TuE_2013_03 - technik + EINKAUF
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TuE_2013_03 - technik + EINKAUF
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<strong>03</strong><br />
<br />
<strong>2013</strong><br />
Juni<br />
VKZ 675<strong>03</strong><br />
www.<strong>technik</strong>und<br />
einkauf.de<br />
KOSTEN OPTIMIEREN, QUALITÄT SICHERN<br />
FUSIONSKARUSSELL<br />
Einkaufsberatungen unterm Hammer 28<br />
PREISSTURZ<br />
Seltene Erden werden günstiger 40<br />
SPANNEND<br />
Aktuelle Trends der Spann<strong>technik</strong> 56<br />
Einkaufsführer 14<br />
FREQUENZ-<br />
UMRICHTER
Jede Sekunde zählt!<br />
Je schneller und effektiver Sie zerspanen,<br />
desto besser sind Ihre Ergebnisse. Dies gilt<br />
ganz besonders in der Kleinteilfertigung,<br />
wo Sie mit dem QS Werkzeugsystem für<br />
Langdrehautomaten bis zu 50% Produktionszeit<br />
einsparen können. Die Zeit vergeht wie im Flug<br />
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EDITORIAL<br />
EDITORIAL<br />
www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Tel: +49 8191 125 100<br />
Land unter...<br />
Deutschland nach dem Hochwasser<br />
Wenn ich an sichere Wertschöpfungsketten und<br />
lebendiges Risikomangement denke, habe ich<br />
meist Naturgewalten und politisch kritische<br />
Regionen im Kopf, die weit weg von uns sind.<br />
Doch jetzt zeigte sich einmal wieder, dass Katatstrophen auch<br />
ganz in unserer Nähe stattfinden können. Hat man sonst vor allem<br />
globale Lieferketten im Sinn, standen in den letzten Wochen<br />
lokale Lieferanten und nahe Transportwege durch das Hochwasser<br />
vor dem Ausfall. Die dramatische Lage hatte uns vor unserer<br />
Haustür eingeholt und führte uns vor, dass Risikomanagement<br />
auf einmal ganz nah sein kann.<br />
Kathrin Irmer,<br />
Verantw. Redakteurin, <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong><br />
kathrin.irmer@<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
„Der Mensch denkt und Gott lenkt“ heißt es in der Bibel. Hier<br />
hat der Mensch vor allem die Flussbetten gelenkt und in ein steifes<br />
Korsett gezwungen. Ungefähr alle zehn Jahre scheint die Natur<br />
sich von diesem Korsett befreien zu wollen, mit katastrophalen<br />
Ergebnissen für ganze Landstriche und den dort angesiedelten<br />
Unternehmen. Der Ruf nach Renaturierung wird lauter. Beispeile<br />
für einen gelungenen Hochwasserschutz durch die Vitalisierung<br />
der Flusslandschaft gibt es viele, wie beispielsweise an dem<br />
bayrischen Fluß Wertach und dem Rhein. Die Kraft der Flüsse<br />
wurde begrenzt und zusätzlich enstanden in den neugestalteten<br />
Auen naturnahe Erholungsgebiete. Nicht jeder menschliche Eingriff<br />
in die Natur ist also negativ.<br />
Doch was bedeutet die Hochwasserkatastrophe für die Sicherheit<br />
der Supply Chains? Was wir daraus lernen können ist,<br />
dass Naturkatastrophen jederzeit und überall passieren und<br />
nicht immer durch Frühindikatoren erkenntlich sind. Die hohe<br />
Komplexität erfordert ein kontinuierlich gelebtes Risikomanagement.<br />
Oftmals kann nur situativ gehandelt werden, doch<br />
einen Notfallplan sollte jeder Einkäufer in seiner Schublade liegen<br />
haben. Ob es dann die alternativen Lieferanten sind oder<br />
eine vorausschauende Lagerwirtschaft, dies sollte je nach Unternehmensphilosophie<br />
festgelegt werden. Aber eines ist sicher:<br />
Unternehmen müssen künftig mit dem höheren Maß an Unsicherheit<br />
zurechtkommen und strategische Weichenstellungen<br />
rechtzeitig vornehmen. Das ist die größte Herausforderung in<br />
der Sicherung der globalen und lokalen Lieferketten.<br />
Platzsparende Portalfräsmaschine<br />
93<br />
Die neue FZ 33 compact von F. Zimmermann überzeugt durch<br />
einen großzügigen Arbeitsraum bei sehr geringem Platzbedarf.<br />
Sie wurde konzipiert, um Bauteile aus Aluminium und Composites<br />
schnell von fünf Seiten komplett zu bearbeiten.<br />
<strong>03</strong> / <strong>2013</strong> 3
INHALT<br />
INHALT<br />
16<br />
42<br />
MAGAZIN<br />
06 Markt & Technik aktuell<br />
Nachrichten aus den Märkten und Unternehmen<br />
14 Rohstoffpreise<br />
Entwicklungen am Rohstoffmarkt<br />
<strong>EINKAUF</strong>SFÜHRER<br />
16 Frequenzumrichter: Intelligenz auf dem Vormarsch<br />
Worauf es beim Einkauf von Frequenzumrichtern<br />
ankommt<br />
T+E-DIALOG<br />
20 „Wir sind keine Einzelkämpfer“<br />
Einkauf und Entwicklung treiben beim Reinigungsspezialisten<br />
Kärcher die Globalisierung voran<br />
TECHNIK-TREND<br />
24 Wettlauf um Produktions-Effizienz<br />
Zunehmende Automation wirft neue Sicherheitsfragen<br />
auf<br />
TECHNIK-TIPP<br />
26 Software macht Kollege Roboter zum Softie<br />
Überwachungssystem verhindert Arbeitsunfälle<br />
<strong>EINKAUF</strong>S-PRAXIS<br />
28 Fusionskarussell in der Consulting-Branche<br />
Groß kauft klein – ein aktueller Trend oder die unausweichliche<br />
Zukunft?<br />
32 Russland: Keine guten Geschäfte für deutsche Einkäufer<br />
Putins Reich auf dem Weg zum Welthandelspartner<br />
34 Einkaufsrecht: Vertragsrecht in China frei vereinbar<br />
Neue Auslegungsrichtlinien zum Gesetz über das<br />
Internationale Privatrecht<br />
36 Wie billig darf es sein?<br />
Kostensenkung im Einkauf, aber nicht zu Lasten der<br />
Qualität<br />
38 ‚Self Billing‘ erhöht Effizienz im Transportmanagement<br />
Mit Frachtkostenprüfungssystemen die Transportkosten<br />
optimieren<br />
40 Weiterer Preissturz bei den Hightech-Metallen?<br />
Strategischer Rohstoff Seltene Erden hart umkämpft<br />
42 Drahtseilakt Risk Management<br />
Wertschöpfungskette stetig im Auge behalten<br />
44 An der Mengenschraube drehen und sparen<br />
Bedarfskontrolle und Mengenoptimierung<br />
E-PROCUREMENT<br />
46 Zauberwort Idealabwicklung<br />
Beschaffung per elektronischem Datenaustausch<br />
48 eAuctions in der Praxis<br />
Interview mit Raoul Gröning, Director Procurement Methods<br />
and Processes Siemens Switzerland Ltd.<br />
50 Ein Warenkorb für alle Bedarfe<br />
Durch Streamlining Wirtschaftlichkeit verbessern<br />
LITERATURBESCHAFFUNG<br />
52 Literaturbeschaffung mit E-Procurement spart<br />
Optimierte Prozess-Abläufe bringen erhebliche Kosteneinsparungen<br />
54 Ein Buch, viele Leser: Das E-Book im Unternehmen<br />
Interview mit Werner Müller, Programmleiter Schweitzer<br />
Fachinformationen<br />
TECHNIK<br />
56 Aktuelle Trends in der Spann<strong>technik</strong><br />
Kompakter, leichter, schneller und vor allem automatisch<br />
60 Komplexität im Griff<br />
Innovative Spannvorrichtung für 3D-Freiformflächen<br />
4 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
MONAT JUNI<br />
<strong>03</strong>-<strong>2013</strong><br />
www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
66 80<br />
62 Kraftpakete für die Fertigung<br />
Prozessstabil wechseln mit leistungsdichten Spannmitteln<br />
64 Nullpunktspanngeräte für erhöhte Maschinenlaufzeiten<br />
Ungeahnte Potenziale für die Produktivitätssteigerung<br />
66 Industrie 4.0 auf dem Weg in die Produktion<br />
Integrated Industry: Mehrwert für den Nutzer<br />
70 Maximale Leistung auf engstem Raum<br />
Automatisierte Palettierung mittels Robotereinsatz<br />
72 Mit dem Zwischenkreis runter von den Kosten<br />
BHS Corrugated senkt mit DC-Verbund die Einspeiseleistung<br />
74 Lohnfertigung als Alternative<br />
Interview mit Uwe Wörthwein und Marc Epple von team<strong>technik</strong><br />
Die Fertigung GmbH<br />
76 Höchste Spindelleistung bei niedrigster Motortemperatur<br />
Antriebsverstärker für Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />
78 Leichtmetall verbinden<br />
Konstruktionsunterstützung für Direktverschraubungen<br />
80 Stabiler Schweißprozess zum effizienteren Fügen<br />
Neue Herausforderungen erfordern neue Wege<br />
82 Composites schnell und kostengünstig bearbeiten<br />
Flexibles Hochleistungs-Faserschneidsystem FiDoCut<br />
NEUE Frequenzumrichterund<br />
Servoantriebs-Reihe<br />
von Rockwell Automation.<br />
Der neue PowerFlex 525-Frequenzumrichter<br />
vereint erstklassige Leistungsabstufung und<br />
herausragende Motoransteuerung. Er besteht<br />
aus separaten, modularen Leistungs- und<br />
Steuereinheiten, was eine einfache Installation<br />
und wiederverwendbare Programmierung bei<br />
deutlich verbesserter Produktivität ermöglicht.<br />
Ebenfalls neu auf dem Markt ist der Kinetix®<br />
5500, der kleinste Servoantrieb auf dem Markt.<br />
Er bietet bedeutende Energieeinsparungen<br />
und hohe Leistung für Ihre Maschine.<br />
SERVICE<br />
<strong>03</strong> Editorial<br />
93 Markt und Kontakt<br />
96 Impressum<br />
99 Vorschau<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.scalabletechnology.eu/KEDE<br />
Copyright © <strong>2013</strong> Rockwell Automation, Inc. All Rights Reserved.<br />
PowerFlex and Kinetix are trademarks of Rockwell Automation, Inc.
MARKT & TECHNIK AKTUELL<br />
AKTUELL<br />
Konjunktur-Index Fertigung<br />
Maiwert tanzt erwartungsgemäß<br />
aus der Reihe<br />
Der positive Trend in <strong>2013</strong> bei der Anfragemenge für<br />
Lohnarbeit von Zeichnungsteilen wurde durch Maifeiertage<br />
teilweise ausgebremst.<br />
Der Konjunktur-Index Fertigung hat insbesondere im Februar<br />
und April an Fahrt aufgenommen und wurde erwartungsgemäß<br />
erst durch die Maifeiertage mit einem Rückgang<br />
von 26 Punkten zum Vormonat gestoppt. Die durchschnittliche<br />
Anzahl an gesammelten Anfragen pro Werktag<br />
blieb von dieser Entwicklung unberührt und sicherte somit<br />
auch im Mai eine kontinuierliche Belieferung der gelisteten<br />
Zulieferer mit geeigneten Anfragen für Zeichnungsteile.<br />
Der positive Trend spiegelt sich qualitativ auch in den täglichen<br />
Gesprächen der Industryleads-Mitarbeiter mit den<br />
Beschaffungsverantwortlichen wider. Es können weiterhin<br />
ausreichend Bedarfsszenarien auf dem Markt identifiziert<br />
werden, die kurz- bis mittelfristig zur Platzierung von An-<br />
fragen auf der Seite der Lohnfertiger führen. Grundlegende<br />
Nutzungsmotive wie z.B. Lieferengpässe bei den Stammlieferanten,<br />
neu entwickelte Produkte, (Teil-)Outsourcing von<br />
einzelnen Bearbeitungsschritten bis hin zur strategischen<br />
Neuausrichtung des Lieferantenbestandes<br />
sind weiterhin die wichtigsten<br />
Treiber. Um bei diesen Aufgaben<br />
unterstützen zu können, hat<br />
Industryleads den portalinternen<br />
Zuliefererpool über die einzelnen<br />
Fertigungsbereiche und Regionen<br />
noch weiter ausgebaut.<br />
Konjunktur-Index Fertigung:<br />
Metall und Kunststoff<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
-50<br />
-60<br />
-70<br />
Feb 12 Mai 12 Aug 12 Nov 12 Feb 13 Mai 13<br />
Die Nachfrage nach<br />
Lohnarbeit hat im Mai<br />
aufgrund der Feiertage<br />
wieder nachgelassen.<br />
Quelle:<br />
www.industryleads.de<br />
Alexander Golke ist Leiter<br />
Verkauf und Recherche<br />
bei Industryleads, dem<br />
Auftragsservice für die<br />
Fertigungsindustrie.<br />
EMI<br />
Deutsche Industrie kann Abwärtstrend stoppen<br />
Vollere Auftragsbücher bescherten der deutschen Industrie<br />
im Mai wieder kräftige Produktionszuwächse.<br />
Der saisonbereinigte Markit/BME-Einkaufsmanager-<br />
Index (EMI) für das Verarbeitende Gewerbe stieg gegenüber<br />
April um 1,3 Zähler auf aktuell 49,4 Punkte<br />
und erreichte damit ein Drei-Monatshoch. Anhaltender<br />
Beschäftigungsabbau, rückläufige Einkaufsmengen<br />
und Unterauslastung der Zulieferer hinderten den Konjunkturfrühindikator<br />
allerdings zum dritten Mal in Folge,<br />
die Wachstumsschwelle von 50 Punkten zu überschreiten.<br />
„Der jüngste Anstieg des EMI signalisiert,<br />
dass sich die Auswirkungen der Eurokrise auf die deutsche<br />
Wirtschaft vorerst in Grenzen halten. Erfreulich für<br />
unsere Einkäufer ist, dass die Materialpreise im Mai rapide<br />
gesunken sind“, betont BME-Hauptgeschäftsführer<br />
Holger Hildebrandt.<br />
Damit habe sich die Kostenlast der Unternehmen deutlich<br />
verringert. In Kombination mit einer kräftigen Konjunktur<br />
in den USA stünden die Zeichen nun endlich auf<br />
Konjunkturfrühling. Aufgrund des statistischen Unterhangs<br />
werde die jahresdurchschnittliche BIP-Wachstumsrate<br />
<strong>2013</strong> allerdings nur bei 0,5 Prozent liegen.<br />
Erst im kommenden Jahr seien wieder Raten um<br />
1,7 Prozent möglich.<br />
Seifert Logistics Group<br />
Eco Award <strong>2013</strong> für<br />
nachhaltiges Logistikkonzept<br />
Die Seifert Logistics Group hat auf der ‚transport logistic‘<br />
in München den renommierten Eco-Award der Uni<br />
St. Gallen für ihr nachhaltiges Logistikkonzept erhalten.<br />
„Mit diesem Preis schärfen wir weiter unser Image<br />
als kunden- und lösungsorientierter Logistikdienstleister“,<br />
bedankte sich Harald Seifert bei der Jury. 2012 war<br />
die Seifert Logistics Group (SLG), die einen Schwerpunkt<br />
auf Automotive und Chemie hat, um 20 % auf 97<br />
Mio Euro gewachsen und schuf dabei 167 neue Jobs, so<br />
dass die Zahl der Mitarbeiter an allen in- und ausländischen<br />
Standorten auf 742 stieg.<br />
Weil bei Automatisierung<br />
Sicherheit auf dem Spiel steht.
MARKT & TECHNIK AKTUELL<br />
Zollrecht<br />
EU verhängt gemäßigte Strafzölle<br />
auf chinesische Solarmodule<br />
Die Europäische Union will China nicht gleich die volle<br />
Wucht der Strafzölle spüren lassen. In den nächsten<br />
zwei Monaten werden die Strafzahlungen nur ein Viertel<br />
des ursprünglich angedachten Niveaus betragen.<br />
Handelskommissar Karel de Gucht reagiert damit auf<br />
den Druck Chinas aber auch Deutschlands, die einen<br />
Handelskrieg unbedingt vermeiden wollen. Im Durchschnitt<br />
werden auf chinesische Solarprodukte nun<br />
11,8 % Aufschlag fällig. Wird bis zum 6. August keine<br />
Einigung mit China erreicht, sollen die zunächst geplanten<br />
47,6 % kassiert werden.<br />
– Anzeige –<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Personen<br />
Dr. Stefan Asenkerschbaumer 1 wurde zum neuen stellvertretenden<br />
Vorsitzenden der Bosch-Geschäftsführung berufen. Er ist seit 2010 innerhalb<br />
der Bosch-Geschäftsführung für den Finanzbereich, Einkauf und Logistik<br />
sowie Informationsverarbeitung zuständig.<br />
Klaus Böhmer 2 ist als Senior Executive Officer (SEO) der Contrinex AG<br />
beigetreten. Nach seiner gleichzeitigen Ernennung zum Mitglied des<br />
Vorstands der Contrinex-Gruppe unterstützt er jetzt am Firmenhauptsitz<br />
in Givisiez, Schweiz, den Präsidenten Peter Heimlicher, die CEO Annette<br />
Heimlicher und den CFO Andrew Whitlow. In seiner neuen Rolle ist er gesamthaft<br />
für Vertrieb und Produktmanagement verantwortlich.<br />
Marcel Voyame 3 hat die Geschäftsführung der Nilfisk-Advance AG<br />
Schweiz mit Sitz in Wil übernommen. Gemeinsam mit Stefan Obernosterer<br />
wird Voyame die strategische Ausrichtung als Komplettanbieter für professionelle<br />
Reinigungs<strong>technik</strong> konsequent weiterverfolgen und ausbauen.<br />
Christian Wendler 4 wurde als viertes Vorstandsmitglied in den Vorstand<br />
der Lenze SE berufen und zeichnet sich verantwortlich für die Bereiche<br />
Marketing und Vertrieb. Der Diplom-Ingenieur verfügt über jahrelange<br />
internationale Erfahrung in der Branche Drives und Automation.<br />
Transport<br />
Wöchentliche Zugverbindung<br />
nach Chengdu aufgebaut<br />
Eine Zugverbindung zwischen China und Europa gehört<br />
immer noch zu den großen Herausforderungen in der<br />
Logistik des 21. Jahrhunderts. Seit Ende März gibt es<br />
eine wöchentliche Verbindung von Chengdu (Provinz<br />
Sichuan) nach Lodz (Polen). Chengdu gilt heute als einer<br />
der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Westchinas,<br />
über 200 der Forbes 500-Unternehmen sind in Chengdu<br />
vertreten. Deshalb ist ein engerer Anschluss an die<br />
Absatzmärkte in Europa gefragt. Die chinesische Regierung<br />
will im Rahmen ihrer ‚Go-West‘-Policy das Projekt<br />
entsprechend subventionieren.<br />
Miebach Consulting<br />
Seit 40 Jahren im Dienst der<br />
Supply-Chain-Optimierung<br />
Die Miebach Consulting GmbH mit Hauptsitz in Frankfurt<br />
feiert in diesem Jahr ihr vierzigjähriges Bestehen<br />
und gehört damit zu den ältesten Logistikberatungen<br />
in Deutschland. Seit 1973 hat sich das Unternehmen<br />
international zu einem der führenden Berater für Logistik,<br />
Produktion und Supply Chain Design entwickelt<br />
und beschäftigt weltweit 265 Mitarbeiter bei einem<br />
jährlichen Umsatz von 31,5 Mio Euro (2012). Firmengründer<br />
Dr. Joachim Miebach blickt auf bewegte und<br />
erfolgreiche Jahre zurück: „Die Geschichte von Miebach<br />
Consulting begann als bescheidenes Ein-Mann-Büro in<br />
Frankfurt. Und nun, vier Jahrzehnte und über 10 000<br />
Projekte später, begehen wir unser 40-jähriges Firmenjubiläum<br />
mit heute fast 300 Mitarbeitern in 19 Büros<br />
und 16 Ländern. Ich möchte mich bei unseren Kunden<br />
für die erfolgreiche Zusammenarbeit bedanken.“<br />
Komponenten – Systeme – Dienstleistungen<br />
Infos unter www.pilz.de, Pilz GmbH & Co. KG
MARKT & TECHNIK AKTUELL<br />
Konjunktur<br />
Hoffnungsschimmer für<br />
Spaniens Industrie<br />
Für die von einer schweren Rezession geplagte spanische<br />
Wirtschaft zeichnet sich ein Hoffnungsschimmer<br />
ab. Im März schrumpfte die Industrieproduktion wesentlich<br />
weniger als von den meisten Ökonomen befürchtet.<br />
Wie die nationale Statistikbehörde berichtete,<br />
sank die industrielle Fertigung um lediglich 0,6 % gegenüber<br />
dem Vorjahr. Im Februar war die Industrieproduktion<br />
mit einem Minus von 6,9 % noch regelrecht<br />
abgestürzt. Für März hatten Volkswirte einen Rückgang<br />
der Produktion um 5,3 % prognostiziert. Analystin Annalisa<br />
Piazza von Newedge Strategy wies darauf hin,<br />
dass die Industriedaten ein ermutigendes Signal seien.<br />
Besonders die Produktion von Investitionsgütern habe<br />
mit einem Plus von 3,3 % nach einem Rückgang um<br />
6,1 % im Vormonat kräftig angezogen.<br />
Exporte<br />
Pkw-Importe steigen in Indien,<br />
China und Türkei weiterhin<br />
Obwohl die Konjunktur in Indien, der VR China und der<br />
Türkei etwas nachlässt, legt der Absatz von deutschen<br />
Pkw noch zu. Deutsche Kfz-Hersteller konnten in der<br />
Regel ihre Marktposition halten oder sogar noch ausbauen.<br />
800.000<br />
Elektrofahrzeuge<br />
Konjunktur<br />
Familienunternehmen<br />
beurteilen ihre Lage skeptischer<br />
Die großen Familienunternehmen beurteilen ihre Lage<br />
einer aktuellen Umfrage zufolge schlechter als im Vorjahr.<br />
Für die große Mehrheit der Firmen hat der Erhalt<br />
des Euro demzufolge oberste politische Priorität. Das<br />
sind zentrale Ergebnisse einer Untersuchung des Instituts<br />
für Mittelstandsforschung (IfM) im Auftrag der<br />
Deutschen Bank und des BDI. Befragt wurden im Frühjahr<br />
401 der 4 400 größten deutschen Familienunternehmen<br />
mit einem Jahresumsatz von mehr als 50 Mio<br />
Euro. Die Skepsis in den Unternehmen in Bezug auf die<br />
wirtschaftliche Lage ist deutlich gewachsen: Im Vorjahr<br />
hatten noch 73,3 % von einer guten oder sehr guten<br />
Lage gesprochen, mittlerweile schätzen nur noch 54%<br />
die Lage als gut oder sehr gut ein. Dafür sind die Unternehmen<br />
für die nächsten zwölf Monate etwas optimistischer.<br />
- 0,9 % industrielle<br />
Fertigung<br />
Geringerer Rückgang<br />
der Produktion<br />
Spaniens Industrieproduktion fällt<br />
nicht mehr so stark ab, wie in den<br />
vergangenen Monaten.<br />
Elektrofahrzeuge<br />
im Kommen<br />
Bis 2015 sollen in Indien<br />
800 000 Elektrofahrzeuge auf<br />
den Straßen unterwegs sein,<br />
in China soll es bis 2015 eine<br />
Jahreskapazität von 1 Mio.<br />
Fahrzeuge mit Hybrid- oder<br />
Elektromotoren sein. Die Türkei<br />
will sich als Produktionsstandort<br />
in diesem Bereich<br />
profilieren und fördert den<br />
Aufbau einer entsprechenden<br />
Infrastruktur.<br />
50 % spüren<br />
Eurokirise<br />
€<br />
Beeinflussung<br />
Euro-Krise<br />
Nur noch 50 % der Familienunternehmen<br />
geben<br />
an, die negativen Einflüsse<br />
der Staatsschuldenkrise<br />
auf ihre Geschäftstätigkeit<br />
zu spüren.<br />
Aus den Unternehmen<br />
■ Der Rundtisch- und Normalienspezialist<br />
FIBRO hat am Standort Hassmersheim<br />
rund 1,3 Mio Euro in ein hochgenaues<br />
Bearbeitungszentrum investiert.<br />
Das 46 t schwere vertikale Lehrenbohrwerk<br />
YASDA YBM 1530V ist die größte<br />
Maschine dieser Baureihe in Europa.<br />
■ Die MAG Europe Gruppe plant ihr operatives<br />
Geschäft in Deutschland in der Muttergesellschaft<br />
MAG Europe GmbH zusammen<br />
zu führen. Hierzu sollen die Göppinger<br />
MAG IAS GmbH sowie die in<br />
Chemnitz ansässige MAG Modul Verzahn<strong>technik</strong><br />
GmbH verschmolzen werden.<br />
■ Siemens erweitert sein Industriesoftware-Portfolio<br />
im Bereich Produktionsplanung<br />
durch die Übernahme der Preactor-Gruppe<br />
mit Sitz in Chippenham,<br />
Großbritannien. Das Angebot im Bereich<br />
Manufacturing Operations Management<br />
(MOM) wird mit APS-Softwarelösungen<br />
von Preactor um eine<br />
wesentliche Komponente ergänzt.<br />
■ Yaskawa eröffnete in der Türkei eine<br />
eigene Gesellschaft mit dem Hauptsitz<br />
in Istanbul. In der Türkei soll von Beginn<br />
an nicht nur ein kompetentes Vertriebsteam,<br />
sondern zusätzlich eine<br />
starke Applikationsmannschaft, Software-Engineeringressourcen<br />
und darüber<br />
hinaus ein lokales Schulungszentrum<br />
für Roboter und Drives&Motion<br />
angeboten werden.<br />
■ Die Würth Elektronik ICS GmbH & Co.<br />
KG. baut ein neues Produktions- und<br />
Verwaltungsgebäude, welches fünf aktuelle<br />
Standorte in Öhringen, Pfedelbach<br />
und Waldbach unter einem Dach<br />
vereinen wird. Das Investitionsvolumen<br />
für den Neubau beträgt knapp 15 Mio<br />
Euro.<br />
8 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
MARKT & TECHNIK AKTUELL<br />
Index<br />
Werkzeugshop jetzt mit noch größerer Auswahl<br />
Kunden haben über den Infoshop von Index und Traub<br />
mittlerweile Online-Zugriff auf über 80 000 Artikel. Das<br />
ehemals „reine“ Werkzeughalter-Portal hat sich innerhalb<br />
von fünf Jahren permanent weiterentwickelt:<br />
Spannmittel, Spindelreduzierungen, Hilfs- und Betriebsmittel<br />
und seit kurzem auch Ersatzteile für Maschinen<br />
von Index und Traub sind rund um die Uhr abrufbar.<br />
Doch nicht nur Masse, sondern auch Klasse ist<br />
gefragt. „Bei dem großen Angebotsumfang war es<br />
selbstverständlich, dass wir eine übersichtliche Struktur<br />
und vielfältige Suchmöglichkeiten anbieten, um<br />
den Kunden bestmöglich zum gesuchten Produkt zu<br />
führen“, so Produktmanager Alexander Hoffmann.<br />
Damit die Kunden reibungslos mit dem Internetportal<br />
arbeiten können, ist zur Angebotsanforderung keine<br />
Registrierung erforderlich. Der Nutzer benötigt kein<br />
zusätzliches Passwort und vermeidet alle damit verbundenen<br />
Probleme. Angebote können rund um die<br />
Uhr angefordert werden – unnötige Wartezeiten außerhalb<br />
der Geschäftszeiten oder am Telefon entfallen.<br />
Der Zugriff ist von jedem PC mit Internetzugang möglich,<br />
so dass die Mitarbeiter der Instandhaltung oder<br />
der Arbeitsvorbereitung selbstständig Angebote anfordern<br />
können. Interne Abläufe werden so beschleunigt<br />
und der Verwaltungsaufwand minimiert.<br />
www.infoshop.index-werke.de<br />
Warum eigentlich<br />
HAINBUCH?<br />
247TailorSteel<br />
Neuer Standort in<br />
Süddeutschland eröffnet<br />
247TailorSteel.com, Anbieter für internetgestützte<br />
Analysen und Beschaffung von<br />
individuellen Laserzuschnitten, hat in<br />
Kooperation mit der V² Vorentwicklung &<br />
Vertrieb GmbH eine Vertriebsniederlassung<br />
in Stuttgart eröffnet. Damit eröffnet<br />
247TailorSteel.com bereits den zweiten<br />
Standort innerhalb von 18 Monaten in<br />
Deutschland. Seit Mitte 2011 besteht bereits<br />
die Niederlassung mit Produktion in<br />
Bremen. Die 247-Kunden in Süddeutschland<br />
werden nun direkt vom neuen Standort<br />
Stuttgart-Weilimdorf betreut, profitieren<br />
von kurzen Wegen und können bei der<br />
Kooperation zwischen 247TailorSteel und<br />
V² auf einen langjährigen Erfahrungsschatz<br />
sowohl im Laserschneiden als auch in der<br />
Projektbetreuung und Prozessoptimierung<br />
zurückgreifen. Mit den Anlagen in Bremen<br />
hat 247TailorSteel.com bereits 5 hochmoderne<br />
FIBER-Laseranlagen mit der neuesten<br />
Steuerung und Ausstattung in Betrieb.<br />
247TailorSteel.com<br />
TOPlus mini & SPANNTOP mini<br />
die Spannfutter mit extra kleiner Störkontur<br />
ideal bei geringem Maschinenbauraum<br />
geringere Masse<br />
reduzierter Energiebedarf<br />
steifere Werkzeuge möglich<br />
verkürzte Taktzeiten<br />
www.hainbuch.com
MARKT & TECHNIK AKTUELL<br />
TERMINE<br />
weitere Termine unter<br />
www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
16.-21.09.<strong>2013</strong><br />
Hannover<br />
16.-20.09.<strong>2013</strong><br />
München<br />
16.-21.09.<strong>2013</strong><br />
Essen<br />
EMO - Die Welt der Metallverarbeitung<br />
www.emo-hannover.de<br />
drinctec<br />
Weltleitmesse für die Getränke- und Liquid-Food-<br />
Industrie, München<br />
www.drinctec.com<br />
Schweissen & Schneiden<br />
Weltmesse für Fügen, Trennen und Beschichten<br />
www.schweissen-schneiden.com<br />
26.-27.09.<strong>2013</strong><br />
Köln<br />
Kontakt:<br />
0761-898-4422<br />
07.-10.10.<strong>2013</strong><br />
Stuttgart<br />
Seminar: Qualitätsmanagement in der Einkaufspraxis<br />
Ein effizientes Qualitätsmanagement im Einkauf vermeidet<br />
Fehler, senkt Kosten und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Unternehmens.<br />
www.haufe-akademie.de<br />
Motek<br />
Internationale Fachmesse für Produktions- und<br />
Montageautomatisierung<br />
www.motek-messe.de<br />
24.09.<strong>2013</strong><br />
Mannheim<br />
Kontakt:<br />
0621-717 68 88-2<br />
Seminar: Vertragliche Gestaltung und Überprüfung von<br />
Qualitätssicherungsvereinbarungen<br />
Das Seminar vermittelt die Grundlagen für typische und<br />
praxisgerechte Vertragsklauseln in Qualitäts sicherungsvereinbarungen.<br />
www.isgatec.com<br />
24.-26.09.<strong>2013</strong><br />
Nürnberg<br />
FachPack<br />
Messe für Verpackung, Technik, Veredelung und Logistik<br />
www.fachpack.de<br />
05.-08.11.<strong>2013</strong><br />
Stuttgart<br />
Blechexpo<br />
Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung<br />
www.blechexpo-messe.de<br />
23.-24.09.<strong>2013</strong><br />
Berlin<br />
Kontakt:<br />
0761-898-4422<br />
Seminar: Preisanalyse in der Einkaufspraxis<br />
Preiserhöhungen abwehren<br />
Preissenkungen durchsetzen<br />
Preise professionell analysieren,<br />
Einkaufsverhandlungen<br />
effektiv vorbereiten<br />
www.haufe-akademie.de<br />
13.-15.11.<strong>2013</strong><br />
Berlin<br />
Kontakt:<br />
069-30838-200<br />
26.-28.11.<strong>2013</strong><br />
Nürnberg<br />
48. Symposium Einkauf und Logistik <strong>2013</strong><br />
Herausforderungen annehmen – Chancen gestalten<br />
www.bme.de<br />
SPS/IPC/DRIVES<br />
Elektrische Automatisierung – Systeme und Komponenten<br />
www.mesago.de/SPS<br />
weitere Termine unter<br />
www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Aufträge aktuell<br />
VDMA<br />
Erster Lichtblick<br />
Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau<br />
in Deutschland übertraf sein Vorjahresergebnis<br />
im April <strong>2013</strong> um real acht Prozent. Das Inlandsgeschäft<br />
stieg um sechs Prozent, das Auslandsgeschäft<br />
lag um zehn Prozent über dem Vorjahresniveau, teilte<br />
der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA) mit. In dem von kurzfristigen Schwankungen<br />
weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich<br />
Februar bis April <strong>2013</strong> ergibt sich insgesamt ein Plus<br />
von einem Prozent im Vorjahresvergleich. Die Inlandsaufträge<br />
lagen bei minus drei Prozent, die Auslandsaufträge<br />
bei plus drei Prozent.<br />
Werkzeugmaschinen<br />
Nachfrage fehlt der Schwung<br />
Im ersten Quartal <strong>2013</strong> sank der Auftragseingang<br />
der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie im<br />
Vergleich zum ersten Quartal 2012 um 19 Prozent.<br />
Die Inlandsbestellungen gingen um 21 Prozent zurück,<br />
die Auslandsbestellungen sanken um 18 Prozent.<br />
„Der Werkzeugmaschinennachfrage fehlt es<br />
nach wie vor an Schwung“, kommentiert Dr. Wilfried<br />
Schäfer, Geschäftsführer des Branchenverbands<br />
VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken),<br />
das Ergebnis. Der schwache Jahresauftakt<br />
signalisiere fühlbare Skepsis, insbesondere<br />
auch bei den mittelständischen Kunden im Inland.<br />
Gildemeister<br />
Millionen-Aufträge in Russland<br />
Der Werkzeugmaschinenhersteller Gildemeister<br />
zieht eine positive Bilanz des erstmals gemeinsam<br />
mit dem japanischen Partner Mori Seiki ausgerichteten<br />
Auftritts auf der russischen Leitmesse für die<br />
Werkzeugmaschinenindustrie, Metalloobrabotka.<br />
Bei der Schau wurden Verträge im Wert von 36,7<br />
Mio Euro unterzeichnet, wie Gildemeister mitteilte.<br />
Zudem wurde ein Vertrag zum Bau eines Technologiezentrums<br />
abgeschlossen. Von den 2 164 neu<br />
ausgelösten Bedarfsfällen entfielen 45 % auf die<br />
Ecoline-Maschinen, die Dreh- und Fräsbearbeitung<br />
zum Einstiegspreis bieten.<br />
10 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
MARKT & TECHNIK AKTUELL<br />
Supply Chain Finanzierung<br />
Jährliches Marktpotenzial beträgt über 460 Mrd Euro<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Wert der Importe für grenzüberschreitende SCF<br />
(Mrd. Euro) 2011<br />
Afrika und der<br />
Mittlere Osten<br />
Großbritannien<br />
Frankreich<br />
Deutschland<br />
Lateinamerika<br />
Asiatische<br />
Schwellenländer<br />
Der Markt für grenzüberschreitende Supply-Chain-Finanzierung<br />
(SCF) britischer, französischer und deutscher<br />
Unternehmen (mit mehr als 500 Beschäftigten)<br />
wird auf über 460 Mrd Euro geschätzt. Das geht aus<br />
Demicas neuster Studie hervor. Das größte Marktpotenzial<br />
bietet Deutschland (230 Mrd Euro), gefolgt von<br />
Frankreich (125 Mrd Euro) und Großbritannien (115<br />
Mrd Euro). Laut den für die Studie befragten Fachleuten<br />
in europäischen Banken werden zurzeit nur 5–10 %<br />
Andere<br />
entwickelte<br />
Länder<br />
Westeuropa<br />
Europäische<br />
Schwellenländer<br />
des Marktpotenzials grenzüberschreitender SCF erschlossen,<br />
so dass reichlich Spielraum für künftiges<br />
Wachstum besteht. Der Open-Account-Trade, bei dem<br />
Waren nicht bei Lieferung, sondern binnen eines vereinbarten<br />
Zahlungsziels bezahlt werden, nimmt stetig<br />
zu. Zugleich wird die Absicherung strategischer, aber<br />
wirtschaftlich schwacher Zulieferer zu einer immer<br />
wichtigeren Angelegenheit für große Einkäufer. Die<br />
Befragten rechnen deshalb damit, dass grenzüber-<br />
schreitende SCF-Programme in den kommenden Jahren<br />
durchschnittlich zweistellige Zuwachsraten verzeichnen<br />
dürften.<br />
Über 80 % der Befragten gaben an, dass in den drei<br />
untersuchten Ländern eine starke Nachfrage großer<br />
Einkäufer nach internationalen SCF-Modellen besteht.<br />
Insbesondere in Schwellenmärkten und in Fernost, wo<br />
der Liquiditätsbedarf expandierender Unternehmen<br />
nur auf eine begrenzte Auswahl alternativer Finanzierungs<strong>technik</strong>en<br />
stößt, zeigen die einheimischen Zulieferer<br />
großes Interesse an SCF-Programmen. Ob diese<br />
Finanzierungsmöglichkeit jedoch in diesen Märkten<br />
großflächig eingesetzt werden kann, wird davon abhängen,<br />
wie leicht sich die Unterschiede bezüglich der<br />
gesetzlichen Anforderungen und Rechnungslegungsmethoden<br />
überwinden lassen.<br />
Die Befragten nannten zudem drei Haupthindernisse,<br />
die der Entwicklung globaler SCF-Programme entgegenstehen.<br />
Die größte Hürde ist weiterhin die Akquisition<br />
von Zulieferern. Zusätzlich zur sorgfältigen Überprüfung<br />
örtlicher Zulieferer ist es genauso wichtig für<br />
Banken, sowohl Lokalwissen als auch Erfahrungen bei<br />
der Betreuung kleinerer Lieferanten in Wachstumsregionen<br />
zu besitzen. Zudem sind umfassende Kenntnisse<br />
der länderspezifischen Gesetzgebung eine Grundvoraussetzung<br />
für Banken, die in Wachstumsmärkten Fuß<br />
fassen wollen.<br />
amc Group<br />
eProzesse im Einkauf: Taktik geht vor Strategie<br />
Grad der Systemunterstützung<br />
Strategisch<br />
Taktisch<br />
IT-unterstützt geplant nicht leergeplant<br />
Bedarfsanalyse und -planung 63 23 15<br />
Beschaffungsmarktanalyse 17 37 45<br />
Formulierung Markt- und Sourcingstrategien 11 36 53<br />
Lieferantenrisikoanalyse 35 36 29<br />
Lieferantenqualifizierung und -bewertung 71 19 11<br />
Performance Management im Einkauf 59 25 16<br />
Bedarfsspezifikation 55 21 24<br />
Ausschreibung<br />
49<br />
24 27<br />
Verhandlung (Auktion) 39 28 33<br />
Vertragserstellung 37 24<br />
Vertragsverwaltung 61 17 21<br />
Lieferantenstammdatenverwaltung 88 8 4<br />
Frage: Welche dieser Prozesse werden durch ein oder auch<br />
mehrere elektronische Systeme unterstützt (in %)?<br />
Wie professionell arbeitet der Einkauf? Bei welchen Aufgaben<br />
und Abläufen lässt er sich von IT unterstützen?<br />
Diese Fragen klärt eine aktuelle Studie des Bonner Einkaufsspezialisten<br />
amc Group gemeinsam mit dem Institut<br />
für Beschaffungsstrategie und der Georg-Simon-<br />
Ohm Hochschule in Nürnberg. Die Studie untersucht, inwiefern<br />
Unternehmen für ihre zentralen Einkaufsprozesse<br />
auf moderne IT-Systeme zurückgreifen. Analysiert<br />
wurden sowohl die taktischen als auch die strategischen<br />
Einkaufsprozesse und ihre Unterstützung durch eLösungen.<br />
An der Befragung teilgenommen haben 75 Firmen<br />
verschiedener Branchen mit einem durchschnittlichen<br />
Im Durchschnitt beträgt die IT-Unterstützung der taktischen Prozesse 55 %,<br />
die der strategischen Prozesse 43 %<br />
39<br />
Beschaffungsvolumen von 43 % ihres Unternehmensumsatzes.<br />
Das Ergebnis der Untersuchung: Die Taktik,<br />
sprich Bedarfe spezifizieren, Ausschreibungen durchführen,<br />
verhandeln, Stammdaten und Verträge verwalten,<br />
ist im Einkauf auf breiterer Basis angekommen. Strategische<br />
Aufgaben wie Beschaffungsmärkte beleuchten, Risiken<br />
analysieren, Markt- und Sourcing-Strategien festlegen,<br />
Lieferanten qualifizieren sowie ein professionelles<br />
Performancemanagement implementieren, bieten zum<br />
Teil noch erhebliche Potenziale.<br />
Allerdings haben die Unternehmen viel vor. So planen<br />
37 % bzw. 36 % etwa die Einführung von Systemen zur<br />
Beschaffungsmarktanalyse oder zur Entwicklung ihrer<br />
Markt- und Sourcingstrategien. Und 36 % schauen sich<br />
nach einem System für die Risikobewertung von Lieferanten<br />
um. „Die richtige Einkaufsstrategie ist heute ein<br />
zentraler Erfolgsfaktor für ein Unternehmen, und das hat<br />
der Einkauf erkannt“, erklärt amc Geschäftsführer Joachim<br />
von Lüninck. Dem Thema nähern sich die Einkäufer<br />
schrittweise. Studienleiter Prof. Dr. Gerhard Heß stellt<br />
fest: „Die Unternehmen orientieren sich Bottom-up von<br />
der operativen über die taktische Ebene in Richtung Strategie.“<br />
In der Praxis bedeutet das: Sind die weltweiten<br />
Lieferungen sichergestellt, Preise, Qualitäten und Konditionen<br />
verhandelt, schauen sich Einkäufer auch nach Lösungen<br />
um, die sie bei der Bewertung ihrer Lieferanten,<br />
bei der Analyse von Beschaffungsmärkten und der optimalen<br />
Sourcing-Strategie unterstützen.<br />
12 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
Corporate- und Investmentbanking<br />
Deutsches Risk Umfrage 2011 & 2012*<br />
1. Platz Rohstoffe<br />
Die Rohstoffpreise können Sie<br />
nicht steuern. Ihr Preisrisiko schon.<br />
Intelligente Absicherung schafft eine zuverlässige Kalkulationsbasis.<br />
Schwankende Rohstoffpreise bedeuten für Unternehmen ein enormes finanzielles Risiko. Daher<br />
wird die aktive Steuerung dieser Preisrisiken immer mehr zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Bei<br />
Edel- und Industriemetallen, auf den Agrarmärkten sowie im Energie- und Emissionshandel: auf die<br />
Experten der Commerzbank als langfristig orientierter Partner ist Verlass.<br />
Nutzen Sie unsere Erfahrung als etablierter Anbieter im Rohstoffsegment mit der Expertise<br />
eines anerkannten Rohstoff-Researchs und mit erfahrenen Spezialisten vor Ort, die Sie individuell<br />
beraten und maßgeschneiderte Absicherungslösungen für Sie entwickeln.<br />
Weitere Informationen sowie das monatlich aktualisierte Rohstoffradar finden Sie auf<br />
www.commerzbank.de/rohstoffe<br />
* Umfrage vom Deutsches Risk Magazin (Ausgabe Herbst 2011 und 2012) zur Bewertung deutscher Derivatehändler. Diese Anzeige ist<br />
eine Werbung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes. Diese Information stellt keine Anlageberatung bzw. Anlageempfehlung dar.
