Gartenarbeitsschule Wedding - Interessengemeinschaft der Berliner ...
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Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Danksagung:<br />
An dieser Stelle möchten die<br />
Verfasser dieser Chronik all<br />
denen danken, ohne die es diese<br />
Chronik nicht gegeben hätte.<br />
Beson<strong>der</strong>er Dank gilt<br />
Herrn Heinrich Heidt und<br />
Herrn Erwin Graaf für ihre<br />
Mitarbeit bei den Interviews.<br />
Außerdem möchten wir uns<br />
beson<strong>der</strong>s bei den Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>,<br />
vor allem auch bei Petra<br />
Euteneuer und Anneliese Axnick,<br />
bedanken.<br />
Impressum:<br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />
„Friedrich Krüger“ (1950-2000)<br />
50 Jahre „Grüne Lernorte“ im<br />
<strong>Wedding</strong>"<br />
Konzeption, Recherche und<br />
Fertigstellung:<br />
Helmut Krüger-Danielson<br />
(Leiter <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong>)<br />
Liliana Borsellino<br />
(FÖJ- Teilnehmerin 1999/2000)<br />
Auflage: 300 Exemplare<br />
Herausgeber:<br />
Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />
Scharnweberstraße 159<br />
13405 Berlin<br />
Tel.: 030-49870409<br />
Fax: 030-49870411<br />
e-mail: GAS<strong>Wedding</strong>@aol.com<br />
Homepage:<br />
http://www.gas-wedding.de<br />
50 JAHRE<br />
GARTENARBEITSSCHULE WEDDING<br />
INHALTSÜBERSICHT<br />
1 50 JAHRE GARTENARBEITSSCHULE WEDDING<br />
1.1 INHALTSÜBERSICHT S.2<br />
1.2 EINLEITUNG S.3<br />
2 DIE SCHULGARTENBEWEGUNG<br />
2.1 DIE SCHULGARTENBEWEGUNG IN BERLIN S.4<br />
2.2 PÄDAGOGISCHE STRÖMUNGEN S.5<br />
2.3 SITUATION NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG S.6<br />
2.4 PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT S.7<br />
3 DIE GARTENARBEITSSCHULE WEDDING<br />
3.1 SCHULGARTENSTANDORTE S.8<br />
3.2 ORGANISATION S.9<br />
3.3 DER STANDORT SCHARNWEBERSTRASSE 159 S.10<br />
3.4. DER STANDORT SEESTRASSE 74 S.12<br />
3.4.1 DER WERT EINES SCHULGARTENS S.14<br />
3.5 SCHULGARTENORDNUNG S.15<br />
3.6. CHRONIK 1950 (1) S.16<br />
3.6.1 CHRONIK 1950-1968 (2) S.17<br />
3.6.2 CHRONIK 1968-1985 (3) S.18<br />
3.6.3 CHRONIK 1986-1990 (4) S.19<br />
3.6.4 CHRONIK 1991-1999 (5) S.20<br />
3.6.5 CHRONIK 1999-2000 (6) S.21<br />
3.7 INTERVIEW HERRN GRAAF / GÄRTEN 1951 S.22<br />
4 PERSÖNLICHKEITEN<br />
4.1 FRIEDRICH KRÜGER S.24<br />
4.2 GERHARD STÜLLEIN S.25<br />
4.3 HEINRICH HEIDT S.26<br />
4.4 PETRA EUTENEUER S.28<br />
4.5 HELMUT KRÜGER-DANIELSON S.29<br />
4.6 ANNELIESE AXNICK S.30<br />
5 DIE SCHULGARTENARBEIT<br />
5.1 DIE 308. GEMEINDESCHULE S.31<br />
5.2 KONZEPT DER GAS WEDDING S.32<br />
5.2.1 TEXT FRIEDRICH KRÜGER 1958 S.33<br />
5.2.2 DIE DREI SÄULEN DER SCHULGARTENARBEIT S.34<br />
5.3 DER ARBEITSGARTEN S.35<br />
5.4 DER TEICH/ DIE DÜNE/ DAS WÄLDCHEN S.36<br />
5.4.1 DER BLINDENGARTEN/ DAS BIENENHAUS S.37<br />
5.5 DER LIEFERGARTEN S.38<br />
6 PROJEKTE<br />
6.1 INTERVIEW MIT SCHÜLERN S.40<br />
6.2 WUV (WAHLUNTERRICHT KLASSE 5/6) S.42<br />
6.3 WEDDINGER SCHUL-UMWELT-TAG S.43<br />
6.4 WALDPFAD S.44<br />
6.5 "WESUNET" S.46<br />
6.6 EINE SCHULE - EIN ARBORETUM S.47<br />
6.7 EPBIZ S.48<br />
7 ALLGEMEINES<br />
7.1 GEWÄCHSHÄUSER/ "REGSOLAR" S.50<br />
7.1.2 NEUBAU EINES GEWÄCHSHAUSES S.52<br />
7.2 VANDALISMUS S.53<br />
7.3 DAS FREIWILLIGE ÖKOLOGISCHE JAHR (FÖJ) S.54<br />
7.4 DIE BEZIRKSREFORM S.56<br />
7.5 IGAS S.59<br />
7.6 ENGLISCHE SEITEN/ ENGLISH PAGES S.60<br />
7.7 QUELLENANGABE S.62<br />
7.8 NETZ „GRÜNER LERNORTE“ S.63<br />
Seite 2
50 JAHRE<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
(1950-2000)<br />
Im Bezirk <strong>Wedding</strong> wurde recht bald nach dem Ende des<br />
Zweiten Weltkrieges eine zentrale <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
geschaffen. Damit entstand eine pädagogische Einrichtung<br />
im Bezirk, die die Weiterentwicklung des Gartenarbeitsschulgedankens<br />
im <strong>Wedding</strong>, über die einzelnen Schulgärten<br />
direkt an den Schulen hinaus, bis heute entscheidend<br />
beeinflusst hat.<br />
Neben <strong>der</strong> praktischen Gartenarbeit erfüllt die <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
<strong>Wedding</strong> auch eine Funktion als Lehr- und<br />
Liefergarten. Etwa 40 bis 50 Grund- und Oberschulklassen<br />
besuchen regelmäßig die beiden Hauptgärten in <strong>der</strong><br />
Scharnweberstr. 159 und in <strong>der</strong> Seestr. 74.<br />
Daneben werden noch 12 an den Schulen liegende Schulgärten<br />
von <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> mitbetreut. In den<br />
Hauptgärten stehen auch Klassenräume zur Verfügung, so<br />
dass einige Klassen den gesamten Unterricht eines Tages in<br />
<strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> absolvieren können. Neben <strong>der</strong><br />
Arbeit mit den Schülern wird auch auf die Möglichkeit zur<br />
Fort- und Weiterbildung <strong>der</strong> Kollegen seit vielen Jahren<br />
großen Wert gelegt.<br />
Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> betreibt eine umfangreiche<br />
Anzucht von Jungpflanzen in Frühbeeten und in den drei<br />
Gewächshäusern. Ein großer Kompostplatz ist ebenfalls<br />
vorhanden. Ein Imker betreut auf dem Gelände ein<br />
Bienenhaus. Der Garten hat eine große Zahl von Obstbäumen<br />
und beherbergt seit 1985 einen Blindengarten. Auf dem<br />
schönen, parkähnlichen Gartengelände liegt außerdem eine<br />
eiszeitliche Düne, die als flächenhaftes Naturdenkmal<br />
ausgewiesen ist, und ein kleiner Vogelschutzwald, <strong>der</strong> die<br />
räumliche Verbindung zum Gelände des Volksparkes<br />
Rehberge bildet.<br />
Am 15.September 1950 wurde das Gebäude <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
<strong>Wedding</strong> in <strong>der</strong> Scharnweberstraße 159<br />
eingeweiht. Damit war die Grundlage für eine 50-jährige,<br />
erfolgreiche Entwicklung <strong>der</strong> Schulgartenarbeit im Bezirk<br />
<strong>Wedding</strong> gelegt. Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass,<br />
unsere Einrichtung allen Interessierten in dieser Form<br />
vorzustellen und hoffen, dass Sie viel Spaß an unserer<br />
Chronik haben werden.<br />
Seite 3<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Hauptgebäude <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />
Schüler bei <strong>der</strong> Arbeit<br />
Brunnen am Rand eines Beetes
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Impressionen aus <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />
(50er Jahre):<br />
F. Kerker musizierend mit Schülern.<br />
Geräteausgabe (1950).<br />
Schulklasse auf dem Feld (1950).<br />
12. Grundschule (1954)<br />
DIE SCHULGARTENBEWEGUNG<br />
IN BERLIN...<br />
In Berlin entwickelte sich zwischen 1920 und 1933 die <strong>Gartenarbeitsschule</strong>.<br />
Der Magistrat von Berlin beschloss 1919 die<br />
Einführung <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> als neue Schulart zunächst an<br />
sechs Volksschulen. Wenngleich nach dem Ersten Weltkrieg<br />
sozialpolitische Ursachen zur Gründung von <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n<br />
führten, so nahm in <strong>der</strong> Folgezeit die unterrichtliche und<br />
arbeitserzieherische Sicht zu.<br />
In <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> erhielten die Kin<strong>der</strong> von <strong>der</strong> 4. bis zur<br />
8.Klasse Arbeitsunterricht, in welchem neben <strong>der</strong> gärtnerischen<br />
Tätigkeit auch an<strong>der</strong>e Fächer erteilt wurden. Als pädagogischen<br />
Mangel stellte sich die Tatsache heraus, dass nicht je<strong>der</strong> Lehrer<br />
Veranlagung und Neigung zum naturkundlichen Unterricht in <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> hatte.<br />
Der <strong>Berliner</strong> Gartenarbeitsschulpädagoge August Heyn for<strong>der</strong>te,<br />
dass <strong>der</strong> naturkundliche Unterricht praktische und theoretische<br />
Gartenbaukenntnisse voraussetze. Da die Lehrerausbildung das<br />
nicht berücksichtigte, wählte er aus <strong>der</strong> grossen Anzahl <strong>der</strong><br />
Lehrkräfte Berlins solche als Gartenschullehrer aus, die beson<strong>der</strong>s<br />
als Fachlehrer für Naturkunde Interesse hatten.<br />
Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> in den fünfziger Jahren.<br />
Der bekannte <strong>Berliner</strong> Pädagoge Nydahl betont den Wert <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> in dem Buch „Das <strong>Berliner</strong> Schulwesen“ von<br />
1928 gerade für die mehr und mehr von <strong>der</strong> Natur abrückenden<br />
Großstadtkin<strong>der</strong> so: „Naturerkenntnis schafft Natur- und<br />
Heimatliebe, bringt die jungen Menschen wie<strong>der</strong> in die notwendige<br />
Naturnähe, macht sie bodenständig im Sinne <strong>der</strong> Heimatschule. Der<br />
innige Verkehr mit <strong>der</strong> Natur, die sorgsame Pflege von Pflanzen,<br />
die Beobachtung und Erkenntnis gesetzmäßiger Entwicklung führen<br />
zur Achtung und Ehrfurcht vor <strong>der</strong> Natur“.<br />
Die Schulgartenidee setzte sich durch. Bereits 1924 existierten in<br />
Berlin 148 Schulgärten, von denen 88 mit Schülerarbeit verbunden<br />
waren, in welchen aber auch Beobachtungen und Experimente<br />
durchgeführt wurden. Viele <strong>der</strong> noch heute bestehenden <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n<br />
stammen aus dieser Zeit.<br />
Seite 4
PÄDAGOGISCHE<br />
STRÖMUNGEN...<br />
Der Unterricht in Schulgärten reicht bis ins 17. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
zurück. Der erste real überlieferte Schulgarten wurde von August<br />
H. Francke um 1690 in Halle angelegt. Im Vor<strong>der</strong>grund des<br />
Unterrichts standen botanische Unterweisungen. Ende des<br />
18.Jahrhun<strong>der</strong>ts waren es Philanthropen wie Basedow und<br />
Salzmann, die den Schulgarten zu wichtigen Teilen ihrer Einrichtungen<br />
machten. Im allgemeinen Schulwesen setzte sich damals<br />
die Schulgartenidee noch nicht durch.<br />
Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts erhielten die Naturwissenschaften<br />
großen Aufschwung, vor allem auf biologischem Gebiet. Das hatte<br />
zur Folge, dass an Gymnasien, beson<strong>der</strong>s aber an Realschulen, <strong>der</strong><br />
naturwissenschaftliche Unterricht eingeführt wurde. In den<br />
Volksschulen wurden die Schüler im Rahmen des Faches Naturgeschichte<br />
mit einzelnen Pflanzenarten bekannt gemacht. Als<br />
Anschauungsmaterial dienten an allen Schultypen Pflanzen aus<br />
Anzucht- und Liefergärten, die durch Initiative von Lehrern<br />
gegründet wurden.<br />
Paradiesgärtlein (Furttenbach 1663)<br />
Nach 1870 kam es in Deutschland in <strong>der</strong> sogenannten Grün<strong>der</strong>zeit<br />
zu einem starken wirtschaftlichen und politischen Aufschwung. In<br />
dieser Zeit entwickelte sich die Reformpädagogik in einer Vielzahl<br />
von Strömungen. In <strong>der</strong> Arbeitsschulbewegung, <strong>der</strong>en bedeutendster<br />
Vertreter Kerchensteiner war, wurde <strong>der</strong> manuellen<br />
Arbeit größere Aufmerksamkeit geschenkt. Vor allem auf diesen<br />
Pädagogen beruft sich die Arbeitsschulbewegung in <strong>der</strong> Weimarer<br />
Republik.<br />
Das Anliegen des Arbeitsschulgartens wurde in den Jahren von<br />
1933 bis 1945 zerstört. Durch Erlass <strong>der</strong> nationalsozialistischen<br />
Erziehungsadministration wurde zwar angestrebt, je<strong>der</strong> Schule<br />
einen Schulgarten anzuglie<strong>der</strong>n, die Hauptmotive waren jedoch<br />
solche Zielstellungen wie die Rassenlehre, die Vererbungslehre, <strong>der</strong><br />
Kampf ums Dasein und die Ertragssteigerung.<br />
Seite 5<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
GESCHICHTE DER<br />
SCHULGARTENBEWEGUNG<br />
Die historischen Wurzeln <strong>der</strong><br />
Schulgärten gehen weit bis an den<br />
Anfang des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts zurück.<br />
Zunächst waren es die geistigen<br />
Strömungen <strong>der</strong> Pietisten und <strong>der</strong><br />
Philanthropen, die zu den ersten<br />
Schulgartengründungen führten.<br />
Im Laufe des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts nahm<br />
dann, durch die rasante Entwicklung <strong>der</strong><br />
Naturwissenschaften, auch das Interesse<br />
am Garten als Ort <strong>der</strong> Anschauung und<br />
<strong>der</strong> Lehre zu. Die entscheidenden<br />
Impulse für die Entwicklung <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong>n stammen jedoch<br />
aus <strong>der</strong> Reformpädagogik. So entwickelten<br />
sich in Berlin, vor allem in <strong>der</strong> Zeit<br />
zwischen 1920 und 1933, sehr viele<br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong>n.<br />
Der Zweite Weltkrieg unterbricht die<br />
blühende Phase des Gartenarbeitsschulgedankens<br />
und stellt seine<br />
humanistischen Ansprüche unter die<br />
nationalsozialistische Ideologie.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg wird<br />
versucht, wie<strong>der</strong> an die Tradition <strong>der</strong><br />
zwanziger Jahre anzuknüpfen, doch die<br />
theoretischen Ansätze in <strong>der</strong> Schule<br />
verdrängen vielfach die praktische<br />
Schulgartentätigkeit.<br />
Schulklasse in <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
<strong>Wedding</strong> (50er Jahre)<br />
Seit den achtziger Jahren ist eine neue<br />
Phase <strong>der</strong> Schulgartenbewegung zu beobachten,<br />
diestarke Impulse von <strong>der</strong><br />
Umweltbewegung erhällt.
