TuE_2013_03 - technik + EINKAUF
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<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
1<br />
2<br />
3<br />
1) Zerkleinerte Platinen:<br />
ein mögliche Endlagerstätte<br />
für die wertvollen<br />
Metalle. Finden<br />
Wis sen schaftler einen<br />
Weg, diese zu nutzen?<br />
2) Schneckenförmig<br />
bohren sich Bagger in<br />
den Erdboden. In den<br />
ab getragenen Sedimen<br />
ten lagern die<br />
Hightech-Metalle.<br />
3) Seltene Erden in<br />
Elementarer Form. Zuvor<br />
wurden sie mit Säuren<br />
aus dem Boden<br />
gewaschen und dann<br />
gereinigt, bevor sie per<br />
Schmelzflusselektrolyse<br />
in die elementare Form<br />
überführt wurden.<br />
Preissturz bei<br />
den Seltenen Erden<br />
Strategische Hightech-Metalle weiterhin hart umkämpft<br />
Seltene Erden werden auf dem internationalen Markt immer noch stark nachgefragt.<br />
Geringe Vorkommen und erhöhte Bedarfe hatten die Preise anziehen lassen. Doch die<br />
Situation scheint sich weitestgehend entspannt zu haben.<br />
Viele technische Geräte, Motoren und Maschinen<br />
benötigen die Hilfe der mit Seltenen<br />
Erden bezeichneten Metalle. So wird<br />
Neodym in einer schon klassischen Anwendung<br />
in Permanentmagnete eingebaut. Über die<br />
größten Ressourcen verfügt China. Derzeit werden dort<br />
rund 2,9 Mio t Erz in der Inneren Mongolei abgebaut.<br />
An zweiter Stelle folgt Australien. Mindestens 1,4 Mio<br />
verwertbare Tonnen Seltene Erden lagern hier im<br />
Mount Weld. Auch Grönland ist reich an Seltenen Erdmetallen,<br />
etwa 15 Mio Tonnen sollen hier vorhanden<br />
sein. Bereits erschlossene Rohstoffe hingegen sind in<br />
den USA, Brasilien, Indien, Südafrika und Malaysia zu<br />
finden. Dabei werden Rohstoffe aus dem außereuropäischen<br />
Ausland als kritisch angesehen.<br />
Im sächsischen Stockwitz liegt in 200 Metern Tiefe<br />
ein riesiger Erzzapfen im Boden mit seltenen Erden im<br />
Milliardenwert. Neueste Berechnungen gehen von einer<br />
Masse von rund 20 000 Tonnen aus. In einer Tonne<br />
Stockwitzer Erze sind dann fünf Kilo Seltener Erden.<br />
Dabei betrug der Preis für 1 Kilogramm Neodymoxid<br />
im April <strong>2013</strong> nur 99,00 US-Dollar. Dieser lag 2011<br />
schon einmal bei 600 US-Dollar.<br />
Nachfrage erheblich zurückgegangen<br />
Die USA lieferten bis in die 90er Jahre den weitaus<br />
größten Anteil der Seltenen Erden für den Weltmarkt.<br />
In der jüngsten Vergangenheit jedoch dominierte China<br />
den Markt. Die asiatische Wirtschaftsmacht exportierte<br />
mit dem Beginn des Jahres 2011 weniger der<br />
kostbaren Industriemetalle. Auch wollten die Chinesen<br />
bereits 2010 die Ausfuhrzölle erhöhen, möglicherweise<br />
um durch steigende Preise höhere Gewinne zu erzielen.<br />
Zusätzlich ist eine Strategie, die Wertschöpfung mit<br />
den Seltenen Erden möglichst im eigenen Land durchzuführen.<br />
Darüber waren die Amerikaner so verärgert,<br />
dass sie drohten, die Volksrepublik China notfalls vor<br />
der Word Trade Organisation (WTO) zu verklagen.<br />
Seit einigen Monaten fallen die Preise der Metalle deutlich,<br />
weil auch andere Nationen ihre Förderung wieder<br />
40 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>