ROHSTOFFE<br />
ROHSTOFFE<br />
Initiative ‚Massiver Leichtbau‘ gegründet<br />
Ein Firmenkonsortium aus elf Unternehmen der Massivumformung und neun Stahlherstellern hat <strong>2013</strong><br />
die Initiative ‚Massiver Leichtbau‘ ins Leben gerufen. Sie erarbeitet Ideen zur Gewichtseinsparung bei<br />
massivumgeformten Bauteilen aus Stahl durch werkstoff-, umform- und bearbeitungstechnische<br />
Maßnahmen im Fahrzeugbau. Federführend bei der Kooperation sind der Industrieverband Massivumformung<br />
(IMU) und das Stahlinstitut VDEh.<br />
680<br />
Walzstahl Nymex ($/t)<br />
2350<br />
Aluminium London ($/t)<br />
8500<br />
Kupfer London ($/t)<br />
4100<br />
Seltene Erden (tsd CNY/t)<br />
660<br />
2250<br />
8200<br />
3600<br />
640<br />
2150<br />
7900<br />
3100<br />
620<br />
2050<br />
7600<br />
2600<br />
600<br />
1950<br />
7300<br />
2100<br />
580<br />
560<br />
Jul.<br />
Sep.<br />
Nov.<br />
588,00<br />
Jan. Mär. Mai<br />
1850<br />
1750<br />
Jul.<br />
Sep.<br />
1902,50<br />
Nov. Jan. Mär.<br />
Mai<br />
7000<br />
6700<br />
Jul.<br />
Sep.<br />
7337,50<br />
Nov. Jan. Mär.<br />
Mai<br />
1600<br />
1100<br />
Jul.<br />
Sep.<br />
Nov.<br />
1200<br />
Jan.<br />
Mär.<br />
Mai<br />
Walzstahl:<br />
Erzeugung von Rohstahl<br />
hat zugenommen<br />
Die 63 an World Steel Association<br />
(worldsteel) berichtenden Staaten haben<br />
im März 135 Mio Tonnen Rohstahl<br />
produziert. Das entspreche einem Plus<br />
von 1,0 Prozent gegenüber März 2012.<br />
Die ersten drei Monate dieses Jahres<br />
betrachtet, ergibt sich gemäß der Daten<br />
von worldsteel folgendes Bild: Asien hat<br />
259,8 Mio Tonnen Rohstahl erzeugt und<br />
damit 6,4 Prozent mehr als im ersten<br />
Quartal 2012. Die EU hat 41,5 Mio Tonnen<br />
hergestellt und damit 5,4 Prozent<br />
weniger. Auch die nordamerikanische<br />
Rohstahlproduktion wies ein Minus auf.<br />
Mit 29,7 Mio Tonnen habe diese bei 5,7<br />
Prozent gelegen.<br />
www.boerse-online.de<br />
Aluminium:<br />
Hilfen für notleidende<br />
Aluminiumbranche<br />
Die EU will bis zum Herbst über Hilfen<br />
für die Not leidende Aluminium-Branche<br />
entscheiden. Vorrangig gehe es dabei<br />
um Kostenentlastungen, teilte ein<br />
Mitarbeiter von Industrie-Kommissar<br />
Antonio Tajani in Brüssel mit. Die europäischen<br />
Aluminiumwerke haben seit<br />
der Finanzkrise von 2008 ihre Kapazitäten<br />
um zwei Millionen Tonnen zurückgefahren,<br />
während gleichzeitig die<br />
weltweite Produktion um zehn Millionen<br />
Tonnen zulegte. Die europäischen<br />
Hersteller klagen vor allem über hohe<br />
Umweltstandards und Stromkosten, die<br />
ihre Produkte nicht wettbewerbsfähig<br />
machen. Etwa 30 bis 40 % der Kosten<br />
entfallen auf die Strompreise.<br />
www.boerse-online.de<br />
Kupfer:<br />
Steigende Nachfrage<br />
dank niedriger Preise<br />
Nach der Bodenbildung bei den Industriemetallen,<br />
angeführt von Kupfer, haben<br />
sich zuletzt Kursgewinne gezeigt.<br />
Das geringere Preisniveau hat zu einer<br />
steigenden Nachfrage geführt. Daneben<br />
schaut der Markt auf die Entwicklungen<br />
in Indonesien, wo die weltweit zweitgrößte<br />
Kupfermine für bis zu drei Monate<br />
geschlossen bleiben könnte. Die Grasberg-Mine,<br />
welche Freeport-McMoRan<br />
betreibt, wird einer Untersuchung der<br />
Regierung unterzogen. Zwar ändert dies<br />
nicht das Gesamtbild für die Angebotsentwicklung<br />
bei Kupfer, allerdings wirkt<br />
dies, zusammen mit der Minenschließung<br />
durch Rio Tinto in Utah, deutlich<br />
verengend auf den Kupfermarkt..<br />
www.boerse-online.de<br />
Seltene Erden:<br />
Exportbeschränkungen<br />
verärgern Handel<br />
Einem Medienbericht zufolge sollen<br />
Forscher aus Oberhausen dazu beitragen,<br />
Deutschland unabhängiger von<br />
Importen wichtiger Rohstoffe wie ‚Seltenen<br />
Erden‘ zu machen. Im Visier haben<br />
sie dabei die Hüttenhalden der<br />
Roheisen- und Stahlindustrie. China<br />
verärgert seine Handelspartner seit geraumer<br />
Zeit mit Exportbeschränkungen<br />
für Rohstoffe. So wird die Ausfuhr der<br />
‚Seltene Erden‘ gedrosselt, die beispielsweise<br />
für Computer, Handys, Windturbinen<br />
und Batterien verwendet werden.<br />
Die Volksrepublik produziert mehr als<br />
90 % des Weltmarktbedarfs.<br />
www.boerse-online.de<br />
14 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
REIBSCHLUSSVERBINDUNGEN<br />
TECHNIK,<br />
DIE VERBINDET....<br />
Renommierte Unternehmen in aller Welt schätzen die<br />
Vorteile unserer Fabrikate.<br />
Profi tieren auch Sie von antriebsstarker Technik<br />
eines der weltweit größten Herstellers reibschlüssiger<br />
Welle-Nabe-Verbindungen.<br />
Made in Germany.<br />
Bild: SGL Group<br />
121,0<br />
Brent London ($/brl)<br />
Plastixx (Preisindex in Punkte)<br />
2400<br />
116,5<br />
112,0<br />
107,5<br />
2350<br />
2300<br />
2250<br />
2200<br />
2257<br />
1<strong>03</strong>,0<br />
98,5<br />
101,85<br />
2150<br />
2100<br />
2050<br />
94,0<br />
Jul.<br />
Sep.<br />
Nov.<br />
Jan.<br />
Mär.<br />
Mai<br />
2000<br />
Jul12 Sep12 Nov12 Jan13 Mrz13 Mai13<br />
Öl:<br />
Preise sind trotz starker<br />
Nachfrage gefallen<br />
Die Ölpreise notieren seit Wochen überwiegend<br />
seitwärts bis schwächer. Ein<br />
Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent<br />
zur Juli-Lieferung kostete am vergangenen<br />
Montag 100,23 US-Dollar. Zeitweise<br />
war der Preis erstmals seit einem Monat<br />
unter die Marke von 100 Dollar gefallen.<br />
Derzeit werden die Ölpreise von zwei<br />
Faktoren belastet: Zum einen ist das Angebot<br />
insbesondere in den USA nach wie<br />
vor groß. Auch in der Nordsee, wo lange<br />
Zeit Produktionsengpässe aufgetreten<br />
waren, normalisiert sich die Lage. Daneben<br />
ist die Förderung der Opec-Staaten<br />
hoch. Als zweiter belastender Faktor gilt<br />
die im Trend schlechtere allgemeine<br />
Marktstimmung.<br />
www.boerse-online.de<br />
Plastixx:<br />
Bodenbildung weist<br />
Weg zur Marktbalance<br />
Wenn schon nicht den Preisverfall, so<br />
doch zumindest in vielen Fällen den<br />
Margenverfall stoppen konnten die europäischen<br />
Anbieter von Standard-Thermoplasten<br />
im Mai <strong>2013</strong>. Die vor allem<br />
bei den Polyolefinen im Monatsverlauf<br />
begleitend zu steigenden Spot- und<br />
Vorproduktpreisen angestrebte Kehrtwende<br />
gelang jedoch nicht. Das für die<br />
Jahreszeit viel zu nasskalte Wetter in<br />
weiten Bereichen Europas nahm den<br />
realen Druck aus der Nachfrage. So blieb<br />
die Preis-Bodenbildung der wesentliche<br />
Triebfaktor aus den Endmärkten, was<br />
zwar den Verfall stoppte, aber nicht für<br />
den Umschwung ausreichte.<br />
KI Kunststoffinformation, Bad Homburg<br />
www.kiweb.de<br />
Typische Einsatzbereiche für die Übertragung hoher<br />
Antriebskräfte mit der STÜWE-Technik:<br />
Windenergieanlagen, Schiffsantriebe, Seilbahnen<br />
Bandtrommeln und Schaufelräder in der Förder<strong>technik</strong><br />
Aufsteckgetriebe und Hohlwellen<br />
Wellen- und Flanschkupplungen<br />
Spannscheiben mit Zahnrädern und Riemenscheiben<br />
Spielfreies und präzises Fixieren und Verspannen<br />
auf Wellen und Achsen von:<br />
Brems-, Schwung- und Seilscheiben<br />
Zahn- und Kettenrädern sowie Kupplungen<br />
Hebel, Nocken, Kurven- und Riemenscheiben<br />
Lager und Gleitringdichtungen<br />
und viele anwendungsorientierte Lösungen<br />
Stüwe GmbH & Co.KG<br />
Zum Ludwigstal 35<br />
45527 Hattingen<br />
wwww.stuewe.de<br />
Tel: 02324-394-0<br />
Fax: 02324-394-30<br />
info@stuewe.de<br />
<strong>03</strong> / <strong>2013</strong> 15
<strong>EINKAUF</strong>SFÜHRER<br />
Frequenzumrichter:<br />
Intelligenz auf dem Vormarsch<br />
Worauf es beim Einkauf von Frequenzumrichtern ankommt<br />
Das zunehmende Streben nach Energie-Effizienz und der wachsende Grad der industriellen Automatisierung<br />
führen dazu, dass immer mehr Frequenzumrichter in der Antriebs<strong>technik</strong> zum Einsatz kommen und<br />
die Anzahl an Steuerungsfunktionen in den Geräten zunimmt.<br />
Der Einsatz von Frequenzumrichtern<br />
erhöht die Verfügbarkeit von Anlagen,<br />
steigert deren Energie-Effizienz und<br />
senkt die Kosten.<br />
Bild: Eaton<br />
16 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
<strong>EINKAUF</strong>SFÜHRER<br />
Neue Steuerungs- und Überwachungsfunktionen verleihen<br />
den Geräten Intelligenz und machen sie dezentral<br />
einsetzbar. Da Frequenzumrichter immer<br />
komplexer werden, ist eine eingehende fachkundige<br />
Beratung vor der Kaufentscheidung erforderlich. Der folgende<br />
Überblicksartikel soll Einkäufern eine erste Hilfestellung bieten, die<br />
richtigen Fragen zu stellen und die feinen, aber entscheidenden<br />
Qualitätsunterschiede zu erkennen.<br />
Frequenzumrichter werden insbesondere an Drehstrommotoren<br />
eingesetzt, um deren Anlauf- und Drehzahlverhalten zu verbessern<br />
oder zu erweitern. Der Drehstrommotor ist der weltweit am meisten<br />
eingesetzte Elektromotor und zeichnet sich durch seinen robusten,<br />
kostengünstigen Aufbau auch in hoher Schutzart aus. Aufgrund der<br />
Vielzahl der möglichen Anwendungen gibt es eine unüberschaubare<br />
Anzahl von Anbietern und Produkten im Frequenzumrichter-<br />
Markt. Es ist daher entscheidend, dass der Einkäufer die wichtigsten<br />
Merkmale kennt, auf die es beim Kauf ankommt, und das optimale<br />
Gerät für seine speziellen Bedürfnisse auswählt.<br />
Energie-Effizienz mit dem<br />
PowerXL Frequenzumrichter<br />
■ In zwei Optionen verfügbar: DC 1 (0,37-11 kW) und DA 1<br />
(0,75-250 kW)<br />
■ Lean Connectivity: Einfache SmartWire-DT-Anbindung per<br />
Aufsteck-Modul, Wegfall konventioneller Steuerverdrahtung,<br />
einfache Installation, problemlose Kombination mit u.a. intelligenten<br />
PKE-Motorschutzschaltern<br />
■ Bedienerfreundlichkeit: Auto-Tune-Funktion, komfortable<br />
Pa rametrierung mit nur 14 Standardparametern, selbsterklärende<br />
Typenschlüssel, über die Tasten am Gerät und ein LED<br />
oder OLED (mehrsprachiges Display) sowie über einen PC<br />
parametrierbar, schnelle und einfache Parametrierung per<br />
Bluetooth-PC-Sticks<br />
■ Energieeffizienz: hohe Datentransparenz hinsichtlich Betriebs-<br />
und Diagnosedaten, integrierter Energy Optimizer zur<br />
lastorientierten Drehzahlsteuerung<br />
■ Robustheit: bis zu einer Leistung von 7,5 kW in der Schutzart<br />
IP66 verfügbar, dezentraler Einsatz selbst in rauen Industrieumgebungen<br />
möglich<br />
■ Standardmäßige Anschlussfähigkeit an die Feldbussysteme<br />
Modbus RTU und CANopen, zusätzliche Anbindung über<br />
Feldbus-Module an Profibus, Profinet, DeviceNet, Ethernet/IP,<br />
EtherCat, Modbus TCP und BACnet<br />
Entscheidende Komponente zum Energiesparen<br />
Anwender können Maschinen und Anlagen mithilfe von Frequenzumrichtern<br />
energieeffizienter konstruieren und betreiben, insofern<br />
diese richtig ausgelegt und eingesetzt werden. Trotz ihres eigenen<br />
Wärmeverlustes verbessern Frequenzumrichter meist den durchschnittlichen<br />
Wirkungsgrad von Motoren über den ganzen Betriebsbereich.<br />
Damit erhöhen sie die Energieeffizienz und ermöglichen<br />
Einsparungen bei den Betriebskosten sowie eine Verbesserung<br />
der Umweltverträglichkeit.<br />
Wachsender Zeit- und Kostendruck sowie zunehmender Platzmangel<br />
erfordern vom einfachen Motorstart bis hin zur Drehzahlregelung<br />
kompakte, flexibel einsetzbare und wirtschaftliche Lösungen.<br />
Bei der Auswahl von Frequenzumrichtern sollten Einkäufer berücksichtigen,<br />
dass diese leicht zu installieren, zu warten und zu bedienen<br />
sind. Heutige Modelle lassen sich, abhängig von ihrer IP-Schutzklasse,<br />
teilweise nicht nur im Schaltschrank, sondern auch direkt an<br />
der Maschine montieren. Hierdurch entstehen dezentrale Antriebssysteme,<br />
die deutliche Vorteile sowohl bei der Installation und Inbetriebnahme<br />
als auch in Bezug auf das Thema EMV (elektromagnetischen<br />
Verträglichkeit) bieten. Außerdem ist eine – auch unter dem<br />
Stichwort Industrie 4.0 bekannte – Entwicklung hin zu Automatisierungskomponenten<br />
mit dezentraler Intelligenz und integrierten<br />
Steuerungs- und Überwachungsfunktionen zu beobachten. Ein Beispiel<br />
hierfür sind Monitoring-Funktionen, die selbständig den Energieverbrauch<br />
der angetriebenen Anlage überwachen und die Motordrehzahl<br />
automatisch an die anfallende Last anpassen, sodass sich<br />
bedeutende Energie- und Kostenersparnisse erzielen lassen.<br />
Das Angebot an Frequenzumrichtern, die Vielfalt an Funktionen<br />
und die Anzahl der Hersteller sind riesig. Äußerlich häufig relativ<br />
ähnlich, unterscheiden sich die Geräte meist im Detail. Dieser Überblick<br />
soll Einkäufern helfen, die entscheidenden Unterschiede in<br />
punkto Qualität und Anwendernutzen zu erkennen:<br />
■ Kommunikationsfähigkeit: Empfehlenswerte Anbieter integrieren<br />
zunehmend intelligente Funktionen zur Prozesssteuerung und<br />
Automatisierung in ihre Frequenzumrichter. Die dadurch erhöhte<br />
Datentransparenz ermöglicht eine verbesserte Anlagenüberwachung,<br />
vorausschauende Wartung (Stichwort: Condition Monitoring)<br />
und eine effizientere Kontrolle des Energieverbrauchs – beides<br />
entscheidende Faktoren, um die Betriebskosten zu senken und damit<br />
die Profitabilität von Maschinen und Anlagen zu erhöhen.<br />
■ Kommunikationssysteme: Wichtig ist, dass sich das Gerät prob-<br />
Drei Fragen an Jürgen Walk, SFA<br />
Als Spezialmaschinenbauer kaufen Sie Frequenzumrichter für welche<br />
Produkte ein?<br />
Wir benötigen Frequenzumrichter für den Bau von Automationsanlagen, Verpackungsanlagen, Palettiersystemen<br />
und Bandsystemen.<br />
Wie finden Sie das optimale Gerät für Ihre speziellen Bedürfnisse?<br />
Dabei setzen wir auf die fachmännische Beratung durch Außendienst-Mitarbeiter der verschiedenen<br />
Anbieter von Frequenzumrichtern.<br />
Worauf achten Sie bei der Auswahl des Anbieters besonders?<br />
Die Produkte sollten eine schnelle Verfügbarkeit haben, einfach zu handhaben sein und natürlich<br />
muss die Preis-Leistung und die Qualität stimmen.<br />
Jürgen Walk ist Elektrokonstrukteur für die<br />
mechanische Fertigung und den Sondermaschinenbau<br />
bei der SFA GmbH & Co.KG mit Sitz<br />
in Aichstetten im Württembergischen Allgäu.<br />
Bild: SFA<br />
<strong>03</strong> / <strong>2013</strong> 17
<strong>EINKAUF</strong>SFÜHRER<br />
lemlos an viele Bussysteme anschließen und einfach mit anderen<br />
Automatisierungskomponenten wie Direkt- und Softstartern oder<br />
Motorschutzschaltern kombinieren lässt. Gleichzeitig gilt es, den<br />
Verkabelungs- und Installationsaufwand so gering wie möglich zu<br />
halten.<br />
■ Sicherheit: Bei hochwertigen Modellen erhöhen integrierte Sicherheitsfunktionen<br />
wie Überlastschutz, Kurzschlussfestigkeit und<br />
Temperaturschutz die Anlagenverfügbarkeit, senken den Wartungsaufwand<br />
und minimieren die Anzahl der benötigten Hardware-<br />
Komponenten.<br />
■ Steuerung: Durch Parametrierung können Umrichter dem jeweils<br />
anzutreibenden Motor angepasst werden, um diesen optimal<br />
zu betreiben und zu schützen. Das geschieht heute meistens über<br />
eine Tastatur plus Display am Umrichter oder über einen PC. Wichtig<br />
ist, dass das Gerät alle für die Zielanwendung benötigten Steuerungsfunktionen<br />
und Bedienelemente bietet.<br />
■ Dezentraler Einsatz: Frequenzumrichter werden zunehmend<br />
auch als kombinierter Frequenzumrichter-Motor oder in einer intelligenten<br />
Einheit mit Sicherungen und Reparaturschaltern usw. verbaut.<br />
Dazu benötigt man Frequenzumrichter, die dezentrale Regelvorgänge<br />
unterstützen können. Einige Modelle messen selbst die<br />
Antriebseigenschaften – häufig als „Auto-Tune“ bezeichnet – und<br />
stellen ihre Regelparameter im Rahmen der Inbetriebnahme selbständig<br />
ein. Zuweilen können sie auch programmierte Verfahrbewegungen<br />
selbständig ansteuern.<br />
■ Bedienerfreundlichkeit: Wichtig sind hier eine komfortable Parametrierung,<br />
eine gute Software und leistungsfähige Bedienelemente<br />
Einkaufsführer in Zusammenarbeit mit:<br />
Eaton<br />
Eatons Geschäftsbereich Elektro<strong>technik</strong> bietet Produkte und<br />
Engineering-Dienstleistungen zur Energieverteilung, sicheren und<br />
unterbrechungsfreien Stromversorgung, Maschinen- und<br />
Gebäudeautomatisierung, Anlagen- und Motorschutz, Beleuchtungs-,<br />
Sicherheits- und Kabelmanagement. Eaton ist ein<br />
diversifiziertes Unternehmen im Bereich des Energiemanagement,<br />
das seinen Kunden energieeffiziente Lösungen bereitstellt. Als<br />
weltweiter Technologieführer übernahm Eaton im Jahr 2012<br />
Cooper Industries plc. Beide Unternehmen zusammen erwirtschafteten<br />
im Jahr 2012 einen Pro-forma-Umsatz von insgesamt<br />
21,8 Mrd US-Dollar. Eaton beschäftigt ca. 1<strong>03</strong> 000 Mitarbeiter und<br />
verkauft Produkte an Kunden in mehr als 175 Ländern.<br />
Weitere Infos unter: www.eaton.eu<br />
am Gerät. Eine zusätzliche Programmierbarkeit über einen PC erhöht<br />
die Bedienerfreundlichkeit. In diesem Fall können Anwender<br />
fertige Parametersätze auf Chip- bzw. Flashkarten speichern und<br />
dann problemlos von einem Gerät zum anderen übertragen. So lassen<br />
sich gerade in der Serienproduktion Einsparungen erzielen und<br />
Fehler vermeiden.<br />
■<br />
Autoren<br />
Guido Kerzmann, Product Line Manager Drives & Softstarter, Eaton<br />
Industries GmbH, Kathrin Irmer<br />
Checkliste<br />
für den Einkauf von Frequenzumrichtern<br />
An welcher Netzspannung soll der Frequenzumrichter<br />
angeschlossen werden (IEC 6<strong>03</strong>64, Netzform, Spannungshöhe,<br />
Frequenz, zulässige Toleranz- und THD-<br />
Werte)?<br />
Welche Produkt-Standards bzw. Approbationen soll der<br />
Frequenzumrichter erfüllen (CE, UL 508C, IEC/EN61800-<br />
5, CSA-C22.2c-Tick, Ukr Sepro, GL)?<br />
Sind besondere Schutz-Forderungen bekannt (Fehlerstromschutzschalter<br />
RCD Typ B, UL-spezifische Forderungen:<br />
Sicherungen Typ E, Typ F)?<br />
In welcher EMV-Umgebung (IEC61800-3) erfolgen Anschluss<br />
und Betrieb des Frequenzumrichters (Frequenzumrichter<br />
mit internem oder externem EMV-Filter)?<br />
Welche Leitungslängen zum Motor sind gefordert und<br />
welche Ableitströme zur Erde (PE) sind hierbei zulässig?<br />
Wie sind die klimatischen Umgebungsbedingungen<br />
(Schutzartklasse, Umgebungstemperatur, Aufbauhöhe,<br />
Luftfeuchtigkeit, Vibrationen)?<br />
Sind die Bemessungsdaten des Motors bekannt (Spannung,<br />
Strom, Leistung)?<br />
Welche Ausprägung hat der Motor (Effizienzklasse, PM-<br />
Motor, Eigen-/Fremdkühlung)?<br />
In welchem Anwendungsbereich (Maschine, Gebäude)<br />
und in welcher Applikation soll der frequenzgeregelte<br />
Antrieb eingesetzt werden?<br />
Gibt es Anforderungen an die Steuerung bzw. Regelung<br />
der Antriebseinheit (U/f-Kennliniensteuerung,<br />
Schlupfkompensation, erhöhtes Startmoment, Vektorregelung,<br />
Drehzahlregelung)?<br />
Wird der Motor im EX-Bereich betrieben (Motordrossel,<br />
Sinusfilter, Thermistorschutz, APEX)?<br />
Gibt es Anforderungen zur Steuerung und Bedienung<br />
des Frequenzumrichters (Art und Anzahl der digitale<br />
und analoge Ein-/Ausgänge, Steuerspannung, Relais,<br />
externe Bedieneinheit)?<br />
Kommunikative Kompatibilität: Wird eine Kommunikation<br />
oder Feldbusanschaltung gefordert?<br />
Anwenderfreundlichkeit: Wie leicht lässt sich das Gerät<br />
bedienen?<br />
Sicherheit: Gegen welche Störfaktoren ist der Frequenzumrichter<br />
geschützt (z. B. Übertemperatur/Kurzschluss/<br />
Überspannung)?<br />
Service: Wie ist sieht es mit Lieferzeiten und technischem<br />
Support des Anbieters aus?<br />
weitere Checklisten zum Download aufwww.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
18 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
<strong>EINKAUF</strong>SFÜHRER FREQUENZUMRICHTER<br />
TECHNIK-WIKI<br />
www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Tel: +49 8191 125 100<br />
Bild: Fraunhofer-IISB<br />
Grundlegendes<br />
Frequenzumrichter regeln über<br />
Frequenz und Amplitude des<br />
Antriebsstroms stufenlos die<br />
Drehzahl und das Drehmoment<br />
von Drehstrommotoren. Ein Frequenz<br />
umrichter besteht aus einem<br />
Gleichrichter, einem Zwischenkreis,<br />
einem Wechselrichter<br />
und einem Regler.<br />
Der Gleichrichter besteht aus Dioden,<br />
Thyristoren oder einer Kombination<br />
aus beiden. Für den Zwischenkreis<br />
gibt es drei Prinzipien.<br />
Beim spannungsgeführten Umrichter<br />
kann der Zwischenkreis<br />
aus einem Filter bestehen mit<br />
Kondensator und Spule. Er sorgt<br />
für eine konstante Spannung. Der<br />
Wechselrichter ist aus unipolaren<br />
(MOS), bipolaren (LTR) oder Insolated<br />
Gate Bipolar Transistor<br />
Integrierte Umrichter für Hybridantriebe<br />
(IGBT) Transistoren aufgebaut<br />
und sorgt für die benötigte Frequenz<br />
der Ausgangsspannung<br />
und leitet oder sperrt die Signale.<br />
Damit kann der Frequenzumrichter<br />
aus einer Wechselspannung<br />
einen in Frequenz und Amplitude<br />
veränderbaren Wechselstrom<br />
zum Betreiben von Maschinen<br />
und elektrischen Motoren<br />
liefern. Versehen mit Sensoreingängen<br />
können Frequenzumrichter<br />
auch Zustandsparameter elektrischer<br />
Anlagen erfassen.<br />
Funktionsprinzip<br />
Mit Frequenzumrichtern können<br />
Elektromotoren stufenlos Drehzahlen<br />
von fast null bis zur Eckdrehzahl<br />
erreichen, ohne dass das<br />
Drehmoment sinkt. Wird der Motor<br />
oberhalb der Eckdrehfrequenz<br />
betrieben, dann sinkt das abgegebene<br />
Moment, denn die Betriebsspannung<br />
kann nicht weiter<br />
der erhöhten Frequenz angepasst<br />
werden. Damit verbessert beziehungsweise<br />
erweitert er das Anlauf-<br />
und Drehzahlverhalten der<br />
Motoren.<br />
Bei Servoantrieben, wie sie in<br />
Produktionsystemen und Automatisierungslösungen<br />
arbeiten,<br />
muss das Nennmoment auch<br />
beim Anhalten sicher und ohne<br />
zeitliche Begrenzung gehalten<br />
werden, um einen sicheren Stopp<br />
zu garantieren.<br />
Schnittstellen<br />
Frequenzumrichter besitzen analoge<br />
und/oder digitale Ein- und<br />
Ausgänge, können aber auch über<br />
Feldbusse angesteuert werden.<br />
Parametrierung<br />
Über eine Parametrierung passt<br />
man sie an den zugehörigen Motor<br />
an. Die Parameter werden<br />
meist über eine Tastatur oder einen<br />
Touchscreen eingegeben.<br />
Komplexere Umrichter bekommen<br />
fertige Datensätze mittels<br />
Chip-oder Flashkarten über die<br />
Schnittstelle eingelesen. Es gibt<br />
auch Umrichter, die die Antriebseigenschaften<br />
des jeweiligen Motors<br />
eigenständig messen und ihre<br />
Regelparameter selbst einstellen.<br />
Kostengünstige Umrichter wandeln<br />
die beim Bremsen von Elektromotoren<br />
entstehende elektrische<br />
Energie in Wärme um.<br />
Es gibt aber auch rückspeisefähige<br />
Frequenzumrichter, die Energie<br />
aus dem Zwischenkreis wieder<br />
ins Netz zurückführen.<br />
Regelung<br />
Bei der einfachsten Regelung regelt<br />
der Umrichter Motorspannung<br />
und Frequenz in einem konstanten<br />
Verhältnis, was ein über<br />
weite Bereiche konstantes Drehmoment<br />
liefert.<br />
Low-cost Umrichter für Waschmaschinen<br />
Bei der feldorientierten Regelung<br />
nutzt der Umrichter ein Modell<br />
des zugehörigen Motors mit<br />
seinen Kennwerten oder die<br />
Möglichkeit, diese Kennwerte<br />
über einen digitalen Signalprozessor<br />
oder Mikrocontroller aus<br />
dem Motorstrom zu gewinnen<br />
und zu adaptieren.<br />
Typen<br />
Es gibt eine dreistellige Zahl von<br />
Umrichterherstellern und entsprechend<br />
viele Varianten. Ihre<br />
Leistung reicht von 50 W für einen<br />
Kühlschrank bis zu mehreren<br />
10 MW für Walzwerksantriebe. Sie<br />
werden betrieben mit einphasigem<br />
Strom oder 3-phasigem<br />
Drehstrom. Es gibt sie als Standalone-Lösung<br />
für die Schaltschrankmontage<br />
oder angebaut<br />
oder integriert in den jeweiligen<br />
Motor. Die Größe variiert<br />
von einer Zigarettenschachtel bis<br />
zur Dimension mehrerer Schaltschränke.<br />
Es gibt luft- und wassergekühlte<br />
Systeme, wobei luftgekühlte dominieren,<br />
es gibt low cost Umrichter<br />
für Lüfter und hochpräzise<br />
Servoumrichter etwa für Druckoder<br />
Werkzeugmaschinen. Eine<br />
schlüssige Aufteilung nach<br />
Haupttypen ist nicht möglich.<br />
Zukunft<br />
Die Technik ist sehr ausgereift,<br />
aber es gibt Entwicklungstrends:<br />
■ Kosten senken<br />
■ Den Umrichter zum Motor<br />
bringen und sich den Kabelsalat<br />
und die teuren Sinusfilter in<br />
Schaltschränken sparen.<br />
■ Übergang von der Luft- zur<br />
Wasserkühlung. Warum heute die<br />
Luftkühlung dominiert, ist nicht<br />
rational begründbar, denn Lüfter<br />
machen Krach, sind anfällig und<br />
die heiße Abluft braucht nochmals<br />
Klima<strong>technik</strong>. Wasserkühlung<br />
ist nicht nur energetisch effizienter,<br />
die Antriebe werden auch<br />
erheblich leiser und kompakter.<br />
■ Die größere Betriebstemperatur<br />
in Motornähe benötigt eine<br />
andere Aufbau- und Verbindungs<strong>technik</strong><br />
der Leistungshalbleiter.<br />
Hier hofft man auf Fortschritte<br />
bei der Entwicklung der<br />
Hybridautos und die Möglichkeit,<br />
davon zu profitieren.<br />
Stufenlos regelnde Frequenzumrichter<br />
■ Übergang von klassischer Silizium-Elektronik<br />
zur Siliziumkarbid-<br />
Elektronik. Hier fehlt leider noch<br />
die nötige Aufbau- und Verbindungs<strong>technik</strong>,<br />
denn heutige Lötund<br />
Bondverbindungen vertragen<br />
nur Temperaturen bis 175 °C, aber<br />
SiC könnte theoretisch im Bereich<br />
300 – 500 °C betrieben werden.<br />
Hier kann man noch nicht zuverlässig<br />
kontaktieren da die auftretenden<br />
thermomechanischen<br />
Spannungen die Verbindungen<br />
mürbe machen. Ein Lösungsansatz<br />
wäre, statt Löten und Bonden<br />
das Problem mit Silber-Sintern in<br />
den Griff zu bekommen.<br />
<strong>03</strong>/<strong>2013</strong> 19
TECHNIK+ <strong>EINKAUF</strong> IM DIALOG<br />
Interview<br />
„Wir haben eine 10-Jahres-Strategie. Unter<br />
anderem ist ein Kernziel die Globalisierung.<br />
Darauf muss jeder Bereich seine Antwort<br />
finden, natürlich vernetzt und abgestimmt.“<br />
Michael Stritzlberger<br />
Bereichsleiter Entwicklung Professional Products,<br />
Kärcher<br />
Bild: Kärcher<br />
„Wir sind keine Einzelkämpfer“<br />
Heiko Braitmaier (Bereichsleiter Einkauf ) und Michael Stritzelberger (Bereichsleiter Entwicklung Professional<br />
Products) treiben die Globalisierung beim Reinigungsspezialisten Kärcher voran. Das Ziel: Lokale<br />
Produkte für lokale Märkte unter dem Dach einer einheitlichen Produkt- und Beschaffungsstrategie.<br />
Einkauf und Entwicklung stehen bei Kärcher in regem Austausch.<br />
Wo kooperieren Sie konkret?<br />
Stritzelberger: Natürlich in der Produkt-Neuentwicklung. Sehr<br />
eng auch in unseren Ratio-Projekten, bei denen wir unternehmensweit<br />
kontinuierlich Kostensenkungsziele umsetzen.<br />
Wenn ein Produkt auf dem Markt ist, ist der Prozess für Sie also<br />
noch nicht abgeschlossen …<br />
Braitmaier: Nein, ganz im Gegenteil. Wir versuchen immer, die<br />
Herstellkosten weiter zu optimieren. Natürlich qualitätsneutral.<br />
Indem wir Teile austauschen oder neue Technologien in bestehende<br />
Produktlinien etablieren.<br />
Ein Entwickler geht anders an ein Produkt heran als ein<br />
Einkäufer. Gibt es konkurrierende Ziele?<br />
Stritzelberger: Wir verfolgen die gleichen Projektziele. Sicherlich<br />
kann es gelegentlich im Detail unterschiedliche Vorstellungen über<br />
die Wege dorthin geben, aber die Projektzielsetzung ist identisch.<br />
Da sind wir sehr gut abgestimmt.<br />
Braitmaier: Relevant sind für alle Qualität, Termin und Preis.<br />
Das ist für Sie beide immer gleich wichtig?<br />
Braitmaier: Für uns steht der Kunde stets im Mittelpunkt. Deshalb<br />
bekommt bei einem Projekt vielleicht der Preis die Vorfahrt, bei<br />
einem anderen ist es der Service oder die Technologie. Wir wollen<br />
als Hersteller von Qualitätsprodukten wettbewerbsfähig sein und<br />
ohne qualitative Einbußen wachsen.<br />
Stritzelberger: Das ist ein magisches Dreieck, in dem wir die Fragestellungen<br />
innerhalb eines relevanten Projektes positionieren.<br />
Im Detail werden diese Punkte dann diskutiert. Da legt der eine<br />
mehr den Schwerpunkt auf die Kosten, der andere sagt, ich brauche<br />
eine sichere Lösung, der dritte mahnt, den Termin zu halten. In<br />
20 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
TECHNIK+ <strong>EINKAUF</strong> IM DIALOG<br />
„Die Landschaft, die wir geschaffen haben, gilt<br />
es jetzt international auszurollen. Da sind wir<br />
noch nicht am Ende. Dazu brauchen sie<br />
einheitliche, automatisierte Prozesse “<br />
Heiko Braitmaier,<br />
Bereichsleiter Einkauf,<br />
Kärcher<br />
Bild: Kärcher<br />
Summe müssen wir jedoch die übergeordneten Projektziele für unsere<br />
Kunden und unser Unternehmen im Auge behalten.<br />
Steuern Sie diesen Austausch über den Projekteinkauf?<br />
Braitmaier: Eine strikte Trennung in Projekt und Serie halte ich<br />
zum jetzigen Zeitpunkt bei Kärcher für nicht zielführend. Wir<br />
agieren über ein weltweites Materialgruppenmanagement. Des<br />
Weiteren haben wir in unserer Organisation seit 2012 Arbeitspaketleiter,<br />
die den Einkauf im Projekt vertreten sowie die daraus<br />
resultierenden Aufgaben als Schnittstellenmanager koordinieren.<br />
Stritzelberger: Was für uns Entwickler und die Projekte ein großer<br />
Erfolgsfaktor ist. Der klassische Einkäufer hat noch das Thema<br />
Versorgung und Preisverhandlung, er hat seine Kostensenkungsvorgaben,<br />
da rückt die Projektarbeit schon mal in den Hintergrund.<br />
Heute gibt es einen zentralen Ansprechpartner, der alle<br />
Projektaktivitäten koordiniert.<br />
Wer verhandelt mit den Lieferanten?<br />
Braitmaier: Die Verhandlung übernimmt der Facheinkäufer, unter<br />
Berücksichtigung der verabschiedeten Commodity-Strategie. Im<br />
Rahmen dieser Strategie betrifft dies sowohl den Facheinkäufer als<br />
auch den Arbeitspaketleiter.<br />
Empfinden Sie die interdisziplinäre Arbeit als Vorteil oder<br />
schränkt diese Sie eher ein?<br />
Stritzelberger: Wenn wir Support von anderen Bereichen bekommen,<br />
begrüßen wir das immer – Simultaneous Engineering steht<br />
im Vordergrund! Der Entwickler hat ja nach wie vor die konzeptionelle<br />
Hoheit. Abgeglichen mit den anderen Fakultäten, abgestimmt<br />
auf die Kundenbedürfnisse. Wir sind keine Einzelkämpfer<br />
mehr und das ist gut so.<br />
Wer definiert, was Sie selbst machen und was Sie zukaufen?<br />
Braitmaier: Es gibt klassische Technologiefelder, die wir selbst besetzen<br />
und weiterentwickeln. Zum Beispiel hochkomplexe Kunststoffteile.<br />
Oft ist auch die räumliche Nähe der Fertigung von Vorteil.<br />
In anderen Bereichen, wenn wir im Zukauf günstiger liegen,<br />
greift unser Make-or-buy-Prozess.<br />
Stritzelberger: In der Entwicklung ist zum Beispiel die Pumpe zentral<br />
für Kärcher. Das Pumpengehäuse, der Pumpenkörper, die zu-<br />
Firmenporträt<br />
Kärcher<br />
Kärcher beschäftigt weltweit 10 000 Mitarbeiter. Seine Reinigungsgeräte<br />
produziert das Familienunternehmen in Deutschland, Italien,<br />
Rumänien, den USA, Brasilien, Mexiko und China. In den Kärcher<br />
Entwicklungszentren arbeiten mehr als 650 Ingenieure und<br />
Techniker. 170 Einkäufer sind für das Unternehmen tätig. 2012 hat<br />
Kärcher mit 1,923 Mrd Euro den höchsten Umsatz seiner Firmengeschichte<br />
erzielt. Mehr unter: www.kaercher.de<br />
<strong>03</strong> / <strong>2013</strong> 21
TECHNIK+ <strong>EINKAUF</strong> IM DIALOG<br />
Bild: Kärcher<br />
VITA<br />
Michael Stritzelberger<br />
Michael Stritzelberger studierte<br />
Luft- und Raumfahrt<strong>technik</strong> an<br />
der Universität Stuttgart. Er kam<br />
2004 zu Kärcher und verantwortete<br />
die Produktentwicklung der<br />
gewerblichen Hochdruckreiniger.<br />
Seit 2007 ist er als Bereichsleiter<br />
verantwortlich für die Entwicklung<br />
der professionellen Reinigungsgeräte<br />
und -lösungen.<br />
Vita<br />
Heiko Braitmaier<br />
Heiko Braitmaier begann 1999<br />
seine Laufbahn bei Kärcher als<br />
Einkäufer für Metallteile. 20<strong>03</strong><br />
wurde er im Einkauf Gruppenleiter<br />
für Kaufgeräte, 2006 Abteilungsleiter<br />
für diese Kategorie.<br />
Seit 2009 ist er Bereichsleiter<br />
Sourcing and Procurement Management.<br />
Bild: Kärcher<br />
gehörige Steuerungs- und Arbeitsventile, das würden wir nie außer<br />
Haus geben. Die Teile aber, das Aluminiumdruckgussgehäuse, das<br />
lassen wir bei Lieferanten machen.<br />
Wie wirkt sich die Globalisierung für Sie aus?<br />
Stritzelberger: Wir haben weltweit 15 Entwicklungsstandorte und<br />
machen 85 Prozent unseres Umsatzes im Ausland. Unsere Philosophie<br />
heißt „local for local“. Von der Produktdefinition über die<br />
Entwicklung, die Produktion bis zu Vertrieb und Service. Hierfür<br />
brauchen wir harmonisierte globale Produktszenarien, die<br />
marktspezifische lokale Adaptionen jedoch berücksichtigen und<br />
die über globale Plattformsysteme zeit- und kosteneffizient realisiert<br />
werden. Dann kommt der Einkauf ins Spiel, der die relevanten<br />
Teile lokal beschaffen muss.<br />
Braitmaier: Wir haben lokale Einkaufsbüros in Asien und in Osteuropa.<br />
Ich sehe es nicht als zielführend, wenn wir aus Deutschland<br />
die Preise für Asien oder Amerika machen. Das können unsere<br />
Mitarbeiter vor Ort viel besser. Auch die Vorauswahl, die<br />
Beschaffungsmarktanalyse kommt von den lokalen Einkäufern.<br />
Die Kunst ist, die lokale Flexibilität zu erhalten, aber unter einer<br />
zentralen Strategie.<br />
Wie hat das Ihr Tagesgeschäft verändert?<br />
Stritzelberger: Ein Entwickler braucht heute interkulturelle Fähigkeiten,<br />
muss komplexe Prozesse, Systeme und deren Anwendung<br />
verstehen, verschiedene Entwicklungstools beherrschen, konfliktfähig<br />
sein und als globaler Teamplayer agieren. Das ist eine Herausforderung,<br />
die starke Projektmitarbeiter sowie einen starken<br />
Projektleiter erfordert. Wichtig ist auch, dass wir als Manager die<br />
relevante Strategie klar vorgeben und kommunizieren, um unsere<br />
Mitarbeiter zu integrieren. Wenn wir Hand in Hand gehen, dann<br />
folgen uns die Leute auch.<br />
Braitmaier: Auch die Arbeitswelt im Einkauf hat sich verändert.<br />
Die Diskussionen sind auf einem sehr hohen technischen Niveau.<br />
Einkäufer sollen Anregungen geben sowie Entwicklungslieferanten<br />
frühzeitig in den Produktentstehungsprozess integrieren, und<br />
sie sind heute Sparringspartner der Entwicklung.<br />
Und nach außen?<br />
Braitmaier: In der Außenwirkung gibt es eine klare Rollenzuteilung.<br />
Die Entwicklung macht die Technik, der Einkauf verhandelt. Das ist<br />
ja ein beliebtes Spiel der Lieferanten, dass sie in der Entwicklung einen<br />
Zugang suchen. Das trennen wir. Es gilt „one-face-to supplier“.<br />
Braitmaier: Beim C-Teile-Lieferanten müssen keine Kollegen aus<br />
dem Entwicklungsbereich dabei sein. Beim Entwicklungslieferanten<br />
sind dagegen alle Disziplinen anwesend.<br />
Stritzelberger: Aber auch hier gibt es eine klare Definition, die lautet:<br />
Die Entwicklung redet nicht über Preise und Liefertermine, das<br />
ist Part des Einkaufs. Verhandeln ist seine Kernkompetenz. Da reden<br />
wir nicht rein. Der Entwickler bleibt auf der technischen Arbeitsebene.<br />
Wie wollen Sie die Dinge für die Zukunft optimieren?<br />
Braitmaier: Wenn Sie die Globalisierung optimal umsetzen wollen,<br />
brauchen Sie einheitliche, automatisierte Prozesse, die die Mitarbeiter<br />
operativ entlasten, weltweit abgestimmt in den Standards.<br />
Im Einkauf haben wir ein Programm bis 2016, u.a. für das Materialgruppen-<br />
und Lieferantenmanagement, KPIs, Mitarbeiterentwicklung<br />
und die Kommunikation. Das setzen wir weltweit gemeinsam<br />
um. So dass sich alle mit dem Prozess identifizieren.<br />
Dann lebt das System auch.<br />
Welche Rolle spielen neue Technologien?<br />
Stritzelberger: Eine ganz zentrale. Robotik, Antriebs<strong>technik</strong>, Navigationssysteme,<br />
neue Motorentechnologien, Akku- und Batterie<strong>technik</strong>,<br />
dafür brauchen wir Know-how. Da treten wir natürlich<br />
auch an den Einkauf heran und sagen „Wir brauchen einen Navigationsspezialisten“,<br />
einen, der die Hardware liefert oder einen<br />
Entwicklungspartner, der uns in den Technologien weiterbringt.<br />
Braitmaier: Das technische Spektrum weitet sich damit natürlich<br />
auch für uns aus. Wir brauchen zum Beispiel Elektroniker. Oder<br />
wir schulen eigene Mitarbeiter. Da ist natürlich wieder die Zusammenarbeit<br />
mit der Entwicklung wichtig, die die neuen Technologien<br />
transferiert.<br />
Der Kunde im Mittelpunkt, welche Rolle spielt das für Sie?<br />
Braitmaier: Auch der Einkauf will heute den Kunden verstehen. Es<br />
geht schon lange nicht mehr um Menge und Preis. Wir nehmen<br />
zum Beispiel am Wochenende schon mal Geräte mit nach Hause,<br />
um die Anforderungen nachvollziehen zu können.<br />
Stritzelberger: Auch die Entwicklung beschäftigt sich heute intensiv<br />
mit den Prozessen des Kunden. Unsere Leute testen die Geräte<br />
beim Kunden, transportieren sie zum Einsatzort, laden sie ab, betanken<br />
sie, füllen Reinigungsmittel nach, reinigen vor Ort in der<br />
realen Kundenapplikation. Den Kunden in seiner Ganzheit zu verstehen,<br />
das ist unser gemeinsames Ziel.<br />
Wie treten Sie bei Lieferanten auf? Gemeinsam?<br />
Autor<br />
Annette Mühlberger<br />
22 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
An einem Antriebsstrang ziehen
TECHNIK TREND<br />
Wettlauf um Produktions-Effizienz<br />
Zunehmende Automation wirft neue Sicherheitsfragen auf<br />
Die elektrische Automatisierung in Deutschland ist geprägt von dezentralen Strukturen, umfassender<br />
Vernetzung und intelligenter Software. Prognostiziert wird ihr eine große Zukunft, doch zuvor muss noch<br />
viel für ihre Sicherheit getan werden.<br />
Software in der Industrie: EVO Informationssysteme<br />
liefert Software für das industrielles<br />
Datenmanagement von Produktionsdaten und<br />
anderen Dokumenten – made in Germany.<br />
Seit Einzug von Elektronik und Feldbussen in die Produktion<br />
hat die Automatisierungs<strong>technik</strong> für ein hohes Maß<br />
an Effizienz und Flexibilität in der Produktion gesorgt.<br />
Dennoch stehen Automatisierer hierzulande weiterhin<br />
unter Druck: die Produktzyklen werden immer kürzer, Material<br />
und Energiekosten hingegen steigen. Zugleich vermeidet man in<br />
Hochlohnländern, dem im Verhältnis zur Maschine wesentlich<br />
