5. Dr. Stefan Dörsch, DB Systemtechnik - Leiser Verkehr
5. Dr. Stefan Dörsch, DB Systemtechnik - Leiser Verkehr
5. Dr. Stefan Dörsch, DB Systemtechnik - Leiser Verkehr
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Einführung der Verbundstoffklotzbremse<br />
Stand der technischen Entwicklung<br />
Seminar Schienenverkehrsgeräusche<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong><br />
Leiter Bremstechnik, T.TVI 11<br />
Berlin, 24.11.2011
Durch den Einsatz von Verbundstoffsohlen wird eine Reduzierung des<br />
Rollgeräusches an seinem Ursprung im Rad/Schiene Kontakt erreicht.<br />
Glattes Rad<br />
(mit Verbundstoffsohle<br />
gebremst)<br />
Rauhes Rad<br />
(mit<br />
Graugusssohlen<br />
gebremst)<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong><br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
Grundprinzip: “Glattes Rad auf glatter Schiene”<br />
Durch den Einsatz von Verbundstoffsohlen kann das<br />
Vorbeifahr- (Roll-)geräusch um etwa 10 dB(A) verringert<br />
werden, dies entspricht einer Halbierung in der<br />
Lärmwahrnehmung<br />
Zwei technische Ansätze liegen vor: K-Sohlen und LL-<br />
Sohlen<br />
Mit der K-Sohle existiert ein erprobter und vollständig<br />
zugelassener Sohlen-Typ für Neu-Fahrzeuge. Eine<br />
Umrüstung der Bestandsflotte auf K-Sohlen ist<br />
wirtschaftlich nicht tragbar, da dann die gesamte<br />
Bremsausrüstung des Fahrzeuges angepasst werden<br />
müsste.<br />
Die Erwartungen hinsichtlich einer schnellen und<br />
einfachen Umrüstung durch die LL-Sohle haben sich<br />
bislang noch nicht erfüllt.<br />
2
Reibwertcharakteristik K- und LL-Sohlen im Vergleich<br />
µ(v)<br />
momentaner Reibwert<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0<br />
steigende Flächenpressung<br />
0 20 40 60 80 100 120<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
Geschwindigkeit<br />
steigende Flächenpressung<br />
3<br />
leer<br />
beladen<br />
K-Sohle<br />
GG-P10<br />
bzw.<br />
LL<br />
v [km/h]<br />
Reibcharakteristik der<br />
Graugusssohle (bei<br />
sehr kleinem Reibwert-<br />
niveau) stark bestimmt<br />
durch<br />
� Reibgeschwindigkeit<br />
� Flächenpressung<br />
Auch diese in der<br />
Reibwerkstoffentw.<br />
sonst unerwünschten<br />
Eigenschaften müssen<br />
bei der LL-Sohle<br />
realisiert werden.<br />
Die K-Sohle kann<br />
dagegen den üblichen<br />
Entwicklungszielen<br />
genügen.
Technische Voraussetzung für das Erreichen der<br />
Lärmminderungsziele ist die Umrüstung der Güterwagen auf LL - Sohle<br />
Aus heutiger Sicht gibt es zur Umrüstung der Güterwagen auf Verbundstoffbremsklötze keine Alternative.<br />
Variante K<br />
Verfügbar, für Neubau kostenneutral<br />
einsetzbar<br />
Umrüstung teuer:<br />
Für Flotte in Deutschland 600 Mio€<br />
4.500 bis 7.500 € pro Wagen (Stand 2009)<br />
Für Neufahrzeuge Pflicht<br />
Betriebliche Vorteile<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
4<br />
Variante LL<br />
Für Betriebseinsatz noch nicht geeignet.<br />
Umrüstung:<br />
Für Flotte in Deutschland: 200 Mio€<br />
1.500 bis 2.000€ pro Wagen<br />
K, LL und GG – Sohlen müssen<br />
nebeneinander eingesetzt werden.<br />
Aufgrund der Kostensituation kommt nur eine Umrüstung des bestehenden Wagenparks in der EU auf<br />
LL – Sohlen in Frage. Die größten Vorteil davon haben die Länder mit hohem Transitverkehr, also<br />
insbesondere Deutschland.<br />
Mit Einsatz der K-Sohle ist meist eine Erhöhung der Betriebskosten aufgrund der größeren<br />
Sohlenkosten und des größeren Radverschleißes zu beobachten. Ähnliches ist für die LL-Sohle zu<br />
erwarten.<br />
Die zugelassenen K-Sohlen-Sorten sind auf der UIC-Website www.uic.org verzeichnet.
