TuE_2013_03 - technik + EINKAUF
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TECHNIK SPANNTECHNIK<br />
1 2<br />
Komplexität im Griff<br />
Innovative Spannvorrichtung für 3D-Freiformflächen<br />
‚Basic Holding Fixture‘ und ‚Advanced Holding Fixture‘ nennt Schmalz seine neu entwickelten Vakuum-<br />
Aufspannsysteme, mit denen sich komplexe Bauteile für die CNC-Bearbeitung einfach aufspannen lassen.<br />
Je nach Ausführung geschieht dies manuell oder automatisiert.<br />
Neue Technologien, Kundenanforderungen, geänderte<br />
wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen<br />
– die Gründe für zunehmende Komplexität in<br />
Produktionsprozessen sind vielfältig. Ein Beispiel<br />
aus dem Automobilbau: Um die Emissionsgrenzwerte der EU zu<br />
erreichen, setzen die Fahrzeughersteller verstärkt auf Leichtbau.<br />
Denn weniger Gewicht bedeutet mehr Effizienz. Neben der Verwendung<br />
von innovativen Werkstoffen wie Karbon und hochfestem<br />
Stahl werden die Bauteile immer dünner.<br />
Um den damit verbundenen Steifigkeitsverlust zu kompensieren,<br />
muss die Form der Bauteile verändert werden. Bei dieser konstruktiven<br />
Anpassung entstehen komplexe Konturen, die keiner<br />
geometrischen Standardform entsprechen. Diese sogenannten<br />
Freiformflächen sind entsprechend aufwändiger zu bearbeiten<br />
und stellen vor allem die Aufspann<strong>technik</strong> vor neue Herausforderungen.<br />
Bisher wurden in solchen Fällen werkstückgebundene<br />
Spannvorrichtungen eingesetzt. Bei jedem Werkstückwechsel<br />
musste also die komplette Vorrichtung getauscht werden. Daraus<br />
resultieren lange Rüstzeiten und ein enormer Aufwand für die<br />
Konstruktion, Fertigung und Lagerung der Spannvorrichtungen.<br />
Diese Nachteile entfallen mit den neuen Vakuum-Aufspannsystemen<br />
von Schmalz.<br />
Basic Holding Fixture für manuelles 3D-Spannen<br />
Mit der Basic Holding Fixture (BHF) hat Schmalz eine einfache<br />
und praktische Lösung für das Aufspannen komplexer Geometrien<br />
mittels Vakuum entwickelt. Basis der Spannvorrichtung ist<br />
die sogenannte Uni-Base, die als manuell einstellbare Aufnahme<br />
für verschiedene Saugeroberteile dient. Sie lässt sich in der Höhe<br />
sowie in der Neigung frei positionieren und mittels passender<br />
Klemmhebel fixieren. Dadurch sind nur wenige Handgriffe nötig,<br />
um die Uni-Base an das gewünschte Werkstück anzupassen. Bei<br />
den Saugeroberteilen kann der Anwender aus verschiedenen Varianten<br />
wählen. Im einfachsten Fall kann mit einem Sauger-Cup mit<br />
zweidimensionaler Werkstückauflage gearbeitet werden. Dieser<br />
steht in verschiedenen Abmessungen zur Verfügung und kann zudem<br />
mit einer integrierten Hubfunktion ausgestattet werden. So<br />
können kleinere Unebenheiten ausgeglichen werden, ohne die<br />
Uni-Base neu einstellen zu müssen. Noch einmal deutlich mehr<br />
Flexibilität verspricht der Sauger-Cup ‚Balance‘: ein Saugeroberteil,<br />
bestehend aus einem Faltenbalgsauger und zusätzlichen federgelagerten<br />
Auflage-Pins. Die Uni-Base wird bei dieser Variante<br />
voreingestellt und anschließend das Werkstück positioniert. Dadurch<br />
werden die Auflage-Pins in Position gedrückt und können<br />
pneumatisch fixiert werden. Wird nun das Betriebsvakuum aktiviert,<br />
wird das Werkstück gegen die Auflagefläche gedrückt und so<br />
ausgesprochen verzugsarm fixiert.<br />
Die Basic Holding Fixture ist ab sofort erhältlich und kann auf<br />
allen gängigen Maschinentischarten wie T-Nutentisch, Glatttisch,<br />
Rastertisch oder Tisch mit Innospann Steel-Plate von Schmalz eingesetzt<br />
werden.<br />
Advanced Holding Fixture für automatisiertes 3D-Spannen<br />
In einer Technologiestudie hat Schmalz die Rüstfunktion des 3D-<br />
Aufspannsystems weitestgehend automatisiert. Die Advanced Holding<br />
Fixture (AHF) verfügt über höhenverstellbare Zylinderrohre,<br />
die gleichzeitig als Saugeraufnahme und Mediendurchführung<br />
dienen. Positioniert werden die Zylinder durch einen zentralen<br />
60 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>