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Weitere Impressionen aus den<br />
Archiven <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
<strong>Wedding</strong> (50er Jahre):<br />
Radieschenernte<br />
Unterricht im Freien<br />
Mädchen beim Topfen<br />
SITUATION NACH DEM<br />
ZWEITEN WELTKRIEG...<br />
Nach 1945 nahm die Schulgartenbewegung in den<br />
Besatzungszonen bzw. später in den beiden Teilen<br />
Deutschlands jeweils einen an<strong>der</strong>en Weg. Während die<br />
Pädagogik in <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland zwar an die<br />
Erfahrungen <strong>der</strong> Reformpädagogik <strong>der</strong> 20er Jahre<br />
anknüpfte, schlummerte im wesentlichen die<br />
Schulgartenidee bis in die achtziger Jahre.<br />
Auf dem Gebiet <strong>der</strong> DDR wurde dagegen die Arbeit <strong>der</strong><br />
Schulgärten weitergeführt. Zunächst wurde ab 1959 <strong>der</strong><br />
Schulgartenunterricht in den Heimatkundeunterricht <strong>der</strong><br />
Klassen 1 bis 4 und den Biologieunterricht <strong>der</strong> Klassen 5 und<br />
6 integriert. 1963 wurde <strong>der</strong> Schulgartenunterricht zu<br />
einem selbständigen Fach mit eigenem Lehrplan. Im<br />
Mittelpunkt <strong>der</strong> Lehrpläne, standen <strong>der</strong> Arbeits- und<br />
Produktionsprozess und die Kollektiverziehung <strong>der</strong> Schüler.<br />
Der Schulgarten selbst, den die meisten Schulen besitzen,<br />
war streng nach dem Produktionsprinzip aufgebaut und bot<br />
somit wenig Möglichkeiten, ökologische Fragen stärker zu<br />
berücksichtigen.<br />
In <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland war es vor allem <strong>der</strong><br />
Beginn <strong>der</strong> Umweltbewegung in den 70er Jahren, <strong>der</strong> die<br />
Schulgartenidee neu belebte. An zahlreichen Schulen<br />
wurden in <strong>der</strong> Folgezeit Bereiche erschlossen, in denen<br />
Erfahrungen mit <strong>der</strong> natürlichen Umwelt gemacht werden<br />
können. Der Unterricht in Schulgärten bzw. in naturnahem<br />
Schulgelände ist im Gegensatz zur damaligen Situation in<br />
<strong>der</strong> DDR an den Sachkunde- und Biologieunterricht<br />
gebunden. Als Mangel erweist sich jedoch, dass nur wenige<br />
Lehrer gartenbauliche und gartenökologische Kenntnisse<br />
besitzen, da in <strong>der</strong> Lehrerbildung diese Thematik immer<br />
noch kaum berücksichtigt wird.<br />
Schulklasse <strong>der</strong> Rehberge-Grundschulenach Besuch in <strong>der</strong> GAS<br />
<strong>Wedding</strong> (1979)<br />
Seite 6
PERSPEKTIVEN FÜR DIE<br />
ZUKUNFT...<br />
Der Schulgartenunterricht gewinnt eine immer größere<br />
Bedeutung. Wie kaum ein an<strong>der</strong>er Bereich in <strong>der</strong> Schule<br />
eignet er sich dazu, bereits jüngeren Schulkin<strong>der</strong>n beim<br />
Anbau von Kulturpflanzen das notwendige pflegerische und<br />
schützende Verhältnis zur natürlichen Umwelt zu vermitteln.<br />
Gleichzeitig erhalten die Schüler Gelegenheit, Natur<br />
konkret zu erfahren und schonendes Verhalten gegenüber<br />
<strong>der</strong> Natur einzuüben.<br />
Der Begriff „Schulgarten“ darf sich nicht nur auf eine<br />
Gemüse- und Blumenanbaufläche beziehen, son<strong>der</strong>n muss alle<br />
Flächen, die im Schulgelände gärtnerisch und ökologisch<br />
genutzt werden können, umfassen. Die zunehmende<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzung mit ökologischen Fragen im Schulgarten<br />
und naturnahen Schulgelände befähigt zu Toleranz, trägt<br />
zum Umweltbewusstsein bei, formt die Individualität von<br />
Lehrern und Schülern und for<strong>der</strong>t zur Interdisziplinarität<br />
und Komplexität heraus.<br />
Die Initiative <strong>der</strong> Umwelterziehung liegt heute überwiegend<br />
bei den Umweltzentren, Ökostationen, Schulbiologiezentren<br />
und Freilandlaboren. Während Umweltzentren vor allem eine<br />
Stätte <strong>der</strong> Umweltbegegnung für Menschen aller Altersschichten<br />
sind, in denen <strong>der</strong> pädagogische Bereich nur einen<br />
Schwerpunkt darstellt, kann Schulgartenunterricht die<br />
Umwelterziehung in <strong>der</strong> allgemeinbildenden Schule in<br />
hervorragen<strong>der</strong> Weise repräsentieren. Ein solcher<br />
Schulgarten bietet auch für an<strong>der</strong>e Fächer, beson<strong>der</strong>s für<br />
den Sachkunde- und Biologieunterricht, ein reichhaltiges<br />
Betätigungsfeld.<br />
So versucht die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>, Raum und<br />
Möglichkeiten zu bieten, um konkrete Schulprojekte zu<br />
ermöglichen und zu för<strong>der</strong>n. Vielfältige Themen können auf<br />
dem Gelände behandelt werden, und die Bereitstellung von<br />
Materialien und Anregungen für den Unterricht erfolgen auf<br />
Wunsch. Die Durchführung von Projektwochen ist ebenfalls<br />
möglich.<br />
Seite 7<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Auf dem Kompost.<br />
Mädchen beim Knöpfen.<br />
Fleißige Gartenarbeit.<br />
Das Geerntete darf behalten werden.
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Luftbild Scharnweberstr. 159<br />
Schüler arbeiten am Feld<br />
Schulgarten an <strong>der</strong> Humboldthain-<br />
Grundschule<br />
STANDORTE DER<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Hauptgarten:<br />
13405, Scharnweberstr. 159<br />
Ca. 22.000 m² / max. 12 Klassen<br />
Filiale (Seestr.74)<br />
Ca. 16.000 m² / max. 26 Klassen<br />
Filiale (Afrikanische Str. 17)<br />
Ca. 2.500 m² / max. 3 Klassen<br />
Filiale (Amrumer Str. 30)<br />
Ca. 1.600 m² / max. 3 Klassen<br />
Filiale (Son<strong>der</strong>burger. 1/2)<br />
Ca. 2.500 m² / max. 5 Klassen<br />
Weitere Schulgärten im <strong>Wedding</strong>:<br />
- 7.G Brü<strong>der</strong>-Grimm-Grundschule<br />
- 8.G Wilhelm-Hauff -Grundschule (600 m²)<br />
- 14.G Humboldthain-Grundschule (200 m²)<br />
- 15.G An<strong>der</strong>sen-Grundschule (300 m²)<br />
- 16.G Heinrich-Seidel-Grundschule (1480 m²)<br />
- 17.G Gustav-Falke-Grundschule (800 m²)<br />
- 18.G Vineta-Grundschule (600 m²)<br />
- 1.OH Hans-Bredow-Oberschule (300 m²)<br />
- 3.OH Theodor-Plivier-Oberschule (300 m²)<br />
- 2.OR Herbert-Hoover-Oberschule (200 m²)<br />
- 3.O Ernst-Reuter-Oberschule (1400 m²)<br />
- 2.SL Wilhelm-Busch-Son<strong>der</strong>schule (300 m²)<br />
Seite 8
ORGANISATION DER<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING – MITARBEITER ...<br />
Leiter <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong>: Helmut Krüger-Danielson<br />
(Studienrat an <strong>der</strong> Lessing-<br />
Oberschule, III 1. OG)<br />
Gartenmeisterin: Anneliese Axnick<br />
Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>:<br />
Der <strong>Wedding</strong>, ehemals in Zeiten grauer<br />
Hinterhofmilieus noch als „roter<br />
<strong>Wedding</strong>“ berühmt, präsentiert sich<br />
heute, nicht zu unrecht, gerne als „Der<br />
Grüne <strong>Wedding</strong>“. So ist im Laufe <strong>der</strong><br />
Zeit ein Netz von Grünflächen und<br />
Grünzügen entstanden, zu denen auch die<br />
Flächen <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
gehören.<br />
Das Netz „Grüner Lernorte“ soll durch<br />
die überall im Bezirk <strong>Wedding</strong> verteilten<br />
Schulgartenstandorte und Flächen <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> „geknüpft“ Michael Müller<br />
werden. Allen Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
soll die Möglichkeit geboten werden, egal wo im Bezirk sich<br />
ihre Schulen befinden, praktisch in <strong>der</strong> Natur tätig zu sein<br />
und ein eigenes Umweltbewusstsein zu bilden.<br />
Seite 9<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Ständige Mitarbeiter in <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>:<br />
(Stand März 2000)<br />
Gerhard Gassmann<br />
Elvira Kanigowski<br />
Mehmet Karatas
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Vom „Schaukel- Wilhelm“ zur<br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong>:<br />
„...Die verarmte Stadt hat sich<br />
keine großzügigen baulichen<br />
Anlagen, keinen luftigen Saal,<br />
keine breiten Glasfronten, keine<br />
Zentralheizung leisten können.<br />
Die Zimmer haben gerade<br />
geringe Höhe, durch eins zieht<br />
sich ein langes Ofenrohr, die<br />
Fenster sind klein - und gerade<br />
dadurch ist ein fast dörflicher<br />
Rahmen gegeben.<br />
Von beson<strong>der</strong>em Reiz aber ist die<br />
malerische Gestaltung, für die<br />
zwei <strong>Wedding</strong>er Künstler<br />
herangezogen wurden.<br />
Fische und bunte Pilze aller Art,<br />
vielerlei Spielzeug, das sich aus<br />
Kastanien und Bucheckern<br />
basteln lässt (...) und die<br />
Längsflächen <strong>der</strong> beiden<br />
Schulzimmer schmücken<br />
zartfarbige Malereien:<br />
einmal Erntemotive mit <strong>der</strong> Fülle<br />
<strong>der</strong> Sommergewächse -<br />
Bartweizen und Ackerwinden,<br />
Scharbockskraut und<br />
Mäusegerste, Mohn ...<br />
(...)- zum an<strong>der</strong>en das zierliche<br />
Geschehen <strong>der</strong> "Vogelhochzeit":<br />
Die Finken, Meisen und Zeisige in<br />
allen Spielarten, dazu Lerche und<br />
Zaunkönig. Ein Gewoge von<br />
grünen Zweigen, in <strong>der</strong> Mitte das<br />
Vogelbrautpaar mit Schleier und<br />
Zylin<strong>der</strong> - eine wahre<br />
Kin<strong>der</strong>freude...“.<br />
aus: „Der Kurier“; 1951<br />
Anmerkung des Autors: lei<strong>der</strong><br />
existieren die beiden Wandmalereien<br />
nicht mehr, nur diese Abbildung ist<br />
vorhanden.<br />
STANDORTE...<br />
Scharnweberstraße 159<br />
-Geschichte eines Standortes-<br />
Das Gelände in <strong>der</strong> Scharnweberstraße war schon im letzten<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t beliebter Ausflugsort, was auf die mehreren<br />
Wirtshäuser zurückzuführen ist, die sich hier befanden. Das<br />
berühmteste unter ihnen war <strong>der</strong> „Schaukel- Wilhelm“, das<br />
sich gegen Ende <strong>der</strong> achtziger Jahre des letzten<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts dort befand. Dieses Wirtshaus wurde nach<br />
den vom Besitzer, Wilhelm Reichert, im Garten<br />
aufgestellten Schaukeln, so genannt.<br />
Nach <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende gelangte das Gebiet in den<br />
Besitz <strong>der</strong> Stadt und wurde 1929 an die<br />
Wohnungsbaugesellschaft Eintracht verpachtet. Um 1933<br />
stand das Gelände zusammen mit dem darauf befindlichen<br />
Haus leer. Eine Zeitlang übte hier ein Hundedressurverein,<br />
später war das Gelände Treffpunkt <strong>der</strong> HJ. Während des<br />
Zweiten Weltkrieges soll sich hier eine Schweinemästerei<br />
befunden haben. Ausserdem soll es auch als Übungsgelände<br />
<strong>der</strong> „Maikäfer-Kaserne“ gedient haben.<br />
Auch nach dem Krieg stand das Gelände nicht leer, son<strong>der</strong>n<br />
bot Platz für einen Autoschlachthof, einen Dachdeckerbetrieb<br />
und eine Gärtnerei. Der <strong>Wedding</strong>er Schulrat Rutz<br />
gab den Impuls zum Rückkauf des Grundstückes. Darauf<br />
folgte die Einrichtung <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> mit<br />
<strong>der</strong> Unterstützung des späteren Schulrates Friedrich<br />
Krüger. Die Benennung <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />
nach Friedrich Krüger, am 8.5.1992, geschah als Würdigung<br />
seiner Verdienste in jener Zeit.<br />
Seite 10
STANDORTE...<br />
Seestraße 74<br />
-Der zweite große Standort-<br />
Das Gelände in <strong>der</strong> Seestraße umfasst eine Fläche von ca. 18 000<br />
m 2 . Davon wird eine Teilfläche (ca. 2000 m 2 ) von einer<br />
Töpfergruppe sowie an<strong>der</strong>en Kunst- und Werkgruppen <strong>der</strong><br />
Volkshochschule <strong>Wedding</strong> genutzt. Zusammen mit dem Hauptgarten<br />
in <strong>der</strong> Scharnweberstraße 159 und den weiteren Filialen <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> bildet <strong>der</strong> Garten in <strong>der</strong> Seestraße<br />
einen wichtigen Teil des Netzes „Grüner Lernorte“ im <strong>Wedding</strong>.<br />
Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> in <strong>der</strong> Seestraße wird seit 1957 für<br />
schulische Zwecke genutzt. Die Fläche wurde vorher vom<br />
Gartenamt <strong>Wedding</strong> für Anzucht- und Baumschulzwecke genutzt.<br />
Durch die mittlerweile über 40-jährige intensive und qualifizierte<br />
gärtnerische Pflege durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
<strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> weist dieses Gelände hervorragende<br />
Eigenschaften (Bodenqualität, Obstbaumbestand etc.) auf.<br />
Teilflächen sind mit einem wertvollen alten Laubbaumbestand<br />
ausgestattet. Die Gartenflächen werden naturnah und unter <strong>der</strong><br />
Berücksichtigung ökologischer Aspekte bewirtschaftet.<br />
Die Fläche teilt sich auf in<br />
Ca. 11 000 m 2<br />
Klassenfel<strong>der</strong><br />
Ca. 400 m 2<br />
Spiel- und Ruheflächen<br />
Ca. 3 300 m 2 Wege<br />
Ca. 1 000 m 2 Nebenflächen (Kompost,<br />
Anzucht, Material etc.)<br />
Ca. 300 m 2<br />
Gebäude<br />
Summe: Ca. 16 000 m 2 Gesamtfläche<br />
Seite 13<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Winter<br />
Frühling<br />
Sommer<br />
Sommerferien<br />
Herbst
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Kommunalpolitik im<br />
Papiercomputer:<br />
Ergebnis:<br />
Die Elemente, die bei kommunalen<br />
Entscheidungen berücksichtigt<br />
werden, beeinflussen sich mehr o<strong>der</strong><br />
weniger gegenseitig und stehen<br />
untereinan<strong>der</strong> in vielfältigen<br />
Wechselbeziehungen.<br />
Auch die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> ist<br />
abhängig von kommunal-politischen<br />
Entscheidungen (Finanzen, Personal<br />
und Grundstücksfragen)<br />
Umwelterziehung:<br />
Versuch (!) <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong><br />
pädagogischen Jahresleistung eines<br />
Schulgartens (pro Schüler und für<br />
520 Schüler):<br />
Pädagog. Leistung: 1 Schüler<br />
Umweltwissen: 6,00<br />
Naturerfahrung: 10,00<br />
Praktisches Lernen: 12,00<br />
Aggressionsabbau: 8,00<br />
Regelbeschulung: 6,00<br />
Summe: 42,00<br />
Summe (für 520 Schüler): 21.840,00<br />
Vorteile <strong>der</strong> Modellrechnung:<br />
Auch für Gemüse, Kräuter<br />
und Blumen kann man ein<br />
vergleichbares<br />
Rechenmodell aufstellen.<br />
Die Zahl <strong>der</strong> Laub- und<br />
Obstbäume, <strong>der</strong> Gemüseanbauflächen<br />
und <strong>der</strong><br />
jährlich betreuten Schulkin<strong>der</strong><br />
kann verän<strong>der</strong>t<br />
werden.<br />
Die angenommenen Werte<br />
<strong>der</strong> jährlichen Leistung<br />
können variiert werden.<br />
Das Prognosedatum kann<br />
verän<strong>der</strong>t werden.<br />
Auf eine ausführliche Darstellung<br />
des Wettbewerbsbeitrages wurde<br />
bewusst verzichtet. Alle Materialien<br />
können in <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
<strong>Wedding</strong> eingesehen werden<br />
STANDORTE...<br />
Der Wert eines Schulgartens<br />
Der Wettbewerbsbeitrag zum <strong>Wedding</strong>er Schul-Umweltpreis<br />
„Global denken, lokal handeln“ wurde im Herbst 1994 von einem<br />
Erdkunde-Grundkurs (1.Semester) des Lessing-Gymnasiums<br />
erarbeitet.<br />
Unter dem Motto „Ein Garten ist mehr als die Summe seiner<br />
Bäume“ wurde zum Nachdenken, Mitmachen, Diskutieren und<br />
Handeln aufgerufen. Im Mittelpunkt stand die Bedeutung eines<br />
„Grünen Lernortes“ im Bezirk <strong>Wedding</strong>.<br />
Computermodell zum Wert eines Schulgartens:<br />
Als Grundlage für die Modellrechnungen diente das Fensterbuch<br />
„Ein Baum ist mehr als ein Baum“ von Fre<strong>der</strong>ic Vester (1985).<br />
F. Vester versucht die Leistungen, die ein „Baum an sich“ erbringt,<br />
in ihrer Vernetzung untereinan<strong>der</strong> darzustellen und sie in DM<br />
umzurechnen.<br />
Mit Hilfe eines Computermodels wurden die Leistungen eines<br />
Schulgartens (in DM) für ein Jahr berechnet und für die Jahre, die<br />
die Einrichtung schon besteht hoch gerechnet.<br />
Bis 1994 erbrachte <strong>der</strong> Schulgarten an Leistungen ca.<br />
27 Millionen (!) DM und wird im Jahr 2000 etwa 31 Millionen DM<br />
erbracht haben. Dies entspricht einer jährlichen Leistung von ca.<br />
670.000 DM.<br />
Seite 14<br />
Modell nach F. Vester
SCHULGARTENORDNUNG<br />
aus den fünziger Jahren...<br />
Seite 15<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
1) Der Schulgarten dient nur<br />
unterrichtlichen Zwecken und<br />
gärtnerischer Betätigung. Er ist kein<br />
Spielplatz.<br />
2) Den Schülern ist das Betreten <strong>der</strong><br />
Gartenanlagen nur unter Aufsicht einer<br />
Lehrkraft gestattet.<br />
3) Der Geräteempfang vollzieht sich in<br />
Gegenwart einer Lehrkraft. Die Geräte<br />
sind nach <strong>der</strong> Arbeit gesäubert und<br />
vollzählig abzugeben. Schäden werden in<br />
<strong>der</strong> Geräteausgabe gemeldet.<br />
4) Die Wasserbecken sind keine<br />
Badewannen.<br />
5) Die hochempfindlichen Sprenger<br />
dürfen von den Schülern auf keinen Fall<br />
auch nur berührt werden.<br />
6) Der künstlich angelegte Teich und <strong>der</strong><br />
Bach dürfen nicht betreten werden. Auch<br />
das Betreten des Teichufers ist nicht<br />
zugelassen.<br />
7) Es ist darauf zu achten, daß die<br />
Schüler auf den Wegen und ihrem<br />
Klassenfelde bleiben.<br />
8) Nur die Liegewiese darf betreten<br />
werden; nicht aber die Rasenfläche auf<br />
den Abhängen.<br />
9) Der Hügel darf nur auf den<br />
gekennzeichneten Wegen betreten<br />
werden.<br />
10) „Haltet auf Sauberkeit!“: Papier in die<br />
Papierkörbe! Steine auf den Steinhaufen!<br />
Gesunde Pflanzenteile auf den neuen<br />
Komposthaufen! Kranke Pflanzenteile in<br />
die Brandgrube!<br />
11) Das Abreißen und Pflücken von Blumen<br />
ist außerhalb <strong>der</strong> eigenen Klassenfel<strong>der</strong><br />
untersagt.<br />
12) Um 19 Uhr wird <strong>der</strong> Schulgarten<br />
geschlossen.<br />
Diese Schulgartenordnung ist zu Beginn<br />
<strong>der</strong> Frühjahrs- und <strong>der</strong> Herbstarbeit zum<br />
Gegenstand <strong>der</strong> Belehrung <strong>der</strong> Schüler zu<br />
machen.