Die Sicherheitsanforderungen in Europa sind vielfältig,<br />
Beispiel Verbundstoffsohle in Güterwagen<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong><br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong><br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
Verträglichkeit<br />
mit Gleisfreimelde-<br />
einrichtungen<br />
Und mehr …..<br />
Bremsstörungstest<br />
(feste Bremse)<br />
Sicherstellung<br />
des<br />
Bremsweges<br />
5<br />
<strong>DB</strong> AG<br />
Bremsleistung unter starken<br />
Winterbedingungen<br />
Fahrten in<br />
großem Gefälle<br />
Sven Eriksson, Green Cargo<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong>
Die Sicherheitsanforderungen in Europa sind vielfältig,<br />
Beispiel Verbundstoffsohle in Güterwagen<br />
Umfangreiche Anforderungen für die Freigabe von Bremssohlen<br />
Prüfstandsversuche<br />
� Reibwertprüfungen (Reibwerthöhe und –konstanz, Reaktion<br />
auf Nässeeinflüsse, Reaktion auf größere thermische<br />
Belastungen, Dauerbremsungen zur Gefällesimulation)<br />
� Prüfung auf Neigung zu metallischen Einschlüssen<br />
� Nachweis der Winterbremseigenschaften<br />
� Prüfung für außergewöhnliche Beanspruchung<br />
(Bremsstörungstest)<br />
� Prüfung auf Verträglichkeit mit Gleisfreimeldeanlagen<br />
� Prüfung auf statischen Reibwert (Handbremse)<br />
Abhängeversuche mit Fahrzeugen auf der Strecke zur<br />
Bestimmung des Bremsweges<br />
Betriebsversuche<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
6<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong><br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong>
Situation im Güterverkehr<br />
Die Geräuschreduzierung ist eine der Herausforderungen im Güterverkehr<br />
Der Schienenlärm ist an der Spitze der politischen Agenda (Stichwort: lärmabhängige<br />
Trassenpreissysteme).<br />
Die Reduzierung des Lärms am Entstehungsort (im Rad-Schiene Kontakt) durch den Einsatz von<br />
Verbundstoffsohlen ist ein wichtiger Ansatzpunkt, der große Investitionen und Instandhaltungskosten im<br />
Bereich der Infrastruktur vermeidet (Lärmschutzwände).<br />
Um einen flächendeckenden Lärmminderungseffekt zu erhalten, muss die Bestandsflotte in eine Umrüstung<br />
einbezogen werden.<br />
Eine Umrüstung darf die intermodale Wettbewerbsfähigkeit des Güterverkehrs nicht gefährden.<br />
K-Sohlen stellen die Lösung für Neufahrzeuge dar, eine Umrüstung der Bestandsflotte auf einen Einsatz mit<br />
K-Sohlen lässt sich aber wirtschaftlich nicht darstellen.<br />
LL-Sohlen stellen eine vielsprechende, wirtschaftliche<br />
Lärmminderungsmaßnahme für die Bestandsflotte dar, aber …<br />
Die LL- Sohle benötigt weitere Entwicklungsschritte und kann derzeit noch nicht flächendeckend eingesetzt<br />
werden.<br />
Weitere umfangreiche und gut dokumentierte Feldversuche sind erforderlich, um das Problem der<br />
äquivalenten Konizität zu lösen und die LC-Kosten des Systems besser abschätzen zu können.<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
7
Hauptziele des EuropeTrains der UIC<br />
1. Der EuropeTrain soll den Lösungsprozess für das Problem des Anstieges der<br />
äquivalenten Konizität bei Einsatz von LL-Sohlen beschleunigen<br />
• Verifizierung der Einflusses von Sohlengeometrie und Sohlenposition auf<br />
dem Rad (UIC-Arbeitsgruppe B126.13C)<br />
• Vertiefen des Verständnisses hinsichtlich der Grenzwerte der äquivalenten<br />
Konizität und der Effekte in Hinblick auf die Laufeigenschaften<br />
(UIC SectorExpertTeam 04)<br />
2. Der EuropeTrain soll Betriebserfahrungen hinsichtlich der Verschleißes von LL-<br />
