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Gartenarbeitsschule Wedding - Interessengemeinschaft der Berliner ...

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Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Danksagung:<br />

An dieser Stelle möchten die<br />

Verfasser dieser Chronik all<br />

denen danken, ohne die es diese<br />

Chronik nicht gegeben hätte.<br />

Beson<strong>der</strong>er Dank gilt<br />

Herrn Heinrich Heidt und<br />

Herrn Erwin Graaf für ihre<br />

Mitarbeit bei den Interviews.<br />

Außerdem möchten wir uns<br />

beson<strong>der</strong>s bei den Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>,<br />

vor allem auch bei Petra<br />

Euteneuer und Anneliese Axnick,<br />

bedanken.<br />

Impressum:<br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />

„Friedrich Krüger“ (1950-2000)<br />

50 Jahre „Grüne Lernorte“ im<br />

<strong>Wedding</strong>"<br />

Konzeption, Recherche und<br />

Fertigstellung:<br />

Helmut Krüger-Danielson<br />

(Leiter <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong>)<br />

Liliana Borsellino<br />

(FÖJ- Teilnehmerin 1999/2000)<br />

Auflage: 300 Exemplare<br />

Herausgeber:<br />

Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />

Scharnweberstraße 159<br />

13405 Berlin<br />

Tel.: 030-49870409<br />

Fax: 030-49870411<br />

e-mail: GAS<strong>Wedding</strong>@aol.com<br />

Homepage:<br />

http://www.gas-wedding.de<br />

50 JAHRE<br />

GARTENARBEITSSCHULE WEDDING<br />

INHALTSÜBERSICHT<br />

1 50 JAHRE GARTENARBEITSSCHULE WEDDING<br />

1.1 INHALTSÜBERSICHT S.2<br />

1.2 EINLEITUNG S.3<br />

2 DIE SCHULGARTENBEWEGUNG<br />

2.1 DIE SCHULGARTENBEWEGUNG IN BERLIN S.4<br />

2.2 PÄDAGOGISCHE STRÖMUNGEN S.5<br />

2.3 SITUATION NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG S.6<br />

2.4 PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT S.7<br />

3 DIE GARTENARBEITSSCHULE WEDDING<br />

3.1 SCHULGARTENSTANDORTE S.8<br />

3.2 ORGANISATION S.9<br />

3.3 DER STANDORT SCHARNWEBERSTRASSE 159 S.10<br />

3.4. DER STANDORT SEESTRASSE 74 S.12<br />

3.4.1 DER WERT EINES SCHULGARTENS S.14<br />

3.5 SCHULGARTENORDNUNG S.15<br />

3.6. CHRONIK 1950 (1) S.16<br />

3.6.1 CHRONIK 1950-1968 (2) S.17<br />

3.6.2 CHRONIK 1968-1985 (3) S.18<br />

3.6.3 CHRONIK 1986-1990 (4) S.19<br />

3.6.4 CHRONIK 1991-1999 (5) S.20<br />

3.6.5 CHRONIK 1999-2000 (6) S.21<br />

3.7 INTERVIEW HERRN GRAAF / GÄRTEN 1951 S.22<br />

4 PERSÖNLICHKEITEN<br />

4.1 FRIEDRICH KRÜGER S.24<br />

4.2 GERHARD STÜLLEIN S.25<br />

4.3 HEINRICH HEIDT S.26<br />

4.4 PETRA EUTENEUER S.28<br />

4.5 HELMUT KRÜGER-DANIELSON S.29<br />

4.6 ANNELIESE AXNICK S.30<br />

5 DIE SCHULGARTENARBEIT<br />

5.1 DIE 308. GEMEINDESCHULE S.31<br />

5.2 KONZEPT DER GAS WEDDING S.32<br />

5.2.1 TEXT FRIEDRICH KRÜGER 1958 S.33<br />

5.2.2 DIE DREI SÄULEN DER SCHULGARTENARBEIT S.34<br />

5.3 DER ARBEITSGARTEN S.35<br />

5.4 DER TEICH/ DIE DÜNE/ DAS WÄLDCHEN S.36<br />

5.4.1 DER BLINDENGARTEN/ DAS BIENENHAUS S.37<br />

5.5 DER LIEFERGARTEN S.38<br />

6 PROJEKTE<br />

6.1 INTERVIEW MIT SCHÜLERN S.40<br />

6.2 WUV (WAHLUNTERRICHT KLASSE 5/6) S.42<br />

6.3 WEDDINGER SCHUL-UMWELT-TAG S.43<br />

6.4 WALDPFAD S.44<br />

6.5 "WESUNET" S.46<br />

6.6 EINE SCHULE - EIN ARBORETUM S.47<br />

6.7 EPBIZ S.48<br />

7 ALLGEMEINES<br />

7.1 GEWÄCHSHÄUSER/ "REGSOLAR" S.50<br />

7.1.2 NEUBAU EINES GEWÄCHSHAUSES S.52<br />

7.2 VANDALISMUS S.53<br />

7.3 DAS FREIWILLIGE ÖKOLOGISCHE JAHR (FÖJ) S.54<br />

7.4 DIE BEZIRKSREFORM S.56<br />

7.5 IGAS S.59<br />

7.6 ENGLISCHE SEITEN/ ENGLISH PAGES S.60<br />

7.7 QUELLENANGABE S.62<br />

7.8 NETZ „GRÜNER LERNORTE“ S.63<br />

Seite 2


50 JAHRE<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

(1950-2000)<br />

Im Bezirk <strong>Wedding</strong> wurde recht bald nach dem Ende des<br />

Zweiten Weltkrieges eine zentrale <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

geschaffen. Damit entstand eine pädagogische Einrichtung<br />

im Bezirk, die die Weiterentwicklung des Gartenarbeitsschulgedankens<br />

im <strong>Wedding</strong>, über die einzelnen Schulgärten<br />

direkt an den Schulen hinaus, bis heute entscheidend<br />

beeinflusst hat.<br />

Neben <strong>der</strong> praktischen Gartenarbeit erfüllt die <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

<strong>Wedding</strong> auch eine Funktion als Lehr- und<br />

Liefergarten. Etwa 40 bis 50 Grund- und Oberschulklassen<br />

besuchen regelmäßig die beiden Hauptgärten in <strong>der</strong><br />

Scharnweberstr. 159 und in <strong>der</strong> Seestr. 74.<br />

Daneben werden noch 12 an den Schulen liegende Schulgärten<br />

von <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> mitbetreut. In den<br />

Hauptgärten stehen auch Klassenräume zur Verfügung, so<br />

dass einige Klassen den gesamten Unterricht eines Tages in<br />

<strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> absolvieren können. Neben <strong>der</strong><br />

Arbeit mit den Schülern wird auch auf die Möglichkeit zur<br />

Fort- und Weiterbildung <strong>der</strong> Kollegen seit vielen Jahren<br />

großen Wert gelegt.<br />

Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> betreibt eine umfangreiche<br />

Anzucht von Jungpflanzen in Frühbeeten und in den drei<br />

Gewächshäusern. Ein großer Kompostplatz ist ebenfalls<br />

vorhanden. Ein Imker betreut auf dem Gelände ein<br />

Bienenhaus. Der Garten hat eine große Zahl von Obstbäumen<br />

und beherbergt seit 1985 einen Blindengarten. Auf dem<br />

schönen, parkähnlichen Gartengelände liegt außerdem eine<br />

eiszeitliche Düne, die als flächenhaftes Naturdenkmal<br />

ausgewiesen ist, und ein kleiner Vogelschutzwald, <strong>der</strong> die<br />

räumliche Verbindung zum Gelände des Volksparkes<br />

Rehberge bildet.<br />

Am 15.September 1950 wurde das Gebäude <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

<strong>Wedding</strong> in <strong>der</strong> Scharnweberstraße 159<br />

eingeweiht. Damit war die Grundlage für eine 50-jährige,<br />

erfolgreiche Entwicklung <strong>der</strong> Schulgartenarbeit im Bezirk<br />

<strong>Wedding</strong> gelegt. Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass,<br />

unsere Einrichtung allen Interessierten in dieser Form<br />

vorzustellen und hoffen, dass Sie viel Spaß an unserer<br />

Chronik haben werden.<br />

Seite 3<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Hauptgebäude <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />

Schüler bei <strong>der</strong> Arbeit<br />

Brunnen am Rand eines Beetes


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Impressionen aus <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />

(50er Jahre):<br />

F. Kerker musizierend mit Schülern.<br />

Geräteausgabe (1950).<br />

Schulklasse auf dem Feld (1950).<br />

12. Grundschule (1954)<br />

DIE SCHULGARTENBEWEGUNG<br />

IN BERLIN...<br />

In Berlin entwickelte sich zwischen 1920 und 1933 die <strong>Gartenarbeitsschule</strong>.<br />

Der Magistrat von Berlin beschloss 1919 die<br />

Einführung <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> als neue Schulart zunächst an<br />

sechs Volksschulen. Wenngleich nach dem Ersten Weltkrieg<br />

sozialpolitische Ursachen zur Gründung von <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n<br />

führten, so nahm in <strong>der</strong> Folgezeit die unterrichtliche und<br />

arbeitserzieherische Sicht zu.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> erhielten die Kin<strong>der</strong> von <strong>der</strong> 4. bis zur<br />

8.Klasse Arbeitsunterricht, in welchem neben <strong>der</strong> gärtnerischen<br />

Tätigkeit auch an<strong>der</strong>e Fächer erteilt wurden. Als pädagogischen<br />

Mangel stellte sich die Tatsache heraus, dass nicht je<strong>der</strong> Lehrer<br />

Veranlagung und Neigung zum naturkundlichen Unterricht in <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> hatte.<br />

Der <strong>Berliner</strong> Gartenarbeitsschulpädagoge August Heyn for<strong>der</strong>te,<br />

dass <strong>der</strong> naturkundliche Unterricht praktische und theoretische<br />

Gartenbaukenntnisse voraussetze. Da die Lehrerausbildung das<br />

nicht berücksichtigte, wählte er aus <strong>der</strong> grossen Anzahl <strong>der</strong><br />

Lehrkräfte Berlins solche als Gartenschullehrer aus, die beson<strong>der</strong>s<br />

als Fachlehrer für Naturkunde Interesse hatten.<br />

Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> in den fünfziger Jahren.<br />

Der bekannte <strong>Berliner</strong> Pädagoge Nydahl betont den Wert <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> in dem Buch „Das <strong>Berliner</strong> Schulwesen“ von<br />

1928 gerade für die mehr und mehr von <strong>der</strong> Natur abrückenden<br />

Großstadtkin<strong>der</strong> so: „Naturerkenntnis schafft Natur- und<br />

Heimatliebe, bringt die jungen Menschen wie<strong>der</strong> in die notwendige<br />

Naturnähe, macht sie bodenständig im Sinne <strong>der</strong> Heimatschule. Der<br />

innige Verkehr mit <strong>der</strong> Natur, die sorgsame Pflege von Pflanzen,<br />

die Beobachtung und Erkenntnis gesetzmäßiger Entwicklung führen<br />

zur Achtung und Ehrfurcht vor <strong>der</strong> Natur“.<br />

Die Schulgartenidee setzte sich durch. Bereits 1924 existierten in<br />

Berlin 148 Schulgärten, von denen 88 mit Schülerarbeit verbunden<br />

waren, in welchen aber auch Beobachtungen und Experimente<br />

durchgeführt wurden. Viele <strong>der</strong> noch heute bestehenden <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n<br />

stammen aus dieser Zeit.<br />

Seite 4


PÄDAGOGISCHE<br />

STRÖMUNGEN...<br />

Der Unterricht in Schulgärten reicht bis ins 17. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

zurück. Der erste real überlieferte Schulgarten wurde von August<br />

H. Francke um 1690 in Halle angelegt. Im Vor<strong>der</strong>grund des<br />

Unterrichts standen botanische Unterweisungen. Ende des<br />

18.Jahrhun<strong>der</strong>ts waren es Philanthropen wie Basedow und<br />

Salzmann, die den Schulgarten zu wichtigen Teilen ihrer Einrichtungen<br />

machten. Im allgemeinen Schulwesen setzte sich damals<br />

die Schulgartenidee noch nicht durch.<br />

Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts erhielten die Naturwissenschaften<br />

großen Aufschwung, vor allem auf biologischem Gebiet. Das hatte<br />

zur Folge, dass an Gymnasien, beson<strong>der</strong>s aber an Realschulen, <strong>der</strong><br />

naturwissenschaftliche Unterricht eingeführt wurde. In den<br />

Volksschulen wurden die Schüler im Rahmen des Faches Naturgeschichte<br />

mit einzelnen Pflanzenarten bekannt gemacht. Als<br />

Anschauungsmaterial dienten an allen Schultypen Pflanzen aus<br />

Anzucht- und Liefergärten, die durch Initiative von Lehrern<br />

gegründet wurden.<br />

Paradiesgärtlein (Furttenbach 1663)<br />

Nach 1870 kam es in Deutschland in <strong>der</strong> sogenannten Grün<strong>der</strong>zeit<br />

zu einem starken wirtschaftlichen und politischen Aufschwung. In<br />

dieser Zeit entwickelte sich die Reformpädagogik in einer Vielzahl<br />

von Strömungen. In <strong>der</strong> Arbeitsschulbewegung, <strong>der</strong>en bedeutendster<br />

Vertreter Kerchensteiner war, wurde <strong>der</strong> manuellen<br />

Arbeit größere Aufmerksamkeit geschenkt. Vor allem auf diesen<br />

Pädagogen beruft sich die Arbeitsschulbewegung in <strong>der</strong> Weimarer<br />

Republik.<br />

Das Anliegen des Arbeitsschulgartens wurde in den Jahren von<br />

1933 bis 1945 zerstört. Durch Erlass <strong>der</strong> nationalsozialistischen<br />

Erziehungsadministration wurde zwar angestrebt, je<strong>der</strong> Schule<br />

einen Schulgarten anzuglie<strong>der</strong>n, die Hauptmotive waren jedoch<br />

solche Zielstellungen wie die Rassenlehre, die Vererbungslehre, <strong>der</strong><br />

Kampf ums Dasein und die Ertragssteigerung.<br />

Seite 5<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

GESCHICHTE DER<br />

SCHULGARTENBEWEGUNG<br />

Die historischen Wurzeln <strong>der</strong><br />

Schulgärten gehen weit bis an den<br />

Anfang des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts zurück.<br />

Zunächst waren es die geistigen<br />

Strömungen <strong>der</strong> Pietisten und <strong>der</strong><br />

Philanthropen, die zu den ersten<br />

Schulgartengründungen führten.<br />

Im Laufe des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts nahm<br />

dann, durch die rasante Entwicklung <strong>der</strong><br />

Naturwissenschaften, auch das Interesse<br />

am Garten als Ort <strong>der</strong> Anschauung und<br />

<strong>der</strong> Lehre zu. Die entscheidenden<br />

Impulse für die Entwicklung <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong>n stammen jedoch<br />

aus <strong>der</strong> Reformpädagogik. So entwickelten<br />

sich in Berlin, vor allem in <strong>der</strong> Zeit<br />

zwischen 1920 und 1933, sehr viele<br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong>n.<br />

Der Zweite Weltkrieg unterbricht die<br />

blühende Phase des Gartenarbeitsschulgedankens<br />

und stellt seine<br />

humanistischen Ansprüche unter die<br />

nationalsozialistische Ideologie.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird<br />

versucht, wie<strong>der</strong> an die Tradition <strong>der</strong><br />

zwanziger Jahre anzuknüpfen, doch die<br />

theoretischen Ansätze in <strong>der</strong> Schule<br />

verdrängen vielfach die praktische<br />

Schulgartentätigkeit.<br />

Schulklasse in <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

<strong>Wedding</strong> (50er Jahre)<br />

Seit den achtziger Jahren ist eine neue<br />

Phase <strong>der</strong> Schulgartenbewegung zu beobachten,<br />

diestarke Impulse von <strong>der</strong><br />

Umweltbewegung erhällt.


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Weitere Impressionen aus den<br />

Archiven <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

<strong>Wedding</strong> (50er Jahre):<br />

Radieschenernte<br />

Unterricht im Freien<br />

Mädchen beim Topfen<br />

SITUATION NACH DEM<br />

ZWEITEN WELTKRIEG...<br />

Nach 1945 nahm die Schulgartenbewegung in den<br />

Besatzungszonen bzw. später in den beiden Teilen<br />

Deutschlands jeweils einen an<strong>der</strong>en Weg. Während die<br />

Pädagogik in <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland zwar an die<br />

Erfahrungen <strong>der</strong> Reformpädagogik <strong>der</strong> 20er Jahre<br />

anknüpfte, schlummerte im wesentlichen die<br />

Schulgartenidee bis in die achtziger Jahre.<br />

Auf dem Gebiet <strong>der</strong> DDR wurde dagegen die Arbeit <strong>der</strong><br />

Schulgärten weitergeführt. Zunächst wurde ab 1959 <strong>der</strong><br />

Schulgartenunterricht in den Heimatkundeunterricht <strong>der</strong><br />

Klassen 1 bis 4 und den Biologieunterricht <strong>der</strong> Klassen 5 und<br />

6 integriert. 1963 wurde <strong>der</strong> Schulgartenunterricht zu<br />

einem selbständigen Fach mit eigenem Lehrplan. Im<br />

Mittelpunkt <strong>der</strong> Lehrpläne, standen <strong>der</strong> Arbeits- und<br />

Produktionsprozess und die Kollektiverziehung <strong>der</strong> Schüler.<br />

Der Schulgarten selbst, den die meisten Schulen besitzen,<br />

war streng nach dem Produktionsprinzip aufgebaut und bot<br />

somit wenig Möglichkeiten, ökologische Fragen stärker zu<br />

berücksichtigen.<br />

In <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland war es vor allem <strong>der</strong><br />

Beginn <strong>der</strong> Umweltbewegung in den 70er Jahren, <strong>der</strong> die<br />

Schulgartenidee neu belebte. An zahlreichen Schulen<br />

wurden in <strong>der</strong> Folgezeit Bereiche erschlossen, in denen<br />

Erfahrungen mit <strong>der</strong> natürlichen Umwelt gemacht werden<br />

können. Der Unterricht in Schulgärten bzw. in naturnahem<br />

Schulgelände ist im Gegensatz zur damaligen Situation in<br />

<strong>der</strong> DDR an den Sachkunde- und Biologieunterricht<br />

gebunden. Als Mangel erweist sich jedoch, dass nur wenige<br />

Lehrer gartenbauliche und gartenökologische Kenntnisse<br />

besitzen, da in <strong>der</strong> Lehrerbildung diese Thematik immer<br />

noch kaum berücksichtigt wird.<br />

Schulklasse <strong>der</strong> Rehberge-Grundschulenach Besuch in <strong>der</strong> GAS<br />

<strong>Wedding</strong> (1979)<br />

Seite 6


PERSPEKTIVEN FÜR DIE<br />

ZUKUNFT...<br />

Der Schulgartenunterricht gewinnt eine immer größere<br />

Bedeutung. Wie kaum ein an<strong>der</strong>er Bereich in <strong>der</strong> Schule<br />

eignet er sich dazu, bereits jüngeren Schulkin<strong>der</strong>n beim<br />

Anbau von Kulturpflanzen das notwendige pflegerische und<br />

schützende Verhältnis zur natürlichen Umwelt zu vermitteln.<br />

Gleichzeitig erhalten die Schüler Gelegenheit, Natur<br />

konkret zu erfahren und schonendes Verhalten gegenüber<br />

<strong>der</strong> Natur einzuüben.<br />

Der Begriff „Schulgarten“ darf sich nicht nur auf eine<br />

Gemüse- und Blumenanbaufläche beziehen, son<strong>der</strong>n muss alle<br />

Flächen, die im Schulgelände gärtnerisch und ökologisch<br />

genutzt werden können, umfassen. Die zunehmende<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit ökologischen Fragen im Schulgarten<br />

und naturnahen Schulgelände befähigt zu Toleranz, trägt<br />

zum Umweltbewusstsein bei, formt die Individualität von<br />

Lehrern und Schülern und for<strong>der</strong>t zur Interdisziplinarität<br />

und Komplexität heraus.<br />

Die Initiative <strong>der</strong> Umwelterziehung liegt heute überwiegend<br />

bei den Umweltzentren, Ökostationen, Schulbiologiezentren<br />

und Freilandlaboren. Während Umweltzentren vor allem eine<br />

Stätte <strong>der</strong> Umweltbegegnung für Menschen aller Altersschichten<br />

sind, in denen <strong>der</strong> pädagogische Bereich nur einen<br />

Schwerpunkt darstellt, kann Schulgartenunterricht die<br />

Umwelterziehung in <strong>der</strong> allgemeinbildenden Schule in<br />

hervorragen<strong>der</strong> Weise repräsentieren. Ein solcher<br />

Schulgarten bietet auch für an<strong>der</strong>e Fächer, beson<strong>der</strong>s für<br />

den Sachkunde- und Biologieunterricht, ein reichhaltiges<br />

Betätigungsfeld.<br />

So versucht die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>, Raum und<br />

Möglichkeiten zu bieten, um konkrete Schulprojekte zu<br />

ermöglichen und zu för<strong>der</strong>n. Vielfältige Themen können auf<br />

dem Gelände behandelt werden, und die Bereitstellung von<br />

Materialien und Anregungen für den Unterricht erfolgen auf<br />

Wunsch. Die Durchführung von Projektwochen ist ebenfalls<br />

möglich.<br />

Seite 7<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Auf dem Kompost.<br />

Mädchen beim Knöpfen.<br />

Fleißige Gartenarbeit.<br />

Das Geerntete darf behalten werden.