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Alter Gartenplan<br />
„...Ein sehnlicher Wunsch aller auf<br />
dem Gebiet <strong>der</strong> Schulgartenarbeit<br />
tätigen Lehrkräfte ist mit <strong>der</strong><br />
Schaffung eines Schulgartens auf<br />
dem 18 000 qm großen Grundstück<br />
Scharnweberstrasse 158/159 in<br />
Erfüllung gegangen.<br />
Dieser Schulgarten nimmt es in <strong>der</strong><br />
Zweckmäßigkeit und Schönheit<br />
bestimmt mit den Schulgärten<br />
an<strong>der</strong>er Bezirke auf und ist ein<br />
ideales Unterrichtsgelände.<br />
Das auf dem Grundstück vorhandene<br />
zweistöckige massive Stallgebäude<br />
wurde für Unterrichtszwecke<br />
umgebaut und das Gelände selbst<br />
durch das Gartenamt sinnvoll<br />
bepflanzt. In dem Schulgarten<br />
werden ab 01.03.1950 12 <strong>Wedding</strong>er<br />
Schulen tätig sein und ihren<br />
Schülern durch praktische Arbeit<br />
wertvolle botanische, biologische und<br />
gärtnerische Kenntnisse<br />
vermitteln.(...)“<br />
Aus: Jahresbericht 1949<br />
BzA <strong>Wedding</strong> Heimatarchiv<br />
VI Bez Per 15 1949/2. Ex.<br />
Herr Gerhard Stüllein<br />
CHRONIK (1950)<br />
VOR DEM ZWEITEN WELTKRIEG:<br />
Es existierte keine bezirkliche <strong>Gartenarbeitsschule</strong>, doch<br />
gab es einzelne Schulgärten direkt an Schulen, z.B. in <strong>der</strong><br />
Böttgerstr. 4 (Diesterweg- Gymnasium, Fläche ca. 2500 m 2 ,<br />
wurde einem Turnhallenneubau geopfert) und an <strong>der</strong><br />
Gotenburger Str. 2-8 (auf dem Gelände des heutigen<br />
Oberstufenzentrums).<br />
Als Bezugsquell für Pflanzen etc. wurde vom Bezirk <strong>der</strong><br />
Zentralschulgarten Blankenburg mitbenutzt.<br />
NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG:<br />
Die Schulgartenarbeit begann im Frühjahr 1950 zunächst<br />
auf dem Gelände in <strong>der</strong> Scharnweberstr. 159 und auf einem<br />
Gelände in <strong>der</strong> Teichstrasse (Fläche ca. 7000 m 2 ).<br />
Ein noch vorhandener Gartenplan in Form eines Aquarells<br />
zeugt von <strong>der</strong> Anfangsphase auf diesem Gelände.<br />
Der Schulgarten in <strong>der</strong> Teichstrasse lag ausserhalb des<br />
Bezirkes <strong>Wedding</strong> im Nachbarbezirk Reinickendorf. Hier<br />
begann die Schulgartenarbeit schon kurz vor dem Zweiten<br />
Weltkrieg. Durch die guten Kontakte <strong>der</strong> Bezirksverwaltung<br />
zu <strong>der</strong> französischen Besatzungsmacht wurde das Gelände<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg den <strong>Wedding</strong>er Schulen zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
1949:<br />
In diesem Jahr wurde das 18.000 m 2 große Gelände<br />
in <strong>der</strong> Scharnweberstr. 159 für die Schulgartenarbeit<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Reinhold Thiele (Lehrer an <strong>der</strong> Gottfried-Röhl-<br />
Grundschule) wird <strong>der</strong> erste Leiter <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
<strong>Wedding</strong>.<br />
Herr Otto Krutz wird erster Gartenmeister <strong>der</strong> GAS<br />
<strong>Wedding</strong> (für 2 1/2 Jahre), bevor er zum Gartenamt<br />
überwechselt.<br />
Herr Willi Heise wir Nachfolger von Otto Krutz als<br />
Gartenmeister. Nach 1 1/2 Jahren wechselt er jedoch<br />
auch zum Gartenamt.<br />
1950:<br />
Gerhard Stüllein wird Nachfolger von R. Thiele als<br />
Leiter <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong>.<br />
1.3.1950:<br />
Zwölf <strong>Wedding</strong>er Schulen sind in <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
<strong>Wedding</strong> tätig und vermitteln ihren<br />
Schülern durch praktische Arbeit wertvolle botanische,<br />
biologische und gärtnerische Kenntnisse.<br />
Seite 16
CHRONIK (1950-1968)<br />
15.9.1950:<br />
Gebäudeübergabe in <strong>der</strong> GAS Scharnweberstraße,<br />
Hauptschulrat Friedrich Krüger hatte sich maßgeblich<br />
für die Errichtung <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong> eingesetzt.<br />
Die Baukosten für das neue Schulgebäude betrugen<br />
ca. 500 000,- DM.<br />
Außerdem wurde an <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en Straßenfront ein<br />
Wohngebäude mit Dienstwohnungen errichtet. Familie<br />
Krutz (Gärtnermeister) bewohnt eine <strong>der</strong> Wohnungen.<br />
1. Juli 1955:<br />
Herr Heinrich Heidt übernimmt die Aufgabe als<br />
Gartenmeister in <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong>.<br />
Herr Erwin Graaf ist stellvertreten<strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong><br />
GAS <strong>Wedding</strong> bis 1968.<br />
1957:<br />
Das gepachtete Gelände in <strong>der</strong> Teichstraße muss<br />
geräumt werden, da auf dem Gelände von <strong>der</strong> GSW<br />
Wohnungsneubauten gebaut werden.<br />
Das danebenliegende Humboldt-Krankenhaus hatte<br />
ohnehin für eine mögliche Erweiterung das<br />
Vorkaufsrecht für das Gelände.<br />
Die Filiale <strong>der</strong> GAS zieht auf das Gelände an <strong>der</strong><br />
Seestraße um. Diese Fläche wurde vorher vom<br />
Gartenamt <strong>Wedding</strong> genutzt.<br />
Im Zusammenhang mit dem Umzug erhält die GAS für<br />
die Fläche an <strong>der</strong> Teichstraße eine Abfindung von<br />
11000,- DM.<br />
Die Bereitstellung des Geländes und <strong>der</strong> finanzielle<br />
Ausgleich war maßgeblich dem hartnäckigen<br />
Verhandlungsgeschick von Hauptschulrat Friedrich<br />
Krüger zuzuschreiben. Mit dem Geld kann <strong>der</strong> Umzug<br />
finanziert werden (Gebäude, Gewächshäuser).<br />
1965:<br />
Richard Kunze wird zunächst neben Herrn Stüllein als<br />
Leiter für die Filiale in <strong>der</strong> Seestraße benannt.<br />
1. April 1968:<br />
Richard Kunze wird zum alleinigen Leiter <strong>der</strong> GAS<br />
ernannt. Unter seiner Leitung geht die Entwicklung <strong>der</strong><br />
GAS mit „großen Schritten voran“. Sein Einfühlungsvermögen<br />
und seine Kollegialität sowie seine guten<br />
Kontakte zur Verwaltung wirken sich positiv auf die<br />
Entwicklung <strong>der</strong> GAS aus.<br />
Seite 17<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Wohngebäde 1950<br />
Heinrich Heidt<br />
Friedrich Krüger
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Die alten Treibhäuser<br />
Schlauch<br />
Blindengarten<br />
Hr. Hofmann am Bienenschaukasten<br />
CHRONIK (1968-1985)<br />
1968:<br />
Zuständiger Schulrat im Schulamt ist Herr Friedl Göing.<br />
1974:<br />
Bau von kleinen Treibhäusern.<br />
24. Juli 1978:<br />
Zuständige Schulrätin im Bezirksamt ist Frau Ingeborg<br />
Citron.<br />
1978:<br />
Herr Kunze wird pensioniert und übergibt die<br />
Leitung <strong>der</strong> GAS an Frau Gisela Weinhold<br />
(Oberstudienrätin an <strong>der</strong> Ranke-Oberschule).<br />
ab 1980:<br />
Das Bienenhaus wird jetzt von einem Imker<br />
(Herr Lehmberg) betreut.<br />
1985:<br />
Eine erhebliche Erweiterung <strong>der</strong> genutzten Fläche in<br />
<strong>der</strong> Scharnweberstr. 159 wird möglich. Ein „Schlauch“<br />
hinter <strong>der</strong> Fa. Auto Veri kann jetzt als Anzucht- und<br />
Kompostfläche genutzt werden.<br />
Außerdem überlässt das Gartenamt <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong><br />
die Nutzung einer verrohrten Fläche des „Schwarzen<br />
Grabens“ und eines kleinen Wäldchens in unmittelbarer<br />
Nähe des Volksparkes Rehberge. Dies wurde möglich,<br />
nachdem die Pläne für eine Verlängerung <strong>der</strong> Autobahn<br />
auf dieser Trasse auf politischer Ebene endlich „ad<br />
acta“ gelegt worden waren.<br />
ab 1985:<br />
In Zusammenarbeit zwischen dem Gartenbauamt<br />
<strong>Wedding</strong> und <strong>der</strong> GAS wird aus ABM-Mitteln und<br />
Son<strong>der</strong>mitteln <strong>der</strong> BVV- <strong>Wedding</strong> ein Blindengarten<br />
errichtet. Insgesamt stehen für diese Maßnahme<br />
40000,-DM zur Verfügung. Auf einem etwa 900 m 2<br />
grossen Gelände sind ca. 100 Arten aus 36<br />
Pflanzenfamilien vertreten.<br />
Der Imker (Herr Hofmann) vom Imkerverein<br />
Reinickendorf übernimmt das Bienenhaus.<br />
Frau Wiebke Danielson (Lehrerin an <strong>der</strong> Rehberge-<br />
Grundschule) wird Stellvertreterin von Frau Weinhold.<br />
Seite 18
CHRONIK (1986-1990)<br />
1986:<br />
Die Fläche <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> und <strong>der</strong> mit<br />
betreuten Schulgärten im Bezirk hat eine Gesamtfläche<br />
von ca. 70.430 m 2 erreicht.<br />
8. Juni 1986:<br />
Darstellung <strong>der</strong> Aktivitäten <strong>der</strong> GAS mit einem eigenen<br />
Stand auf dem „<strong>Berliner</strong> Umweltmarkt“ vor dem<br />
Rathaus <strong>Wedding</strong><br />
1. Juni 1988:<br />
Frau Weinhold wird pensioniert und übergibt die Leitung<br />
<strong>der</strong> GAS an Frau Gisela Draeger (Lehrerin an <strong>der</strong><br />
Winkelried-Oberschule (Realschule)).<br />
30. Mai 1989:<br />
Letzter Arbeitstag des Gartenmeisters<br />
Heinrich Heidt.<br />
34 Jahre hatte er die gärtnerische Leitung <strong>der</strong> GAS<br />
inne. Mit einem enormen Engagement, mit<br />
Organisationstalent, fachlichem Geschick und vielen<br />
sorgsam gepflegten menschlichen Kontakten im Bezirk<br />
<strong>Wedding</strong>, aber auch weit darüber hinaus, hat er den<br />
Aufbau <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong> in seiner heutigen Gestalt und<br />
Größe als ein beeindruckendes Lebenswerk hinterlassen.<br />
1. Juni 1989:<br />
Frau Petra Euteneuer übernimmt als Nachfolgerin von<br />
Herrn Heidt die Aufgabe <strong>der</strong> gärtnerischen Leitung <strong>der</strong><br />
GAS als Gartenmeisterin.<br />
Umstellung <strong>der</strong> Beschriftung <strong>der</strong> Saatguttütchen und<br />
<strong>der</strong> Zusammenstellung einer jährlich aktuellen<br />
Saatgutliste auf EDV.<br />
1990:<br />
Von <strong>der</strong> Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und<br />
Umweltschutz (Abt. III) wird ein „Schutz-, Pflegeund<br />
Entwicklungskonzept für die flächenhaften<br />
Naturdenkmale in Berlin (West)“ vorgelegt. Es enthält<br />
eine umfangreiche Untersuchung über die Düne auf dem<br />
Gelände <strong>der</strong> GAS in <strong>der</strong> Scharnweberstrasse.<br />
Herr Helmut Krüger-Danielson (Studienrat an <strong>der</strong><br />
Lessing-Oberschule(Gymnasium)) wird Stellvertreter<br />
von Frau Draeger.<br />
Seite 19<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Stand Umwelttag 1986<br />
Die neue Gartenmeisterin:<br />
Fr. Euteneuer<br />
Hr. Krüger-Danielson
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Einweihung des H. Heidt- Weges<br />
Schulklasse vor „ihrem“ Baum<br />
Umbau <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong> 1995<br />
Tanzvorführung beim Schul-<br />
Umwelttag-<strong>Wedding</strong> 1999<br />
CHRONIK (1991-1999)<br />
1991:<br />
Frau Dr. Orthmann wird zuständige Schulrätin als<br />
Nachfolgerin von Frau Citron.<br />
1992:<br />
Herr Köpnick löst Frau Dr. Orthmann als zuständiger<br />
Schulrat ab. Sein Nachfolger bis heute ist<br />
Herr Garbisch. Er ist <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> Außenstelle des<br />
Landesschulamts und zuständig für die <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n.<br />
8. Mai 1992:<br />
Benennung <strong>der</strong> Stamm-<strong>Gartenarbeitsschule</strong> in <strong>der</strong><br />
Scharnweberstraße nach dem Hauptschulrat Friedrich<br />
Krüger und Benennung des Hauptweges nach dem<br />
langjährigen Gartenmeister Heinrich Heidt.<br />
1994:<br />
Herr Krüger-Danielson wird pädagogischer Leiter und<br />
damit Nachfolger von Fr.Draeger.<br />
Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> wird Einsatzstelle im<br />
Zuge des Freiwilligen Ökologischen Jahres und bietet<br />
damit Jugendlichen die Möglichkeit praktischer und<br />
ökologischer Tätigkeiten.<br />
10. Oktober 1994:<br />
Anlage eines „Obstbaum-Arboretums“ (Schulwald) auf<br />
