareprogrammen oder<br />

Apps neue Funktionen in Eigenregie zu verwirklichen<br />

und Smartphones und Tablet-PCs einzubinden.<br />

Bild: Bosch Rexroth<br />

Mit der so genannten<br />

Open Core Engineering-<br />

Lösung (OCE) von Bosch<br />

Rexrodt können<br />

Maschinenbauer flexibel<br />

auf den Steuerungskern<br />

der Systemlösungen<br />

‚IndraMotion MLC‘ und<br />

‚IndraLogic XLC‘<br />

zugreifen.<br />

Fortschreitende Vernetzung der Arbeitswelt<br />

Ein Schlüssel zum Erfolg in Zukunft ist sicher die intelligente<br />

und wandelbare Produktion. Mikroelektronische<br />

Systeme kombiniert mit Informations- und Kommunikations<strong>technik</strong><br />

sollen es ermöglichen, dass sich Produktionsprozesse<br />

selbst organisieren. „Noch nie hat sich die<br />

Fertigungswelt und Produktions<strong>technik</strong> so schnell und<br />

grundlegend verändert wie heute“, sagt auch Siegfried<br />

Russwurm, CEO des Sektors Industry und Mitglied des<br />

Vorstands der Siemens AG. Bis zur Realisierung von Industrie<br />

4.0 sei es zwar noch ein weiter Weg, den Grundstein<br />

dafür lege das Unternehmen jedoch bereits heute,<br />

so Russwurm weiter. Zuletzt hat Siemens mit der Übernahme<br />

der belgischen LMS sein Software-Portfolio auf<br />

den Feldern Prüfung und Simulation von mechatronischen<br />

Systemen erweitert. Damit können Siemens-Kunden<br />

ihre Produkte künftig mit einer durchgängigen Datenbasis<br />

simulieren, testen, optimieren und produzieren.<br />

Aber auch die klassischen IT-Anbieter scheinen gerüstet<br />

zu sein für das neue Industrie-Zeitalter: Im Bereich<br />

der Instandhaltung etwa lassen sich mit SAP Predictive<br />

Analysis Sensordaten auswerten, Störfallmuster<br />

ermitteln und Ausfallzeiten prognostizieren. Auf dieser<br />

Basis werden automatisch Meldungen erzeugt und an<br />

SAP Enterprise Asset Management übergeben. Ein Mitarbeiter<br />

im Service legt dort einen Instandhaltungsauftrag<br />

an und teilt einen Techniker ein. Dieser synchroni-<br />

Die Transfer Factory von Festo Didactic lässt sich in Minuten – je nach<br />

Lernsituation – neu konfigurieren und wird so zur wandelbaren Fabrik.<br />

siert zu Beginn des Arbeitstages seine Aufträge mit der<br />

App SAP Syclo und erhält dabei alle Informationen und<br />

technischen Spezifikationen für seinen Einsatz. Zusätzlich<br />

unterstützt ihn die Software SAP Visual Enterprise<br />

bei der Lokalisierung des schadhaften Teils und liefert<br />

Montagehilfen für den Austausch.<br />

Als Reaktion auf den Branchentrend ‚Industrie 4.0‘<br />

hat der Softwarehersteller SAS Anfang Mai <strong>2013</strong> ein neues<br />

Center of Excellence für den Industriesektor gegründet.<br />

Gesteuert wird die neue international agierende<br />

Einheit vom Standort Heidelberg aus. Dazu Wolf Lichtenstein,<br />

Member of the Board SAS EMEA/AP: „Wir<br />

steuern unseren neuen Geschäftsbereich von dort, wo der<br />

Markt am größten und das meiste Know-how vorhanden<br />

ist.“ SAS kann mit diesem Schritt seinen internationalen<br />

Kunden eine faktenbasierte zukunftsorientierte Analyse<br />

von Big Data im Industrie-4.0-Umfeld anbieten – und<br />

das mit einer Analysequalität und -geschwindigkeit von<br />

einer Milliarde Datensätze in neun Sekunden<br />

Ein abschließendes Beispiel, wie an Industrie 4.0<br />

ange lehnte Produktionssysteme Investitions- und Betriebskosten<br />

senken, Produktivität steigern, die Wertschöpfung<br />

optimieren und so einen Technologiewechsel<br />

herbeiführen können, ist das modulare tool drives-System<br />

für die vollautomatische Holzbearbeitung der Wittenstein<br />

AG. Basierend auf direktangetriebenen Werkzeugen<br />

für CNC-Mehrspindelanwendungen und darauf<br />

angestimmten Komponenten integriert das System alle<br />

mechatronischen Disziplinen in einem skalierbaren und<br />

flexiblen Systembaukasten. Dabei werden alle bei Industrie<br />

4.0 relevanten Aspekte wie Wandlungsfähigkeit, Flexibilität,<br />

Ressourceneffizienz und Ergonomie abgedeckt.<br />

So kann jeder Anwender mit Hilfe eines internetbasierten<br />

Systemkonfigurators sein tool drives-System<br />

in Eigenregie auslegen. Bohrbilder lassen sich sehr flexibel<br />

und wandlungsfähig programmieren; die Bohrmodule<br />

können auf ergonomische Weise beliebig ein- und<br />

umgesteckt werden. Energie- und Rohstoffressourcen<br />

werden geschont, denn keine Spindel dreht sich unnötig<br />

– es sind nur die für den Bearbeitungsauftrag erforderlichen<br />

Bohrmodule aktiv.<br />

■<br />

Autor<br />

Tino Böhler<br />

Bild: Festo<br />

68 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>

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