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Luftbild Scharnweberstr. 159<br />

Schüler arbeiten am Feld<br />

Schulgarten an <strong>der</strong> Humboldthain-<br />

Grundschule<br />

STANDORTE DER<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Hauptgarten:<br />

13405, Scharnweberstr. 159<br />

Ca. 22.000 m² / max. 12 Klassen<br />

Filiale (Seestr.74)<br />

Ca. 16.000 m² / max. 26 Klassen<br />

Filiale (Afrikanische Str. 17)<br />

Ca. 2.500 m² / max. 3 Klassen<br />

Filiale (Amrumer Str. 30)<br />

Ca. 1.600 m² / max. 3 Klassen<br />

Filiale (Son<strong>der</strong>burger. 1/2)<br />

Ca. 2.500 m² / max. 5 Klassen<br />

Weitere Schulgärten im <strong>Wedding</strong>:<br />

- 7.G Brü<strong>der</strong>-Grimm-Grundschule<br />

- 8.G Wilhelm-Hauff -Grundschule (600 m²)<br />

- 14.G Humboldthain-Grundschule (200 m²)<br />

- 15.G An<strong>der</strong>sen-Grundschule (300 m²)<br />

- 16.G Heinrich-Seidel-Grundschule (1480 m²)<br />

- 17.G Gustav-Falke-Grundschule (800 m²)<br />

- 18.G Vineta-Grundschule (600 m²)<br />

- 1.OH Hans-Bredow-Oberschule (300 m²)<br />

- 3.OH Theodor-Plivier-Oberschule (300 m²)<br />

- 2.OR Herbert-Hoover-Oberschule (200 m²)<br />

- 3.O Ernst-Reuter-Oberschule (1400 m²)<br />

- 2.SL Wilhelm-Busch-Son<strong>der</strong>schule (300 m²)<br />

Seite 8


ORGANISATION DER<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING – MITARBEITER ...<br />

Leiter <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong>: Helmut Krüger-Danielson<br />

(Studienrat an <strong>der</strong> Lessing-<br />

Oberschule, III 1. OG)<br />

Gartenmeisterin: Anneliese Axnick<br />

Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>:<br />

Der <strong>Wedding</strong>, ehemals in Zeiten grauer<br />

Hinterhofmilieus noch als „roter<br />

<strong>Wedding</strong>“ berühmt, präsentiert sich<br />

heute, nicht zu unrecht, gerne als „Der<br />

Grüne <strong>Wedding</strong>“. So ist im Laufe <strong>der</strong><br />

Zeit ein Netz von Grünflächen und<br />

Grünzügen entstanden, zu denen auch die<br />

Flächen <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

gehören.<br />

Das Netz „Grüner Lernorte“ soll durch<br />

die überall im Bezirk <strong>Wedding</strong> verteilten<br />

Schulgartenstandorte und Flächen <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> „geknüpft“ Michael Müller<br />

werden. Allen Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

soll die Möglichkeit geboten werden, egal wo im Bezirk sich<br />

ihre Schulen befinden, praktisch in <strong>der</strong> Natur tätig zu sein<br />

und ein eigenes Umweltbewusstsein zu bilden.<br />

Seite 9<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Ständige Mitarbeiter in <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>:<br />

(Stand März 2000)<br />

Gerhard Gassmann<br />

Elvira Kanigowski<br />

Mehmet Karatas


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Vom „Schaukel- Wilhelm“ zur<br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong>:<br />

„...Die verarmte Stadt hat sich<br />

keine großzügigen baulichen<br />

Anlagen, keinen luftigen Saal,<br />

keine breiten Glasfronten, keine<br />

Zentralheizung leisten können.<br />

Die Zimmer haben gerade<br />

geringe Höhe, durch eins zieht<br />

sich ein langes Ofenrohr, die<br />

Fenster sind klein - und gerade<br />

dadurch ist ein fast dörflicher<br />

Rahmen gegeben.<br />

Von beson<strong>der</strong>em Reiz aber ist die<br />

malerische Gestaltung, für die<br />

zwei <strong>Wedding</strong>er Künstler<br />

herangezogen wurden.<br />

Fische und bunte Pilze aller Art,<br />

vielerlei Spielzeug, das sich aus<br />

Kastanien und Bucheckern<br />

basteln lässt (...) und die<br />

Längsflächen <strong>der</strong> beiden<br />

Schulzimmer schmücken<br />

zartfarbige Malereien:<br />

einmal Erntemotive mit <strong>der</strong> Fülle<br />

<strong>der</strong> Sommergewächse -<br />

Bartweizen und Ackerwinden,<br />

Scharbockskraut und<br />

Mäusegerste, Mohn ...<br />

(...)- zum an<strong>der</strong>en das zierliche<br />

Geschehen <strong>der</strong> "Vogelhochzeit":<br />

Die Finken, Meisen und Zeisige in<br />

allen Spielarten, dazu Lerche und<br />

Zaunkönig. Ein Gewoge von<br />

grünen Zweigen, in <strong>der</strong> Mitte das<br />

Vogelbrautpaar mit Schleier und<br />

Zylin<strong>der</strong> - eine wahre<br />

Kin<strong>der</strong>freude...“.<br />

aus: „Der Kurier“; 1951<br />

Anmerkung des Autors: lei<strong>der</strong><br />

existieren die beiden Wandmalereien<br />

nicht mehr, nur diese Abbildung ist<br />

vorhanden.<br />

STANDORTE...<br />

Scharnweberstraße 159<br />

-Geschichte eines Standortes-<br />

Das Gelände in <strong>der</strong> Scharnweberstraße war schon im letzten<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t beliebter Ausflugsort, was auf die mehreren<br />

Wirtshäuser zurückzuführen ist, die sich hier befanden. Das<br />

berühmteste unter ihnen war <strong>der</strong> „Schaukel- Wilhelm“, das<br />

sich gegen Ende <strong>der</strong> achtziger Jahre des letzten<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts dort befand. Dieses Wirtshaus wurde nach<br />

den vom Besitzer, Wilhelm Reichert, im Garten<br />

aufgestellten Schaukeln, so genannt.<br />

Nach <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende gelangte das Gebiet in den<br />

Besitz <strong>der</strong> Stadt und wurde 1929 an die<br />

Wohnungsbaugesellschaft Eintracht verpachtet. Um 1933<br />

stand das Gelände zusammen mit dem darauf befindlichen<br />

Haus leer. Eine Zeitlang übte hier ein Hundedressurverein,<br />

später war das Gelände Treffpunkt <strong>der</strong> HJ. Während des<br />

Zweiten Weltkrieges soll sich hier eine Schweinemästerei<br />

befunden haben. Ausserdem soll es auch als Übungsgelände<br />

<strong>der</strong> „Maikäfer-Kaserne“ gedient haben.<br />

Auch nach dem Krieg stand das Gelände nicht leer, son<strong>der</strong>n<br />

bot Platz für einen Autoschlachthof, einen Dachdeckerbetrieb<br />

und eine Gärtnerei. Der <strong>Wedding</strong>er Schulrat Rutz<br />

gab den Impuls zum Rückkauf des Grundstückes. Darauf<br />

folgte die Einrichtung <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> mit<br />

<strong>der</strong> Unterstützung des späteren Schulrates Friedrich<br />

Krüger. Die Benennung <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />

nach Friedrich Krüger, am 8.5.1992, geschah als Würdigung<br />

seiner Verdienste in jener Zeit.<br />

Seite 10


STANDORTE...<br />

Seestraße 74<br />

-Der zweite große Standort-<br />

Das Gelände in <strong>der</strong> Seestraße umfasst eine Fläche von ca. 18 000<br />

m 2 . Davon wird eine Teilfläche (ca. 2000 m 2 ) von einer<br />

Töpfergruppe sowie an<strong>der</strong>en Kunst- und Werkgruppen <strong>der</strong><br />

Volkshochschule <strong>Wedding</strong> genutzt. Zusammen mit dem Hauptgarten<br />

in <strong>der</strong> Scharnweberstraße 159 und den weiteren Filialen <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> bildet <strong>der</strong> Garten in <strong>der</strong> Seestraße<br />

einen wichtigen Teil des Netzes „Grüner Lernorte“ im <strong>Wedding</strong>.<br />

Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> in <strong>der</strong> Seestraße wird seit 1957 für<br />

schulische Zwecke genutzt. Die Fläche wurde vorher vom<br />

Gartenamt <strong>Wedding</strong> für Anzucht- und Baumschulzwecke genutzt.<br />

Durch die mittlerweile über 40-jährige intensive und qualifizierte<br />

gärtnerische Pflege durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> weist dieses Gelände hervorragende<br />

Eigenschaften (Bodenqualität, Obstbaumbestand etc.) auf.<br />

Teilflächen sind mit einem wertvollen alten Laubbaumbestand<br />

ausgestattet. Die Gartenflächen werden naturnah und unter <strong>der</strong><br />

Berücksichtigung ökologischer Aspekte bewirtschaftet.<br />

Die Fläche teilt sich auf in<br />

Ca. 11 000 m 2<br />

Klassenfel<strong>der</strong><br />

Ca. 400 m 2<br />

Spiel- und Ruheflächen<br />

Ca. 3 300 m 2 Wege<br />

Ca. 1 000 m 2 Nebenflächen (Kompost,<br />

Anzucht, Material etc.)<br />

Ca. 300 m 2<br />

Gebäude<br />

Summe: Ca. 16 000 m 2 Gesamtfläche<br />

Seite 13<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Winter<br />

Frühling<br />

Sommer<br />

Sommerferien<br />

Herbst


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Kommunalpolitik im<br />

Papiercomputer:<br />

Ergebnis:<br />

Die Elemente, die bei kommunalen<br />

Entscheidungen berücksichtigt<br />

werden, beeinflussen sich mehr o<strong>der</strong><br />

weniger gegenseitig und stehen<br />

untereinan<strong>der</strong> in vielfältigen<br />

Wechselbeziehungen.<br />

Auch die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> ist<br />

abhängig von kommunal-politischen<br />

Entscheidungen (Finanzen, Personal<br />

und Grundstücksfragen)<br />

Umwelterziehung:<br />

Versuch (!) <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong><br />

pädagogischen Jahresleistung eines<br />

Schulgartens (pro Schüler und für<br />

520 Schüler):<br />

Pädagog. Leistung: 1 Schüler<br />

Umweltwissen: 6,00<br />

Naturerfahrung: 10,00<br />

Praktisches Lernen: 12,00<br />

Aggressionsabbau: 8,00<br />

Regelbeschulung: 6,00<br />

Summe: 42,00<br />

Summe (für 520 Schüler): 21.840,00<br />

Vorteile <strong>der</strong> Modellrechnung:<br />

Auch für Gemüse, Kräuter<br />

und Blumen kann man ein<br />

vergleichbares<br />

Rechenmodell aufstellen.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Laub- und<br />

Obstbäume, <strong>der</strong> Gemüseanbauflächen<br />

und <strong>der</strong><br />

jährlich betreuten Schulkin<strong>der</strong><br />

kann verän<strong>der</strong>t<br />

werden.<br />

Die angenommenen Werte<br />

<strong>der</strong> jährlichen Leistung<br />

können variiert werden.<br />

Das Prognosedatum kann<br />

verän<strong>der</strong>t werden.<br />

Auf eine ausführliche Darstellung<br />

des Wettbewerbsbeitrages wurde<br />

bewusst verzichtet. Alle Materialien<br />

können in <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

<strong>Wedding</strong> eingesehen werden<br />

STANDORTE...<br />

Der Wert eines Schulgartens<br />

Der Wettbewerbsbeitrag zum <strong>Wedding</strong>er Schul-Umweltpreis<br />

„Global denken, lokal handeln“ wurde im Herbst 1994 von einem<br />

Erdkunde-Grundkurs (1.Semester) des Lessing-Gymnasiums<br />

erarbeitet.<br />

Unter dem Motto „Ein Garten ist mehr als die Summe seiner<br />

Bäume“ wurde zum Nachdenken, Mitmachen, Diskutieren und<br />

Handeln aufgerufen. Im Mittelpunkt stand die Bedeutung eines<br />

„Grünen Lernortes“ im Bezirk <strong>Wedding</strong>.<br />

Computermodell zum Wert eines Schulgartens:<br />

Als Grundlage für die Modellrechnungen diente das Fensterbuch<br />

„Ein Baum ist mehr als ein Baum“ von Fre<strong>der</strong>ic Vester (1985).<br />

F. Vester versucht die Leistungen, die ein „Baum an sich“ erbringt,<br />

in ihrer Vernetzung untereinan<strong>der</strong> darzustellen und sie in DM<br />

umzurechnen.<br />

Mit Hilfe eines Computermodels wurden die Leistungen eines<br />

Schulgartens (in DM) für ein Jahr berechnet und für die Jahre, die<br />

die Einrichtung schon besteht hoch gerechnet.<br />

Bis 1994 erbrachte <strong>der</strong> Schulgarten an Leistungen ca.<br />

27 Millionen (!) DM und wird im Jahr 2000 etwa 31 Millionen DM<br />

erbracht haben. Dies entspricht einer jährlichen Leistung von ca.<br />

670.000 DM.<br />

Seite 14<br />

Modell nach F. Vester


SCHULGARTENORDNUNG<br />

aus den fünziger Jahren...<br />

Seite 15<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

1) Der Schulgarten dient nur<br />

unterrichtlichen Zwecken und<br />

gärtnerischer Betätigung. Er ist kein<br />

Spielplatz.<br />

2) Den Schülern ist das Betreten <strong>der</strong><br />

Gartenanlagen nur unter Aufsicht einer<br />

Lehrkraft gestattet.<br />

3) Der Geräteempfang vollzieht sich in<br />

Gegenwart einer Lehrkraft. Die Geräte<br />

sind nach <strong>der</strong> Arbeit gesäubert und<br />

vollzählig abzugeben. Schäden werden in<br />

<strong>der</strong> Geräteausgabe gemeldet.<br />

4) Die Wasserbecken sind keine<br />

Badewannen.<br />

5) Die hochempfindlichen Sprenger<br />

dürfen von den Schülern auf keinen Fall<br />

auch nur berührt werden.<br />

6) Der künstlich angelegte Teich und <strong>der</strong><br />

Bach dürfen nicht betreten werden. Auch<br />

das Betreten des Teichufers ist nicht<br />

zugelassen.<br />

7) Es ist darauf zu achten, daß die<br />

Schüler auf den Wegen und ihrem<br />

Klassenfelde bleiben.<br />

8) Nur die Liegewiese darf betreten<br />

werden; nicht aber die Rasenfläche auf<br />

den Abhängen.<br />

9) Der Hügel darf nur auf den<br />

gekennzeichneten Wegen betreten<br />

werden.<br />

10) „Haltet auf Sauberkeit!“: Papier in die<br />

Papierkörbe! Steine auf den Steinhaufen!<br />

Gesunde Pflanzenteile auf den neuen<br />

Komposthaufen! Kranke Pflanzenteile in<br />

die Brandgrube!<br />

11) Das Abreißen und Pflücken von Blumen<br />

ist außerhalb <strong>der</strong> eigenen Klassenfel<strong>der</strong><br />

untersagt.<br />

12) Um 19 Uhr wird <strong>der</strong> Schulgarten<br />

geschlossen.<br />

Diese Schulgartenordnung ist zu Beginn<br />

<strong>der</strong> Frühjahrs- und <strong>der</strong> Herbstarbeit zum<br />

Gegenstand <strong>der</strong> Belehrung <strong>der</strong> Schüler zu<br />

machen.


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Alter Gartenplan<br />

„...Ein sehnlicher Wunsch aller auf<br />

dem Gebiet <strong>der</strong> Schulgartenarbeit<br />

tätigen Lehrkräfte ist mit <strong>der</strong><br />

Schaffung eines Schulgartens auf<br />

dem 18 000 qm großen Grundstück<br />

Scharnweberstrasse 158/159 in<br />

Erfüllung gegangen.<br />

Dieser Schulgarten nimmt es in <strong>der</strong><br />

Zweckmäßigkeit und Schönheit<br />

bestimmt mit den Schulgärten<br />

an<strong>der</strong>er Bezirke auf und ist ein<br />

ideales Unterrichtsgelände.<br />

Das auf dem Grundstück vorhandene<br />

zweistöckige massive Stallgebäude<br />

wurde für Unterrichtszwecke<br />

umgebaut und das Gelände selbst<br />

durch das Gartenamt sinnvoll<br />

bepflanzt. In dem Schulgarten<br />

werden ab 01.03.1950 12 <strong>Wedding</strong>er<br />

Schulen tätig sein und ihren<br />

Schülern durch praktische Arbeit<br />

wertvolle botanische, biologische und<br />

gärtnerische Kenntnisse<br />

vermitteln.(...)“<br />

Aus: Jahresbericht 1949<br />

BzA <strong>Wedding</strong> Heimatarchiv<br />

VI Bez Per 15 1949/2. Ex.<br />

Herr Gerhard Stüllein<br />

CHRONIK (1950)<br />

VOR DEM ZWEITEN WELTKRIEG:<br />

Es existierte keine bezirkliche <strong>Gartenarbeitsschule</strong>, doch<br />

gab es einzelne Schulgärten direkt an Schulen, z.B. in <strong>der</strong><br />

Böttgerstr. 4 (Diesterweg- Gymnasium, Fläche ca. 2500 m 2 ,<br />

wurde einem Turnhallenneubau geopfert) und an <strong>der</strong><br />

Gotenburger Str. 2-8 (auf dem Gelände des heutigen<br />

Oberstufenzentrums).<br />

Als Bezugsquell für Pflanzen etc. wurde vom Bezirk <strong>der</strong><br />

Zentralschulgarten Blankenburg mitbenutzt.<br />

NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG:<br />

Die Schulgartenarbeit begann im Frühjahr 1950 zunächst<br />

auf dem Gelände in <strong>der</strong> Scharnweberstr. 159 und auf einem<br />

Gelände in <strong>der</strong> Teichstrasse (Fläche ca. 7000 m 2 ).<br />

Ein noch vorhandener Gartenplan in Form eines Aquarells<br />

zeugt von <strong>der</strong> Anfangsphase auf diesem Gelände.<br />

Der Schulgarten in <strong>der</strong> Teichstrasse lag ausserhalb des<br />

Bezirkes <strong>Wedding</strong> im Nachbarbezirk Reinickendorf. Hier<br />

begann die Schulgartenarbeit schon kurz vor dem Zweiten<br />

Weltkrieg. Durch die guten Kontakte <strong>der</strong> Bezirksverwaltung<br />

zu <strong>der</strong> französischen Besatzungsmacht wurde das Gelände<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg den <strong>Wedding</strong>er Schulen zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

1949:<br />

In diesem Jahr wurde das 18.000 m 2 große Gelände<br />

in <strong>der</strong> Scharnweberstr. 159 für die Schulgartenarbeit<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Reinhold Thiele (Lehrer an <strong>der</strong> Gottfried-Röhl-<br />

Grundschule) wird <strong>der</strong> erste Leiter <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

<strong>Wedding</strong>.<br />

Herr Otto Krutz wird erster Gartenmeister <strong>der</strong> GAS<br />

<strong>Wedding</strong> (für 2 1/2 Jahre), bevor er zum Gartenamt<br />

überwechselt.<br />

Herr Willi Heise wir Nachfolger von Otto Krutz als<br />

Gartenmeister. Nach 1 1/2 Jahren wechselt er jedoch<br />

auch zum Gartenamt.<br />

1950:<br />

Gerhard Stüllein wird Nachfolger von R. Thiele als<br />

Leiter <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong>.<br />

1.3.1950:<br />

Zwölf <strong>Wedding</strong>er Schulen sind in <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

<strong>Wedding</strong> tätig und vermitteln ihren<br />

Schülern durch praktische Arbeit wertvolle botanische,<br />

biologische und gärtnerische Kenntnisse.<br />

Seite 16


CHRONIK (1950-1968)<br />

15.9.1950:<br />

Gebäudeübergabe in <strong>der</strong> GAS Scharnweberstraße,<br />

Hauptschulrat Friedrich Krüger hatte sich maßgeblich<br />

für die Errichtung <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong> eingesetzt.<br />

Die Baukosten für das neue Schulgebäude betrugen<br />

ca. 500 000,- DM.<br />

Außerdem wurde an <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en Straßenfront ein<br />

Wohngebäude mit Dienstwohnungen errichtet. Familie<br />

Krutz (Gärtnermeister) bewohnt eine <strong>der</strong> Wohnungen.<br />

1. Juli 1955:<br />

Herr Heinrich Heidt übernimmt die Aufgabe als<br />

Gartenmeister in <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong>.<br />

Herr Erwin Graaf ist stellvertreten<strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong><br />

GAS <strong>Wedding</strong> bis 1968.<br />

1957:<br />

Das gepachtete Gelände in <strong>der</strong> Teichstraße muss<br />

geräumt werden, da auf dem Gelände von <strong>der</strong> GSW<br />

Wohnungsneubauten gebaut werden.<br />

Das danebenliegende Humboldt-Krankenhaus hatte<br />

ohnehin für eine mögliche Erweiterung das<br />

Vorkaufsrecht für das Gelände.<br />

Die Filiale <strong>der</strong> GAS zieht auf das Gelände an <strong>der</strong><br />

Seestraße um. Diese Fläche wurde vorher vom<br />

Gartenamt <strong>Wedding</strong> genutzt.<br />

Im Zusammenhang mit dem Umzug erhält die GAS für<br />

die Fläche an <strong>der</strong> Teichstraße eine Abfindung von<br />

11000,- DM.<br />

Die Bereitstellung des Geländes und <strong>der</strong> finanzielle<br />

Ausgleich war maßgeblich dem hartnäckigen<br />

Verhandlungsgeschick von Hauptschulrat Friedrich<br />

Krüger zuzuschreiben. Mit dem Geld kann <strong>der</strong> Umzug<br />

finanziert werden (Gebäude, Gewächshäuser).<br />

1965:<br />

Richard Kunze wird zunächst neben Herrn Stüllein als<br />

Leiter für die Filiale in <strong>der</strong> Seestraße benannt.<br />

1. April 1968:<br />

Richard Kunze wird zum alleinigen Leiter <strong>der</strong> GAS<br />

ernannt. Unter seiner Leitung geht die Entwicklung <strong>der</strong><br />

GAS mit „großen Schritten voran“. Sein Einfühlungsvermögen<br />

und seine Kollegialität sowie seine guten<br />

Kontakte zur Verwaltung wirken sich positiv auf die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> GAS aus.<br />

Seite 17<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Wohngebäde 1950<br />

