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TuE_2013_03 - technik + EINKAUF

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<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />

Wie billig darf es sein?<br />

Kostensenkung im Einkauf, aber nicht zu Lasten der Qualität<br />

Unternehmen können nur im Markt bestehen, wenn sie nachhaltig Gewinne<br />

erwirtschaften. Der Einkauf kann mit seiner Expertise dabei einen wesentlichen<br />

Beitrag für das Unternehmen leisten.<br />

Sinnvolle Kostensenkung ist eine wichtige strategische Unternehmensaufgabe.<br />

Rohstoffe und zugekaufte Waren und<br />

Dienstleistungen bilden den größten Kostenblock jedes Unternehmens.<br />

Deshalb ist die Fokussierung von Kostensenkungsmaßnahmen<br />

und Programmen allein auf die Personalkosten<br />

ein Irrweg. Personalabbau führt immer zu Wissens- und Kapazitätsverlusten<br />

und es sind in der Regel die besten und qualifiziertesten<br />

Mitarbeiter, die zuerst freiwillig gehen. Letztlich wird das eigene Unternehmen<br />

geschwächt und die Konkurrenz reibt sich die Hände. Oftmals<br />

ist Personalabbau nicht einmal eine besonders nachhaltige Form<br />

der Kostensenkung. Auf den ersten Blick sind die Probleme zwar<br />

scheinbar dauerhaft gelöst, aber das „dicke Ende“ folgt meistens mit<br />

Verspätung und dann geht das Spiel von vorne los. Aus diesem Grund<br />

sollte Personalabbau die Ultima Ratio, die allerletzte Möglichkeit der<br />

Kostensenkung bleiben.<br />

Die beste Form der Kostensenkung ist übrigens nach wie vor die<br />

Absatzsteigerung und die Bereinigung der Produktpalette um unrentable<br />

Produkte. Gerade der Einkauf hat viele Möglichkeiten, zu<br />

einem besseren Betriebsergebnis positive Beiträge zu leisten, obschon<br />

dies in vielen Unternehmen verkannt wird. Der Weg des Personalabbaus<br />

ist halt viel einfacher und jeder redet nur von zu hohen<br />

Personalkosten, deren Senkung das allein selig machende Rezept ist.<br />

Bei einem Materialanteil von 50 % an den Produktkosten führt<br />

eine Senkung der Einkaufspreise um nur zwei Prozent bei ansonsten<br />

unveränderten Kostenstrukturen zu einer Gewinnsteigerung wie<br />

eine Umsatzsteigerung von 10 – 15 Prozent.<br />

haltung, Verpackung. Variable Kosten – oder auch verbrauchsabhängige<br />

Kosten – sinken automatisch, wenn die Betriebsleistung<br />

zurückgeht. Sie bauen sich sozusagen automatisch ab.<br />

In der Regel sind die fixen Kosten die Kosten, die ein Unternehmen<br />

in die Krise treiben, nicht die variablen Kosten. Es hat sich in<br />

der Praxis auch gezeigt, dass in den Fixkosten ein wesentlich größeres<br />

Kostensenkungspotenzial steckt als in den variablen Kosten.<br />

Deshalb sollten Sie einen Schwerpunkt Ihrer Kostensenkungsmaßnahmen<br />

auf diesen Bereich legen, um nachhaltige Erfolge zu erzielen.<br />

Die Kosten für zugekaufte Materialien und Dienstleistungen<br />

Alle Kosten sind beeinflussbar<br />

Fixkosten sind unabhängig von der direkten Leistung. Dabei wird<br />

davon ausgegangen, dass Fixkosten eben fix und damit nicht beeinflussbar<br />

sind. Fix heißt aber nur, dass die Fixkosten nicht in einer<br />

Abhängigkeit zur laufenden Betriebsleistung stehen. Fixkosten<br />

können selbstverständlich in ihrer Höhe beeinflusst werden. Dies<br />

geht in der Regel nicht sofort, aber mittel- bis langfristig sind alle<br />

Kosten beeinfluss- und abbaubar. Deshalb ist aus meiner Sicht<br />

auch der Begriff zeitabhängige Kosten oder Strukturkosten die<br />

bessere Wahl. Typische Beispiele für Fixkosten sind Abschreibungen,<br />

Mieten, Versicherungen, Gehälter, Zinsen.<br />

Variable Kosten sind abhängig von der Betriebsleistung. Sie fallen<br />

an, wenn die Betriebsleistung erbracht, also produziert wird. Sie sind<br />

abhängig von der Leistungsmenge. Typische Beispiele sind Materialkosten,<br />

Frachten, Bezugskosten, Fertigungslöhne, Energie, Instand-<br />

36 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>

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