Sohlen und Rad (LCC) in kurzer Zeit und hoher Qualität liefern.<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
8
EuropeTrain<br />
Das Grundkonzept<br />
� Ein Zug mit 30-40 repräsentativen Wagen, der<br />
nur für die Betriebserprobung von LL-<br />
Bremsklotzsohlen durch Europa fährt<br />
� Versuchsdauer mindestens ein Jahr, inklusive<br />
aller Klimabedingungen<br />
� Erreichte Laufleistung mindestens<br />
200.000 km<br />
� Alle in Europa auftretenden Betriebsbedingungen<br />
müssen abgedeckt sein, z. B.<br />
Fahrten auf verschiedenen Gefällestrecken<br />
mit verschiedenen Betriebsarten, arktische<br />
Wintergebiete, heiße Regionen<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
9<br />
<strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong><br />
<strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong><br />
Sven Eriksson, Green Cargo<br />
<strong>DB</strong> AG
29 Eisenbahnen unterstützen das Projekt, die meisten beteiligen sich<br />
auch am Betrieb des Zuges, 4 Industriepartner<br />
• AAE<br />
• BDK<br />
• BLS *)<br />
• BV<br />
• CD<br />
• CFL CARGO *)<br />
• CFR MARFA *)<br />
• CP *)<br />
• <strong>DB</strong> AG *)<br />
• FS *)<br />
• GREEN CARGO *)<br />
• HZ<br />
• Infrabel *)<br />
• JBV<br />
• MAV Rt. *)<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
• NRIC<br />
• ÖBB *)<br />
• RCH (ex MAV CARGO) *)<br />
• PKP *)<br />
• PRORAIL *)<br />
• RFF *)<br />
• SBB/CFF/FFS *)<br />
• SNCB / NMBS<br />
• SNCF *)<br />
• SZ<br />
• VR *)<br />
• ZS *)<br />
• ZSR *)<br />
• ZSSK CARGO *)<br />
*) Diese Eisenbahnen haben die Berliner Resolution zum EuropeTrain im September 2009 gezeichnet.<br />
10<br />
4 Bremssystem- und<br />
Bremssohlenhersteller<br />
unterstützen das Projekt<br />
mit nennenswerten<br />
Geldbeträgen<br />
• Faiveley Transport<br />
• Knorr Bremse<br />
• ICER Brakes<br />
• Wabtec (Becorit /<br />
CoFren)
Zugdarstellung<br />
Hbbillns 305<br />
D D<br />
Remms (R10)<br />
C C<br />
Remms (R10)<br />
D D<br />
A<br />
Rs (R80)<br />
Test Configuration: A IB 116* B IB 116* Kombi C GG D C 952-1 E IB116*/C952-1<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
Hbbillns 305<br />
C C<br />
Hbbillns 305<br />
D D<br />
Remms (R10)<br />
C C<br />
Remms (R10)<br />
D D<br />
A<br />
A<br />
11<br />
Hbbillns 305<br />
D D<br />
Hbbillns 305<br />
D D<br />
Remms (R10)<br />
D D<br />
A<br />
Rs (R80)<br />
Rs (R80)<br />
A<br />
A<br />
Remms (R10)<br />
D D<br />
A<br />
Rs (R80)<br />
A<br />
…
…<br />
Zugdarstellung<br />
C<br />
Sggmrs<br />
Sggmrs<br />
A E<br />
D<br />
Eanos 537 7<br />
C C<br />
Eanos 537 7<br />
D D<br />
D<br />
Eas<br />
Shimmns-tu 718<br />
B B<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
D<br />
C<br />
Eanos 537 7<br />
C C<br />
C<br />
Eas<br />
Shimmns-ttu 722<br />
A A<br />
Shimmns-ttu 722<br />
C C<br />
C<br />
C<br />
12<br />
Sggmrs<br />
A E<br />
D<br />
Sggmrs<br />
A E<br />
D<br />
C<br />
Shimmns-ttu 722<br />
A A<br />
Eanos 537 7<br />
D D<br />
Test Configuration: A IB 116* B IB 116* Kombi C GG D C 952-1 E IB116*/C952-1<br />
Eas<br />
C<br />
D<br />
Shimmns-tu 718<br />
B B<br />
Eas<br />
D
Der Zuglauf für den EuropeTrain ist in verschiedene Schleifen mit<br />
typischen Merkmalen unterteilt<br />
Der Zuglauf ist in einer blumenförmige Konfiguration mit verschiedenen Schleifen<br />
(jeweils ca. 12.500 km) geplant, die jeweils an einem zentralen Punkt (Minden,<br />
Deutschland) beginnen und enden, wo regelmäßige Messungen, Inspektionen und<br />
ggf. Instandhaltung erfolgen:<br />
Loop 1 Winter-Flachlandschleife (Skandinavienschleife) 1 Lauf geplant<br />