flexibleren Menschen wieder mehr Aufgaben zu übertragen – in<br />
konkurrierenden Ländern durchaus eine vielfach genutzte Option.<br />
Planung und Umbau der vorhandenen Automatisierung jedoch<br />
dauert in der Regel zu lange, um wie zum Beispiel in der Handy-<br />
Produktion üblich, schnell von einem Modell zum nächsten zu<br />
wechseln – aus diesem Grunde schaffen es asiatische Hersteller<br />
immer wieder, die Produktion dieser Art von Produkten in ihren<br />
Einflussbereich zu ziehen. Automatisierung in Deutschland muss<br />
Flexibilität und Geschwindigkeit auf anderem Wege erreichen.<br />
Große Erwartungen ruhen dabei auf der gesamten Bandbreite<br />
der ITK-Technologien. Mit Vernetzung, Software und dezentraler<br />
Intelligenz versuchen Automatisierer heute, den Wettlauf um die<br />
effizienteste Produktion zu gewinnen. Eine übers Internet vernetzte<br />
Produktion erlaubt globalisierte Wertschöpfungsketten und<br />
bringt Tempo in die Prozesse. Aus diesem Grunde erlebt das<br />
schnelle Ethernet mit seinen zur Office-Welt kompatiblen Schnittstellen<br />
derzeit einen regelrechten Boom: „86 Prozent der von uns<br />
befragten Maschinenbauer setzen Ethernet in der Produktion ein.<br />
Von den Maschinen, die sie bauen, sind bereits 51 Prozent mit<br />
Ethernet ausgestattet. Bis 2015 wird sich das deutlich zu Gunsten<br />
von Ethernet weiterentwickeln“, sagt Thomas Quest von Quest<br />
TechnoMarketing, der Anfang des Jahres eine 115-seitige Studie<br />
mit dem Titel ‚Ethernet und Safety Ethernet bis 2015‘ herausgebracht<br />
hat. „Viele stört allerdings die große Anzahl proprietärer<br />
Ethernet-Protokolle. Häufig braucht ein Maschinenbauer mehrere<br />
Ethernet-Protokolle für seine Fertigungsstraße, jedes erfüllt eine<br />
andere Aufgabe und eine Kompatibilität herzustellen, ist äußerst<br />
schwierig“, führt Quest weiter aus.<br />
Zauberwort Dezentralisierung<br />
Dabei wird die Intelligenz am liebsten vor Ort gehalten und nur die<br />
wichtigsten Daten an ein übergeordnetes System weitergereicht –<br />
Dezentralisierung ist hier das Zauberwort. Rechenpower kostet<br />
wenig, Intelligenz auf der untersten Ebene der Produktion, nämlich<br />
im einzelnen Sensor oder Aktor zu implementieren, ist heutzutage<br />
kein Problem mehr.<br />
Die Folgen von Vernetzung und Cloud-Computing sind allerdings<br />
enorm gestiegene Ansprüche an die Security-Systeme und<br />
Security-Maßnahmen. „Mit Ethernet und der Funkkommunikation<br />
setzt man in der Industrie zunehmend offene Standard-Kommunikationstechnologien<br />
bis hinunter in die Feldebene ein. Stan-<br />
24 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
Bild: Fotolia; sonjanovak<br />
Ist die Horrorvorstellung von IT-Verantwortlichen, Hacker im System zu haben,<br />
bald auch Alltag in der Produktion?<br />
dardisierte Protokolle aber haben zur Folge, dass der potenzielle<br />
Nutzerkreis deutlich erweitert wird: jeder kann, und das mit einfachen<br />
Mitteln“, sagt Dipl.-Ing. Heiko Adamczyk, der den VDI-<br />
GMA Fachausschuss ‚Security‘ leitet. Mitarbeiter der verschiedensten<br />
Abteilungen greifen mobil und ortsunabhängig auf Daten<br />
zu, sei es zu Wartungs- oder Instandhaltungszwecken, aber auch<br />
zur Analyse und Steuerung ihrer Maschinen und Anlagen. In einer<br />
globalen Welt sind die verschiedenen Standorte eines Unternehmens<br />
miteinander vernetzt, der Kunde bildet mit Anbietern<br />
und Geschäftspartnern Cluster, Lieferanten und Hersteller sind<br />
über mehrere Stufen des Zulieferprozesses miteinander verbunden.<br />
Dies hat sich auch die ‚Gegenseite‘ zunutze gemacht. Längst<br />
tobt der Cyber-War. Stuxnet, Duqu und Flame sind auf diesem<br />
Schlachtfeld die prominentesten Krieger. Es häufen sich die Berichte<br />
von Angriffen über das klassische Internet, sei es zur Industriespionage;<br />
oder aber auch zur Durchsetzung staatlicher Interessen<br />
durch militärische Einrichtungen – siehe Stuxnet.<br />
Doch die Produktionsverantwortlichen haben sich zum Großteil<br />
noch nicht darauf einstellen können. Lediglich in knapp der<br />
Hälfte von 2 000 dazu befragten Unternehmen beschäftigt sich die<br />
Firmenleitung mit dem Thema Datensicherheit, so lautet das Ergebnis<br />
einer Studie der Beratungsfirma Ernst & Young. „Produktionsverantwortliche<br />
nutzen immer mehr das Internet zu Lasten<br />
von proprietären, geschlossenen Systemen. Dadurch wird vieles<br />
mehr oder weniger öffentlich und angreifbarer, klar“, sagt Hüppe.<br />
Allerdings sollte man nicht auf die Lösung warten, zu stark hängt<br />
diese von der jeweiligen Konstellation des Systems ab, einerseits,<br />
„andererseits haben Sicherheitsprobleme extrem viel mit Organisation<br />
und dem Bewusstsein der Mitarbeiter zu tun. Viele der<br />
Viren- und Würmer-Vorfälle wurden durch die Fahrlässigkeit einzelner<br />
Mitarbeiter ausgelöst und nicht durch Sabotage“, so Dr.<br />
Reinhard Hüppe, Geschäftsführer des ZVEI Fachverbandes Automation.<br />
Doch auch gezielte Angriffe sind nicht zu vernachlässigen:<br />
„Ende 2011 registrierte Symantec täglich im Durchschnitt etwa 94<br />
Angriffe zum Zwecke der Industriespionage“, berichtet Adamczyk.<br />
Statt eine allgemeingültige Lösung zu fordern, sollte die Security-<br />
Problematik verstärkt ins Bewusstsein von Herstellern, Entwicklern,<br />
Anwendern und Mitarbeitern gerückt werden.<br />
■<br />
FAZIT<br />
ITK-Technologien eröffnen der Industrie zwar Perspektiven. Sie übernimmt<br />
zugleich aber auch deren Schattenseiten.<br />
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TECHNIK TIPP<br />
Bild: Fraunhofer IDMT<br />
Mit Hilfe von Kamerasystemen scannt die<br />
Software ‚Link4Save‘ die Produktionshalle<br />
und kann bei kritischen Situationen Roboter<br />
sofort stoppen.<br />
Software macht Kollege<br />
Roboter zum Softie<br />
Überwachungssystem verhindert Arbeitsunfälle<br />
An Industriearbeitsplätzen entstehen immer häufiger kritische Situationen, die zu<br />
schweren Arbeitsunfällen führen können. Mit der ‚4Save‘-Toolbox von Fraunhofer<br />
kommt es zu diesen Gefahren erst gar nicht.<br />
Roboter übernehmen in der industriellen Fertigung immer<br />
mehr Aufgaben: Sie schweißen und schrauben<br />
Bauteile millimetergenau zusammen, transportieren<br />
tonnenschwere Werkstoffe oder verpacken, palettieren<br />
und stapeln die fertigen Produkte. Auch ihre Anzahl nimmt stetig<br />
zu. Deutschland gehört mittlerweile – zusammen mit Japan und<br />
Südkorea – zu den Ländern mit der weltweit höchsten Roboterdichte.<br />
In den Fabrikhallen wird der Platz immer enger: Elektronische<br />
Arbeitsmaschinen und das zuständige Fachpersonal an<br />
Montagebändern und Roboterstraßen kommen sich zunehmend<br />
in die Quere. Das führt zu einem erhöhten Unfallrisiko für die<br />
Beschäftigten. Schwer einsehbare Arbeitsbereiche oder tote Winkel<br />
bergen dabei das größte Gefahrenpotential. Gefragt sind deshalb<br />
Sicherheitssysteme, die auch bei zunehmender Roboteranzahl<br />
und Arbeitsgeschwindigkeit für mehr Schutz der Mitarbeiter<br />
sorgen.<br />
Forscher vom Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie<br />
IDMT in Ilmenau entwickelten gemeinsam mit Thüringer<br />
Unternehmen im Verbundprojekt ‚BildRobo‘ des Europäischen<br />
Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) die ‚4Save‘-Toolbox.<br />
Es besteht aus dem Simulations-Tool ‚Sim4Save‘, der Softwareplattform<br />
‚Link4Save‘ und dem neuen Überwachungssystem<br />
‚Eye4Save‘ des Zentrums für Bild- und Signalverarbeitung e.V.<br />
Ilmenau (ZBS).<br />
Software verhindert Arbeitsunfälle<br />
„Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten erhöht nicht<br />
nur die Sicherheit, sondern gleichzeitig auch die Effizienz. Arbeitsunfälle<br />
oder unnötige Produktionsstopps können damit auf ein<br />
Minimum reduziert werden“, fasst Peter Pharow, Leiter der Gruppe<br />
‚Data Representation and Interfaces‘ am IDMT und Mitentwickler<br />
der ‚4Save‘-Technologiebausteine, die Vorteile zusammen.<br />
26 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
Kern des Sicherheitssystems ist die Softwareplattform ‚Link-<br />
4Save‘. Sie wertet Signale von angeschlossenen visuellen, akustischen<br />
oder taktilen Überwachungssystemen in Echtzeit aus und<br />
stoppt die Maschinen bei kritischen Situationen, noch bevor es<br />
zu einer Kollision kommt. Denn oft sind es schon kleine Unachtsamkeiten,<br />
wie Stolpern, die zu schweren Unfällen mit Robotern<br />
führen können. Das System kontrolliert genau, wie sich die einzelnen<br />
Maschinen bewegen, und schreitet ein, wenn der Sicherheitsabstand<br />
zwischen Mensch und Roboter unterschritten wird.<br />
Die Reaktion reicht in Abhängigkeit von Kraft und Geschwindigkeit<br />
der arbeitenden Maschine von akustischen Warnsignalen<br />
über ein Verlangsamen der Prozesse bis hin zum sofortigen Stopp<br />
des Roboters.<br />
Es berücksichtigt unter anderem die Daten aus dem neuen visuellen<br />
Überwachungssystem ‚Eye4Save‘. ‚Eye4Save‘ nutzt die Bilder<br />
von synchronisierten Stereokameras, um Objekte in Räumen dreidimensional<br />
zu erfassen. In der aktuellen Konfiguration werden<br />
vier Stereokamerapaare eingesetzt, die in den Raumecken montiert<br />
sind und den Raum aus einer schrägen Aufsicht heraus beobachten.<br />
In einem initialen Einmessvorgang werden die Stereokamerapaare<br />
sowohl geometrisch als auch bezüglich der Farbe<br />
kalibriert. Als Hilfsmittel dient dabei unter anderem ein Miniaturspektrometer<br />
des ZBS.<br />
Kamerasystem erfasst auch verdeckte Objekte<br />
In Analogie zum menschlichen räumlichen Sehen werden aus jedem<br />
der Stereokamerapaare für die jeweilige Perspektive Tiefeninformationen<br />
gewonnen. Die Wahrnehmung von Objekten im<br />
Raum beruht auf der Analyse dieser Tiefeninformationen in Kombination<br />
mit den aufgenommenen Farbwerten. Als Referenz dient<br />
ein im Vorfeld für jedes Stereokamerapaar angelerntes distanzbasiertes<br />
und farbadaptives Hintergrundmodell. Die aus den verschiedenen<br />
Perspektiven erkannten Vordergrund-Objekte werden<br />
zusammengeführt und in Form ihrer visuellen Hüllen dreidimensional<br />
abgebildet. „Je mehr Kameras ein Objekt sehen, umso mehr<br />
nähern sich die Hüllen der tatsächlichen Objektform an. Im Zweifelsfall<br />
– also dann, wenn eine Kamera ein Objekt nicht komplett<br />
sieht, da es durch andere Objekte verdeckt wird – bleibt die Hülle<br />
entsprechend groß. Das bedeutet, dass Verdeckungen immer zu<br />
Gunsten der Sicherheit behandelt werden“, erklärt Daniel Kapusi<br />
vom ZBS, das mit dem IDMT kooperiert.<br />
Die optimale Anzahl der Kameras- und Sensoren sowie deren<br />
ideale Position und Ausrichtung werden mit Hilfe des Simulations-Tools<br />
‚Sim4Save‘ interaktiv ermittelt. Dieses Werkzeug simuliert<br />
die Werkhalle dreidimensional und sorgt für eine optimale<br />
Ausstattung des gesamten Arbeitsbereichs mit Sicherheits<strong>technik</strong>.<br />
„Oft behindern verdeckte Objekte oder zu hohe Entfernungen die<br />
Qualität der Kameraaufnahmen. Diese Situationen werden bei der<br />
Simulation berücksichtigt. Mit ‚Sim4Save‘ gehören tote Winkel<br />
oder schlecht einsehbare Arbeitsbereiche der Vergangenheit an“,<br />
ergänzt Pharow.<br />
Die ‚4Save‘-Technologien können sowohl im Verbund als auch<br />
einzeln eingesetzt werden. Während Architekten und Planer neuer<br />
Werkhallen ‚Sim4Save‘ als separate Dienstleistung nutzen können,<br />
arbeitet die Plattform ‚Link4Save‘ auch ohne die weiteren Elemente<br />
der ‚4Save‘-Toolbox, nicht aber ohne vorgeschaltete Sensorik. ‚Eye-<br />
4Save‘ kann an ‚Link4Save‘ gekoppelt, aber auch plattformunabhängig<br />
betrieben werden.<br />
■<br />
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<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
Camelot Managements Consultants setzt weiter auf<br />
konsequente Differenzierung als Spezialberatung.<br />
Bild: Camelaot<br />
Fusionskarussell in der<br />
Consulting-Branche<br />
Groß kauft klein – ein aktueller Trend oder die unausweichliche Zukunft?<br />
In den vergangenen Monaten sind viele deutsche Supply Chain Management-Spezialberatungen unter<br />
dem Dach globaler Großunternehmen verschwunden. Ein Trend, der sich nach Schätzungen des Bundesverbandes<br />
für Unternehmensberatungen (BDU), weiter fortsetzen wird.<br />
Drei der großen vier globalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />
haben ihr Portfolio in letzter Zeit durch<br />
mittelständische SCM-Spezialisten erweitert. „PRTM,<br />
BrainNet und zuletzt J&M haben ihre Unabhängigkeit<br />
aufgegeben und sind jetzt Teil globaler Großunternehmen“, erklärt<br />
Dr. Josef Packowski, Managing Partner der Camelot Consultants in<br />
Mannheim. Damit haben sich die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />
PWC, KPMG und Ernst & Young ein neues Standbein in ihre<br />
Unternehmen geholt. Doch das ist noch nicht alles: Die großen Prüfungsgesellschaften<br />
holen sich auch Beratungsfirmen aus anderen<br />
Bereichen dazu. „KPMG als Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen<br />
hat den Anspruch, eine umfassende Managementberatung<br />
anbieten zu können“, betont Sven T. Marlinghaus, Partner<br />
und Head of Strategic Sourcing & Procurement Germany bei<br />
KPMG. „Die Fragestellungen unserer Kunden sind in der Regel<br />
multidisziplinär und werden zunehmend komplexer.“ Deshalb sei es<br />
nur ein logischer Schritt gewesen, das Beratungsangebot rund um<br />
die Wertschöpfungsketten aufzubauen.<br />
Das Karussell dreht sich weiter<br />
Auch für <strong>2013</strong> und darüber hinaus erwartet der Bundesverband<br />
Deutscher Unternehmensberater (BDU) weitere Unternehmenszusammenschlüsse.<br />
BDU-Präsident Antonio Schnieder: „Wer als<br />
Consultant seine Klienten weltweit unterstützen will, muss oft<br />
wachsen, um global präsent sein zu können. Hinzu kommt:<br />
Synergieeffekte und einhergehende Kosteneinsparungen sorgen<br />
für mehr Spielraum bei den Investitionen und den Karrieremodellen<br />
im Beratungsgeschäft.“ Die weiter steigende Nachfrage nach<br />
Beratungsleistungen soll <strong>2013</strong> nach Einschätzung einer Marktumfrage<br />
des BDU sehr stark von den Unternehmen aus dem Verarbei-<br />
28 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
tenden Gewerbe ausgehen. Beim Maschinenbau liegt beispielsweise<br />
das prognostizierte Nachfrageplus bei + 9,2 Prozent. Drei Trends<br />
sollen im deutschen Maschinen- und Anlagenbau dabei absehbar<br />
besonders hohen Beratungsbedarf auslösen. Erstens: Die weltweite<br />
Wettbewerbssituation verschärft sich – besonders durch chinesische<br />
Firmen – und zwingt den deutschen Maschinenbau zu neuen<br />
Strategien und angepassten Geschäftsmodellen. Zweitens: Mittelgroße<br />
Maschinenbauunternehmen expandieren noch stärker ins<br />
Ausland. Drittens: Getrieben durch Kostensenkungspotenziale, Regulierung<br />
und die steigende Bedeutung eines umweltfreundlichen<br />
Images gewinnt das Thema Energieeffizienz weiter an Bedeutung.<br />
Spezialberatungen versus Strategieberatungen<br />
Doch bedeutet die wachsende Nachfrage für Beratungsleistungen<br />
auch das Aus für mittelständische Spezialberatungen? Auch bei<br />
den verbliebenen Spezialisten haben sich die Gesamtumsätze<br />
2012 überwiegend deutlich gesteigert. Für das laufende Jahr rechnen<br />
sie laut einer Lünendonk-Umfrage mit einem durchschnittlichem<br />
Wachstum von mehr als 13 %. Damit zeigt sich, dass die<br />
spezialisierten Management-Beratungen den etablierten großen<br />
internationalen Managementberatungen weiterhin Konkurrenz<br />
machen. Die aggressiv expandierenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />
betrachten die kleineren Spezial-Beratungen als<br />
ihre schärfsten Wettbewerber auf dem Markt. „Dieses Selbstbewusstsein<br />
teilen wir“, sagt Packowski. „In unseren Fokus-Branchen<br />
und -serviceangeboten sind wir führend und messen uns<br />
mit den globalen Großkonzernen – egal ob Strategieberatern oder<br />
Wirtschaftsprüfungen.“ Oftmals spricht bei der Auswahl der geeigneten<br />
Beratungsfirmen die Forderung nach globaler-lokaler Präsenz<br />
für international auf gestellte Beratungsfirmen. „In kaum einem anderen<br />
Bereich sind Unternehmen mit einer derartigen Vielfalt von<br />
Fragestellungen konfron tiert wie bei der Gestaltung und Steuerung<br />
globaler Wert schöpfungsketten“, betont Marlinghaus. „Man braucht<br />
ein sehr umfassendes Know-how in Einkauf, Logistik, Produktion<br />
und F&E.“ Die Marktanforderung kann auch Packowski bestätigen:<br />
„Diese Anforderung, vor allem der unserer global aufgestellten Industriekunden,<br />
wurde nicht erst seit gestern laut und überrascht uns<br />
nicht. Global tätige Kunden setzen voraus, weltweit von Beratern<br />
betreut zu werden, die nicht nur fachlich hervorragend sind, sondern<br />
auch die jeweiligen Märkte genau kennen.“ So bleibt der kleine<br />
aber feine Unterschied der Unternehmenskultur. Kleinere spezialisierte<br />
Unternehmensberatungen haben kürzere Entscheidungswege<br />
und einen persönlichen Draht zu den eigenen Experten der verschiedenen<br />
Spezialbereiche. Bei den großen Beratungshäusern steht<br />
ein gemeinsames Portfolio im Vordergrund mit dem zusätzlichen<br />
Potenzial eines globalen Netzwerkes.<br />
■<br />
FAZIT<br />
Die Konsolidierung der Beratungsbranche läuft auf Hochtouren. Die<br />
Tendenz der Wirtschaftsprüfungen, sich am Beratermarkt zu beteiligen,<br />
gab es vor einigen Jahren schon einmal. Die Konstella tion, dass ein Kunde<br />
vom gleichen Haus sowohl geprüft als auch im Einkauf beraten wird,<br />
wird nicht jedem Kunden schmecken.<br />
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<strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />
29
<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
Interview<br />
„Konflikte sind vorprogrammiert“<br />
Die Akquise von Einkaufsberatungen durch große Wirtschaftsprüfungsgesellschaften verändert zunehmend<br />
den Beratermarkt. TECHNIK+<strong>EINKAUF</strong> sprach mit Gerd Kerkhoff, Geschäftsführer der Kerkhoff<br />
Consulting, über die Entwicklung im Einkaufs-Consulting.<br />
Bild: Kerkhoff Consulting<br />
Herr Kerkhoff, Sie beobachten den Aufkauf von Einkaufsberatungen<br />
durch Wirtschaftsprüfungsgesellschaften seit geraumer<br />
Zeit. Was steckt Ihrer Meinung nach dahinter?<br />
Kerkhoff: Grundsätzlich muss man erst einmal sehen, dass die großen<br />
Wirtschaftberatungsgesellschaften nicht nur Beratungen für<br />
den Einkauf und die Supply Chain kaufen, sondern auch Beratungsgesellschaften<br />
anderer Metiers. TellSell Consulting ist beispielsweise<br />
einer der Hidden Champions im Sales Bereich und<br />
wurde von KPMG übernommen. Das heißt, dass die großen<br />
Wirtschafts prüfungsgesellschaften mittelständische Beratungsgesellschaften<br />
übernehmen, die ein klares Profil haben und für ein<br />
bestimmtes Thema stehen.<br />
Was soll das Ziel dieser Akquisitionen sein?<br />
Kerkhoff: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften wollen sich ein<br />
zusätzliches Standbein in der klassischen Unternehmensberatung<br />
aufbauen. Das ist schwierig über organisches Wachstum, deshalb<br />
werden bewusst Brands und Companies akquiriert. Das ist der<br />
Einstieg in das klassische Beratungsgeschäft, das bisher von Roland<br />
Berger, Boston, McKinsey und anderen besetzt war.<br />
Wie passen da mittelständische Einkaufsberatungen hinein?<br />
Kerkhoff: Wenn eine Unternehmensberatungssparte aufgebaut<br />
wird, dann gibt es verschiedene Disziplinen, von denen eine der<br />
Gerd Kerkhoff ist Vorsitzender der Geschäftsführung von Kerkhoff Consulting. Der<br />
Diplom-Kaufmann war nach seinem Studium zunächst Geschäftsführer in einem<br />
mittelständischen Betrieb und Gründer von Handelsunternehmen für Markenartikel.<br />
1999 gründete er die Einkaufsberatung Kerkhoff Consulting.<br />
Einkauf und die Supply Chain ist. Es wird sich eine Expertise und<br />
relevante Unternehmensgröße zugekauft, die es möglich macht, in<br />
diesem Segment Projekte durchführen zu können.<br />
Was bedeutet das für die Kunden der Einkaufsberatungen?<br />
Kerkhoff: Es ändert sich nicht nur der Name, der hinter der Einkaufsberatung<br />
steckt, sondern vor allem auch die Unternehmenskultur<br />
der Berater. Frühere eigentümergeführte Beratungen mit<br />
einer überschaubaren Anzahl von Mitarbeitern gehören jetzt zu<br />
einem multinationalen Konzern, der aufgrund der Ausrichtung<br />
einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft innerhalb des Konzerns divergierende<br />
Interessen vertritt.<br />
Das birgt Konfliktpotenzial?<br />
Kerkhoff: Ich halte das für einen großen Konflikt. Wenn eine<br />
Rechtsanwaltskanzlei beauftragt wird, dann wird doch auch als<br />
erstes geprüft, ob es ein mögliches Kollisionsproblem gibt. Die Frage<br />
ist: Gibt es nicht ein Kollisionsproblem, wenn eine Steuerberatungsgesellschaft<br />
mit angeschlossener Unternehmensberatung für<br />
einen Mandanten auf der Einkaufsseite tätig wird und dann mit<br />
Lieferanten verhandelt, die aber gleichsam Kunden des eigenen<br />
Hauses sind. Das ist nicht gerade vertrauensfördernd.<br />
Ergibt sich da nicht ein großer Interessenskonflikt?<br />
Kerkhoff: Natürlich. Auf der einen Seite soll der Mandant im Einkauf<br />
beraten werden. Auf der anderen Seite hat man durch den Prüfungsprozess<br />
beim Lieferanten dessen gesamte Zahlen de tailliert im<br />
Blick, von den Margen beginnend bis hin zum Deckungsbeitrag.<br />
Das ist sozusagen ein hundertprozentiger finanztechnischer Überblick<br />
beim Prüfungskunden. Wenn dann der Lieferant durch Verhandlungen<br />
mit dem Einkauf unter Druck gesetzt wird, bezweifle<br />
ich, dass der Lieferant nicht die Chinese Walls in der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
hinterfragt, die zwischen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
und dem Beratungshaus bestehen sollten. Gleichzeitig<br />
wird es unter diesen Voraussetzungen schwierig für den<br />
Kunden (Einkauf) das wirtschaftlich Maximale zu erzielen.<br />
Wie verändert sich der Markt für Sie als spezialisierte Einkaufsberatung?<br />
Kerkhoff: Ich sehe die großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />
nicht als große Wettbewerber, was aber die eigenständigen Einkaufsberatungen<br />
schon waren. Somit hat sich der Wettbewerb für<br />
uns minimiert und unsere Position im Markt verstärkt. Vor allem<br />
weil die großen Gesellschaften nicht so mittelstandskompatibel<br />
sind wie wir.<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
30 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
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Russland: Keine guten Geschäfte<br />
für den deutschen Einkäufer<br />
Putins Reich auf dem Weg zum Welthandelspartner<br />
Als Partner der Hannover Messe rief Russland großes Interesse hervor. Bei genauerer Betrachtung des<br />
Marktes stellte sich aber schnell Ernüchterung ein. Gerade für die Beschaffung deutscher Industrieunternehmen<br />
ist das Angebot mehr als dürftig.<br />
Bild: Aleksandr Bryliaev - Fotolia<br />
Der Modernisierungsbedarf der russischen Industrie<br />
macht Russland zu einem Wachstumsmarkt für<br />
deutsche Maschinenbauer. Wie stark Russland dabei<br />
auf das Ausland setzt, zeigt beispielsweise der Markt<br />
für Werkzeugmaschinen zum Zerspanen und Umformen samt relevanter<br />
Steuerungs<strong>technik</strong>: Laut Germany Trade & Invest (GTAI)<br />
stammen zu vier Fünfteln die Anlagen aus dem Ausland, davon<br />
wiederum ein Fünftel aus Deutschland. Der Bedarf an Maschinen<br />
ist hoch: 1,4 Mio Industriemaschinen sind in Russland seit über 20<br />
Jahren in Betrieb, müssten aber längst abgeschrieben sein. Bei den<br />
Werkzeugmaschinen hat sich der Bestand seit 1990 auf 900 000<br />
mehr als halbiert. „Die verbliebenen amortisierten, nicht mehr<br />
präzisen und energieintensiven Anlagen belasten aber die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der russischen Industrie“, sagt Bernd Hones vom<br />
GTAI. Es gibt kaum russische Maschinenbauer, die sich im internationalen<br />
Wettbewerb mit ihren Produkten durchsetzen können.<br />
Russische Unternehmen produzieren vorwiegend für den eigenen<br />
Markt. Im Maschinenbau sind außer unter einfachen Normteilen<br />
kaum interessante Anbieter für den deutschen Markt zu finden.<br />
„Sie entsprechen einfach nicht dem deutschen Standard“, so Hones.<br />
Noch vor wenigen Jahren importierten die internationalen<br />
Automobilbauer für ihre russische Produktion sogar<br />
den Stahl, da die Qualität der russischen Anbieter von<br />
Stahl nicht den Normen und Anforderungen entsprach.<br />
Exportmarkt noch sehr beschränkt<br />
Grundsätzlich zeigen die Exportstatistiken von<br />
Russland die Ausfuhr von Erdöl und Erdölprodukten,<br />
Gas, Kohle, Holz und Metalle<br />
an. „Das ist das traurige Bild für deutsche<br />
Einkäufer“, so Hones. Dabei<br />
wächst beispielsweise die Produktion<br />
von Massenkunststoffen, an denen<br />
eigentlich auch deutsche Einkäufer<br />
partizipieren könnten, aber der Verkauf<br />
ist nicht direkt über die Produzenten<br />
möglich, sondern wird<br />
über Handelsunternehmen abgewickelt.<br />
Das erschwert das Geschäft.<br />
Ein zunehmender Exportmarkt<br />
sind jedoch IT-Produkte. Die Aus-
<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
Handelserleichterungen<br />
Russlands WTO-Beitritt<br />
Im Sommer 2012 ist Russland der Welthandelsorganisation WTO beigetreten.<br />
Damit soll der Zugang zum russischen Markt nach und nach leichter werden. Damit<br />
müssen sich auch russische Betriebe dem internationalen Wettbewerb stellen.<br />
Um den Handel zu erleichtern, wurden mit dem WTO-Beitritt die Importzölle<br />
gesenkt. Ferner hat Russland wichtige internationale Handelsspielregeln anerkannt<br />
– die Meistbegünstigungsklausel, das Diskriminierungsverbot und die Bestimmungen<br />
zum Schutz des geistigen Eigentums. Insgesamt sorgt der Beitritt<br />
für eine Angleichung des russischen Außenhandelsregimes an WTO-Standards.<br />
Das verschafft den Geschäftsbeziehungen in Russland mehr Sicherheit.<br />
Russlands wichtigste<br />
Handelspartner im Jahr 2012<br />
Land<br />
Außenhandelsumsatz<br />
2012 (Mrd.US$)<br />
Veränderung<br />
2012/2011 (in %)<br />
Gesamter Außenhandel 837,2 1,8<br />
davon:<br />
Volksrepublik China 87,5 5,1<br />
Niederlande 82,7 20,6<br />
Deutschland 73,9 2,8<br />
Italien 45,8 -0,5<br />
Ukraine 45,1 -12,2<br />
Quelle: Föderaler Zolldienst der Russischen Föderation<br />
Russland hat als Exporteur von Rohstoffen schon heute einen riesigen<br />
Außenhandelsumsatz.<br />
fuhren hier haben sich in den letzten 6 Jahren um 30 % gesteigert<br />
Russland hat im Bereich Software sehr innovative Produkte am<br />
Markt. Ob Kapersky Lab, Reksoft oder Dr.Web, gerade in der Entwicklung<br />
von Sicherheitssoftware für Unternehmen oder Dolmetscherprogrammen<br />
haben russische Programmierer die Nase vorn.<br />
Auch das russische Pendant zu SAP ist in den GUS-Staaten sehr<br />
erfolgreich.<br />
Seit dem WTO-Beitritt im Sommer 2012 sollte der Zugang zum<br />
Markt nach und nach leichter werden. Russland gewährt nun seinen<br />
Handelspartnern besseren Marktzugang für Waren und<br />
Dienstleistungen. Die Übergangsfristen für die Liberalisierung des<br />
Zugangs zum russischen Markt betragen für die meisten Waren<br />
zwei bis drei Jahre, nur für die aus russischer Sicht sensibelsten<br />
Waren fünf bis sieben Jahre. Doch genauso versprechen sich russische<br />
Unternehmen einen einfacheren Zugang zu den internationalen<br />
Märkten. „Allein die Abschaffung von Barrieren für russische<br />
Exporte nach dem WTO-Beitritt kann bis zu 40 000 neue Arbeitsplätze<br />
im Land schaffen, schätzt das Ministerium für wirtschaftliche<br />
Entwicklung“, sagt Hones. Nach Schätzung der Weltbank wird<br />
der WTO-Beitritt der Russischen Föderation im Laufe von drei<br />
Jahren ein zusätzliches Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von<br />
bis zu 3 % pro Jahr bescheren.<br />
Gewinner unter den Branchen<br />
Vor allem die stark exportorientierte russische Metallurgie-Industrie<br />
wird vom WTO-Beitritt profitieren, schätzt die GTAI. Denn die<br />
Europäische Union, die USA, Mexico, die Türkei, Indonesien, VR<br />
China, Thailand und die Ukraine müssen die Quoten und Antidumpingzölle<br />
auf die Lieferung von russischen Metallurgieerzeugnissen<br />
verändern. „Aufgrund der 20 bestehenden Maßnahmen verloren<br />
die russischen Metallurgen bislang jährlich rund 1,5 bis 2 Mrd<br />
US-Dollar“, so Hones. „Allerdings befürchten die russischen Metallurgiekonzerne<br />
auch einen negativen Effekt: Ihre russischen Hauptabnehmer,<br />
größtenteils Maschinenbauunternehmen, müssen sich<br />
dem verstärkten Wettbewerbs des Weltmarktes stellen und es wird<br />
befürchtet, dass zahlreiche Betriebe in diesem Konkurrenzkampf<br />
unterliegen werden.“ Damit könnten den russischen Metallurgiekonzernen<br />
wichtige Kunden im Inland wegfallen.<br />
Der WTO-Beitritt bedeutet einen besseren Zugang zum russischen<br />
Markt und damit auch einen höheren Konkurrenzdruck für<br />
russische Unternehmen. Diese müssen ihre Produktionsabläufe<br />
effizienter gestalten und ihre Produktionsanlagen erneuern, um im<br />
internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Die könnte zur<br />
lang ersehnten Modernisierung der russischen Wirtschaft führen<br />
und neue Geschäftschancen bieten. „Der russische Markt unterstützt<br />
die heimischen Firmen dabei, ihre Werke zu modernisieren<br />
und auf den internationalen Wettbewerb vorzubereiten“, bestätigt<br />
Hones. Sie erhalten finanzielle Hilfe, um neue Maschinen und<br />
neue Produkte zu entwickeln, die auf dem globalen Markt konkurrenzfähig<br />
sind. Ist es soweit, wird Russland auch ein interessanter<br />
Markt für deutsche Einkäufer werden. Denn die geringen Energieund<br />
Rohstoffpreise bieten die Chance, kostengünstig zu produzieren.<br />
In der Stahlherstellung hat sich die Verarbeitungstiefe schon<br />
verbessert und die Spezialstähle sind wettbewerbsfähig. ■<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
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<strong>03</strong> / <strong>2013</strong><br />
33
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China<br />
Vertragsrecht frei vereinbar<br />
Der Supreme People’s Court (SPC) der VR China hat<br />
die Auslegungsrichtlinien zum Gesetz über das<br />
Internationale Privatrecht (IPRG) geändert.<br />
In seiner ersten Auslegung zum IPRG behandelt der Supreme Court insbesondere Fragen<br />
zu Inhalt und Grenzen einer Rechtswahl. Gemäß Art. 3 IPRG ist die Vereinbarung<br />
ausländischen Rechts bei Sachverhalten mit Auslandsbezug grundsätzlich zulässig.<br />
Allerdings stellt der SPC nunmehr fest, dass dies nur in den Bereichen gilt, in denen<br />
die Gesetze Chinas die Möglichkeit einer Rechtswahl ausdrücklich vorsehen. Dies<br />
dürfte insbesondere im Vertragsrecht der Fall sein.<br />
Der SPC regelt, dass die Parteien in den Bereichen, in denen eine Rechtswahl zulässig<br />
ist, das anwendbare Recht frei bestimmen können. Ein Bezug des gewählten<br />
Rechts zu der in Frage stehenden Streitigkeit ist nicht erforderlich, so dass beispielsweise<br />
auf deutsch-chinesische Lieferverträge auch schweizerisches Recht Anwendung<br />
finden kann. Die Parteien müssen eine Rechtswahl nicht bereits ausdrücklich<br />
im Vertrag treffen. Vielmehr kann gemäß der höchstrichterlichen Auslegung eine<br />
Rechtswahl noch in einem laufenden Verfahren bis zum Abschluss der mündlichen<br />
Verhandlung sowie stillschweigend durch Bezugnahme aller Parteien auf ein bestimmtes<br />
Recht erfolgen.<br />
Energiesteuerrichtlinie<br />
Nachweis von Reduzierungen<br />
Die novellierte Energiesteuerrichtlinie für Unternehmen<br />
des produzierenden Gewerbes, welche zum<br />
1. Januar <strong>2013</strong> in Kraft getreten ist, hat es in sich.<br />
Die Nachfolgeregelung zur künftigen Entlastung<br />
durch den ‚Spitzenausgleich‘ gemäß § 10 Stromsteuergesetz<br />
und § 55 Energiesteuergesetz sieht<br />
vor, dass nur noch jene Firmen begünstigt werden,<br />
die einen klaren Beitrag zu Energieeinsparungen<br />
leisten. Dazu gehört unter anderem die Einführung<br />
eines ISO 50001-konformen Energiemanagement-<br />
Systems sowie die nachweisliche Reduzierung der<br />
Energieintensität anhand konkreter Zielwerte im<br />
Zeitverlauf. Bei der Ermittlung dieser Kennzahl, welche<br />
den Gesamtenergieverbrauch je produzierter<br />
Gütereinheit beschreibt, sind Anwender von Manufacturing<br />
Execution Systemen (MES) klar im Vorteil.<br />
Brasilien<br />
UN-Kaufrechtsabkommen<br />
Mit Wirkung zum 1.4.2014 tritt Brasilien dem UN-<br />
Kaufrechtsübereinkommen bei. Brasilien wird somit<br />
der 79. CISG-Vertragsstaat. Das UN-Kaufrecht<br />
zählt zu den erfolgreichsten Übereinkommen auf<br />
dem Gebiet des internationalen Handelsrechts. Es<br />
stellt ein einheitliches Regelwerk für das Zustandekommen<br />
von grenzüberschreitenden Warenkaufverträgen<br />
zur Verfügung und legt die Rechte und<br />
Pflichten der Vertragsparteien fest. Dem UN-Kaufrecht<br />
sind Länder aus unterschiedlichen Rechtskreisen<br />
und mit einem unterschiedlichen Stand der<br />
wirtschaftlichen Entwicklung beigetreten. Auf die<br />
bislang 78 Mitgliedstaaten entfielen mehr als zwei<br />
Drittel des weltweiten Geschäftsverkehrs. Jetzt<br />
kommt die aufstrebende Wirtschaftsnation Brasilien<br />
hinzug.<br />
Geschäftsreisen<br />
Unfallversicherung<br />
Was ist mit der gesetzlichen Unfallversicherung,<br />
wenn die Geschäftsreise durch einen privaten Termin<br />
unterbrochen wird? Das Landessozialgericht<br />
Niedersachsen-Bremen hat entschieden, dass die<br />
Fahrt nach dem privaten Treffen von der gesetzlichen<br />
Unfallversicherung abgedeckt ist. Das heißt,<br />
solch ein Treffen, das einige wenige Stunden dauert,<br />
hat nicht zur Folge, dass der Versicherungsschutz<br />
dadurch wegfallen würde. Geschieht ein<br />
Unfall im Anschluss daran, gilt das tatsächlich als<br />
Arbeitsunfall.<br />
34 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
Die Evolution der<br />
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Wie billig darf es sein?<br />
Kostensenkung im Einkauf, aber nicht zu Lasten der Qualität<br />
Unternehmen können nur im Markt bestehen, wenn sie nachhaltig Gewinne<br />
erwirtschaften. Der Einkauf kann mit seiner Expertise dabei einen wesentlichen<br />
Beitrag für das Unternehmen leisten.<br />
Sinnvolle Kostensenkung ist eine wichtige strategische Unternehmensaufgabe.<br />
Rohstoffe und zugekaufte Waren und<br />
Dienstleistungen bilden den größten Kostenblock jedes Unternehmens.<br />
Deshalb ist die Fokussierung von Kostensenkungsmaßnahmen<br />
und Programmen allein auf die Personalkosten<br />
ein Irrweg. Personalabbau führt immer zu Wissens- und Kapazitätsverlusten<br />
und es sind in der Regel die besten und qualifiziertesten<br />
Mitarbeiter, die zuerst freiwillig gehen. Letztlich wird das eigene Unternehmen<br />
geschwächt und die Konkurrenz reibt sich die Hände. Oftmals<br />
ist Personalabbau nicht einmal eine besonders nachhaltige Form<br />
der Kostensenkung. Auf den ersten Blick sind die Probleme zwar<br />
scheinbar dauerhaft gelöst, aber das „dicke Ende“ folgt meistens mit<br />
Verspätung und dann geht das Spiel von vorne los. Aus diesem Grund<br />
sollte Personalabbau die Ultima Ratio, die allerletzte Möglichkeit der<br />
Kostensenkung bleiben.<br />
Die beste Form der Kostensenkung ist übrigens nach wie vor die<br />
Absatzsteigerung und die Bereinigung der Produktpalette um unrentable<br />
Produkte. Gerade der Einkauf hat viele Möglichkeiten, zu<br />
einem besseren Betriebsergebnis positive Beiträge zu leisten, obschon<br />
dies in vielen Unternehmen verkannt wird. Der Weg des Personalabbaus<br />
ist halt viel einfacher und jeder redet nur von zu hohen<br />
Personalkosten, deren Senkung das allein selig machende Rezept ist.<br />
Bei einem Materialanteil von 50 % an den Produktkosten führt<br />
eine Senkung der Einkaufspreise um nur zwei Prozent bei ansonsten<br />
unveränderten Kostenstrukturen zu einer Gewinnsteigerung wie<br />
eine Umsatzsteigerung von 10 – 15 Prozent.<br />
haltung, Verpackung. Variable Kosten – oder auch verbrauchsabhängige<br />
Kosten – sinken automatisch, wenn die Betriebsleistung<br />
zurückgeht. Sie bauen sich sozusagen automatisch ab.<br />
In der Regel sind die fixen Kosten die Kosten, die ein Unternehmen<br />
in die Krise treiben, nicht die variablen Kosten. Es hat sich in<br />
der Praxis auch gezeigt, dass in den Fixkosten ein wesentlich größeres<br />
Kostensenkungspotenzial steckt als in den variablen Kosten.<br />
Deshalb sollten Sie einen Schwerpunkt Ihrer Kostensenkungsmaßnahmen<br />
auf diesen Bereich legen, um nachhaltige Erfolge zu erzielen.<br />
Die Kosten für zugekaufte Materialien und Dienstleistungen<br />
Alle Kosten sind beeinflussbar<br />
Fixkosten sind unabhängig von der direkten Leistung. Dabei wird<br />
davon ausgegangen, dass Fixkosten eben fix und damit nicht beeinflussbar<br />
sind. Fix heißt aber nur, dass die Fixkosten nicht in einer<br />
Abhängigkeit zur laufenden Betriebsleistung stehen. Fixkosten<br />
können selbstverständlich in ihrer Höhe beeinflusst werden. Dies<br />
geht in der Regel nicht sofort, aber mittel- bis langfristig sind alle<br />
Kosten beeinfluss- und abbaubar. Deshalb ist aus meiner Sicht<br />
auch der Begriff zeitabhängige Kosten oder Strukturkosten die<br />
bessere Wahl. Typische Beispiele für Fixkosten sind Abschreibungen,<br />
Mieten, Versicherungen, Gehälter, Zinsen.<br />
Variable Kosten sind abhängig von der Betriebsleistung. Sie fallen<br />
an, wenn die Betriebsleistung erbracht, also produziert wird. Sie sind<br />
abhängig von der Leistungsmenge. Typische Beispiele sind Materialkosten,<br />
Frachten, Bezugskosten, Fertigungslöhne, Energie, Instand-<br />
36 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
ilden den größten Kostenblock im Unternehmen. Grundsätzlich<br />
wird die Einkaufspolitik bestimmt durch Lieferzeiten, Qualität und<br />
Preise. Keines dieser Kriterien darf zu Lasten eines anderen gehen,<br />
sonst führt dies unweigerlich zu Problemen. Maschinenbauunternehmen<br />
führen derzeit verstärkt Maßnahmen zur Rückwärtsintegration<br />
durch, das heißt, Produkte, die in Niedrigkostenländern beschafft<br />
werden, werden wieder in die eigene Fertigung integriert,<br />
weil die günstigen Einkaufspreise von Kosten für Nacharbeit und<br />
zusätzlichen Qualitätssicherungsmaßnahmen aufgefressen werden.<br />
Es darf auch nicht passieren, dass an einer Stelle Kosten gespart werden<br />
und in anderen Bereichen dadurch Zusatzkosten entstehen. Der<br />