dem Gelände in <strong>der</strong> Seestraße 74, das im Rahmen eines<br />
Wettbewerbs durch die "Stiftung Yves Rocher"<br />
geför<strong>der</strong>t wurde.<br />
24. März 1995:<br />
1. Schul-Umwelt-Wettbewerb <strong>der</strong> <strong>Wedding</strong>er Schulen.<br />
1. September 1995:<br />
Einweihung des umgebauten Schulgebäudes in <strong>der</strong><br />
GAS <strong>Wedding</strong>, <strong>der</strong> neuerrichteten Holzwerkstatt und<br />
des neuen Bienenhauses.<br />
1. <strong>Wedding</strong>er Schul-Umwelttag 1995 in <strong>der</strong> GAS.<br />
30. Juni 1999:<br />
Dritter Schul-Umwelttag-<strong>Wedding</strong> in <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> und Verleihung des<br />
„<strong>Wedding</strong>er-Schul-Umweltpreises 1999“.<br />
Seite 20
CHRONIK (1999-2000)<br />
11.Februar 2000:<br />
Die Gärtnermeisterin Frau Anneliese Axnick übernimmt<br />
als Nachfolgerin von Frau Euteneuer die Aufgaben <strong>der</strong><br />
gärtnerischen Leitung <strong>der</strong> GAS.<br />
30.Juni 2000:<br />
Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> und Verleihung des<br />
„<strong>Wedding</strong>er-Schul-Umweltpreises 2000“.<br />
9.September 2000:<br />
Tag <strong>der</strong> offenen Tür: "Wald.Pfad"<br />
Unter dem Motto "Holz - Möglichkeiten einer nachhaltigen<br />
Nutzung" wurde in <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
<strong>Wedding</strong> ein Wald-Pfad eingerichtet.<br />
Zusammen mit dem Bezirksverband <strong>Wedding</strong> <strong>der</strong><br />
Kleingärtner e.V. wird ein neues Tor als Verbindung<br />
zwischen <strong>der</strong> Kolonie Rehberge und <strong>der</strong> GAS eingeweiht.<br />
19.Oktober 2000:<br />
Kürbis-Erntefest<br />
In <strong>der</strong> Filiale Seestr. 74 wird mit den<br />
Schulgartenklassen <strong>der</strong> Ausklang des Gartenjahres<br />
gefeiert. Kürbisse sollen dabei eine beson<strong>der</strong>e Rolle<br />
spielen...<br />
8.November 2000:<br />
Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> im Netz ("WeSUNet")<br />
Neue Informationsmöglichkeiten (Internet, CD usw.)<br />
über "Grüne Lernorte" im <strong>Wedding</strong> werden vorgestellt.<br />
Ende 2000:<br />
Neues Gewächshaus<br />
Am Ende des Jahres soll in <strong>der</strong> Scharnweberstr. das<br />
neue Gewächshaus eingeweiht werden!<br />
Seite 21<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Schulgärten (10. Mai 1951)<br />
1. GAS Scharnweberstr.158/159<br />
18.000 m 2<br />
20 Klassen<br />
4., 6., 8., 9., 15., 18., 19., 27., 28.,<br />
40. Schwerhörigen Schule<br />
2. GAS Teich- Ecke St. Gallert Straße<br />
7.900 m 2<br />
12 Klassen<br />
8., 9., 37., 38., Lessing Oberschule<br />
3. Schulgarten Afrikanische Str. 4<br />
2500 m 2<br />
10 Klassen<br />
II. Hilfsschule u. 30. Schule<br />
4. Schulgarten Osloer Str. 34<br />
2800m 2<br />
25 Klassen<br />
33. und 34. Schule<br />
5. Schulgarten Seestr. 16 /<br />
Ecke Amrumer Str<br />
2300 m 2<br />
5 Klassen<br />
29. und Sprachheilschule<br />
6. Schulgarten Böttgerstr. 4<br />
2000 m 2<br />
2 Klassen<br />
Hausw. Berufsschule<br />
7. Schulgarten Son<strong>der</strong>burger Str. 2-8<br />
2560 m 2<br />
1. u. 2. Schule<br />
6 Klassen<br />
8. Schulgarten Pankstr. 18/19<br />
500 m 2<br />
1 Klasse<br />
9. Schulgarten Prinzenallee 8<br />
225 m 2<br />
3 Klassen<br />
III. Hilfsschule<br />
10. Schulgarten Zechliner Str. 4<br />
400 m 2<br />
2 Klassen<br />
32. Schule<br />
11. Schulgarten Antonstr. 36/41<br />
200 m 2<br />
1 Klasse<br />
I. Hilfsschule<br />
12. Schulgarten Lütticher Str. 47/48<br />
300 m 2<br />
5. Schule<br />
1 Klasse<br />
Insgesamt:<br />
Fläche: 39685 m 2<br />
Klassen: 88 Klassen<br />
INTERVIEW...<br />
Interview vom 13.04.00 von Liliana Borsellino mit Erwin<br />
Graaf (Hr. Graaf war Lehrer an <strong>der</strong> Rübezahl-Grundschule<br />
und stellv. Leiter <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> von 1955 bis<br />
1968.)<br />
GAS: „Können Sie mir beschreiben, wie das Gelände<br />
1950 ausgesehen hat?“<br />
E. Graaf: „Es gab hier überhaupt nichts. Das war ja alles<br />
eine wüste Fläche. Viel, viel Sand, da wurde ja erst<br />
mal Erde hergebracht und wie gesagt <strong>der</strong> Berg,<br />
den haben wir dann mit Grasplatten belegt. Das<br />
war eine Arbeit, sage ich Ihnen, da haben wir<br />
monatelang dran gearbeitet. Und <strong>der</strong> Teich, das<br />
war mein persönlicher Wunsch, daß da ein Teich<br />
angelegt wurde und das hat anfangs nicht so<br />
richtig geklappt. Dann war das Ding auch noch<br />
undicht. Ich bin dann mit so einer<br />
schwererziehbare Klasse, die waren schon<br />
zwischen 16 und 19, los. Sie hatten keinen<br />
Schulabschluß und mußten ihn damals noch<br />
nachholen. Deswegen mußten sie noch einmal ein<br />
Jahr zur Schule. Mit denen bin ich rausgefahren<br />
nach Birkenwer<strong>der</strong> und da haben wir dort<br />
Seerosen ausgebuddelt. Dann haben wir sie hier<br />
reingesetzt. Nun war aber kein Untergrund<br />
vorhanden, keine Erde, da haben wir die Kübel mit<br />
Steinen beschwert (...).“<br />
GAS: (Beim Betrachten <strong>der</strong> Abbildung „Vogelhochzeit“<br />
auf Seite 12):<br />
„Die Abbildung hatte ich noch gefunden gehabt.<br />
Es gab ja unter an<strong>der</strong>em in den Klassenräumen<br />
diese wun<strong>der</strong>schönen Wandmalereien.“<br />
E. Graaf: „Die Vogelhochzeit, das haben wir hier auch mit<br />
den Kin<strong>der</strong>n gesungen. Und wir haben ja auch vom<br />
Kollegium her hier gesungen,(...) weil das hier<br />
praktisch <strong>der</strong> „Ableger“ von <strong>der</strong> Rübezahl-<br />
Grundschule war. Es waren jeden Tag Klassen von<br />
uns hier, also zwei bestimmt immer. Die Kin<strong>der</strong><br />
kamen, wenn es sich um sechste Klassen handelte,<br />
schon alleine von da unten hier her. Anfangs<br />
mußten wir da noch mit den Klassen immer her<br />
maschieren. Ein ganz schöner Weg von <strong>der</strong><br />
Utrechterstrasse aus.“<br />
GAS: „Und was für ein Angebot gab es damals?<br />
E. Graaf: „Die Vogelvolieren standen da unten an <strong>der</strong> Mauer.<br />
Da hatten wir Vögel drin, die hatte ich in <strong>der</strong><br />
Schule gehabt und auch hier oben.<br />
Seite 22
Ich hatte ja unten in <strong>der</strong> Rübezahl-Grundschule<br />
fünfzig Aquarien und hier hatten wir auch einen<br />
zusätzlichen Raum voller Fische, da habe ich dann<br />
mit Abiturklassen von <strong>der</strong> Lessing-Oberschule<br />
Untersuchungen gemacht, z.B. kranke Fische<br />
seziert. Das größte Theater war ja mit dem<br />
Krokodil.“<br />
GAS: „Von was für einem Krokodil sprechen Sie?“<br />
E. Graaf: „Wir hatten da so ein Becken. Ein großes Becken,<br />
unten eingelassen. Ich hatte für die Rübezahl-<br />
Schule seinerzeit ein Krokodil besorgt und es lief<br />
ja alles wun<strong>der</strong>bar. Aber nun in den Sommerferien,<br />
was geschieht da mit <strong>der</strong> Fütterei und so weiter.<br />
Und da habe ich dann zwei „zuverlässige“ Jungs<br />
gefragt. Wir haben dort das Krokodil in einen<br />
Käfig eingepackt und mit einem Ziehwagen<br />
transportiert. Ich habe ihnen noch genau<br />
beschrieben, wie sie fahren sollen, durch den<br />
Schillerpark, möglichst weit weg von <strong>der</strong> Straße.<br />
Und was machen die Bengels, die rasen mit dem<br />
Wagen im Schillerpark die Hügel rauf und runter.<br />
Das Ding kippt um und unser Dagobert, so hieß das<br />
Krokodil, rennt raus. Die Klappe ist natürlich<br />
aufgegangen und nun ging sie los die<br />
Alligatorenjagd im Schillerpark. Zwei ,drei Tage<br />
lang hat die Morgenpost noch darüber<br />
geschrieben. Den Dagobert hatten wir den<br />
Sommer immer hier.“<br />
GAS: „Wo hatten Sie ihn dann untergebracht?“<br />
E. Graaf: „Da war ein Becken eingelassen. An <strong>der</strong> Mauer zum<br />
Nachbargrundstück und da waren die<br />
Vogelvolieren; davor war das gemauerte Becken.<br />
Ich weiß nicht wofür. Das haben wir hergerichtet<br />
und dann kam so ein Gitter rüber. Da war er dann<br />
drinnen, aber die Kin<strong>der</strong> konnten ihn gut<br />
sehen.(...)“<br />
GAS: „Was im Laufe des Gesprächs herauszuhören war<br />
ist, dass Sie sich viel für den Schulgarten<br />
eingesetzt hatten.“<br />
E. Graaf: „Das kann man mit ruhigem Gewissen behaupten.<br />
Was haben wir damals „geackert“. Hun<strong>der</strong>te von<br />
Karren voll mit Rasen und immer den Berg rauf.<br />
Ja, dann wie gesagt, diese ganze Tiergeschichte.<br />
GAS: „Noch eine letzte Frage zur Arbeit mit den<br />
Kin<strong>der</strong>. Wie hat es den Kin<strong>der</strong>n hier gefallen?“<br />
E. Graaf: „Die Kin<strong>der</strong> waren gerne hier. Meine Frau ist auf<br />
die Idee gekommen Erntedankfeste zu feiern.<br />
Kin<strong>der</strong> und Lehrer haben zusammen gekocht und<br />
gebastelt. Sogar Fasching wurde hier von uns<br />
gefeiert.“<br />
Seite 23<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
1951<br />
Schulgartenarbeit in <strong>der</strong><br />
GAS <strong>Wedding</strong>:<br />
Volkstanz Teichstr. 1954<br />
Musizierende Mädchenklasse (50er)<br />
„Flugbetrieb“ am Bienenhaus 1954
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Friedrich Krüger im<br />
Deutschen Wi<strong>der</strong>stand:<br />
seit 1932 Mitglied des<br />
„Roten Stoßtrupps“<br />
(Organisation, die frühere<br />
Anhänger von SPD und KPD<br />
sammelte, um eine<br />
„Einheitsfront“ gegen den<br />
Faschismus zu bilden<br />
Durch vorzügliche<br />
Querverbindungen in hohe<br />
<strong>Berliner</strong> Partei- und<br />
Regierungsstellen gelang es<br />
Krüger, seit 1934 den<br />
sogenannten „Warndienst“<br />
einzurichten. Kurze Zeit vor<br />
beabsichtigten Verhaftungen<br />
brachte er die von<br />
<strong>der</strong> Gestapo „Auserwählten“<br />
in Sicherheit.<br />
1942 und 1943 Kontakt zu<br />
oppositionellen militärischen<br />
Kreisen.<br />
Nach seiner Evakuierung im<br />
Herbst 1943 nach<br />
Ostpreußen wurde Krüger<br />
wegen „Wehrkraft-<br />
Zersetzung“ und<br />
„Auffor<strong>der</strong>ung zum<br />
Ungehorsam“ verhaftet.<br />
Bis Januar 1945 war er in<br />
Untersuchungshaft. Auf dem<br />
Transport zum Prozeß nach<br />
Berlin gelang ihm die Flucht.<br />
Er schlug sich bis in seine<br />
Heimatstadt durch. Von<br />
Februar bis zur Befreiung im<br />
April 1945 konnte er sich in<br />
einem Keller seines<br />
Wohnhauses verborgen<br />
halten.<br />
PERSONALIA...<br />
Friedrich Krüger<br />
-Der Hauptschulrat im <strong>Wedding</strong> als För<strong>der</strong>er-<br />
Geboren am 3.1.1896 in Berlin<br />
Lehrer an <strong>Wedding</strong>er Schule (1. Hilfsschule in <strong>der</strong><br />
Ruheplatzstrasse)<br />
Hauptschulrat im Bezirk <strong>Wedding</strong> von 1945 bis zur<br />
seiner Pensionierung 1961<br />
Gute Verbindungen zur französischen Besatzungsmacht<br />
Stadtältester von Berlin<br />
Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin<br />
Orden <strong>der</strong> französischen Alliierten und<br />
Bundesverdienstkreuz<br />
Mitbegrün<strong>der</strong>, starker För<strong>der</strong>er und langjähriger<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> des Albert- Schweizer- Kin<strong>der</strong>dorfes<br />
Gestorben am 15.3.1984<br />
(Beigesetzt auf dem Städtischen Urnenfriedhof in <strong>der</strong><br />
Seestrasse im Bezirk <strong>Wedding</strong>.)<br />
Friedrich Krüger (links) hält am 29.04.1966 eine Ansprache im<br />
Albert-Schweitzer-Kin<strong>der</strong>dorf in Gatow<br />
Friedrich Krüger war maßgeblich am Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong><br />
<strong>Berliner</strong> Schule nach 1945 beteiligt. Er gehörte zu den<br />
ersten, die mit Phantasie und Schaffenskraft, sowie mit<br />
glücklicher Hand die vielschichtigen Probleme im<br />
<strong>Wedding</strong> in <strong>der</strong> Phase nach 1945 angingen. Vordringliche<br />
Aufgaben waren die behelfsmäßigen schnellen<br />