Loop 2a Sommer-Flachlandschleife (Frankreich) 4 Läufe geplant<br />
Loop 2b Sommer-Flachlandschleife (Deutschland<br />
Rheintalschleife)<br />
Loop 3 Transalpinschleife<br />
(Winter- und Sommerbedingungen)<br />
Mit diesen Schleifen sind alle relevanten klimatischen, topografischen und<br />
betrieblichen Gegebenheiten in Europa ausgewogen abgedeckt.<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
13<br />
2 Läufe geplant<br />
2 Läufe geplant<br />
Loop 4 Ostschleife 2 Läufe geplant<br />
Loop 5 Sommermix-Schleife (Italienschleife) 2 Läufe geplant<br />
offen 3 Läufe noch offen<br />
Insgesamt ca. 200.000 km 16 Läufe geplant
11 Umläufe sind geplant, weitere Umläufe werden geplant, um das Projektziel<br />
zu erreichen<br />
1 06.12.10 – 06.01.11 Loop 1 Winter Flachland Loop (Skandinavien Loop) nur 1 Umlauf geplant �<br />
2 27.01. - 11.02.11 Loop 2b Sommer Flachland Loop (Deutschland / Rheintal Loop) 1 Umlauf geplant �<br />
3 26.02. - 17.03.11 Loop 2a Sommer Flachland Loop (Frankreich Loop) 3 Umläufe geplant �<br />
4 07.04. – 02.0<strong>5.</strong>11 Loop 4 Ost Loop (Polen) 1 Umlauf geplant �<br />
5 14.0<strong>5.</strong> – 01.06.11 Loop 3 Transalpin Loop (Schweiz) (Sommerbedingungen) 1 Umlauf geplant �<br />
6 17.06. – 17.07.11 Loop 5 Sommer Mix Loop (Italien Loop) 1 Umlauf geplant �<br />
7 29.07. - 23.08.11 Loop 2a Sommer Flachland Loop (Frankreich Loop) 2 Umläufe geplant �<br />
8 06.09. – 26.09.11 Loop 3 Transalpin Loop (Österreich) (Sommerbedingungen)<br />
9 14.10. – 02.11.11 Loop 4 Ost Loop (Polen und Slowakei)<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
14<br />
Geplante Umläufe<br />
erledigt<br />
Geplante Umläufe<br />
erledigt<br />
10 2<strong>5.</strong>11. – 18.12.11 Loop 2a Winter Flachland Loop (Frankreich Loop) 1 Umlauf geplant<br />
11 0<strong>5.</strong>01.12 - 2<strong>5.</strong>01.12 t.b.d.<br />
12 t.b.d. t.b.d.<br />
13 t.b.d. t.b.d.<br />
14 t.b.d. t.b.d.<br />
15 t.b.d. t.b.d.<br />
16 t.b.d. t.b.d.<br />
Noch zu planen (Beteiligungen bestätigt):<br />
1 Sommer Mix Loop (Italien Loop)<br />
1 Sommer Flachland Loop (Frankreich Loop)<br />
1 Sommer Flachland Loop (Deutschland / Rheintal Loop)<br />
Noch offen (Beteiligungen müssen noch verhandelt<br />
werden):<br />
3 weitere Umläufe<br />
Summe Ca. 200.000 km<br />
16 Umläufe<br />
geplant<br />
Updated: 22.11.2011<br />
�<br />
�
Für jeden Umlauf wird ein Beurteilungsblatt erstellt, wo die<br />
wichtigen Parameter des Umlaufes zusammengefasst werden<br />
Zusammenfassung<br />
Höhenprofil<br />
Geschwindigkeit<br />
Bremsdruck<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
15<br />
Strecke<br />
Temperatur<br />
Bremsdauer<br />
Durchschntlich<br />
e Verzögerung
Wagenspezifische Beurteilungsblätter bzgl. der Laufstabilität pro<br />
Umlauf<br />
Zusammenfassun<br />
g<br />
Geschwindigkeit<br />
s- abhängigkeit<br />
Max.<br />
Beschleunigun<br />
g<br />
Geschwindigkeit<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
16<br />
Querbeschleu<br />
nigung<br />
<strong>Dr</strong>ehgestell 1<br />
Querbeschle<br />
unigung<br />
<strong>Dr</strong>ehgestell 2<br />
Querbeschle<br />
unigung<br />
<strong>Dr</strong>ehgestell 1<br />
Querbeschle<br />
unigung<br />
<strong>Dr</strong>ehgestell 2
Stationäre Messungen in Minden<br />
(ca. 14 Tage pro Stopp)<br />
Laufstabilitäts-<br />
messungen<br />
Umladen<br />
Minden<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
Laufstabilitäts-<br />
analyse<br />
Bremstechnisch<br />
e Messungen<br />
Messtechnik umbauen<br />
Bremstechnische Analyse<br />
17<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong>