Einkauf realisiert niedrige Preise und die Produktion hat Mehraufwand<br />
für Nacharbeiten.<br />
Qualitätskosten – auch Fehlleistungsaufwand bezeichnet –<br />
umfasst den bewerteten Verbrauch von Leistungen (Arbeitsgänge,<br />
Prozesse) und Gütern im gesamten Unternehmen, der<br />
durch Fehlhandlungen und deren Auswirkungen entsteht.<br />
Dabei wird weder eine Werterhöhung des Produktes erzielt<br />
noch der Kundennutzen gesteigert. Es wird eine Minderung<br />
von Effizienz und Ertrag bewirkt, da den<br />
verbrauch ten Faktoren des betrieblichen Leistungserstellungsprozesses<br />
eine verminderte Leistung gegenübersteht.<br />
Dies ist gleichbedeutend mit geringerer<br />
Produktivität und Wirtschaftlichkeit. Qualitätskosten<br />
lassen sich unterteilen in: Fehlerverhütungskosten,<br />
Prüfkosten, Fehlerkosten. Dort muss als<br />
Erstes angesetzt werden.<br />
■<br />
Autor<br />
KOSTEN<br />
Wilfried Kipp-Weike<br />
FAZIT<br />
Sorgfältig geplante Kostensenkung<br />
steigert<br />
langfristig den Erfolg,<br />
„kopflose“ Kostensenkung<br />
führt in eine Abwärtsspirale.<br />
Der Rasenmäher<br />
ist als Methode<br />
der Kostensenkung<br />
kein sinnvoller<br />
Weg. Gezielte planvolle<br />
Kostenoptimierung<br />
ist jedoch durchaus ein<br />
Erfolgsmodell.<br />
Zu Beginn aller<br />
Maßnahmen sollte<br />
das grundlegende<br />
Prinzip von allen<br />
Beteiligten verinnerlicht<br />
werden: Alle<br />
Kosten sind beeinflussbar,<br />
es gibt keine Tabus,<br />
alle im Unternehmen<br />
machen mit.<br />
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‚Self Billing‘ erhöht Effizienz<br />
im Transportmanagement<br />
Mit Frachtkostenprüfungssystemen die Transportkosten optimieren<br />
Wenn Transportdienstleister ihre Rechnungen versenden, werden diese anschließend meist nur stichprobenartig<br />
vom Kunden geprüft oder aus Zeitgründen manchmal auch direkt zur Auszahlung „durchgewunken“.<br />
Das führt zu Mehrkosten, die nicht sein müssen.<br />
Eine vollständige Kontrolle der Frachtrechnungen findet<br />
aus verschiedenen Gründen, zum Beispiel wegen zu hohen<br />
administrativen Aufwänden, oftmals nicht statt. Dadurch<br />
zahlt der Kunde regelmäßig mehr als er müsste, da<br />
fehlerhafte Transportkostenrechnungen nicht identifiziert werden<br />
können. Eine effiziente Möglichkeit, Frachtrechnungen zu überprüfen,<br />
bieten jedoch automatisierte Frachtkostenprüfungssysteme.<br />
Transportkosten stellen meist den größten Anteil der logistischen<br />
Gesamtkosten eines Unternehmens dar. Daher sollte es<br />
für Unternehmen umso wichtiger sein, diesen Bereich der Logistikkosten<br />
genauestens zu analysieren und auf mögliche Abweichungen<br />
hin zu kontrollieren. Bei einer intensiven Analyse von<br />
Frachtrechnungen geht es jedoch weniger darum, den Transportdienstleistern<br />
zu unterstellen, sie hätten falsch abgerechnet. Vielmehr<br />
sollen Kosten transparenter abgebildet und der kurzfristige<br />
Auswahlprozess des besten Transportdienstleisters für eine aktuelle<br />
Sendung optimiert werden. Ein Frachtkostenprüfungssystem<br />
kann beispielsweise mit einem ERP-System so verbunden werden,<br />
dass bereits bei der Sendungseingabe durch den Vertriebsmitarbeiter<br />
der günstigste Tarif und Transportdienstleister vorgeschlagen<br />
wird. Das heißt, der Auswahlprozess eines Transportdienstleisters<br />
geschieht im Vorfeld völlig automatisch. Das<br />
Frachtkostenprüfungssystem ermittelt dann über die hinterlegten<br />
Frachtkostensätze der verschiedenen Dienstleister den Anbieter<br />
mit dem besten Angebot für die jeweilige Sendung. Zudem lassen<br />
sich durch eine im Frachtkostenprüfungssystem vorhandene Datenbasis<br />
Kostenkurven im Zeitablauf, Statistiken und Kostenverteilungen<br />
detailliert darstellen. Diese historischen Daten geben<br />
Rückschluss auf mögliche Marktentwicklungen, die die Basis für<br />
Unternehmensentscheidungen sein können.<br />
38 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
Frachtkostenprüfungssysteme<br />
Vorteile<br />
Optimierung der Frachtkosten<br />
Effizienter Einsatz von Ressourcen<br />
Minimiertes Fehlerrisiko („richtige“<br />
Kosten)<br />
Erhebliche Zeitersparnis<br />
Optimale Kostentransparenz<br />
Einfache Generierung von Statistiken<br />
und Kostenverläufen<br />
„Verlagerung des Prüfprozesses auf<br />
den DL (bei Gutschriftenerstellung)“<br />
Historische Daten dienen als<br />
Handlungsempfehlung<br />
Nachteile<br />
Implementierungszeit<br />
Investitionskosten (Software, Implementierung,<br />
Mitarbeiterschulung)<br />
Aufwand durch initiale Dateneingabe und turnusmäßige<br />
Datenpflege<br />
Hohe Verhandlungsmacht nötig (bei<br />
Gutschriftenerstellung)<br />
Frachtkostenprüfung mittels eines Software-Einsatzes verbessert die Prozesse enorm<br />
und macht die bestehenden Kosten transparent. (Quelle: Miebach Consulting)<br />
WÜRTH Industrie Service<br />
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Steigende Frachtkosten setzen<br />
Unternehmen weiter unter Druck. Mit<br />
einem Prüfungssystem können Kosten<br />
transparent gemacht werden und<br />
Angebote verschiedener Dienstleister<br />
verglichen werden.<br />
Der Autor<br />
Daniel Küster<br />
Daniel Küster, Speditionskaufmann<br />
und Diplom-Logistiker<br />
(FH), arbeitete für eine internationale<br />
Flughafenbetreibergesellschaft<br />
in Riad/Saudi-Arabien, bevor<br />
er 2010 zu der internationalen<br />
Supply-Chain-Beratung Miebach<br />
Consulting GmbH in Frankfurt am<br />
Main wechselte. Als Senior Berater<br />
ist er dort für Projekte im<br />
Bereich Transportlogistik, Netzwerkoptimierungen,<br />
Transportund<br />
Lagerausschreibungen verantwortlich.<br />
Bild: boscorelli - Fotolia<br />
Eine Frachtkostenprüfung kann grundsätzlich nach zwei Prinzipien<br />
durchgeführt werden. In der konventionellen Methode werden<br />
die vom Transportdienstleister in Rechnung gestellten Transportkosten<br />
manuell, halb- oder vollautomatisch auf Richtigkeit<br />
überprüft. Die andere Möglichkeit besteht darin, dem Transportdienstleister<br />
proaktiv die Kosten mit einer vom System automatisch<br />
generierten Gutschrift vorzugeben. Mit der Gutschrift kann<br />
der Kunde dem Transportdienstleister mitteilen, was er für einen<br />
durchgeführten Transport zahlen wird und zu welchem Zeitpunkt<br />
der Betrag zur Auszahlung kommt. Eine fachliche und rechnerische<br />
Prüfung entfällt somit auf Kundenseite. Stattdessen ist der<br />
Transportdienstleister in der Pflicht, die eingehende Gutschrift auf<br />
Richtigkeit zu prüfen.<br />
Um ein Frachtkostenprüfungssystem adäquat nutzen zu können,<br />
sind eine Reihe von vorbereitenden Tätigkeiten notwendig.<br />
Die meiste Arbeit entsteht durch das Einpflegen der Inputdaten in<br />
die Software. Hierzu zählen hauptsächlich statische Daten, wie<br />
Frachtvereinbarungen und Entfernungswerke, die nur einmalig<br />
eingegeben werden müssen und lediglich nach einer gewissen Zeit<br />
nochmals anzupassen sind. Daneben müssen eine Reihe von dynamischen<br />
Daten im System vorhanden sein, die sich täglich ändern<br />
können, wie z.B. Sendungsdaten und dazugehörige Rechnungen<br />
von Transportdienstleistern. Je mehr Daten bereits in elektronischer<br />
Form vorliegen, umso einfacher geschieht die Dateneingabe,<br />
zum Beispiel über eine Schnittstelle zum ERP-System. Dies<br />
macht eine erneute manuelle Erfassung überflüssig und spart somit<br />
Zeit und Ressourcen.<br />
Sind alle Inputdaten im Frachtkostenprüfungssystem vorhanden,<br />
sucht sich die Software die passenden Frachtpreise zu den eingelesenen<br />
Sendungsdaten. Auf dieser Basis erstellt das System entweder<br />
proaktiv die Gutschrift an den Transportdienstleister oder<br />
aber es erfolgt ein Vergleich zwischen den errechneten Kosten im<br />
System (SOLL) mit den tatsächlich abgerechneten Beträgen auf der<br />
Rechnung des Transportdienstleisters (IST). Kommt es hierbei zu<br />
Abweichungen, werden diese in einem separaten Fehlerprotokoll<br />
ausgegeben. Ergänzend kann das Prüfungssystem Sendungsdaten,<br />
Kostenverläufe und Kundendeckungsbeiträge abbilden. Diese<br />
können wichtige Hinweise auf Entwicklungstrends geben und die<br />
Grundlage für strategische Handlungsempfehlungen wie beispielsweise<br />
Make-or-Buy-Entscheidungen sein.<br />
■<br />
Autor<br />
Daniel Küster, Miebach Consulting<br />
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2) Schneckenförmig<br />
bohren sich Bagger in<br />
den Erdboden. In den<br />
ab getragenen Sedimen<br />
ten lagern die<br />
Hightech-Metalle.<br />
3) Seltene Erden in<br />
Elementarer Form. Zuvor<br />
wurden sie mit Säuren<br />
aus dem Boden<br />
gewaschen und dann<br />
gereinigt, bevor sie per<br />
Schmelzflusselektrolyse<br />
in die elementare Form<br />
überführt wurden.<br />
Preissturz bei<br />
den Seltenen Erden<br />
Strategische Hightech-Metalle weiterhin hart umkämpft<br />
Seltene Erden werden auf dem internationalen Markt immer noch stark nachgefragt.<br />
Geringe Vorkommen und erhöhte Bedarfe hatten die Preise anziehen lassen. Doch die<br />
Situation scheint sich weitestgehend entspannt zu haben.<br />
Viele technische Geräte, Motoren und Maschinen<br />
benötigen die Hilfe der mit Seltenen<br />
Erden bezeichneten Metalle. So wird<br />
Neodym in einer schon klassischen Anwendung<br />
in Permanentmagnete eingebaut. Über die<br />
größten Ressourcen verfügt China. Derzeit werden dort<br />
rund 2,9 Mio t Erz in der Inneren Mongolei abgebaut.<br />
An zweiter Stelle folgt Australien. Mindestens 1,4 Mio<br />
verwertbare Tonnen Seltene Erden lagern hier im<br />
Mount Weld. Auch Grönland ist reich an Seltenen Erdmetallen,<br />
etwa 15 Mio Tonnen sollen hier vorhanden<br />
sein. Bereits erschlossene Rohstoffe hingegen sind in<br />
den USA, Brasilien, Indien, Südafrika und Malaysia zu<br />
finden. Dabei werden Rohstoffe aus dem außereuropäischen<br />
Ausland als kritisch angesehen.<br />
Im sächsischen Stockwitz liegt in 200 Metern Tiefe<br />
ein riesiger Erzzapfen im Boden mit seltenen Erden im<br />
Milliardenwert. Neueste Berechnungen gehen von einer<br />
Masse von rund 20 000 Tonnen aus. In einer Tonne<br />
Stockwitzer Erze sind dann fünf Kilo Seltener Erden.<br />
Dabei betrug der Preis für 1 Kilogramm Neodymoxid<br />
im April <strong>2013</strong> nur 99,00 US-Dollar. Dieser lag 2011<br />
schon einmal bei 600 US-Dollar.<br />
Nachfrage erheblich zurückgegangen<br />
Die USA lieferten bis in die 90er Jahre den weitaus<br />
größten Anteil der Seltenen Erden für den Weltmarkt.<br />
In der jüngsten Vergangenheit jedoch dominierte China<br />
den Markt. Die asiatische Wirtschaftsmacht exportierte<br />
mit dem Beginn des Jahres 2011 weniger der<br />
kostbaren Industriemetalle. Auch wollten die Chinesen<br />
bereits 2010 die Ausfuhrzölle erhöhen, möglicherweise<br />
um durch steigende Preise höhere Gewinne zu erzielen.<br />
Zusätzlich ist eine Strategie, die Wertschöpfung mit<br />
den Seltenen Erden möglichst im eigenen Land durchzuführen.<br />
Darüber waren die Amerikaner so verärgert,<br />
dass sie drohten, die Volksrepublik China notfalls vor<br />
der Word Trade Organisation (WTO) zu verklagen.<br />
Seit einigen Monaten fallen die Preise der Metalle deutlich,<br />
weil auch andere Nationen ihre Förderung wieder<br />
40 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
aufgenommen haben. Da die Metalle meist nur in kleinen<br />
Mengen vorkommen, ist die Förderung schwierig.<br />
Auch vermischen andere Mineralien die Hightech-Erze.<br />
In den Minen in Südchina bohren Bagger schneckenförmig<br />
Löcher in das Erdreich. Aus dem geförderten<br />
Boden waschen Säuren die begehrten Metalle. Bei<br />
diesem Reinigungsprozess bleiben die radioaktiven<br />
Elemente Thorium und Uran zurück. Sie sind ein Umweltproblem.<br />
Die weitere Gewinnung geschieht elektrochemisch.<br />
Inzwischen sinken die Preise für die Metalle wieder.<br />
Die Frage nach dem Warum beantwortet der Geologe<br />
Dr. Harald Elsner von der Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />
und Rohstoffe sowie der Deutschen Rohstoffagentur:<br />
„Aus verschiedenen Gründen sinken die<br />
Preise. Zunächst einmal ist ein Teil substituiert worden,<br />
beziehungsweise die Seltenen Erdenprodukte<br />
werden mehrfach gebraucht.“ Weiter meint der Geologe,<br />
die Nachfrage sei auch zurückgegangen, weil Minen<br />
in Australien und den USA an das Netz gegangen<br />
seien. Damit ging der Druck auf den Markt zurück.<br />
Zurzeit fördern die Chinesen wie gehabt. Sie haben<br />
jedoch Schwierigkeiten, ihr Material zu verkaufen.<br />
Weiterhin gewinnen die Australier die Metalle am<br />
Mount Weld und bereiten das Material dann in Malaysia<br />
auf. Die Amerikaner beuten in Kalifornien ein großes<br />
Vorkommen aus und in Südafrika soll ebenfalls<br />
gefördert werden.<br />
Auch in Indien gewinnt man in Odisha Seltene Erden.<br />
Dort werden die Metalle in Lagerstätten von Zirkon<br />
und Titan von Indern für Japan abgebaut. Ebenfalls<br />
in Kasachstan bauen die Japaner die Metalle für ihren<br />
Bedarf ab, so der Geologe von der Bundesanstalt. Ziel<br />
der japanischen Bestrebungen ist es, von chinesischen<br />
Importen unabhängig zu werden, denn sie halten die<br />
chinesischen Lieferanten für unzuverlässig. Der Abbau<br />
in Grönland würde eine Investition von 2,3 Mrd US-<br />
Dollar verschlingen. Jedoch ist das Kapital noch nicht<br />
vorhanden. Die Frage nach der Wiedergewinnung beantwortet<br />
Elsner: „Zurzeit liegt die Recyclingquote bei<br />
etwa einem Prozent. Eine Ursache ist, dass Windkraftgeneratoren<br />
und Elektroautos, die größere Mengen Seltene<br />
Erden enthalten, noch nicht in den Markt zurückfließen“,<br />
nennt Elsner als Begründung.<br />
Bislang sind die Hightech-Metalle noch stark in<br />
unter schiedlichen Produkten verstreut. Unternehmen<br />
wie Osram recyceln die Metalle aus Energiesparlampen<br />
selbst, indem sie ihre verwendeten Produkte zurücknehmen.<br />
Denn dann ist genau bekannt, wo das<br />
Material steckt und es kann in der gleichen Spezifikation<br />
wiederverwendet werden. Die deutschen Unternehmen<br />
arbeiten leider zyklisch, bemängelt Elsner. Für<br />
ihn heißt dies, dass bei Preissenkungen das Interesse<br />
sinkt – wenn der Preis steigt, wird dann der Ruf nach<br />
staatlicher Unterstützung laut.<br />
Prof. Dr.-Ing. Kerstin Kuchta von der TU Hamburg<br />
meint, dass zum Beispiel Siemens intensiv an Substitutionsstrategien<br />
forsche. Sie ist sicher, dass in den nächsten<br />
zwei bis drei Jahren verschiedene Optionen zur<br />
Verfügung stehen werden, die komplette Substitution<br />
jedoch nicht möglich ist. Gleichzeitig sieht sie beim<br />
Elektronikschrott die Schwierigkeit der großen Verdünnung.<br />
Sie setzt in diesem Punkt ihre Hoffnung auf<br />
ein neues Elektronik-Gesetz. Dieses könnte fordern,<br />
dass die Seltenen Erden nicht mehr so verdünnt vorliegen.<br />
Zum Recycling favorisiert die Umweltingenieurin<br />
auch biotechnologische Verfahren.<br />
Zu Substitutionsstrategien bei Automobilherstellern<br />
befragt, meint Peter Weisheit von der Technologiekommunikation<br />
Volkswagen: „Bei einigen Bauteilen,<br />
bei denen Permanentmagnete mit Seltenen Erden<br />
zum Einsatz kommen, wird bereits seit geraumer Zeit<br />
auch über Alternativen mit ferritischen Magneten<br />
nachgedacht.“<br />
■<br />
Autor<br />
Dr. Thomas Isenburg<br />
4<br />
5<br />
4) Prof. Dr.-Ing. Kerstin<br />
Kuchta, Technische Universität<br />
Hamburg-Harburg,<br />
kümmert sich um die<br />
Abfallressourcenwirtschaft<br />
auch bei den<br />
Seltenen Erden.<br />
5) Dr. Harald Elsner,<br />
Geologe an der Bundesanstalt<br />
für Geowissenschaften<br />
und Rohstoffe<br />
(BGR), ist Experte für<br />
Seltene Erden.<br />
Bild:TU Hamburg<br />
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Stangen - Abteilung<br />
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Profile - Abteilung<br />
Fax +39 <strong>03</strong>0 7701228<br />
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Abl Srl Agentur der Eural Gnutti S.p.A.<br />
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<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
Drahtseilakt Risk Management<br />
Wertschöpfungskette stetig im Auge behalten<br />
Supply Chain Risk Management gehört heute zu den dringendsten und wichtigsten Aufgaben<br />
auf der Agenda der Unternehmen. Nur durch ein kontinuierliches Monitoring kann ein<br />
Unternehmen mögliche Gefahren in der Lieferkette erkennen.<br />
Die Prognostizierbarkeit der ökonomischen<br />
Entwicklung hat in einem extremen Maß abgenommen.<br />
Unternehmen rechnen sowohl<br />
mit größerer Häufigkeit mit exogenen<br />
Schocks als auch mit einer deutlichen Zunahme der Auswirkungen<br />
von Extremereignissen. Zudem führt der globale<br />
Aktionsradius der Unternehmen, die hohe Integration<br />
der Wertschöpfungsketten und die abnehmende Wertschöpfungstiefe<br />
zu einer sehr hohen Exponiertheit gegenüber<br />
verschiedenen Risikotypen und zu einer Verkettung<br />
einzelner Risikofaktoren. Dazu bergen die umfassenden<br />
und komplexen rechtlichen Anforderungen auf nationaler<br />
und internationaler Ebene neue Gefahren. Und schließlich<br />
stehen Unternehmen sich mit zunehmender Transparenz<br />
und öffentlichem Interesse gegenüber ihrer gesamten Wertschöpfungskette<br />
konfrontiert – wie eingetretene Imageschäden<br />
großer Konzerne aufgrund von Problemen bei<br />
asiatischen Zulieferern gezeigt haben.<br />
Der Drahtseilakt eines funktionierenden<br />
Risk Management verhindert größere<br />
Schäden in der Wertschöpfungskette.<br />
Bild: alphaspirit - Fotolia<br />
SUPPLY CHAIN<br />
IM FOKUS<br />
42 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
Analyse und Risiko Assessment Road Map Implementierung<br />
Interviews<br />
CFO / CPO<br />
SWOT<br />
Risikokarte<br />
Planung der<br />
Implementierung,<br />
KPI Controlling<br />
Einsatz Risiko -<br />
Management<br />
Messkriterien<br />
Supply Chain<br />
Analyse<br />
Financial Health<br />
Check Analyse<br />
Abgleich mit<br />
Unternehmens -<br />
und Risikostrategie<br />
Konsolidierung / Portfolio Betrachtung<br />
(Finanzielle Implikationen)<br />
Einsatz<br />
Controlling<br />
Optimierung<br />
Prozesse und<br />
Organisation<br />
Die ganze Welt der<br />
Normelemente<br />
Risikodossier<br />
Exemplarisches Supply Chain Risk Management Projekt (Quelle: BrainNet / KPMG)<br />
Supply Chain<br />
Risikokompetenzcenter<br />
GN 115.7<br />
Türverriegelungen mit Bügelgriff<br />
Das kontinuierliche Monitoring der<br />
Supply Chain im Hinblick auf die strategischen<br />
Lieferanten gewinnt vor diesem Hintergrund<br />
eine kritische Bedeutung für die<br />
Überlebensfähigkeit der Unternehmen.<br />
Die Gesamtheit dieser Entwicklungen hat<br />
zwar zu einer Expansion der Risikomanagementsysteme<br />
in Unternehmen geführt.<br />
Dennoch blieb das Risikomanagement<br />
über viele Jahrzehnte eine „interne“<br />
Disziplin: Mit Methoden, Instrumenten<br />
und einem rechtlichen und organisatorischen<br />
Rahmen, die mit Blick auf das einzelne<br />
Unternehmen ausgelegt waren. Die<br />
Wertschöpfungskette blieb dabei in einem<br />
hohen Maße „ausgeklammert“, eine Art<br />
Black Box, die nicht als aktiv steuerbare<br />
Größe, sondern als Invarianz in den Rechnungen<br />
der Risikoexperten auftauchte.<br />
Gleichzeitig sind entsprechende Fachkenntnisse<br />
bis heute überwiegend in dedizierten<br />
Abteilungen und Stäben, oder im<br />
Financial Department allokiert – nicht jedoch<br />
im Einkauf und Supply Chain Management,<br />
die auf dieses Wissen dringend<br />
angewiesen sind.<br />
Nachhaltige Procurement-Strategie<br />
In der Folge zeigt sich der Einkauf häufig<br />
nicht in ausreichendem Maße munitioniert,<br />
um volatilen Rohstoffpreisen, Währungsschwankungen,<br />
ökologischen und<br />
sozialen Problemen bei Zulieferern oder<br />
komplexen Compliance-Anforderungen effektiv<br />
zu begegnen. So belegte eine gemeinsame<br />
Untersuchung der European Business<br />
School und des Marktforschungsinstituts<br />
Lünendonk, dass ein professionelles Management<br />
finanzieller Schlüsselindikatoren<br />
und Risiken mit Blick auf die Supply Chain<br />
heute noch nicht state-of-the-art ist: Lediglich<br />
sieben von zehn Unternehmen verfügen<br />
über ein konsistentes Gesamtsystem für<br />
die kontinuierliche Steuerung und das<br />
Controlling von Cash-flow, Bonität der Lieferanten,<br />
oder Wechselkursen. Diese Situation<br />
induziert einen dringenden Handlungsbedarf:<br />
Denn ohne ein professionelles<br />
Supply Chain Risk Management kann eine<br />
langfristig ausgelegte und nachhaltige Procurement-Strategie<br />
nicht gestaltet werden.<br />
Die Einführung eines ganzheitlichen Risikomanagementsystems<br />
für Einkauf und<br />
Supply Chain Management setllt eine zentrale<br />
Führungsaufgabe dar. Trotz seiner<br />
enormen Bedeutung weist das Supply<br />
Chain Risk Management heute noch einen<br />
relativ geringen Reifegrad auf. Für eine substanzielle<br />
Weiterentwicklung ist eine enge<br />
Koordination zwischen der Finanz- und<br />
der Einkaufsabteilung unabdingbar, die gemeinsam<br />
einen geeigneten Aktionsrahmen<br />
aufspannen müssen.<br />
Das Fehlen organisatorischer und prozessualer<br />
Voraussetzungen ist heute eine der<br />
drei wichtigsten Hürden für die Umsetzung<br />
ganzheitlicher Supply Chain Risk Management<br />
Ansätze. Die zweite Hürde ist die<br />
mangelnde Integration der Kompetenzen –<br />
des Wissens des Finanzdepartments über<br />
Risikomanagementinstrumente und -prozesse<br />
und der Kenntnis der Wertschöpfungsketten,<br />
über die Einkauf und SCM<br />
verfügen. Und schließlich gibt es in den Einkaufs-<br />
und SCM-Abteilungen der Unternehmen<br />
einen massiven Qualifizierungsstau<br />
im Hinblick auf Risiko-, Compliance- und<br />
Finanzthemen, der über strukturierte und<br />
systemische Weiterbildungsansätze aufgelöst<br />
werden muss. Erst wenn diese Hürden<br />
überwunden sind, hat das Supply Chain<br />
Risk Management die Chance, zu einer effektiven<br />
und effizienten Disziplin zu werden.<br />
■<br />
Autor Sven T. Marlinghaus,<br />
Partner und Head of Strategic Sourcing & Procurement,<br />
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
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<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
An der Mengenschraube<br />
drehen und sparen<br />
Bedarfskontrolle und Mengenoptimierung<br />
Beim Einkauf Kosten optimieren – das geht nicht nur über<br />
den Preis. Auch die Bestellmenge kann optimiert werden.<br />
Unternehmen, die diese genau analysieren, können so viel<br />
Geld sparen.<br />
Welche Faktoren beeinflussen die Kosten für Materialien<br />
und Dienstleistungen? Spontan fällt<br />
den meisten Einkäufern der Preis ein – und vielleicht<br />
noch die Kosten für das Lagern und<br />
Warten der Beschaffungsobjekte. Aber auch die Bestellmenge bestimmt<br />
die Beschaffungskosten – eine Tatsache, die häufig unbeachtet<br />
bleibt. In vielen Einkaufsabteilungen überwiegt nämlich die<br />
Mei-nung, der Einkauf könne bei der Einkaufsformel „Einkaufskosten<br />
gleich Menge mal Preis“ nur die Preisseite angehen. Deshalb<br />
bleiben große Sparpotentiale ungenutzt.<br />
Um den Verbrauch von Materialien oder Dienstleistungen zu<br />
beeinflussen, stehen dem Beschaffungsmanagement sechs Hebel<br />
mit unterschiedlicher Durchschlagskraft zur Verfügung.<br />
Am Beispiel der Materialgruppe IT-Hardware lässt sich die<br />
Wirkungsweise der Mengenhebel leicht veranschaulichen: Ein<br />
Mittel, um die Einkaufsmenge zu reduzieren, ist das Intensivieren<br />
des Kostenbewusstseins im Unternehmen. Dieser Hebel zählt<br />
zu den schwächeren, denn sein Einsatz setzt fast ausschließlich<br />
auf die Kooperationsbereitschaft der Mitarbeiter. So können zum<br />
Beispiel in den Unternehmensbereichen die Kosten für Hardware<br />
und Instandhaltung transparent gemacht werden – in der<br />
Hoffnung, dass die Mitarbeiter vorsichtiger mit neuen Bestellungen<br />
umgehen.<br />
Ein stärkeres Mittel ist das Verschärfen der Bedarfskontrolle,<br />
bei der höherrangigere Vorgesetzte als zuvor (zum Beispiel Hauptabteilungs-<br />
statt Abteilungsleiter) die Bestellungen für IT-Hardware<br />
genehmigen. Die Bestellmenge lässt sich außerdem über eine<br />
Bedarfssubstitution steuern. User, die bisher einen Laptop nutzen,<br />
aber kaum reisen, können beispielsweise zum Einsatz von preiswerteren<br />
Desktop-Computern angehalten werden.<br />
Ebenfalls bewährt hat sich ein Verlängern der Anschaffungszyklen<br />
für die IT-Hardware von zum Beispiel drei auf vier Jahre.<br />
Optimierungen lassen sich auch über ein Reduzieren der eingekauften<br />
Hardware-Menge erzielen. Existieren zum Beispiel Serverkapazitäten<br />
an verschiedenen Standorten, bleiben in der Regel<br />
Restkapazitäten ungenutzt. Eine Konsolidierung des Serverbestands<br />
schafft hier Abhilfe. Die schärfste Waffe zum Eindämmen<br />
der Einkaufsmenge ist jedoch das Nutzen optimierter Technologien.<br />
Schafft ein Unternehmen beispielsweise Kopiergeräte an, die<br />
auch Druckfunktionen erfüllen, kann es seinen Bedarf an Druckern<br />
drastisch reduzieren. Das ist eine kleine strategische Entscheidung,<br />
mit der ein Unternehmen Einsparungen treffen kann.<br />
Bild: electriceye-fotolia.com<br />
Wenn an der richtigen Stelle die Mengenschraube angezogen wird, kann der Einkauf<br />
zusätzliche Einsparungen erzielen.<br />
Prozess des Mengenmanagements<br />
Um ein effektives Mengenmanagement zu etablieren, empfiehlt<br />
sich ein Vorgehen in zwei Phasen:<br />
Phase I: Potentialanalyse<br />
Im ersten Schritt geht es um das Beantworten der ‚sechs W des<br />
Einkaufs‘ (WER kauft WAS bei WEM zu WELCHEM Preis in<br />
WELCHER Menge WIE häufig ein?). Ziel dieser Datenerhebung<br />
ist es, ein Verständnis dafür zu bekommen, wofür genau das Unternehmen<br />
sein Einkaufsvolumen verwendet. Hierfür ist es nicht<br />
hinreichend, pauschal das Einkaufsvolumen für IT-Hardware pro<br />
Lieferant zu erheben. Vielmehr sollte das Einkaufsvolumen Materialgruppen,<br />
Lieferanten und Unternehmenssparten zugeordnet<br />
werden. Dieser Ansatz ist aufwändig, bringt aber wichtige Detailerkenntnisse.<br />
Im zweiten Schritt gilt es, die durch das Mengenmanagement<br />
erreichbaren Einsparpotentiale abzuschätzen. Dazu<br />
sind die Einkaufspraktiken, -vorschriften und Kontrollmaßnahmen<br />
im Unternehmen durch Interviews mit Bedarfsträgern aus<br />
verschiedenen Hierarchieebenen und Unternehmenssparten zu<br />
recherchieren und zu vergleichen. Hieraus lassen sich wiederum<br />
Anhaltspunkte für Einsparungen ableiten.<br />
Ihren Abschluss findet die Analyse des Einsparpotentials in der<br />
Priorisierung der Materialgruppen nach Höhe des möglichen Einsparvolumens<br />
und nach dem Schwierigkeitsgrad der entsprechenden<br />
Kostensenkungsinitiative. Wichtig ist in diesem Zusammenhang<br />
das Festlegen einer Messlatte (‚Baseline‘), an der die Höhe der<br />
erzielten Einsparungen abzulesen ist.<br />
44 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
Phase II: Konzeption und Umsetzung<br />
Damit eine fundierte Auswahl der<br />
Hebel für die Mengenoptimierung<br />
erfolgen kann, ist es<br />
wichtig, ein Verständnis dafür<br />
zu entwickeln, was die Treiber,<br />
also die Ursachen für die hohen<br />
Bestellmengen, sind. Im Fall des PC-Einkaufs<br />
ist dies häufig die turnusgemäße Erneuerungsrate,<br />
die irgendwann von der IT-Abteilung festgelegt<br />
wurde. Da es oft eine Vielzahl von Men gentreibern gibt,<br />
erfordert ihr Identifizieren viel investigative Detailarbeit.<br />
Sind die Mengentreiber erfasst, sollten alle sechs Hebel für<br />
jede Material- und Untergruppe auf ihre Anwendbarkeit hin abgeklopft<br />
werden. Dazu sollte das Unternehmen sowohl interne<br />
(durch einen Vergleich von Unternehmenssparten/Standorten) als<br />
auch externe Benchmarks (durch einen Vergleich zu anderen Unternehmen)<br />
nutzen. Sind die Mengenhebel für jede Materialgruppe<br />
ausgewählt, kann die Umsetzung beginnen. Hierbei ist es erforderlich,<br />
die Einhaltung (‚Compliance‘) der vereinbarten<br />
Kostensenkungen zu überwachen und zu überprüfen, ob die Einkaufsbudgets<br />
auch um die erzielten Einsparungen gekürzt werden.<br />
Prozess des Mengenmanagements<br />
Phase I: Potentialanalyse<br />
Analyse des<br />
Einkaufsvolumens<br />
und Festlegung der<br />
Messlatte für die<br />
Einsparungsberechnung<br />
Abschätzung der<br />
Einsparpotentiale<br />
Phase II: Realisierung Einspatpotential<br />
Identifizierung<br />
der Mengentreiber<br />
Auswahl von<br />
geeigneten<br />
Hebeln zur<br />
Reduzierung der<br />
Einkaufsmenge<br />
Change Management bei den internen Bedarfsträgern<br />
Für die Analyse der Mengentreiber in einem Unternehmen gibt es eine klare<br />
strukturierte Handlungsfolge, die dem Einkauf als Grundlage dient.<br />
Umsetzung der<br />
Maßnahmen<br />
zur Mengenoptimierung<br />
Change Management<br />
Ein kritischer Faktor für den Erfolg der Mengenoptimierung besteht<br />
im ‚taking on board‘ der Mitarbeiter. Auch eine Unterstützung<br />
durch den Vorstand beziehungsweise die Geschäftsleitung ist<br />
von großer Bedeutung. Die Unternehmensleitung sollte ihre Führungsaufgabe<br />
wahrnehmen und die Maßnahmen zur Mengenoptimierung<br />
kommunizieren und regelmäßig kontrollieren sowie bei<br />
Nichteinhaltung Sanktionen aussprechen. Nach Möglichkeit sollten<br />
alle Hierarchieebenen gleichermaßen an den Einsparmaßnahmen<br />
teilnehmen: Gehen die oberen Etagen mit gutem Beispiel voran,<br />
erhöht dies die allgemeine Akzeptanz im Unternehmen.<br />
FAZIT<br />
Um die notwendigen Einsparungen zu erzielen, sollte sich der Einkauf<br />
von seinem tradierten Denken – Kosten sparen alleine durch Preisoptimierungen<br />
– lösen und das Optimieren der Einkaufsmengen als gleichberechtigte<br />
Lösung mit einzubeziehen. Denn der Einkauf der Zukunft<br />
dreht nicht mehr nur an der Preisschraube, er reduziert auch auf intelligente<br />
Art die Beschaffungsmenge.<br />
Autor<br />
Dr. Bernhard Höveler, Höveler Holzmann Consulting<br />
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E-PROCUREMENT<br />
Zauberwort Idealabwicklung<br />
Beschaffung per elektronischem Datenaustausch<br />
Die Automatisierung in der operativen Abwicklung von Beschaffungsprozessen bindet<br />
Kunden und Lieferanten enger aneinander, steigert die Effizienz und reduziert die Fehlerquote.<br />
Der Maschinen- und Anlagenspezialist Krones ist mit der Entwicklung sehr zufrieden.<br />
Weg von der manuellen, fehlerträchtigen Prozessbearbeitung<br />
auf Papier, hin zum einfachen,<br />
schnellen und unkomplizierten elektronischen<br />
Datenaustausch mit den Lieferanten bei der Beschaffung<br />
– dieses Ziel hat sich das bayrische Unternehmen Krones<br />
gesetzt. ‚Idealabwicklung‘ lautet das Zauberwort. Die Einführung<br />
des elektronischen Datenaustausches (EDI = Electronic data<br />
interchange) zur Kommunikation mit den Lieferanten ist Teil des<br />
E-Business-Prozesses bei Krones. Ziel ist die Umstellung von bisher<br />
traditionellen, meist papierbehafteten Geschäftsprozessen, auf<br />
den elektronischen Datenaustausch mit allen Krones-Lieferanten.<br />
Dies betrifft sämtliche Geschäftsprozesse gleichermaßen, so auch<br />
die Beschaffung. Bereits 20<strong>03</strong> führte Krones daher ein Lieferan-<br />
tenportal ein: Eine webbasierte Applikation, über die der Belegfluss<br />
im Beschaffungsprozess mit den Lieferanten abgewickelt<br />
wurde. Dies war jedoch noch immer mit hohem manuellem Aufwand<br />
seitens der Lieferanten verbunden.<br />
Beschaffungsprozess als elektronischer Datensatz<br />
Um dem Ziel einen deutlichen Schritt näher zu kommen, wurde<br />
Anfang 2010 zwischen Krones und dem Mess<strong>technik</strong>-Spezialisten<br />
Endress+Hauser die Einführung der so genannten ‚Idealabwicklung‘<br />
beschlossen, also die Abwicklung der Bestellungen via EDI.<br />
Dabei werden die verschiedenen Dokumente des Beschaffungsprozesses<br />
als elektronischer Datensatz direkt zwischen den Warenwirtschaftssystemen<br />
von Krones und Endress+Hauser transferiert.<br />
1<br />
2<br />
46 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
E-PROCUREMENT<br />
Firmenporträt<br />
Krones<br />
Der Krones-Konzern plant, entwickelt<br />
und fertigt Maschinen sowie<br />
komplette Anlagen für die Bereiche<br />
Prozess-, Abfüll- und Verpackungs<strong>technik</strong>.<br />
Millionen Flaschen, Dosen<br />
und Formbehälter werden mit Krones<br />
Anlagen verarbeitet, vor allem in<br />
Brauereien, der Soft-Drink-Branche,<br />
in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie<br />
sowie in der Chemie, Pharmazie<br />
und Kosmetik.<br />
Seit der Gründung 1951 entwickelte<br />
sich Krones zum „Rundum-Partner“<br />
für seine Kunden. Maschinenbau,<br />
Anlagen-Knowhow, Verfahrens<strong>technik</strong>,<br />
Mikrobiologie und Informations<strong>technik</strong><br />
wurden miteinander verknüpft<br />
und optimiert. Heute ist Krones<br />
ein Synonym für System<strong>technik</strong>.<br />
Weltweit beschäftigt das Unternehmen<br />
rund 12 000 Mitarbeiter, der<br />
Konzernumsatz 2011 betrug 2,480<br />
Mrd Euro.<br />
Mehr unter: www.krones.de<br />
Hannover<br />
16.09.-21.09.<strong>2013</strong><br />
Halle 4, Stand C42<br />
den Seiten qualitativ hochwertiger und deutlich schneller. Der manuelle<br />
Aufwand in der operativen Abwicklung konnte stark reduziert<br />
und die Fehlerquote gegenüber der „händischen“ Erfassung deutlich<br />
minimiert werden.<br />
Heute beschafft Krones über 99 % des Endress+Hauser Beschaffungsvolumens<br />
über die ‚Idealabwicklung‘ (EDI). 2012 waren dies<br />
bereits über 1 600 Bestellungen. Krones zeigt sich „insgesamt sehr<br />
zufrieden über die bisher erzielten Ergebnisse“, so Roland Weinfurtner,<br />
Krones-Projektleiter Strategischer Einkauf. „Wir freuen uns, auf<br />
dieser Basis gemeinsam mit Endress+Hauser die Aktivitäten auch<br />
künftig auszubauen.“ Ansätze dafür könnten die zunehmende<br />
elektro nische Vernetzung tief in die jeweiligen Prozesse der Wertschöpfungskette<br />
sowie der Austausch strukturierter Informationen<br />
(Stammdaten) zwischen den Geschäftspartnern sein.<br />
■<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer, Eckart Hauser (Endress+Hauser)<br />
WIR SORGEN<br />
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Es gibt keine manuellen Schnittstellen mehr. Mit jeder Bestellung<br />
erhält Endress+Hauser elektronisch die jeweiligen Datensätze der<br />
zu beschaffenden Produkte. Voraussetzung der korrekten und automatischen<br />
Verarbeitung ist die vollständige Übereinstimmung der<br />
in den jeweiligen Systemen hinterlegten und relevanten Daten. Dies<br />
verlangt im Vorfeld durchgängig abgestimmte Prozesse, aktuelle<br />
und konsistente Stammdaten, sowie Offenheit für neue Wege und<br />
Vorgehensweisen.<br />
Bei Abweichungen, beispielsweise durch Neuanlage eines Artikels,<br />
wird vom System ein Workflow zur Auftragsabwicklung erzeugt. Dabei<br />
werden die Referenzdatensätze ergänzt bzw. aktualisiert, sodass<br />
sie bei der nächsten Bestellung direkt weiterverarbeitet werden können.<br />
Über 1 700 verschiedene Produkte können inzwischen über diesen<br />
Prozess beschafft werden. Die technische Umsetzung erfolgte<br />
zuver lässig und schnell durch die Endress+Hauser Infoserve. Zertifiziert<br />
als SAP Customer Competence Center und als SAP Hosting und<br />
Business-Partner bietet InfoServe<br />
mit über 200 Mitarbeitern alle<br />
Dienstleistungen eines modernen<br />
Rechenzentrums. Die langjährigen<br />
Erfahrungen in Integrationsprojekten<br />
ermöglichten, dass die erste<br />
Ideal abwicklung bei Krones bereits<br />
im März 2011 erfolgte. Der gesamte<br />
Beschaffungsprozess wurde auf beiwww.amf.de
E-PROCUREMENT<br />
Interview<br />
eAuctions in der Praxis<br />
Mit elektronischen Auktionen können Preisverhandlungen unterstützt und neue Einsparpotenziale<br />
gehoben werden. Wie dies in der Praxis umsetzbar ist, darüber sprachen wir mit Raoul Gröning, Director<br />
Procurement Methods and Processes bei der Siemens Switzerland Ltd.<br />
Herr Gröning, welche Beweggründe hatten Sie um, eAuctions<br />
bei sich einzusetzen?<br />
Raoul Gröning: Uns haben drei Beweggründe dazu geführt,<br />
eAuctions einzuführen. Zum einen stand die Kostenreduzierung<br />
bei bestimmten Materialgruppen im Vordergrund. Zum zweiten<br />
eine Effizienzsteigerung im internen Vergabeprozess und letztendlich<br />
wollten wir die Transparenz in unseren Abläufen erhöhen.<br />
Wann haben Sie mit der Umstellung begonnen?<br />
Raoul Gröning: Im Oktober 2011 wurden bei uns die ersten Auktionen<br />
in unserem Projektgeschäft durchgeführt. Nachdem unsere<br />
Geschäftsführung vom Nutzen überzeugt war, wurde ein weltweiter<br />
Rollout vorgenommen. Und dann ist es doch ein bisschen<br />
schneller ins Rollen gekommen, als wir dachten.<br />
Welche Materialien kaufen Sie mit wie vielen Mitarbeitern ein?<br />
Raoul Gröning: Zu einem Drittel kaufen wir Dienstleistungen und<br />
zu zwei Dritteln Materialien ein. Dazu gehört alles, was wir für die<br />
Produktion unserer Produkte benötigen, angefangen bei elektronischen<br />
Bauelementen und Mechanikkomponenten bis hin zu Montagedienstleistungen.<br />
Unsere Einkäufer sitzen in 20 Ländern und<br />
verhandeln lokale als auch globale Verträge.<br />
Für welches Tool haben Sie sich entschieden?<br />
Raoul Gröning: Wir haben uns für einen recht flexiblen schweizamerikanischen<br />
Anbieter entschieden. PYP Auction wurde schon<br />
in kleineren Siemens-Business Units eingesetzt, die damit sehr<br />
gute Erfahrungen gemacht hatten.<br />
Welche Summe wickeln Sie jetzt schon über das neue Tool ab?<br />
Raoul Gröning: Wir wickeln jetzt rund 15 Prozent des Einkaufsvolumens<br />
mit der elektronische Plattform PYP Auction ab. Das<br />
heißt natürlich, dass noch nicht alle Lieferanten im System sind.<br />
Wenn wir neue Projekte oder Materialanfragen haben, laden wir<br />
unsere Lieferanten sukzessive ein, sich zu registrieren.<br />
Wie nehmen Ihre Lieferanten die Auktionen an?<br />
Raoul Gröning: Die Annahme ist überraschend gut. Wir dachten,<br />
dass es deutlich mehr Widerstand gibt. Aber unsere Kommunikation<br />
ist hier auch ziemlich klar: Wenn unsere Lieferanten Neugeschäft<br />
erhalten wollen, müssen Sie sich an den Auktionen beteiligen.<br />
„Ich empfehle, eine Plattform zu nutzen, die<br />
einfach strukturiert und intuitiv zu bedienen<br />
ist. Die meisten Tools auf dem Markt sind<br />
overdesigned .“<br />
Raoul Gröning ,<br />
Director Procurement Methods & Processes,<br />
Siemens Schweiz AG,<br />
Building Technologies Division<br />