Instandsetzungen für den Schulbetrieb, beson<strong>der</strong>s die<br />
Beheizung <strong>der</strong> Klassenräume und das Heranschaffen <strong>der</strong><br />
Unmengen von Heizmaterial.<br />
Seite 24
PERSONALIA...<br />
Gerhard Stüllein<br />
Leiter <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> 1949-1968<br />
Beginn <strong>der</strong> Lehrertätigkeit am 13. August 1945 an <strong>der</strong><br />
8. Volksschule in <strong>der</strong> Müllerstrasse 48.<br />
„Ich ( hatte ) meinen Wunsch, Volkswirtschaft zu<br />
studieren, aufgegeben, (...)um junge Menschen zur<br />
Achtung des Lebens zu erziehen.“<br />
1946 erster Vorschlag für eine „Schule im Garten“ auf<br />
dem Gelände zwischen dem Quartier Napoleon und dem<br />
Spandauer Schiffahrtskanal.<br />
„Doch blieb es still um dieses Projekt.“<br />
1947 Einsatz im Schulgarten zu Lehrproben über<br />
Gartenthemen.<br />
„Das war insofern bedeutsam, als ansonsten Schüler in<br />
dem Garten nichts zu suchen hatten, weil das Land nur<br />
von Schulleitern, Lehrern und Schulhausmeister<br />
bewirtschaftet wurde. So war ich ( einer <strong>der</strong> ersten )<br />
Lehrer, <strong>der</strong> nach dem Kriege dort mit seiner Klasse<br />
arbeiten durfte.“<br />
Erste Lehrerprüfung 1947 und Zweite Lehrerprüfung<br />
1949<br />
1948 Teilnahme und Mitarbeit an einem Kursus für<br />
Schulgartenarbeit, „(...) bei dem ich nicht nur Hörer war,<br />
son<strong>der</strong>n auch mehrfach als Referent eingesetzt war, und<br />
anschließend die Berechtigung zur Erteilung des<br />
Gartenbauunterrichts erhielt.“<br />
Gasthörer zum Thema Biologie und Teilnahme an einem<br />
Ausbildungslehrgang für zukünftige Gartenarbeitsschulleiter.<br />
„Dies waren meine Voraussetzungen, die ich für die<br />
Übernahme des Amtes als Leiter <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
in <strong>der</strong> Scharnweberstr.158/159 mitbrachte. Am<br />
8. Juli 1949 übernahm ich das Aufgabengebiet<br />
offiziell...“<br />
Am 15. Juli 1950 wird Stüllein Nachfolger von Reinhold<br />
Thiele und „...ich (übernahm) seine Ämter als<br />
Bezirksleiter für Schülerarbeitsgärten und als Leiter<br />
<strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> Teichstrasse“.<br />
1957 Beför<strong>der</strong>ung zum Lehrer mit erweiterter<br />
Fachausbildung<br />
bis 1962 Durchführung von Fortbildungskursen für<br />
Schulgartenarbeit<br />
am 1. April 1968 wird Richard Kunze Leiter <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> und löst damit Gerhard<br />
Stüllein nach fast 19-jähriger Tätigkeit ab.<br />
Seite 25<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
G. Stüllein 1951<br />
Herr Stüllein mit Schülern vor dem<br />
Bienenhaus 1954<br />
Schüler beim Mikroskopieren
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Lebensdaten:<br />
geb. 10.02.1924 in Gyönk<br />
am Plattensee in Ungarn<br />
verheiratet; ein Sohn<br />
1938 Ausbildung als Gärtner<br />
und Landwirt<br />
1940 Ausgelernt und Arbeit<br />
als Gärtner und Landwirt<br />
1942 kam er nach<br />
Deutschland<br />
nach dem 2.WK<br />
Notstandsarbeiter für das<br />
Gartenamt für 71pf die<br />
Stunde (1 Brot=98pf)<br />
Herbst 1949<br />
festbeschäftigt beim<br />
Schulamt (mit dem Auftrag<br />
<strong>der</strong>Umgestaltung des Gartens<br />
in <strong>der</strong> Teichstrasse)<br />
1953 Prüfung als „Blumen-und<br />
Zierpflanzengärtner“<br />
ab 1. Juli 1955 Leiten<strong>der</strong><br />
Gärtner in <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong><br />
am 30. Mai 1989<br />
Pensionierung nach<br />
40 Jahren Arbeit als<br />
Gartenmeister<br />
(im Alter von 65)<br />
* Das Interview wurde geführt<br />
von Liliana Borsellino<br />
PERSONALIA...<br />
Heinrich Heidt<br />
„Gärtnermeister aus Leidenschaft“<br />
Interview* mit Herrn Heinrich Heidt vom 03.11.1999<br />
GAS: „Wie verlief die Eröffnung <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>?“<br />
H. Heidt: „Am 15. September 1950 wurde die<br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> vom damaligen Stadtrat<br />
Herrn Lenz eröffnet. Anwesend waren die<br />
Lehrer und die „<strong>Wedding</strong>er Spatzen“; ein<br />
Kin<strong>der</strong>chor unter <strong>der</strong> Leitung von Martin<br />
Hensel. (...)“<br />
GAS: „Die haben ja auch später im Garten<br />
musiziert.“<br />
H.Heidt: „Die alten Lehrer, die haben jeden Morgen<br />
bevor sie anfingen zu unterrichten ein Lied<br />
gehabt. So wie „Alle Vögel sind schon da“<br />
u.s.w. Das fanden wir prima.“<br />
GAS: „Also die ganzen schönen Volkslie<strong>der</strong>.<br />
Wie war das Verhältnis zu den Lehrern? Sie<br />
haben ja Lehrerfortbildung angeboten.“<br />
H.Heidt: „Die Lehrerfortbildung hat sich ergeben. Es<br />
war eine Dame, die mich gefragt hatte, ob es<br />
möglich ist, nachmittags hier zu arbeiten, um<br />
das zu erlernen. Nicht, dass sie frühmorgens<br />
mit <strong>der</strong> Klasse kommt, (und)sich erst dann<br />
fragt, „wie soll ich das machen?“. Da haben<br />
wir einen Nachmittag ausgemacht, zwei<br />
Stunden, und dann ist sie gekommen.(...)“<br />
GAS: „Sie hat es weitererzählt und so kamen<br />
immer mehr?“<br />
H.Heidt: „Ja, genau. Dann hat es sich weiterentwickelt,<br />
und es kamen immer mehr. Wir<br />
haben immer das gemacht, was von<br />
allgemeinem Interesse war. Meistens das,<br />
was sie hier mit den Schülern im Garten<br />
machen wollten. Auch um Kenntnisse zu<br />
erweitern. (...)“<br />
GAS: „Sie konnten ja die Fragen beantworten.“<br />
H.Heidt: „Ich habe sie als Gärtner beantwortet. Und<br />
es war so ein Ansporn, weil sie alles wissen<br />
wollten. Es kamen sogar welche aus<br />
Schöneberg. (...) Alle, die irgendetwas mit<br />
Natur o<strong>der</strong> mit dem Garten zu tun hatten,<br />
kamen her.“<br />
GAS: „Die Lehrer haben Ihnen ja auch geholfen,<br />
als <strong>der</strong> Vandalismus zugenommen hatte. (...)“<br />
Seite 26
H.Heidt: „Das war 1960-1964. Es war so schlimm, dass<br />
alles weggeholt wurde. Die Kin<strong>der</strong> hatten<br />
keinen Ansporn mehr, weil, wenn sie halt<br />
morgens kamen, war alles verwüstet. (...)“<br />
GAS: „Und was haben sie dann getan?“<br />
H.Heidt: „Da bin ich zu den Lehrern und habe gesagt:<br />
„Es tut mir leid, da müssen wir halt abends<br />
herkommen.“ „Na gut ich komme.“ und <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>e hat auch zugesagt. (...)“<br />
GAS: „Die Diebe sollten also mitbekommen, dass<br />
einer im Garten Wache hält.“<br />
H.Heidt: „Das ging dann noch eine Weile, aber dann<br />
haben sie die Lust verloren. (...)“<br />
GAS: „Die Situation hatte sich gelegt.“<br />
H.Heidt: „Dann bin ich jahrelang jeden Abend von<br />
Ende August bis Anfang Oktober mit meiner<br />
Familie hingegangen und hab mich da<br />
aufgehalten. (...)“<br />
GAS: „Sie haben also damit den Garten erhalten!“<br />
H.Heidt: „Man kann nicht einfach sagen, ich habe<br />
Feierabend und gehe nach Hause. Als ich<br />
einen Antrag gestellt habe für einen<br />
Wächter, hat man gefragt, ob sich das<br />
überhaupt lohnt. „Was für Werte gehen da<br />
weg?“. Wie wollen sie da die Werte<br />
berechnen; das sind ideelle Werte. (...)“<br />
GAS: „Gibt es denn einen Ort im Garten <strong>der</strong>, Ihnen<br />
beson<strong>der</strong>s ans Herz gewachsen ist?“<br />
H.Heidt: „Wissen Sie, mir ist alles ans Herz<br />
gewachsen. Natürlich die Anzucht. Was<br />
glauben Sie denn, was ich gekämpft habe um<br />
die Treibhäuser. (...)“<br />
GAS: „Gab es mal irgendwelche Probleme mit ihrer<br />
Familie, wenn Sie so viel im Garten arbeiten<br />
mussten?“<br />
H.Heidt: „Meine Frau hatte Verständnis dafür. Zwar<br />
nicht immer, aber ihr Verständnis wuchs mit<br />
<strong>der</strong> Zeit, in <strong>der</strong> sie den Garten näher<br />
kennenlernte. (...)“<br />
GAS: „Danke für das Interview!“<br />
Seite 27<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Als junger Gärtner in <strong>der</strong><br />
Teichstr.<br />
Bei <strong>der</strong> Lehrerfortbildung<br />
Mit dem Bezirksbürgermeister<br />
im Mai 1992
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Lebenslauf:<br />
Name: Petra Euteneuer<br />
Geburtsdatum: 02.02.1958<br />
Geburtsort: Hanau<br />
Familienstand: verheiratet, drei<br />
Kin<strong>der</strong><br />
Schulbildung:<br />
1965-71 Grund- und<br />
Hauptschule in Klein-<br />
Klotzenburg<br />
1971-78 Marienschule,<br />
Gymnasium in<br />
Ofenbach (Abitur)<br />
Ausbildung:<br />
1978-1980 Gartenbaubetrieb<br />
Junker in<br />
Seligenstsadt<br />
(Gärtnergehilfin)<br />
1980-1984 TFH Berlin,<br />
Studiengang<br />
Gartenbau (Dipl. -Ing.)<br />
Berufstätigkeit:<br />
1984-1989 Ausbil<strong>der</strong>in für<br />
Gärtnerazubis; FAA<br />
Umschulungswerkstätten,<br />
Berlin<br />
1989-2000 Gartenmeisterin <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
<strong>Wedding</strong>; Bezirksamt<br />
<strong>Wedding</strong>, Berlin<br />
Sonstiges: Ausbil<strong>der</strong>eignungsprüfung<br />
Frau Euteneuer pflanzt mit Schülern<br />
einen Baum<br />
PERSONALIA...<br />
Seite 28<br />
Petra Euteneuer<br />
Gartenmeisterin <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong> 1989-2000<br />
Ziemlich oft wurde mir die Frage gestellt: Was ist eigentlich<br />
eine <strong>Gartenarbeitsschule</strong>?<br />
Viele denken, es handele sich um eine<br />
private Berufsschule. Das stimmt aber<br />
nicht, obwohl wir Schülerpraktikanten<br />
und gemeinnützigen Arbeitskräften<br />
die gärtnerischen Grundkenntnisse<br />
vermitteln.<br />
Einige meinen, wir gehörten zur<br />
Jugendför<strong>der</strong>ung und bieten Kin<strong>der</strong>n<br />
eine sinnvolle ökologische Freizeitbeschäftigung<br />
an. Dies trifft zum Teil<br />
zu, denn in unserem Garten können Schulkin<strong>der</strong> die Natur<br />
erfahren. Sie beobachten am Teich Kröten, Schnecken,<br />
Insektenlarven und an den Blumenblüten Hummeln und Bienen.<br />
Die Kin<strong>der</strong> naschen verschiedene Früchte o<strong>der</strong> toben auch mal an<br />
heißen Sommertagen auf <strong>der</strong> Spielwiese unter dem Regner.<br />
Ganz richtig liegen diejenigen, die vermuten, wir seien eine<br />
schulische Institution. Die Kin<strong>der</strong> kommen aus <strong>der</strong> Schule mit<br />
ihrer Klasse in den Garten voll blühen<strong>der</strong> Rabatten, duften<strong>der</strong><br />
Bäume und Sträucher und begreifen die Natur mit all ihren<br />
Sinnen.<br />
Was geschieht in einer <strong>Gartenarbeitsschule</strong>?<br />
An erster Stelle steht für uns die praktische Schulgartenarbeit.<br />
Die Kin<strong>der</strong> sollen einen Einblick in gärtnerische Tätigkeiten wie<br />
Umgraben, Beete anlegen, Säen, Pflanzen, Wässern, Unkraut<br />
jäten gewinnen, um zu erfahren, mit wieviel Mühen aus einem<br />
Samen eine eßbare Pflanze o<strong>der</strong> Blume wird. Neben diesem<br />
Lerneffekt haben die Kin<strong>der</strong> auf diese Art schnell ein<br />
Erfolgserlebnis. Sie sehen ihr Pflänzchen wachsen und finden so<br />
einen direkten Zugang zur Natur. Diese ideellen Werte sind es,<br />
die nicht nur den Kin<strong>der</strong>n und Lehrern, son<strong>der</strong>n auch den<br />
gärtnerischen Mitarbeitern Freude bereiten.<br />
In unserer hochtechnisierten, hektischen Gesellschaft erscheint<br />
es mir ganz wichtig, mitten im Großstadtleben ein idyllisches<br />
Refugium zu schaffen, eine blühende Oase, in <strong>der</strong> Lernen und<br />
Arbeiten Freude und Sinn erzeugen. Mit <strong>der</strong> Betreuung und<br />
Beratung <strong>der</strong> Schulklassen, Anzucht von Pflanzen, Pflege <strong>der</strong><br />
Gartenanlagen, Beschaffung von Materialien, Durchführung von<br />
Projekten und Veranstaltungen sowie vielen an<strong>der</strong>en Aktivitäten<br />
habe ich 10 Jahre lang gemeinsam mit meinen MitarbeiterInnen<br />
versucht, den Kin<strong>der</strong>n zu vermitteln, wie phantastisch sowohl das<br />
Lernen als auch die Natur sein können.