Heinrich Heidt<br />

Friedrich Krüger


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Die alten Treibhäuser<br />

Schlauch<br />

Blindengarten<br />

Hr. Hofmann am Bienenschaukasten<br />

CHRONIK (1968-1985)<br />

1968:<br />

Zuständiger Schulrat im Schulamt ist Herr Friedl Göing.<br />

1974:<br />

Bau von kleinen Treibhäusern.<br />

24. Juli 1978:<br />

Zuständige Schulrätin im Bezirksamt ist Frau Ingeborg<br />

Citron.<br />

1978:<br />

Herr Kunze wird pensioniert und übergibt die<br />

Leitung <strong>der</strong> GAS an Frau Gisela Weinhold<br />

(Oberstudienrätin an <strong>der</strong> Ranke-Oberschule).<br />

ab 1980:<br />

Das Bienenhaus wird jetzt von einem Imker<br />

(Herr Lehmberg) betreut.<br />

1985:<br />

Eine erhebliche Erweiterung <strong>der</strong> genutzten Fläche in<br />

<strong>der</strong> Scharnweberstr. 159 wird möglich. Ein „Schlauch“<br />

hinter <strong>der</strong> Fa. Auto Veri kann jetzt als Anzucht- und<br />

Kompostfläche genutzt werden.<br />

Außerdem überlässt das Gartenamt <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong><br />

die Nutzung einer verrohrten Fläche des „Schwarzen<br />

Grabens“ und eines kleinen Wäldchens in unmittelbarer<br />

Nähe des Volksparkes Rehberge. Dies wurde möglich,<br />

nachdem die Pläne für eine Verlängerung <strong>der</strong> Autobahn<br />

auf dieser Trasse auf politischer Ebene endlich „ad<br />

acta“ gelegt worden waren.<br />

ab 1985:<br />

In Zusammenarbeit zwischen dem Gartenbauamt<br />

<strong>Wedding</strong> und <strong>der</strong> GAS wird aus ABM-Mitteln und<br />

Son<strong>der</strong>mitteln <strong>der</strong> BVV- <strong>Wedding</strong> ein Blindengarten<br />

errichtet. Insgesamt stehen für diese Maßnahme<br />

40000,-DM zur Verfügung. Auf einem etwa 900 m 2<br />

grossen Gelände sind ca. 100 Arten aus 36<br />

Pflanzenfamilien vertreten.<br />

Der Imker (Herr Hofmann) vom Imkerverein<br />

Reinickendorf übernimmt das Bienenhaus.<br />

Frau Wiebke Danielson (Lehrerin an <strong>der</strong> Rehberge-<br />

Grundschule) wird Stellvertreterin von Frau Weinhold.<br />

Seite 18


CHRONIK (1986-1990)<br />

1986:<br />

Die Fläche <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> und <strong>der</strong> mit<br />

betreuten Schulgärten im Bezirk hat eine Gesamtfläche<br />

von ca. 70.430 m 2 erreicht.<br />

8. Juni 1986:<br />

Darstellung <strong>der</strong> Aktivitäten <strong>der</strong> GAS mit einem eigenen<br />

Stand auf dem „<strong>Berliner</strong> Umweltmarkt“ vor dem<br />

Rathaus <strong>Wedding</strong><br />

1. Juni 1988:<br />

Frau Weinhold wird pensioniert und übergibt die Leitung<br />

<strong>der</strong> GAS an Frau Gisela Draeger (Lehrerin an <strong>der</strong><br />

Winkelried-Oberschule (Realschule)).<br />

30. Mai 1989:<br />

Letzter Arbeitstag des Gartenmeisters<br />

Heinrich Heidt.<br />

34 Jahre hatte er die gärtnerische Leitung <strong>der</strong> GAS<br />

inne. Mit einem enormen Engagement, mit<br />

Organisationstalent, fachlichem Geschick und vielen<br />

sorgsam gepflegten menschlichen Kontakten im Bezirk<br />

<strong>Wedding</strong>, aber auch weit darüber hinaus, hat er den<br />

Aufbau <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong> in seiner heutigen Gestalt und<br />

Größe als ein beeindruckendes Lebenswerk hinterlassen.<br />

1. Juni 1989:<br />

Frau Petra Euteneuer übernimmt als Nachfolgerin von<br />

Herrn Heidt die Aufgabe <strong>der</strong> gärtnerischen Leitung <strong>der</strong><br />

GAS als Gartenmeisterin.<br />

Umstellung <strong>der</strong> Beschriftung <strong>der</strong> Saatguttütchen und<br />

<strong>der</strong> Zusammenstellung einer jährlich aktuellen<br />

Saatgutliste auf EDV.<br />

1990:<br />

Von <strong>der</strong> Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und<br />

Umweltschutz (Abt. III) wird ein „Schutz-, Pflegeund<br />

Entwicklungskonzept für die flächenhaften<br />

Naturdenkmale in Berlin (West)“ vorgelegt. Es enthält<br />

eine umfangreiche Untersuchung über die Düne auf dem<br />

Gelände <strong>der</strong> GAS in <strong>der</strong> Scharnweberstrasse.<br />

Herr Helmut Krüger-Danielson (Studienrat an <strong>der</strong><br />

Lessing-Oberschule(Gymnasium)) wird Stellvertreter<br />

von Frau Draeger.<br />

Seite 19<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Stand Umwelttag 1986<br />

Die neue Gartenmeisterin:<br />

Fr. Euteneuer<br />

Hr. Krüger-Danielson


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Einweihung des H. Heidt- Weges<br />

Schulklasse vor „ihrem“ Baum<br />

Umbau <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong> 1995<br />

Tanzvorführung beim Schul-<br />

Umwelttag-<strong>Wedding</strong> 1999<br />

CHRONIK (1991-1999)<br />

1991:<br />

Frau Dr. Orthmann wird zuständige Schulrätin als<br />

Nachfolgerin von Frau Citron.<br />

1992:<br />

Herr Köpnick löst Frau Dr. Orthmann als zuständiger<br />

Schulrat ab. Sein Nachfolger bis heute ist<br />

Herr Garbisch. Er ist <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> Außenstelle des<br />

Landesschulamts und zuständig für die <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n.<br />

8. Mai 1992:<br />

Benennung <strong>der</strong> Stamm-<strong>Gartenarbeitsschule</strong> in <strong>der</strong><br />

Scharnweberstraße nach dem Hauptschulrat Friedrich<br />

Krüger und Benennung des Hauptweges nach dem<br />

langjährigen Gartenmeister Heinrich Heidt.<br />

1994:<br />

Herr Krüger-Danielson wird pädagogischer Leiter und<br />

damit Nachfolger von Fr.Draeger.<br />

Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> wird Einsatzstelle im<br />

Zuge des Freiwilligen Ökologischen Jahres und bietet<br />

damit Jugendlichen die Möglichkeit praktischer und<br />

ökologischer Tätigkeiten.<br />

10. Oktober 1994:<br />

Anlage eines „Obstbaum-Arboretums“ (Schulwald) auf<br />

dem Gelände in <strong>der</strong> Seestraße 74, das im Rahmen eines<br />

Wettbewerbs durch die "Stiftung Yves Rocher"<br />

geför<strong>der</strong>t wurde.<br />

24. März 1995:<br />

1. Schul-Umwelt-Wettbewerb <strong>der</strong> <strong>Wedding</strong>er Schulen.<br />

1. September 1995:<br />

Einweihung des umgebauten Schulgebäudes in <strong>der</strong><br />

GAS <strong>Wedding</strong>, <strong>der</strong> neuerrichteten Holzwerkstatt und<br />

des neuen Bienenhauses.<br />

1. <strong>Wedding</strong>er Schul-Umwelttag 1995 in <strong>der</strong> GAS.<br />

30. Juni 1999:<br />

Dritter Schul-Umwelttag-<strong>Wedding</strong> in <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> und Verleihung des<br />

„<strong>Wedding</strong>er-Schul-Umweltpreises 1999“.<br />

Seite 20


CHRONIK (1999-2000)<br />

11.Februar 2000:<br />

Die Gärtnermeisterin Frau Anneliese Axnick übernimmt<br />

als Nachfolgerin von Frau Euteneuer die Aufgaben <strong>der</strong><br />

gärtnerischen Leitung <strong>der</strong> GAS.<br />

30.Juni 2000:<br />

Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> und Verleihung des<br />

„<strong>Wedding</strong>er-Schul-Umweltpreises 2000“.<br />

9.September 2000:<br />

Tag <strong>der</strong> offenen Tür: "Wald.Pfad"<br />

Unter dem Motto "Holz - Möglichkeiten einer nachhaltigen<br />

Nutzung" wurde in <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

<strong>Wedding</strong> ein Wald-Pfad eingerichtet.<br />

Zusammen mit dem Bezirksverband <strong>Wedding</strong> <strong>der</strong><br />

Kleingärtner e.V. wird ein neues Tor als Verbindung<br />

zwischen <strong>der</strong> Kolonie Rehberge und <strong>der</strong> GAS eingeweiht.<br />

19.Oktober 2000:<br />

Kürbis-Erntefest<br />

In <strong>der</strong> Filiale Seestr. 74 wird mit den<br />

Schulgartenklassen <strong>der</strong> Ausklang des Gartenjahres<br />

gefeiert. Kürbisse sollen dabei eine beson<strong>der</strong>e Rolle<br />

spielen...<br />

8.November 2000:<br />

Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> im Netz ("WeSUNet")<br />

Neue Informationsmöglichkeiten (Internet, CD usw.)<br />

über "Grüne Lernorte" im <strong>Wedding</strong> werden vorgestellt.<br />

Ende 2000:<br />

Neues Gewächshaus<br />

Am Ende des Jahres soll in <strong>der</strong> Scharnweberstr. das<br />

neue Gewächshaus eingeweiht werden!<br />

Seite 21<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Schulgärten (10. Mai 1951)<br />

1. GAS Scharnweberstr.158/159<br />

18.000 m 2<br />

20 Klassen<br />

4., 6., 8., 9., 15., 18., 19., 27., 28.,<br />

40. Schwerhörigen Schule<br />

2. GAS Teich- Ecke St. Gallert Straße<br />

7.900 m 2<br />

12 Klassen<br />

8., 9., 37., 38., Lessing Oberschule<br />

3. Schulgarten Afrikanische Str. 4<br />

2500 m 2<br />

10 Klassen<br />

II. Hilfsschule u. 30. Schule<br />

4. Schulgarten Osloer Str. 34<br />

2800m 2<br />

25 Klassen<br />

33. und 34. Schule<br />

5. Schulgarten Seestr. 16 /<br />

Ecke Amrumer Str<br />

2300 m 2<br />

5 Klassen<br />

29. und Sprachheilschule<br />

6. Schulgarten Böttgerstr. 4<br />

2000 m 2<br />

2 Klassen<br />

Hausw. Berufsschule<br />

7. Schulgarten Son<strong>der</strong>burger Str. 2-8<br />

2560 m 2<br />

1. u. 2. Schule<br />

6 Klassen<br />

8. Schulgarten Pankstr. 18/19<br />

500 m 2<br />

1 Klasse<br />

9. Schulgarten Prinzenallee 8<br />

225 m 2<br />

3 Klassen<br />

III. Hilfsschule<br />

10. Schulgarten Zechliner Str. 4<br />

400 m 2<br />

2 Klassen<br />

32. Schule<br />

11. Schulgarten Antonstr. 36/41<br />

200 m 2<br />

1 Klasse<br />

I. Hilfsschule<br />

12. Schulgarten Lütticher Str. 47/48<br />

300 m 2<br />

5. Schule<br />

1 Klasse<br />

Insgesamt:<br />

Fläche: 39685 m 2<br />

Klassen: 88 Klassen<br />

INTERVIEW...<br />

Interview vom 13.04.00 von Liliana Borsellino mit Erwin<br />

Graaf (Hr. Graaf war Lehrer an <strong>der</strong> Rübezahl-Grundschule<br />

und stellv. Leiter <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> von 1955 bis<br />

1968.)<br />

GAS: „Können Sie mir beschreiben, wie das Gelände<br />

1950 ausgesehen hat?“<br />

E. Graaf: „Es gab hier überhaupt nichts. Das war ja alles<br />

eine wüste Fläche. Viel, viel Sand, da wurde ja erst<br />

mal Erde hergebracht und wie gesagt <strong>der</strong> Berg,<br />

den haben wir dann mit Grasplatten belegt. Das<br />

war eine Arbeit, sage ich Ihnen, da haben wir<br />

monatelang dran gearbeitet. Und <strong>der</strong> Teich, das<br />

war mein persönlicher Wunsch, daß da ein Teich<br />

angelegt wurde und das hat anfangs nicht so<br />

richtig geklappt. Dann war das Ding auch noch<br />

undicht. Ich bin dann mit so einer<br />

schwererziehbare Klasse, die waren schon<br />

zwischen 16 und 19, los. Sie hatten keinen<br />

Schulabschluß und mußten ihn damals noch<br />

nachholen. Deswegen mußten sie noch einmal ein<br />

Jahr zur Schule. Mit denen bin ich rausgefahren<br />

nach Birkenwer<strong>der</strong> und da haben wir dort<br />

Seerosen ausgebuddelt. Dann haben wir sie hier<br />

reingesetzt. Nun war aber kein Untergrund<br />

vorhanden, keine Erde, da haben wir die Kübel mit<br />

Steinen beschwert (...).“<br />

GAS: (Beim Betrachten <strong>der</strong> Abbildung „Vogelhochzeit“<br />

auf Seite 12):<br />

„Die Abbildung hatte ich noch gefunden gehabt.<br />

Es gab ja unter an<strong>der</strong>em in den Klassenräumen<br />

diese wun<strong>der</strong>schönen Wandmalereien.“<br />

E. Graaf: „Die Vogelhochzeit, das haben wir hier auch mit<br />

den Kin<strong>der</strong>n gesungen. Und wir haben ja auch vom<br />

Kollegium her hier gesungen,(...) weil das hier<br />

praktisch <strong>der</strong> „Ableger“ von <strong>der</strong> Rübezahl-<br />

Grundschule war. Es waren jeden Tag Klassen von<br />

uns hier, also zwei bestimmt immer. Die Kin<strong>der</strong><br />

kamen, wenn es sich um sechste Klassen handelte,<br />

schon alleine von da unten hier her. Anfangs<br />

mußten wir da noch mit den Klassen immer her<br />

maschieren. Ein ganz schöner Weg von <strong>der</strong><br />

Utrechterstrasse aus.“<br />

GAS: „Und was für ein Angebot gab es damals?<br />

E. Graaf: „Die Vogelvolieren standen da unten an <strong>der</strong> Mauer.<br />

Da hatten wir Vögel drin, die hatte ich in <strong>der</strong><br />

Schule gehabt und auch hier oben.<br />

Seite 22


Ich hatte ja unten in <strong>der</strong> Rübezahl-Grundschule<br />

fünfzig Aquarien und hier hatten wir auch einen<br />

zusätzlichen Raum voller Fische, da habe ich dann<br />

mit Abiturklassen von <strong>der</strong> Lessing-Oberschule<br />

Untersuchungen gemacht, z.B. kranke Fische<br />

seziert. Das größte Theater war ja mit dem<br />

Krokodil.“<br />

GAS: „Von was für einem Krokodil sprechen Sie?“<br />

E. Graaf: „Wir hatten da so ein Becken. Ein großes Becken,<br />

unten eingelassen. Ich hatte für die Rübezahl-<br />

Schule seinerzeit ein Krokodil besorgt und es lief<br />

ja alles wun<strong>der</strong>bar. Aber nun in den Sommerferien,<br />

was geschieht da mit <strong>der</strong> Fütterei und so weiter.<br />

Und da habe ich dann zwei „zuverlässige“ Jungs<br />

gefragt. Wir haben dort das Krokodil in einen<br />

Käfig eingepackt und mit einem Ziehwagen<br />

transportiert. Ich habe ihnen noch genau<br />

beschrieben, wie sie fahren sollen, durch den<br />

Schillerpark, möglichst weit weg von <strong>der</strong> Straße.<br />

Und was machen die Bengels, die rasen mit dem<br />

Wagen im Schillerpark die Hügel rauf und runter.<br />

Das Ding kippt um und unser Dagobert, so hieß das<br />

Krokodil, rennt raus. Die Klappe ist natürlich<br />

aufgegangen und nun ging sie los die<br />

Alligatorenjagd im Schillerpark. Zwei ,drei Tage<br />

lang hat die Morgenpost noch darüber<br />

geschrieben. Den Dagobert hatten wir den<br />

Sommer immer hier.“<br />

GAS: „Wo hatten Sie ihn dann untergebracht?“<br />

E. Graaf: „Da war ein Becken eingelassen. An <strong>der</strong> Mauer zum<br />

Nachbargrundstück und da waren die<br />

Vogelvolieren; davor war das gemauerte Becken.<br />

Ich weiß nicht wofür. Das haben wir hergerichtet<br />

und dann kam so ein Gitter rüber. Da war er dann<br />

drinnen, aber die Kin<strong>der</strong> konnten ihn gut<br />

sehen.(...)“<br />

GAS: „Was im Laufe des Gesprächs herauszuhören war<br />

ist, dass Sie sich viel für den Schulgarten<br />

eingesetzt hatten.“<br />

E. Graaf: „Das kann man mit ruhigem Gewissen behaupten.<br />

Was haben wir damals „geackert“. Hun<strong>der</strong>te von<br />

Karren voll mit Rasen und immer den Berg rauf.<br />

Ja, dann wie gesagt, diese ganze Tiergeschichte.<br />

GAS: „Noch eine letzte Frage zur Arbeit mit den<br />

Kin<strong>der</strong>. Wie hat es den Kin<strong>der</strong>n hier gefallen?“<br />

E. Graaf: „Die Kin<strong>der</strong> waren gerne hier. Meine Frau ist auf<br />

die Idee gekommen Erntedankfeste zu feiern.<br />

Kin<strong>der</strong> und Lehrer haben zusammen gekocht und<br />

gebastelt. Sogar Fasching wurde hier von uns<br />

gefeiert.“<br />

Seite 23<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

1951<br />

Schulgartenarbeit in <strong>der</strong><br />

GAS <strong>Wedding</strong>:<br />

Volkstanz Teichstr. 1954<br />

Musizierende Mädchenklasse (50er)<br />

„Flugbetrieb“ am Bienenhaus 1954


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Friedrich Krüger im<br />

Deutschen Wi<strong>der</strong>stand:<br />

seit 1932 Mitglied des<br />

„Roten Stoßtrupps“<br />

(Organisation, die frühere<br />

Anhänger von SPD und KPD<br />

sammelte, um eine<br />

„Einheitsfront“ gegen den<br />

Faschismus zu bilden<br />

Durch vorzügliche<br />

Querverbindungen in hohe<br />

<strong>Berliner</strong> Partei- und<br />

Regierungsstellen gelang es<br />

Krüger, seit 1934 den<br />

sogenannten „Warndienst“<br />

einzurichten. Kurze Zeit vor<br />

beabsichtigten Verhaftungen<br />

brachte er die von<br />

<strong>der</strong> Gestapo „Auserwählten“<br />

in Sicherheit.<br />

1942 und 1943 Kontakt zu<br />

oppositionellen militärischen<br />

Kreisen.<br />

Nach seiner Evakuierung im<br />

Herbst 1943 nach<br />

Ostpreußen wurde Krüger<br />

wegen „Wehrkraft-<br />

Zersetzung“ und<br />

„Auffor<strong>der</strong>ung zum<br />

Ungehorsam“ verhaftet.<br />

Bis Januar 1945 war er in<br />

Untersuchungshaft. Auf dem<br />

Transport zum Prozeß nach<br />

Berlin gelang ihm die Flucht.<br />

Er schlug sich bis in seine<br />

Heimatstadt durch. Von<br />

Februar bis zur Befreiung im<br />

April 1945 konnte er sich in<br />

einem Keller seines<br />

Wohnhauses verborgen<br />

halten.<br />

PERSONALIA...<br />

Friedrich Krüger<br />

-Der Hauptschulrat im <strong>Wedding</strong> als För<strong>der</strong>er-<br />

Geboren am 3.1.1896 in Berlin<br />

Lehrer an <strong>Wedding</strong>er Schule (1. Hilfsschule in <strong>der</strong><br />

Ruheplatzstrasse)<br />

Hauptschulrat im Bezirk <strong>Wedding</strong> von 1945 bis zur<br />

seiner Pensionierung 1961<br />

Gute Verbindungen zur französischen Besatzungsmacht<br />

Stadtältester von Berlin<br />

Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin<br />

Orden <strong>der</strong> französischen Alliierten und<br />

Bundesverdienstkreuz<br />

Mitbegrün<strong>der</strong>, starker För<strong>der</strong>er und langjähriger<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Albert- Schweizer- Kin<strong>der</strong>dorfes<br />

Gestorben am 15.3.1984<br />

(Beigesetzt auf dem Städtischen Urnenfriedhof in <strong>der</strong><br />

Seestrasse im Bezirk <strong>Wedding</strong>.)<br />

Friedrich Krüger (links) hält am 29.04.1966 eine Ansprache im<br />

Albert-Schweitzer-Kin<strong>der</strong>dorf in Gatow<br />

Friedrich Krüger war maßgeblich am Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong><br />

<strong>Berliner</strong> Schule nach 1945 beteiligt. Er gehörte zu den<br />

ersten, die mit Phantasie und Schaffenskraft, sowie mit<br />

glücklicher Hand die vielschichtigen Probleme im<br />

<strong>Wedding</strong> in <strong>der</strong> Phase nach 1945 angingen. Vordringliche<br />

Aufgaben waren die behelfsmäßigen schnellen<br />

Instandsetzungen für den Schulbetrieb, beson<strong>der</strong>s die<br />

Beheizung <strong>der</strong> Klassenräume und das Heranschaffen <strong>der</strong><br />

Unmengen von Heizmaterial.<br />

Seite 24


PERSONALIA...<br />

Gerhard Stüllein<br />

Leiter <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> 1949-1968<br />

Beginn <strong>der</strong> Lehrertätigkeit am 13. August 1945 an <strong>der</strong><br />