48 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
E-PROCUREMENT<br />
Ist der Preis das einzige Entscheidungskriterium in Auktionen?<br />
Raoul Gröning: Es ist ganz wichtig, den Lieferanten klar mitzuteilen,<br />
dass auch bei Auktionen die Gesamtkosten betrachtet werden.<br />
Neben Technik-, Logistik- und Qualitätsaspekten heißt bei uns Gesamtkosten<br />
auch immer, die Performance des Lieferanten in der<br />
Vergangenheit mit einzubeziehen. Der Lieferanten-Vergleichs-Faktor<br />
fließt bei einer Vergabe in die Auktionsplattform immer mit ein.<br />
Da gibt es für einige Supplier einen Bonus, für andere einen Malus,<br />
je nachdem wie beispielsweise ihre Performance bisher war.<br />
Wie schulen Sie Ihre Mitarbeiter weltweit für diese Plattform?<br />
Raoul Gröning: Die Schulungen finden per Webkonferenzen statt.<br />
In einer Stunde hat man normalerweise das Tool erklärt, eine Live-<br />
Demonstrationen vorgeführt und eine Test-Auktion durchgeführt.<br />
Das ist wirklich ein ganz kurzes Training, das aber ausreicht, um<br />
mit dem Tool zu arbeiten. Und in größeren Spots mit mehreren<br />
Einkäufern halten wir Inhouse-Trainings von einem halben Tag<br />
ab, in denen wir auch Case Studies machen können.<br />
Welche Auktionstypen verwenden Sie?<br />
Raoul Gröning: Wir verwenden vorwiegend English Reverse. Der<br />
Vorteil dabei ist, dass sowohl die Einkäufer als auch die Lieferanten<br />
das Prinzip kennen. Im Privaten nutzen viele aufsteigende Preisauktionen,<br />
bei unseren Einkaufs-Auktionen ist das Prinzip natürlich<br />
umgekehrt. Und zusätzlich bietet es sehr viel Transparenz. Wir<br />
sehen auf einen Blick wo die Zweit- und Drittplatzierten liegen. Das<br />
ist dann auch für darauf folgende Vergaben interessant.<br />
Hat sich der Wunsch nach Transparenz erfüllt?<br />
Raoul Gröning: Wir haben in einigen Ländern schon Auktionsraten<br />
von 40 Prozent. Dort gibt es genaue Zahlen darüber, was verauktioniert<br />
wurde, ob die Einkaufsprozesse eingehalten wurden,<br />
ob es ausreichend Wettbewerb gab. Darauf aufbauend können wir<br />
übergreifend mit unserem Zentraleinkauf Material- und Lieferantenstrategien<br />
weiterentwickeln. Da geht es beispielsweise darum zu<br />
analysieren, wo wir Wettbewerb erhöhen müssen, indem neue Lieferanten<br />
eingeführt werden. Das lässt sich durch die Transparenz<br />
auf PYP Auctions gut überblicken.<br />
Können Sie jetzt schon die Einsparungen benennen?<br />
Raoul Gröning: Da wir auch bei normalen Verhandlungen unsere<br />
Savings holen, ist es schwierig zu sagen, was wir durch Auktionen<br />
zusätzlich gewinnen konnten. Aber wir schätzen, dass es zwischen<br />
2 und 4 Prozentpunkte zusätzliche Savings durch die Anwendung<br />
dieses Tools gab. Zudem wurde die Effizienz erheblich gesteigert.<br />
In Ländern, wo PYP Auctions stärker eingesetzt wird, kann man<br />
beobachten, dass Einkäufer mehr Zeit für strategische Tätigkeiten<br />
aufbringen können.<br />
■<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
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BREMEN STUTTGART VARSSEVELD-NL WINTERSWIJK-NL<br />
<strong>03</strong> / <strong>2013</strong> 49
E-PROCUREMENT<br />
Ein Warenkorb für alle Bedarfe<br />
Durch Streamlining die Wirtschaftlichkeit verbessern<br />
Zuverlässigkeit und Flexibilität sind zwei Qualitätsmerkmale, die zusammen einen unschlagbaren Wettbewerbsvorteil<br />
gegenüber der Konkurrenz ergeben. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist eine funktionierende<br />
Lieferantenbasis.<br />
Bild: ifm electronic<br />
Lieferanten, die mit den sich ändernden Anforderungen<br />
„mitwachsen“ und den Wertschöpfungsprozess<br />
von der Entwicklung bis zur Serienlieferung<br />
mittragen, sind für ifm electronic<br />
ein wichtiger Erfolgsfaktor. Durch einen Zentraleinkauf,<br />
mit der Verantwortung für die weltweite Lieferantenbasis,<br />
und einem Projekteinkauf in allen Divisionen ist<br />
es gelungen, einheitliche Vorgehensweisen im Einkauf<br />
mit dezentraler Präsenz in allen Entwicklungsprojekten<br />
zu realisieren.<br />
Seit 2008 ist bei ifm electronic die Softwarelösung<br />
von Pool4Tool für den Einkauf im Einsatz. „Ziel war es<br />
immer, eine Informations- und Kommunikationsplattform<br />
für alle Standorte und Lieferanten weltweit zu<br />
schaffen“, erklärt Andreas Welke, Leiter Zentraleinkauf<br />
der ifm electronic GmbH. „Wir bieten unseren Kunden<br />
absolute Zuverlässigkeit, Termintreue und eine hohe<br />
Verfügbarkeit, sowohl für alle kataloggeführten Produkte<br />
als auch Neuprodukte aus Entwicklungsprojekten.“<br />
Um diesen Grad an Zuverlässigkeit und Flexibilität zu<br />
erreichen, seien Partner, die sich diesem Anspruch<br />
ebenfalls stellen, unverzichtbar.<br />
Fehlerquote eliminieren<br />
ifm electronic bindet seine Lieferanten über Pool4Tool<br />
in den Beschaffungsprozess mit ein. Somit ist auch auf<br />
der Seite der Lieferanten die Voraussetzung gegeben, die<br />
Daten in integrierten Prozessen medienbruchfrei auszutauschen.<br />
Alle Beteiligten partizipieren von einer<br />
schnellen und fehlerfreien Kommunikation mit dem<br />
Effekt einer verbesserten Wirtschaftlichkeit. „Das ist<br />
eine wichtige Voraussetzung, die es dem Lieferanten ermöglicht,<br />
dieser Anforderung ohne zusätzlichen administrativen<br />
Aufwand gerecht zu werden“, betont Welke.<br />
Firmenporträt<br />
ifm electronic<br />
Messen, steuern, regeln – seit der Firmengründung 1969 optimiert die ifm electronic<br />
gmbh kontinuierlich technische Abläufe fast aller Industriezweige. In über 70 Ländern<br />
entwickeln und vertreiben rund 5 000 Beschäftigte Lösungen für rund 105 000 Kunden<br />
aus Maschinenbau und Industrie. Neben Positions- und Prozesssensoren zählen Sensoren<br />
für Motion Control und Sicherheits<strong>technik</strong> zum Programm. Außerdem bietet ifm<br />
Produkte für die industrielle Bildverarbeitung und Kommunikation sowie Identifikationssysteme<br />
und Systeme für mobile Arbeitsmaschinen an. Auf dieser Basis erwirtschaftete<br />
die ifm electronic gmbh im Jahr 2012 einen Umsatz über 610 Mio Euro.<br />
Mehr unter: www.ifm.com<br />
50 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
E-PROCUREMENT<br />
ifm hat durch die Integration unterschiedlicher Geschäftsprozesse<br />
in Pool4Tool bereits eine hohe Transparenz<br />
über alle Entwicklungs- und Produktionsstandorte<br />
hinweg erreicht. Dadurch und insbesondere durch<br />
die anstehende Anbindung an SAP wird die Effizienz<br />
erhöht und gleichzeitig, durch Verzicht auf Medienbrüche,<br />
die Fehlerrate der verarbeiteten Daten eliminiert.<br />
Ein weiterer Vorteil ist die immer verfügbare<br />
Übersicht der anstehenden Aufgaben, also dem Arbeitsspeicher,<br />
auf den „elektronischen Schreibtischen“.<br />
In Summe wird durch die Automatisierung und Integration<br />
von Routinetätigkeiten in elektronischen<br />
Prozessen erreicht, dass für die Lead Buyer und Projekteinkäufer<br />
mehr Zeit bleibt, wertschöpfende, einkäuferische<br />
Tätigkeiten zu erledigen.<br />
Gleiche Regeln für alle<br />
Die Steuerung einer dezentralen Organisation ist ohne<br />
eine einheitliche und leistungsstarke Lieferantenplattform<br />
nicht vernünftig darstellbar. Entscheidender<br />
Faktor für den Einsatz von Pool4Tool war die Prozesssteuerung<br />
über Workflows. Eine Funktion, welche, unabhängig<br />
vom Standort, ein einheitliches Auftreten am<br />
Beschaffungsmarkt ermöglicht und Abläufe sowie Ergebnisse<br />
nach gleichen Regeln messbar und transparent<br />
macht. Die erforderliche Verbindlichkeit, auch<br />
gegenüber Kunden, wird erhöht. Schnelligkeit und<br />
Transparenz sind entscheidende Wettbewerbsvorteile.<br />
Diese werden maßgeblich durch ausgeklügelte Logistikprozesse<br />
in der gesamten Wertschöpfungskette unterstützt,<br />
wodurch Lieferfähigkeit und -zuverlässigkeit<br />
nicht durch hohe Lagerbestände „erkauft“ werden. Dafür<br />
ist die Umsetzung durch die Lead Buyer-Organisation<br />
bei den Zulieferern eine wichtige Voraussetzung.<br />
Ein wichtiger Schritt in der Umsetzung des Geschäftszieles<br />
von ifm ist es, Produkte aus Innovationsprojekten<br />
in einer definierten, kurzen Zeit am Markt<br />
einzuführen. Dazu braucht es optimierte Prozessabläufe<br />
und die Nutzung elektronischer Workflows für Standardisierungen.<br />
Die Gleichteile-Strategie für mechanische<br />
Komponenten erfolgt innerhalb der Projektarbeit in<br />
Entwicklungsprojekten. Unter fachlicher Leitung des<br />
Zentraleinkaufs sitzen die Projekteinkäufer in jeder Division<br />
bei der Entwicklung und sind in allen Entwicklungsprojekten<br />
Team-Mitglieder. Damit ist gewährleistet,<br />
dass der Input des Einkaufs gegeben ist. Auch die<br />
Der Einkauf von ifm electronic:<br />
managt:<br />
kauft:<br />
hat:<br />
ist:<br />
EUR 154 Mio. Einkaufsvolumen (Produktionsmaterial)<br />
ca. 15.000 Kaufteile<br />
640 Serienteilelieferanten<br />
zentral organisiert mit fachlicher Führung für Projekteinkauf<br />
Rückkoppelung in die Lead Buyer-Organisation ist über<br />
die Kriterien ‚Technologievarianz oder -neuerung‘, ‚Beschaffungswert‘<br />
und ‚Sourcing Table‘ gegeben.<br />
Ein seit Jahren installierter und etablierter BANF-<br />
Workflow ist beispielsweise jener für die Musterbeschaffung<br />
und Anfrage von mechanischen Komponenten.<br />
Dies ist der Prozess mit der höchsten Integrationstiefe.<br />
Er beginnt mit der Anlage eines Tickets durch den Entwickler<br />
und endet mit der Gutschrift an den Lieferanten.<br />
„Unterbrochen“ wird der Prozess lediglich durch die<br />
Wareneingangsbuchung im ERP-System.<br />
Alle in einem Entwicklungsprojekt entstehenden<br />
Neuteile werden über diesen Prozess durch den Entwickler<br />
in Form eines Tickets erfasst und somit der Prozess<br />
zur Anfrage und Musterbeschaffung angestoßen.<br />
Das Ticket wird im nächsten Schritt an den verantwortlichen<br />
Projekteinkäufer auf dessen elektronischen<br />
Schreibtisch weitergeleitet und von diesem bearbeitet,<br />
indem er beispielsweise logistische Anforderungen formuliert<br />
oder Jahresmengen vorgibt. Durchgängigkeit<br />
und Schnelligkeit im gesamten Prozess werden unter<br />
anderem dadurch gewährleistet, dass die Feldwerte aus<br />
dem Ticket in die RFQ (Anfrage) übernommen, also<br />
fehlerfrei übertragen werden. Die anzufragenden Lieferanten<br />
sind durch das Warengruppenmanagement des<br />
verantwortlichen Lead Buyers vorgegeben und werden<br />
dem Projekteinkauf automatisch vorgeschlagen.<br />
Der Angebotsvergleich im Szenariomanager bietet<br />
eine einfache und schnelle Transparenz über alle Anbieter.<br />
Aufgrund der Durchgängigkeit im Prozess über<br />
mehrere verschiedene Funktionsbereiche und die reibungslose<br />
Kommunikation zwischen Pool4Tool und<br />
SAP wurde der Anfrage- und Musterbestellprozess um<br />
mehrere Tage verkürzt und der Aufwand für administrative<br />
Aufgaben im Einkauf erheblich reduziert. Für<br />
ifm electronic bedeutet die massive Prozessbeschleunigung<br />
einen klaren Wettbewerbsvorteil.<br />
■<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
Die Materialkosten haben<br />
einen sehr hohen Einfluss<br />
auf die Produktkosten.<br />
Damit ifm electronic<br />
seinen Kunden höchste<br />
Qualität zu einem<br />
günstigen Preis anbieten<br />
kann, werden die<br />
Zulieferer sehr früh in die<br />
Entwicklung neuer<br />
Produkte mit einbezogen.<br />
1 2<br />
Bild: ifm electronic<br />
Bild: ifm electronic<br />
<strong>03</strong>/<strong>2013</strong> 51
LITERATUR<strong>EINKAUF</strong><br />
Fachinformationen sind wichtig, häufig jedoch<br />
ein schwer kalkulierbarer Kostenfaktor. Mit<br />
einem eProcurement-System kann der Literatureinkauf<br />
in einen schlanken Beschaffungsprozess<br />
überführt werden.<br />
Literaturbeschaffung<br />
mit E-Procurement spart<br />
Optimierte Prozess-Abläufe bringen erhebliche Kosteneinsparungen<br />
Literaturbeschaffung mit den gängigen E-Procurement-Handelssystemen – so werden<br />
alle Geschäftsvorgänge papierlos und zeitnah bearbeitet. Dadurch werden enorme<br />
Kosten, aber auch viel Zeit gespart.<br />
Reduzierter Beschaffungsaufwand<br />
Direktanbindung an eine eProcurement-Plattform<br />
■ Reduzierter<br />
Beschaffungsaufwand:<br />
Beschaffung von Content jeglicher<br />
Art, ob als Print- oder Digital-Ausgabe<br />
■ Hohe Transparenz: Einbindung von<br />
C-Teilen wie Visitenkarten, Geschäftsdrucken<br />
etc. möglich<br />
■ Saubere Prozesse: Anbindung an Ihre<br />
firmeneigene IT / Ihr ERP-System<br />
■ Vereinfachtes Bestellwesen: voll<br />
elektronische Arbeitsabläufe<br />
■ Optimierter Zahlungsverkehr: Auf<br />
Wunsch EINE Rechnung pro Monat<br />
für alle Lieferungen<br />
■ Kostenreduzierung: durch Bündelung<br />
innerhalb des Einkaufs<br />
Die Vorteile des E-Procurement können<br />
auch bei der Literaturbeschaffung genutzt<br />
werden. Durch die Anbindung an<br />
bestehende Plattformen können hier Bedarfe<br />
über ein ERP-System gesteuert werden. „Die Einkaufsplattform<br />
bietet eine Bündelung vieler Kataloge in<br />
einem Shop, was dem Kunden die Möglichkeit gibt, in<br />
mehr als 25 Mio Publikationen zu suchen“, betont Konstanz<br />
Pluskwa, Leiter der IT-Abteilung bei A. Stein’sche<br />
Buchhandlung. Nicht nur, dass die Auswahl über die<br />
Anbindung an ein eProcurement-System riesig ist, die<br />
angebotenen Publikationen werden durch tägliche Updates<br />
auch immer auf dem neuesten Stand gehalten.<br />
„Bei uns stehen durch die täglichen Katalogaktualisierungen<br />
von 9 Großhändlern aus Europa und den USA<br />
auch Neuerscheinungen sofort zu Verfügung“, so<br />
Pluskwa. Dabei stehen den Firmen-Portalen nicht nur<br />
Print-Medien zur Auswahl, sondern auch eBooks,<br />
eJournals, Datenbanken, C-Materialien wie Visitenkarten<br />
oder Geschäftsdrucke. Bei der Bestellung durch<br />
den Kunden wird im System gleichzeitig eine Bestandsprüfung<br />
durchgeführt, um Mehrfachbestellungen eines<br />
Titels zu vermeiden. Der Bestellvorgang kann vom Eingang<br />
bis zur Auslieferung permanent überwacht werden.Auch<br />
die Preisgestaltung hat auf den eProcurement<br />
viele Vorteile. Eine tagesfrische Preisgestaltung<br />
sorgt dafür, dass der Literatureinkauf up to date ist.<br />
Auch die Pflege von Zeitschriften-Abonnements ist<br />
mithilfe der elektronischen Lösung einfacher. „Zeit-<br />
52 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
LITERATUR<strong>EINKAUF</strong><br />
schriften und Zeitungen werden mit dem tagesaktuellen<br />
Cover angezeigt. Nach Rücksprache mit dem Kunden<br />
passen wir die Laufzeit der Abos dem Geschäftsjahr<br />
an“, betont Pluskwa. „Bei Bestellungen aus diesem Katalog<br />
hat der Kunde die Möglichkeit, sich anstelle eines<br />
Neuabos auf eine bestehende Leserliste eintragen zu<br />
lassen.“ Diese Leserlisten seien jederzeit an das Nutzungsvolumen<br />
anpassbar.<br />
Durch ein individuelles Reporting stehen den Einkaufs-Verantwortlichen<br />
außerdem bei einer eLösung<br />
stets Analysen über das Kaufverhalten seiner Nutzer<br />
zur Verfügung. Damit kann eine jährliche Abo-Bereinigung<br />
ohne Probleme vorgenommen werden und somit<br />
Kosten durch unsachgemäße Mehrfachbuchungen<br />
verhindert werden. Folgebelastungen sind somit kein<br />
Problem mehr.<br />
Einkauf von Fachmedien über einen OCI-Punch<br />
Kunke o. Kundensystem Ihr System Stein System Stein Office<br />
Kunde<br />
Anmeldung<br />
Bücher<br />
eBooks<br />
Zeitschriften<br />
ePaper<br />
Normen<br />
eDatenbanken<br />
Recherchen<br />
Visitenkarten<br />
Übersetzungen<br />
Geschäftsdrucke<br />
Beschaffungsplattform<br />
für Fachmedien<br />
Warenkorb<br />
Mitarbeiter<br />
Kostentransparenz hilft sparen<br />
Insgesamt bietet eine an das ERP angegliederte Plattform<br />
für Literatureinkauf also eine Menge von Arbeitserleichterungen.<br />
Die Titelsuche ist einfacher, die<br />
Recherche im Firmenportal vereinfacht sich und die<br />
Bestellungen können jederzeit überwacht werden.<br />
Zusätzlich bietet sich die Möglichkeit, auf einfachem<br />
Wege auch auf die digitalen Medien umzustellen.<br />
„Die Ausrichtung des Kunden gibt uns den Weg vor,“<br />
erläutert der IT-Experte Pluskwa. „Die A. Stein’sche<br />
Buchhandlung sieht sich da als B2B-Partner, deren<br />
Systeme auf Prozesseinfachheit und Usability ausge-<br />
richtet ist. Dem Kunden soll der Weg zur Nutzung<br />
von Fachmedien durch optimierte Prozesse vereinfacht<br />
werden.“<br />
Die direkte Anbindung an ERP-Systeme kann unübersichtliche<br />
Bestellvorgänge eliminieren und die<br />
Pflege der Bestände erheblich erleichtern. Von Einkauf<br />
über Verwaltung und Monitoring ist nahezu alles möglich.<br />
Die Beschaffung von Medien ist mit elektronischen<br />
Workflows kosteneffizienter gestaltbar. ■<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
Wahlweise ist die<br />
Direktanbindung an das<br />
SAP-System oder an eine<br />
E-Procurement-Plattform<br />
möglich.<br />
Mehr unter: www.<br />
buchversand-stein.de<br />
AN1305TN
LITERATUR<strong>EINKAUF</strong><br />
Interview<br />
„Das Nutzungsverhalten ist immer noch<br />
ausgesprochen printaffin. Verbessern die<br />
Verlage hier ihre Angebote, wird sich<br />
das langsam verändern.“<br />
Werner Müller,<br />
Programmleiter Corporate,<br />
Schweitzer Fachinformationen<br />
Bild: Schweitzer<br />
Ein Buch, viele Leser:<br />
Das E-Book im Unternehmen<br />
Man sieht immer mehr Menschen, die sich ins digitale Lesegerät vertiefen und ihren Roman als E-Book<br />
lesen. Doch wie sieht es in Unternehmen aus? Wird die klassische Fachbibliothek bald durch eine interne<br />
E-Book-Datenbank ersetzt? TECHNIK+<strong>EINKAUF</strong> sprach mit Werner Müller, der bei Schweitzer Fachinformationen<br />
als Programmleiter für den Bereich Corporate verantwortlich ist.<br />
Herr Müller, E-Books sind auf dem Vormarsch, heißt es. Aber<br />
bislang doch eher im Privatbereich, oder?<br />
Müller: Ganz im Gegenteil. Immer mehr Unternehmen entdecken die<br />
Vorteile der digitalen Fachliteratur. Das fängt schon bei der Logistik an:<br />
Sie haben keine Lieferzeiten mehr, und das Buch ist rund um die Uhr<br />
verfügbar. Volltextsuche und Ausdruckoptionen verschaffen ganz neue<br />
Möglichkeiten, intensiv damit zu arbeiten. Bei uns kann das Buch zudem<br />
vor dem Kauf eine begrenzte Zeit lang online durchgeblättert werden.<br />
Das gibt dem Nutzer einen hilfreichen Überblick über Inhalte und<br />
Struktur und erleichtert die Kaufentscheidung.<br />
Die Idee von Fachbibliotheken in Unternehmen ist ja, dass alle<br />
Mitarbeiter Zugriff haben sollten. Wie ist das beim E-Book: Hat<br />
nur der interessierte Mitarbeiter die Lizenz zum Lesen?<br />
Müller: Wer das so handhabt, vergibt die Chancen der E-Fachliteratur,<br />
die ja gerade im schnellen Teilen liegen. Und zwar völlig unabhängig<br />
vom jeweiligen Arbeitsort. Unser Prinzip sind deshalb<br />
unternehmensweite Lizenzen. Das heißt: Der Zugang zum E-Book<br />
wird einmal gekauft und alle interessierten Kollegen können ohne<br />
weitere Zusatzkosten darin lesen. Das ist für weltweit agierende<br />
Unternehmen interessant, aber auch für Unternehmen, die auf<br />
mehrere Standorte verteilt oder in einem sehr großen Gebäude untergebracht<br />
sind. Die Mitarbeiter sparen sich lange Wege und damit<br />
jede Menge Zeit.<br />
Kann denn auch gleichzeitig gelesen werden?<br />
Müller: Ja, das funktioniert bei uns ohne Probleme durch das sogenannte<br />
Non-Linear-Lending-Modell. Entweder lesen die Nutzer<br />
54 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
LITERATUR<strong>EINKAUF</strong><br />
an ihrem PC oder sie laden sich die Texte auf das iPad oder andere<br />
Lesegeräte herunter. Derzeit bieten wir knapp 330 000 englischund<br />
deutschsprachige Titel in unserer E-Book-Library an, und<br />
täglich werden Hunderte neuer Titel von den Verlagen in den Katalog<br />
übertragen, zu allen möglichen Themenkategorien.<br />
Wir hätten gerne mal ein Beispiel für die E-Book-Nutzung mit<br />
Angaben der Kosten...<br />
Müller: Nehmen Sie einen Titel aus dem Bereich Technische Optik.<br />
Das Buch kostet in Printform aktuell 26,80 Euro, als E-Book dagegen<br />
nur 21,99 Euro. Wenn Sie diesen Titel nun über unsere E-Book-<br />
Plattform erwerben, haben Sie das zeitlich unbegrenzte Recht einer<br />
Firmenlizenz erworben. Das<br />
Non-Linear-Lending-Modell<br />
„überwacht“ die Nutzung des<br />
E-Books. Dabei kann jedes E-<br />
Book an 325 Nutzungstagen<br />
pro Jahr gelesen werden. Ist<br />
die Zeit verbraucht, kann man<br />
entweder warten, bis das Jahr<br />
um ist und erhält dann automatisch<br />
und ohne Zusatzkosten<br />
erneut 325 Nutzungstage.<br />
Oder man kauft direkt ein<br />
zweites Exemplar, so dass die<br />
Nutzungstage auf 650 erhöht<br />
werden. Man kauft also nur<br />
nach Bedarf. Ein E-Book<br />
könnte so theoretisch von 325<br />
Mitarbeiter konzernweit jeweils<br />
einen Tag gelesen werden.<br />
Welche Branchen profitieren<br />
denn besonders?<br />
Müller: Es fing bei den sogenannten<br />
STM-Branchen an,<br />
also Science, Technic and Medicine.<br />
Schon in den 90er Jahren<br />
wurden hier E-Medien genutzt.<br />
Entsprechend gibt es<br />
heute Unternehmen aus diesem<br />
Bereich, deren Informationsbudget<br />
zu 90 Prozent dafür<br />
eingesetzt wird. Andere Branchen<br />
ziehen jetzt nach. Insgesamt<br />
hinken wir hier aber dem<br />
amerikanischen Markt hinterher.<br />
Doch der Blick über den<br />
großen Teich zeigt uns: der<br />
Einzug des E-Books in die Unternehmen<br />
ist nicht zu stoppen.<br />
Gibt es besondere Regularien,<br />
die beim Einkauf von<br />
E-Books zu beachten sind?<br />
Müller: Gar nicht. Bei uns läuft die Bestellung der digitalen Fachliteratur<br />
genauso ab wie der Einkauf von gedruckten Büchern und<br />
Zeitschriften. Unsere E-Book-Plattform ist komplett verzahnt mit<br />
den sonstigen Einkaufsprozessen. Wer ein bestimmtes Buch<br />
sucht, erhält mit einem Klick alle verfügbaren Medienarten in einer<br />
Übersicht und sieht so auf einen Blick, ob die gewünschte<br />
Fachliteratur bereits digital vorhanden ist. Dann sind es nur noch<br />
wenige Bestellschritte, und das E-Book ist unternehmensweit verfügbar.<br />
Ohne Lieferzeit, ohne interne Wege. Einfach anklicken<br />
und lesen.<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer
TECHNIK SPANNTECHNIK<br />
Aktuelle Trends<br />
in der Spann<strong>technik</strong><br />
Kompakter, leichter, schneller und vor allem automatisch<br />
Sinkende Losgrößen und steigende Variantenvielfalt zusammen mit dem Zwang zur möglichst effizienten<br />
Produktion zwingen die Spann<strong>technik</strong>, leichter und ‚intelligenter‘ zu werden. Das gilt sowohl für das<br />
Werkzeug als auch für das Werkstück.<br />
Bei der Frage um Trends im Bereich Werkstückspann<strong>technik</strong><br />
muss Mario Baur, Abteilungsleiter Marketing<br />
bei Röhm, nicht lange nachdenken: „Mechatronische<br />
Spannmittel sind das Thema. Elektrospannzylinder ersetzen<br />
hydraulische, das ist energieeffizient, da sie im Gegensatz<br />
zum Hydraulikaggregat nicht immer mitlaufen müssen.“ Dies<br />
spart im Schichtbetrieb etwa 14 000 kWh/Jahr pro Maschine. Außerdem<br />
kann man Hübe vorwählen und die Spannkräfte während<br />
des Prozesses ändern.<br />
Ein weiterer Trend betrifft fast alle Branchen: Gewicht reduzieren.<br />
„Wo es nicht nötig ist, kann man Material wegnehmen, etwa<br />
zwischen den Backen. Als Beispiel: ein normales Futter wiegt<br />
19 kg, dasselbe Futter in Leichtversion 15 kg und beide sind gleich<br />
gut“, berichtet Mario Baur. Durch das reduzierte Massenträgheitsmoment<br />
kann die Maschinenspindel dynamischer beschleunigen<br />
und abbremsen.<br />
Marten Veenendaal, Marketingleiter der Komet Group, setzt<br />
aktuelll auf Schrumpffutter: „Das sind hochgenaue Werkzeugspannsysteme,<br />
die sich unkompliziert einsetzen lassen. Ihre Stärken<br />
sind die schlanke Bauform, hohe Rundlaufgenauigkeit und<br />
Spannkraft. Der Zeitbedarf fürs Ein- und Ausschrumpfen ist gering.“<br />
Die reibschlüssige Verbindung zwischen Futter und Werkzeug<br />
ist jedoch so fest, dass sich ein sehr hohes Drehmoment übertragen<br />
lässt. Marten Veenendaal ergänzt: „Immer häufiger werden<br />
übrigens Spannfutter nachgefragt, mit denen es möglich ist, Rundlauffehler<br />
der Maschinenspindel schnell und μm-genau zu kompensieren.“<br />
Bei Sandvik setzt man auf Modularität und Schnelligkeit. Heinz<br />
Dohlen, Produktmanagement Modulare Systeme bei Sandvik, berichtet:<br />
„Unser manuelles, modulares Coromant Capto Spannsystem<br />
ermöglicht einen schnellen Wechsel innerhalb weniger Sekunden<br />
mit einer Positioniergenauigkeit von +/- 2 μm durch eine<br />
hochgenaue Kupplung. Man braucht weniger als eine halbe Umdrehung<br />
zum Spannen und Lösen und die Selbsthemmung sorgt<br />
dafür, dass das einmal gespannte Werkzeug sich nicht mehr lösen<br />
kann.“ Als weiteren Trend sieht Heinz Dohlen möglichst kompakte<br />
Systeme, die einen schnellen Wechsel erlauben mit einer hochgenauen<br />
Kupplung.<br />
Michael Knauer, Produktbereichsleiter Spann<strong>technik</strong> bei der<br />
Hoffmann-Group, ist sich sicher: „Wuchtgüte wird zunehmend<br />
zum zentralen Thema. Bei steigenden Drehzahlen verbessert die<br />
Kombination aus feingewuchteter Werkzeugaufnahme und gewuchtetem<br />
Werkzeug den Rundlauf, die Oberflächengüte und verlängert<br />
die Lebensdauer der Maschinenspindel.“<br />
Neue Werkstoffe für die Spann<strong>technik</strong><br />
Werkstück- und Werkzeugspann<strong>technik</strong> haben natürlich einige<br />
gemeinsame Trends: möglichst kompakt und möglichst schneller<br />
Wechsel und den am besten automatisch. Aber bei Hainbuch arbeitet<br />
man auch mit, für die Spann<strong>technik</strong>, neuen Materialien.<br />
„Die ultraleichten Spannmittel aus Carbon eröffnen ganz neue<br />
Möglichkeiten. Bis zu 70 Prozent weniger Gewicht sind damit bei<br />
gleichem Spannmitteltyp möglich und das bei identischen Spannkraftwerten“,<br />
so Thomas Hübl, stellvertretender Verkaufsleiter bei<br />
Bild: Hainbuch<br />
Das Schnellwechselsystem-centrote erlaubt die<br />
drastische Reduzierung der Spannmittelwechselzeiten<br />
durch Schnellverschlussmechanik.<br />
Bild: Röhm<br />
Elektro-Hohlspanner der neuesten Generation: Sie<br />
vereinen die Stärken der Präzisionsmechanik mit<br />
modernster Regelungs<strong>technik</strong> und Elektronik.<br />
Bild: Röhm<br />
Das PKF-MT ist ein ‚micro technology‘ Spannfutter<br />
und eignet sich für die Bearbeitung von filigranen<br />
Werkstücken.<br />
56 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
TECHNIK SPANNTECHNIK<br />
Auf dem Spannbalken können Bauteile auf beiden<br />
Seiten gespannt werden. Das Lineal auf der<br />
Basisschienenoberfläche ermöglicht schnell<br />
wiederholbares Positionieren der Spannaufsätze<br />
in der Verzahnung der Spannschiene.<br />
Bild: Hoffmann Group<br />
<strong>03</strong> / <strong>2013</strong> 57
TECHNIK SPANNTECHNIK<br />
Hainbuch. Zudem überzeugen die Leichtgewichte mit geringem<br />
Energieverbrauch, höherer Produktivität und einer Entlastung der<br />
Maschinenspindel. 30 % schnellere Spindelbeschleunigungen, höhere<br />
Drehzahlen und eine Stückzeitreduzierung von rund 6 % sind<br />
so möglich. Damit lässt sich die Jahreskapazität schnell um zehntausende<br />
Bauteile steigern. Wichtig für den Prozess ist die regelmäßige<br />
Kontrolle durch ein Spannkraftmesssystem. „Auf der einen<br />
Seite brauchen wir eine starke Haltekraft für massive Bauteile,<br />
auf der anderen Seite werden zunehmend dünnwandige Werkstücke<br />
fertig bearbeitet, die bereits konturnah gegossen, geschmiedet<br />
oder tiefgezogen sind. Wird hier etwas zu stark gespannt, kann<br />
sich das filigrane Bauteil verformen“, so Thomas Hübl.<br />
Wie auch bei der Werkzeugspann<strong>technik</strong> gilt schnelleres Wechseln<br />
und flexibleres Umzurüsten als Ziel. Das ist möglich mit Wechselsystemen,<br />
die sich für Außen- wie für Innenspannung eignen. Sie<br />
reduzieren die Umrüstzeit von einer Stunde auf Minuten, selbst bei<br />
schwerem Spannmittel. „Adapter mit einem speziellen Zentriersystem<br />
mit Kugeln sind weniger schmutzanfällig, da sie weniger innere<br />
Berührfläche haben – Kugeln rollen eigentlich immer – kann nichts<br />
verkanten oder klemmen“, fügt Thomas Hübl bei.<br />
Eine weitere Triebfeder für neue Entwicklungen in der Werkstückspann<strong>technik</strong><br />
ist die sinkende ‚time to market‘. „Wir haben<br />
deshalb den Vorrichtungs-Butler entwickelt, eine Software, die den<br />
Vorrichtungskonstrukteur bei der Erstellung einer modularen<br />
Spannvorrichtung unterstützt und erheblich Zeit sparnt“, so Andreas<br />
Binder, Division Manager Workholding, bei Erwin Halder.<br />
Einen weiteren Trend sieht Andreas Binder darin, dass vieles,<br />
was früher geschliffen wurde, heute nur noch gefräst wird. Um dieselbe<br />
Oberflächengüte zu erreichen, ist sehr vibrationsarmes Spannen<br />
wichtig. Dazu muss das Werkstück an mehreren Stellen zusätzlich<br />
abgestützt werden. Der hart umkämpfte Spann<strong>technik</strong>markt<br />
erfordert neue Lösungen. „Genau hier setzen unsere modularen<br />
Spannsysteme an“, so Andreas Binder. Die Module können immer<br />
wieder verwendet und für unterschiedlichste Spannaufgaben eingesetzt<br />
werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass in gewissen<br />
Grenzen schnell praktische Spannlösungen entwickelt werden<br />
können. „Das ist wie Lego für Ingenieure, die so Elemente und<br />
Vorgehensweisen praxisnah ausprobieren können, was im Prototypenbereich<br />
sehr vorteilhaft ist“, weiß Andreas Binder.<br />
Automatisiertes Positionieren und Spannen<br />
„Rüstzeiten drastisch reduzieren und dadurch die Maschinenlaufzeiten<br />
deutlich erhöhen. Dies sind zwei Faktoren, die in einer wirtschaftlichen<br />
Fertigung immer bedeutender werden“, sieht Johannes<br />
Sayler, Produktmanager bei AMF, als weiteren wichtigen<br />
Trend. Dazu gehört auch, Werkstücke in der Bearbeitungsmaschine<br />
automatisiert positionieren und spannen. Dies ermöglicht eine<br />
Reduktion der Nebenzeiten schon ab Losgröße 1. Die Zukunft der<br />
Spann<strong>technik</strong> sieht Sayler in der modular und individuell aufgebauten<br />
Werkstückspannung.<br />
Zeit ist und bleibt eine wichtige Triebfeder und fördert den<br />
Trend zum Nullpunktspannsystem. Gegenüber konventioneller<br />
Spann<strong>technik</strong> werden bis zu 90 % der Rüst-, Wechsel- und Nebenzeiten<br />
eingespart. „Vorgerüstete Basisplatten können sekundenschnell<br />
manuell oder automatisch mit definiertem Nullpunkt gewechselt<br />
werden“, so Michael Knauer. Spannen und positionieren<br />
geschieht dann in einem Arbeitsgang. Ein weiterer Trend ist auch,<br />
nachts mannlos zu fertigen. „Speziell für automatisierte Anwendungen<br />
wurden Spanntöpfe mit einer mechanischen Zwangsöffnung<br />
und Abfragemöglichkeiten zur Spannsituation entwickelt, als<br />
perfekt aufeinander abgestimmte Komponenten im Baukasten“,<br />
sieht Michael Knauer hier als Herausforderung.<br />
FAZIT<br />
Im Bereich der Spann<strong>technik</strong> – werkstück wie werkzeigseitig – ist über<br />
neue Materialien- und Werkzeugkonzepte viel in Bewegung geraten.<br />
Viele Spann<strong>technik</strong>hersteller entwickeln noch fleißig im Geheimen<br />
neue Lösungen. Deshalb ist momentan noch nicht genau abzusehen,<br />
was an Neuem kommen wird und welche Systeme sich letztlich im<br />
Markt etablieren werden.<br />
■<br />
Autor<br />
Barbara Stumpp<br />
Bild: Heinbuch<br />
Die rüstfreundlichen Leichtgewichte<br />
eignen sich besonders für den Einsatz auf<br />
Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren<br />
mit geringem Beladegewicht.<br />
58 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
www.halder.de<br />
…mit SICHERHEIT<br />
hoch hinaus!<br />
Langjährige Erfahrung und eine gute Ausrüstung<br />
ist die beste Basis, um auch die<br />
größten Herausforderungen zu meistern.<br />
70<br />
Mit mehr als Jahren Erfahrung im<br />
Bau von Vorrichtungen<br />
und unseren vielseitigen Produkt- und<br />
Serviceangeboten in diesem Bereich<br />
sind wir der ideale Partner für die<br />
Konstruktion, Fertigung und Montage<br />
Ihrer Spannmittel.<br />
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Erwin Halder KG · Erwin-Halder-Str. 5-9 · 88480 Achstetten-Bronnen<br />
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Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 und EN 9100
TECHNIK SPANNTECHNIK<br />
1 2<br />
Komplexität im Griff<br />
Innovative Spannvorrichtung für 3D-Freiformflächen<br />
‚Basic Holding Fixture‘ und ‚Advanced Holding Fixture‘ nennt Schmalz seine neu entwickelten Vakuum-<br />
Aufspannsysteme, mit denen sich komplexe Bauteile für die CNC-Bearbeitung einfach aufspannen lassen.<br />
Je nach Ausführung geschieht dies manuell oder automatisiert.<br />
Neue Technologien, Kundenanforderungen, geänderte<br />
wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen<br />
– die Gründe für zunehmende Komplexität in<br />
Produktionsprozessen sind vielfältig. Ein Beispiel<br />
aus dem Automobilbau: Um die Emissionsgrenzwerte der EU zu<br />
erreichen, setzen die Fahrzeughersteller verstärkt auf Leichtbau.<br />
Denn weniger Gewicht bedeutet mehr Effizienz. Neben der Verwendung<br />
von innovativen Werkstoffen wie Karbon und hochfestem<br />
Stahl werden die Bauteile immer dünner.<br />
Um den damit verbundenen Steifigkeitsverlust zu kompensieren,<br />
muss die Form der Bauteile verändert werden. Bei dieser konstruktiven<br />
Anpassung entstehen komplexe Konturen, die keiner<br />
geometrischen Standardform entsprechen. Diese sogenannten<br />
Freiformflächen sind entsprechend aufwändiger zu bearbeiten<br />
und stellen vor allem die Aufspann<strong>technik</strong> vor neue Herausforderungen.<br />
Bisher wurden in solchen Fällen werkstückgebundene<br />
Spannvorrichtungen eingesetzt. Bei jedem Werkstückwechsel<br />
musste also die komplette Vorrichtung getauscht werden. Daraus<br />
resultieren lange Rüstzeiten und ein enormer Aufwand für die<br />
Konstruktion, Fertigung und Lagerung der Spannvorrichtungen.<br />
Diese Nachteile entfallen mit den neuen Vakuum-Aufspannsystemen<br />
von Schmalz.<br />
Basic Holding Fixture für manuelles 3D-Spannen<br />
Mit der Basic Holding Fixture (BHF) hat Schmalz eine einfache<br />
und praktische Lösung für das Aufspannen komplexer Geometrien<br />
mittels Vakuum entwickelt. Basis der Spannvorrichtung ist<br />
die sogenannte Uni-Base, die als manuell einstellbare Aufnahme<br />
für verschiedene Saugeroberteile dient. Sie lässt sich in der Höhe<br />
sowie in der Neigung frei positionieren und mittels passender<br />
Klemmhebel fixieren. Dadurch sind nur wenige Handgriffe nötig,<br />
um die Uni-Base an das gewünschte Werkstück anzupassen. Bei<br />
den Saugeroberteilen kann der Anwender aus verschiedenen Varianten<br />
wählen. Im einfachsten Fall kann mit einem Sauger-Cup mit<br />
zweidimensionaler Werkstückauflage gearbeitet werden. Dieser<br />
steht in verschiedenen Abmessungen zur Verfügung und kann zudem<br />
mit einer integrierten Hubfunktion ausgestattet werden. So<br />
können kleinere Unebenheiten ausgeglichen werden, ohne die<br />
Uni-Base neu einstellen zu müssen. Noch einmal deutlich mehr<br />
Flexibilität verspricht der Sauger-Cup ‚Balance‘: ein Saugeroberteil,<br />
bestehend aus einem Faltenbalgsauger und zusätzlichen federgelagerten<br />
Auflage-Pins. Die Uni-Base wird bei dieser Variante<br />
voreingestellt und anschließend das Werkstück positioniert. Dadurch<br />
werden die Auflage-Pins in Position gedrückt und können<br />
pneumatisch fixiert werden. Wird nun das Betriebsvakuum aktiviert,<br />
wird das Werkstück gegen die Auflagefläche gedrückt und so<br />
ausgesprochen verzugsarm fixiert.<br />
Die Basic Holding Fixture ist ab sofort erhältlich und kann auf<br />
allen gängigen Maschinentischarten wie T-Nutentisch, Glatttisch,<br />
Rastertisch oder Tisch mit Innospann Steel-Plate von Schmalz eingesetzt<br />
werden.<br />
Advanced Holding Fixture für automatisiertes 3D-Spannen<br />
In einer Technologiestudie hat Schmalz die Rüstfunktion des 3D-<br />
Aufspannsystems weitestgehend automatisiert. Die Advanced Holding<br />
Fixture (AHF) verfügt über höhenverstellbare Zylinderrohre,<br />
die gleichzeitig als Saugeraufnahme und Mediendurchführung<br />
dienen. Positioniert werden die Zylinder durch einen zentralen<br />
60 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
TECHNIK SPANNTECHNIK<br />
Bild 1: Manuelles 3D-Spannen:<br />
Vakuum-Aufspannsystem „Basic<br />
Holding Fixture“ mit flexibel<br />
einstellbarer Saugeraufnahme<br />
Uni-Base<br />
Bild 2: Automatisiertes 3D-Spannen:<br />
Technologiestudie „Advanced Holding<br />
Fixture“ mit höhenverstellbaren<br />
Pneumatikzylindern als Saugeraufnahme<br />
Firmenporträt<br />
Schmalz Vakuum<strong>technik</strong><br />
Schmalz zählt zu den weltweit führenden Anbietern in der Automatisierungs-,<br />
Handhabungs- und Aufspann<strong>technik</strong> und bietet<br />
Kunden aus zahlreichen Branchen innovative und effiziente Lösungen<br />
aus dem Bereich der Vakuum-Technik. Die Produkte von<br />
Schmalz werden in ganz unterschiedlichen Produktionsprozessen<br />
eingesetzt – wie zum Beispiel als Greifer an Roboterarmen in der<br />
Karosseriefertigung, in CNC-Bearbeitungszentren als Aufspannlösung<br />
für Möbelteile oder mit einem Bediener bei manuellen Hebeaufgaben<br />
von Kartonagen bis Solarmodulen. Das Unternehmen<br />
beschäftigt am Hauptsitz in Glatten (Schwarzwald) und in 15 Niederlassungen<br />
im Ausland rund 750 Mitarbeitende.<br />
Mehr unter: www.schmalz.com<br />
Antrieb. Über eine Schnittstelle zur<br />
CAM-Software werden die Endpositionen<br />
der Zylinder berechnet<br />
und an den Motor übermittelt.<br />
Sind diese erreicht, wird automatisch<br />
das Betriebsvakuum aktiviert<br />
und der Spannvorgang gestartet.<br />
Eine optionale Kugelauflage in der<br />
Mitte des Saugeroberteils erhöht<br />
die Aufnahme von Querkräften<br />
und sorgt dadurch für maximale<br />
Präzision bei der Bearbeitung.<br />
Mit der Advanced Holding Fixture<br />
lässt sich so der Rüstaufwand<br />
beim Spannen von komplexen<br />
Bauteilen zukünftig weiter reduzieren.<br />
Nach der positiven Resonanz<br />
arbeitet Schmalz jetzt intensiv an<br />
der Serienreife des innovativen<br />
Systems.<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
Der modulare Aufbau mit austauschbaren<br />
Saugeroberteilen eröffnet<br />
bei beiden Systemvarianten<br />
eine Vielzahl möglicher Einsatzgebiete.<br />
Einerseits eignen sie sich ideal<br />
für das verzugsarme Spannen<br />
von biegesteifen Werkstücken für<br />
CNC Laser- und Fräsbearbeitungen<br />
in der Holz-, Metall-, Kunststoff-<br />