PERSONALIA...<br />
Helmut Krüger-Danielson<br />
Leiter <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong><br />
Wenn ich mal privat auf mein Berufsleben<br />
zurückblicke, fallen mir vor allem zwei<br />
Fragen ein: Welche Rolle spielten Garten<br />
und Natur in meinem Leben bevor ich Leiter<br />
<strong>der</strong> GAS wurde? Wie entwickelte sich <strong>der</strong><br />
enge Kontakt zur GAS und was waren die<br />
Motive, sich beruflich in diesem Bereich so<br />
stark zu engagieren?<br />
In gewisser Weise bin ich im Garten groß<br />
geworden. Wir (meine Eltern) hatten immer<br />
einen Schrebergarten und <strong>der</strong> war, neben<br />
dem Spielplatz zum Fußballspielen, <strong>der</strong> wichtigste Ort außerhalb<br />
<strong>der</strong> <strong>Wedding</strong>er Mietswohnung. Auch Opa & Oma hatten eine Laube<br />
in Kaulsdorf. Dort verbrachte ich viele Wochen meiner Kindheit.<br />
Manche Erinnerungen an diese Zeit sind noch hellwach: Mit <strong>der</strong><br />
Schubkarre fahren, <strong>der</strong> Birnbaum zum Klettern, die Wasserbecken,<br />
die leckeren Himbeeren, die Hühner, Feuer machen..., Schaukeln... .<br />
Berufswunsch damals: Förster!<br />
Wenn ich darüber nachdenke, gibt es in dieser Beziehung zum<br />
Garten überhaupt keine negativen Erinnerungen aus meiner<br />
Kindheit. Dieser rote Faden zieht sich bis heute durch mein Leben .<br />
Der Garten gehört als Wohn- bzw. Lebensraum einfach dazu und<br />
wenn ich mich so richtig in den Ferien entspannen will, dann geht<br />
das am besten mitten in <strong>der</strong> Natur, mit Axt, Motorsäge, Sense und<br />
Schubkarre.<br />
Nun gut, es ist ein Lehrer aus mir geworden. Einer, mit den Fächern<br />
Biologie und Erdkunde. Die Fächerkombination ist kein Zufall. Die<br />
„Überschneidungen" <strong>der</strong> beiden Fachrichtungen sind das, was mich<br />
schon immer beson<strong>der</strong>s interessiert hat!<br />
Auf <strong>der</strong> beruflichen Ebene war das Engagement für Umweltthemen<br />
für mich schon immer ganz wichtig.<br />
Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> besuchte ich bereits als<br />
Student. Durch private Anknüpfungspunkte begannen die Kontakte<br />
um 1975 herum. Später dann: Während meines Referendariats<br />
1982-1985 an <strong>der</strong> Thomas-Mann-Oberschule in Reinickendorf,<br />
intensivierte sich dieser Kontakt ganz erheblich.<br />
Seit 15 Jahren nun also Lehrer bei Lessing, Schulgartenlehrer...<br />
Schritt für Schritt wurde diese Beziehung enger. Und heute ist<br />
daraus ein Full-Time-Job geworden, mit einem unheimlich<br />
abwechslungsreichen und spannenden Aufgabenspektrum (von <strong>der</strong><br />
Homepage bis zum Unkrautzupfen); unmöglich die Vielfalt dieser<br />
Aufgabe in wenigen Zeilen zusammenzufassen!<br />
Doch nun noch ein Blick in die Zukunft: Ich bin eigentlich<br />
felsenfest von einer Prognose überzeugt: Die Grundidee <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong>n ist so überragend gut und überzeugend , und<br />
das Thema Umwelt ist so eminent wichtig für die Zukunft <strong>der</strong><br />
Menschheit, dass es die <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n in Berlin auch in 50<br />
Jahren noch geben wird!<br />
Seite 29<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Geboren: 25.7.1952 (Berlin-<strong>Wedding</strong>)<br />
Schulzeit:<br />
An<strong>der</strong>sen-Grundschule (Berlin-<strong>Wedding</strong>),<br />
Bertha-von-Suttner-Gymnasium (Berlin-<br />
Reinickendorf)<br />
verheiratet mit Wiebke Danielson,<br />
zwei Kin<strong>der</strong>.<br />
Studium: Freie Universität Berlin<br />
Fächer: Biologie / Geographie / Lateinamerikanistik,<br />
Studienreisen u.a. nach<br />
Brasilien, Lappland, Alpen.<br />
Referendariat an <strong>der</strong> Thomas-Mann-<br />
Oberschule (Gesamtschule)<br />
Seit 1985 an <strong>der</strong> Lessing-Oberschule<br />
(Gymnasium), von 1986 bis 1992 mit<br />
halber Stelle an <strong>der</strong> Landesbildstelle<br />
Berlin (Arbeitsgruppe Unterrichtssoftware)<br />
Seit 1994 Leiter <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
<strong>Wedding</strong>, Sprecher <strong>der</strong> <strong>Interessengemeinschaft</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n<br />
(IGAS)
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Lebenslauf:<br />
Name: Anneliese Axnick<br />
Geburtsdatum: 04.04.1955<br />
Geburtsort: Schweringen/<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
Familienstand: verheiratet<br />
drei Kin<strong>der</strong><br />
Schulbildung:<br />
1962-1966 Grundschule<br />
1966-1971 Realschule<br />
(Schulabschluss)<br />
Ausbildung/ Berufstätigkeit:<br />
1971-1973 Ausbildung zur<br />
Apothekenhelferin<br />
1977/78 Fachabitur im Bereich<br />
Gartenbau<br />
1978-1980 Ausbildung zur<br />
Zierpflanzengärtnerin<br />
Seit 1981 tätig als Gärtnerin<br />
beim Bezirksamt<br />
<strong>Wedding</strong> in <strong>der</strong><br />
Bezirksgärtnerei<br />
<strong>Wedding</strong>, später im<br />
Revier Goethepark<br />
Berufsfortbildung:<br />
1996-1998 Verwaltungslehrgang<br />
(berufsbegleitend)<br />
1997/1999 Fachschule für<br />
Gartenbau, Abschluß<br />
als Wirtschafterin und<br />
Meisterin im<br />
Zierpflanzenbau<br />
Seit Feb. 2000 kommissarisch<br />
eingesetzte<br />
Gartenmeisterin in <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
<strong>Wedding</strong><br />
PERSONALIA...<br />
Anneliese Axnick<br />
Gärtnermeisterin in <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong> 2000<br />
Es war mein erster Rundgang durch die<br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> mit einer 2.Klasse und wir blieben am<br />
Erdbeerbeet stehen. Hier wurden ganz verzweifelt die<br />
Erdbeeren gesucht. Ich musste weit ausholen, auf die<br />
blattlosen Bäume hinweisen und die Jahreszeit ins Spiel<br />
bringen. Es war<br />
Ende Februar!<br />
Ich bin in einem kleinen Dorf in Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
aufgewachsen und meine Eltern hatten immer einen<br />
Garten. So durfte ich schon als Kind meine eigenen<br />
Kin<strong>der</strong>beete anlegen und ich wusste, dass die Radieschen<br />
sehr früh aus dem Garten geerntet wurden und die<br />
Kartoffelernte nach den Sommerferien lästig war, weil <strong>der</strong><br />
lehmige Boden immer an den Kartoffeln kleben blieb. Ich<br />
habe es als Kind erlebt, wie mühselig die Kirsch- und<br />
Erdbeerernte war.<br />
Doch wo sollen Großstadtkin<strong>der</strong> diese Erfahrungen<br />
sammeln? Frisches Gemüse und Obst ist in allen Varianten<br />
zu je<strong>der</strong> Jahreszeit käuflich. Der Bezug zur Natur ist<br />
bereits in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>welt am verkümmern. Es ist wichtig,<br />
„Grüne Lernorte“ zu schaffen, damit unsere Kin<strong>der</strong> die<br />
Natur begreifen können und Erfahrungen und<br />
Zusammenhänge in <strong>der</strong> praktischen Arbeit erfassen.<br />
Deshalb ist mein Ziel, bereits Vorschulkin<strong>der</strong> für unsere<br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> zu gewinnen. Hier können<br />
Geschicklichkeit und Ausdauer bereits geübt werden.<br />
Kin<strong>der</strong> über das Spiel zu einer gemeinsamen Aufgabe<br />
hinleiten, wie z.B. <strong>der</strong> Bau eines Bohnenhauses, o<strong>der</strong> den<br />
Spinat ernten und daraus etwas kochen. So stelle ich mir<br />
die Schulgartenarbeit vor. Gleichzeitig wünsche ich mir,<br />
dass auch die handwerkliche Seite mit <strong>der</strong> Gartenarbeit<br />
verbunden wird und dass verschiedene Anbauformen o<strong>der</strong><br />
Wachstumsmöglichkeiten genutzt werden. Die Phantasie<br />
soll mit den natürlichen Wachstumsfaktoren verbunden<br />
werden. Wir haben es mit unserem Kin<strong>der</strong>garten<br />
begonnen., jetzt muss es von Schüler übertragen werden.<br />
Ich möchte, dass wir ein offenes Ohr für Schule, Lehrer<br />
und alle Beteiligten haben und die Vielfalt an Möglichkeiten<br />
noch mehr genutzt werden.<br />
Gerade im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Bezirksfusion kommen<br />
neue und sicherlich nicht immer ganz einfache Aufgaben<br />
auf die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> und ihre Mitarbeiter zu,<br />
jedoch bedeutet das auch für uns alle eine<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung an unsere Arbeit.<br />
Seite 30
DIE<br />
308.GEMEINDESCHULE<br />
Tradition <strong>der</strong> Schulgartenarbeit<br />
im <strong>Wedding</strong><br />
„Die 308. Gemeindeschule am Leopoldplatz war eine <strong>der</strong><br />
ersten Schulen, die schon zu Beginn einen Schulgarten<br />
besaßen. Dieser befand sich auf dem heutigen Gelände <strong>der</strong><br />
katholischen St. Aloysiuskirche und ermöglichte den Kin<strong>der</strong><br />
die Arbeit in <strong>der</strong> freien Natur.<br />
Unter <strong>der</strong> Überschrift „Unser Schulgarten ruft“ riefen<br />
Elternausschuss und Lehrer <strong>der</strong> „308“ alle Familien zur<br />
Mitarbeit im Schulgarten auf. Die keineswegs immer rosige<br />
materielle Situation <strong>der</strong> Eltern berücksichtigend, wurde<br />
denjenigen, die sich zu helfen bereitfanden, „ein Stück Land<br />
zu eigener Nutznießung, dazu unentgeltlich Stalldünger und<br />
Wasser“ zur Verfügung gestellt.<br />
Das hier Geerntete bereicherte den Speiseplan <strong>der</strong><br />
Schulküche. Der Garten bot natürlich auch den Kin<strong>der</strong>n<br />
selbst die Möglichkeit körperlicher Betätigung an frischer<br />
Luft. Aber auch für den Unterricht selbst, und zwar nicht<br />
nur den botanischen, bot <strong>der</strong> Garten konkrete Lernanlässe :<br />
Im September 1925 äußerten sich die Schüler schriftlich<br />
darüber, wie das Gartenland möglichst einträglich für die<br />
Gemeinschaft genutzt werden könnte.<br />
(...) So fanden im Sommer in <strong>der</strong> Schule Blumenausstellungen<br />
<strong>der</strong> Elternarbeitsgemeinschaft statt, und im Garten selbst<br />
wurden Laternenfeste mit Kaffeekochen, Gartenkonzert und<br />
abschließendem Fackelzug gefeiert.“<br />
„Kulturarbeit“ im Schulgarten<br />
Seite 31<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Chronik <strong>der</strong><br />
308. Gemeindeschule am<br />
Leopoldplatz:<br />
1904: Am 23. September reicht die<br />
Stadtbauinspektion <strong>Wedding</strong> Pläne für<br />
die Errichtung von zehn Schulpavillons<br />
und einer Turnhalle auf dem von <strong>der</strong><br />
Malplaquet-, Nazarethkirch-, Max- und<br />
Schulstrasse umschlossenen städtischen<br />
Geländes zur baupolizeilichen Genehmigung<br />
ein.<br />
1905: Am 16. Januar erfolgt die<br />
Gebrauchsabnahme <strong>der</strong> neuen Barackenschule,<br />
die sofort bezogen wird.<br />
1943: In den Schulbaracken sind das<br />
Ernährungsamt, das Wirtschaftsamt und<br />
eine Lebensmittelkartenstelle<br />
untergebracht.<br />
Nach 1943: Nach Aussagen von<br />
Zeitzeugen wurden fast alle Baracken im<br />
Krieg zerstört.<br />
Nach 1945 wird das Grundstück als<br />
Kleingartengelände genutzt, bevor das<br />
Gartenbauamt <strong>Wedding</strong> den Platz als<br />
Grünanlage gestaltet.<br />
aus: „ Orte und Ereignisse - <strong>Wedding</strong>“ -<br />
„Historische Kommission zu Berlin, 1990“.