8. Volksschule in <strong>der</strong> Müllerstrasse 48.<br />

„Ich ( hatte ) meinen Wunsch, Volkswirtschaft zu<br />

studieren, aufgegeben, (...)um junge Menschen zur<br />

Achtung des Lebens zu erziehen.“<br />

1946 erster Vorschlag für eine „Schule im Garten“ auf<br />

dem Gelände zwischen dem Quartier Napoleon und dem<br />

Spandauer Schiffahrtskanal.<br />

„Doch blieb es still um dieses Projekt.“<br />

1947 Einsatz im Schulgarten zu Lehrproben über<br />

Gartenthemen.<br />

„Das war insofern bedeutsam, als ansonsten Schüler in<br />

dem Garten nichts zu suchen hatten, weil das Land nur<br />

von Schulleitern, Lehrern und Schulhausmeister<br />

bewirtschaftet wurde. So war ich ( einer <strong>der</strong> ersten )<br />

Lehrer, <strong>der</strong> nach dem Kriege dort mit seiner Klasse<br />

arbeiten durfte.“<br />

Erste Lehrerprüfung 1947 und Zweite Lehrerprüfung<br />

1949<br />

1948 Teilnahme und Mitarbeit an einem Kursus für<br />

Schulgartenarbeit, „(...) bei dem ich nicht nur Hörer war,<br />

son<strong>der</strong>n auch mehrfach als Referent eingesetzt war, und<br />

anschließend die Berechtigung zur Erteilung des<br />

Gartenbauunterrichts erhielt.“<br />

Gasthörer zum Thema Biologie und Teilnahme an einem<br />

Ausbildungslehrgang für zukünftige Gartenarbeitsschulleiter.<br />

„Dies waren meine Voraussetzungen, die ich für die<br />

Übernahme des Amtes als Leiter <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

in <strong>der</strong> Scharnweberstr.158/159 mitbrachte. Am<br />

8. Juli 1949 übernahm ich das Aufgabengebiet<br />

offiziell...“<br />

Am 15. Juli 1950 wird Stüllein Nachfolger von Reinhold<br />

Thiele und „...ich (übernahm) seine Ämter als<br />

Bezirksleiter für Schülerarbeitsgärten und als Leiter<br />

<strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> Teichstrasse“.<br />

1957 Beför<strong>der</strong>ung zum Lehrer mit erweiterter<br />

Fachausbildung<br />

bis 1962 Durchführung von Fortbildungskursen für<br />

Schulgartenarbeit<br />

am 1. April 1968 wird Richard Kunze Leiter <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> und löst damit Gerhard<br />

Stüllein nach fast 19-jähriger Tätigkeit ab.<br />

Seite 25<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

G. Stüllein 1951<br />

Herr Stüllein mit Schülern vor dem<br />

Bienenhaus 1954<br />

Schüler beim Mikroskopieren


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Lebensdaten:<br />

geb. 10.02.1924 in Gyönk<br />

am Plattensee in Ungarn<br />

verheiratet; ein Sohn<br />

1938 Ausbildung als Gärtner<br />

und Landwirt<br />

1940 Ausgelernt und Arbeit<br />

als Gärtner und Landwirt<br />

1942 kam er nach<br />

Deutschland<br />

nach dem 2.WK<br />

Notstandsarbeiter für das<br />

Gartenamt für 71pf die<br />

Stunde (1 Brot=98pf)<br />

Herbst 1949<br />

festbeschäftigt beim<br />

Schulamt (mit dem Auftrag<br />

<strong>der</strong>Umgestaltung des Gartens<br />

in <strong>der</strong> Teichstrasse)<br />

1953 Prüfung als „Blumen-und<br />

Zierpflanzengärtner“<br />

ab 1. Juli 1955 Leiten<strong>der</strong><br />

Gärtner in <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong><br />

am 30. Mai 1989<br />

Pensionierung nach<br />

40 Jahren Arbeit als<br />

Gartenmeister<br />

(im Alter von 65)<br />

* Das Interview wurde geführt<br />

von Liliana Borsellino<br />

PERSONALIA...<br />

Heinrich Heidt<br />

„Gärtnermeister aus Leidenschaft“<br />

Interview* mit Herrn Heinrich Heidt vom 03.11.1999<br />

GAS: „Wie verlief die Eröffnung <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>?“<br />

H. Heidt: „Am 15. September 1950 wurde die<br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> vom damaligen Stadtrat<br />

Herrn Lenz eröffnet. Anwesend waren die<br />

Lehrer und die „<strong>Wedding</strong>er Spatzen“; ein<br />

Kin<strong>der</strong>chor unter <strong>der</strong> Leitung von Martin<br />

Hensel. (...)“<br />

GAS: „Die haben ja auch später im Garten<br />

musiziert.“<br />

H.Heidt: „Die alten Lehrer, die haben jeden Morgen<br />

bevor sie anfingen zu unterrichten ein Lied<br />

gehabt. So wie „Alle Vögel sind schon da“<br />

u.s.w. Das fanden wir prima.“<br />

GAS: „Also die ganzen schönen Volkslie<strong>der</strong>.<br />

Wie war das Verhältnis zu den Lehrern? Sie<br />

haben ja Lehrerfortbildung angeboten.“<br />

H.Heidt: „Die Lehrerfortbildung hat sich ergeben. Es<br />

war eine Dame, die mich gefragt hatte, ob es<br />

möglich ist, nachmittags hier zu arbeiten, um<br />

das zu erlernen. Nicht, dass sie frühmorgens<br />

mit <strong>der</strong> Klasse kommt, (und)sich erst dann<br />

fragt, „wie soll ich das machen?“. Da haben<br />

wir einen Nachmittag ausgemacht, zwei<br />

Stunden, und dann ist sie gekommen.(...)“<br />

GAS: „Sie hat es weitererzählt und so kamen<br />

immer mehr?“<br />

H.Heidt: „Ja, genau. Dann hat es sich weiterentwickelt,<br />

und es kamen immer mehr. Wir<br />

haben immer das gemacht, was von<br />

allgemeinem Interesse war. Meistens das,<br />

was sie hier mit den Schülern im Garten<br />

machen wollten. Auch um Kenntnisse zu<br />

erweitern. (...)“<br />

GAS: „Sie konnten ja die Fragen beantworten.“<br />

H.Heidt: „Ich habe sie als Gärtner beantwortet. Und<br />

es war so ein Ansporn, weil sie alles wissen<br />

wollten. Es kamen sogar welche aus<br />

Schöneberg. (...) Alle, die irgendetwas mit<br />

Natur o<strong>der</strong> mit dem Garten zu tun hatten,<br />

kamen her.“<br />

GAS: „Die Lehrer haben Ihnen ja auch geholfen,<br />

als <strong>der</strong> Vandalismus zugenommen hatte. (...)“<br />

Seite 26


H.Heidt: „Das war 1960-1964. Es war so schlimm, dass<br />

alles weggeholt wurde. Die Kin<strong>der</strong> hatten<br />

keinen Ansporn mehr, weil, wenn sie halt<br />

morgens kamen, war alles verwüstet. (...)“<br />

GAS: „Und was haben sie dann getan?“<br />

H.Heidt: „Da bin ich zu den Lehrern und habe gesagt:<br />

„Es tut mir leid, da müssen wir halt abends<br />

herkommen.“ „Na gut ich komme.“ und <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e hat auch zugesagt. (...)“<br />

GAS: „Die Diebe sollten also mitbekommen, dass<br />

einer im Garten Wache hält.“<br />

H.Heidt: „Das ging dann noch eine Weile, aber dann<br />

haben sie die Lust verloren. (...)“<br />

GAS: „Die Situation hatte sich gelegt.“<br />

H.Heidt: „Dann bin ich jahrelang jeden Abend von<br />

Ende August bis Anfang Oktober mit meiner<br />

Familie hingegangen und hab mich da<br />

aufgehalten. (...)“<br />

GAS: „Sie haben also damit den Garten erhalten!“<br />

H.Heidt: „Man kann nicht einfach sagen, ich habe<br />

Feierabend und gehe nach Hause. Als ich<br />

einen Antrag gestellt habe für einen<br />

Wächter, hat man gefragt, ob sich das<br />

überhaupt lohnt. „Was für Werte gehen da<br />

weg?“. Wie wollen sie da die Werte<br />

berechnen; das sind ideelle Werte. (...)“<br />

GAS: „Gibt es denn einen Ort im Garten <strong>der</strong>, Ihnen<br />

beson<strong>der</strong>s ans Herz gewachsen ist?“<br />

H.Heidt: „Wissen Sie, mir ist alles ans Herz<br />

gewachsen. Natürlich die Anzucht. Was<br />

glauben Sie denn, was ich gekämpft habe um<br />

die Treibhäuser. (...)“<br />

GAS: „Gab es mal irgendwelche Probleme mit ihrer<br />

Familie, wenn Sie so viel im Garten arbeiten<br />

mussten?“<br />

H.Heidt: „Meine Frau hatte Verständnis dafür. Zwar<br />

nicht immer, aber ihr Verständnis wuchs mit<br />

<strong>der</strong> Zeit, in <strong>der</strong> sie den Garten näher<br />

kennenlernte. (...)“<br />

GAS: „Danke für das Interview!“<br />

Seite 27<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Als junger Gärtner in <strong>der</strong><br />

Teichstr.<br />

Bei <strong>der</strong> Lehrerfortbildung<br />

Mit dem Bezirksbürgermeister<br />

im Mai 1992


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Lebenslauf:<br />

Name: Petra Euteneuer<br />

Geburtsdatum: 02.02.1958<br />

Geburtsort: Hanau<br />

Familienstand: verheiratet, drei<br />

Kin<strong>der</strong><br />

Schulbildung:<br />

1965-71 Grund- und<br />

Hauptschule in Klein-<br />

Klotzenburg<br />

1971-78 Marienschule,<br />

Gymnasium in<br />

Ofenbach (Abitur)<br />

Ausbildung:<br />

1978-1980 Gartenbaubetrieb<br />

Junker in<br />

Seligenstsadt<br />

(Gärtnergehilfin)<br />

1980-1984 TFH Berlin,<br />

Studiengang<br />

Gartenbau (Dipl. -Ing.)<br />

Berufstätigkeit:<br />

1984-1989 Ausbil<strong>der</strong>in für<br />

Gärtnerazubis; FAA<br />

Umschulungswerkstätten,<br />

Berlin<br />

1989-2000 Gartenmeisterin <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

<strong>Wedding</strong>; Bezirksamt<br />

<strong>Wedding</strong>, Berlin<br />

Sonstiges: Ausbil<strong>der</strong>eignungsprüfung<br />

Frau Euteneuer pflanzt mit Schülern<br />

einen Baum<br />

PERSONALIA...<br />

Seite 28<br />

Petra Euteneuer<br />

Gartenmeisterin <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong> 1989-2000<br />

Ziemlich oft wurde mir die Frage gestellt: Was ist eigentlich<br />

eine <strong>Gartenarbeitsschule</strong>?<br />

Viele denken, es handele sich um eine<br />

private Berufsschule. Das stimmt aber<br />

nicht, obwohl wir Schülerpraktikanten<br />

und gemeinnützigen Arbeitskräften<br />

die gärtnerischen Grundkenntnisse<br />

vermitteln.<br />

Einige meinen, wir gehörten zur<br />

Jugendför<strong>der</strong>ung und bieten Kin<strong>der</strong>n<br />

eine sinnvolle ökologische Freizeitbeschäftigung<br />

an. Dies trifft zum Teil<br />

zu, denn in unserem Garten können Schulkin<strong>der</strong> die Natur<br />

erfahren. Sie beobachten am Teich Kröten, Schnecken,<br />

Insektenlarven und an den Blumenblüten Hummeln und Bienen.<br />

Die Kin<strong>der</strong> naschen verschiedene Früchte o<strong>der</strong> toben auch mal an<br />

heißen Sommertagen auf <strong>der</strong> Spielwiese unter dem Regner.<br />

Ganz richtig liegen diejenigen, die vermuten, wir seien eine<br />

schulische Institution. Die Kin<strong>der</strong> kommen aus <strong>der</strong> Schule mit<br />

ihrer Klasse in den Garten voll blühen<strong>der</strong> Rabatten, duften<strong>der</strong><br />

Bäume und Sträucher und begreifen die Natur mit all ihren<br />

Sinnen.<br />

Was geschieht in einer <strong>Gartenarbeitsschule</strong>?<br />

An erster Stelle steht für uns die praktische Schulgartenarbeit.<br />

Die Kin<strong>der</strong> sollen einen Einblick in gärtnerische Tätigkeiten wie<br />

Umgraben, Beete anlegen, Säen, Pflanzen, Wässern, Unkraut<br />

jäten gewinnen, um zu erfahren, mit wieviel Mühen aus einem<br />

Samen eine eßbare Pflanze o<strong>der</strong> Blume wird. Neben diesem<br />

Lerneffekt haben die Kin<strong>der</strong> auf diese Art schnell ein<br />

Erfolgserlebnis. Sie sehen ihr Pflänzchen wachsen und finden so<br />

einen direkten Zugang zur Natur. Diese ideellen Werte sind es,<br />

die nicht nur den Kin<strong>der</strong>n und Lehrern, son<strong>der</strong>n auch den<br />

gärtnerischen Mitarbeitern Freude bereiten.<br />

In unserer hochtechnisierten, hektischen Gesellschaft erscheint<br />

es mir ganz wichtig, mitten im Großstadtleben ein idyllisches<br />

Refugium zu schaffen, eine blühende Oase, in <strong>der</strong> Lernen und<br />

Arbeiten Freude und Sinn erzeugen. Mit <strong>der</strong> Betreuung und<br />

Beratung <strong>der</strong> Schulklassen, Anzucht von Pflanzen, Pflege <strong>der</strong><br />

Gartenanlagen, Beschaffung von Materialien, Durchführung von<br />

Projekten und Veranstaltungen sowie vielen an<strong>der</strong>en Aktivitäten<br />

habe ich 10 Jahre lang gemeinsam mit meinen MitarbeiterInnen<br />

versucht, den Kin<strong>der</strong>n zu vermitteln, wie phantastisch sowohl das<br />

Lernen als auch die Natur sein können.


PERSONALIA...<br />

Helmut Krüger-Danielson<br />

Leiter <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong><br />

Wenn ich mal privat auf mein Berufsleben<br />

zurückblicke, fallen mir vor allem zwei<br />

Fragen ein: Welche Rolle spielten Garten<br />

und Natur in meinem Leben bevor ich Leiter<br />

<strong>der</strong> GAS wurde? Wie entwickelte sich <strong>der</strong><br />

enge Kontakt zur GAS und was waren die<br />

Motive, sich beruflich in diesem Bereich so<br />

stark zu engagieren?<br />

In gewisser Weise bin ich im Garten groß<br />

geworden. Wir (meine Eltern) hatten immer<br />

einen Schrebergarten und <strong>der</strong> war, neben<br />

dem Spielplatz zum Fußballspielen, <strong>der</strong> wichtigste Ort außerhalb<br />

<strong>der</strong> <strong>Wedding</strong>er Mietswohnung. Auch Opa & Oma hatten eine Laube<br />

in Kaulsdorf. Dort verbrachte ich viele Wochen meiner Kindheit.<br />

Manche Erinnerungen an diese Zeit sind noch hellwach: Mit <strong>der</strong><br />

Schubkarre fahren, <strong>der</strong> Birnbaum zum Klettern, die Wasserbecken,<br />

die leckeren Himbeeren, die Hühner, Feuer machen..., Schaukeln... .<br />

Berufswunsch damals: Förster!<br />

Wenn ich darüber nachdenke, gibt es in dieser Beziehung zum<br />

Garten überhaupt keine negativen Erinnerungen aus meiner<br />

Kindheit. Dieser rote Faden zieht sich bis heute durch mein Leben .<br />

Der Garten gehört als Wohn- bzw. Lebensraum einfach dazu und<br />

wenn ich mich so richtig in den Ferien entspannen will, dann geht<br />

das am besten mitten in <strong>der</strong> Natur, mit Axt, Motorsäge, Sense und<br />

Schubkarre.<br />

Nun gut, es ist ein Lehrer aus mir geworden. Einer, mit den Fächern<br />

Biologie und Erdkunde. Die Fächerkombination ist kein Zufall. Die<br />

„Überschneidungen" <strong>der</strong> beiden Fachrichtungen sind das, was mich<br />

schon immer beson<strong>der</strong>s interessiert hat!<br />

Auf <strong>der</strong> beruflichen Ebene war das Engagement für Umweltthemen<br />

für mich schon immer ganz wichtig.<br />

Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> besuchte ich bereits als<br />

Student. Durch private Anknüpfungspunkte begannen die Kontakte<br />

um 1975 herum. Später dann: Während meines Referendariats<br />

1982-1985 an <strong>der</strong> Thomas-Mann-Oberschule in Reinickendorf,<br />

intensivierte sich dieser Kontakt ganz erheblich.<br />

Seit 15 Jahren nun also Lehrer bei Lessing, Schulgartenlehrer...<br />

Schritt für Schritt wurde diese Beziehung enger. Und heute ist<br />

daraus ein Full-Time-Job geworden, mit einem unheimlich<br />

abwechslungsreichen und spannenden Aufgabenspektrum (von <strong>der</strong><br />

Homepage bis zum Unkrautzupfen); unmöglich die Vielfalt dieser<br />

Aufgabe in wenigen Zeilen zusammenzufassen!<br />

Doch nun noch ein Blick in die Zukunft: Ich bin eigentlich<br />

felsenfest von einer Prognose überzeugt: Die Grundidee <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong>n ist so überragend gut und überzeugend , und<br />

das Thema Umwelt ist so eminent wichtig für die Zukunft <strong>der</strong><br />

Menschheit, dass es die <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n in Berlin auch in 50<br />

Jahren noch geben wird!<br />

Seite 29<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Geboren: 25.7.1952 (Berlin-<strong>Wedding</strong>)<br />

Schulzeit:<br />

An<strong>der</strong>sen-Grundschule (Berlin-<strong>Wedding</strong>),<br />

Bertha-von-Suttner-Gymnasium (Berlin-<br />

Reinickendorf)<br />

verheiratet mit Wiebke Danielson,<br />

zwei Kin<strong>der</strong>.<br />

Studium: Freie Universität Berlin<br />

Fächer: Biologie / Geographie / Lateinamerikanistik,<br />

Studienreisen u.a. nach<br />

Brasilien, Lappland, Alpen.<br />

Referendariat an <strong>der</strong> Thomas-Mann-<br />

Oberschule (Gesamtschule)<br />

Seit 1985 an <strong>der</strong> Lessing-Oberschule<br />

(Gymnasium), von 1986 bis 1992 mit<br />

halber Stelle an <strong>der</strong> Landesbildstelle<br />

Berlin (Arbeitsgruppe Unterrichtssoftware)<br />

Seit 1994 Leiter <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

<strong>Wedding</strong>, Sprecher <strong>der</strong> <strong>Interessengemeinschaft</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n<br />

(IGAS)


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Lebenslauf:<br />

Name: Anneliese Axnick<br />

Geburtsdatum: 04.04.1955<br />

Geburtsort: Schweringen/<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Familienstand: verheiratet<br />

drei Kin<strong>der</strong><br />

Schulbildung:<br />

1962-1966 Grundschule<br />

1966-1971 Realschule<br />

(Schulabschluss)<br />

Ausbildung/ Berufstätigkeit:<br />

1971-1973 Ausbildung zur<br />

Apothekenhelferin<br />

1977/78 Fachabitur im Bereich<br />

Gartenbau<br />

1978-1980 Ausbildung zur<br />

Zierpflanzengärtnerin<br />

Seit 1981 tätig als Gärtnerin<br />

beim Bezirksamt<br />

<strong>Wedding</strong> in <strong>der</strong><br />

Bezirksgärtnerei<br />

<strong>Wedding</strong>, später im<br />

Revier Goethepark<br />

Berufsfortbildung:<br />

1996-1998 Verwaltungslehrgang<br />

(berufsbegleitend)<br />

1997/1999 Fachschule für<br />

Gartenbau, Abschluß<br />

als Wirtschafterin und<br />

Meisterin im<br />

Zierpflanzenbau<br />

Seit Feb. 2000 kommissarisch<br />

eingesetzte<br />

Gartenmeisterin in <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

<strong>Wedding</strong><br />

PERSONALIA...<br />

Anneliese Axnick<br />

Gärtnermeisterin in <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong> 2000<br />

Es war mein erster Rundgang durch die<br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> mit einer 2.Klasse und wir blieben am<br />

Erdbeerbeet stehen. Hier wurden ganz verzweifelt die<br />

Erdbeeren gesucht. Ich musste weit ausholen, auf die<br />

blattlosen Bäume hinweisen und die Jahreszeit ins Spiel<br />

bringen. Es war<br />

Ende Februar!<br />

Ich bin in einem kleinen Dorf in Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

aufgewachsen und meine Eltern hatten immer einen<br />

Garten. So durfte ich schon als Kind meine eigenen<br />

Kin<strong>der</strong>beete anlegen und ich wusste, dass die Radieschen<br />

sehr früh aus dem Garten geerntet wurden und die<br />

Kartoffelernte nach den Sommerferien lästig war, weil <strong>der</strong><br />

lehmige Boden immer an den Kartoffeln kleben blieb. Ich<br />

habe es als Kind erlebt, wie mühselig die Kirsch- und<br />

Erdbeerernte war.<br />

Doch wo sollen Großstadtkin<strong>der</strong> diese Erfahrungen<br />

sammeln? Frisches Gemüse und Obst ist in allen Varianten<br />

zu je<strong>der</strong> Jahreszeit käuflich. Der Bezug zur Natur ist<br />

bereits in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>welt am verkümmern. Es ist wichtig,<br />

„Grüne Lernorte“ zu schaffen, damit unsere Kin<strong>der</strong> die<br />

Natur begreifen können und Erfahrungen und<br />

Zusammenhänge in <strong>der</strong> praktischen Arbeit erfassen.<br />

Deshalb ist mein Ziel, bereits Vorschulkin<strong>der</strong> für unsere<br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> zu gewinnen. Hier können<br />

Geschicklichkeit und Ausdauer bereits geübt werden.<br />

Kin<strong>der</strong> über das Spiel zu einer gemeinsamen Aufgabe<br />

hinleiten, wie z.B. <strong>der</strong> Bau eines Bohnenhauses, o<strong>der</strong> den<br />

Spinat ernten und daraus etwas kochen. So stelle ich mir<br />

die Schulgartenarbeit vor. Gleichzeitig wünsche ich mir,<br />

dass auch die handwerkliche Seite mit <strong>der</strong> Gartenarbeit<br />

verbunden wird und dass verschiedene Anbauformen o<strong>der</strong><br />

Wachstumsmöglichkeiten genutzt werden. Die Phantasie<br />

soll mit den natürlichen Wachstumsfaktoren verbunden<br />

werden. Wir haben es mit unserem Kin<strong>der</strong>garten<br />

begonnen., jetzt muss es von Schüler übertragen werden.<br />

Ich möchte, dass wir ein offenes Ohr für Schule, Lehrer<br />

und alle Beteiligten haben und die Vielfalt an Möglichkeiten<br />

noch mehr genutzt werden.<br />

Gerade im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Bezirksfusion kommen<br />

neue und sicherlich nicht immer ganz einfache Aufgaben<br />

auf die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> und ihre Mitarbeiter zu,<br />

jedoch bedeutet das auch für uns alle eine<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung an unsere Arbeit.<br />