und Faserverbundbranche.<br />
Andererseits können mit der automatisierten<br />
Variante auch Lösungen<br />
für das Spannen von biegeschlaffen<br />
Werkstücken realisiert<br />
werden. Ein weiteres Anwendungsfeld<br />
ist die Herstellung von Urmodellen<br />
aus Ureol im Modellbau. ■<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
Stromeinsparung von 13.800kw/h pro Jahr!<br />
Das entspricht dem Stromverbrauch von 4 Kleinfamilienhaushalten.<br />
Mit elektronischen Spannsystemen von RÖHM reduzieren Sie Ihre<br />
Energiekosten signifikant.<br />
Aufgrund der hohen Energieeffizienz setzen deshalb immer mehr<br />
Unternehmen auf die Elektromechanik. Mit den elektrischen Spannsystemen<br />
der E-Quipment-Serie leistet RÖHM somit einen wichtigen<br />
Beitrag zur nachhaltigen Steigerung der Energieeffizienz im<br />
Maschinenbau.<br />
RÖHM – der innovative Spezialist für Spanntechnologie.<br />
www.roehm.biz/elektrospanner/<br />
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Elektro-Voll- und Hohlspanner der E-Quipment-Reihe von RÖHM.<br />
Bohrfutter<br />
Zentrierspitzen<br />
Drehfutter<br />
Schraubstöcke<br />
Greif<strong>technik</strong><br />
→ Kraftspann<strong>technik</strong><br />
Spanndorne<br />
Werkzeugspannsysteme<br />
Sonderkonstruktionen<br />
<strong>03</strong> / <strong>2013</strong><br />
61
TECHNIK SPANNTECHNIK<br />
Kraftpakete für die Fertigung<br />
Prozessstabil wechseln mit leistungsdichten Spannmitteln<br />
Anspruchsvolle Werkstoffe, extreme Vorschübe, kleine Serien sind die heutigen Anforderungen an die<br />
Spann<strong>technik</strong>. Wer unter solchen Voraussetzungen mannarm, prozessstabil und effizient fertigen will,<br />
dem eröffnen die leistungsdichten Spannmittel neue Spielräume.<br />
So nutzt der Armaturenhersteller AS-Schneider das perfekte<br />
Zusammenspiel von Nullpunktspannmodulen,<br />
Kraftspannblöcken und Spannbacken, um die Hauptzeit<br />
eines Doppelspindlers im 24/7-Betrieb zu maximieren<br />
und selbst Eilaufträge wirtschaftlich zu bearbeiten. Rolf Fischer,<br />
bei AS-Schneider verantwortlich für Produktion und Logistik im<br />
Geschäftsbereich Industriearmaturen, forciert seit 25 Jahren die<br />
Automatisierung von Produktionsprozessen. Heute liegt der Automatisierungsgrad<br />
bei der Fertigung von Bauteilen für Ventilgehäuse<br />
zwischen 60 und 70 %.<br />
Ein neuartiges Fertigungskonzept mit automatisiertem Werkstück-<br />
und Spannmittelhandling soll diesen Wert nun weiter nach<br />
oben treiben. Hierzu wurden die vier Drehsatelliten eines<br />
zweispind ligen Vertikalbearbeitungszentrums Stama MC 531/<br />
Twin mit leistungsdichten VERO-S Nullpunktspannmodulen von<br />
Schunk ausgestattet. Per Roboter werden diese mit automatisch<br />
vorgerüsteten TANDEM plus Kraftspannblöcken beladen. „Die<br />
komplette Beschickung der Spannmittel erfolgt jetzt hauptzeitparallel“,<br />
erläutert Rolf Fischer. „Lediglich um die gespannten Rohbeziehungsweise<br />
Fertigteile mitsamt den Kraftspannblöcken automatisiert<br />
zu wechseln, wird die Maschine kurzzeitig gestoppt.<br />
“Was einfach klingt, fordert von den Spannmitteln Höchstleistun-<br />
gen, denn neben Stahl und Edelstahl werden auf der Maschine<br />
auch Ventilgehäuse und Komponenten aus Hastelloy, Monel, Duplex<br />
oder Titan bearbeitet. Speziell gefertigte Stufenwerkzeuge arbeiten<br />
sich mit extremen Vorschubkräften durch den Werkstoff.<br />
„Bei derart anspruchsvollen Bearbeitungen waren wir bisher nicht<br />
in der Lage, komplette Spannmittel prozessstabil zu wechseln“, betont<br />
Fischer. Schließlich müsse jeder einzelne Spanntopf einen<br />
kompletten Kraftspannblock sicher halten. „Erst mit VERO-S von<br />
Schunk wurde es möglich, eine solche Lösung zu realisieren.“ Ein<br />
patentiertes Antriebskonzept, bestehend aus Eil- und Spannhub,<br />
verleiht dem Nullpunktspannsystem Einzugskräfte von bis zu<br />
40 000 N und Haltekräfte von bis zu 75 000 N.<br />
Die Module nehmen extreme Querkräfte zuverlässig auf, ohne<br />
dass das Werkstück seine Position verändert oder verschleißträchtige<br />
Vibrationen an der Werkzeugschneide entstehen. Angesichts der<br />
Bearbeitungsparameter und des hohen Aufbaus aus Drehsatellit,<br />
Nullpunktspannmodul, Kraftspannblock und Spannbacke werden<br />
bei AS-Schneider höchste Anforderungen an die Steifigkeit der einzelnen<br />
Module gestellt. In diesem Zusammenhang hat sich die bei<br />
allen VERO-S Modulen serienmäßig integrierte Turbofunktion ausgezahlt,<br />
die in der Anwendung permanent aktiviert bleibt. Sie bewirkt,<br />
dass die Kolbenfläche des Spannschiebers zusätzlich zur<br />
1 2<br />
3<br />
62 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
TECHNIK SPANNTECHNIK<br />
Federkraft mit Druckluft beaufschlagt wird, wodurch die Einzugskräfte<br />
um bis zu 300 % steigen und die Steifigkeit der selbsthemmenden<br />
Spannung deutlich erhöht wird. Verglichen mit konventionellen<br />
Nullpunktspannlösungen sind signifikant höhere Zerspanungsparameter<br />
möglich. Um die Module vor Verschleiß zu schützen,<br />
sind sämtliche Funktionsteile von VERO-S serienmäßig in gehärtetem<br />
Edelstahl ausgeführt. Komplett abgedichtet können Späne,<br />
Staub und Kühlschmiermittel den Modulen auch auf Dauer nichts<br />
anhaben.<br />
Zur eigentlichen Werkstückspannung nutzt AS-Schneider<br />
kompakte, federgespannte Kraftspannblöcke der Baureihe TAN-<br />
DEM plus von Schunk. Mit ihrem einteiligen, steifen Grund körper,<br />
einer Keilhakenkinematik sowie langen, geschliffenen Backenführungen<br />
erzielen diese auf engstem Raum konzentrierte Spannkräfte<br />
von bis zu 55 kN. Zugleich gewährleisten sie eine exzellente Wiederholgenauigkeit<br />
von bis zu 0,01 mm. Damit sind die<br />
Kraftspannblöcke auch für anspruchsvollste Fräsbearbeitungen<br />
mit hohem Zeitspanvolumen, hohen Zyklenzahlen und minimalen<br />
Toleranzen ideal geeignet.<br />
Im Gegensatz zu pneumatischen oder hydraulischen Kraftspannblöcken<br />
muss beim federgespannten TANDEM KSF plus während<br />
des Spannmittelhandlings und während der Bearbeitung keinerlei<br />
Druck von außen anliegen. Stattdessen überträgt eine vorgespannte<br />
Druckfeder ihre Kraft so zuverlässig auf den Kolben, dass die Spannung<br />
dauerhaft verlustfrei erhalten bleibt – ein deutlicher Vorteil<br />
gegenüber pneumatischen Lösungen mit Druckerhaltungsventil, bei<br />
denen sich die Spannkraft im Laufe der Zeit verringern kann. Lediglich<br />
in der Rüststation werden die Kraftspannblöcke über eine gewöhnliche<br />
Hydrokupplung mit Druckluft beaufschlagt, so dass die<br />
Werkstücke voll automatisiert gewechselt werden können. ■<br />
Autor<br />
Johannes Grotz<br />
Firmenporträt<br />
AS-Schneider<br />
Das Familienunternehmen ist Hersteller<br />
von Industriearmaturen für<br />
die Mess- und Regel<strong>technik</strong>.<br />
Haupteinsatzgebiet der Armaturen<br />
ist die Messung von Druck und<br />
Differenzdruck im Anlagenbau.<br />
Die Ventile, Ventilblöcke und Baugruppen<br />
müssen viele Jahre lang<br />
und oft unter extremen Bedingungen<br />
ihre Funktion erfüllen. Drücke<br />
bis 2500 bar, Temperaturen bis<br />
750 °Celsius bei 400 bar sowie maximale<br />
Dichtheitsanforderungen<br />
bei der Durchleitung von aggressiven<br />
und hoch toxischen Medien<br />
sind an der Tagesordnung. Das Familienunternehmen<br />
zählt derzeit<br />
rund 300 Mitarbeiter. Es unterhält<br />
Niederlassungen in Rumänien,<br />
Singapur und Dubai.<br />
www.as-schneider.com<br />
© agencyteam · ARNO-13<strong>03</strong>6<br />
GESCHAFFEN, UM ZU SCHAFFEN.<br />
1) Die federgespannten Kraftspannblöcke<br />
TANDEM KSF plus gewährleisten auch dann<br />
eine prozessstabile Werkstückspannung,<br />
wenn keine Druckluft anliegt.<br />
2) Anlagenbediener Eduard Tschernetzki greift<br />
im Regelfall nur ein, um die Maschine zu<br />
programmieren oder die Spannbacken bzw.<br />
Greiferfinger umzurüsten.<br />
3) Der Roboter belädt die TANDEM plus<br />
Kraftspannblöcke außerhalb der Maschine<br />
und wechselt sie in gespanntem Zustand ein.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Karl-Heinz Arnold GmbH<br />
Karlsbader Str. 4<br />
73760 Ostfildern<br />
Tel.: 0711/34 802-0<br />
Fax: 0711/34 802-130<br />
www.arno.de<br />
www.jahr-des-bohrens.de
TECHNIK SPANNTECHNIK<br />
1 2<br />
3<br />
Bilder: AMF<br />
Nullpunktspanngeräte für<br />
erhöhte Maschinenlaufzeiten<br />
Ungeahnte Potenziale für Produktivitätssteigerung<br />
Spannvorgänge mit kurzen Rüstzeiten werden in der Fertigung umso wichtiger,<br />
je kleiner die Stückzahlen und je flexibler das Teilespektrum des Fertigers ist.<br />
Kocher-plastik hat seit 2009 Produktivität und Wertschöpfung<br />
durch den Einsatz intelligenter Spannsysteme<br />
beachtlich gesteigert. Was so nicht erwartet wurde:<br />
Die Systeme öffnen das Tor für eine noch produktivere<br />
Zukunft. „Durch den Einsatz der Nullpunktspannsysteme haben<br />
wir die Produktivität an den damals sieben Maschinen, wie erwartet,<br />
sofort deutlich erhöhen können“, berichtet Rudi Wolber. „Was<br />
uns überrascht hat, waren die zusätzlichen Steigerungspotenziale,<br />
die sich darüber hinaus mittel- und langfristig ergaben“, so der Leiter<br />
der Arbeitsvorbereitung beim Verpackungsspezialisten kocherplastik.<br />
Als man 2009 die Nullpunktspanntechnologie einführte,<br />
galt es jedoch zunächst, das Projekt sorgfältig vorzubereiten.<br />
Die Fertigungstiefe bei der Herstellung der erfolgreichen Abfüllmaschinen<br />
und -anlagen, die unter dem Markennamen bottelpack<br />
bei Anwendern höchsten Status genießen, liegt bei rund 70 %.<br />
„Alle systemrelevanten Teile fertigen wir ausschließlich selbst“,<br />
betont Wolber. Auf inzwischen insgesamt acht Vier- und Fünf-<br />
Achs-Bearbeitungszentren werden klassische Maschinenteile sowie<br />
Formen für die modular aufgebauten, kundenspezifischen Maschinen<br />
und Anlagen hergestellt. „Jede Maschine ist quasi eine<br />
Einzelanfertigung“, betont Wolber. Damit die Produktivität des<br />
Dreischichtbetriebs das Wachstum des Unternehmens mitmachen<br />
kann, wurden sieben Bearbeitungszentren für den Formenbau und<br />
die CNC-Fertigung mit Nullpunktspannsystemen ausgestattet.<br />
Bei der Auswahl des Anbieters und der Einführung in der Fertigung<br />
gab man sich viel Mühe und bildete eine Entscheidergruppe.<br />
Die Geschäftsleitung stand von Anfang an hinter der Investition, da<br />
Wolber sehr plausibel einen kurzen ROI und hohe Einsparpotenziale<br />
darlegen konnte. Bei den herzustellenden Maschinenteilen in Losgrößen<br />
von eins bis sechs ging man je Schicht von zwei bis fünf<br />
Werkstückwechseln aus. Die Ziele wurden klar formuliert:<br />
■ Rüstzeiten drastisch senken,<br />
■ Rüstvorgänge deutlich vereinfachen,<br />
■ Rüstvorgang aus der Maschine herausnehmen.<br />
Von den sechs Anbietern blieben in der zweiten Runde zwei übrig,<br />
von denen schließlich die Andreas Maier GmbH & Co. KG aus<br />
Fellbach das Rennen machte. „Ein Kriterium war letztendlich auch<br />
die Nähe des Anbieters“, erzählt Wolber. Die AMF-Nullpunktspannsysteme<br />
werden entweder direkt auf dem Maschinentisch<br />
eingesetzt oder es werden Adapterplatten verwendet, die ebenfalls<br />
Spannmodule beinhalten. Und manche Werkstücke werden auch<br />
direkt gespannt. Eingesetzt werden 140 der kraftvollen und kompakten<br />
Einbau-Spannmodule vom Typ K20 mit einer Haltekraft<br />
von bis zu 55 kN und die dazu gehörenden Spannnippel. Davon<br />
sind etwa 300 im Einsatz.<br />
Die K20-Spannmodule werden hydraulisch geöffnet und durch<br />
Federkraft mechanisch, selbsthemmend und formschlüssig verriegelt.<br />
Dabei spannen sie mit einer Wiederholgenauigkeit von<br />
64 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
TECHNIK SPANNTECHNIK<br />
4 5<br />
< 0,005 mm. „Optional kann eine Ausblasfunktion sowie eine Auflagenkontrolle<br />
angeschlossen werden“, schildert Markus Branz, Verkaufsingenieur<br />
bei AMF, die Möglichkeiten. „Die Handhabung ist<br />
denkbar einfach.“ Und so geschieht, was früher händisch mit<br />
Schraubstock, Spannpratzen und anderen Hilfsmitteln gespannt<br />
wurde, heute wie von Zauberhand schnell und sicher. Die gesparte<br />
Rüstzeit kommt den Maschinenlaufzeiten zugute und die geplante<br />
Investition in ein weiteres Bearbeitungszentrum konnte zunächst<br />
verschoben werden.<br />
Unter Einbeziehung aller betroffenen Abteilungen wie Konstruktion,<br />
AV, Programmierung und Fertigung wurde dann seitens<br />
der Geschäftsführung ein Prozess gestartet, der die Mitarbeiter abholte,<br />
einbezog und deren Bedenken ausräumte. Letzte Zweifel an<br />
der Überlegenheit der Nullpunktspannsysteme wurden beseitigt,<br />
indem eines von zwei nahezu identischen Bearbeitungszentren mit<br />
den AMF-Nullpunktspannsystemen bestückt wurde. Im direkten<br />
Vergleich waren die Bediener der nicht ausgerüsteten Maschine<br />
klar im Hintertreffen und bestanden sehr schnell ebenfalls auf das<br />
AMF-System. Neben den technischen und zeitlichen Vorteilen<br />
kommen nun weitere Vorteile zum Tragen. Die Mitarbeiter denken<br />
in dem System und entwickeln selbstständig eigene neue<br />
Ideen, wie die gesamten Fertigungs- und Spannvorgänge weiterhin<br />
optimiert werden könnten. „Das ist sicher das Ergebnis einer frühzeitigen<br />
und durchgängigen Einbeziehung aller Betroffenen in die<br />
Optimierungsprozesse“, ist sich Dietzsch sicher.<br />
■<br />
1) Bei kocher-plastik<br />
wurden die Mitarbeiter in<br />
der Fertigung frühzeitig<br />
in die Anschaffung des<br />
AMF Nullpunktspannsystems<br />
einbezogen.<br />
2) Die kraftvollen und<br />
kompakten Einbau-<br />
Spannmodule entwickeln<br />
Haltekräfte bis 55 kN.<br />
3) Die Fertigungstiefe bei<br />
der Herstellung der<br />
bottelpack Abfüllmaschinen<br />
und -anlagen liegt<br />
bei rund 70 %.<br />
4) Rüstplätze außerhalb<br />
der Maschinen<br />
erhöhen die Auslastung<br />
der Maschinen bei<br />
kocher-plastik erheblich.<br />
5) Die Grundplatte hat<br />
Spannnippel an der<br />
Unterseite für schnelles<br />
Rüsten mit dem<br />
AMF-Nullpunktspannsystem.<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
Firmenporträt<br />
AMF<br />
AMF, 1890 als Schlossfabrik Andreas Maier<br />
Fellbach gegründet, gehört heute zu den<br />
Marktführern rund ums Spannen, Schrauben<br />
und Schließen. Mit mehr als 5 000 Produkten<br />
sowie zahlreichen Patenten gehören<br />
die Schwaben zu den Innovativsten ihrer<br />
Branche. Durch weltweite Marktpräsenz haben<br />
die Mitarbeiter stets ein Ohr für die Anforderungen<br />
der Kunden. Daraus entwickelt<br />
AMF mit kompetenter Beratung, intelligenter<br />
Ingenieurleistung und höchster Fertigungsqualität<br />
immer wieder Standard- und<br />
Speziallösungen, die sich am Markt durchsetzen.<br />
Erfolgsgaranten sind Schnelligkeit,<br />
Flexibilität und gut qualifizierte Mitarbeiter.<br />
Mehr unter: www.amf.de
TECHNIK AUTOMATION<br />
Industrie 4.0 auf dem<br />
Weg in die Produktion<br />
Integrated Industry: Mehrwert für den Nutzer<br />
Maschinen, Anlagen, Werkstücke und Bauteile sollen künftig Daten und Informationen in Echtzeit<br />
austauschen. Dabei ist ein Wandel zu beobachten von der starren zentralen Fabriksteuerung<br />
zu einer dezentralen Intelligenz.<br />
Aufgaben, die heute noch der zentrale Leitrechner<br />
innehat, werden in Zukunft von Komponenten<br />
übernommen. „Sie vernetzen sich auf<br />
intelligente Art und Weise selbst, konfigurieren<br />
sich mit einem Minimalaufwand selbst und werden so den<br />
unterschiedlichen Anforderungen an Fertigungsaufträge auf<br />
selbststeuernde Weise gerecht“, prognostiziert Prof. Dr. Peter<br />
Post, Leiter Corporate Research & Programme Strategy bei<br />
Festo, mit Blick auf das neue Zeitalter der Industrie 4.0.<br />
Doch schon heute wird die moderne Fertigung vor große<br />
Herausforderungen gestellt: Sie muss flexibel, effizient und<br />
nachhaltig sein. Dazu kommen globale Phänomene wie knappe<br />
Ressourcen, demographischer Wandel, Energiewende,<br />
Globalisierung, Verstädterung und Individualisierung. Unter<br />
dem Schlagwort Industrie 4.0 wird dies unsere Entwicklungsund<br />
Produktionslandschaft in den Fabriken in den nächsten<br />
Jahren dramatisch verändern, um Deutschland im globalen<br />
Wettbewerb fit zu machen. Noch sind wir nicht so weit, es gibt<br />
noch Nachholbedarf, wie Professor Thomas Bauernhansl, Institutsleiter<br />
des Fraunhofer-Instituts für Produktions<strong>technik</strong><br />
und Automatisierung, auf einer Veranstaltung auf der Hannover<br />
Messe sagte: „Die industrielle Produktion ist noch nicht<br />
durchgängig in der digitalen Welt angekommen. Im Gegensatz<br />
zu vielen anderen Branchen steht der Maschinen- und<br />
Anlagenbau eher noch am Anfang der Digitalisierung.“ Doch<br />
es gibt bereits heute interessante und wegweisende Konzepte,<br />
Lösungen und Produkte unter dem Dach ‚Industrie 4.0‘, die<br />
eine neue Ära der Fertigung einläuten könnten.<br />
So hat etwa Festo Didactic, Ausrüster von technischen Bildungseinrichtungen<br />
und Beratungs- und Bildungsdienstleister<br />
der Industrie, mit der Transfer Factory der MPS-Produktlinie<br />
(Modular Production System) eine zukunftsweisende Lernumgebung<br />
für die beiden Bereiche Mechatronik und Automatisierungs<strong>technik</strong><br />
geschaffen, die gut und gerne Vorbild für künftige<br />
Produktionsstätten im 4.0-Zeitalter sein könnte. So lässt sich<br />
die Transfer Factory binnen Minuten neu konfigurieren und<br />
wird so zur wandelbaren Fabrik. Mit der passiven Werkstückträgerumlenkung<br />
können die Zellen der Transfer Factory ohne<br />
zusätzlichen Aufwand einzeln oder im Verbund genutzt werden.<br />
Der doppelseitige Aufbau der Zellen ermöglicht unterschiedliche<br />
Gruppenarbeitsszenarien: Auf beiden Seiten können<br />
Lernende unabhängig voneinander an je einer Bandstrecke<br />
arbeiten. Alle Zellen der Lernfabrik sind mit Rollen ausgestattet.<br />
Sie lassen sich ohne Werkzeuge oder Hubwagen frei im Labor<br />
positionieren. Die Versorgung der Zellen erfolgt über ein<br />
spezielles Systemkabel. Umverdrahten, neues Verschlauchen<br />
oder zusätzliche Installationen sind bei Layoutänderungen<br />
nicht notwendig. Das spart wertvolle Trainingszeit und verhindert<br />
zusätzliche Versorgungskanäle und Stolperfallen.<br />
Auch der diesjährige ‚Hermes Award‘-Preisträger Bosch<br />
Rexroth steht mit 4.0-Lösungen bereit, wie etwa in den Bereichen<br />
Energieeffizienz und effizientes Engineering. So analysiert<br />
beispielsweise die ganzheitliche Systematik ‚Rexroth for Energy<br />
Efficiency‘ nicht nur den Energiebedarf einzelner Anlagen, sondern<br />
des ganzen, vernetzten Systems. Dazu kommen intelligente<br />
Konzepte, die den Engineeringprozess der Bosch Rexroth-<br />
Kunden vereinfachen und beschleunigen. Offene Schnittstellen<br />
sowie optimierte Bestellsysteme erhöhen die Freiheitsgrade der<br />
Anwender und Nutzer. Mit der so genannten Open Core Engineering-Lösung<br />
(OCE) – für die es in Hannover den Hermes<br />
Award-Technologiepreis gab – können Maschinenbauer beispielsweise<br />
flexibel auf den Steuerungskern zugreifen. Dabei<br />
Bild: Fotolia; imageteam<br />
66 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
TECHNIK AUTOMATION<br />
Erfüllt alle Anforderungen<br />
an Flexibilität und Intelligenz:<br />
der mechatronische<br />
Systembaukasten von<br />
Wittenstein tool drives.<br />
<strong>03</strong> / <strong>2013</strong><br />
67
TECHNIK AUTOMATION<br />
handelt es sich um eine Softwarelösung, die bisher getrennte<br />
SPS- und IT-Welten in einem durchgängigen Angebot<br />
aus offenen Standards, Softwarewerkzeugen, Funktionspaketen<br />
und Open Core Interface verbindet. Das<br />
klassische SPS-basierte Engineering wird so mit den neuen<br />
Möglichkeiten der Hochsprachen-Programmierung<br />
kombiniert. Durch diese Neuentwicklung sind Maschinenhersteller<br />
in der Lage, mit Softwareprogrammen oder<br />
Apps neue Funktionen in Eigenregie zu verwirklichen<br />
und Smartphones und Tablet-PCs einzubinden.<br />
Bild: Bosch Rexroth<br />
Mit der so genannten<br />
Open Core Engineering-<br />
Lösung (OCE) von Bosch<br />
Rexrodt können<br />
Maschinenbauer flexibel<br />
auf den Steuerungskern<br />
der Systemlösungen<br />
‚IndraMotion MLC‘ und<br />
‚IndraLogic XLC‘<br />
zugreifen.<br />
Fortschreitende Vernetzung der Arbeitswelt<br />
Ein Schlüssel zum Erfolg in Zukunft ist sicher die intelligente<br />
und wandelbare Produktion. Mikroelektronische<br />
Systeme kombiniert mit Informations- und Kommunikations<strong>technik</strong><br />
sollen es ermöglichen, dass sich Produktionsprozesse<br />
selbst organisieren. „Noch nie hat sich die<br />
Fertigungswelt und Produktions<strong>technik</strong> so schnell und<br />
grundlegend verändert wie heute“, sagt auch Siegfried<br />
Russwurm, CEO des Sektors Industry und Mitglied des<br />
Vorstands der Siemens AG. Bis zur Realisierung von Industrie<br />
4.0 sei es zwar noch ein weiter Weg, den Grundstein<br />
dafür lege das Unternehmen jedoch bereits heute,<br />
so Russwurm weiter. Zuletzt hat Siemens mit der Übernahme<br />
der belgischen LMS sein Software-Portfolio auf<br />
den Feldern Prüfung und Simulation von mechatronischen<br />
Systemen erweitert. Damit können Siemens-Kunden<br />
ihre Produkte künftig mit einer durchgängigen Datenbasis<br />
simulieren, testen, optimieren und produzieren.<br />
Aber auch die klassischen IT-Anbieter scheinen gerüstet<br />
zu sein für das neue Industrie-Zeitalter: Im Bereich<br />
der Instandhaltung etwa lassen sich mit SAP Predictive<br />
Analysis Sensordaten auswerten, Störfallmuster<br />
ermitteln und Ausfallzeiten prognostizieren. Auf dieser<br />
Basis werden automatisch Meldungen erzeugt und an<br />
SAP Enterprise Asset Management übergeben. Ein Mitarbeiter<br />
im Service legt dort einen Instandhaltungsauftrag<br />
an und teilt einen Techniker ein. Dieser synchroni-<br />
Die Transfer Factory von Festo Didactic lässt sich in Minuten – je nach<br />
Lernsituation – neu konfigurieren und wird so zur wandelbaren Fabrik.<br />
siert zu Beginn des Arbeitstages seine Aufträge mit der<br />
App SAP Syclo und erhält dabei alle Informationen und<br />
technischen Spezifikationen für seinen Einsatz. Zusätzlich<br />
unterstützt ihn die Software SAP Visual Enterprise<br />
bei der Lokalisierung des schadhaften Teils und liefert<br />
Montagehilfen für den Austausch.<br />
Als Reaktion auf den Branchentrend ‚Industrie 4.0‘<br />
hat der Softwarehersteller SAS Anfang Mai <strong>2013</strong> ein neues<br />
Center of Excellence für den Industriesektor gegründet.<br />
Gesteuert wird die neue international agierende<br />
Einheit vom Standort Heidelberg aus. Dazu Wolf Lichtenstein,<br />
Member of the Board SAS EMEA/AP: „Wir<br />
steuern unseren neuen Geschäftsbereich von dort, wo der<br />
Markt am größten und das meiste Know-how vorhanden<br />
ist.“ SAS kann mit diesem Schritt seinen internationalen<br />
Kunden eine faktenbasierte zukunftsorientierte Analyse<br />
von Big Data im Industrie-4.0-Umfeld anbieten – und<br />
das mit einer Analysequalität und -geschwindigkeit von<br />
einer Milliarde Datensätze in neun Sekunden<br />
Ein abschließendes Beispiel, wie an Industrie 4.0<br />
ange lehnte Produktionssysteme Investitions- und Betriebskosten<br />
senken, Produktivität steigern, die Wertschöpfung<br />
optimieren und so einen Technologiewechsel<br />
herbeiführen können, ist das modulare tool drives-System<br />
für die vollautomatische Holzbearbeitung der Wittenstein<br />
AG. Basierend auf direktangetriebenen Werkzeugen<br />
für CNC-Mehrspindelanwendungen und darauf<br />
angestimmten Komponenten integriert das System alle<br />
mechatronischen Disziplinen in einem skalierbaren und<br />
flexiblen Systembaukasten. Dabei werden alle bei Industrie<br />
4.0 relevanten Aspekte wie Wandlungsfähigkeit, Flexibilität,<br />
Ressourceneffizienz und Ergonomie abgedeckt.<br />
So kann jeder Anwender mit Hilfe eines internetbasierten<br />
Systemkonfigurators sein tool drives-System<br />
in Eigenregie auslegen. Bohrbilder lassen sich sehr flexibel<br />
und wandlungsfähig programmieren; die Bohrmodule<br />
können auf ergonomische Weise beliebig ein- und<br />
umgesteckt werden. Energie- und Rohstoffressourcen<br />
werden geschont, denn keine Spindel dreht sich unnötig<br />
– es sind nur die für den Bearbeitungsauftrag erforderlichen<br />
Bohrmodule aktiv.<br />
■<br />
Autor<br />
Tino Böhler<br />
Bild: Festo<br />
68 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
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TECHNIK AUTOMATION<br />
1<br />
Bilder: Kawasaki<br />
Maximale Leistung<br />
auf engstem Raum<br />
2<br />
Automatisierte Palettierung mittels Robotereinsatz<br />
Komplexität ist ein Thema, bei dem die Kollegen bei Akon hellhörig werden<br />
und die Konstrukteure nervöse Finger bekommen. Im Projekt Palettierung bei<br />
Lacufa konnten sie ihr Know-how unter Beweis stellen.<br />
3<br />
1) Die Ansicht der Gesamtanlage<br />
aller drei Roboter bei Akon.<br />
2) Arbeiten auf engstem Raum –<br />
3 x Kawasaki RD080N.<br />
3) RD080N mit Multigreifer für<br />
Paletten-, Zwischenlagen und natürlich<br />
Produkthandling.<br />
Lacufa, eine Firmengruppe, die sich auf<br />
die Herstellung unterschiedlichster Lacke<br />
und Farben spezialisiert hat, beabsichtigte,<br />
mehrere Farbabfüllanlagen, von der Farbenherstellung<br />
bis zum Einlagern, zu automatisieren.<br />
Nach der Abfüllung und Verdeckelung der<br />
Farbeimer sollten diese von einer automatisierten<br />
Palettieranlage übernommen und auf Euro Paletten<br />
gestapelt werden. Die Ausführung und Konzeption<br />
blieb dabei Akon überlassen. Im Vorfeld<br />
dieser Applikation hatten die Techniker von Lacufa<br />
bereits begonnen, die Produktion schrittweise zu<br />
automatisieren. Erster Schritt war die Umhüllung<br />
der fertig gestapelten Paletten mittels Haubenstretcher,<br />
die Übergabe aller Daten in ein CM System<br />
und die automatische Einlagerung im angegliederten<br />
Hochregallager.<br />
Der zweite Schritt war die von Akon vorgenommene<br />
automatische Palettierung, verbunden mit<br />
der Anbindung der Farbsilos an automatische Abfüll-<br />
und Verdeckelungsstationen, direkt vor der<br />
Palettierung. Dabei wurden drei von neun Palettierplätze<br />
durch den Einsatz von drei Kawasaki<br />
RD080N Palettierroboter automatisiert. Das körperlich<br />
sehr anstrengende Stapeln der Eimer auf die<br />
Paletten wurde von den Mitarbeitern genommen,<br />
die sich nun um den reibungslosen Ablauf der Palettierung<br />
und die Versorgung der Stationen mit<br />
Eimern, Deckel und natürlich Farbe kümmern.<br />
Durch die schrittweise Automation der gesamten<br />
Produktion war das Maß für die Palettierstationen<br />
schon vorab definiert und unveränderlich gegeben.<br />
Wie nicht anders zu erwarten, war die hierfür reservierte<br />
Fläche knapp bemessen und forderte die<br />
Kreativität des Maschinenbauers Akon.<br />
Das Resultat ist beachtlich. Drei nebeneinander<br />
platzierte Palettierroboter vom Typ Kawasaki<br />
RD080N werden von je einer Abfüllanlagen bedient<br />
und arbeiten die Gebinde ab. Dabei wird je<br />
Zelle der minimal notwendige Platz verbraucht,<br />
um Roboter und Europalette unterzubringen.<br />
Gleichzeitig sind der Palettenstapel sowie ein Zwischenlagenspender<br />
so untergebracht, dass alle notwendigen<br />
Arbeitsschritte reibungslos ineinandergreifen<br />
können. Im Endergebnis bleibt genau so<br />
viel Fläche neben den Anlagen übrig, dass der Staplertransport<br />
in der Halle sichergestellt ist.<br />
Taktzeiten erheblich erhöht<br />
Bei der Konstruktion der Greifer für dieses Projekt<br />
wurde das Know-how von Akon abgefragt. Es<br />
wurden drei unterschiedliche Funktionen integ-<br />
70 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
TECHNIK AUTOMATION<br />
riert. Der Greifer, eine Kombination aus einem<br />
Sauggreifer und zwei unterschiedlichen Klemmgreifern<br />
ist zuständig für den Palettenwechsel, das<br />
Auflegen der Zwischenlage und das Palettieren<br />
der Farbeimer. Dabei kommt noch ein weiterer<br />
Schwierigkeitsgrad hinzu. Es werden hier Farbeimer<br />
-Gebinde von 1 l bis 15 l je Eimer palettiert,<br />
die in unterschiedlichen Formen von rund über<br />
oval bis eckig vorliegen und in 3 bis 7 Lagen auf<br />
Europalette gestapelt werden. Insgesamt werden<br />
60 verschiedene Palettiermuster abgearbeitet, die<br />
zurzeit nacheinander programmiert und in der<br />
Robotersteuerung hinterlegt werden.<br />
All diese Funktionen sind in die Anlage integriert,<br />
wobei fast keine Umrüstung bei Produktwechsel<br />
notwendig wird. Lediglich bei dem Wechsel<br />
der Formate von rund auf oval und eckig<br />
kommt es zu einem Wechsel der Greiferbacken,<br />
der jeweils in nur 2 Minuten mit dem gesamten<br />
Produktwechsel durchgeführt ist. Zum Einstellen<br />
der unterschiedlichen Produktgrößen ist eine externe<br />
Servo-Achse zur stufenlosen Verstellung der<br />
Greifweiten in den Greifer integriert. Auf diese<br />
Weise erreicht die Gesamtanlage je Zelle eine maximale<br />
Taktzeit von 756 Gebinden pro Stunde als<br />
Maximalleistung bei 80 % der Roboterleistung.<br />
„Außerdem entlastet die Automation unsere<br />
Mitarbeiter körperlich und macht es möglich,<br />
die Kollegen für hochwertigere Arbeiten einzusetzen.“,<br />
kommentiert Sven Mielenz, Produktionsmeister<br />
bei Lacufa die Handhabung und die<br />
Sinnhaftigkeit der Anlage von Akon.<br />
Die Kommunikation innerhalb der Anlage<br />
wird via Profibus realisiert. Dabei erhalten die<br />
Roboter bei Produktwechsel eine Programmnummer<br />
von der SPS, die als Referenz für Greifposition,<br />
Greifweite, sowie Palettiermuster und<br />
Zwischenlagenkonzept steht. Diese Daten wiederum<br />
sind im Roboterprogramm hinterlegt und<br />
werden über die Programmnummer entsprechend<br />
als Variablensatz aufgerufen und verwendet.<br />
Die SPS selbst ist für das Datenhandling zwischen<br />
Abfüllung und Haubenstratcher bis hin<br />
zur Einlagerung in das Hochregallager verantwortlich.<br />
Die Daten werden dabei palettenweise<br />
weitergegeben. Die Kawasaki Roboter sind als<br />
Master für ihren jeweiligen Greifer zuständig.<br />
„Grund für diese Vorgehensweise ist das schon<br />
erwähnte Anlagenkonzept“, kommentiert Martin<br />
Huber, Technischer Geschäftsführer bei Akon.<br />
„Die drei einzelnen Palettierplätze bleiben trotz einer<br />
gemeinsamen übergeordneten Steuerung autark<br />
und können individuell separat betrieben werden.<br />
So kann eine Anlage eingerichtet oder gewartet<br />
werden, während die anderen beiden Anlagen im<br />
Produktionsbetrieb laufen.“<br />
■<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
60 verschiedene Palettenmuster<br />
werden in den Anlagen abgearbeitet.<br />
Newsletter<br />
www.<br />
.de<br />
Die neue Dimension der<br />
Qualität: Hochregallager der<br />
voestalpine Krems Final<strong>technik</strong><br />
Qualität braucht eine solide Basis. Lager<strong>technik</strong> aus Krems setzt daher überwiegend<br />
Profile aus eigener Produktion ein. In über 700 Referenzprojekten wurden dabei so viele<br />
Laufmeter an hochwertigen Profilen verarbeitet, dass diese leicht den Globus umspannen<br />
könnten. Ergebnis: Unsere Erfahrung bewährt sich in jeder Leistungsdimension.<br />
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<strong>03</strong> / <strong>2013</strong><br />
71
TECHNIK ANTRIEBSTECHNIK<br />
1<br />
2<br />
1) BHS hat für seine neue<br />
Wellpappenanlage SteadyLine<br />
energiesparende Antriebe<br />
gesucht und gefunden.<br />
2) Peter Michler ist<br />
Entwicklungsleiter bei BHS.<br />
Mit dem Zwischenkreis<br />
runter von den Kosten<br />
BHS Corrugated senkt mit dem DC-Verbund die Einspeiseleistung<br />
Mit dem Wechsel von Gleichstrom- auf Drehstrom<strong>technik</strong> hat BHS die<br />
Energie effizienz seiner Wellpappenanlagen erheblich verbessert. Das Unternehmen<br />
nutzt heute eine Antriebslösung, die in enger Projektpartnerschaft<br />
mit Lenze entstanden ist.<br />
Außendecke, Wellenbahn, Zwischendecke, Wellenbahn,<br />
Innendecke – fertig ist das Verpackungsmittel,<br />
das weltweit zu den verbreitetsten zählt. 1,8 Mrd m 2<br />
Wellpappe haben die Mitglieder des Verbandes der<br />
Wellpappen-Industrie allein im ersten Quartal 2012 verkauft und<br />
liegen damit laut VDW auf Vorjahresniveau. Weltweit betrachtet,<br />
boomt Wellpappe. Im Hause BHS wird ein Wachstum von rund<br />
acht Prozent pro Jahr genannt. Der Entwicklung folgend, steigt<br />
auch der Wettbewerb im Maschinen- und Anlagenbau, vor allem<br />
aus Fernost. „Wir sind Technologieführer und müssen täglich unseren<br />
Entwicklungsvorsprung aufrechterhalten“, betont Peter<br />
Michler, Entwicklungsleiter bei BHS. Die Energieeffizienz der<br />
Wellpappenanlagen habe bei den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />
des bayerischen Unternehmens mittlerweile einen immer<br />
wichtigeren Stellenwert eingenommen.<br />
Für die neu entwickelte SteadyLine hat das Unternehmen einen<br />
kompletten Wechsel der Antriebstechnologie vollzogen. AC-<br />
Servoregler von Lenze haben die Gleichstrom<strong>technik</strong> abgelöst. Damit<br />
eröffnen sich BHS unter anderem sehr gute Möglichkeiten, die<br />
Energieeffizienz zu verbessern und vor allem die Einspeiseleistung<br />
der Anlage zu senken.<br />
Ausgehend von einer Wellpappe, die wie eingangs beschrieben<br />
aus fünf (mindestens jedoch drei) Papierlagen besteht, benötigt<br />
eine dafür ausgelegte Produktionsanlage fünf sogenannte Splicer.<br />
Die Kernelemente eines solchen Moduls sind zwei Abwickler mit<br />
automatischem Rollenwechsler (Splicer). Die hintereinander plat-<br />
zierten Einheiten bringen Bahn für Bahn mit exakter Spannung<br />
und Geschwindigkeit endlos in die weitere Verarbeitung. BHS<br />
nutzt die Servo Drives 9400 von Lenze in der Ausbaustufe High-<br />
Line mit integrierter SPS für den Hauptantrieb des Zugwerks sowie<br />
die Bremswalze nach dem Abwickler. Diese Lösung stellt zuverlässige<br />
und hohe Splicegeschwindigkeiten auch bei extrem<br />
niedrigen Papiergrammaturen sicher, da die Bahnspannungsregelung<br />
in die Regler integriert ist.<br />
Weil die Bremswalze nach dem Abwickler als Generator wirkt,<br />
nutzt BHS die erzeugte Energie zur Versorgung des Gesamtverbundes.<br />
Die zentrale Einspeisung für einen kompletten Splicer<br />
übernimmt der Antrieb der Zugwalze. Der 9400 HighLine versorgt<br />
über den DC-Verbund alle weiteren Antriebsregler – darunter<br />
auch Lenze-Frequenzumrichter der Reihe Inverter Drives<br />
8400. Sämtliche Umrichter sind im Schaltschrank gleich unterhalb<br />
des DC-Busses platziert. Dieser besteht vor allem wegen der<br />
elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) aus breiten Kupferschienen.<br />
Eigenverbrauch stärken<br />
Wiederverwenden, statt zurückspeisen: Hat BHS mit den nicht<br />
zwischenkreisfähigen Gleichstromantrieben die Bremsenergie ins<br />
EVU-Netz zurückgespeist, zählt bei der AC-Technik klar die Stärkung<br />
des Eigenverbrauchs. „Wir senken so die Spitzenlast“, bringt<br />
es Peter Michler auf den Punkt. Dieser Weg ist vor allem aus betriebswirtschaftlicher<br />
Sicht überaus interessant. Bei einer Rück-<br />
72 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
TECHNIK ANTRIEBSTECHNIK<br />
speisung müssten zunächst üppig dimensionierte Leistungen<br />
beim Energieversorger teuer eingekauft werden, um die ebenfalls<br />
hohe Bremsenergieleistung dann für deutlich weniger Geld ins<br />
Netz zurückzuspielen. „Das lohnt sich einfach nicht, zumal wir<br />
dafür auch noch in Rückspeiseeinheiten investieren müssten, die<br />
den Strom in einer sauberen Sinusform abgeben“, meint der Entwicklungsleiter.<br />
Der Zwischenkreisverbund stellt stattdessen die wesentlich<br />
einfachere Technik dar. Sie greift in puncto Energieeffizienz<br />
obendrein an der Wurzel – nämlich durch intelligentes Energiemanagement<br />
die Einspeiseleistung von vornherein zu begrenzen.<br />
„Sie bezahlen ja, was Sie aus dem Netz ziehen“, führt Ralf<br />
Mat theis, CEO von BHS in China, knapp an. „Energiesparen ist<br />
übrigens in China gerade das Thema schlechthin.“ Technische<br />
Lösungen müssen sich allerdings im Vorfeld von Investitionsentscheidungen<br />
bewerten lassen. „Wir arbeiten daran, Einspa-<br />
rungen durch Vergleiche und Nachweise zu dokumentieren“, sagt<br />
Peter Michler.<br />
Mit dem Drive Solution Designer (DSD) stellt Lenze dafür eine<br />
Software zur Verfügung, mit der sich Antriebe einfacher auslegen<br />
lassen – inklusive Optimierung der Energiebilanz. Der DSD ist Teil<br />
der Lenze BlueGreen Solutions und stellt anspruchsvolles Auslegungswissen<br />
einfach dar. Antriebsalternativen können mit diesem<br />
Tool auch unter energetischen Gesichtspunkten miteinander verglichen<br />
werden. „Der Wellpappenmarkt ist zwar reif für ROI-Berechnungen<br />
bei Energiesparinvestitionen, wir brauchen dafür aber<br />
klare Belege“, unterstreicht Ralf Mattheis den Stellenwert solcher<br />
Engineeringwerkzeuge. „Das grüne Denken ist in China im Kommen.<br />
Mit unserer neuen SteadyLine sind wir bei der Ressourceneffizienz<br />
Vorreiter.“<br />
■<br />
Autor<br />
Jürgen Umlauft, Lenze SE<br />
Das Prinzip<br />
Genial und uralt<br />
Das Prinzip der Wellpappe ist ebenso<br />
einfach wie genial. Das Geheimnis liegt<br />
in der Wellenform: Ähnlich den in der<br />
Architektur bewährten Rundbögen<br />
verfügt das gewellte Papier über eine<br />
hohe Tragkraft. Die Wellenbahn zwischen<br />
zwei Deckenbahnen macht die<br />
Wellpappe zu einer stabilen Leichtbaukonstruktion<br />
aus Luft und Papier mit<br />
einer effektiven Polsterfunktion: Wie<br />
ein Airbag absorbiert sie die Energie<br />
von Stößen, Stürzen und ähnlichen Belastungen<br />
und schützt so das Transportgut<br />
zuverlässig vor Beschädigung.<br />
Quelle: Verband der Wellpappen-<br />
Industrie e. V.<br />
Fazit<br />
Engineering mit Energiepass, präzise<br />
Auslegungen ohne üppige<br />
Leistungsreserven, Wandlung<br />
elek trischer Energie in Bewegungsenergie<br />
mit hohem Wirkungsrad,<br />
Nutzung von Bremsenergie<br />
– das alles sind für sich<br />
betrachtet einzelne Bausteine für<br />
eine höhere Energieeffizienz. Die<br />
verschiedenen Ursachen für Energieverluste<br />
in den Anwendungen<br />
und Antriebskomponenten bedingen,<br />
dass Energieeffizienz nie<br />
allein durch eine Komponente<br />
bestimmt wird. Sie kann nur im<br />
System betrachtet werden. Das<br />
Beispiel BHS belegt, dass Energieeffizienz<br />
auf der Wahl effizienter<br />
Komponenten beruht, aber ebenso<br />
das Ergebnis geschickt auf den<br />
individuellen Anwendungsfall<br />
ab gestimmter Komponenten ist.
