TuE_2013_03 - technik + EINKAUF
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TECHNIK+ <strong>EINKAUF</strong> IM DIALOG<br />
„Die Landschaft, die wir geschaffen haben, gilt<br />
es jetzt international auszurollen. Da sind wir<br />
noch nicht am Ende. Dazu brauchen sie<br />
einheitliche, automatisierte Prozesse “<br />
Heiko Braitmaier,<br />
Bereichsleiter Einkauf,<br />
Kärcher<br />
Bild: Kärcher<br />
Summe müssen wir jedoch die übergeordneten Projektziele für unsere<br />
Kunden und unser Unternehmen im Auge behalten.<br />
Steuern Sie diesen Austausch über den Projekteinkauf?<br />
Braitmaier: Eine strikte Trennung in Projekt und Serie halte ich<br />
zum jetzigen Zeitpunkt bei Kärcher für nicht zielführend. Wir<br />
agieren über ein weltweites Materialgruppenmanagement. Des<br />
Weiteren haben wir in unserer Organisation seit 2012 Arbeitspaketleiter,<br />
die den Einkauf im Projekt vertreten sowie die daraus<br />
resultierenden Aufgaben als Schnittstellenmanager koordinieren.<br />
Stritzelberger: Was für uns Entwickler und die Projekte ein großer<br />
Erfolgsfaktor ist. Der klassische Einkäufer hat noch das Thema<br />
Versorgung und Preisverhandlung, er hat seine Kostensenkungsvorgaben,<br />
da rückt die Projektarbeit schon mal in den Hintergrund.<br />
Heute gibt es einen zentralen Ansprechpartner, der alle<br />
Projektaktivitäten koordiniert.<br />
Wer verhandelt mit den Lieferanten?<br />
Braitmaier: Die Verhandlung übernimmt der Facheinkäufer, unter<br />
Berücksichtigung der verabschiedeten Commodity-Strategie. Im<br />
Rahmen dieser Strategie betrifft dies sowohl den Facheinkäufer als<br />
auch den Arbeitspaketleiter.<br />
Empfinden Sie die interdisziplinäre Arbeit als Vorteil oder<br />
schränkt diese Sie eher ein?<br />
Stritzelberger: Wenn wir Support von anderen Bereichen bekommen,<br />
begrüßen wir das immer – Simultaneous Engineering steht<br />
im Vordergrund! Der Entwickler hat ja nach wie vor die konzeptionelle<br />
Hoheit. Abgeglichen mit den anderen Fakultäten, abgestimmt<br />
auf die Kundenbedürfnisse. Wir sind keine Einzelkämpfer<br />
mehr und das ist gut so.<br />
Wer definiert, was Sie selbst machen und was Sie zukaufen?<br />
Braitmaier: Es gibt klassische Technologiefelder, die wir selbst besetzen<br />
und weiterentwickeln. Zum Beispiel hochkomplexe Kunststoffteile.<br />
Oft ist auch die räumliche Nähe der Fertigung von Vorteil.<br />
In anderen Bereichen, wenn wir im Zukauf günstiger liegen,<br />
greift unser Make-or-buy-Prozess.<br />
Stritzelberger: In der Entwicklung ist zum Beispiel die Pumpe zentral<br />
für Kärcher. Das Pumpengehäuse, der Pumpenkörper, die zu-<br />
Firmenporträt<br />
Kärcher<br />
Kärcher beschäftigt weltweit 10 000 Mitarbeiter. Seine Reinigungsgeräte<br />
produziert das Familienunternehmen in Deutschland, Italien,<br />
Rumänien, den USA, Brasilien, Mexiko und China. In den Kärcher<br />
Entwicklungszentren arbeiten mehr als 650 Ingenieure und<br />
Techniker. 170 Einkäufer sind für das Unternehmen tätig. 2012 hat<br />
Kärcher mit 1,923 Mrd Euro den höchsten Umsatz seiner Firmengeschichte<br />
erzielt. Mehr unter: www.kaercher.de<br />
<strong>03</strong> / <strong>2013</strong> 21