<strong>EINKAUF</strong>SFÜHRER Frequenzumrichter: Intelligenz auf dem Vormarsch Worauf es beim Einkauf von Frequenzumrichtern ankommt Das zunehmende Streben nach Energie-Effizienz und der wachsende Grad der industriellen Automatisierung führen dazu, dass immer mehr Frequenzumrichter in der Antriebs<strong>technik</strong> zum Einsatz kommen und die Anzahl an Steuerungsfunktionen in den Geräten zunimmt. Der Einsatz von Frequenzumrichtern erhöht die Verfügbarkeit von Anlagen, steigert deren Energie-Effizienz und senkt die Kosten. Bild: Eaton 16 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
<strong>EINKAUF</strong>SFÜHRER Neue Steuerungs- und Überwachungsfunktionen verleihen den Geräten Intelligenz und machen sie dezentral einsetzbar. Da Frequenzumrichter immer komplexer werden, ist eine eingehende fachkundige Beratung vor der Kaufentscheidung erforderlich. Der folgende Überblicksartikel soll Einkäufern eine erste Hilfestellung bieten, die richtigen Fragen zu stellen und die feinen, aber entscheidenden Qualitätsunterschiede zu erkennen. Frequenzumrichter werden insbesondere an Drehstrommotoren eingesetzt, um deren Anlauf- und Drehzahlverhalten zu verbessern oder zu erweitern. Der Drehstrommotor ist der weltweit am meisten eingesetzte Elektromotor und zeichnet sich durch seinen robusten, kostengünstigen Aufbau auch in hoher Schutzart aus. Aufgrund der Vielzahl der möglichen Anwendungen gibt es eine unüberschaubare Anzahl von Anbietern und Produkten im Frequenzumrichter- Markt. Es ist daher entscheidend, dass der Einkäufer die wichtigsten Merkmale kennt, auf die es beim Kauf ankommt, und das optimale Gerät für seine speziellen Bedürfnisse auswählt. Energie-Effizienz mit dem PowerXL Frequenzumrichter ■ In zwei Optionen verfügbar: DC 1 (0,37-11 kW) und DA 1 (0,75-250 kW) ■ Lean Connectivity: Einfache SmartWire-DT-Anbindung per Aufsteck-Modul, Wegfall konventioneller Steuerverdrahtung, einfache Installation, problemlose Kombination mit u.a. intelligenten PKE-Motorschutzschaltern ■ Bedienerfreundlichkeit: Auto-Tune-Funktion, komfortable Pa rametrierung mit nur 14 Standardparametern, selbsterklärende Typenschlüssel, über die Tasten am Gerät und ein LED oder OLED (mehrsprachiges Display) sowie über einen PC parametrierbar, schnelle und einfache Parametrierung per Bluetooth-PC-Sticks ■ Energieeffizienz: hohe Datentransparenz hinsichtlich Betriebs- und Diagnosedaten, integrierter Energy Optimizer zur lastorientierten Drehzahlsteuerung ■ Robustheit: bis zu einer Leistung von 7,5 kW in der Schutzart IP66 verfügbar, dezentraler Einsatz selbst in rauen Industrieumgebungen möglich ■ Standardmäßige Anschlussfähigkeit an die Feldbussysteme Modbus RTU und CANopen, zusätzliche Anbindung über Feldbus-Module an Profibus, Profinet, DeviceNet, Ethernet/IP, EtherCat, Modbus TCP und BACnet Entscheidende Komponente zum Energiesparen Anwender können Maschinen und Anlagen mithilfe von Frequenzumrichtern energieeffizienter konstruieren und betreiben, insofern diese richtig ausgelegt und eingesetzt werden. Trotz ihres eigenen Wärmeverlustes verbessern Frequenzumrichter meist den durchschnittlichen Wirkungsgrad von Motoren über den ganzen Betriebsbereich. Damit erhöhen sie die Energieeffizienz und ermöglichen Einsparungen bei den Betriebskosten sowie eine Verbesserung der Umweltverträglichkeit. Wachsender Zeit- und Kostendruck sowie zunehmender Platzmangel erfordern vom einfachen Motorstart bis hin zur Drehzahlregelung kompakte, flexibel einsetzbare und wirtschaftliche Lösungen. Bei der Auswahl von Frequenzumrichtern sollten Einkäufer berücksichtigen, dass diese leicht zu installieren, zu warten und zu bedienen sind. Heutige Modelle lassen sich, abhängig von ihrer IP-Schutzklasse, teilweise nicht nur im Schaltschrank, sondern auch direkt an der Maschine montieren. Hierdurch entstehen dezentrale Antriebssysteme, die deutliche Vorteile sowohl bei der Installation und Inbetriebnahme als auch in Bezug auf das Thema EMV (elektromagnetischen Verträglichkeit) bieten. Außerdem ist eine – auch unter dem Stichwort Industrie 4.0 bekannte – Entwicklung hin zu Automatisierungskomponenten mit dezentraler Intelligenz und integrierten Steuerungs- und Überwachungsfunktionen zu beobachten. Ein Beispiel hierfür sind Monitoring-Funktionen, die selbständig den Energieverbrauch der angetriebenen Anlage überwachen und die Motordrehzahl automatisch an die anfallende Last anpassen, sodass sich bedeutende Energie- und Kostenersparnisse erzielen lassen. Das Angebot an Frequenzumrichtern, die Vielfalt an Funktionen und die Anzahl der Hersteller sind riesig. Äußerlich häufig relativ ähnlich, unterscheiden sich die Geräte meist im Detail. Dieser Überblick soll Einkäufern helfen, die entscheidenden Unterschiede in punkto Qualität und Anwendernutzen zu erkennen: ■ Kommunikationsfähigkeit: Empfehlenswerte Anbieter integrieren zunehmend intelligente Funktionen zur Prozesssteuerung und Automatisierung in ihre Frequenzumrichter. Die dadurch erhöhte Datentransparenz ermöglicht eine verbesserte Anlagenüberwachung, vorausschauende Wartung (Stichwort: Condition Monitoring) und eine effizientere Kontrolle des Energieverbrauchs – beides entscheidende Faktoren, um die Betriebskosten zu senken und damit die Profitabilität von Maschinen und Anlagen zu erhöhen. ■ Kommunikationssysteme: Wichtig ist, dass sich das Gerät prob- Drei Fragen an Jürgen Walk, SFA Als Spezialmaschinenbauer kaufen Sie Frequenzumrichter für welche Produkte ein? Wir benötigen Frequenzumrichter für den Bau von Automationsanlagen, Verpackungsanlagen, Palettiersystemen und Bandsystemen. Wie finden Sie das optimale Gerät für Ihre speziellen Bedürfnisse? Dabei setzen wir auf die fachmännische Beratung durch Außendienst-Mitarbeiter der verschiedenen Anbieter von Frequenzumrichtern. Worauf achten Sie bei der Auswahl des Anbieters besonders? Die Produkte sollten eine schnelle Verfügbarkeit haben, einfach zu handhaben sein und natürlich muss die Preis-Leistung und die Qualität stimmen. Jürgen Walk ist Elektrokonstrukteur für die mechanische Fertigung und den Sondermaschinenbau bei der SFA GmbH & Co.KG mit Sitz in Aichstetten im Württembergischen Allgäu. Bild: SFA <strong>03</strong> / <strong>2013</strong> 17