TECHNIK AUTOMATION<br />
Interview<br />
„Unsere Kunden<br />
erhalten eine geprüfte<br />
und reproduzierbare<br />
Qualität.“<br />
Uwe Wörthwein,<br />
Geschäftsführer team<strong>technik</strong><br />
Die Fertigung (links)<br />
„Wer wie wir flexibel<br />
agieren kann und<br />
durch Beratungskompetenz<br />
Rentabilität<br />
schafft, findet einen<br />
mehr als interessanten<br />
Markt vor.“<br />
Marc Epple,<br />
Geschäftsführer team<strong>technik</strong><br />
Die Fertigung<br />
Bild: team<strong>technik</strong><br />
Lohnfertigung als Alternative<br />
Team<strong>technik</strong> Die Fertigung stellt Präzisionsfrästeile in geprüfter und reproduzierbarer Qualität her – alles<br />
zu wirtschaftlichen Kosten. TECHNIK+<strong>EINKAUF</strong> sprach mit Uwe Wörthwein (l.) und Marc Epple, Geschäftsführer<br />
von team<strong>technik</strong> Die Fertigung GmbH über anspruchsvolle Lohnfertigung.<br />
Team<strong>technik</strong> Die Fertigung bietet Lohnfertigung von Präzisionsteilen<br />
an. Für welche Kunden ist diese Leistung besonders<br />
interessant und was fordern sie?<br />
Marc Epple: Unsere Kunden benötigen technologisch hochwertige<br />
Teile und wir haben die passende Technologie und Mess<strong>technik</strong>,<br />
um diese in höchster Güte und Qualität zu fräsen und zu schleifen.<br />
Die Anfragen kommen aus unterschiedlichen Branchen, beispielsweise<br />
dem Maschinen- und Anlagenbau. Auch Einkäufer und Betriebsleiter<br />
aus dem Fahrzeugbau, der Solar<strong>technik</strong> oder der Nahrungsmittelproduktion<br />
bestellen bei uns. Neben der Genauigkeit<br />
legen unsere Kunden Wert auf eine zeitnahe Auftragsbearbeitung<br />
und absolute Termintreue.<br />
Wie können Sie kurze Lieferzeiten und absolute Termintreue<br />
halten?<br />
Uwe Wörthwein: Zum einen beschäftigen wir ein Team von 45<br />
Fachkräften – ausschließlich qualifizierte Mitarbeiter wie Zerspanungs-,<br />
Feinwerk- und Industriemechaniker. Sie sind im Dreischichtbetrieb<br />
tätig und greifen auf eine modernes Planungs- und<br />
Maschinenausstattung zurück. Wir arbeiten mit einem Fertigungsleitstand<br />
und steuern alle Aufträge online. Tagesaktuell werden<br />
sie auf 3- bis 5-Achs-Bearbeitungszentren verplant. Ist ein<br />
Auftrag ganz eilig, kann er auch über Nacht komplett durchgearbeitet<br />
werden: Teile, um vier Uhr nachmittags gebracht, sind dann<br />
am Morgen des nächsten Tages fertig wieder beim Kunden.<br />
Und stellen Sie die geforderte Qualität sicher?<br />
Uwe Wörthwein: Unsere Kunden erhalten eine geprüfte und reproduzierbare<br />
Qualität: An unseren Maschinen wird nicht programmiert,<br />
da eine konsequente moderne CAM-Programmierung an<br />
CAD-Arbeitsplätzen umgesetzt wird. Dabei werden verschiedene<br />
Qualitätsstufen innerhalb der einzelnen Produktionsschritte integriert.<br />
Bevor wir ein Werkstück fräsen, simulieren wir das Programm<br />
an den original 3D-Modellen auf Kollision und Vollständigkeit<br />
hin. Wir erstellen Erstmusterprüfberichte, Mess- und<br />
Prüfprotokolle.<br />
Die Qualitätssicherung ist übrigens ein Grund dafür, dass es<br />
Team<strong>technik</strong> Die Fertigung gibt: Wir gehören zur Team<strong>technik</strong>-<br />
Gruppe, einem international tätigen Automatisierungsspezia listen.<br />
2007 entschied man sich dort, ein den eigenen hohen Qualitäts-<br />
74 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
TECHNIK AUTOMATION<br />
standards entsprechendes Fräs- und Schleifzentrum aufzubauen<br />
und dieses technische Know-how auch anderen Unternehmen anzubieten.<br />
Ist die Lohnfertigung auch für Aufträge mit großen Losgrößen<br />
interessant, für Unternehmen, die ihre eigene Fertigungstiefe<br />
reduzieren möchten?<br />
Marc Epple: Ja, sogar ganz besonders. Große Losgrößen können<br />
mithilfe einer Automationslösung zeitnah und mit großer Wirtschaftlichkeit<br />
gefertigt werden. Einige Auftraggeber binden uns<br />
auch in ihre Konstruktion ein. Sie nutzen unser Know-how zu Materialauswahl<br />
und fertigungsgerechter Konstruktion, um möglichst<br />
wirtschaftlich gefertigte Präzisionsteile zu erhalten.<br />
Welche Teilegrößen und Materialien bieten Sie an?<br />
Uwe Wörthwein: Bis zu 800 x 800 x 800 mm können wir alle kubischen<br />
Werkstücke bearbeiten. Auch hoch anspruchsvolle Fertigungsteile,<br />
die 5-achssynchron bearbeitet werden müssen. Bei<br />
plattenförmigen oder Langfrästeilen sind 3000 mm Länge und<br />
1000 mm Breite die Grenze. Auch hier können wir eine 4- und<br />
5-Achsbearbeitung einsetzen. Wir arbeiten mit kompetenten Partnern<br />
bei der Beschichtung und Wärmebehandlung der Teile zusammen<br />
und bearbeiten Materialien wie Aluminium, Stahl, rostfreier<br />
Stahl, Buntmetalle oder Kunststoff.<br />
Firmenportät<br />
Team<strong>technik</strong> Die Fertigung<br />
Das Unternehmen gehört zur Team<strong>technik</strong>-Gruppe, Freiberg am<br />
Neckar. 2007 hatte man sich bei dem international tätigen<br />
Automatisierungsspezialisten entschieden, ein den eigenen<br />
hohen Qualitätsstandards entsprechendes Fräs- und Schleifzentrum<br />
aufzubauen und dieses technische Know-how auch anderen<br />
Unternehmen anzubieten.<br />
Was schätzen Sie, wird der Trend zur geringeren Fertigungstiefe<br />
in Unternehmen zunehmen und damit der Markt für<br />
Lohnfertiger noch interessanter werden?<br />
Uwe Wörthwein: Der Markt bietet Lohnfertigern zunehmend Potenzial,<br />
wenn man den Herausforderungen gewachsen ist: Die<br />
meisten Unternehmen, die mit uns zusammenarbeiten, haben intern<br />
durchaus eine hohe Fertigungstiefe. Aber sie sind in sehr dynamischen<br />
Branchen tätig. Wer wie wir flexibel agieren kann und<br />
durch Beratungskompetenz Rentabilität schafft, findet einen mehr<br />
als interessanten Markt vor.<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
Spann<strong>technik</strong> | Normelemente | Bedienteile<br />
HEINRICH KIPP WERK<br />
Entdecken Sie eine komplett neue<br />
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TECHNIK ANTRIEBSTECHNIK<br />
Sieb & Meyer bietet mit SD2S und SD2B<br />
Antriebsverstärker für Hochgeschwindigkeitsanwendungen.<br />
Höchste Spindelleistung bei<br />
niedrigster Motortemperatur<br />
Antriebsverstärker für Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />
Die speziell für Hochgeschwindigkeitsanwendungen entwickelten Antriebsysteme SD2S und SD2B des<br />
Lüneburger Spezialisten Sieb & Meyer gestalten den Betrieb von Werkzeugmaschinen komfortabel. Die<br />
Material- und Motorerwärmung wird dabei minimiert.<br />
Bild: Sieb & Meyer<br />
In der Werkzeug<strong>technik</strong> sind die Antriebsverstärker besonders<br />
gefragt – und zwar aus gutem Grund: Neben anderen<br />
Leistungsmerkmalen sorgen die Systeme für geringste Temperaturerhöhungen<br />
auch bei maximaler Leistung und verhindern<br />
so eine übermäßige Erwärmung des Motors. Davon profitieren<br />
die sensiblen Materialien der Maschinen, aber auch die<br />
Qualität der Bearbeitung.<br />
Der Antriebsverstärker SD2S ist für Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />
konzipiert: Seine Regelungstechnologien ermöglichen<br />
den Antrieb von synchronen und asynchronen Motoren bis zu einer<br />
Drehzahl von 480 000 1/min. Derart hoch drehende Motoren<br />
lassen aufgrund des geringen Rotorvolumens nur eine geringe Er-<br />
wärmung zu. Entsprechend muss bei der Dimensionierung von<br />
Werkzeugmaschinen normalerweise die Materialerwärmung berücksichtigt<br />
werden. Der SD2S stellt jedoch sicher, dass Probleme<br />
dieser Art erst gar nicht entstehen.<br />
Der SD2S verfügt aber noch über weitere Funktionen, die einen<br />
Betrieb in Schleifmaschinen komfortabel gestalten. So kann das<br />
System bis zu 64 unabhängige Motorparametersätze speichern,<br />
entsprechend ist ein variabler Betrieb mit unterschiedlichen<br />
Motoren möglich. Die Anwahl der Parametersätze kann dabei<br />
über die digitalen Eingänge codiert werden oder alternativ über<br />
die integrierten Datenschnittstellen erfolgen. Darüber hinaus erlauben<br />
die integrierten Technologiefunktionen für die Anfunker-<br />
76 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
TECHNIK ANTRIEBSTECHNIK<br />
kennung (Werkzeug berührt Werkstück) einen effizienten Maschinenbetrieb<br />
– vor allem, wenn eine externe Körperschallauswertung<br />
(Acoustic Emission-Auswertung) aus technischen oder Kostengründen<br />
nicht erfolgen kann.<br />
Flexibel und sicher<br />
Je nach Anwendung kann der SD2S geberlos oder geberbehaftet<br />
arbeiten. Im geberbehafteten Betrieb bietet der Antriebsverstärker<br />
die Möglichkeit, alle gängigen Gebersysteme auszuwerten. Für die<br />
Anbindung an die übergeordnete Steuerung steht eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Optionen zur Verfügung – die Schnittstellen reichen<br />
von analogen Sollwertsignalen (+/-10 V), digitalen E/As,<br />
RS232 und USB bis zu CAN-Bus. Optional ist auch ein Anschluss<br />
an Profibus und EtherCAT möglich.<br />
Für eine optimale Betriebssicherheit ist im SD2S die Funktion<br />
„Safe Torque Off “ (STO) integriert. Sie sorgt dafür, dass an einem<br />
Motor keine drehmomentbildende Energie mehr wirken kann und<br />
verhindert so einen ungewollten Anlauf. Die kostenlose Software<br />
drivemaster2 unterstützt den Anwender zudem bei der Inbetriebnahme,<br />
der Parametrierung und der Wartung des Systems. Umfangreiches<br />
Zubehör wie zum Beispiel Bedienteile zum Aufstecken<br />
für den Einbau in eine Schaltschranktür runden das Angebot ab.<br />
Den sensorlosen Betrieb von synchronen und asynchronen<br />
Motoren bis zu einer Drehzahl von 120 000 1/min ermöglicht der<br />
Antriebsverstärker SD2B von Sieb & Meyer. Er ist besonders geeignet<br />
für kleine CAD/CAM-Fräsmaschinen, die zum Beispiel in<br />
Dentallabors, für Schmuck- oder Gravierarbeiten sowie die Erstellung<br />
von Werbedisplays eingesetzt werden. Auch dieses Antriebssystem<br />
gewährleistet eine möglichst geringe Erwärmung der<br />
Motoren, zudem zeichnet es sich durch seinen raumsparenden<br />
1-Platinen-Aufbau aus: Die in diesem Bereich vorherrschenden<br />
Niedervolt-Spindeln sind oftmals in sehr kompakte Maschinenkonzepte<br />
integriert, demzufolge ist das für die Elektronikkomponenten<br />
zur Verfügung stehende Bauvolumen begrenzt.<br />
Kein Problem für den SD2B – er lässt sich schnell und einfach in<br />
die kundenseitige Konstruktion integrieren. Auch die Parametrierung<br />
gestaltet sich besonders einfach: Über die Software drive-<br />
Schleifen leicht gemacht: Durch die Anwendung von Antriebsverstärkern wird für einen<br />
effizienten Maschinenbetrieb gesorgt.<br />
master2 können Asynchronmotoren mittels U/f-Kennlinie und<br />
Synchronmotoren mittels Basisdaten üblicher Motordatenblätter<br />
parametriert werden. Optional kann auch eine Version bezogen<br />
werden, bei der die Parametrierung über eine USB-Schnittstelle<br />
erfolgen kann.<br />
Für die Anbindung an die übergeordnete Steuerung sind alle<br />
notwendigen Schnittstellen, wie analoges Sollwertsignal (+/-10V),<br />
digitale E/As, RS232 sowie CAN-Bus, standardmäßig implementiert.<br />
Die Versorgung erfolgt über ein Niedervoltnetzteil mit einem<br />
weiten Eingangsspannungsbereich von 24 V bis 80 V, was die optimale<br />
Anpassung an die maschinenseitige Versorgungsspannung<br />
bzw. die spezifische Nennspannung des Motors ermöglicht. Häufig<br />
stehen passende Spannungen bereits in der Maschine zur Verfügung<br />
(z.B. 24 V, 48 V) und machen damit die Integration besonders<br />
einfach und günstig.<br />
■<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
Bild: Sieb & Meyer
TECHNIK VERBINDUNGSTECHNIK<br />
1 2<br />
1) Ejot ALtracs Plus –<br />
Die gewindefurchende<br />
Schraube für Leichtmetalle.<br />
2) Beispiel für eine<br />
Konstruktionsempfehlung<br />
in Ejot ALtra CALC.<br />
Leichtmetall verbinden<br />
Konstruktionsunterstützung für Direktverschraubungen<br />
Als wertvolle Unterstützung gibt es für Konstrukteure und Entwickler Prognoseprogramme<br />
für die Vor-Auslegung von Direktverschraubungen. Mit diesen Tools können<br />
Verschraubungsparameter in Abhängigkeit von Werkstoffen und Konstruktionsparametern<br />
berechnet werden.<br />
Zahlreiche Praxisbeispiele belegen, dass mit<br />
diesen Programmen bereits während der<br />
Entwicklungsphase signifikante Einspareffekte<br />
erzielt werden können. Speziell für die Prognose<br />
von Direktverschraubungen in Leichtmetalle wurde<br />
das neue Programm Ejot ALtra CALC entwickelt.<br />
Die Ejot ALtracs Plus Schrauben sind speziell entwickelte<br />
selbstfurchende Verbindungselemente für maximale<br />
Festigkeit bei der Verschraubung in Leichtmetall-<br />
Werkstoffe bis zu einer Härte von 140 HB. Auf Basis<br />
eines umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsprogramms<br />
entstand das speziell für diesen Schraubentyp<br />
entwickelte Prognoseprogramm ALtra CALC.<br />
Basierend auf der VDI 2230 existieren heute bereits<br />
zahlreiche leistungsfähige Berechnungsprogramme im<br />
Markt. Deren Anwendungsfelder beschränken sich jedoch<br />
lediglich auf die Berechnung metrischer Schraubverbindungen<br />
in metallischen Werkstoffen. Für die<br />
Kalkulation selbstfurchender Schraubverbindungen<br />
sind die Richtlinien der VDI 2230 somit nur bedingt<br />
anwendbar. Insbesondere der Prozess des Gewindefurchens<br />
und die spezifischen Eigenschaften der direkt<br />
verschraubten Werkstoffe werden dort nicht berücksichtigt.<br />
Dazu zählen auch die verschiedenen Leichtmetalle<br />
wie beispielsweise Aluminium und Magnesium.<br />
Mit der Entwicklung des Prognoseprogramms<br />
ALtra CALC hat sich Ejot dieser Problematik angenommen,<br />
um den Kunden eine optimale Hilfestellung<br />
bei der Konstruktion anbieten zu können. Entstanden<br />
ist ein leistungsfähiges und präzises Berechnungswerkzeug,<br />
welches sich bereits in zahlreichen Anwendungen<br />
bewährt hat sowie Gegenstand fortlaufender Optimierung<br />
und Weiterentwicklung ist.<br />
Dimensionierung der Schraubstelle<br />
Für die Dimensionierung der Schraubstelle rechnet<br />
ALtra CALC standardmäßig mit der Konstruktionsrichtlinie<br />
der ALtracs Plus Schraube. In der Praxis ergeben<br />
sich allerdings häufig Abweichungen von diesen<br />
Vorgaben. Die Auswirkungen dieser Abweichungen<br />
lassen sich innerhalb realistischer Grenzen mit dem<br />
Programm simulieren. Durch die Anbindung einer<br />
Werkstoffdatenbank kann aus einer Vielzahl verschiedener<br />
Leichtmetall-Legierungen für die Berechnung<br />
der Schraubverbindung ausgewählt werden.<br />
Die Vorspannkraft, das eigentliche Qualitätsmerkmal<br />
einer Schraubverbindung, ist die zentrale Größe für<br />
die Berechnung. Unter Angabe der Vorspannkraft sowie<br />
der Kenntnis des Einschraub- sowie des Klemmteilmaterials<br />
kann zuverlässig ermittelt werden, welche Schrau-<br />
78 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
TECHNIK VERBINDUNGSTECHNIK<br />
benabmessung und welches Anziehdrehmoment erforderlich<br />
sind, um die vorgegebene Vorspannkraft<br />
prozesssicher erreichen zu können. Auch eine reversible<br />
Berechnung, also die Vorgabe des Anziehdrehmoments<br />
zur Ermittlung der Vorspannkraft, ist möglich.<br />
Insbesondere bei der Direktverschraubung in Leichtmetalle<br />
ist der Einfluss der Schraubenoberfläche auf die<br />
resultierenden Drehmomente und Vorspannkräfte signifikant.<br />
Im Prognoseprogramm ALtra CALC sind 14<br />
verschiedene Schraubenoberflächen hinterlegt, die sich<br />
optional mit verschiedenen Gleitmitteln kombinieren<br />
lassen. Wiederum in Kombination mit dem verschraubten<br />
Material und dem Kopfauflagematerial werden die<br />
entsprechenden Reibbeiwerte ermittelt, welche schlussendlich<br />
für die Berechnung der Drehmomente und Vorspannkräfte<br />
herangezogen werden.<br />
Ermittlung optimaler Montageparameter<br />
Die ALtra CALC ist in der Lage, verschiedene Versagensarten<br />
(wie Überdrehen, Schraubenbruch) und deren<br />
Eintrittszeitpunkte (wie Vorspannkraft beim Überdrehen,<br />
Auszugskraft) zu berechnen. Durch deren<br />
Kenntnis ist es möglich, optimale Montageparameter<br />
durch das Programm festzulegen, um Fehlerrisiken zu<br />
minimieren und eine prozesssichere Verschraubung zu<br />
gewährleisten. Diese und weitere Funktionen zur Voraus<br />
berechnung der Schraubverbindung führen zu<br />
einer deutlichen Reduktion der Entwicklungszeit und<br />
folglich auch zu signifikanten Kosteneinsparungseffekten<br />
bei der Konstruktion von Bauteilen. Aufgrund der<br />
Berechnungsmöglichkeit können diese Einsparpotenziale<br />
frühzeitig erkannt und genutzt werden. Eine Überdimensionierung<br />
der Schraubverbindung wird vermieden,<br />
Material und damit Gewicht werden eingespart.<br />
Zeitaufwändige und kostenintensive Versuche am Bauteil<br />
werden somit auf ein Minimum reduziert. Darüber<br />
hinaus bietet Ejot für Kunden und Interessenten im Internet<br />
einen kostenlosen Berechnungsservice an. ■<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
Das neue Prognoseprogramm<br />
kann<br />
verschiedene Paramter<br />
zusammenführen und<br />
hilft, die passende<br />
Verschraubung zu finden.<br />
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<strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />
79
TECHNIK VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Stabiler Schweißprozess<br />
zum effizienteren Fügen<br />
Neue Herausforderungen erfordern neue Wege<br />
Die Werkstoffe in den Produktionsstätten werden im Laufe der Jahre immer weiter entwickelt.<br />
So auch die Technologien, die zum Einsatz kommen. Die neueste Anforderung aus verschiedenen<br />
Branchen heißt Aluminium schweißen.<br />
Grundsätzlich unterscheidet man in der Fertigungsindustrie<br />
zwischen den bekannten<br />
Werkstoffen wie Stahl und seinen Untervariationen<br />
und dem Werkstoff Aluminium. Beim<br />
Fügen von Stahl ist der Systemintegrator Kuka Systems bereits<br />
führend. Bei der Automatisierung von Fertigungslinien<br />
bedeutet dies für die Bearbeitung von Aluminium, dass<br />
der herkömmliche Punktschweißprozess nur schwer realisierbar<br />
ist.<br />
Die neue Fügetechnologie des Augsburger Systemintegrators<br />
heißt Kuka RoboSpin und ist eine Weiterentwicklung<br />
des klassischen Widerstandspunktschweißens. Durch<br />
eine kontinuierliche Weiterbewegung des Roboters gelingt<br />
es, den Werkstoff Aluminium so einfach und schnell wie<br />
Stahl zu schweißen. Denn während Stahl erst bei 1550<br />
Grad Celsius schmilzt, liegt dieser Punkt beim Aluminium<br />
bei nur 650 °Celsius. Das unterscheidet das Widerstandspunktschweißen<br />
von Aluminium im Wesentlichen vom<br />
Schweißen von Stählen. Beim Fügen von Aluminiumbauteilen<br />
mittels der Punktschweißzange ist die Herausforderung,<br />
dass die Kupferkappen der Schweißzange häufig an<br />
den Blechen festkleben und die Kappen sehr oft gefräst<br />
Aus dem traditionellem<br />
Punktschweißprozess<br />
wird ein Bahnprozess mit<br />
kontinuierlicher<br />
Roboterbewegung.<br />
80 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
TECHNIK VERBINDUNGSTECHNIK<br />
oder gewechselt werden müssen. Für ein Unternehmen,<br />
das effizient und nachhaltig arbeitet, ist dies unwirtschaftlich.<br />
Der Fügespezialist Kuka Systems schafft<br />
es mit dem Kuka RoboSpin Verfahren, die gleichen<br />
Zeiten wie beim Stahlschweißen zu fahren und dabei<br />
den Elektrodenkappenverschleiß ebenso niedrig zu<br />
halten. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass die Zangengeometrien<br />
wie im Bereich Stahl / Stahl Fügen gleich bleiben<br />
und mit vergleichbar geringem Aufwand das bestehende<br />
Equipment verwendet werden kann.<br />
Durch den Einsatz des Kuka RoboSpin Verfahrens<br />
entstehen Vorteile in der Taktzeit sowie in der Qualität<br />
des Schweißprozesses. Der Kuka Systems hat bereits<br />
Projekte mit diesem Verfahren realisiert und befindet<br />
sich in Anwendungen in den Produktionen von morgen.<br />
Derzeit wird das Verfahren hauptsächlich im Automobilbau<br />
angewendet.<br />
Das Verfahren Kuka RoboSpin<br />
„Das Verfahren Kuka RoboSpin bietet den großen Vorteil,<br />
dass durch die Weiterbewegung des Roboters sehr<br />
viel Zeit gespart wird. Der Roboter wird während des<br />
Schweißens nicht angehalten, sondern fährt weiter zum<br />
nächsten Schweißpunkt. Die Taktzeit wird hierdurch<br />
sehr verbessert“, erklärt Christian Goldstein, Senior Manager<br />
im Bereich Entwicklung und Prozess<strong>technik</strong> der<br />
KUKA Systems GmbH. Im Moment des Schweißens<br />
wird eine Drehung der Schweißzange um die Elektrodenachse<br />
durchgeführt. Somit wird aus dem traditionellen<br />
Punktprozess ein Bahnprozess mit kontinuierlicher<br />
Roboterbewegung. „Dadurch konnten wir für den Bewegungsablauf<br />
die Versatzzeiten reduzieren und haben<br />
damit eine Verbesserung des Schweißprozesses möglich<br />
gemacht“, so Goldstein weiter.<br />
Beim Schweißen von Stahl wird durch die fließende<br />
Drehbewegung des Roboters eine höhere Schweißpunktzahl<br />
erreicht und die Elektrodenschweißkappen<br />
haben eine höhere Lebensdauer. Die Drehbewegung<br />
wirkt formend auf die Kupferelektrodenkappen der<br />
Schweißzange. Denn durch das Drehen der Kappen<br />
auf dem Blech werden die Kontaktflächen nur langsam<br />
vergrößert. Mit diesem Fügeprozess werden Blechdicken<br />
bis maximal sieben Millimeter geschweißt. „Dieses<br />
Verfahren kann ebenfalls gut bei Sonderstählen mit<br />
Oberflächenbeschichtung genutzt werden, da das Drehen<br />
die Oberflächenschicht am Schweißpunkt entfernt<br />
und das Material an diesen Stellen vorher nicht bearbeitet<br />
werden muss“, erklärt Goldstein. Große Drehwinkel<br />
bewirken unter anderem das Aufbrechen von<br />
Beschichtungen wie Zink, Korrosionsschutzlack und<br />
Oxiden, das zu einer deutlich konstanteren Kontaktierung<br />
der Elektroden mit dem Grundwerkstoff führt.<br />
Auch ist die Reproduzierbarkeit der Schweißqualität<br />
besser. Insbesondere bei der schnellen Drehung der<br />
Schweißzange am Ende eines jeden Schweißpunktes<br />
wird eine deutliche Reduzierung der Klebeaffinität der<br />
Kappen auf dem Blech möglich.<br />
■<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
Durch die kontinuierliche<br />
Weiterbewegung gelingt<br />
es, Aluminium so einfach<br />
und schnell wie Stahl<br />
ohne Qualitätsverlust zu<br />
schweißen.<br />
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TECHNIK SCHNEIDTECHNIK<br />
Faserverbundwerkstoffe<br />
haben gegenüber<br />
konventionellen Strukturwerkstoffen<br />
Vorteile bei ihren<br />
Werkstoffeigenschaften.<br />
Bild: Schmidt & Heinzmann<br />
Composites schnell<br />
und kostengünstig bearbeiten<br />
Flexibles Hochleistungs-Faserschneidsystem FiDoCut<br />
Mit dem System FiDoCut können verschiedene Faserarten, wie sie für die Herstellung faserverstärkter Kunststoffe<br />
und anderer Composite-Materialien benötigt werden, gleichzeitig geschnitten und – ohne Umrüstaufwand am<br />
Schneidwerkzeug – während des Schneidprozesses in der Länge flexibel angepasst werden.<br />
Mit dem neu entwickelten flexiblen Hochleistungs-<br />
Faserschneidsystem FiDoCut (Fibre Dosing &<br />
Cutting System) können jetzt verschiedene Faserarten<br />
gleichzeitig und in industriellen Mengen<br />
geschnitten werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Faserlängen<br />
von 0,1 mm bis 200 mm ohne Umrüstaufwand während<br />
des Schneidprozesses flexibel zu verändern. Das zu schneidende<br />
Faserspektrum umfasst praktisch sämtliche Faserarten von Aramid,<br />
PE, PA, Stahl, Glas, Carbon bis Basalt oder Naturfasern.<br />
Bisher wurden für das Schneiden von Textilglasfasern für faserverstärkte<br />
Kunststoffe oder andere Composite-Materialien vorrangig<br />
Schneidsysteme eingesetzt, die bei einer kontinuierlichen Produktion<br />
mit hohem konstanten Ausstoß Fasern ab einer Länge von<br />
4,5 mm und größer geschnitten haben. In jüngerer Zeit wurden<br />
Firmenporträt<br />
Schmidt und Heinzmann<br />
Die Firma Schmidt und Heinzmann GmbH & Co. KG wurde 1949 gegründet<br />
und ist weltweit Marktführer bei der Produktion von Maschinen<br />
und Anlagen zur Herstellung faserverstärkter Kunststoffe.<br />
Zum Kundenkreis, mit einem Exportanteil von rund 65 Prozent,<br />
zählen sowohl Unternehmen der chemischen Industrie, der Kunststoff-<br />
und Baustoffindustrie als auch namhafte Zulieferer der Automobilindustrie.<br />
Neben den klassischen Produkten für die Composite-Industrie<br />
konstruiert und fertigt das Unternehmen auch Lösungen<br />
für Sondermaschinen aller Art auf Basis kundenspezifischer<br />
Anforderungen.<br />
82 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
TECHNIK SCHNEIDTECHNIK<br />
neue hochinnovative Werkstoffe mit unterschiedlichsten<br />
Faserkombinationen entwickelt,<br />
wobei zahlreiche dieser teilweise neuartigen<br />
Fasern mit den herkömmlichen<br />
Schneidetechnologien industriell nicht mehr<br />
schneidbar sind.<br />
Mit den bisherigen Schneidsystemen können<br />
vorrangig Textilglasfasern ab einer Länge<br />
von 4,5 mm mit hohem konstantem Output<br />
für eine kontinuierliche Produktion von<br />
faserverstärkten Kunststoffen oder anderen<br />
Composite-Materialien produziert werden.<br />
Neben der Verwendung von Glasfasern zur<br />
Herstellung dieser Composite-Materialien<br />
werden mittlerweile neue hochinnovative<br />
Werkstoffe mit unterschiedlichsten Faserkombinationen, z.B. Carbon,<br />
Aramid, PE, PA Basalt oder Naturfasern entwickelt. Dabei<br />
sind zahlreiche dieser teilweise neuartigen Fasern heute mit herkömmlichen<br />
Schneidtechnologien industriell nicht schneidbar.<br />
Immer wenn die Kriterien geringes Gewicht und mechanische<br />
Belastbarkeit in den Aufgabenstellungen eine hohe Bedeutung haben<br />
oder sonstige besondere Anforderungen an die Materialeigenschaften<br />
bestehen, wird die Verwendung von fasergestärkten<br />
Kunststoffen sinnvoll.<br />
Das neue Faserschneidsystem wurde speziell für das Schneiden<br />
von verschiedensten Faserarten in flexiblen Längen für die faserverarbeitende<br />
Industrie zur Herstellung von Faserverbundwerkstoffen<br />
entwickelt. Die Schneide<strong>technik</strong> beruht auf dem bekannten<br />
Funktionsprinzip einer Schere: Endlosfaserstränge werden mittels<br />
Bild: Schmidt & Heinzmann<br />
einer Vorschubeinheit abgezogen und über<br />
ein patentiertes Luftfördersystem, welches<br />
die Fasern zwischen Vorschubeinheit und<br />
Schneide unter Spannung hält, dem Faserschneidesystem<br />
zugeführt.<br />
Das Schneidsystem besteht aus einem rotierenden<br />
Messer und drei feststehenden Gegenklingen.<br />
Die Fasern treten vor den<br />
Schneiden an der Gegenklinge durch ein Fadenauslassmodul<br />
aus, bevor sie durch einen<br />
ziehenden Schnitt des an der hochpräzisen<br />
Schneidspindel befestigten rotierenden Messers<br />
geschnitten werden. Damit wird ein<br />
kontinuierliches Schneiden ermöglicht.<br />
Die Spindel wird mit einem Regelantrieb<br />
mit bis zu 18 000 Umdrehungen pro Minute angetrieben. Faservorschübe<br />
von bis zu 300 m/min sind möglich. Zur Sicherstellung eines<br />
konstanten Schneidspalts zwischen der rotierenden Messerklinge<br />
und den drei fixen Gegenklingen wird der gesamte<br />
Schneidraum mittels eines Wasser-/ Luftkreislaufs temperiert.<br />
Die Schnittlänge lässt sich von 0,1 mm bis 200 mm flexibel einstellen.<br />
Durch das bekannte und bewährte Prinzip des Scherenschnitts<br />
lassen sich auch sehr zähe oder weiche Fasern schneiden.<br />
Zur Sicherung dieser Entwicklung entstanden in den letzten<br />
Jahren zahlreiche Patente. Aufgrund der Neuartigkeit und Innovationskraft<br />
des FiDoCut stößt diese Technologie auch bei Instituten<br />
und Forschungseinrichtungen auf großen Zuspruch.<br />
■<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
55. Internationale<br />
Maschinenbaumesse<br />
MSV <strong>2013</strong><br />
Mess-, Steuer-, Automatisierungsund<br />
Regel<strong>technik</strong><br />
7.–11. 10. <strong>2013</strong><br />
Brünn – Tschechische Republik<br />
Messe Brünn<br />
Výstaviště 1<br />
CZ – 647 00 Brno<br />
Tel.: +420 541 152 926<br />
Fax: +420 541 153 044<br />
msv@bvv.cz<br />
www.bvv.cz/msv<br />
<strong>03</strong> / <strong>2013</strong><br />
83
QUICKLINKS<br />
QUICKLINKS<br />
Die wichtigsten Hersteller von Schrauben<br />
weitere Marktübersichten<br />
zum Download auf www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Arnold Umform<strong>technik</strong> GmbH<br />
& Co. KG<br />
Forchtenberg-Ernsbach<br />
Tel.: 0 79 47 / 8 21-0<br />
Internet: www.arnold-umform<strong>technik</strong>.de<br />
eMail: info@arnold-umform<strong>technik</strong>.de<br />
Richard Bergner Holding<br />
GmbH & Co. KG<br />
Schwabach<br />
Tel.: 0 91 22 / 87-0<br />
Internet: www.ribe.de<br />
eMail: info@ribe.de<br />
Böllhoff Verbindungs<strong>technik</strong><br />
GmbH<br />
Bielefeld<br />
Tel.: 05 21 / 44 82-<strong>03</strong><br />
Internet: www.boellhoff.de<br />
eMail: verbindungs<strong>technik</strong>@boellhoff.de<br />
DUBOSCHWEITZER GmbH<br />
Haltern<br />
Tel.: 0 23 64 / 9 49 00-0<br />
Internet: www.duboschweitzer.de<br />
eMail: kontakt@duboschweitzer.de<br />
EJOT GmbH & Co. KG<br />
Bad Berleburg<br />
Tel.: 0 27 51 / 5 29-0<br />
Internet: www.ejot.de<br />
eMail: industrie@ejot.de<br />
Otto Ganter GmbH & Co. KG<br />
Furtwangen<br />
Tel.: 0 77 23 / 65 07-0<br />
Internet: www.ganter-griff.de<br />
eMail: info@ganter-griff.de<br />
GESI Gewindesicherungs-GmbH<br />
Plochingen<br />
Tel.: 0 71 53 / 20 43<br />
Internet: www.gesi-gmbh.de<br />
eMail: gesigmbh@aol.com<br />
Ferdinand Gross GmbH & Co.<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Tel.: 07 11 / 16 04-0<br />
Internet: www.schrauben-gross.de<br />
eMail: gross@schrauben-gross.de<br />
Heinrichs & Co. KG Schraubenund<br />
Drehteilefabrik<br />
Dommershausen-Dorweiler<br />
Tel.: 0 67 62 / 93 05-0<br />
Internet: www.heinrichs.de<br />
eMail: info@heinrichs.de<br />
KAMAX-Werke Rudolf Kellermann<br />
GmbH & Co.<br />
Osterode<br />
Tel.: 0 55 22 / 3 15-0<br />
Internet: www.kamax.de<br />
eMail: info@kamax.de<br />
Keller & Kalmbach GmbH<br />
Unterschleißheim<br />
Tel.: 0 89 / 83 95-0<br />
Internet: www.keller-kalmbach.de<br />
eMail: info@keller-kalmbach.de<br />
Kettling Verbindungselemente<br />
Plettenberg<br />
Tel.: 0 23 91 / 17 17<br />
Internet: www.kettling.com<br />
eMail: info@kettling.comde<br />
Kerb-Konus Vertriebs GmbH<br />
Amberg<br />
Tel.: 0 96 21 / 6 79-0<br />
Internet: www.kerbkonus.de<br />
eMail: kkv-amberg@kerbkonus.de<br />
Heinrich Kipp Werk KG<br />
Sulz<br />
Tel.: 0 74 54 / 7 93-0<br />
Internet: www.kippwerk.de<br />
eMail: info@kippwerk.de<br />
KVT Koenig GmbH<br />
Illerrieden<br />
Tel.: 0 73 06 / 7 82-0<br />
Internet: www.kvt-koenig.de<br />
eMail: info-de@kvt-koenig.de<br />
norelem Normelemente KG<br />
Markgröningen<br />
Tel.: 0 71 45 / 93 61-0<br />
Internet: www.norelem.com<br />
eMail: info@norelem.dede<br />
Albert Pasvahl GmbH & Co.<br />
Hamburg<br />
Tel.: 0 40 / 53 28 52-0<br />
Internet: www.pasvahl.de<br />
eMail: info@pasvahl.de<br />
Peltzer & Co. GmbH<br />
Neuenrade<br />
Tel.: 0 23 92 / 96 83-0<br />
Internet: www.peco-germany.com<br />
eMail: info@peco-germany.com<br />
Radolid Thiel<br />
Lüdenscheid<br />
Tel.: 0 23 51 / 97 94 94<br />
Internet: www.radolid.de<br />
eMail: info@radolid.de<br />
F. Reyher Nchfg. GmbH & Co. KG<br />
Hamburg<br />
Tel.: 0 40 / 8 53 63-0<br />
Internet: www.reyher.de<br />
eMail: mail@reyher.dem<br />
Schatz AG<br />
Remscheid<br />
Tel.: 0 21 91 / 6 98-0<br />
Internet: www.schatz-deutschland.de<br />
eMail: info@schatz-mail.de<br />
WERIT-Kunststoffwerke W.<br />
Schneider GmbH & Co<br />
Altenkirchen<br />
Tel.: 0 26 81 / 8 07-01<br />
Internet: www.werit.de<br />
eMail: werit_ak@t-online.de<br />
Würth Industrie Service GmbH<br />
& Co. KG<br />
Bad Mergentheim<br />
Tel.: 0 79 31 / 91-0<br />
Internet: www.wuerth-industrie.com<br />
eMail: info@wuerth-industrie.de<br />
84 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
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kombinieren die Ventillösungen von Askia Nadel- oder<br />
Kugelventile. Die Nadelventile verfügen, anders als<br />
gängige Modelle, über eine drehbar gelagerte, selbstzentrierende<br />
Spindelspitze. Das nichtrotierende, stopfenartige<br />
Öffnen und Schließen dieser Ventile verhindert<br />
zuverlässig fressenden Verschleiß und gewährleistet<br />
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Neugart erweitert seinen Baukasten um zwei weitere<br />
Baureihen PSN und PSFN und entspricht damit den<br />
neuen Anforderungen aus den Märkten. In der Vergangenheit<br />
waren bei Präzisionsgetrieben vornehmlich<br />
geringstes Verdrehspiel, hohe zulässige Axialund<br />
Radialkräfte und höchste Leistungsdichte kaufentscheidend.<br />
Heute treten weitere Aspekte wie<br />
Laufruhe, Gleichlauf und geringe Anregungsfrequenz<br />
in den Vordergrund, vor allem in den Branchen<br />
Druck-, Verpackungs-, Montage- oder Medizin<strong>technik</strong>.<br />
Mit den beiden neuen Baureihen PSN und PSFN<br />
reagiert Neugart nun auf dieses veränderte Marktverhalten.<br />
Sind nämlich die bestehenden Planetengetriebe<br />
von Neugart standardmäßig mit einer Geradverzahnung<br />
ausgestattet, sind die neuen Baureihen<br />
PSN und PSFN schrägverzahnt.<br />
www.neugart.de<br />
Ruhrgetriebe<br />
Kompaktes Schneckengetriebe<br />
Mit dem neuen einstufigen Schneckengetriebe SN 10<br />
BFH hat Ruhrgetriebe seine Produktpalette um eine stärkere<br />
Variante erweitert; ausgestattet in einer kompakten<br />
Flanschausführung für Hohlwellen. Es ist eine Erweiterung<br />
zu den bestehenden einstufigen Schneckengetrieben<br />
dieser Bauart und das maximal zulässige Drehmoment<br />
liegt zwischen 121 und 230 Nm. Die Getriebedrehzahlen<br />
bewegen sich zwischen 19 – 224 U/m. Ein<br />
weiteres Unterscheidungsmerkmal zu den bestehenden<br />
ein stufigen Getrieben sind die kompakten Seitendeckel<br />
mit beidseitigen B14-Anbauflanschen. Auch die Montage<br />
einer Drehmomentstütze ist möglich.Das Schneckengetriebe<br />
ist standardmäßig komplett mit Kugellagern<br />
sowie einer lebensmitteltauglichen Dauerschmierung<br />
(nach NSF H1) ausgestattet und kann mit Drehstrommotoren<br />
für den S1-Betrieb angeboten werden.<br />
www.ruhrgetriebe.de<br />
Helukabel<br />
Cleanflex für Anwendungen in Reinräumen<br />
Helukabel bietet mit seiner neuen<br />
Cleanflex HF Daten- und Steuerleitung<br />
die ideale Lösung für die Schleppkettenanwendung<br />
in Reinräumen. Geringste<br />
Kontaminationen können bei der Produktion<br />
unter Reinraumbedingungen<br />
schädigend wirken. Partikuläre, schichtartige,<br />
bakteriologische oder sogar gasförmige<br />
Verunreinigungen können die<br />
Produktqualität oder -funktionalität<br />
beeinträchtigen. Diese Leitungen haben<br />
den Nachweis der Reinraumtauglichkeit<br />
nach umfangreichen Tests durch das<br />
Fraunhofer IPA erbracht und wurden<br />
anschließend hierfür zertifiziert. Ausge-<br />
legt sind die neuen Leitungen für eine<br />
Nennspannung von U0/U 300/500 V bei<br />
einem Mindestbiegeradius bewegt:<br />
7,5 x Leitungs-Ø bzw. fest verlegt: 4,0 x<br />
Leitungs-Ø. Eine hohe Reiß-, Abriebund<br />
Schlagzähigkeit zeichnet diesen<br />
Leitungstyp ebenso aus, wie Halogenfreiheit,<br />
Flammwidrigkeit, eine sehr<br />
hohe Widerstandsfähigkeit gegen mechanische<br />
Belastung sowie eine sehr<br />
gute Wechselbiegefestigkeit. Abgerundet<br />
wird das Leistungsspektrum durch<br />
die Approbation gem. UL-Style 20233.<br />
Abmessungen bei Steuerleitungen ungeschirmt<br />
von 2 x 0,5 mm 2 bis 7 G<br />
2,5 mm 2 ; geschirmt 3 G 0,5 mm 2 bis 7 G<br />
2,5 mm 2 und bei Datenleitungen ungeschirmt<br />
als auch geschirmt 2 x 2 x<br />
0,25 m 2 bis 12 x 2 x 0,34 mm 2 .<br />
www.helukabel.de<br />
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<strong>03</strong>/<strong>2013</strong> 85
NEUE PRODUKTE<br />
Sandvik Coromant<br />
Innenkühlung mit austauschbaren Schneidköpfen<br />
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Das vielseitig einsetzbare CoroMill 316 Frässystem<br />
kann beim Planfräsen mit hohen Vorschüben, bei der<br />
Spiralinterpolation sowie dem Nuten-, Eck-, Profil- und<br />
Fasfräsen von Bauteilen aller Werkstoffgruppen von ISO<br />
P bis ISO S eingesetzt werden. Das leistungsstarke System<br />
ist jetzt auch mit Innenkühlung erhältlich. Bei der<br />
Bearbeitung von anspruchsvollen Materialien wie Titan,<br />
hitzebeständigen Superlegierungen und nichtrostendem<br />
Stahl ist häufig der Kühlmitteleinsatz für eine<br />
verbesserte Temperaturkontrolle und optimierte Span-<br />
abfuhr während der Zerspanung<br />
notwendig. Denn sowohl<br />
das Nachschneiden der Späne<br />
als auch ein Spanstau führen<br />
oft zu einer schlechteren Oberflächenqualität,<br />
Schäden an<br />
der Schneidkante oder gar<br />
Werzeugbruch. Durch eine Innenkühlung<br />
mit exakter Positionierung<br />
der Kühlmittelbohrungen<br />
wird die Wirkung<br />
des Kühlmittelstrahls optimiert<br />
und eine hervorragende<br />
Spanabfuhr und ein sicherer<br />
Bearbeitungsprozess gewährleistet<br />
– damit punktet Sandvik<br />
Coromants CoroMill 316<br />
gegenüber Lösungen mit externer Kühlung. Das Coro-<br />
Mill 316 Frässystem erlaubt einen schnellen, einfachen<br />
und exakten Wechsel zwischen Fräsertypen und Radien,<br />
der Anzahl der Zähne, der Geometrie und Sorte und<br />
eignet sich zudem für fünfachsige Fräsbearbeitungen.<br />
www.sandvik.coromant.com<br />
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Ceratizit<br />
Maximaler Vorschub<br />
Hartmetallexperte Ceratizit erweiterte sein Frässystem<br />
MaxiMill HFC. Mit Durchmessern ab 16 mm können Anwender<br />
jetzt auch kleine Bauteile mit maximalem Vorschub<br />
bearbeiten. Im Praxistest stieg die Zerspanungsleistung<br />
um das Vierfache, während sich die Bearbeitungszeit<br />
halbierte. Weil Gesenke mehrfach verwendet<br />
werden, muss der Anwender die Form konstant nachfräsen.<br />
Je öfter dies geschieht, desto mehr verdichtet<br />
sich das Material. Es wird härter und dadurch schwieriger<br />
zu bearbeiten. Der patentierte Geometrieverlauf der<br />
Wendeschneidplatte lässt die Schnittkräfte an der<br />
Schneidkante ausgesprochen gleichmäßig auftreten.<br />
MaxiMill HFC besteht aus Aufsteck-, Schaft- und Einschraubfräsern.<br />
So lassen sich auch kleine Bauteile wirtschaftlich<br />
bearbeiten.<br />
www.ceratizit.com<br />
Pöppelmann<br />
Die Hülse, die sich anpasst<br />
Unebene Profile, Verformungen oder Toleranzen an<br />
Endstücken erschweren bei herkömmlichen Hülsen das<br />
Aufstecken oder verhindern den festen Halt. Für diese<br />
Fälle hat Pöppelmann KAPSTO die neue Normreihe GPN<br />
207 entwickelt. Diese Schutzhülsen verfügen über innenliegende<br />
axiale Lamellen, die auch größere Toleranzen<br />
ausgleichen und dank dieser Flexibilität den<br />
festen Sitz gewährleisten. Ein weiterer Vorteil dieser<br />
Konstruktion: Durch die Lamellen liegen die Schutzhülsen<br />
nicht luftdicht an, sodass Schläuche oder Rohre<br />
auch bei aufgesetzter Hülse entlüftet werden. Die neuen<br />
Schutzhülsen aus naturfarbenem flexiblen Polyethylen<br />
(PE-LD) sind weitgehend chemikalienresistent.<br />
Dank der halbtransparenten Ausführung lässt sich der<br />
Sitz der Hülsen im aufgesteckten Zustand kontrollieren.<br />
www.poeppelmann.com<br />
86 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
NEUE PRODUKTE<br />
Jung<br />
Ultraflache dynamische Linearmotor-Positioniertische<br />
Unter dem Namen QuickAx werden die<br />
neuen ultraflachen Linearmotor Positioniertische<br />
geführt. Die Positioniertische<br />
sind mit einem Hub von 40 mm und<br />
120 mm lieferbar. Sie lassen sich ohne<br />
zusätzliche Adapterplatte zu einem<br />
Kreuztisch montieren. Bei einer Versorgungsspannung<br />
von 72 VDC ist mit den<br />
Positioniertischen eine Spitzenkraft von<br />
67 N und eine maximale Beschleunigung<br />
von 100 m/s² realisierbar. Durch<br />
das hochauflösende Wegmesssystem<br />
und die verwendete dynamische Linearmotor<strong>technik</strong><br />
ist eine hohe Bahntreue<br />
gegeben. Direktantrieb und direktes<br />
Wegmesssystem stehen für ein schnelles<br />
Ansprech- und Regelverhalten sowie eine<br />
hohe Gleichlaufgüte. Die Grenzdaten<br />
sind betreffend der Antriebs<strong>technik</strong> und<br />
der Kinematik auf 3 m/s und 100 m/ s²<br />
limitiert, obwohl die verwendeten Miniatur<br />
Präzisionslinearführungen höhere<br />
dynamische Grenzwerte zulassen würden.<br />
QuickAx Positioniertische zeichnen<br />
sich durch sehr geringe bewegte Massen<br />
aus. Durch die verwendete Führungstechnologie<br />
wird eine sehr hohe Drehund<br />
Biegesteifigkeit erreicht. Bei einer<br />
Bauhöhe von je nur 36 mm lassen sich<br />
zwei Positioniertische zu einem X-Y-<br />
Kreuztisch mit insgesamt nur 76 mm<br />
Bauhöhe zusammenmontieren. Mit der<br />
integrierten Wegmesssensorik sind Wiederholgenauigkeiten<br />
von ±1 μm und eine<br />
Linearität von ±10 μm erreichbar. Die<br />
hohe Wegauflösung ist auch verantwortlich<br />
für einen nahezu geräuschlosen<br />
Lauf.<br />
www.ja2-gmbh.de<br />
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Platzsparende<br />
Frequenzumrichter<br />
Die neuen, kompakten ACS880 Multidrive-Frequenzumrichter<br />
verfügen über<br />
einen Anschluss an den DC-Zwischenkreis,<br />
so dass für mehrere Frequenzumrichter<br />
eine Einspeiseeinheit verwendet<br />
werden kann. Der Energie-Ausgleich<br />
über den DC-Zwischenkreis führt zu<br />
Energie- und Kosteneinsparungen, da<br />
nicht die gesamte Energie aus dem<br />
Stromnetz bezogen werden muss, was<br />
eine kleinere Einspeise-Einheit zur Folge<br />
hat. Ein einzelner Netzanschluss und<br />
eine gemeinsame Einspeise-Einheit verringern<br />
den Verkabelungsaufwand und<br />
die Stellfläche und sparen Investitionsund<br />
Wartungskosten. Die Multidrive-<br />
Frequenzumrichter kommen in vielen<br />
Bereichen wie der Metallindustrie, Papier<br />
und Zellstoff, Öl und Gas, Bergbau,<br />
Häfen, Schiffbau/Offshore und in Kraftwerken<br />
zum Einsatz. Sie werden immer<br />
nach Kundenspezifikation zusammengestellt.<br />
Die Multidrive-Frequenzumrichter<br />
sind mit Leistungen von 1,5 bis<br />
250 kW (später bis 6 000 kW) und Spannungen<br />
von 380 bis 500 V AC und später<br />
mit 690 V AC lieferbar. Die Standardschutzarten<br />
sind IP21 und IP22; IP42<br />
und IP54 sind als Optionen lieferbar.<br />
www.abb.com<br />
12-0771-Jonas800-JP<br />
Jonas 800<br />
Die kleinste Aufsitzkehrsaugmaschine<br />
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Wenn es um die staubfreie Reinigung kleiner und mittlerer Flächen<br />
geht, kommen Sie am Jonas 800 nicht vorbei. Seine Seitenbesen mit<br />
großer Überlappung reichen in fast jede Ecke und lassen auch bei<br />
Kurvenfahrt nichts liegen. Die robuste Stahlrahmenbauweise in Heavy-<br />
Duty-Qualität macht den Jonas 800 zu einem echten Profi gerät!<br />
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NEUE PRODUKTE<br />
B&R<br />
Temperaturbereich der<br />
I/O-Module erheblich erweitert<br />
B&R hat den Temperaturbereich seines I/O- und Steuerungssystems<br />
X20 und X67 erheblich erweitert. Möglich<br />
machen dies spezielle Industrial-Temperature-Elektronikbauteile,<br />
die in den Modulen verbaut sind. Sowohl<br />
die in Schutzart IP20 ausgeführten Module X20 als auch<br />
die in Schutzart IP67 ausgeführten Module X67 arbeiten<br />
zuverlässig bei Temperaturen von – 25 bis + 60 °C.<br />
Gelagert werden können beide Module bei noch extremeren<br />
Temperaturen, und zwar im Bereich von – 40 bis<br />
+ 85 °C. Durch den neuen erweiterten Temperaturbereich<br />
sind die Steuerung und die I/O-Module für einen<br />
noch größeren Einsatzbereich geeignet. Sie zeichnen<br />
sich durch ihre Robustheit sowie Stabilität aus und stellen<br />
die sehr hohe Qualität der verbauten Industrial-<br />
Temperature-Elektronikbauteile unter Beweis.<br />
