TuE_2013_03 - technik + EINKAUF

E-PROCUREMENT
ifm hat durch die Integration unterschiedlicher Geschäftsprozesse
in Pool4Tool bereits eine hohe Transparenz
über alle Entwicklungs- und Produktionsstandorte
hinweg erreicht. Dadurch und insbesondere durch
die anstehende Anbindung an SAP wird die Effizienz
erhöht und gleichzeitig, durch Verzicht auf Medienbrüche,
die Fehlerrate der verarbeiteten Daten eliminiert.
Ein weiterer Vorteil ist die immer verfügbare
Übersicht der anstehenden Aufgaben, also dem Arbeitsspeicher,
auf den „elektronischen Schreibtischen“.
In Summe wird durch die Automatisierung und Integration
von Routinetätigkeiten in elektronischen
Prozessen erreicht, dass für die Lead Buyer und Projekteinkäufer
mehr Zeit bleibt, wertschöpfende, einkäuferische
Tätigkeiten zu erledigen.
Gleiche Regeln für alle
Die Steuerung einer dezentralen Organisation ist ohne
eine einheitliche und leistungsstarke Lieferantenplattform
nicht vernünftig darstellbar. Entscheidender
Faktor für den Einsatz von Pool4Tool war die Prozesssteuerung
über Workflows. Eine Funktion, welche, unabhängig
vom Standort, ein einheitliches Auftreten am
Beschaffungsmarkt ermöglicht und Abläufe sowie Ergebnisse
nach gleichen Regeln messbar und transparent
macht. Die erforderliche Verbindlichkeit, auch
gegenüber Kunden, wird erhöht. Schnelligkeit und
Transparenz sind entscheidende Wettbewerbsvorteile.
Diese werden maßgeblich durch ausgeklügelte Logistikprozesse
in der gesamten Wertschöpfungskette unterstützt,
wodurch Lieferfähigkeit und -zuverlässigkeit
nicht durch hohe Lagerbestände „erkauft“ werden. Dafür
ist die Umsetzung durch die Lead Buyer-Organisation
bei den Zulieferern eine wichtige Voraussetzung.
Ein wichtiger Schritt in der Umsetzung des Geschäftszieles
von ifm ist es, Produkte aus Innovationsprojekten
in einer definierten, kurzen Zeit am Markt
einzuführen. Dazu braucht es optimierte Prozessabläufe
und die Nutzung elektronischer Workflows für Standardisierungen.
Die Gleichteile-Strategie für mechanische
Komponenten erfolgt innerhalb der Projektarbeit in
Entwicklungsprojekten. Unter fachlicher Leitung des
Zentraleinkaufs sitzen die Projekteinkäufer in jeder Division
bei der Entwicklung und sind in allen Entwicklungsprojekten
Team-Mitglieder. Damit ist gewährleistet,
dass der Input des Einkaufs gegeben ist. Auch die
Der Einkauf von ifm electronic:
managt:
kauft:
hat:
ist:
EUR 154 Mio. Einkaufsvolumen (Produktionsmaterial)
ca. 15.000 Kaufteile
640 Serienteilelieferanten
zentral organisiert mit fachlicher Führung für Projekteinkauf
Rückkoppelung in die Lead Buyer-Organisation ist über
die Kriterien ‚Technologievarianz oder -neuerung‘, ‚Beschaffungswert‘
und ‚Sourcing Table‘ gegeben.
Ein seit Jahren installierter und etablierter BANF-
Workflow ist beispielsweise jener für die Musterbeschaffung
und Anfrage von mechanischen Komponenten.
Dies ist der Prozess mit der höchsten Integrationstiefe.
Er beginnt mit der Anlage eines Tickets durch den Entwickler
und endet mit der Gutschrift an den Lieferanten.
„Unterbrochen“ wird der Prozess lediglich durch die
Wareneingangsbuchung im ERP-System.
Alle in einem Entwicklungsprojekt entstehenden
Neuteile werden über diesen Prozess durch den Entwickler
in Form eines Tickets erfasst und somit der Prozess
zur Anfrage und Musterbeschaffung angestoßen.
Das Ticket wird im nächsten Schritt an den verantwortlichen
Projekteinkäufer auf dessen elektronischen
Schreibtisch weitergeleitet und von diesem bearbeitet,
indem er beispielsweise logistische Anforderungen formuliert
oder Jahresmengen vorgibt. Durchgängigkeit
und Schnelligkeit im gesamten Prozess werden unter
anderem dadurch gewährleistet, dass die Feldwerte aus
dem Ticket in die RFQ (Anfrage) übernommen, also
fehlerfrei übertragen werden. Die anzufragenden Lieferanten
sind durch das Warengruppenmanagement des
verantwortlichen Lead Buyers vorgegeben und werden
dem Projekteinkauf automatisch vorgeschlagen.
Der Angebotsvergleich im Szenariomanager bietet
eine einfache und schnelle Transparenz über alle Anbieter.
Aufgrund der Durchgängigkeit im Prozess über
mehrere verschiedene Funktionsbereiche und die reibungslose
Kommunikation zwischen Pool4Tool und
SAP wurde der Anfrage- und Musterbestellprozess um
mehrere Tage verkürzt und der Aufwand für administrative
Aufgaben im Einkauf erheblich reduziert. Für
ifm electronic bedeutet die massive Prozessbeschleunigung
einen klaren Wettbewerbsvorteil.
■
Autor
Kathrin Irmer
Die Materialkosten haben
einen sehr hohen Einfluss
auf die Produktkosten.
Damit ifm electronic
seinen Kunden höchste
Qualität zu einem
günstigen Preis anbieten
kann, werden die
Zulieferer sehr früh in die
Entwicklung neuer
Produkte mit einbezogen.
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Bild: ifm electronic
Bild: ifm electronic
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