Seite 30


DIE<br />

308.GEMEINDESCHULE<br />

Tradition <strong>der</strong> Schulgartenarbeit<br />

im <strong>Wedding</strong><br />

„Die 308. Gemeindeschule am Leopoldplatz war eine <strong>der</strong><br />

ersten Schulen, die schon zu Beginn einen Schulgarten<br />

besaßen. Dieser befand sich auf dem heutigen Gelände <strong>der</strong><br />

katholischen St. Aloysiuskirche und ermöglichte den Kin<strong>der</strong><br />

die Arbeit in <strong>der</strong> freien Natur.<br />

Unter <strong>der</strong> Überschrift „Unser Schulgarten ruft“ riefen<br />

Elternausschuss und Lehrer <strong>der</strong> „308“ alle Familien zur<br />

Mitarbeit im Schulgarten auf. Die keineswegs immer rosige<br />

materielle Situation <strong>der</strong> Eltern berücksichtigend, wurde<br />

denjenigen, die sich zu helfen bereitfanden, „ein Stück Land<br />

zu eigener Nutznießung, dazu unentgeltlich Stalldünger und<br />

Wasser“ zur Verfügung gestellt.<br />

Das hier Geerntete bereicherte den Speiseplan <strong>der</strong><br />

Schulküche. Der Garten bot natürlich auch den Kin<strong>der</strong>n<br />

selbst die Möglichkeit körperlicher Betätigung an frischer<br />

Luft. Aber auch für den Unterricht selbst, und zwar nicht<br />

nur den botanischen, bot <strong>der</strong> Garten konkrete Lernanlässe :<br />

Im September 1925 äußerten sich die Schüler schriftlich<br />

darüber, wie das Gartenland möglichst einträglich für die<br />

Gemeinschaft genutzt werden könnte.<br />

(...) So fanden im Sommer in <strong>der</strong> Schule Blumenausstellungen<br />

<strong>der</strong> Elternarbeitsgemeinschaft statt, und im Garten selbst<br />

wurden Laternenfeste mit Kaffeekochen, Gartenkonzert und<br />

abschließendem Fackelzug gefeiert.“<br />

„Kulturarbeit“ im Schulgarten<br />

Seite 31<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Chronik <strong>der</strong><br />

308. Gemeindeschule am<br />

Leopoldplatz:<br />

1904: Am 23. September reicht die<br />

Stadtbauinspektion <strong>Wedding</strong> Pläne für<br />

die Errichtung von zehn Schulpavillons<br />

und einer Turnhalle auf dem von <strong>der</strong><br />

Malplaquet-, Nazarethkirch-, Max- und<br />

Schulstrasse umschlossenen städtischen<br />

Geländes zur baupolizeilichen Genehmigung<br />

ein.<br />

1905: Am 16. Januar erfolgt die<br />

Gebrauchsabnahme <strong>der</strong> neuen Barackenschule,<br />

die sofort bezogen wird.<br />

1943: In den Schulbaracken sind das<br />

Ernährungsamt, das Wirtschaftsamt und<br />

eine Lebensmittelkartenstelle<br />

untergebracht.<br />

Nach 1943: Nach Aussagen von<br />

Zeitzeugen wurden fast alle Baracken im<br />

Krieg zerstört.<br />

Nach 1945 wird das Grundstück als<br />

Kleingartengelände genutzt, bevor das<br />

Gartenbauamt <strong>Wedding</strong> den Platz als<br />

Grünanlage gestaltet.<br />

aus: „ Orte und Ereignisse - <strong>Wedding</strong>“ -<br />

„Historische Kommission zu Berlin, 1990“.


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Konzept <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />

(1963)<br />

„...Ferner hebt sich die positive<br />

Bedeutung des Schulgartensbeson<strong>der</strong>s<br />

für das nervöse,<br />

naturentfremdete und sittlich<br />

gefährdete Grossstadtkind - als ein<br />

Weg zur Natur und zu natürlichem<br />

Denken heraus.(...)<br />

So kann die Aufgabe des<br />

Schulgartens zusammenfassend von<br />

dreifacher Bedeutung sein:<br />

1. Allgemein erziehlich<br />

2. Wirtschaftlich- sozialvolksgesundheitlich<br />

3. Allgemein unterrichtlich.<br />

(...)<br />

Grundziele <strong>der</strong><br />

Schulgartenarbeit:<br />

Lust und Liebe zur Arbeit,<br />

Ordnung und Ordnungsliebe<br />

Ehrlichkeit,<br />

Sorgfalt und Ausdauer,<br />

Verantwortung und<br />

Pflichtgefühl<br />

Hilfsbereitschaft und<br />

Gemeinschaftsdenken.“<br />

Aus: „Richtlinien für die Durchführung<br />

<strong>der</strong> Schulgartenarbeit in <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong><br />

Schule“ 1963; aus dem Nachlass G.<br />

Stüllein, S.1/2<br />

KONZEPT DER GAS<br />

WEDDING...<br />

Das Hauptziel <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />

ist das Vermitteln eines pflegerischen und schützenden<br />

Verhältnisses zur natürlichen Umwelt.<br />

Aus dem Model eines reinen Lehr- und Anschauungsgartens<br />

vorwiegend demonstrativen Charakters entwickelte sich<br />

zusätzlich die Idee des Arbeitsgartens, nach <strong>der</strong> das Lernen<br />

und Verstehen ökologischer und botanischer Zusammenhänge<br />

durch praktische Erfahrungen ermöglicht werden soll.<br />

Daneben werden aber die Aspekte des Liefer- und<br />

Lehrgartens nicht vernachlässigt, son<strong>der</strong>n sie bilden<br />

zusammen mit dem Arbeitsgarten die drei<br />

„ Säulen <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong>“.<br />

Die zunehmende Auseinan<strong>der</strong>setzung mit ökologischen<br />

Fragen im Schulgarten, im naturnahen Schulgelände und in<br />

<strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> trägt zur Ausprägung des<br />

Umweltbewusstseins bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen bei.<br />

Durch die Arbeit im Garten wird die praktische Betätigung<br />

in <strong>der</strong> Natur geför<strong>der</strong>t, und es wird eine Fülle von<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Naturbeobachtung bereitgestellt, die den<br />

Ausgangspunkt für viele Unterrichtsfächer, nicht nur allein<br />

für den Biologieunterricht, bilden.<br />

Gegenwärtig wird an einer CD-Rom gearbeitet, die es<br />

interessierten Lehrern je<strong>der</strong> Fachrichtung ermöglichen soll,<br />

ein speziell auf ihr Fach zugeschnittenes Angebot in <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> zu finden.<br />

Seite 32


An die Eltern!<br />

Hier wird gepflügt und gesät mit Liebe und Geduld!<br />

Wenn nicht nach Wunsch <strong>der</strong> Acker trägt, ist das nur unsere Schuld?<br />

Wieviele Körnlein streuen wir auf unfruchtbares Land?<br />

Wieviele streut unsichtbar <strong>der</strong> Feind mit seiner Hand?<br />

Die Kin<strong>der</strong> sind von Eurem Stamm, Ihr Eltern, das bedenkt,<br />

drum langsam und bedächtig nur den Schritt zur Schule lenkt.<br />

Mit Ruhe und mit Sachlichkeit vermeidet man den Streit;<br />

Denn nicht mit Seufzern schmeckt <strong>der</strong> Dienst, nein,<br />

nur mit Fröhlichkeit.<br />

Friedrich Krüger<br />

(Schulrat)<br />

1958


ARBEITSGARTEN ...<br />

In jedem Gartenjahr (April-September) kommen etwa<br />

40 bis 50 Klassen bzw. Gruppen (d.h. etwa 750 Schüler)<br />

wöchentlich zum Gärtnern in die <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

<strong>Wedding</strong>.<br />

Lernen ökologischer und botanischer Zusammenhänge durch<br />

praktische Erfahrung steht im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Kita-Gruppen:<br />

Erste Erfahrungen im Garten<br />

Grundschule:<br />

Die Klassen 1 bis 4 kommen in den Garten zum<br />

„Gärtnerischen Grundkurs“.<br />

In den Klassen 5 und 6 kommt <strong>der</strong> Wahlunterricht (WUV)<br />

hinzu.<br />

Oberschule:<br />

In <strong>der</strong> Klassenstufe 7 gibt es eine Reihe von<br />

Themenbereichen im Rahmenplan (Pflanzen und Tiere in<br />

ihrem Lebensraum, heimische Lebensräume) für die sich ein<br />

Unterrichtsgang in die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> anbietet.<br />

Der Rahmenplan für den Wahlpflichtunterricht (Klasse 9<br />

und 10) beinhaltet Themen, die sich hervorragend in <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> bearbeiten lassen.<br />

Weitere Aktivitäten:<br />

Lehrerfortbildung<br />

Berufspraktika<br />

Holzwerkstatt<br />

Blumen binden, Gestecke gestalten<br />

Anzucht im Gewächshaus und Frühbeet<br />

Kompost<br />

Bodenuntersuchungen<br />

Wasseranalysen<br />

Wetter- & Klimabeobachtungen<br />

Solarenergie<br />

Künstlerische Werkstätten<br />

Seite 35<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Im Frühjahr werden die Beete<br />

angelegt ....<br />

intensive Arbeit auf dem<br />

Schülerfeld...<br />

Kompost


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Dünen im Bereich <strong>der</strong> Rehberge<br />

Kiefernbestand <strong>der</strong> Düne <strong>Wedding</strong><br />

Teich mit Brücke<br />

Beobachtungen am Teich<br />

Das Wäldchen<br />

LEHRGARTEN...<br />

Der Teich...<br />

Am Rande des Dünengeländes befindet sich ein künstlich<br />

angelegter, flacher Teich. In jedem Frühjahr finden sich<br />

hier Frösche, Kröten und Molche ein, um zu laichen. In den<br />

darauffolgenden Wochen kann man dann gut die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Kaulquappen beobachten.<br />

Man kann am Teich natürlich auch noch viele an<strong>der</strong>e<br />

interessante Naturbeobachtungen machen und den<br />

Lebensraum vieler Tiere kennenlernen.<br />

Die Düne...<br />

Auf dem Gelände <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />

(Scharnweberstr. 159) befinden sich die Reste einer<br />

nacheiszeitlichen Düne. Am 25. 3 .1976 wurde sie als<br />

flächenhaftes Naturdenkmal ausgewiesen und soll möglichst<br />

in ihrem natürlichen Zustand erhalten werden. Grundlage<br />

dafür ist ein wissenschaftliches Gutachten <strong>der</strong> TU Berlin<br />

und ein Pflegeplan.<br />

Aus einer unregelmässig geformten Talsandebene erhebt<br />

sich ein weitausgedehntes Dünengebiet, das in den<br />

Rehbergen noch gut zu erkennen ist. Der 3800 m 2 grosse<br />

Rest einer sogenannten Strichdüne kann von den Besuchern<br />

in <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong> bewun<strong>der</strong>t werden.<br />

Entstanden sind diese Dünen vor ca. 10 000 Jahren, und<br />

charakteristisch für sie ist das Vorkommen breitkroniger<br />

Kiefern. Beson<strong>der</strong>s gut kann man hier mit Gruppen die Flora<br />

und Fauna dieses typischen märkischen Landschaftselementes<br />

studieren<br />

Das Wäldchen...<br />

Im hinteren Bereich <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />

(Scharnweberstr.) liegt ein kleiner Waldstreifen. Er bietet<br />

viele Möglichkeiten <strong>der</strong> Naturbeobachtung (z.B. Vögel) o<strong>der</strong><br />

die Behandlung des Themas „Laubbäume“.<br />

Der Wald ist Zufluchtsstätte zahlreicher Vögel, Säugetiere,<br />

Amphibien und Wuchsort seltenerer Pflanzen, die sonst im<br />

Stadtgebiet nicht überleben könnten.<br />

Im Jahre 1998 wurde damit begonnen in diesem Gelände<br />

einen „Wald-Pfad“ einzurichten (vgl. Kapitel „Projekte“).<br />

Seite 36


LEHRGARTEN ...<br />

Das Bienenhaus ...<br />

Das neue Bienenhaus befindet sich im hinteren Teil <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> in <strong>der</strong> Scharnweberstr. 159.<br />

Unter Anleitung eines erfahrenen Imkers können<br />

Schülergruppen eigenen Honig schleu<strong>der</strong>n! Herr Hofmann<br />

erklärt und demonstriert gerne die wichtigsten Grundlagen<br />

des<br />

Imkerns und natürlich die phantastischen Leistungen <strong>der</strong><br />

Bienen.<br />

Der Blindengarten ...<br />

Im Blindengarten in <strong>der</strong> Scharnweberstr. kann man auf<br />

einem ca. 900 m² großen Gelände ca. 100 Pflanzenarten aus<br />

36 Pflanzenfamilien bewun<strong>der</strong>n. Die Pflanzen sind für Blinde<br />

weitgehend in Griffhöhe angepflanzt und mit Schil<strong>der</strong>n in<br />

Blindenschrift versehen. Aber natürlich können auch<br />

normalsichtige Schüler hier tasten und riechen. Auch für<br />

botanische Übungen sind die Pflanzungen gut geeignet, da so<br />

unterschiedliche Familien nebeneinan<strong>der</strong> zu finden sind.<br />

„(...) So entspricht <strong>der</strong> 850 Quadratmeter große Garten bis ins<br />

Kleinste den Bedürfnissen <strong>der</strong> Blinden: Die Beete wurden in<br />

Hüfthöhe angelegt, damit sich die Besucher nicht bücken müssen,<br />

denn die Blinden erleben einen Garten durch ihren Geruchs- und<br />

Tastsinn. Die Gärtner wählten solche Pflanzen aus, die beson<strong>der</strong>s<br />

gut riechen o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Stengel und Blätter beson<strong>der</strong>s beschaffen<br />

sind.<br />

Die Wege sind so gradlinig wie möglich angelegt, damit sich die<br />

Blinden auch ohne fremde Hilfe im Garten zurechtfinden können.<br />

Die Blindenschule Steglitz fertigte die Schil<strong>der</strong>, auf denen die<br />

Pflanzen in erhabener lateinischer und in Blindenschrift<br />

beschrieben sind. (...)“<br />

aus: „Duften<strong>der</strong> Garten für <strong>Wedding</strong>er Sehbehin<strong>der</strong>te“ von Heike<br />

Schwandt in: Lei<strong>der</strong> Unbekannt, 2. Juli 1985.<br />

Seite 37<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Das Bienenhaus<br />

Bienenschaukasten<br />

Der Blindengarten


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Demonstrationsbeet<br />

Fingerhut<br />

Stolze Pflanzenbesitzer<br />

Fahrzeuge <strong>der</strong> GAS beliefern<br />

Schulgärten und Filialen<br />

LIEFERGARTEN ...<br />

Saatgut und Jungpflanzen<br />

werden für den Hauptgarten, die Filialen <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> und die<br />

Schulgärten an den <strong>Wedding</strong>er Schulen zur<br />

Verfügung gestellt. Außerdem kann<br />

Pflanzenmaterial für bestimmte Themen des<br />

Biologieunterrichts bereitgestellt werden.<br />

GEMÜSE:<br />

AUBERGINE (Negro F1) BLEICH-SELLERIE (Uta)<br />

BLUMENKOHL (Floriade) BROCCOLI (Atlantik)V<br />

BUSCHBOHNE (Hildora (gelb)) BUSCHBOHNE (Maja (grün))<br />

BUSCHBOHNE (Purple Teepee (Lila)) CHINAKOHL (Pak Choi)<br />

EISSALAT (Calmar) ERBSE (Sugar Bon)<br />

FELDSALAT (Valgros) FEUERBOHNE (Preisgewinner)<br />

GRÜNKOHL (Westlän<strong>der</strong>) GURKE (Heike)<br />

GURKE (Hoffmanns Produkta) KARTOFFEL (Späte Sorte)<br />

KNOLLENFENCHEL (Zefa.Fino) KNOLLEN-SELLERIE (Mars)<br />

KOHLRABI (Azur Star) KOHLRABI (Korist)<br />

KOHLRABI (Superschmelz) KOPFSALAT (Viktoria)<br />

KÜRBIS (Gelber Zentner) KÜRBIS (Riesen Melonen)<br />

MAIS (Early Extra Sweet) MANGOLD (Lukullus)<br />

MÖHRE, KAROTTE (Hammer) MÖHRE, KAROTTE (Romosa)<br />

PAPRIKA (Aurora) PAPRIKA (Szegediner Grüner)<br />

PASTINAKEN (Halblange Weisse) PFLÜCKSALAT (Lollo Bionda)<br />

PFLÜCKSALAT (Red Salad Bowl) PFLÜCKSALAT (Salad Bowl)<br />

PORREE (Elefant) PUFFBOHNE (Frühe Weißkeimende)<br />

RADIES (Teltower Rübchen) RADIESCHEN (Cherry Belle)<br />

RADIESCHEN (Mars) RADIESCHEN (Eiszapfen)<br />

RETTICH, RADI (Rex) RETTICH, RADI (Roter Neckarruhm)<br />

ROSENKOHL (Solent) ROTE BETE (Rote Kugel)<br />

ROTKOHL (Marner Frührotkohl) SCHALOTTEN<br />

SPINAT (Monopa) SPINAT (Neuseelän<strong>der</strong>)<br />

STANGENBOHNE (Neckargold ) STANGENBOHNE (Neckarkönigin)<br />

TOMATE (Hildares) TOMATE (Hoffmans Rendita)<br />

TOMATE (Pierre) TOMATE (Sweet)<br />

WEISSKOHL (Marner Augustkohl) WIRSING (Marner Grünkopf)<br />

ZUCCHINI (Diamant) ZWIEBEL(Stuttgarter Riesen)<br />

KRÄUTER:<br />

-BASILIKUM<br />

-BOHNENKRAUT<br />

-BORRETSCH, GURKENKRAUT<br />

-DILL (aromatischer Dill)<br />

-ESTRAGON<br />

-GARTENKRESSE<br />

-KNOBLAUCH<br />

-KORIANDER<br />

-KÜMMEL<br />

-MAJORAN, DOST<br />

-PETERSILIE (Mooskrause)<br />

-SCHNITTLAUCH<br />

-THYMIAN<br />

-WURZELPETERSILIE<br />

Seite 38


ARTENKENNTNIS ...<br />

HOLUNDER<br />

MOHN<br />

IRIS<br />

Seite 39<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

BLUMEN:<br />

BECHERMALVE<br />

EDELWICKE (Royal Prachtmischung)<br />

FLOCKENBLUME (Blaue Jungs)<br />

JUNGFER IM GRÜNEN<br />

(Persische Juwelen)<br />

KAPUZINERKRESSE<br />

(Whirlybird Mischung)<br />

LOBELIE (Illumination)<br />

LÖWENMAUL (Riesen Vorbote)<br />

MOHN (Bastelmohn)<br />

RINGELBLUME (Pacific Prachtmischung)<br />

SCHMUCKKÖRBCHEN (Frühwun<strong>der</strong>)<br />

SCHWARZKÜMMEL (Persische Juwelen)<br />

SOMMERASTER (Mischung)<br />

SOMMERAZALEE, ATLASBLUME<br />

(Azaleenschau)<br />

SOMMERZYPRESSE (Trichophylla)<br />

SONNENBLUME (Herbstschönheit)<br />

SONNENBLUME (Schnittgold)<br />

SONNENFLÜGEL<br />

(Großblumige Spielarten)<br />

SONNENHUT (Rustic)<br />

STROHBLUME (Riesenblumige Mischung)<br />

STUDENTENBLUME (Riesenperfecta)<br />

TAGLILIE (Neuheiten-Mischung)<br />

WUCHERBLUME (Frohe Mischung)<br />

WUCHERBLUME (Robinsons Riesen)<br />

ZINNIE (Riesen Kaktus)<br />

ZINNIE (Riesenblumige Prachtmischung)


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Schüler <strong>der</strong> 4b von Fr. Danielson<br />

(Rehberge-Grundschule)<br />

Die Forke beim „Einsatz“<br />

„Stolze Gärtner“<br />

Das Ergebnis <strong>der</strong> Ernte<br />

SCHÜLERINTERVIEW<br />

Interview zum Thema Schulgarten<br />

Seite 40<br />

Schüler <strong>der</strong> 5b <strong>der</strong> <strong>Wedding</strong>-Grundschule<br />