www.br-automation.com<br />
Kollmorgen<br />
Neue Motorenreihe aus<br />
Edelstahl in IP69K<br />
Mit den neuen Edelstahlmotoren der Baureihe HKM erweitert<br />
Kollmorgen sein skaliertes Lösungsportfolio für<br />
Antriebsaufgaben in den Anwendungsbereichen Verpackung,<br />
Lebensmittelverarbeitung und Pharma. Die<br />
Edelstahlmotoren in den Baugrößen zwei bis sechs sind<br />
in Schutzart bis IP69K auf maximale Hygiene ausgelegt.<br />
Damit kommen die kompakten Einheiten vor allem in<br />
Maschinenbereichen mit aseptischen Prozessen zum<br />
Einsatz – zum Beispiel als Antrieb mit der optionalen<br />
Haltebremse für Deltapicker. Kollmorgen ist es bei der<br />
neuen Reihe gelungen, die bei Edelstahlmotoren konstruktiv<br />
bedingten Einschränkungen in der Drehmomentdichte<br />
auf unter 20 % im Vergleich zu Standardservomotoren<br />
zu bringen. Ein weiterer Vorteil der HKM-Reihe<br />
resultiert aus der leichten Art der Montage.<br />
www.kollmorgen.com<br />
Mapal<br />
Hochleistungsbohrer mit<br />
höherer Schnittgeschwindigkeit<br />
Der MEGA-Speed-Drill von Mapal unterscheidet sich<br />
grundlegend von herkömmlichen Vollhartmetall-Bohrern<br />
durch seine innovative Stirngeometrie. Sie ermöglicht<br />
einen sicheren Spantransport aus der Bohrung, reduziert<br />
die Vorschubkräfte und erreicht eine Eigenzentrierung<br />
des Werkzeugs. Die Führungsfasen sind nicht gegenüberliegend<br />
angeordnet, sodass ein Klemmen des<br />
Bohrers in der Bohrung ausgeschlossen ist. Bei gleichem<br />
Vorschub wird etwa 20 % weniger Drehmoment benötigt<br />
als bei konventionellen Spiralbohrern, was durch<br />
verminderte Reibung erreicht wird. Der wesentliche Anwendungsvorteil<br />
liegt in den erreichbaren Schnittwerten:<br />
der Bohrer kann im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Bohrern ohne Standzeitverlust mit der doppelten<br />
Schnittgeschwindigkeit gefahren werden.<br />
www.mapal.com<br />
E-T-A<br />
Stecksockel mit PT Anschluss<strong>technik</strong><br />
Der neue einkanalige und anreihbare<br />
Stecksockel 80plus hat eine Platz sparende<br />
Baubreite von nur 12,5 mm und<br />
lässt sich einfach auf Hutschiene aufschnappen.<br />
Das Produkt verfügt als erster<br />
Sockel aus dem Hause E-T-A über die<br />
innovative Push-in Technologie für den<br />
direkten Leiteranschluss. Das bedeutet:<br />
Starre oder auch flexible und verdichtete<br />
Leiter können direkt und ohne zusätz-<br />
liches Werkzeug in die Klemmen gesteckt<br />
werden. Der Stecksockel 80plus<br />
ist ausgelegt für Nennspannungen bis<br />
maximal AC 277 V und DC 80 V und wird<br />
zugelassen nach UL1059. Der Sockel<br />
80plus besitzt eine 6 mm 2 Einspeiseklemme,<br />
zwei 4 mm 2 Lastabgangsklemmen<br />
und drei 1,5 mm 2 Signalisierungsklemmen.<br />
Mit Hilfe von Steckbrücken<br />
funktioniert die Sammeleinspeisung<br />
zuverlässig und Zeit sparend. Gleichzeitig<br />
sind damit auch die in der Praxis<br />
häufig benötigten Parallel- und Reihenschaltungen<br />
von Signalkontakten zu realisieren.<br />
www.e-t-a.de<br />
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88 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
mayr Antriebs<strong>technik</strong><br />
87665 Mauerstetten<br />
Branche:<br />
Antriebs<strong>technik</strong><br />
Produktprogramm:<br />
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Einsatzgebiete:<br />
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Unternehmensdaten<br />
Weltweit präsent:<br />
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Adresse:<br />
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MICRO-EPSILON<br />
Ortenburg<br />
Branche:<br />
Micro-Epsilon ist weltweit als Spezialist<br />
zum Messen geometrischer<br />
Größen und für berührungslose<br />
Temperaturmessung bekannt. Wir<br />
leisten das breiteste Spektrum an<br />
hochwertiger und präziser Mess<strong>technik</strong><br />
zur Lösung ihrer Messaufgabe.<br />
Die Produktpalette umfasst induktive<br />
Sensoren, Lasersensoren, kapazitive<br />
Sensoren, Wirbelstromsensoren,<br />
Bildverarbeitung, Temperatursensoren,<br />
Prüfanlagen und OEM-Sensoren.<br />
Unternehmensdaten<br />
Geschäftsführer:<br />
Prof. Dr.-Ing. Martin Sellen<br />
Umsatz 09: 55 Mio Euro<br />
Gründungsjahr: 1968<br />
Niederlassungen: Ortenburg, Dresden,<br />
Hermsdorf, Berlin, Uhingen, Steyr<br />
Zertiziert nach DIN EN ISO 9001: 2008<br />
Adresse:<br />
Micro-Epsilon GmbH&Co KG<br />
Königbacher Str. 15<br />
94496 Ortenburg<br />
Tel.: 0 85 42 – 1680<br />
Fax: 0 85 42 – 16890<br />
EMail: info@micro-epsilon.de<br />
Internet: www.micro-epsilon.de<br />
WDM Wolfshagener Draht –<br />
und Metallverarbeitung GmbH<br />
Branche:<br />
Metallverarbeitung<br />
Qualitätsgitter aus:<br />
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Zusatzleistungen:<br />
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Unternehmensdaten<br />
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Adresse:<br />
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<strong>03</strong>/<strong>2013</strong> 89
06/2012 1<br />
November<br />
VKZ 675<strong>03</strong><br />
www.<strong>technik</strong>und<br />
einkauf.de<br />
NEUE PRODUKTE<br />
Yaskawa<br />
Frequenzumrichter als Schaltschrank<br />
Schunk<br />
Backenwechsel in<br />
30 Sekunden<br />
ÜV Überlastschutz<br />
Stegfedern für die<br />
nötige Steifigkeit<br />
Mit der neuen Variante A1000 Floor<br />
Standing ergänzt Yaskawa die Serie<br />
seiner leistungsfähigen A1000 Frequenzumrichter.<br />
Die Neuentwicklung<br />
ist als fertig installationsbereiter<br />
Schaltschrank ausgeführt. Angeboten<br />
wird der A1000 Floor Standing im Leistungsbereich<br />
von 90 bis 355 kW. Der<br />
Anwender kann neben dem Grundgerät<br />
auch die Ausstattung frei wählen.<br />
Komponenten wie EMV-Filter,<br />
Hauptschalter oder Bremstransistoren<br />
werden dann ab Werk eingebaut, so<br />
dass der Kunde ein fertiges, sofort einsatzbereites<br />
und auf seine Wünsche<br />
abgestimmtes Paket erhält, Die Projektierung<br />
und das aufwändige Beziehen<br />
der Einzelkomponenten von mehreren<br />
Quellen sowie die spätere Montage<br />
entfallen damit. Eine optionale<br />
Schrankerweiterung bietet Platz für<br />
kundeneigene Steuerungen, Relais,<br />
Netzteile oder andere Komponenten.<br />
Der A1000 Floor Standing ist wahlweise<br />
in den Schutzklassen IP23 oder IP54<br />
verfügbar. Die Komplett-Lösung spart<br />
zum einen Zeit und Kosten, zum anderen<br />
reduziert sie den Aufwand bei<br />
Montage und Inbetriebnahme. Als<br />
weiterer Vorteil lassen sich Fragen zu<br />
Installation, Betrieb und Wartung aller<br />
Komponenten über einen einzigen<br />
zentralen Ansprechpartner abwickeln.<br />
www.yaskawa.eu.com<br />
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MATERIAL<br />
ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN TECHNIK+<strong>EINKAUF</strong><br />
Die kompakten Kraftspannblöcke TAN-<br />
DEM KSP plus des Kompetenzführers<br />
für Spann<strong>technik</strong> und Greifsysteme<br />
Schunk sind für ihre hohe Spannkraft<br />
und Wiederholgenauigkeit bekannt. In<br />
Kombination mit dem Backenschnellwechselsystem<br />
BWM setzen die Kraftpakete<br />
nun auch beim Thema Rüstzeit<br />
einen neuen Maßstab: Unabhängig<br />
von der Einbaulage lassen sich<br />
die Spannblöcke in weniger als 30 Sekunden<br />
auf einen neuen Backensatz<br />
zur Außenspannung umrüsten. Die<br />
Wechsel wiederholgenauigkeit beträgt<br />
0,02 mm. Da die Grundbacke und die<br />
Wechselbacke über einen integrierten<br />
Schrägzug miteinander verbunden<br />
sind, bleibt die Störkontur des Spanners<br />
unverändert. Ein Federmechanismus<br />
stellt sicher, dass die Wechselbacke<br />
in geöffnetem Zustand nicht heraus<br />
fällt.<br />
www.schunk.com<br />
ÜV Überlastschutz bietet neu die so genannten<br />
Stegfedern an. Stegfedern können<br />
als Zug-Druckfeder oder auch als<br />
Biegefeder eingesetzt werden. Eine gängige<br />
Anwendung dieser neuen Federn ist<br />
zum Beispiel der Einsatz bei Lagerungen<br />
mit definierten Steifigkeitseigenschaften.<br />
Hierbei können die Federsteifigkeiten<br />
in axialer Richtung und in radialer<br />
Richtung sowie die Torsionssteifigkeit<br />
den Kundenanforderungen direkt angepasst<br />
werden. Die Steifigkeitseigenschaften<br />
sind sehr gut reproduzierbar und die<br />
Form der Federn kann den Einbaugegebenheiten<br />
direkt angepasst werden. Dies<br />
bedeutet, dass zum Beispiel Gewinde<br />
oder andere Befestigungselemente am<br />
Federkörper integriert werden können<br />
und somit die Stegfeder als fertige Baugruppe<br />
viele andere Befestigungsteile,<br />
welche zur Montage herkömmlicher Federn<br />
nötig wären, einfach ersetzt.<br />
www.uev-gmbh.de<br />
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Tel.: 08191-125-337<br />
Fax: 08191-125-304<br />
90 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
NEUE PRODUKTE<br />
Mayr<br />
Das messende Maschinenelement<br />
Wellenkupplung mit integrierter<br />
Drehmomentmessung ermöglicht<br />
eine einfache Zustandsüberwachung<br />
von Maschinen<br />
und Anlagen.<br />
Die neue drehmomentmessende ROBA-DSM benutzt<br />
zwei komplett getrennte Wege für die Übertragung<br />
von Energie zum Rotor und die Übertragung von Daten<br />
zum Empfänger. Durch die hohe Bandbreite von bis zu<br />
3,5 kHz kann sie auch schnelle, dynamische Vorgänge<br />
sicher erfassen. Die Aufbereitung der Daten auf dem<br />
Rotor ermöglicht eine optimale Verstärkung und Offsetkompensation.<br />
Auf dem Rotor befindet sich ein programmierbarer<br />
Verstärker, der über die Funkschnittstelle<br />
programmiert wird. Damit kann der Kunde auch<br />
nach dem Einbau direkt auf dem Rotor eine Offsetkompensation<br />
vorzunehmen. Darüber hinaus hat der Anwender<br />
die Möglichkeit, Adresskodierung und Funkkanal<br />
mit Hilfe einer Software einzustellen.<br />
Weiterer Vorteil ist der Einsatz eines kodierten Funksystems<br />
im 2,4 GHz ISM-Band. Der Betrieb ist in der EU<br />
durch Allgemeinzulassung erlaubnisfrei. In anderen<br />
Märkten ist das System auch einsetzbar, allerdings ist<br />
Die drehmomentmessende<br />
Wellenkupplung ROBA-DSM basiert auf der spielfreien<br />
und robusten Wellenkupplung ROBA-DS.<br />
dafür eine zusätzliche Zulassungen nötig. Das System<br />
verwendet bis zu 80 Kanäle. Dadurch ist es problemlos<br />
möglich, mehrere Kupplungen in der gleichen Umgebung<br />
zu betreiben. Die Datenübertragung ist mit einer<br />
Adresse kodiert, so dass nur der entsprechende Empfänger<br />
das Signal aufnehmen und auswerten kann.<br />
Am Empfänger kann über eine einfache Anzeige die<br />
Funktion der Funkverbindung kontrolliert werden. Da<br />
die Datenübertragung bidirektional erfolgt und jedes<br />
Paket quittiert wird, kann die Qualität der Funkverbindung<br />
überwacht werden. Störungen bei der Funkver-<br />
bindung oder fehlenden Daten vom Sender werden<br />
vom Empfänger gemeldet. Durch die hohe Abtastrate<br />
und die schnelle Funkverbindung erreicht die ROBA-<br />
DSM sehr gute Werte für Jitter (max. +/-68 μs) und<br />
Delay (typ. 2 ms), die bei digitalen Systemen meist wesentlich<br />
höher liegen.<br />
www.mayr.de<br />
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Unsere weltweit tätigen Anwendungsingenieure suchen gemeinsam<br />
mit Ihnen nach individuellen verbindungstechnischen Lösungen.<br />
Dabei orientieren wir uns konsequent an den globalen<br />
Anforderungen unserer Kunden. In den Wachstumsmärkten der<br />
Welt produzieren wir direkt vor Ort. Globale Allianzen sichern die<br />
weltweite Verfügbarkeit der Produkte, bei gleichbleibend hoher<br />
Qualität. www.ejot.de<br />
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Drehdurchführungen<br />
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<strong>03</strong>/<strong>2013</strong> 91
NEUE PRODUKTE<br />
Maxon<br />
Miniaturisiertes OEM-Einsteckmodul<br />
Das leistungsstarke OEM-Einsteckmodul<br />
besitzt ausgezeichnete Reglereigenschaften<br />
und einen sehr schnellen digitalen<br />
Stromregler mit enormer Bandbreite<br />
zur optimalen Motorstrom-/<br />
Drehmomentkontrolle. Das driftfreie,<br />
gleichzeitig extrem dynamische Drehzahlverhalten<br />
erlaubt einen Drehzahlbereich<br />
zwischen 0 und 150‘000 min-1.<br />
Es verfügt über umfangreiche Funktionalitäten<br />
mit frei konfigurierbaren digitalen<br />
und analogen Ein- und Ausgängen<br />
und kann in diversen Betriebsmodi<br />
(Drehzahlregler, Drehzahlsteller, Strom-<br />
regler) betrieben werden.<br />
Perfekt auf maxon-Motoren<br />
abgestimmt, macht das<br />
ESCON Module 50/5 dynamische<br />
Antriebslösungen möglich,<br />
welche höchsten Ansprüchen<br />
genügen. Dabei<br />
lässt es sich mit minimalem<br />
Aufwand nahtlos in komplexe<br />
Applikationen integrieren.<br />
Unverkennbarer Vorteil: Der<br />
Kunde kann sich ganz seiner<br />
eigentlichen Aufgabe widmen<br />
– der Entwicklung seines Gerätes.<br />
Um die Ansteuerung der Motoren muss<br />
er sich hingegen nur in zweiter Linie<br />
kümmern. Zur Integration auf OEMseitige<br />
Platinen steht ein ausführlicher<br />
Motherboard Design Guide und für die<br />
Erstinbetriebnahme ein Motherboard<br />
zur Verfügung.<br />
www.maxonmotor.de<br />
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SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT<br />
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Steute<br />
Schaltgeräte für<br />
rauhe Umgebungen<br />
Mit der 91er Serie bietet der steute-Geschäftsbereich<br />
‚Extreme‘ dem Maschinen-<br />
und Anlagenbau robuste Schaltgeräte.<br />
Zum Programm der 91er Serie gehören<br />
die Seilzug-Notschalter ZS 91 S.<br />
Ihr Gehäuse aus glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff hält auch hohen mechanischen<br />
Beanspruchungen stand. In Kombination<br />
mit Edelstahl-Deckelschrauben<br />
erreichen die Geräte auch noch eine hohe<br />
Korrosionsbeständigkeit. Die Hebel-<br />
Entriegelung vereinfacht die Handhabung.<br />
Die Seillänge kann bis zu 2 x<br />
100 m betragen, so dass auch große<br />
Gefahrenbereiche mit einer schnell erreichbaren<br />
Not-Aus-Funktion ausgestattet<br />
werden können.<br />
www.steute.de<br />
Heidenhain<br />
Neue Drehgeber<br />
Varianten<br />
Heidenhain ergänzt das Produktspektrum<br />
an absoluten Drehgebern der Produktreihe<br />
ECN/EQN 400 mit PROFIBUS<br />
und PROFINET Schnittstelle in der<br />
Baugröße mit 58 mm Gehäuse-Durchmesser.<br />
Zu den bereits am Markt eingeführten<br />
Drehgebern mit Vollwelle<br />
stehen nun auch Geräte mit robuster<br />
Hohlwelle, Durchmesser 12 mm, zur<br />
Verfügung. Konzipiert ist die robuste<br />
Hohlwellenanbindung für eine maximale<br />
Drehzahl von 6 000 Umdrehungen<br />
pro Minute. Der Drehgeber erfüllt<br />
die Schutzart IP64. Gemäß DIN ist der<br />
Drehgeber für einen Umgebungstemperatur-Bereich<br />
zwischen – 40 °C und<br />
70 °C ausgelegt.<br />
www.heidenhain.de<br />
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antriebspraxis –<br />
Technik in Bewegung<br />
TECHNIK IN BEWEGUNG<br />
ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK Entwicklungstendenzen bei Schri tmotoren Seite 18<br />
MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK Was das Locator-Lager leistet Seite 37<br />
ANTRIEBSAUTOMATISIERUNG Drehmomentsensoren optimieren Wartung Seite 48<br />
„Wir bringen Bit, Bar<br />
und Watt in Einklang“<br />
Exklusiv-Interview mit Richard Boulter<br />
und Heribert Joachim,<br />
Eaton Electrical Sector EMEA Seite 14<br />
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92 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
NEUE PRODUKTE<br />
F. Zimmermann<br />
Maximale Performance auf kleinstem Raum<br />
Die neue FZ 33 compact ist die platzsparendste Portalfräsmaschine<br />
der FZ-Serie im Programm. Mit bis zu<br />
2,50 Metern in der X-, 3 Metern in der Y- und 1,25 Metern<br />
in der Z-Achse überzeugt die neue Portalfräsmaschine<br />
FZ 33 compact durch einen großzügigen Arbeitsraum<br />
bei sehr geringem Platzbedarf. Dabei ist sie<br />
besonders leistungsstark und stabil. Der Anwender<br />
profitiert vor allem von ihrer hohen<br />
Effizienz. Sie wurde konzipiert, um Bauteile<br />
aus Aluminium und Verbundwerkstoffen<br />
schnell von fünf Seiten komplett zu bearbeiten.<br />
Ebenso lassen sich Werkstücke aus Stahl<br />
und Guss mit hoher Dynamik im Simultanbetrieb<br />
schlichten. Dank der Standardisierung<br />
von Baugruppen, dem modularen Aufbau<br />
der Anlagen und der Vorratsfertigung in der<br />
Montage kann F. Zimmermann die neue FZ<br />
33 compact zu einem attraktiven Preis anbieten. In Verbindung<br />
mit dem großen Anwendernutzen amortisiert<br />
sie sich binnen kürzester Zeit. Durch ihren eigensteifen<br />
Basiskörper aus Guss mit integrierter Tischplatte, aufgesetzten<br />
Seitenwänden, die mit Spezialbeton gefüllt<br />
sind, und ihrem struktursteifem Portal erreicht diese<br />
neue Anlage eine sehr hohe Dynamik. Die innovative<br />
und patentierte Fräskopftechnologie ermöglicht ein<br />
schnelles und zusammen mit hochauflösenden Messsystemen<br />
hochpräzises Positionieren. Zudem verbindet<br />
sie hohe Drehmomente mit hohen Rotationsgeschwindigkeiten<br />
in der A- und C-Achse bis 360 °/s. Die Fräsköpfe<br />
VH 30 und VH 20 sind vielseitig einsetzbar. In der<br />
Automobilindustrie können damit Modelle kleiner bis<br />
mittlerer Größen bearbeitet werden, in der Flugzeugindustrie<br />
Strukturteile aus Aluminium, Laminierformen,<br />
Spannvorrichtungen sowie Verbundwerkstoffe im Interieur<br />
und Exterieur.<br />
www.f-zimmermann.com<br />
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Arbeitsplatzmatten<br />
Biegsame Wellen &<br />
Werkzeugantriebe<br />
Container/Mobile Räume<br />
Werksitz GmbH<br />
W. Milewski<br />
Telefunkenstraße 9<br />
97475 Zeil am Main<br />
Tel.: 09524/8345-0<br />
Fax: 09524/8345-19<br />
www.werksitz.de<br />
info@werksitz.de<br />
haspa GmbH<br />
Sägmühlstr. 39<br />
74930 Ittlingen<br />
www.haspa-gmbh.de<br />
Tel.: 07266/9148-0<br />
Fax: 07266/9148-30<br />
info@haspa-gmbh.de<br />
ELA-Container GmbH<br />
Zeppelinstr. 19-21, 49733 Haren (Ems)<br />
Tel. (05932) 506-0, Fax (05932) 506-10<br />
Dampfkesselvermietung<br />
Dichtungen<br />
Dichtungen<br />
Gebrüder Stöckel KG<br />
Mainzer Straße 80-82<br />
D – 64293 Darmstadt<br />
Tel.: + 49 (0) 6151 891761 Fax: + 49 (0) 6151 895556<br />
www.stoeckel-dampf.de stoeckel-dampf@t-online.de<br />
REIFF Technische Produkte GmbH<br />
Tübinger Straße 2-6<br />
72762 Reutlingen<br />
Tel.: +49 7121 323-0<br />
Fax: +49 7121 323-346<br />
www.reiff-tp.de<br />
vktp@reiff-gruppe.de<br />
C. Otto Gehrckens<br />
GmbH & Co. KG<br />
DICHTUNGSTECHNIK<br />
Gehrstücken 9<br />
25421 Pinneberg<br />
Tel.: (04101) 5002-0<br />
Fax: (04101) 5002-83<br />
info@cog.de<br />
www.cog.de<br />
<strong>03</strong>/<strong>2013</strong> 93
NEUE PRODUKTE<br />
Siemens<br />
Leistungsfähige neue CPU<br />
Mit der CPU Simatic S7-1217C erweitert<br />
die Siemens-Division Industry Automation<br />
ihr Produktportfolio der kompakten,<br />
modularen Simatic S7-1200-Controller<br />
im oberen Leistungsbereich. Der Anwenderspeicher<br />
der neuen CPU Simatic S7-<br />
1217C ist mit 125 Kilobyte (KB) um 25 KB<br />
größer als beim bisherig leistungsfähigsten<br />
Modell. Zusätzlich verfügt die<br />
neue Kompakt-CPU über Line-Driver-Einund<br />
Ausgänge zur Ansteuerung von<br />
Schrittmotorstellern mit einer Frequenz<br />
von bis zu 1 Megahertz. Wie der bisher<br />
leistungsfähigste Controller bietet die<br />
neue CPU Simatic S7-<br />
1217C eine Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />
von 0,08 ms pro Operation<br />
und ist zusätzlich<br />
zu den Line-Driver-IO<br />
ausgestattet<br />
mit 24-Volt-DC-Standard-Ein-<br />
und Ausgängen,<br />
Profinet-<br />
Funktionalität mit<br />
zwei Schnittstellen sowie<br />
je zwei analogen<br />
Ein- und Ausgängen. Das Gerät ist grundsätzlich<br />
als DC/DC/DC-Variante ausgeführt.<br />
Für alle Controller der Gerätelinie<br />
Simatic S7-1200 steht jetzt auch die<br />
Firmware Version 4.0 bereit, die sich insbesondere<br />
durch die Profinet iDevice-<br />
Funktionalität auszeichnet. Eine weitere<br />
Neuerung der Firmware-Version 4.0 ist<br />
die implementierte Rezepturverwaltung.<br />
www.siemens.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL<br />
ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT TECHNIK+<strong>EINKAUF</strong><br />
Almig<br />
Starke Gesamtlösung<br />
dank 4-in-1-System<br />
Die Combi-Baureihe ist die Platz sparende<br />
und äußert wirtschaftliche 4-in-<br />
1-Lösung. Sie vereint in einer kompakten<br />
und leistungsstarken Anlage einen<br />
Schraubenkompressor, einen Kältetrock<br />
ner, die Filtration der Druckluft und<br />
einen Druckluftbehälter. Almig liefert<br />
die Combi-Baureihe für Volumenströme<br />
von 0,39 bis 3,24 m³/min mit Antriebsleitungen<br />
von 3 bis 22 kW (Betriebsdrücke<br />
von 8, 10, 13 bar). Die Anlagen sind<br />
mit einem wartungsfreien, betriebssicheren<br />
und effektiven Keilriemenantrieb<br />
ausgestattet. Dank des geringen<br />
Platzbedarfs von ca. 1 m² und ihrem äußerst<br />
leisen Geräuschpegel können diese<br />
Maschinen nahezu überall aufgestellt<br />
werden, wo Druckluft benötigt wird.<br />
www.almig.de<br />
haboe<br />
Einfach und sicher<br />
fixieren<br />
Mit der ISS-Innenspannschraube von<br />
haboe lassen sich zylindrische Bauteile<br />
wie Rundstäbe oder Rohrprofile einfach,<br />
schnell und sicher fixieren. Im<br />
Vergleich zu bisherigen Befestigungslösungen<br />
bietet die haboe ISS eine<br />
wesentlich schnellere und einfachere<br />
Fixierung zylindrischer Komponenten,<br />
da lediglich ein metrisches Gewinde<br />
benötigt wird, in das die ISS eingeschraubt<br />
wird. Diese Simplizität bringt<br />
eine hohe Kosteneinsparung, Montagefreundlichkeit<br />
und Sicherheit. Auch<br />
Umrüstvorgänge werden erleichtert,<br />
denn ein minimales Lockern oder Anziehen<br />
der ISS ermöglicht die stufenlose<br />
Verstellbarkeit oder den Austausch<br />
von Bauteilen.<br />
www.haboe.de<br />
MARKT+KONTAKT<br />
Dichtungen Flachdichtungen<br />
Dichtungsprofile<br />
Kantenschutzprofile<br />
Dichtungs<strong>technik</strong> / O-Ringe<br />
RESOGOO OHG<br />
Rolandskoppel 17<br />
24784 Westerrönfeld<br />
Tel.: 04331/43818-0<br />
Fax: 04331/43818-28<br />
<br />
REXIO GmbH & Co. KG<br />
Rolandskoppel 15<br />
24784 Westerrönfeld<br />
<br />
<br />
CIMAKA International GmbH<br />
Auslieferungslager Deutschland<br />
Industriestraße 4<br />
79801 Hohentengen<br />
Tel. 07742 8578-57<br />
E sales1@cimaka.com<br />
I www.cimaka.com<br />
Federn<br />
Gummi-Walzen/Rollen<br />
Hebe<strong>technik</strong><br />
Schweizer GmbH & Co. KG<br />
Keltenstraße 16-18<br />
72766 Reutlingen<br />
Tel.: +49 (71 27) 95 79 2-0<br />
Fax: +49 (71 27) 95 79 2-115<br />
www.schweizer-federn.de<br />
info@schweizer-federn.de<br />
TGW<br />
Technische<br />
Gummi-Walzen GmbH<br />
Am Elzdamm 38<br />
D-79312 Emmendingen<br />
Tel. +49/(0)7641/91660<br />
Fax +49/(0)7641/54478<br />
info@typ-gummi-tgw.ch<br />
www.typ-gummi-tgw.com<br />
Dolezych GmbH & Co. KG<br />
Hartmannstraße 8<br />
44147 Dortmund<br />
Tel. : 0231/818181 Fax: 0231/827782<br />
www.dolezych.de info@dolezych.de<br />
94 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
NEUE PRODUKTE<br />
TKD<br />
Eine für alles – alles mit einer<br />
Mit der neuen KAWEFLEX 5288 SK vereinfacht<br />
TKD die Baureihenvielfalt bei<br />
schleppkettenfähigen Servo-Leitungen<br />
für besonders hohe mechanische Ansprüche<br />
– und bietet dem Markt ab sofort einen<br />
noch einfacheren und schnelleren<br />
Zugriff auf kapazitätsarme Motoranschlussleitungen<br />
im High-End-Segment.<br />
Ausgelegt sind die neuen Leitungen, die<br />
mit wenig Platzbedarf und niedrigem<br />
Gewicht aufwarten, für extreme Beschleunigungen<br />
von 50 m/s 2 , hohe Verfahrgeschwindigkeiten<br />
(bis zu 5 m/s) und<br />
lange Verfahrwege (max. 50 m). Problemlos<br />
können so die Vorgaben erfüllt<br />
werden, die für Energieführungsketten,<br />
bewegte Antriebe, die Roboter<strong>technik</strong><br />
oder komplexe Fertigungsanlagen<br />
nach Anschluss- und<br />
Steuerleitungen verlangen.<br />
Grundsätzlich gibt es die<br />
KAWEFLEX 5288 SK, die mit<br />
diversen Querschnitten und<br />
Durchmessern verfügbar ist, in<br />
drei Basisvarianten: Als reine<br />
Anschlussleitung mit vier Versorgungsadern<br />
und als kombinierte<br />
Versorgungs- und Steuerleitung,<br />
bei der wahlweise ein oder zwei geschirmte<br />
Paare integriert sind. Der überarbeitete<br />
Aufbau der Aderpaare erlaubt<br />
höhere Betriebsspannungen in den Zusatzstromkreisen<br />
und sorgt für geringeren<br />
Längsspannungsabfall. Der robuste<br />
PUR-Außenmantel, der ölbeständig,<br />
flammwidrig und für Betriebstemperaturen<br />
von – 40 °C bis + 80 °C ausgelegt ist,<br />
garantiert lange Lebensdauer und gute<br />
Abschirmung.<br />
www.tkd-kabel.de<br />
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MATERIAL<br />
ENERGIE<br />
SERVICE<br />
HANDHABUNG<br />
ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />
KOSTEN SENKEN MIT TECHNIK+<strong>EINKAUF</strong><br />
GEA<br />
Größter CO 2<br />
-Verdichter<br />
Der neue halbhermetische 6-Zylinder-<br />
Hubkolbenverdichter GEA Bock HG46<br />
CO2 T mit einem Hubvolumen von 21,8<br />
bis 30,2 m³/h ist der größte derzeit auf<br />
dem Markt erhältliche halbhermetische<br />
Verdichter für transkritische CO 2<br />
-<br />
Anwendungen mit Betriebsdrücken bis<br />
zu 130 bar. Bei Normalkühlung – Gaskühleraustritt<br />
35 °C (90 bar), Verdampfungstemperatur<br />
– 10 °C, Überhitzung<br />
10 K – beträgt der COP (Coefficient of<br />
Performance) über 1,85. Der GEA Bock<br />
HG46 CO2 T zeichnet sich durch eine robuste<br />
Bauweise aus, die maximale Stillstandsdrücke<br />
von 150 bar auf der Hochdruckseite<br />
und 100 bar auf der Niederdruckseite<br />
ermöglicht. Der Verdichter<br />
wurde auf Basis des bereits etablierten<br />
HG34 CO2 T konzipiert.<br />
www.gea.com<br />
rsp<br />
Roboter-Entgratspindel<br />
Das Entgratungspaket von rsp ist das Ergebnis<br />
der Zusammenarbeit mit der Industrie<br />
und der Universität Västerås. Hier<br />
wurde eine Ventileinheit mit Schlauchpaket,<br />
einer Kombination aus Drehdurchführung,<br />
Werkzeugwechsler und<br />
luftgekühlter Hochleistungsspindel als<br />
„Huckepacklösung“ für den Roboter entwickelt.<br />
Die Drehdurchführung mit integriertem<br />
Werkzeugwechsler ermöglicht<br />
den Einsatz verschiedener Einzelwerkzeuge<br />
und vereinfacht die Inbetriebnahme<br />
mithilfe der Offline-Programmierfähigkeit<br />
des Roboters. Das Ergebnis sind<br />
exzellente Oberflächen in Stahl, Aluminium<br />
oder Kunststoff. Die Medien Elektrik<br />
sowie Luft, Öl oder Wasser für den<br />
Spindelantrieb werden über die Drehdurchführung<br />
zugeführt.<br />
www.robotsystemproducts.com<br />
MARKT+KONTAKT<br />
Industriebedarf<br />
Industrieschläuche,<br />
-profile und -formteile<br />
Kabel & Leitungen<br />
REIFF Technische Produkte GmbH<br />
Tübinger Straße 2-6<br />
72762 Reutlingen<br />
Tel.: +49 7121 323-0<br />
Fax: +49 7121 323-346<br />
www.reiff-tp.de<br />
vktp@reiff-gruppe.de<br />
REHAU AG + CO<br />
Rheniumhaus<br />
Otto-Hahn-Straße 2<br />
95111 Rehau<br />
Tel.: 09283/77-0<br />
Fax: 09283/1016<br />
www.rehau.de<br />
info@rehau.com<br />
HELUKABEL GmbH<br />
Dieselstr. 8-12<br />
71282 Hemmingen<br />
Tel. 07150 / 9209-0<br />
Fax 07150 / 81786<br />
www.helukabel.de<br />
info@helukabel.de<br />
Krane und Hebezeuge<br />
Kunststoffverpackungen<br />
Pack- und Arbeitstische<br />
STAHL<br />
CraneSystems GmbH<br />
Daimlerstraße 6<br />
74653 Künzelsau<br />
Tel.: 07940 / 128-0<br />
Fax: 07940 / 128-2300<br />
www.stahlcranes.com<br />
marketing@stahlcranes.com<br />
Licefa Kunststoffverarbeitung<br />
GmbH + Co. KG<br />
Lemgoer Straße 11<br />
32108 Bad Salzuflen<br />
Tel.: 0 52 22 / 28 04-0<br />
Fax: 0 52 22 / 28 04-35<br />
www.licefa.de<br />
info@licefa.de<br />
Nevigeser Straße 240-242<br />
42553 Velbert<br />
Tel.: 0 20 53 / 8 19-0 Fax: -66<br />
www.huedig-rocholz.de<br />
info@huedig-rocholz.de<br />
<strong>03</strong>/<strong>2013</strong> 95
MARKT & KONTAKT/IMPRESSUM<br />
Impressum<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Eduard Altmann<br />
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E-Mail: kathrin.irmer@<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Redaktionssekretariat:<br />
Johanna Hummel -442,<br />
Fax: 08191/125-312<br />
Internet:<br />
www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
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Anzeigenleitung: Michael Klotz -167<br />
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E-Mail: gerald.zasche@<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Anzeigenverkauf: Bernadette Kraus -231<br />
E-Mail: bernadette.kraus@produktion.de<br />
Anzeigenverwaltung: Michaela Richter -324<br />
E-Mail: michaela.richter@mi-verlag.de<br />
Verlag<br />
Geschäftsführung: Fabian Müller<br />
Verlagsleitung: Stefan Waldeisen<br />
Vertrieb: Stefanie Ganser<br />
Leser-Service:<br />
E-Mail: leserservice@mi-verlag.de<br />
Tel.: 06123/9238-257, Fax: 06123/9238-244<br />
Leitung Vertriebsadministration:<br />
Annette Tabel -348<br />
Leitung Zentrale Herstellung:<br />
Hermann Weixler -344<br />
Leitung Online-Dienste:<br />
Gerhard Brauckmann -478<br />
Herstellungsleitung Fachzeitschriften:<br />
Horst Althammer -315<br />
Art Director: Jürgen Claus - 357<br />
MARKT+KONTAKT<br />
Präzision in Kunststoff<br />
Layout und Herstellung:<br />
Andrea de Paly, Wolfgang Scheidle, Claudia Weber<br />
Druck: pva GmbH, Landau/Pfalz<br />
Erscheinungsweise:<br />
6 x jährlich + 2 Sonderausgaben<br />
ISSN: 1860-1901<br />
Anschrift für Verlag, verantwortlichen<br />
Redakteur und verantwortlichen Anzeigenleiter:<br />
verlag moderne industrie GmbH<br />
86895 Landsberg<br />
Tel.: 08191/125-0, Fax: 08191/125-444<br />
E-Mail: journals@mi-verlag.de<br />
Internet: www.mi-verlag.de<br />
Handelsregister-Nr./Amtsgericht:<br />
HRB 22121 Augsburg<br />
Bedingungen für Anzeigen,<br />
Vertrieb und Redaktion:<br />
Anzeigentarif nach Preisliste Nr. 9,<br />
gültig seit 1.10.2012<br />
Jahresabonnement: Inland Euro 89,88,-,<br />
Ausland Euro 81,- (jeweils inkl. Versandkosten).<br />
Einzelheft 15 €, (zzgl. Versand).<br />
Der Studenten rabatt beträgt 35%.<br />
Kündigungsfrist: jederzeit mit einer Frist<br />
von 4 Wochen zum Monatsende.<br />
Nachdruck, Übersetzung und Vervielfältigung nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung.<br />
Für zugesandte Manuskripte, Bildmaterial und Zuschriften<br />
wird keinerlei Gewähr übernommen; für die vollständige<br />
oder teilweise Veröffentlichung in der Zeitschrift, die<br />
Verwertung in digitalisierter Form im Wege der<br />
Vervielfältigung und Verbreitung z. B. auf CD-ROM oder<br />
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zur Feststellung der<br />
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IBAN: DE02 7005 2060 0000 <strong>03</strong>77 54; SWIFT (BIC): BYLADEM1LLD<br />
Restmaterial<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />
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trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion, vom Verleger<br />
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Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />
zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />
jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />
Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />
DVD und der Daten banknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />
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Schaltschrankklimatisierung<br />
WEISS KUNSTSTOFF- Tel. +49(0)73<strong>03</strong> 9699-0<br />
VERARBEITUNG GMBH & CO. KG Fax +49(0)73<strong>03</strong> 9699-12<br />
D-89257 Illertissen www.weiss-kunststoff.de<br />
Rudolf-Diesel-Straße 2-4 info@weiss-kunststoff.de<br />
C45 & St52 Restmaterial<br />
Stabstahl, h6, inkl. 3.1 Zeugnis<br />
Längen bis 2.500 mm, Ø: bis 100 mm<br />
Bornemann Gewinde<strong>technik</strong><br />
GmbH & Co. KG<br />
E-Mail: info@bornemann.de<br />
www.bornemann.de/material<br />
Am Scheid 4<br />
57290 Neunkirchen<br />
Tel. 02735/7727-4<br />
Fax 02735/7727-67<br />
www.ruebsamen-und-herr.de<br />
info@ruebsamen-und-herr.de<br />
Schaltschrank-Komponenten<br />
Schmiede<strong>technik</strong><br />
Schmierstoffe<br />
Franz RÜBIG & Söhne GmbH & CO KG<br />
ELMEKO GmbH + Co. KG<br />
Graf-Zeppelin-Str. 5<br />
56479 Liebenscheid<br />
Tel. + 49 / 27 36 / 50 97 48-0<br />
Fax: + 49 / 27 36 / 50 97 48-30<br />
www.elmeko.de<br />
info@elmeko.de<br />
A-4600 Wels, Mitterhoferstrasse 17<br />
Tel. +43/7242-47135-0<br />
Fax +43/7242-47135-91<br />
E-mail: Schmiede.vertrieb@rubig.com<br />
Web: www.rubig.com<br />
OKS Spezialschmierstoffe GmbH<br />
Ganghoferstraße 47<br />
82216 Maisach<br />
Tel.: +49 (0) 8142 3051-500<br />
Fax: +49 (0) 8142 3051-599<br />
www.oks-germany.com<br />
info@oks-germany.com<br />
96 <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
MARKT & KONTAKT/INSERENTEN<br />
Inserenten<br />
A-M<br />
247 TailorSteel, Bremen 49<br />
AMF Andreas Maier, Fellbach 47<br />
APC by Schneider Electric, München 29<br />
ARNO Werkzeuge Karl-Heinz Arnold,<br />
Ostfildern 63<br />
Arno Arnold, Obertshausen 97<br />
BERNDORF BAND, A - Berndorf 97<br />
Bornemann Gewinde<strong>technik</strong>, Delligsen 96<br />
C. Otto Gehrckens, Pinneberg 93<br />
CERATIZIT Austria, A - Reutte/Tirol 27<br />
CIMAKA International, CH - Uster 94<br />
Commerzbank, Frankfurt 13<br />
DEUBLIN, Hofheim 91<br />
Westdeutscher Drahtseilverkauf Dolezych,<br />
Dortmund 94<br />
Eaton Industries GmbH, Bonn 16<br />
EJOT, Bad Berleburg 91<br />
ELA Container, Haren 93<br />
ELMEKO, Liebenscheid 96<br />
EN-HWA IDUSTRIAL CO., TWA - Taipei 71<br />
EREDI BAITELLI, I - Zocco Di Erbusco BS 73<br />
EURAL GNUTTI, I - Rovato BS 41<br />
FEINGUSS BLANK, Riedlingen 33<br />
Flender, Hamm 100<br />
Otto Ganter, Furtwangen 43<br />
Goodfellow, Bad Nauheim 97<br />
GSC Schwörer, Eisenbach 92<br />
Hainbuch, Marbach 9<br />
Hako, Bad Oldesloe 87<br />
Erwin Halder, Achstetten-Bronnen 59<br />
HASPA, Ittlingen 93<br />
Heinrichs & Co.,<br />
Dommershausen-Dorweiler 97<br />
HELUKABEL, Hemmingen 65, 95<br />
MARKT+KONTAKT<br />
Schutzabdeckungen<br />
HEMA Maschinen- und Apparateschutz,<br />
Seligenstadt 97<br />
Hüdig + Rocholz, Velbert 95<br />
ICCOM International, München 69<br />
IGEFA Handelsgesellschaft,<br />
Ahrensfelde OT Blumberg 53<br />
Igus, Köln 81<br />
Keller & Kalmbach, Unterschleißheim 31<br />
Hermann Kemper, Remscheid-Gerstau 92<br />
Heinrich Kipp Werk, Sulz 75<br />
Michael Koch, Ubstadt-Weiher 77<br />
KOMET GROUP, Besigheim 45<br />
LEDERER, Ennepetal 7<br />
LFD Wälzlager, Dortmund 11<br />
Licefa Kunststoffverarbeitung,<br />
Bad Salzuflen 90, 95<br />
Maier-Unitas, Köngen 92<br />
Chr. Mayr, Mauerstetten 89<br />
Messe Brünn, CZ - Brno 83<br />
Metaq, Wuppertal 83<br />
Micro-Epsilon Mess<strong>technik</strong>, Ortenburg 89, 97<br />
O-S<br />
OKS Spezialschmierstoffe, Maisach 96<br />
Parker Hannifin Manufacturing Germany,<br />
Bielefeld 25<br />
PHOENIX CONTACT, Blomberg 35<br />
Pilz, Ostfildern 6, 7<br />
REHAU, Rehau 95<br />
REIFF Technische Produkte, Reutlingen 93, 95<br />
RESOGOO, Westerrönfeld 94<br />
REXIO, Westerrönfeld 94<br />
F. Reyher Nchfg., Hamburg 79<br />
Rockwell Automation, Haan 5<br />
Röhm Spannzeuge, Sontheim/Brenz 61<br />
Rotor Clip, USA - Somerset, NJ 59<br />
Schutzabdeckungen &<br />
Sicherheitsklemmsysteme<br />
Franz Rübig & Söhne, A - Wels 96<br />
Rübsamen & Herr Elektrobau,<br />
Neunkirchen 96<br />
SÄBU Morsbach, Morsbach 85<br />
Sandvik Tooling Deutschland, Düsseldorf 2<br />
P. E. Schall, Frickenhausen 37<br />
Peter Schröder, Neckarsulm 79<br />
Schweizer, Reutlingen 94<br />
Siemens, Bocholt 23<br />
STAHL CraneSystems, Künzelsau 95<br />
Gebrüder Stöckel, Darmstadt 93<br />
Stüwe, Hattingen 15<br />
T-Z<br />
TBL, I - Carpi MO 55<br />
TGW Techn. Gummi-Walzen,<br />
Emmendingen 94<br />
R. Thollembeek, Hildrizhausen 88<br />
ÜV Überlastschutz und Verbindungssysteme,<br />
Mömlingen 88<br />
voestalpine Krems Final<strong>technik</strong>,<br />
A - Krems 71<br />
WDM Wolfshagener Draht- u. Metallverarbeitung,<br />
Groß Pankow OT Wolfshagen 89<br />
WEISS Kunststoffverarbeitung, Illertissen 96<br />
WERKSITZ W. Milewski, Zeil am Main 93<br />
Würth Industrie Service, Bad Mergentheim 39<br />
Beilagen<br />
ICCOM International, München<br />
SSI SCHÄFER Fritz Schäfer, Neunkirchen<br />
Teilbeilagen<br />
POOL4TOOL, A - Wien<br />
Transport- und Prozessbänder<br />
ARNO ARNOLD GMBH<br />
Bieberer Straße 161<br />
63179 Obertshausen<br />
www.arno-arnold.de<br />
Tel. + 49 6104 4000 0<br />
Fax: + 49 6104 4000 99<br />
info@arno-arnold.de<br />
HEMA Maschinen- und<br />
Apparateschutz GmbH<br />
Seligenstädter Straße 82<br />
63500 Seligenstadt<br />
Tel.: +49 (0)6182 / 773-0<br />
Fax: +49 (0)6182 / 773-35<br />
info@hema-schutz.de<br />
www.hema-schutz.de<br />
Berndorf Band GmbH<br />
Loebersdorfer Straße 26<br />
A-2560 Berndorf<br />
Tel. (+43)2672-800-0<br />
Fax: (+43)2672-84176<br />
www.berndorf-band.at<br />
band@berndorf.co.at<br />
Verschlussschrauben<br />
Wegsensoren<br />
Werkstoffe<br />
Heinrichs & Co. KG<br />
Schrauben- und Drehteilefabrik<br />
56290 Dommershausen-Dorweiler<br />
Tel. +49 (0) 6762 9305-0<br />
Fax: +49 (0) 6762 9305-55<br />
www.heinrichs.de<br />
info@heinrichs.de<br />
Micro-Epsilon Mess<strong>technik</strong><br />
94493 Ortenburg<br />
Tel. (0 85 42) 1 68-0 www.micro-epsilon.com<br />
Fax (0 85 42) 1 68-90 info@micro-epsilon.de<br />
Goodfellow GmbH<br />
Postfach 13 43<br />
61213 Bad Nauheim<br />
Tel. (08 00) 1000 579<br />
Fax (08 00) 1000 580<br />
info@goodfellow.com<br />
<strong>03</strong>/<strong>2013</strong> 97
MEDIEN<br />
MEDIEN<br />
Bücher, nicht nur für den Dienstgebrauch<br />
Materialwirtschaft und Einkauf<br />
Das voll überarbeitete Lehrbuch gibt einen umfassenden<br />
Überblich über die Anforderungen und Aufgaben<br />
einer modernen Materialwirtschaft und des<br />
Einkaufs. Dabei werden grundlegende Themen wie<br />
Disposition, Beschaffungsmarktforschung, Wertanalyse,<br />
Angebotsvergleich, Verhandlungsführung, Logistik<br />
und Lieferantenmanagement erörtert.<br />
Wuselmanagement<br />
Jeder von uns kennt ihn, den „inneren Kritiker“. Er<br />
mischt sich ungefragt in unser Denken und Handeln<br />
ein. Der innere Kritiker hat viele Gesichter. Auf<br />
hurmorvolle und unterhaltsame Weise zeigt Claudia<br />
Hupprich, welche Selbstsabotageprogramme in<br />
uns oft ablaufen, woher sie kommen und wie die<br />
mentale Selbstsabotage in Zukunft gestoppt wird.<br />
Working Capital Management<br />
Das Werk beschreibt Schritt für Schritt mit zahlreichen<br />
Excel-Beispielen das Working Capital. Es werden<br />
für das Beispiel-Unternehmen Stärken und<br />
Schwächen aufgezeigt sowie Optimierungsbedarf<br />
und Optimierungsmöglichkeiten. Einen Schwerpunkt<br />
setzt das Buch auf die Bestände und das<br />
Einkaufsmanagement.<br />
Arnolds, Heege, Tussing<br />
Preis: 39,95 Euro<br />
Nachschlagewerk und Basisinformationen<br />
Gabler-Verlag, Wiesbaden, <strong>2013</strong><br />
Claudia Hupprich<br />
Preis: 24,80 Euro<br />
Wie Sie den inneren Kritiker für sich gewinnen<br />
BusinessVillage, Göttingen, <strong>2013</strong><br />
Bernd Heesen<br />
Preis: 49,95 Euro<br />
Bilanzierung, Analytik und Einkaufsmanagement<br />
Gabler-Verlag, Wiesbaden, <strong>2013</strong><br />
ISBN 978-3-8349-3160-3<br />
www.springer-gabler.de<br />
ISBN 978-3-86980-205-3<br />
www.businessvillage.de<br />
ISBN 978-3-8349-3239-6<br />
www.springer-gabler.de<br />
Macht-Vakuum<br />
Wer übernimmt die Führung, wenn es zum<br />
Schlimmsten kommt? Zum ersten Mal seit Jahrzehnten<br />
gibt es keine Weltmacht, die aus eigener Kraft die<br />
Richtung vorgeben könnte. Entsteht ein globales<br />
Machtvakuum? Eine messerscharfe Analyse für alle,<br />
die verstehen wollen, in welcher Welt wir morgen<br />
leben, wer gewinnen und wer verlieren wird.<br />
Makers – Das Internet der Dinge<br />
Alle können heute im Internet selbst kommunizieren,<br />
publizieren und sich informieren. Doch die eigentliche<br />
Revolution steht uns erst noch bevor: Mit<br />
wenig Aufwand und zu geringen Kosten kann jeder<br />
selbst Produkte designen und fertigen. Der Internet-<br />
Visionär Chris Anderson stellt in seinem neuen Buch<br />
den vielleicht faszinierendsten Megatrend vor.<br />
Inka Government<br />
Das Jahr 2012 war ein besonderes: Schließlich endete<br />
der ca. 5 200 Jahre umfassende Kalender der<br />
Maya zur Wintersonnenwende. Doch was für eine<br />
Kultur kommt danach auf uns zu? Albert Stähli<br />
lenkt in „Maya-Management – Lernen von einer<br />
Elitekultur“ den Blick auf die Bildungsdebatte in<br />
unserer Gesellschaft.<br />
Ian Bremmer<br />
Preis: 19,90 Euro<br />
Chris Anderson<br />
Preis: 22,90 Euro<br />
Albert Stähli<br />
Preis: 19,90 Euro<br />
Gewinner und Verlierer in einer Welt ohne Führung<br />
Carl-Hanser-Verlag, München, <strong>2013</strong><br />
Die nächste industrielle Revolution<br />
Carl-Hanser-Verlag, München, <strong>2013</strong><br />
Lernen von einer Elitekultur<br />
FAZ-Institut, Frankfurt, <strong>2013</strong><br />
ISBN 978-3-446-43483-7<br />
www.hanser.de<br />
ISBN 978-3-446-43482-0<br />
www.hanser.de<br />
ISBN 978-3-89981-304-3<br />
www.fazbuch.de<br />
98 <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
VORSCHAU<br />
VORSCHAU<br />
Die Topthemen in der nächsten Ausgabe 04/<strong>2013</strong><br />
Beschaffungskosten senken<br />
Bei ausgereiften Bedarfsgütern und Leistungen<br />
wird es zunehmend schwieriger,<br />
weitere Potenziale zur Kostensenkung im<br />
Einkauf zu erschließen. Häufig sind bereits<br />
klassische Methoden ausgereizt oder<br />
gehen zu Lasten wichtiger Kenngrößen in<br />
der Beschaffung. So sieht sich beispielsweise<br />
auch beim Global Sourcing die<br />
überwiegende Zahl von Einkaufsmanagern<br />
am Idealniveau angekommen. „Wie<br />
kann ich somit über die konventionellen<br />
Hebel hinaus weitere Kostensenkungen<br />
realisieren – und dies bei gleicher Qualität<br />
und Lieferperformance?“ – das ist die zentrale<br />
Frage.<br />
Sourcing in China<br />
China ist nicht das unkomplizierte Einkaufsparadies.<br />
Besonders bei der Beschaffung<br />
von Komponenten für Hightech, für<br />
Maschinen und Anlagen, ist es sehr wichtig,<br />
darauf zu achten, dass keine Technologie<br />
abfließt. Die Produktqualität mancher<br />
Lieferanten ist bei Serienlieferungen nicht<br />
immer wie vereinbart. Einige Unternehmen<br />
haben im Chinageschäft viel Geld<br />
verloren, andere enorme Gewinne realisiert.<br />
Doch im Grunde genommen sind<br />
chinesische Geschäftspartner, wie überall<br />
auf der Welt: es gibt gute, verlässliche,<br />
aber auch unzuverlässige und schlechte<br />
Partner. Es gilt, den Richtigen zu finden.<br />
Nachhaltigkeit in der Logistik<br />
‚Intralogistik schafft Nachhaltigkeit‘, so<br />
lautet das Motto von blue competence,<br />
der Nachhaltigkeitsinitiative des VDMA,<br />
der sich aus dem Bereich Intralogistik<br />
mittlerweile rund 30 Unternehmen angeschlossen<br />
haben. Bei einem Get-Together<br />
auf der transport logistic erläuterten Repräsentanten<br />
namhafter Unternehmen,<br />
wie Intralogistik Nachhaltigkeit schaffen<br />
kann. Der innerbetriebliche Materialfluss<br />
bietet durch seine Lager- und Fördersysteme<br />
sowie der dazugehörenden IT umfassende<br />
Optimierungspotenziale, angefangen<br />
bei Materialien und Antriebskonzepten<br />
bis hin zu Lebenszykluskosten.<br />
CARTOON<br />
Bild: Reinhold Löffler
Das ist stark!<br />
Das ist stark!<br />
That‘s strong!<br />
Geschweißte Starkwandrohre<br />
Welded thick-walled pipes<br />
Flender GmbH<br />
Industriegebiet Mühlental · Postfach 74 · 57573 Hamm / Sieg<br />
Telefon 02682 / 60 97 · Telefax 02682 / 48 50<br />
www.flender-hammsieg.de · flender-hammsieg@t-online.de seit 1939