Verschleiß der Bremssohlen ist pro Umlauf analysiert, unter<br />
Berücksichtigung der Umlaufbedingungen<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
18
Analyse der Entwicklung der äquivalenten Konizität über die<br />
Laufkilometer, unter Berücksichtigung der Umlaufparameter<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
19
Parallel durchgeführte UIC 518 Tests werden analysiert mit Hilfe<br />
von Querbeschleunigungsaufzeichnungen pro Wagen<br />
Status: 1<strong>5.</strong>03.2011<br />
EuropeTrain test train configuration for UIC 518<br />
Measuring coach<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong><br />
Dienstmh 327<br />
63 80 99-40020-9<br />
Shimmns-tu<br />
31 80 46 72 108-6<br />
BR 110 169-0<br />
16,5 m<br />
Sggmrs<br />
33 68 49 64 234-1<br />
Sggmrs<br />
33 68 49 64 220-0<br />
v max = 100 km/h bzw. 120 km/h<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
v<br />
Sggmrs<br />
37 80 49 52 042-2<br />
26,4 m 29,6 m<br />
29,6 m<br />
12,1 m<br />
Accelerometer (y-direction)<br />
Data-logger<br />
Messwagen<br />
29,6 m<br />
Total train length over all: 143,8 m<br />
Datenlogger<br />
20
Ergebnisse / Feststellungen der ersten<br />
Zwischenberichtes B126 / RP 43<br />
4 Umläufe mit Laufleistung von ca. 40.000 km wurden analysiert<br />
� Aufzeigen klarer und verlässlicher Ergebnisse bzgl. der Projektziele ist noch nicht möglich<br />
aufgrund der kurzen Laufleistung<br />
� Bis jetzt sind keine Erkenntnisse gewonnen worden, die das Fortführen des Projektes gefährden<br />
könnten<br />
� Hauptbeobachtungen und Erkenntnisse sind:<br />
– Sohlenverschleiß variiert stark in Abhängigkeit der Umlaufbedingungen (Bsp.: erster<br />
Schwedenumlauf mit seinen speziellen topografischen und harten klimatischen<br />
Bedingungen)<br />
– Analyse von Rad- und Sohlenprofil der Wagen mit angepassten Sohlenpositionen zeigt,<br />
dass weitere Messungen nötig sind, um die Effekte zu verstehen<br />
– Laufstabilitätsmessungen zwischen den Umläufen und während des ersten UIC 518 Tests<br />
zeigen, dass Wagen mit einer äquivalenten Konizität größer 0,23 die Sicherheitskriterien des<br />
MB UIC 518 einhalten, aber teilweise anderes unerwünschtes Verhalten zeigen, welches<br />
weiter untersucht werden muss<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
21
Aussagen / Erkenntnisse für die weitere Durchführung<br />
des Projekts<br />
� Aktuelle Situation (11/2011): EuropeTrain hat 9 Umläufe mit ca. 10<strong>5.</strong>000 km geleistet<br />
� Die Weiterführung des Projektes ist unerlässlich (weiter Umläufe und Analysen) für die<br />
endgültige Zulassung<br />
� Es ist beabsichtigt mindestens einen weiteren Winterumlauf in Skandinavien durch zu<br />
führen, wie im Dezember 2010, wo nicht die gesamte Messausrüstung zur Verfügung stand<br />
� Die zweite Version des Zwischenberichts mit Ergebnissen aus dann ca. 10<strong>5.</strong>000 km ist zu<br />
Beginn 2012 geplant<br />
� Zur äquivalenten Konizität:<br />
– Nach derzeitigen Festlegungen ist alle 25000 km in einem aufwendigen Verfahren das<br />
Radprofil zu überprüfen.<br />
– Dies ist machbar für einen Testzug, eine flottenweite Umsetzung für den Regelbetrieb<br />
ist nicht möglich und würde den Güteverkehr als Ganzes in Frage stellen.<br />
– Eine deutliche Verlängerung dieser Intervalle ist für die Einführung der LL-Sohle somit<br />
unerlässlich (� Sammlung von Erfahrung durch den ET)<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011 22
Weiteres Vorgehen<br />
1. Dauer: Mit allen geplanten Umläufen ist die Laufleistung von 200.000 km nicht vor dem 3.<br />
