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Abb. l: Wahrnehmung als „Analyse durch Synthese“<br />

Wendet man sich aber einer Einzelheit zu, dann wird <strong>die</strong> Aufmerksamkeit<br />

von der eigentlichen Tätigkeit abgezogen. Jeder weiß aus eigener Erfahrung,<br />

daß es schwierig ist, seine Aufmerksamkeit <strong>auf</strong> mehrere Objekte<br />

oder Vorgänge gleichzeitig zu richten2829<br />

.<br />

Aber welchen Dingen wenden wir unsere Aufmerksamkeit zu? Sicher<br />

wird <strong>die</strong> Aufmerksamkeit nicht vom Zufall gesteuert. Wir reagieren<br />

besonders <strong>auf</strong> Veränderungen in unserer Umgebung, <strong>auf</strong> Bewegungen<br />

von Objekten usw. Wir treffen also eine gezielte Auswahl. Um aber eine<br />

derartige Auswahl treffen zu können, muß <strong>die</strong> gesamte Eingangsinformation<br />

zunächst in irgendeiner Weise entschlüsselt worden sein.<br />

28<br />

29 Empirische Untersuchungen über <strong>die</strong> „Grenzen der Aufmerksamkeit" berichtet VERNON<br />

1974, S. 84 ff. Obschon es möglich ist, <strong>die</strong> Aufmerksamkeit zu „teilen", also beispielsweise<br />

einen Brief zu schreiben und gleichzeitig einer Rede so <strong>auf</strong>merksam zuzuhören, daß man sie<br />

sinngemäß wiedergeben kann, ist es vermutlich doch unmöglich, <strong>die</strong> Aufmerksamkeit<br />

beliebig auszuweiten. Daß man sich <strong>die</strong> Grenzen der Aufmerksamkeit dennoch nicht allzu<br />

eng vorstellen darf, bezeugt das Beispiel MOZARTS, der imstande war, gleichzeitig ein „im<br />

Kopf schon fertiges" Musikstück niederzuschreiben, während er ein anderes komponierte.<br />

So entschuldigt er sich in einem Brief an seine Schwester, der er ein "Präludio und eine<br />

dreystimmige Fuge" schickte, daß <strong>die</strong>ses Stück „ungeschickt geschrieben" sei. „ .. das<br />

Präludio gehört vorher, dann folgt <strong>die</strong> Fuge dar<strong>auf</strong>. -Die Ursache aber war, weil ich <strong>die</strong> Fuge<br />

schon gemacht hatte, und sie, unterdessen daß ich das Präludium ausdachte, abgeschrieben"<br />

(MOZART meint: „aus dem Kopf abgeschrieben") (vgl. HILDESHEIMER 1977, S. 248).<br />

26

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