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Konzept <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />
(1963)<br />
„...Ferner hebt sich die positive<br />
Bedeutung des Schulgartensbeson<strong>der</strong>s<br />
für das nervöse,<br />
naturentfremdete und sittlich<br />
gefährdete Grossstadtkind - als ein<br />
Weg zur Natur und zu natürlichem<br />
Denken heraus.(...)<br />
So kann die Aufgabe des<br />
Schulgartens zusammenfassend von<br />
dreifacher Bedeutung sein:<br />
1. Allgemein erziehlich<br />
2. Wirtschaftlich- sozialvolksgesundheitlich<br />
3. Allgemein unterrichtlich.<br />
(...)<br />
Grundziele <strong>der</strong><br />
Schulgartenarbeit:<br />
Lust und Liebe zur Arbeit,<br />
Ordnung und Ordnungsliebe<br />
Ehrlichkeit,<br />
Sorgfalt und Ausdauer,<br />
Verantwortung und<br />
Pflichtgefühl<br />
Hilfsbereitschaft und<br />
Gemeinschaftsdenken.“<br />
Aus: „Richtlinien für die Durchführung<br />
<strong>der</strong> Schulgartenarbeit in <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong><br />
Schule“ 1963; aus dem Nachlass G.<br />
Stüllein, S.1/2<br />
KONZEPT DER GAS<br />
WEDDING...<br />
Das Hauptziel <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />
ist das Vermitteln eines pflegerischen und schützenden<br />
Verhältnisses zur natürlichen Umwelt.<br />
Aus dem Model eines reinen Lehr- und Anschauungsgartens<br />
vorwiegend demonstrativen Charakters entwickelte sich<br />
zusätzlich die Idee des Arbeitsgartens, nach <strong>der</strong> das Lernen<br />
und Verstehen ökologischer und botanischer Zusammenhänge<br />
durch praktische Erfahrungen ermöglicht werden soll.<br />
Daneben werden aber die Aspekte des Liefer- und<br />
Lehrgartens nicht vernachlässigt, son<strong>der</strong>n sie bilden<br />
zusammen mit dem Arbeitsgarten die drei<br />
„ Säulen <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong>“.<br />
Die zunehmende Auseinan<strong>der</strong>setzung mit ökologischen<br />
Fragen im Schulgarten, im naturnahen Schulgelände und in<br />
<strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> trägt zur Ausprägung des<br />
Umweltbewusstseins bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen bei.<br />
Durch die Arbeit im Garten wird die praktische Betätigung<br />
in <strong>der</strong> Natur geför<strong>der</strong>t, und es wird eine Fülle von<br />
Möglichkeiten <strong>der</strong> Naturbeobachtung bereitgestellt, die den<br />
Ausgangspunkt für viele Unterrichtsfächer, nicht nur allein<br />
für den Biologieunterricht, bilden.<br />
Gegenwärtig wird an einer CD-Rom gearbeitet, die es<br />
interessierten Lehrern je<strong>der</strong> Fachrichtung ermöglichen soll,<br />
ein speziell auf ihr Fach zugeschnittenes Angebot in <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> zu finden.<br />
Seite 32
An die Eltern!<br />
Hier wird gepflügt und gesät mit Liebe und Geduld!<br />
Wenn nicht nach Wunsch <strong>der</strong> Acker trägt, ist das nur unsere Schuld?<br />
Wieviele Körnlein streuen wir auf unfruchtbares Land?<br />
Wieviele streut unsichtbar <strong>der</strong> Feind mit seiner Hand?<br />
Die Kin<strong>der</strong> sind von Eurem Stamm, Ihr Eltern, das bedenkt,<br />
drum langsam und bedächtig nur den Schritt zur Schule lenkt.<br />
Mit Ruhe und mit Sachlichkeit vermeidet man den Streit;<br />
Denn nicht mit Seufzern schmeckt <strong>der</strong> Dienst, nein,<br />
nur mit Fröhlichkeit.<br />
Friedrich Krüger<br />
(Schulrat)<br />
1958
ARBEITSGARTEN ...<br />
In jedem Gartenjahr (April-September) kommen etwa<br />
40 bis 50 Klassen bzw. Gruppen (d.h. etwa 750 Schüler)<br />
wöchentlich zum Gärtnern in die <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
<strong>Wedding</strong>.<br />
Lernen ökologischer und botanischer Zusammenhänge durch<br />
praktische Erfahrung steht im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Kita-Gruppen:<br />
Erste Erfahrungen im Garten<br />
Grundschule:<br />
Die Klassen 1 bis 4 kommen in den Garten zum<br />
„Gärtnerischen Grundkurs“.<br />
In den Klassen 5 und 6 kommt <strong>der</strong> Wahlunterricht (WUV)<br />
hinzu.<br />
Oberschule:<br />
In <strong>der</strong> Klassenstufe 7 gibt es eine Reihe von<br />
Themenbereichen im Rahmenplan (Pflanzen und Tiere in<br />
ihrem Lebensraum, heimische Lebensräume) für die sich ein<br />
Unterrichtsgang in die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> anbietet.<br />
Der Rahmenplan für den Wahlpflichtunterricht (Klasse 9<br />
und 10) beinhaltet Themen, die sich hervorragend in <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> bearbeiten lassen.<br />
Weitere Aktivitäten:<br />
Lehrerfortbildung<br />
Berufspraktika<br />
Holzwerkstatt<br />
Blumen binden, Gestecke gestalten<br />
Anzucht im Gewächshaus und Frühbeet<br />
Kompost<br />
Bodenuntersuchungen<br />
Wasseranalysen<br />
Wetter- & Klimabeobachtungen<br />
Solarenergie<br />
Künstlerische Werkstätten<br />
Seite 35<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Im Frühjahr werden die Beete<br />
angelegt ....<br />
intensive Arbeit auf dem<br />
Schülerfeld...<br />
Kompost
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Dünen im Bereich <strong>der</strong> Rehberge<br />
Kiefernbestand <strong>der</strong> Düne <strong>Wedding</strong><br />
Teich mit Brücke<br />
Beobachtungen am Teich<br />
Das Wäldchen<br />
LEHRGARTEN...<br />
Der Teich...<br />
Am Rande des Dünengeländes befindet sich ein künstlich<br />
angelegter, flacher Teich. In jedem Frühjahr finden sich<br />
hier Frösche, Kröten und Molche ein, um zu laichen. In den<br />
darauffolgenden Wochen kann man dann gut die Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Kaulquappen beobachten.<br />
Man kann am Teich natürlich auch noch viele an<strong>der</strong>e<br />
interessante Naturbeobachtungen machen und den<br />
Lebensraum vieler Tiere kennenlernen.<br />
Die Düne...<br />
Auf dem Gelände <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />
(Scharnweberstr. 159) befinden sich die Reste einer<br />
nacheiszeitlichen Düne. Am 25. 3 .1976 wurde sie als<br />
flächenhaftes Naturdenkmal ausgewiesen und soll möglichst<br />
in ihrem natürlichen Zustand erhalten werden. Grundlage<br />
dafür ist ein wissenschaftliches Gutachten <strong>der</strong> TU Berlin<br />
und ein Pflegeplan.<br />
Aus einer unregelmässig geformten Talsandebene erhebt<br />
sich ein weitausgedehntes Dünengebiet, das in den<br />
Rehbergen noch gut zu erkennen ist. Der 3800 m 2 grosse<br />
Rest einer sogenannten Strichdüne kann von den Besuchern<br />
in <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong> bewun<strong>der</strong>t werden.<br />
Entstanden sind diese Dünen vor ca. 10 000 Jahren, und<br />
charakteristisch für sie ist das Vorkommen breitkroniger<br />
Kiefern. Beson<strong>der</strong>s gut kann man hier mit Gruppen die Flora<br />
und Fauna dieses typischen märkischen Landschaftselementes<br />
studieren<br />
Das Wäldchen...<br />
Im hinteren Bereich <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />
(Scharnweberstr.) liegt ein kleiner Waldstreifen. Er bietet<br />
viele Möglichkeiten <strong>der</strong> Naturbeobachtung (z.B. Vögel) o<strong>der</strong><br />
die Behandlung des Themas „Laubbäume“.<br />
Der Wald ist Zufluchtsstätte zahlreicher Vögel, Säugetiere,<br />
Amphibien und Wuchsort seltenerer Pflanzen, die sonst im<br />
Stadtgebiet nicht überleben könnten.<br />
Im Jahre 1998 wurde damit begonnen in diesem Gelände<br />
einen „Wald-Pfad“ einzurichten (vgl. Kapitel „Projekte“).<br />
Seite 36
LEHRGARTEN ...<br />
Das Bienenhaus ...<br />
Das neue Bienenhaus befindet sich im hinteren Teil <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> in <strong>der</strong> Scharnweberstr. 159.<br />
Unter Anleitung eines erfahrenen Imkers können<br />
Schülergruppen eigenen Honig schleu<strong>der</strong>n! Herr Hofmann<br />
erklärt und demonstriert gerne die wichtigsten Grundlagen<br />
des<br />
Imkerns und natürlich die phantastischen Leistungen <strong>der</strong><br />
Bienen.<br />
Der Blindengarten ...<br />
Im Blindengarten in <strong>der</strong> Scharnweberstr. kann man auf<br />
einem ca. 900 m² großen Gelände ca. 100 Pflanzenarten aus<br />
36 Pflanzenfamilien bewun<strong>der</strong>n. Die Pflanzen sind für Blinde<br />
weitgehend in Griffhöhe angepflanzt und mit Schil<strong>der</strong>n in<br />
Blindenschrift versehen. Aber natürlich können auch<br />
normalsichtige Schüler hier tasten und riechen. Auch für<br />
botanische Übungen sind die Pflanzungen gut geeignet, da so<br />
unterschiedliche Familien nebeneinan<strong>der</strong> zu finden sind.<br />
„(...) So entspricht <strong>der</strong> 850 Quadratmeter große Garten bis ins<br />
Kleinste den Bedürfnissen <strong>der</strong> Blinden: Die Beete wurden in<br />
Hüfthöhe angelegt, damit sich die Besucher nicht bücken müssen,<br />
denn die Blinden erleben einen Garten durch ihren Geruchs- und<br />
Tastsinn. Die Gärtner wählten solche Pflanzen aus, die beson<strong>der</strong>s<br />
gut riechen o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Stengel und Blätter beson<strong>der</strong>s beschaffen<br />
sind.<br />
Die Wege sind so gradlinig wie möglich angelegt, damit sich die<br />
Blinden auch ohne fremde Hilfe im Garten zurechtfinden können.<br />
Die Blindenschule Steglitz fertigte die Schil<strong>der</strong>, auf denen die<br />
Pflanzen in erhabener lateinischer und in Blindenschrift<br />
beschrieben sind. (...)“<br />
aus: „Duften<strong>der</strong> Garten für <strong>Wedding</strong>er Sehbehin<strong>der</strong>te“ von Heike<br />
Schwandt in: Lei<strong>der</strong> Unbekannt, 2. Juli 1985.<br />
Seite 37<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Das Bienenhaus<br />
Bienenschaukasten<br />
Der Blindengarten
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Demonstrationsbeet<br />
Fingerhut<br />
Stolze Pflanzenbesitzer<br />
Fahrzeuge <strong>der</strong> GAS beliefern<br />
Schulgärten und Filialen<br />
LIEFERGARTEN ...<br />
Saatgut und Jungpflanzen<br />
werden für den Hauptgarten, die Filialen <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> und die<br />
Schulgärten an den <strong>Wedding</strong>er Schulen zur<br />
Verfügung gestellt. Außerdem kann<br />
Pflanzenmaterial für bestimmte Themen des<br />
Biologieunterrichts bereitgestellt werden.<br />
GEMÜSE:<br />
AUBERGINE (Negro F1) BLEICH-SELLERIE (Uta)<br />
BLUMENKOHL (Floriade) BROCCOLI (Atlantik)V<br />
BUSCHBOHNE (Hildora (gelb)) BUSCHBOHNE (Maja (grün))<br />
BUSCHBOHNE (Purple Teepee (Lila)) CHINAKOHL (Pak Choi)<br />
EISSALAT (Calmar) ERBSE (Sugar Bon)<br />
FELDSALAT (Valgros) FEUERBOHNE (Preisgewinner)<br />
GRÜNKOHL (Westlän<strong>der</strong>) GURKE (Heike)<br />
GURKE (Hoffmanns Produkta) KARTOFFEL (Späte Sorte)<br />
KNOLLENFENCHEL (Zefa.Fino) KNOLLEN-SELLERIE (Mars)<br />
KOHLRABI (Azur Star) KOHLRABI (Korist)<br />
KOHLRABI (Superschmelz) KOPFSALAT (Viktoria)<br />
KÜRBIS (Gelber Zentner) KÜRBIS (Riesen Melonen)<br />
MAIS (Early Extra Sweet) MANGOLD (Lukullus)<br />
MÖHRE, KAROTTE (Hammer) MÖHRE, KAROTTE (Romosa)<br />
PAPRIKA (Aurora) PAPRIKA (Szegediner Grüner)<br />
PASTINAKEN (Halblange Weisse) PFLÜCKSALAT (Lollo Bionda)<br />
PFLÜCKSALAT (Red Salad Bowl) PFLÜCKSALAT (Salad Bowl)<br />
PORREE (Elefant) PUFFBOHNE (Frühe Weißkeimende)<br />
RADIES (Teltower Rübchen) RADIESCHEN (Cherry Belle)<br />
RADIESCHEN (Mars) RADIESCHEN (Eiszapfen)<br />
RETTICH, RADI (Rex) RETTICH, RADI (Roter Neckarruhm)<br />
ROSENKOHL (Solent) ROTE BETE (Rote Kugel)<br />
ROTKOHL (Marner Frührotkohl) SCHALOTTEN<br />
SPINAT (Monopa) SPINAT (Neuseelän<strong>der</strong>)<br />
STANGENBOHNE (Neckargold ) STANGENBOHNE (Neckarkönigin)<br />
TOMATE (Hildares) TOMATE (Hoffmans Rendita)<br />
TOMATE (Pierre) TOMATE (Sweet)<br />
WEISSKOHL (Marner Augustkohl) WIRSING (Marner Grünkopf)<br />
ZUCCHINI (Diamant) ZWIEBEL(Stuttgarter Riesen)<br />
KRÄUTER:<br />
-BASILIKUM<br />
-BOHNENKRAUT<br />
-BORRETSCH, GURKENKRAUT<br />
-DILL (aromatischer Dill)<br />
-ESTRAGON<br />
-GARTENKRESSE<br />
-KNOBLAUCH<br />
-KORIANDER<br />
-KÜMMEL<br />
-MAJORAN, DOST<br />
-PETERSILIE (Mooskrause)<br />
-SCHNITTLAUCH<br />
-THYMIAN<br />
-WURZELPETERSILIE<br />
Seite 38
ARTENKENNTNIS ...<br />
HOLUNDER<br />
MOHN<br />
IRIS<br />
Seite 39<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
BLUMEN:<br />
BECHERMALVE<br />
EDELWICKE (Royal Prachtmischung)<br />
FLOCKENBLUME (Blaue Jungs)<br />
JUNGFER IM GRÜNEN<br />
(Persische Juwelen)<br />
KAPUZINERKRESSE<br />
(Whirlybird Mischung)<br />
LOBELIE (Illumination)<br />
LÖWENMAUL (Riesen Vorbote)<br />
MOHN (Bastelmohn)<br />
RINGELBLUME (Pacific Prachtmischung)<br />
SCHMUCKKÖRBCHEN (Frühwun<strong>der</strong>)<br />
SCHWARZKÜMMEL (Persische Juwelen)<br />
SOMMERASTER (Mischung)<br />
SOMMERAZALEE, ATLASBLUME<br />
(Azaleenschau)<br />
SOMMERZYPRESSE (Trichophylla)<br />
SONNENBLUME (Herbstschönheit)<br />
SONNENBLUME (Schnittgold)<br />
SONNENFLÜGEL<br />
(Großblumige Spielarten)<br />
SONNENHUT (Rustic)<br />
STROHBLUME (Riesenblumige Mischung)<br />
STUDENTENBLUME (Riesenperfecta)<br />
TAGLILIE (Neuheiten-Mischung)<br />
WUCHERBLUME (Frohe Mischung)<br />
WUCHERBLUME (Robinsons Riesen)<br />
ZINNIE (Riesen Kaktus)<br />
ZINNIE (Riesenblumige Prachtmischung)
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Schüler <strong>der</strong> 4b von Fr. Danielson<br />
(Rehberge-Grundschule)<br />
Die Forke beim „Einsatz“<br />
„Stolze Gärtner“<br />
Das Ergebnis <strong>der</strong> Ernte<br />
SCHÜLERINTERVIEW<br />
Interview zum Thema Schulgarten<br />
Seite 40<br />
Schüler <strong>der</strong> 5b <strong>der</strong> <strong>Wedding</strong>-Grundschule<br />
Beteiligte Schüler: Jannina (10), Ayse (10), Pascal (10),<br />
Marcel (11), Kazim (11), Seinab (11)<br />
GAS: „Wie lange arbeitet ihr hier<br />
(Garten in <strong>der</strong> Seestraße) schon?“<br />
Alle: „Seit zwei Jahren.“<br />
GAS: „Und wie lange seit ihr immer da?“<br />
Jannina: „Einmal die Woche für drei Stunden.“<br />
GAS: „Hat es euch denn auch die ganze Zeit Spaß<br />
gemacht?“<br />
Einstimmig: „JA!“<br />
GAS: „Macht denn alles gleichviel Spaß?“<br />
Jannina: „Ja, aber Unkraut zupfen weniger.“<br />
Pascal: „Ernten macht am meisten Spaß.“<br />
GAS: „Geht ihr auch bei schlechten Wetter in den<br />
Garten?“<br />
Marcel: „Wenn es regnet gehen wir nicht.“<br />
Kazim: „Auch wenn es nieselt nicht.“<br />
Marcel: „Aber wenn es nur kalt ist, gehen wir<br />