Quartal 2012 zu erwarten.<br />
2. Beschleunigung schwierig: Ein minimales Intervall von 2-3 Wochen zwischen den<br />
Umläufen für Umladevorgänge, Messgeräteumbauten, Wartung und zusätzliche Tests für<br />
einige Wagen ist nötig<br />
3. Zwischen den Umläufen: Dadurch, dass einige Wagen gewartet / repariert oder für<br />
zusätzliche Test benötigt werden, hat nur eine begrenzte Anzahl an Wagen die gesamte<br />
Laufleistung des Zuges erreicht!<br />
4. Ergebnisauswertung: Datenbearbeitung und abschließende Messungen nach dem letzten<br />
Umlauf mit dem nötigen Beurteilungsprozess wird mindestens 2 Monate in Anspruch<br />
nehmen.<br />
<strong>5.</strong> Parallel hierzu: die ERA hat im November 2011 zur Beteiligung an einem WP zur Klärung<br />
des offenen Punktes “composite brake blocks” in der TSI aufgerufen:<br />
Beginn WP 01/2012, Ende WP 01/2013<br />
6. Beurteilung: Ein Einsatz der LL Bremssohle wird somit nicht vor Ende 2012 / Anfang 2013<br />
möglich sein!<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011 23
Zusammenfassung<br />
� Verbundstoffsohlen sind ein wirksames Mittel zur Lärmreduzierung des Schienenlärms an der Quelle.<br />
� Zur Erreichung umfassender Lärmreduzierungseffekte ist eine Berücksichtigung des<br />
Bestandswagenparks erforderlich.<br />
� K-Sohlen sind zugelassen und verfügbar, für einen Umrüstung von Bestandsfahrzeugen im großen<br />
Stil aber aus Kostengründen nicht geeignet. Der Einsatz der K-Sohle ist meist mit einer Erhöhung der<br />
Betriebskosten verbunden.<br />
� Die LL-Sohle soll die Graugusssohle direkt substituieren können. Das System LL-Sohle ist aber noch<br />
nicht zugelassen. Ein Hauptgrund hierfür ist die teilweise schnelle Veränderung des Radprofils aus<br />
Verschleißgründen.<br />
� Der EuropeTrain soll unter anderem den Lösungsprozess für das Problem dieses Anstieges der<br />
äquivalenten Konizität bei Einsatz von LL-Sohlen beschleunigen.<br />
� Weitere Aktivitäten zur Zulassung und Verbesserung der LL-Sohlen (und K-Sohlen) sowie zur<br />
Erstellung eines Regelwerkes sind im nationalen und internationalen Rahmen angestoßen.<br />
� Mit einer Zulassung der LL-Sohle ist auch bei Vorliegen pos. Ergebnisse nicht vor Ende 2012 /<br />
Anfang 2013 zu rechnen.<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
24
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011<br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />
Für weitere Informationen:<br />
>>> http://EuropeTrain.uic.org
Äquivalente Konizität<br />
1. Die Äquivalente Konizität beeinflusst die Laufstabilität eines Wagens und ist somit eine der<br />
Sicherheitsgrößen für Entgleisungen<br />
2. Mit Graugusssohlen ändert sich die äquivalente Konizität nur wenig, da die Graugusssohle<br />
das Rad nur wenig verschleißt.<br />
3. Im Betrieb zeigen einige LL-Sohlen einen deutlichen Anstieg der äquivalenten Konizität bei<br />
geringer Laufleistung.<br />
4. Eine Erstprüfung der äquivalenten Konizität von LL gebremsten Radsätzen ist derzeit nach<br />
50.000 km und dann alle weiteren 2<strong>5.</strong>000 km gefordert.<br />
<strong>5.</strong> Solch kurze Wartungsintervalle aufgrund der Reprofilierung der Radsätze würde den<br />
Güterverkehr unabhängig von den zusätzlichen finanziellen Aufwänden gefährden.<br />
Es ist verständlich, dass solche Messhäufigkeiten nur während der Testphase des<br />
EuropeTrain durchgeführt werden können und nicht unter normalen<br />
Betriebsbedingungen.<br />
<strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong> GmbH, <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> <strong>Dörsch</strong>, 24.11.2011 26