Beteiligte Schüler: Jannina (10), Ayse (10), Pascal (10),<br />

Marcel (11), Kazim (11), Seinab (11)<br />

GAS: „Wie lange arbeitet ihr hier<br />

(Garten in <strong>der</strong> Seestraße) schon?“<br />

Alle: „Seit zwei Jahren.“<br />

GAS: „Und wie lange seit ihr immer da?“<br />

Jannina: „Einmal die Woche für drei Stunden.“<br />

GAS: „Hat es euch denn auch die ganze Zeit Spaß<br />

gemacht?“<br />

Einstimmig: „JA!“<br />

GAS: „Macht denn alles gleichviel Spaß?“<br />

Jannina: „Ja, aber Unkraut zupfen weniger.“<br />

Pascal: „Ernten macht am meisten Spaß.“<br />

GAS: „Geht ihr auch bei schlechten Wetter in den<br />

Garten?“<br />

Marcel: „Wenn es regnet gehen wir nicht.“<br />

Kazim: „Auch wenn es nieselt nicht.“<br />

Marcel: „Aber wenn es nur kalt ist, gehen wir<br />

trotzdem.“<br />

GAS: „Das Wetter stört euch also nicht?“<br />

Marcel: „Wir müssen doch gehen, weil das Unkraut so<br />

gewachsen ist.“<br />

Jannina: „Sonst sieht es hier wie im Urwald aus.“<br />

Ayse: „Vor allem in den Sommerferien sieht das<br />

ganz krass aus.“<br />

Marcel: „Am nächsten Montag ist unser letzter Tag.<br />

Dann machen wir hier so eine Feier mit<br />

Kartoffeln.“<br />

GAS: „Eine Kartoffelparty?“<br />

Marcel: „Ja, wir grillen dann Folienkartoffeln.“<br />

GAS: „Was habt ihr denn noch so alles auf euren<br />

Fel<strong>der</strong>n?“<br />

Kazim: „Mohrrüben, Tomaten, Zwiebeln.“<br />

Ayse: „Zucchini, Sonnenblumen, Kartoffeln.“<br />

Jannina: „Wir haben aber auch Dill!“<br />

GAS: „Was macht ihr mit den ganzen Sachen?“<br />

Marcel: „Frau Häusler teilt die Sachen auf und je<strong>der</strong><br />

kann was mit nach Hause nehmen.“<br />

Seinab: „Ich hatte letzte Woche einen Riesenkürbis.<br />

Mindestens zehn Kilo schwer. Den habe ich<br />

von hier bis zur Schule getragen.“<br />

GAS: „Kocht ihr alle in <strong>der</strong> Schule gemeinsam?“<br />

Marcel: „Klar, aus einem Kürbis haben wir mal<br />

Kürbissuppe gemacht.“


Jannina: „Es gab aber auch schon Kartoffelsuppe.“<br />

Kazim: „Extra mit türkischen Würstchen!“<br />

GAS: „Habt ihr schon irgendwelche Tiere<br />

gefunden?“<br />

Alle: „Nacktschecken, Regenwürmer, Spinnen.“<br />

GAS: „Nehmt ihr denn die in die Hand?“<br />

Fast alle: „Natürlich nehmen wir die in die Hand.“<br />

Ayse: „Ich ekele mich aber noch ein bisschen.“<br />

GAS: „Ist euch die Arbeit nicht manchmal doch zu<br />

schwer, z.B. die vollen Schubkarren zum<br />

Kompost zu fahren?“<br />

Seinab: „Nein. Je<strong>der</strong> will ja einmal die Schubkarre<br />

nach hinten bringen. Wir wechseln uns<br />

nämlich ab.“<br />

GAS: „Ihr macht hier auch richtig Unterricht?“<br />

Marcel: „Natürlich wir kriegen ja hier eine Note.“<br />

GAS: „Und wofür kriegt man eine gute Note?“<br />

Marcel: „Wenn man viel macht und nicht so viel<br />

quatscht, aber wenn man so ist wie Yussuf<br />

nicht. Der setzt sich auf einen Eimer und<br />

nimmt ein so kleines Ding. Dann packt er es in<br />

den Eimer. Das ist dann eine vier.“<br />

GAS: „Was macht ihr sonst noch in <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong>?“<br />

Kazim: „Spielen gehen, denn dort drüben ist eine<br />

kleine Wiese.“<br />

Pascal: „Fussball o<strong>der</strong> fangen.“<br />

Jannina: „O<strong>der</strong> wir waschen unser Gemüse z.B.<br />

Mohrrüben ab und essen die gleich hier.“<br />

GAS: „Findet ihr das gut, dass es so etwas gibt?“<br />

Alle im Chor: „Aber klar doch!“<br />

Ayse: „Wir bekommen alles umsonst und müssen<br />

kein Geld für die Sachen bezahlen.“<br />

Marcel: „Sonst sind die Sachen so teuer und hier<br />

können wir sie mit nach Hause nehmen.“<br />

Jannina: „Ausserdem ist das kein gespritzter Salat,<br />

son<strong>der</strong>n selbstangebauter.“<br />

GAS: „Würdet ihr hier irgendwas än<strong>der</strong>n?“<br />

Alle: „Nee!“<br />

Marcel: „Ich würde am liebsten bis zur sechsten<br />

Klasse hier bleiben.“<br />

Seinab: „Das kannst du dir doch aussuchen. Wir<br />

wählen ja wie<strong>der</strong>, was wir machen wollen.“<br />

Marcel: „Dann bleib` ich hier!“<br />

Die Schüler von Frau Häusler (seit 1990 im Schulgarten)<br />

arbeiten seit Ende <strong>der</strong> 3. Klasse im Garten ( 2. Jahr ).<br />

Seite 41<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Auch <strong>der</strong> Sparten darf nicht fehlen!<br />

„Großstadtindianer“


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Projektwochen<br />

Schülergruppen können in <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />

Projektwochen durchführen.<br />

Beispielsweise arbeitete eine<br />

Gruppe <strong>der</strong> Rehberge-<br />

Grundschule unter dem Thema<br />

„Natur erfahren, begreifen,<br />

verstehen“ mit viel Spaß und<br />

zahlreichen neuen Erfahrungen<br />

eine Woche lang im Garten.<br />

PROJEKTE ...<br />

WUV: Wahlunterricht Klasse 5/6<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n bieten viele<br />

Möglichkeiten zur Gestaltung eines spannenden und lehrreichen<br />

Wahlunterrichts (WUV) in den Klassenstufen 5 und 6.<br />

Wir wollen Ihnen hier einige thematische Anregungen für<br />

mögliche Unterrichtsprojekte geben.<br />

Themenvorschläge:<br />

Frühblüher<br />

Bau einer Blüte<br />

Von <strong>der</strong> Blüte zur Frucht<br />

Knospen im Winter<br />

Laub- und Nadelbäume<br />

Kletterpflanzen<br />

Trittpflanzen<br />

Heilkräuter<br />

Gewürzpflanzen<br />

Vermehrung von Topfpflanzen<br />

Getreidearten<br />

Kartoffel ...<br />

Früchte und Samen<br />

Mischkultur<br />

Gemüsesuppe kochen<br />

Obst konservieren<br />

Mit Pflanzen färben<br />

Bodentiere<br />

Der Regenwurm<br />

Kompost<br />

Beobachtungen am Teich<br />

Rabenvögel<br />

Zeichnen nach <strong>der</strong> Natur<br />

Bil<strong>der</strong> aus Naturmaterialien<br />

Adventsgestecke<br />

Honigbienen / Imkerei<br />

Kerzen aus Bienenwachs<br />

Bau von Nistkästen<br />

Insekten - "Hotels"<br />

Solarenergie<br />

Photovoltaikanlagen<br />

Wetterbeobachtungen<br />

Haustierpflege<br />

Anlage eines Aquariums<br />

Vogelfutterplatz im Winter<br />

Tierspuren im Schnee<br />

Papier schöpfen<br />

Seite 42


PROJEKTE ...<br />

Schul-Umwelttag-<strong>Wedding</strong><br />

Seit einigen Jahren wird in <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> <strong>der</strong><br />

Schul-Umwelttag-<strong>Wedding</strong> durchgeführt.<br />

Am 30.Juni 2000 von 10.30 bis 16 Uhr findet diese<br />

Veranstaltung zum vierten Mal statt.<br />

Schüler und Lehrer aus mehreren <strong>Wedding</strong>er Schulen<br />

präsentieren ihre Arbeiten und Projekte aus dem Bereich<br />

<strong>der</strong> Umweltbildung.<br />

Gleichzeitig werden die Preise für den „<strong>Wedding</strong>er-Schul-<br />

Umweltpreis 2000“ verliehen.<br />

Seite 43<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Zu einer guten Feier gehört Musik ...<br />

gehören Reden von engagierten<br />

Bezirkspolitikern ....<br />

und natürlich glückliche Preisträger!


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Station N1 und N21<br />

Planung für Station N5<br />

Demonstrationsmaterial für die<br />

Station N7<br />

PROJEKTE ...<br />

Waldpfad<br />

Unter dem Motto „Holz - Möglichkeiten einer nachhaltigen Nutzung“ wird<br />

auf dem Gelände <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong> (Scharnweberstr. 159) ein Waldpfad<br />

eingerichtet.<br />

Der Entwurf für den Waldpfad wurde von einem Biologie-Leistungskurs im<br />

Rahmen des <strong>Wedding</strong>er-Umwelt-Wettbewerbes 1998 entwickelt.<br />

DIE STATIONEN DES WALDPFADES:<br />

N1 TOTEM-PFÄHLE<br />

Die Einstellung von Naturvölkern zu ihrer Umwelt soll durch den Totempfahl am<br />

Eingang des Waldpfades symbolisiert werden.<br />

N2 DAS ÖKOSYSTEM WALD - EINFÜHRUNG IN SEINE NUTZ-,<br />

SCHUTZ- UND ERHOLUNGSFUNKTIONEN-<br />

Kleiner Einstieg in die vielfältige Bedeutung des Waldes für die Menschen<br />

N3 BAUM- UND HOLZARTEN<br />

Das wichtigste Element eines Waldes sind natürlich die Bäume! Auf dem<br />

Waldpfad kann man die wichtigsten einheimischen Baumarten kennenlernen.<br />

Man erfährt etwas über das Aussehen <strong>der</strong> Blätter, <strong>der</strong> Rinde, des Holzes...<br />

N4 PRODUKTIVITÄT DER BÄUME, STAMMUMFANG & ALTER<br />

Bäume wachsen: Jahresringe sind <strong>der</strong> sichtbare Beweis für den fortlaufenden<br />

Zuwachs an Holzmasse. An <strong>der</strong> Station wird <strong>der</strong> Zuwachs an Biomasse<br />

veranschaulicht. Der Stammumfang sagt etwas über das Alter eines Baumes<br />

aus. Man muss einen Baum also nicht gleich fällen um sein Alter feststellen zu<br />

können!<br />

N5 NACHHALTIGER UMGANG MIT DER „RESSOURCE HOLZ“<br />

-ZUR GESCHICHTE DES WALDES IN MITTELEUROPA-<br />

Holz und seine enorme Bedeutung als nachwachsen<strong>der</strong> Rohstoff und die<br />

Geschichte <strong>der</strong> Holznutzung werden an dieser Station dargestellt.<br />

N6 HOLZPRODUKTE: RINDENMULCH, HOLZFASERN & PAPIER<br />

Die Wege des Waldpfades sind mit Rindenmulch und Häckseln markiert.<br />

Zellulose, <strong>der</strong> Hauptbestandteil des Holzes, ist ein wichtiges Grundstoff bei <strong>der</strong><br />

Gewinnung von Fasern für die Papier- und Pappeproduktion. Wir zeigen an <strong>der</strong><br />

Station diesen Zusammenhang und regen zur Diskussion über einen<br />

verantwortlichen und nachhaltigen Umgang mit Papier. dazu gehört<br />

selbstverständlich das Sammeln und Wie<strong>der</strong>verwerten von Altpapier.<br />

In diesem Zusammenhang bietet sich das Projektthema<br />

„Papier schöpfen und gestalten“ an, das in <strong>der</strong> Werkstatt <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> durchgeführt werden kann!<br />

N7 HOLZ ALS BAUSTOFF - QUALITÄTSKRITERIEN<br />

Holz ist als Baumaterial in unserem Leben nicht wegzudenken. Es werden<br />

Beispiele gezeigt, an denen deutlich wird, welch phantastische Eigenschaften<br />

Holz als Baustoff hat, falls bestimmte Qualitätskriterien erfüllt sind.<br />

Die Anwendungsmöglichkeiten von Holz für den Möbelbau sind ebenfalls sehr<br />

vielseitig. Wieviel Holz braucht man eigentlich für einen Stuhl? Und kann <strong>der</strong><br />

Kauf von Möbeln aus Holz mit dem eigenen Umweltgewissen in Einklang<br />

gebracht werden?<br />

N8 HOLZSPIELZEUG UND KLANGHÖLZER<br />

Es muss nicht immer <strong>der</strong> Baustein aus Plastik, die Spielfigur aus Gummi und<br />

die Puppe aus PVC sein. Holzspielzeug ist nach wie vor beliebt und<br />

umweltgerecht! Die Station soll nicht nur diese Erkenntnis vermitteln, son<strong>der</strong>n<br />

auch Möglichkeiten zum Spielen im Wald anbieten!<br />

Holz und Musik, auch das ist eine unzertrennliche Partnerschaft. Viele alte,<br />

aber auch viele klassische und mo<strong>der</strong>ne Instrumente bestehen zu einem<br />

wesentlichen Teil aus Holz. An <strong>der</strong> Station gibt es die Möglichkeit auf einfache<br />

Weise Klänge auf einem Holzinstrument zu erzeugen.<br />

N9 BAUMPILZE UND HOLZZERSETZUNG<br />

An einem Totholzbiotop kann man sehr viele Dinge entdecken: Algen, Pilze,<br />

Käfer, Spinnen... . Die Symbiose zwischen bestimmten Pilzen und Waldbäumen<br />

ist ein sehr wichtiger Faktor im Ökosystem Wald, obwohl wir dieses<br />

Zusammenwirken mit blossem Auge nicht sehen können. Um so wichtiger ist,<br />

einmal zu sehen und verstehen, was da so im Verborgenen eigentlich abläuft!<br />

Seite 44


N10 LAUBZERSETZUNG UND KOMPOST<br />

Die Zersetzung von Laub zu Komposterde ist ebenfalls ein wichtiger Vorgang<br />

im Ökosystem Wald. viele Mikroorganismen helfen hier mit, den „Abfall“<strong>der</strong><br />

Bäume zu recyceln. Geradezu ein Musterbeispiel <strong>der</strong> Natur für geschlossene<br />

Kreisläufe und nachhaltige Prozesse!<br />

N11 TIERE DES WALDES<br />

Welche Tiere leben eigentlich im Wald? Sind Wildschweine wirklich wüst und<br />

gefährlich? Welche Bedeutung besitzt Totholz für die Tierwelt? Warum werden<br />

Tiere in den Wäl<strong>der</strong>n Deutschlands bejagt?<br />

Wir liefern Antworten und Diskussionsanregungen.<br />

N12 LEBEN IM BODEN<br />

An dieser Station könnt ihr den Bodenlebewesen mal bei ihrer Arbeit zuschauen<br />

und die wichtigsten von ihnen persönlich kennenlernen!<br />

N13 IGEL<br />

Wir sehen ihn recht selten, aber er ist in unseren Park- und Gartenanlagen<br />

durchaus vorhanden! Und obwohl wir ihn alle schon wegen seiner Gewitztheit<br />

im Umgang mit dem Hasen so gerne mögen, sollten wir ihm nicht über den<br />

Winter helfen! Warum nicht, erfahrt ihr hier.<br />

N14 „SCHÖNER WOHNEN“FÜR VÖGEL<br />

„Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar ...“sind für das<br />

Ökosystem Wald sehr wichtig. Der Schutz <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> bedeutet, auch für den<br />

Schutz <strong>der</strong> Tiere im Wald zu sorgen. Wir tun was: Nisthilfen und an<strong>der</strong>e<br />

Schutzmaßnahmen für die Vögel in unserem Wäldchen.<br />

An <strong>der</strong> Seitenwand <strong>der</strong> „Holzwerkstatt“befindet sich unsere<br />

„Musterhaussiedlung“. Hier könnt ihr erfahren, welche Vogelart welche<br />

Nisthilfen bevorzugt.<br />

N15 FLEDERMÄUSE<br />

Der Mythos <strong>der</strong> blutrünstigen Vampire <strong>der</strong> Nacht hat sie zu einer vom<br />

Aussterben bedrohten Tierart werden lassen. Warum wir so fasziniert von<br />

diesen fliegenden Säugetieren sind und wie wir sie schützen können, zeigen wir<br />

euch hier!<br />

N16 NISTHILFEN FÜR WILDBIENEN<br />

Auch Wildbienen benötigen unsere Hilfe! Spezielle Nisthilfen für diese Tierarten<br />

können ein wenig den Mangel an natürlichen Nistplätzen in unserer<br />

technisierten und perfektionierten Kulturlandschaft ausgleichen helfen.<br />

N17 FRÜHBLÜHER<br />

Die ersten Lebensboten, die sich vor dem Laubaustrieb <strong>der</strong> Bäume einen Platz<br />

im Licht sichern, könnt ihr ab Ende März in unserem Wäldchen entdecken.<br />

N18 WALDKÜCHE - ÜBERLEBEN IN DER WILDNIS<br />

Gänseblümchen, Knoblauchsrauke, Brennnessel, Holun<strong>der</strong>blüten -<br />

damit könnt ihr Köstlichkeiten zaubern.<br />

N19 GEFAHREN FÜR DAS ÖKOSYSTEM WALD<br />

Saurer Regen, Borkenkäfer, Kahlschläge, Brandrodung, Monokulturen aus<br />

genetisch identischen Pflanzen...- Was bedroht die grüne Lunge <strong>der</strong> Erde?<br />

N20 GESCHICHTEN IM UND ÜBER DEN WALD<br />

Es war einmal...<br />

Lust, Geschichten im und über den Wald zu erfinden o<strong>der</strong> einfach mit einer<br />

Erzählung unter dem schattenspendenden Dach aus Laub <strong>der</strong> Phantasie freien<br />

Lauf zu lassen?<br />

N21 HOLZ ALS ENERGIETRÄGER: BRENNHOLZ, HOLZKOHLE UND<br />

STREICHHÖLZER<br />

An <strong>der</strong> Station soll eine Feuerstelle (mit Grillmöglichkeit), ein Arbeitsplatz zum<br />

Brennholz machen und eine Köhler-Miete entstehen. Daneben gibt es Hocker<br />

zum Sitzen und ein Weideniglu zum Spielen.<br />

Natürlich brauchen wir Streichhölzer als nützliche Helfer für unseren Grill o<strong>der</strong><br />

unser Lagerfeuer. Aber ist ein Zündholz auch ökologisch vertretbar? Unsere<br />

Station soll Auskunft geben über die Umweltverträglichkeit <strong>der</strong> Streichhölzer!<br />

WAS GIBT ES SONST NOCH?<br />

0 Quiz für alle Stationen 0 Computersimulation: Nachhaltigkeit<br />

0 Waldmodell 0 Projekt: Weihnachtsbaum<br />

0 Literatur 0 Glossar<br />

Seite 45<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Holzspielzeug<br />

Totempfahl (Station N1)<br />

Halbhöhle (Station N14)<br />

Streichhölzer kommen aus Schweden!


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Die Schüler sollen an die Arbeit mit<br />

Hypertexten herangeführt werden ...<br />

und eigene Internet-Seiten<br />

entwerfen!<br />

Vernetzung mit konventionellen<br />

Unterrichtsmaterialien von Verlagen<br />

etc.<br />

PROJEKTE ...<br />

WeSUNet:<br />

<strong>Wedding</strong>er-Schul-Umwelt-Netz<br />

Im Rahmen des Fachunterrichts Biologie und in<br />

Projektgruppen soll in den nächsten Jahren ein<br />

umfangreiches Informationsnetz für die Zwecke <strong>der</strong><br />

Umwelterziehung entstehen.<br />

Die Unterrichtsmaterialien für die Umweltbildung in den<br />

„Grünen Lernorten“ des Bezirkes <strong>Wedding</strong> (und des<br />

zukünftigen Fusionsbezirkes Mitte) werden so aufbereitet,<br />

dass sie entwe<strong>der</strong> „online“ im Internet, o<strong>der</strong> „offline“ als<br />

CD-ROM mit einem Computer gelesen und benutzt werden<br />

können.<br />

Die Schüler und Lehrer können das Material so nutzen, als<br />

würden sie im Internet „surfen“, ohne jedoch Gebühren für<br />

den Telefonanschluss zu haben. Sie können so auf bequeme<br />

und lehrreiche Weise einen Besuch in einem Schulgarten<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> vor- o<strong>der</strong> nachbereiten.<br />

Diese Materialien sollen den Schulen im Bezirk kostenlos zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Die Gartenarbeitschule <strong>Wedding</strong> im Internet:<br />

Homepage: http://www.gas-berlin.de<br />

„e-mail“: GAS<strong>Wedding</strong>@aol.com<br />

Seite 46


PROJEKTE...<br />

Eine Schule - ein Arboretum<br />

Das Obstbaum-Arboretum in <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />

Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> nahm im August 1994 erfolgreich<br />

an dem Wettbewerb „Eine Schule - ein Arboretum“ teil. Der Wettbewerb<br />

wurde von <strong>der</strong> „Fondation Yves Rocher“ zusammen mit <strong>der</strong><br />

„Schutzgemeinschaft Deutscher Wald“ bundesweit ausgeschrieben<br />

und mit einem Gesamtbuget von 75 000,-DM ausgestattet.<br />

Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> war <strong>der</strong> einzige <strong>Berliner</strong><br />

Preisträger und erhielt eine För<strong>der</strong>summe von 6 500,-DM für die<br />

Anlage eines Obstbaum-Arboretums.<br />

Der offizielle Start <strong>der</strong> Aktion wurde am 10.10.1994 vollzogen. Der<br />

Präsident <strong>der</strong> „Fondation Yves Rocher“<br />

Herr Jacques Rocher, <strong>der</strong> damalige <strong>Wedding</strong>er<br />

Volksbildungsstadtrat Herr Dr. Werner Gotzmann und einige<br />

Grundschulklassen pflanzten die ersten Bäume und erhielten ihre<br />

Patenschaftsurkunde.<br />

Im Schuljahr 1994/95 wurde auf dem Gelände <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

<strong>Wedding</strong> in <strong>der</strong> Seestr.74 von jeweils einer ersten Klasse<br />

je<strong>der</strong> <strong>Wedding</strong>er Grundschule ein Obstbaum gepflanzt. Die Klasse<br />

übernahm dann eine Patenschaft für diesen Baum während <strong>der</strong><br />

nächsten sechs Jahre.<br />

Obstbaumpflanzung mit Jacques Rocher und Grundschülern<br />

Die Patenschaft begann mit <strong>der</strong> Pflanzung und wurde in regelmäßigen<br />

Abständen durch themenbezogene Unterrichtsgänge bis<br />

zur 6. Klasse fortgeführt. Zwar endete die Baumpatenschaft in<br />

diesem Jahr, aber noch immer kommen die Schüler in die<br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> um nach „ihren“ Bäumen zu sehen.<br />

Seite 47<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Arboretum:<br />

Unter einem Arboretum<br />

(Schulwald) versteht man<br />

eine Anpflanzung verschiedenerGehölzgewächse,<br />

die wissenschaftlichen<br />

o<strong>der</strong> pädagogischen<br />

Zwecken<br />

dienen.<br />

Themen für den Unterricht:<br />

Klasse 1:<br />

Herbst:<br />

Ein Baum wird gepflanzt:<br />

Vorbereitung des<br />

Pflanzortes, Bodenarbeiten<br />

etc., Pflanzaktion,<br />

Übernahme <strong>der</strong> Patenschaft<br />

Frühjahr:<br />

Blätter - Kreatives<br />

Gestalten mit<br />

Naturmaterialien<br />

Klasse 2:<br />

Herbst:<br />

Der Apfel - Ein vielseitiges<br />

Nahrungsmittel<br />

Frühjahr:<br />

Obstbaumblüte: Aufbau<br />

einer Blüte<br />

Klasse 3:<br />

Herbst:<br />

Früchte und Samen<br />

Frühjahr:<br />

Bestäubung und<br />

Befruchtung<br />

Klasse 4:<br />

Herbst:<br />

Aufbau eines Baumes (Holz,<br />

Jahresringe, Baumschnitt)<br />

Frühjahr:<br />

Biologische<br />

Pflanzenschutzmaßnahmen<br />

(Basteln von Nisthilfen)<br />

Klasse 5:<br />

Fortpflanzung und<br />

Entwicklung eines<br />

Apfelbaumes<br />

Klasse 6:<br />

Ernährungsphysiologischer<br />

Wert <strong>der</strong> Äpfel


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

PROJEKTE ...<br />

WALD – HOLZ - PAPIER<br />

„Unsere Einstellung zur Natur“<br />

Ein Projekt im Rahmen von<br />

„Berlin macht Schule“<br />

des<br />

EPBIZ<br />

Entwicklungspolitisches Bildungs- und Informationszentrum Berlin<br />

Seite 48<br />

Finanziert von <strong>der</strong><br />

Deutschen Stiftung Klassenlotterie Berlin (DKLB)<br />

Die Fragestellungen:<br />

„Wie sehen wir unsere Umwelt?“<br />

„Wie sehen an<strong>der</strong>e Kulturen ihre Umwelt?“<br />

„Wie können wir unsere gemeinsamen Standpunkte erkennen und<br />

darstellen?“<br />

Die drei „Dimensionen“ des Projekts:<br />

Fächer ...<br />

Bildende Kunst<br />

Musik<br />

Darstellendes Spiel<br />

Inhalte ...<br />

Wald<br />

Holz<br />

Papier<br />

Regionen ...<br />

Sami in Nordeuropa<br />

Berlin – Deutschland<br />

Indianer am Amazonas<br />

Faltblatt zum Thema: "Die Evolution des Menschen: Wald-Holz-Papier"<br />

Anmerkung:<br />

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Lessing-Gymnasium<br />

durchgeführt.


PROJEKTE...<br />

Das Projekt: Wald - Holz - Papier<br />

Wald:<br />

Der Wald ist für alle Kulturen dieser Welt schon immer das Ökosystem<br />

gewesen. Im Laufe <strong>der</strong> Evolution hat sich die Funktion des<br />

Waldes für den Menschen jedoch zunehmend gewandelt. Vom<br />

unmittelbaren, tagtäglich bedeutungsvollen Lebensraum zum Ort<br />

des wirtschaftenden Menschen: <strong>der</strong> Wirtschaftswald, wie wir ihn<br />

kennen, dient uns höchstens noch als Freizeitraum. Doch in an<strong>der</strong>en<br />

Regionen unsere Erde ist <strong>der</strong> Wald für die Menschen durchaus<br />

auch heute noch ein Stück ihres täglichen Lebens.<br />

Holz:<br />

Welches Material, welcher Rohstoff, welcher Energieträger hat<br />

eine größere Bedeutung für uns als Holz?<br />

Und doch sind wir dabei, in unseren hochentwickelten<br />

Industriegesellschaften an vielen Stellen den traditionellen<br />

Rohstoff Holz durch an<strong>der</strong>e Materialien auszutauschen. Holz als<br />

nachwachsen<strong>der</strong> Rohstoff bietet aber gerade die Chance des<br />

nachhaltigen Umgangs mit den Ressourcen unserer Welt. Wir<br />

können noch viel lernen von denen, die in ihren Traditionen den<br />

Umgang mit Holz noch nicht verlernt haben.<br />

Papier:<br />

Trotz mo<strong>der</strong>ner Informationstechnologien ist unsere Gesellschaft<br />

in all ihren Dimensionen ohne Papier nicht mehr vorstellbar. Welche<br />

Rolle spielte das Papier bei <strong>der</strong> kulturellen Evolution? Wie gehen<br />

wir damit um?<br />

Wenn auch die zukünftigen Generationen die unzähligen<br />

Anwendungsmöglichkeiten des Papiers nutzen können sollen, dann<br />

ist es notwendig, mit dieser Ressource umweltgerecht, d.h.<br />

nachhaltig, umzugehen.<br />

Teilnehmer <strong>der</strong> Projektwoche: „Papier - Fusion <strong>der</strong> Naturfasern“<br />

Seite 49<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Aktuelle Teilprojekte des<br />

Lessing-Gymnasiums<br />

(Stand Januar 2000):<br />

Klasse 8 - Kunst (Fr. Guse):<br />

Acrylmalerei & Collagen zum Thema<br />

„Tropischer Regenwald“<br />

Klasse 8 - Erdkunde (Hr. Freund):<br />

Holz als Material für<br />

Gebrauchsgegenstände<br />

Leistungskurs Biologie<br />

(Hr. Krüger-Danielson):<br />

Die Evolution des Menschen<br />

unter dem Aspekt von<br />

„Wald - Holz - Papier“<br />

Wahlpflichtkurs<br />

(Jean-Paul-Schule/ Hr. Kantoreitis):<br />

Totempfähle - Einstellung <strong>der</strong><br />

Indianer zur Natur<br />

Projektwochen in <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong><br />

zum Thema: „Papierschöpfen“<br />

(Fr. Tavanti/Hr. Ebert):<br />

Thema: „Papierschöpfen“<br />

Klasse 9 - Wahlpflichtkurs Biologie<br />

(Fr. Gäke):<br />

„Wie viele Nadeln hat <strong>der</strong><br />

Weihnachtsbaum ?“<br />

Profilkurs Biologie<br />

(Hr. Krüger-Danielson):<br />

„Nachhaltige Waldwirtschaft“<br />

Leistungskurs Biologie:<br />

Dendrochronologie = Jahresringanalyse<br />

Theaterprojekt (Darstellendes Spiel-<br />

AG/11.Kl./Fr. Dan<strong>der</strong>ski)<br />

im Frühjahr 2000 in Zusammenarbeit mit<br />

dem Huddinge-Gymnasium (Stockholm):<br />

Thema: „Der Mensch in <strong>der</strong> Natur“<br />

Musik (Fr. Dümmatzen):<br />

Afrikanische Musikinstrumente aus Holz:<br />

Djembe-Trommel<br />

Musik (Hr. Sappelt):<br />

Afrikanische Musikinstrumente aus Holz:<br />

Selbstbau eines Akadinda-Xylophons<br />

Künstlerische Werkstatt<br />

(Fr. Borsellino):<br />

Thema: „Papier - Fusion <strong>der</strong> Naturfasern“


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Die alten Gewächshäuser<br />

Versuche mit Regenauffangbehältern<br />

Wurzelraumklärung<br />

Wir haben Pläne ...<br />

Nach mehrjährigen Planungen, Verschiebungen, Vorarbeiten<br />

und dem Festhalten am „Prinzip Hoffnung“ soll es nun in<br />

diesem Jahr endlich soweit sein:<br />

Der Bau eines dringend benötigten neuen Gewächshauses!<br />

Die Bauplanungsunterlagen sind erstellt ,und das Geld ist im<br />

Bezirkshaushalt eingeplant.<br />

Die Schülerinnen und Schüler eines Erdkunde-Grundkurses<br />

des Lessing-Gymnasiums haben schon über den Tag „X“<br />

hinaus geplant: Die Gestaltung des frei werdenden Platzes<br />

nach dem Abriss <strong>der</strong> alten Gewächshäuser:<br />

Die Planungen sind als Wettbewerbsbeitrag eingereicht<br />

worden.<br />

Hier eine Zusammenfassung des Projektes REGSOLAR:<br />

Von <strong>der</strong> Idee zur Realisierung....<br />

Die grundlegende Idee dieses Projektes ist es, die<br />

Realisierbarkeit einer Anlage zur nachhaltigen Nutzung von<br />

Regenwasser und Oberflächenwasser (Schwarzer Graben)<br />

zum Bewässern von Nutzpflanzen-Kulturen in <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> zu prüfen.<br />

Dabei soll eine Kombination von mehreren als beson<strong>der</strong>s<br />

umweltfreundlich bekannten Methoden verwendet werden:<br />

Sammlung von Regenwasser und Nutzung als Gießwasser<br />

Reinigung von Brauchwasser in Wurzelraumkläranlagen<br />

Nutzung von Solarstrom für Wasserpumpen<br />

Regenwasser - Sammlung von Regenwasser<br />

Regenwasser steht kostenlos zur Verfügung! In Berlin fallen ca.<br />

550 mm Nie<strong>der</strong>schlag pro Jahr, also 550 Liter pro<br />

Quadratmeter. Will man diese Wassermenge nachhaltig<br />

nutzen, so muss man sie „ernten“um das dann<br />

zwischengespeicherte Wasser in trockneren Perioden gezielt<br />

an die Pflanzen zu verabreichen.<br />

Nach unserer Berechnung kann man also mit ca. 250 m³<br />

Regenwasser pro Jahr als Ertrag auf den Dachflächen<br />

rechnen.<br />

Sprengwasser (Wasserverbrauch) <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

Die jährlich im Garten verbrauchte Wassermenge hängt von<br />

zahlreichen Faktoren ab. Wichtigster Faktor sind die<br />

Wetterbedingungen des jeweiligen Jahres. Daneben spielt die<br />

Anwendung (verhaltensabhängig) <strong>der</strong> Sprenger eine<br />

wesentliche Rolle. Die Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

bemühen sich darum, ein günstiges Verhältnis von<br />

Kostenaufwand (Sprengdauer) und Nutzen (Wasserbedarf <strong>der</strong><br />

Pflanzen) zu erzielen.<br />

Bei Verwendung des Regenwassers könnte man ca. 3,5% bis<br />

5 % des Sprengwassers <strong>der</strong> GAS in <strong>der</strong> Scharnweberstr.<br />

einsparen. Bei einer zusätzlichen Nutzung von<br />

Oberflächenwasser aus dem Schwarzen Graben könnte diese<br />

Quote noch erhöht werden.<br />

Bei einem m³-Preis von 3,45 DM/m³ könnte so ein erheblicher<br />

Betrag eingespart werden!<br />

Seite 50


Fahrradhaus - Kurze Baubeschreibung für den geplanten<br />

Fahrradunterstand mit integrierter Solarstromanlage<br />

Die in <strong>der</strong> Machbarkeitsstudie erwähnten Wasserpumpen zum<br />

Antrieb des Kreislaufes zur Regenwasseraufbereitung<br />

bestreiten ihre Energie aus einer Photovoltaikanlage, die auf<br />

dem Gelände <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> auf einem geplanten<br />

Fahrradunterstand für 20 Fahrrä<strong>der</strong> installiert werden soll.<br />

Maximal können auf dem Dach 56 Solarmodule in den Maßen<br />

1m x 0,5m montiert werden.<br />

Die Solar-Dachfläche mit 45° Dachneigung und Südausrichtung<br />

ist, da es sich um eine Demonstrationsanlage für Solarstromgewinnung<br />

handelt, an <strong>der</strong> Traufseite durch einen<br />

Besichtigungsgang erschlossen, was ein Betrachten durch<br />

Besucher ermöglicht.<br />

Um in den Sommermonaten einen für die Fahrrä<strong>der</strong><br />

schädlichen Hitzestau unter dem Unterstand zu vermeiden und<br />

gleichzeitig für zusätzliche Belichtung zu sorgen, befinden sich<br />

an den Giebelseiten und <strong>der</strong> Nordseite des Unterstandes<br />

Lamellen aus Holzbrettern, die Luftzirkulation ermöglichen und<br />

gleichzeitig an den Giebelseiten flach einstrahlendes<br />

Sonnenlicht durchlassen, steil einfallendes, starkes<br />

Sommersonnenlicht aber abhalten.<br />

Lagemodell<br />

Das Lagemodell zeigt unsere Planung im Maßstab 1:77 in Form<br />

eines Baumassenmodells mit den geplanten Bauten des neuen<br />

Gewächshauses und des von uns vorgeschlagenen<br />

Fahrradhauses:<br />

Neues Gewächshaus / Fahrradhaus / Schilfbeet / Sammelbecken<br />

Funktionsschema einer Wurzelraumkläranlage (Schilfbeet)<br />

Seite 51<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Schülerentwurf (von Alexan<strong>der</strong><br />

Grychtolik) eines Fahrradhauses mit<br />

integrierter Solaranlage


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Nach vielen Monaten <strong>der</strong> intensiven<br />

Planung, <strong>der</strong> Vorbereitung<br />

des Bauplatzes soll es nun<br />

endgültig losgehen:<br />

Ab 1.7.2000 wird das neue<br />

Gewächshaus gebaut!<br />

Es wird die drei alten Häuser<br />

ersetzen. Die meisten alten<br />

Frühbeetkästen müssen ebenfalls<br />

dem neuen Gewächshausstandort<br />

weichen. Dafür bietet<br />

das neue Haus sehr viel mehr<br />

Platz. Angesichts <strong>der</strong> neuen<br />

Dimensionen im Fusionsbezirk<br />

"Mitte", mit seinen über neunzig<br />

Schulstandorten, ist eine Kapazitätserweiterung<br />

aber auch<br />

sehr sinnvoll.<br />

Beson<strong>der</strong>s schön ist es auch,<br />

dass das neue Gewächshaus einen<br />

Klassenraum unter Glas haben<br />

wird, so dass auch im Herbst und<br />

Winter mit Schülergruppen,<br />

unabhängig von <strong>der</strong> Witterung,<br />

gearbeitet werden kann.<br />

Auch ökologisch ist <strong>der</strong> Neubau<br />

gut durchgeplant:<br />

"verglast" mit dreifach-<br />

Stegplatten<br />

schattiert mit einem Energieschirm<br />

zur Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Wärmeabstrahlung in <strong>der</strong> Nacht<br />

Heizung mit Fernwärme<br />

optimale Lage (unverschattet,<br />

nach Süden ausgerichtet)<br />

Regenwassersammlung zur<br />

Nutzung als Gießwasser<br />

Reinigung des Grauwassers<br />

(Handwaschbecken) in einer<br />

Wurzelraumkläranlage<br />

Warmwasserbereitung mit<br />

Solarkollektor<br />

Wir haben Pläne...<br />

Baupläne des neuen Gewächshauses<br />

Raumaufteilung:<br />

Querschnitt des neuen Gewächshauses:<br />

Seite 52


ALLGEMEINES...<br />

Vandalismus<br />

Brand in <strong>der</strong> Seestraße 74<br />

Lei<strong>der</strong> gibt es im Jubiläumsjahr auch eine sehr bedauerliche<br />

Nachricht zu berichten:<br />

Schon in allen Jahren war Vandalismus eine ständige,<br />

negative Begleiterscheinung in fast allen Standorten <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong>. Meist sind es mehr o<strong>der</strong> weniger kleine<br />

Delikte gewesen. Das nahezu unbegreifliche daran ist<br />

jedoch, dass nicht Habgier o<strong>der</strong> <strong>der</strong> sprichwörtliche<br />

"Mundraub" von Obst o<strong>der</strong> Gemüse die Triebfe<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Täter zu sein scheint. Die Schäden zeugen vielmehr von<br />

blanker, sinnloser Zerstörungswut.<br />

Geschädigt werden vor allem die Schülerinnen und Schüler,<br />

die mit viel Mühe und Engagement "ihre" Beete und Fel<strong>der</strong><br />

bearbeiten hatten. Lei<strong>der</strong> deutet vieles darauf hin, dass es<br />

möglicherweise Jugendliche nahezu <strong>der</strong> gleichen Alterstufe<br />

sind, die diese Arbeit ihrer Altersgenossen wie<strong>der</strong> zunichte<br />

machen!<br />

Der traurige Höhepunkt dieser jahrelangen Serie von<br />

Vandalismusvorfällen wurde am 10.6. 2000 erreicht: Das<br />

große Schulgebäude in <strong>der</strong> Seestr. 74 wurde durch<br />

Brandstiftung völlig zerstört. Beson<strong>der</strong>s dramatisch daran<br />

ist noch, dass dieses Gebäude vom Bezirksamt <strong>Wedding</strong> in<br />

den letzten Monaten gerade mit enormer Mühe (und auch<br />

viel Geld) in Stand gesetzt worden war.<br />

Seite 53<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Fotos von den Löscharbeiten und<br />

<strong>der</strong> Filiale in <strong>der</strong> Seestraße 74<br />

nach dem Brand vom 10.06.2000.<br />

Bil<strong>der</strong> ohne Kommentar....


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

VORAUSSETZUNGEN:<br />

ein Alter von mindestens 16<br />

und höchstens 27 Jahren<br />

die Bereitschaft, im<br />

ökologischen Bereich<br />

ganztägig helfend tätig zu<br />

sein<br />

beson<strong>der</strong>e Schulabschlüsse<br />

etc. sind nicht nötig<br />

WANN BEWERBEN ?<br />

Ein FÖJ läuft i.d.R. vom<br />

1.September eines Jahres bis<br />

zum 31. August des Folgejahres.<br />

Bewerbungszeitraum ist dafür<br />

von Januar bis Ende April des<br />

Jahres, ein späterer Einstieg ist<br />

jedoch ggf. möglich.<br />

WIE BEWERBEN ?<br />

Zur Bewerbung gehören<br />

Bewerbungsschreiben<br />

tabellarischer Lebenslauf<br />

1 Passbild<br />

Kopie vom letzten Zeugnis<br />

Bei Anfragen bitte Rückporto<br />

beifügen. Bewerbungen werden<br />

nur zurückgeschickt, wenn ein<br />

frankierter Rückumschlag<br />

beigefügt ist.<br />

WO BEWERBEN ?<br />

Jugendwerk Aufbau Ost e.V.<br />

Freiwilliges Ökologisches Jahr<br />

Waldhaus im FEZ<br />

An <strong>der</strong> Wuhlheide<br />

12459 Berlin<br />

Tel./ Fax. (030) 535 39 77<br />

Informationsgespräche sind nach<br />

telefonischer Vereinbarung<br />

je<strong>der</strong>zeit möglich.<br />

ALLGEMEINES...<br />

Das Freiwillige Ökologische<br />

Jahr<br />

Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> ist seit 1994 eine von<br />

vielen Einsatzstellen des Freiwilligen Ökologischen Jahres in<br />

Berlin, die das Jugendwerk Aufbau Ost e.V. als Träger<br />

anbietet.<br />

Was ist das FÖJ ?<br />

Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) bietet Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen die Möglichkeit, sowohl umfangreiche<br />

Umweltkenntnisse zu erlangen als auch ihr Umweltbewusstsein<br />

und ihre Persönlichkeit zu entwickeln.<br />

Ferner kann das FÖJ dazu genutzt werden, sich beruflich zu<br />

orientieren, berufsvorbereitende Qualifikationen zu erwerben<br />

o<strong>der</strong> die schwierige Phase zwischen Schulabschluss und<br />

weiterführen<strong>der</strong> Ausbildung sinnvoll zu überbrücken.<br />

Welche Leistungen werden gewährt ?<br />

Bildungsangebote durch Seminarwochen und kostenlose<br />

Teilnahme daran (Teilnahme ist Pflicht)<br />

Betreuung durch Einsatzstelle und Träger<br />

ein monatliches Taschengeld<br />

ein monatlicher Pauschalbetrag für Unterkunft und<br />

Verpflegung<br />

Zahlung <strong>der</strong> abzuführenden Sozialbeträge (Kranken-<br />

Renten-, Arbeitslosen-, Unfall- und Pflegeversicherung)<br />

durch den Träger<br />

26 Urlaubstage bei zwölfmonatigem FÖJ<br />

Seite 54


ALLGEMEINES...<br />

Das Freiwillige Ökologische<br />

Jahr<br />

Was ist eine Einsatzstelle?<br />

Einsatzstellen sind die Einrichtungen des Natur- und<br />

Umweltschutzes, <strong>der</strong> Forschung in ökologischen Bereichen,<br />

<strong>der</strong> Umweltbildung und -erziehung, Einrichtungen des<br />

technischen Umweltschutzes und <strong>der</strong> Entwicklung<br />

nachhaltiger Technologien sowie Projekte in <strong>der</strong> lokalen<br />

Agenda 21, an denen <strong>der</strong> FÖJ- Teilnehmer ganztägig helfend<br />

tätig ist.<br />

Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> als<br />

Einsatzstelle:<br />

Seit 1994 bietet die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> die<br />

Möglichkeit an, hier ein Freiwilliges Ökologisches Jahr zu<br />

absolvieren. Als eine Einrichtung <strong>der</strong> Umwelterziehung und<br />

-bildung gibt die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> dem FÖJ-<br />

Teilnehmer praktische Einblicke in den Umweltbereich. Ein<br />

vielfältiges Aufgabenfeld erwartet den FÖJ-Teilnehmer, da<br />

er mit allen Arbeiten des gärtnerischen Bereichs<br />

konfrontiert wird.<br />

Tätigkeitsfel<strong>der</strong>:<br />

Pflanz-, Pflege- und Erntearbeiten<br />

Anzucht von Gemüsepflanzen, Balkonpflanzen, Stauden<br />

und Gehölzvermehrung<br />

Betreuung von Schul- und Kitagruppen<br />

Mitarbeit bei <strong>der</strong> Umwelterziehung- und beratung<br />

Mitwirkung bei Anlage und Pflege von Biotopen in den<br />

Schulgärten und <strong>der</strong> Naturdüne<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an den Teilnehmer:<br />

Interesse an <strong>der</strong> Gartenarbeit, im Gewächshaus und im<br />

Freilandbereich<br />

Kennenlernen <strong>der</strong> unterschiedlichsten Pflanzen (Kräuter,<br />

Gemüse, Blumen) und an <strong>der</strong> Pflege, Anzucht und Haltung<br />

dieser Pflanzen<br />

Eigene Vorstellungen und Ideen mitbringen<br />

Bei <strong>der</strong> Betreuung von Schulklassen und<br />

Arbeitsgemeinschaften mit helfen<br />

Seite 55<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Was ist ein Träger ?<br />

Träger des FÖJ sind in Berlin<br />

Vereine o<strong>der</strong> Institutionen, die<br />

vom Land anerkannt werden. Sie<br />

sind für die inhaltliche und<br />

organisatorische Durchführung<br />

zuständig.<br />

Weitere Aufgaben sind:<br />

Information und Beratung<br />

Auswahl <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

Auswahl <strong>der</strong> Einsatzstellen<br />

Durchführung <strong>der</strong> Seminare<br />

Pädagogische Begleitung <strong>der</strong><br />

Teilnehmer<br />

Wer ist das<br />

Jugendwerk Aufbau<br />

Ost e.V.(JAO) ?<br />

Der Träger JAO organisiert<br />

vielfältige Projekte <strong>der</strong><br />

Jugendhilfe und Jugendarbeit in<br />

Berlin und den neuen<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n.<br />

Unter dem Motto „Das Leben in<br />

den Griff kriegen und etwas<br />

daraus machen“ will er durch<br />

Beratung und Hilfe insbeson<strong>der</strong>e<br />

sozial benachteiligte o<strong>der</strong><br />

individuell beeinträchtigte junge<br />

Leute mit dem Ziel einer Integration<br />

in den Arbeitsmarkt<br />

ansprechen.<br />

Bereits 1991 hat das JAO das<br />

FÖJ zunächst im Rahmen <strong>der</strong><br />

Modellphase in Brandenburg<br />

durchgeführt und ist seit 1993<br />

anerkannter Träger des<br />

Freiwilligen Ökologischen Jahres<br />

in Berlin.


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Einwohnerzahlen: (Mai 1996)<br />

<strong>Wedding</strong> 167.900<br />

Tiergarten 92.100<br />

Mitte 79.700<br />

Neuer Bezirk: 339.700<br />

Fläche: 39.5 km²<br />

Vergleiche:<br />

zweitgrößter <strong>Berliner</strong> Bezirk<br />

Großstadt 2.Ordnung<br />

(Amtl. Gemeindegrößenklassen)<br />

nur 17 deutsche Städte haben<br />

höhere Einwohnerzahlen<br />

größer als Bonn<br />

Schulen im neuen Bezirk:<br />

48 Grundschulen<br />

8 Hauptschulen<br />

7 Realschulen<br />

11 Gymnasien<br />

6 Gesamtschulen<br />

80 Schulen insgesamt<br />

SchülerInnen:<br />

<strong>Wedding</strong> 15.000<br />

Tiergarten 9.000<br />

Mitte 10.000<br />

34.000 SchülerInnen<br />

LehrerInnen:<br />

Im neuen Bezirk werden<br />

ca. 4000 LehrerInnen arbeiten!<br />

BEZIRKSREFORM ...<br />

Die Gebietsreform <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> Bezirke wird für alle<br />

Beteiligten und Betroffenen eine große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

darstellen. Die <strong>Berliner</strong> Bezirke <strong>Wedding</strong>, Tiergarten und<br />

Mitte werden den neuen Bezirk „Mitte“ bilden.<br />

Nach <strong>der</strong> Gebietsreform 1920 (Bildung „Groß-Berlins“), <strong>der</strong><br />

Teilung <strong>der</strong> Stadt infolge des 2. Weltkrieges und dem Fall<br />

<strong>der</strong> Mauer 1989 ist die jetzt anstehende Gebietsreform<br />

sicherlich die viertgrößte Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Stadt innerhalb<br />

<strong>der</strong> letzten 100 Jahre. Es wird aus den drei<br />

Innenstadtbeszirken eine kommunale Einheit entstehen,<br />

welche immerhin Rang 18 innerhalb <strong>der</strong> deutschen<br />

Städterangliste einnehmen würde.<br />

Die Idee einer Gebietsreform ist nicht neu: Der <strong>Berliner</strong> 1000-<br />

Mark-Schein von 1922, zeigt die <strong>Berliner</strong> Bezirke nach <strong>der</strong> Bildung<br />

<strong>der</strong> Einheitsgemeinde Berlin im Jahr 1920.<br />

Aus dem Blickwinkel einer zentralen schulischen Einrichtung<br />

dieses Bezirks bedeutet das, sich zukünftig als öffentlicher<br />

„Dienstleister“ für ca. 80 Schulen, mit über 34.000<br />

SchülerInnen und annähernd 4000 LehrerInnen zu<br />

verstehen.<br />

Hinzu kommen noch weitere „Kunden“ aus dem Bereich von<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätten, Jugendfreizeiteinrichtungen,<br />

Nachbarschaftsvereinen, Kirchengemeinden usw..<br />

Eine Kommune dieser Größenordnung braucht eigene lokale<br />

Einrichtungen, die dem Qualitätsanspruch an eine mo<strong>der</strong>ne<br />

Bildung in so wichtigen Bereichen wie <strong>der</strong> Umwelt<br />

entsprechen.<br />

Auf den ersten Blick könnte man zu <strong>der</strong> Einschätzung<br />

kommen, im Bereich <strong>der</strong> Umweltbildung würde es in Berlin<br />

ein überaus großes Angebot geben.<br />

Seite 56


BEZIRKSREFORM...<br />

Bedenkt man jedoch die räumliche und demographische<br />

Größe <strong>der</strong> Stadt, so wird schnell klar, dass ein dezentrales<br />

Angebot <strong>der</strong> einzelnen Bezirke in diesem Bildungsbereich<br />

unbedingt notwendig ist!<br />

Umwelterziehung fängt schließlich sinnvollerweise bei den<br />

Vorschülern und Grundschülern an und ist dann Thema aller<br />

Altersstufen bis zum Abitur. Das pädagogische Konzept <strong>der</strong><br />

Arbeitsschulen zielt außerdem darauf ab, kontinuierlich, also<br />

z.B. eine Vegetationsperiode lang, einmal wöchentlich mit<br />

den Kin<strong>der</strong>n im Garten zu arbeiten.<br />

Berlin nach <strong>der</strong> Bezirksreform<br />

Ein solches Angebot muss unter dem Aspekt <strong>der</strong> guten<br />

Erreichbarkeit unbedingt standortnah zur Schule sein!<br />

Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n als zentrale bezirkliche<br />

Einrichtungen haben seit über 75 Jahren hier Wesentliches<br />

zu bieten: Angefangen von <strong>der</strong> Ausstattung von<br />

Klassenräumen und Fachräumen mit Zimmerpflanzen, über<br />

eine ökologische Umgestaltung <strong>der</strong> Schulhöfe<br />

( „Grün macht Schule“) hin zu Schulgärten auf dem<br />

Schulgelände und den zentralen <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n als<br />

bezirkliche Zentren für Umweltbildung.<br />

Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n sollten die Aufgabe haben, die<br />

Vernetzung aller Aktivitäten im Bereich <strong>der</strong> Umweltbildung<br />

im Bezirk sicherzustellen: <strong>der</strong> Tradition <strong>der</strong> Arbeitsschulbewegung<br />

verbunden, aber gleichzeitig offen für eine<br />

zeitgemäße, mo<strong>der</strong>ne Bildungsarbeit für die Schülergenerationen<br />

des nächsten Jahrtausends.<br />

Seite 57<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Die „Neuen“ Bezirke und ihre<br />

Einwohnerzahlen:<br />

<strong>Wedding</strong><br />

Tiergarten<br />

Mitte<br />

329.963 Einw.<br />

Charlottenburg<br />

Wilmersdorf<br />

319.376 Einw.<br />

Friedrichshain<br />

Kreuzberg<br />

254.805 Einw.<br />

Reinickendorf<br />

250.494 Einw.<br />

Spandau<br />

224.812 Einw.<br />

Zehlendorf<br />

Steglitz<br />

290.311 Einw.<br />

Schöneberg<br />

Tempelhof<br />

340.794 Einw.<br />

Neuköln<br />

309.637 Einw.<br />

Köpenick<br />

Treptow<br />

223.606 Einw.<br />

Marzahn<br />

Hellersdorf<br />

281.713 Einw.<br />

Hohenschönh.<br />

Lichtenberg<br />

287.612 Einw.<br />

Pankow<br />

Prenzlauer Berg<br />

Weißensee<br />

321.636 Einw.


Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

14 x in Berlin:<br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong>n in<br />

den Bezirken<br />

Friedrichshain<br />

(1.Berufsschule und Schulfarm)<br />

10245 BERLIN, Persiusstr. 7-9<br />

Tel.: 030-2912843<br />

Hohenschönhausen<br />

13051 BERLIN , Wustrower Str. 14<br />

Tel.: 030-92400255<br />

Köpenick<br />

12555 BERLIN, Friedrichshagener Str. 7<br />

Tel.: 030-6560960<br />

Lichtenberg<br />

10318 BERLIN, Trautenauer Str.<br />

Tel.: 030-5099628<br />

Neukölln<br />

12359 BERLIN, Fritz-Reuter-Allee 121<br />

Tel.: 030-68091214 Fax: 030-66509200<br />

Pankow<br />

13187 BERLIN , Galenusstr. 51<br />

Tel.: 030-4761343<br />

Reinickendorf<br />

13505 Berlin, Insel Scharfenberg<br />

Tel.: 030-43490444<br />

Schöneberg (GAS & Freilandlabor)<br />

10829 BERLIN, Sachsendamm 34/35<br />

Tel.: 030-7876-3180<br />

Spandau („Bezirkslehrgarten Hakenfelde“)<br />

13587 BERLIN, Nie<strong>der</strong>neuendorfer Allee 18<br />

Tel.: 030-3351852<br />

Spandau („An <strong>der</strong> Kappe“)<br />

13583 BERLIN, Borkzeile 34<br />

Tel.: 030-3303-2223<br />

Steglitz<br />

12203 BERLIN, Haydnstr. 20<br />

Tel.: 030-7904-2325<br />

Tiergarten<br />

10551 BERLIN, Birkenstr. 35<br />

Tel.: 030-39052542<br />

Herr Brunner-Klenk<br />

(Moabiter Ratschlag e.V.)<br />

Tel.: 030-3921806<br />

<strong>Wedding</strong><br />

13405 BERLIN, Scharnweberstr. 159<br />

Tel.: 030-49870409 Fax: 030-49870411<br />

Wilmersdorf<br />

14199 BERLIN, Dillenburger Str. 57<br />

Tel.: 030-8641-2828<br />

DIE BERLINER<br />

GARTENARBEITSSCHULEN...<br />

Zusammenarbeit im Rahmen <strong>der</strong><br />

IGAS<br />

<strong>Interessengemeinschaft</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n arbeiten im Rahmen <strong>der</strong><br />

IGAS zusammen. Wir informieren sie gerne ausführlich über<br />

die umfangreichen Möglichkeiten, die sich für die<br />

Umweltbildung in diesen Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> Schule<br />

ergeben.<br />

Kontakt zur IGAS können sie über einen <strong>der</strong> drei Sprecher<br />

aufnehmen, o<strong>der</strong> Sie wenden sich direkt an die<br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> in Ihrem Bezirk:<br />

Helmut Krüger-Danielson<br />

(Leiter <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>)<br />

Tel.: 030-49870409 Fax: 030-49870411<br />

e-mail: GAS<strong>Wedding</strong>@aol.com<br />

Auguste Kuschnerow<br />

(Leiterin <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> Neukölln)<br />

Tel.: 030-68091214 Fax: 030-66509200<br />

Norbert Winkler<br />

(Leiter <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> Schöneberg)<br />

Tel.: 030-78763180<br />

Homepage <strong>der</strong><br />

<strong>Interessengemeinschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n:<br />

http://www.igas-berlin.de<br />

Seite 58


"<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>"<br />

-A site in English for our visitors-<br />

A network of "Green Learning Sites"<br />

-"<strong>Gartenarbeitsschule</strong>n"-<br />

The "<strong>Gartenarbeitsschule</strong>n" offers children from pre-schools and<br />

schools a range of opportunities for environmental learning. There<br />

are 14 such "<strong>Gartenarbeitsschule</strong>n" in Berlin, with different<br />

specialities, including for example caring for animals<br />

(sheeps,geese,goats) or also various alternative energy sources.<br />

They work locally at the district level. Currently Berlin has 23<br />

districts, some with as many as 300 000 inhabitants.<br />

WEDDING DISTRICT GARDENING SCHOOL<br />

The "<strong>Gartenarbeitsschule</strong>" in the <strong>Wedding</strong> district was established<br />

in 1950. It endeavours to combinethe tradition of reform pedagogy<br />

from the Arbeitsschul movement of the 1920s with the current<br />

demands for environmental education.<br />

WORKING GARDEN...<br />

Between April and September every year some 40 to 50 classes or<br />

groups (approximately 750 pupils) come to the gardens of the<br />

"<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>" each week. Importance is attached<br />

to combining ecological and botanical aspects with practical<br />

experience.<br />

Other activities include:<br />

Further training for teachers Composting<br />

Vocational training Water analyses<br />

Woodwork classes Solar energy<br />

Flower arranging Soil analyses<br />

Weather monitoring Art workshops<br />

Breeding in greenhouses and cold-frames<br />

Seite 59<br />

A network of<br />

"Green Learning Sites"<br />

50 years<br />

"GARTENARBEITSCHULE<br />

WEDDING"<br />

Some of our projects:<br />

Project weeks<br />

School groups can carry out project<br />

weeks at the "<strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

<strong>Wedding</strong>". For example, one group of<br />

the Rehberge Primary School spent<br />

an enjoyable and instructive week in<br />

the garden working on a project<br />

entiteld "Experiencing, grasping and<br />

un<strong>der</strong>standing nature".<br />

Some girls are working at the pond.<br />

Wood trail<br />

Un<strong>der</strong> the slogan "Wood -<br />

Possibilities for sustainable use", a<br />

wood trail has been developed on the<br />

basis of the design by an advanced<br />

biology class as an entry for the<br />

<strong>Wedding</strong> Environment Competition<br />

1998.<br />

Station N1 and N21


A network of<br />

"Green Learning Sites"<br />

50 years<br />

"GARTENARBEITSCHULE<br />

WEDDING"<br />

Forest - wood - paper<br />

"Our attitude to nature"<br />

With special funding, a two-year<br />

project will be carried out together<br />

with the Lessing Gymnasium.<br />

Emphasis will be on art, music and<br />

drama.<br />

The blind garden.<br />

WeSUNet: <strong>Wedding</strong><br />

schools`environmental<br />

network<br />

As part of the "CidS!" promotional<br />

programme, an extensive information<br />

network is to be developed in<br />

cooperation with the Lessing<br />

Gymnasium for environmental<br />

education purposes.<br />

Teaching materials will be prepared<br />

so that they can either be used on<br />

the Internet or off-line on a CD-<br />

Rom.<br />

The materials will be provided free<br />

of charge to the schools of the<br />

district<br />

There can you find us:<br />

Adress:<br />

Scharnweberstr.159,<br />

13405 Berlin<br />

Tel.: 49870409 Fax.:49870411<br />

Verkehrsverbindung:<br />

Un<strong>der</strong>ground-line U6<br />

(Afrikanische Str. or Kurt-Schumacher-<br />

Platz)<br />

Bus 121, 128, 221<br />

"<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>"<br />

TEACHING GARDEN...<br />

The dune<br />

On the ground of the "<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>" are the<br />

remnants of a postglacial sand dune. This is protected as a site of<br />

special scientific interest and must be left undisturbed.<br />

Here groups can study the flora and fauna of this typical element<br />

of the Brandenburg landscape.<br />

The pond<br />

At the edge of the dune area is an artificial pond. Every year,<br />

frogs, toads and newts gather here to breed.<br />

The spinney<br />

Towards the back of the "<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>" is a small<br />

strip of wood with a nature trail. It offers opportunities to<br />

observe nature (o.g. birds), or to teach about deciduous trees.<br />

The apiary<br />

A bee-keeper shows the children the basics of keeping bees and<br />

making honey, with hands-on activities.<br />

The blind garden<br />

The garden for the blind, with an area of 900 square metres,<br />

offers more than 100 species of plant from 36 families. Most of<br />

the flower beds are hand height and have been provided with signs<br />

in Braille. And of course fully-sighted children can also come to<br />

smell and feel. The arrangement of the differing families also<br />

makes the garden interesting for students of botany.<br />

SUPPLY GARDEN...<br />

Seed and seedlings are<br />

produced for the main<br />

garden of the<br />

"<strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />

<strong>Wedding</strong>", as well as for<br />

schools. Plant material is<br />

also provided for biology<br />

lessons.<br />

"Green Learning Sites"<br />

of the "<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>":<br />

Seite 60<br />

-Main garden: Scharnweberstr.159<br />

(22.000 m 2 /max. 12 classes)<br />

-Filiale: Seestr.74<br />

(16.000 m 2 / max. 26 classes)<br />

-Filiale: Afrikanische Str. 17<br />

(2.500 m 2 / max. 3 classes)<br />

-Filiale: Amrumer Str.30<br />

(1.600 m 2 / max .3 classes)<br />

-Filiale: Son<strong>der</strong>burgerstr. 1/2<br />

(2.500 m 2 / max. 5 classes)


QUELLENANGABEN...<br />

Textnachweis:<br />

S. 4-S. 7 Die Schulgartenbewegung:<br />

BzA WILMERSDORF 1991: Lernen im Garten -<br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> Wilmersdorf 1921-1991; Broschüre.<br />

STEINECKE, Fritz 1951: Der Schulgarten - Eine<br />

Anleitung zu seiner Einrichtung und unterrichtlichen<br />

Verwendung; Quelle & Meyer, Heidelberg, S. 1-76.<br />

WINKEL, Gerhard 1985a: Das Schulgarten-Handbuch;<br />

Seelze.<br />

WINKEL, Gerhard 1985b: „Goldene Zwanziger“ - zur<br />

Geschichte <strong>der</strong> Schulgartenbewegung; in: TASPO<br />

Magazin, August 1985, S. 34-35.<br />

WINKEL, Gerhard 1987: Der Schulgarten - ein altes<br />

Thema neu entdeckt; in: Handbuch Praxis <strong>der</strong> Umweltund<br />

Friedenserziehung (Band 2); Schwann, Düsseldorf.<br />

S. 10 Der Standort Scharnweberstrasse 159:<br />

LOMAR, Heinrich 1951: „Vom Schaukel-Wilhelm zur<br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong>“; in: Der Kurier, 2.Juni 1951,<br />

Nummer 126/ S. 15.<br />

S. 24 Friedrich Krüger:<br />

SANDVOß 1987: „Wi<strong>der</strong>stand in einem<br />

Arbeiterbezirk“; Berlin, S. 42/43.<br />

S. 25 Gerhard Stüllein:<br />

STÜLLEIN, Gerhard: Nachlaß.<br />

S. 26/ 27 Heinrich Heidt:<br />

Interview vom 31.3.1992 und vom 3.11.1999.<br />

S. 31 Die 308. Gemeindeschule:<br />

Historische Kommission zu Berlin 1990:<br />

Geschichtslandschaft Berlin -Orte und Ereignisse<br />

<strong>Wedding</strong>-; Nicolai, Berlin, S. 209- 220.<br />

S. 32 Konzept <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong>:<br />

„Richtlinien für die Durchführung <strong>der</strong> Schulgartenarbeit<br />

in <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> Schule“ 1963; aus: Nachlaß G. Stüllein,<br />

S. 1/2.<br />

S. 36 Der Lehrgarten Düne:<br />

SenStadtUm 1990: Schutz-, Pflege- und<br />

Entwicklungskonzept für die flächenhaften<br />

Naturdenkmale in Berlin (West) - „Düne <strong>Wedding</strong>“;<br />

Broschüre.<br />

S. 37 Der Lehrgarten Blindengarten...:<br />

SCHWANDT, Heike 1985: „Duften<strong>der</strong> Garten für<br />

<strong>Wedding</strong>er Sehbehin<strong>der</strong>te“ in: Lei<strong>der</strong> Unbekannt, 2.Juli<br />

1985<br />

S. 52/53 Das Freiwillige Ökologische Jahr:<br />

Jugendwerk Aufbau Ost e. V. 1999, FÖJ Faltblatt.<br />

Senatsverwaltung für Städteentwicklung,<br />

Umweltschutz und Technologie 1998: Fünf Jahre<br />

Freiwilliges Ökologisches Jahr, Berlin, S. 24.<br />

Seite 61<br />

Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />

50 Jahre<br />

GARTENARBEITSSCHULE<br />

WEDDING<br />

Bildnachweis:<br />

Wenn nicht an<strong>der</strong>s angegeben, stammen<br />

die Bil<strong>der</strong>, Fotos und sonstigen<br />

Abbildungen aus den Archiven <strong>der</strong><br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>, dem<br />

Besitz von Frau Elvira Kanigowski und<br />

dem Nachlaß von Gerhard Stüllein.<br />

S. 4: „Schul- und Paradiesgärtlein“ von<br />

J. Furttenbach, 1663; in: Das<br />

Schulgartenhandbuch/ Gerhard Winkel<br />

(Hrsg.); Seelze, 1985, S. 8.<br />

S. 10: „Die Vogelhochzeit Wandmalerei“<br />

, in: Der Kurier, 2.Juni 1951, Nummer<br />

126/S. 15.<br />

S. 31: „Kulturarbeit“ im Schulgarten; in:<br />

Historische Kommission zu Berlin 1990:<br />

Geschichtslandschaft Berlin -Orte und<br />

Ereignisse <strong>Wedding</strong>-; Nicolai, Berlin, S.<br />

220.<br />

S. 54/ 55: „Skizze <strong>der</strong> Bezirksreform“;<br />

in: ÖTV Bezirksverwaltung - dialog -<br />

Septemberausgabe 1999<br />

Titelbild: Schulkin<strong>der</strong> im Garten <strong>der</strong> GAS<br />

Umschlagrückseite:<br />

Das „Netz Grüner Lernorte“ im <strong>Wedding</strong>


Das Netz „Grüner Lernorte“<br />

-Die Schulgartenstandtorte und Schulen im <strong>Wedding</strong>-<br />

ERLÄUTERUNG:<br />

Standorte <strong>der</strong> GAS<br />

<strong>Wedding</strong> (5)<br />

Grundschulen (22)<br />

Oberschulen (13)<br />

Sonstige Schulen (4)<br />

STATISTIK:<br />

Einwohner:<br />

167.900<br />

Schüler:<br />

15.000<br />

<strong>Gartenarbeitsschule</strong>n:<br />

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