trotzdem.“<br />
GAS: „Das Wetter stört euch also nicht?“<br />
Marcel: „Wir müssen doch gehen, weil das Unkraut so<br />
gewachsen ist.“<br />
Jannina: „Sonst sieht es hier wie im Urwald aus.“<br />
Ayse: „Vor allem in den Sommerferien sieht das<br />
ganz krass aus.“<br />
Marcel: „Am nächsten Montag ist unser letzter Tag.<br />
Dann machen wir hier so eine Feier mit<br />
Kartoffeln.“<br />
GAS: „Eine Kartoffelparty?“<br />
Marcel: „Ja, wir grillen dann Folienkartoffeln.“<br />
GAS: „Was habt ihr denn noch so alles auf euren<br />
Fel<strong>der</strong>n?“<br />
Kazim: „Mohrrüben, Tomaten, Zwiebeln.“<br />
Ayse: „Zucchini, Sonnenblumen, Kartoffeln.“<br />
Jannina: „Wir haben aber auch Dill!“<br />
GAS: „Was macht ihr mit den ganzen Sachen?“<br />
Marcel: „Frau Häusler teilt die Sachen auf und je<strong>der</strong><br />
kann was mit nach Hause nehmen.“<br />
Seinab: „Ich hatte letzte Woche einen Riesenkürbis.<br />
Mindestens zehn Kilo schwer. Den habe ich<br />
von hier bis zur Schule getragen.“<br />
GAS: „Kocht ihr alle in <strong>der</strong> Schule gemeinsam?“<br />
Marcel: „Klar, aus einem Kürbis haben wir mal<br />
Kürbissuppe gemacht.“
Jannina: „Es gab aber auch schon Kartoffelsuppe.“<br />
Kazim: „Extra mit türkischen Würstchen!“<br />
GAS: „Habt ihr schon irgendwelche Tiere<br />
gefunden?“<br />
Alle: „Nacktschecken, Regenwürmer, Spinnen.“<br />
GAS: „Nehmt ihr denn die in die Hand?“<br />
Fast alle: „Natürlich nehmen wir die in die Hand.“<br />
Ayse: „Ich ekele mich aber noch ein bisschen.“<br />
GAS: „Ist euch die Arbeit nicht manchmal doch zu<br />
schwer, z.B. die vollen Schubkarren zum<br />
Kompost zu fahren?“<br />
Seinab: „Nein. Je<strong>der</strong> will ja einmal die Schubkarre<br />
nach hinten bringen. Wir wechseln uns<br />
nämlich ab.“<br />
GAS: „Ihr macht hier auch richtig Unterricht?“<br />
Marcel: „Natürlich wir kriegen ja hier eine Note.“<br />
GAS: „Und wofür kriegt man eine gute Note?“<br />
Marcel: „Wenn man viel macht und nicht so viel<br />
quatscht, aber wenn man so ist wie Yussuf<br />
nicht. Der setzt sich auf einen Eimer und<br />
nimmt ein so kleines Ding. Dann packt er es in<br />
den Eimer. Das ist dann eine vier.“<br />
GAS: „Was macht ihr sonst noch in <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong>?“<br />
Kazim: „Spielen gehen, denn dort drüben ist eine<br />
kleine Wiese.“<br />
Pascal: „Fussball o<strong>der</strong> fangen.“<br />
Jannina: „O<strong>der</strong> wir waschen unser Gemüse z.B.<br />
Mohrrüben ab und essen die gleich hier.“<br />
GAS: „Findet ihr das gut, dass es so etwas gibt?“<br />
Alle im Chor: „Aber klar doch!“<br />
Ayse: „Wir bekommen alles umsonst und müssen<br />
kein Geld für die Sachen bezahlen.“<br />
Marcel: „Sonst sind die Sachen so teuer und hier<br />
können wir sie mit nach Hause nehmen.“<br />
Jannina: „Ausserdem ist das kein gespritzter Salat,<br />
son<strong>der</strong>n selbstangebauter.“<br />
GAS: „Würdet ihr hier irgendwas än<strong>der</strong>n?“<br />
Alle: „Nee!“<br />
Marcel: „Ich würde am liebsten bis zur sechsten<br />
Klasse hier bleiben.“<br />
Seinab: „Das kannst du dir doch aussuchen. Wir<br />
wählen ja wie<strong>der</strong>, was wir machen wollen.“<br />
Marcel: „Dann bleib` ich hier!“<br />
Die Schüler von Frau Häusler (seit 1990 im Schulgarten)<br />
arbeiten seit Ende <strong>der</strong> 3. Klasse im Garten ( 2. Jahr ).<br />
Seite 41<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Auch <strong>der</strong> Sparten darf nicht fehlen!<br />
„Großstadtindianer“
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Projektwochen<br />
Schülergruppen können in <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />
Projektwochen durchführen.<br />
Beispielsweise arbeitete eine<br />
Gruppe <strong>der</strong> Rehberge-<br />
Grundschule unter dem Thema<br />
„Natur erfahren, begreifen,<br />
verstehen“ mit viel Spaß und<br />
zahlreichen neuen Erfahrungen<br />
eine Woche lang im Garten.<br />
PROJEKTE ...<br />
WUV: Wahlunterricht Klasse 5/6<br />
Die <strong>Berliner</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n bieten viele<br />
Möglichkeiten zur Gestaltung eines spannenden und lehrreichen<br />
Wahlunterrichts (WUV) in den Klassenstufen 5 und 6.<br />
Wir wollen Ihnen hier einige thematische Anregungen für<br />
mögliche Unterrichtsprojekte geben.<br />
Themenvorschläge:<br />
Frühblüher<br />
Bau einer Blüte<br />
Von <strong>der</strong> Blüte zur Frucht<br />
Knospen im Winter<br />
Laub- und Nadelbäume<br />
Kletterpflanzen<br />
Trittpflanzen<br />
Heilkräuter<br />
Gewürzpflanzen<br />
Vermehrung von Topfpflanzen<br />
Getreidearten<br />
Kartoffel ...<br />
Früchte und Samen<br />
Mischkultur<br />
Gemüsesuppe kochen<br />
Obst konservieren<br />
Mit Pflanzen färben<br />
Bodentiere<br />
Der Regenwurm<br />
Kompost<br />
Beobachtungen am Teich<br />
Rabenvögel<br />
Zeichnen nach <strong>der</strong> Natur<br />
Bil<strong>der</strong> aus Naturmaterialien<br />
Adventsgestecke<br />
Honigbienen / Imkerei<br />
Kerzen aus Bienenwachs<br />
Bau von Nistkästen<br />
Insekten - "Hotels"<br />
Solarenergie<br />
Photovoltaikanlagen<br />
Wetterbeobachtungen<br />
Haustierpflege<br />
Anlage eines Aquariums<br />
Vogelfutterplatz im Winter<br />
Tierspuren im Schnee<br />
Papier schöpfen<br />
Seite 42
PROJEKTE ...<br />
Schul-Umwelttag-<strong>Wedding</strong><br />
Seit einigen Jahren wird in <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> <strong>der</strong><br />
Schul-Umwelttag-<strong>Wedding</strong> durchgeführt.<br />
Am 30.Juni 2000 von 10.30 bis 16 Uhr findet diese<br />
Veranstaltung zum vierten Mal statt.<br />
Schüler und Lehrer aus mehreren <strong>Wedding</strong>er Schulen<br />
präsentieren ihre Arbeiten und Projekte aus dem Bereich<br />
<strong>der</strong> Umweltbildung.<br />
Gleichzeitig werden die Preise für den „<strong>Wedding</strong>er-Schul-<br />
Umweltpreis 2000“ verliehen.<br />
Seite 43<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Zu einer guten Feier gehört Musik ...<br />
gehören Reden von engagierten<br />
Bezirkspolitikern ....<br />
und natürlich glückliche Preisträger!
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Station N1 und N21<br />
Planung für Station N5<br />
Demonstrationsmaterial für die<br />
Station N7<br />
PROJEKTE ...<br />
Waldpfad<br />
Unter dem Motto „Holz - Möglichkeiten einer nachhaltigen Nutzung“ wird<br />
auf dem Gelände <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong> (Scharnweberstr. 159) ein Waldpfad<br />
eingerichtet.<br />
Der Entwurf für den Waldpfad wurde von einem Biologie-Leistungskurs im<br />
Rahmen des <strong>Wedding</strong>er-Umwelt-Wettbewerbes 1998 entwickelt.<br />
DIE STATIONEN DES WALDPFADES:<br />
N1 TOTEM-PFÄHLE<br />
Die Einstellung von Naturvölkern zu ihrer Umwelt soll durch den Totempfahl am<br />
Eingang des Waldpfades symbolisiert werden.<br />
N2 DAS ÖKOSYSTEM WALD - EINFÜHRUNG IN SEINE NUTZ-,<br />
SCHUTZ- UND ERHOLUNGSFUNKTIONEN-<br />
Kleiner Einstieg in die vielfältige Bedeutung des Waldes für die Menschen<br />
N3 BAUM- UND HOLZARTEN<br />
Das wichtigste Element eines Waldes sind natürlich die Bäume! Auf dem<br />
Waldpfad kann man die wichtigsten einheimischen Baumarten kennenlernen.<br />
Man erfährt etwas über das Aussehen <strong>der</strong> Blätter, <strong>der</strong> Rinde, des Holzes...<br />
N4 PRODUKTIVITÄT DER BÄUME, STAMMUMFANG & ALTER<br />
Bäume wachsen: Jahresringe sind <strong>der</strong> sichtbare Beweis für den fortlaufenden<br />
Zuwachs an Holzmasse. An <strong>der</strong> Station wird <strong>der</strong> Zuwachs an Biomasse<br />
veranschaulicht. Der Stammumfang sagt etwas über das Alter eines Baumes<br />
aus. Man muss einen Baum also nicht gleich fällen um sein Alter feststellen zu<br />
können!<br />
N5 NACHHALTIGER UMGANG MIT DER „RESSOURCE HOLZ“<br />
-ZUR GESCHICHTE DES WALDES IN MITTELEUROPA-<br />
Holz und seine enorme Bedeutung als nachwachsen<strong>der</strong> Rohstoff und die<br />
Geschichte <strong>der</strong> Holznutzung werden an dieser Station dargestellt.<br />
N6 HOLZPRODUKTE: RINDENMULCH, HOLZFASERN & PAPIER<br />
Die Wege des Waldpfades sind mit Rindenmulch und Häckseln markiert.<br />
Zellulose, <strong>der</strong> Hauptbestandteil des Holzes, ist ein wichtiges Grundstoff bei <strong>der</strong><br />
Gewinnung von Fasern für die Papier- und Pappeproduktion. Wir zeigen an <strong>der</strong><br />
Station diesen Zusammenhang und regen zur Diskussion über einen<br />
verantwortlichen und nachhaltigen Umgang mit Papier. dazu gehört<br />
selbstverständlich das Sammeln und Wie<strong>der</strong>verwerten von Altpapier.<br />
In diesem Zusammenhang bietet sich das Projektthema<br />
„Papier schöpfen und gestalten“ an, das in <strong>der</strong> Werkstatt <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> durchgeführt werden kann!<br />
N7 HOLZ ALS BAUSTOFF - QUALITÄTSKRITERIEN<br />
Holz ist als Baumaterial in unserem Leben nicht wegzudenken. Es werden<br />
Beispiele gezeigt, an denen deutlich wird, welch phantastische Eigenschaften<br />
Holz als Baustoff hat, falls bestimmte Qualitätskriterien erfüllt sind.<br />
Die Anwendungsmöglichkeiten von Holz für den Möbelbau sind ebenfalls sehr<br />
vielseitig. Wieviel Holz braucht man eigentlich für einen Stuhl? Und kann <strong>der</strong><br />
Kauf von Möbeln aus Holz mit dem eigenen Umweltgewissen in Einklang<br />
gebracht werden?<br />
N8 HOLZSPIELZEUG UND KLANGHÖLZER<br />
Es muss nicht immer <strong>der</strong> Baustein aus Plastik, die Spielfigur aus Gummi und<br />
die Puppe aus PVC sein. Holzspielzeug ist nach wie vor beliebt und<br />
umweltgerecht! Die Station soll nicht nur diese Erkenntnis vermitteln, son<strong>der</strong>n<br />
auch Möglichkeiten zum Spielen im Wald anbieten!<br />
Holz und Musik, auch das ist eine unzertrennliche Partnerschaft. Viele alte,<br />
aber auch viele klassische und mo<strong>der</strong>ne Instrumente bestehen zu einem<br />
wesentlichen Teil aus Holz. An <strong>der</strong> Station gibt es die Möglichkeit auf einfache<br />
Weise Klänge auf einem Holzinstrument zu erzeugen.<br />
N9 BAUMPILZE UND HOLZZERSETZUNG<br />
An einem Totholzbiotop kann man sehr viele Dinge entdecken: Algen, Pilze,<br />
Käfer, Spinnen... . Die Symbiose zwischen bestimmten Pilzen und Waldbäumen<br />
ist ein sehr wichtiger Faktor im Ökosystem Wald, obwohl wir dieses<br />
Zusammenwirken mit blossem Auge nicht sehen können. Um so wichtiger ist,<br />
einmal zu sehen und verstehen, was da so im Verborgenen eigentlich abläuft!<br />
Seite 44
N10 LAUBZERSETZUNG UND KOMPOST<br />
Die Zersetzung von Laub zu Komposterde ist ebenfalls ein wichtiger Vorgang<br />
im Ökosystem Wald. viele Mikroorganismen helfen hier mit, den „Abfall“<strong>der</strong><br />
Bäume zu recyceln. Geradezu ein Musterbeispiel <strong>der</strong> Natur für geschlossene<br />
Kreisläufe und nachhaltige Prozesse!<br />
N11 TIERE DES WALDES<br />
Welche Tiere leben eigentlich im Wald? Sind Wildschweine wirklich wüst und<br />
gefährlich? Welche Bedeutung besitzt Totholz für die Tierwelt? Warum werden<br />
Tiere in den Wäl<strong>der</strong>n Deutschlands bejagt?<br />
Wir liefern Antworten und Diskussionsanregungen.<br />
N12 LEBEN IM BODEN<br />
An dieser Station könnt ihr den Bodenlebewesen mal bei ihrer Arbeit zuschauen<br />
und die wichtigsten von ihnen persönlich kennenlernen!<br />
N13 IGEL<br />
Wir sehen ihn recht selten, aber er ist in unseren Park- und Gartenanlagen<br />
durchaus vorhanden! Und obwohl wir ihn alle schon wegen seiner Gewitztheit<br />
im Umgang mit dem Hasen so gerne mögen, sollten wir ihm nicht über den<br />
Winter helfen! Warum nicht, erfahrt ihr hier.<br />
N14 „SCHÖNER WOHNEN“FÜR VÖGEL<br />
„Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar ...“sind für das<br />
Ökosystem Wald sehr wichtig. Der Schutz <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> bedeutet, auch für den<br />
Schutz <strong>der</strong> Tiere im Wald zu sorgen. Wir tun was: Nisthilfen und an<strong>der</strong>e<br />
Schutzmaßnahmen für die Vögel in unserem Wäldchen.<br />
An <strong>der</strong> Seitenwand <strong>der</strong> „Holzwerkstatt“befindet sich unsere<br />
„Musterhaussiedlung“. Hier könnt ihr erfahren, welche Vogelart welche<br />
Nisthilfen bevorzugt.<br />
N15 FLEDERMÄUSE<br />
Der Mythos <strong>der</strong> blutrünstigen Vampire <strong>der</strong> Nacht hat sie zu einer vom<br />
Aussterben bedrohten Tierart werden lassen. Warum wir so fasziniert von<br />
diesen fliegenden Säugetieren sind und wie wir sie schützen können, zeigen wir<br />
euch hier!<br />
N16 NISTHILFEN FÜR WILDBIENEN<br />
Auch Wildbienen benötigen unsere Hilfe! Spezielle Nisthilfen für diese Tierarten<br />
können ein wenig den Mangel an natürlichen Nistplätzen in unserer<br />
technisierten und perfektionierten Kulturlandschaft ausgleichen helfen.<br />
N17 FRÜHBLÜHER<br />
Die ersten Lebensboten, die sich vor dem Laubaustrieb <strong>der</strong> Bäume einen Platz<br />
im Licht sichern, könnt ihr ab Ende März in unserem Wäldchen entdecken.<br />
N18 WALDKÜCHE - ÜBERLEBEN IN DER WILDNIS<br />
Gänseblümchen, Knoblauchsrauke, Brennnessel, Holun<strong>der</strong>blüten -<br />
damit könnt ihr Köstlichkeiten zaubern.<br />
N19 GEFAHREN FÜR DAS ÖKOSYSTEM WALD<br />
Saurer Regen, Borkenkäfer, Kahlschläge, Brandrodung, Monokulturen aus<br />
genetisch identischen Pflanzen...- Was bedroht die grüne Lunge <strong>der</strong> Erde?<br />
N20 GESCHICHTEN IM UND ÜBER DEN WALD<br />
Es war einmal...<br />
Lust, Geschichten im und über den Wald zu erfinden o<strong>der</strong> einfach mit einer<br />
Erzählung unter dem schattenspendenden Dach aus Laub <strong>der</strong> Phantasie freien<br />
Lauf zu lassen?<br />
N21 HOLZ ALS ENERGIETRÄGER: BRENNHOLZ, HOLZKOHLE UND<br />
STREICHHÖLZER<br />
An <strong>der</strong> Station soll eine Feuerstelle (mit Grillmöglichkeit), ein Arbeitsplatz zum<br />
Brennholz machen und eine Köhler-Miete entstehen. Daneben gibt es Hocker<br />
zum Sitzen und ein Weideniglu zum Spielen.<br />
Natürlich brauchen wir Streichhölzer als nützliche Helfer für unseren Grill o<strong>der</strong><br />
unser Lagerfeuer. Aber ist ein Zündholz auch ökologisch vertretbar? Unsere<br />
Station soll Auskunft geben über die Umweltverträglichkeit <strong>der</strong> Streichhölzer!<br />
WAS GIBT ES SONST NOCH?<br />
0 Quiz für alle Stationen 0 Computersimulation: Nachhaltigkeit<br />
0 Waldmodell 0 Projekt: Weihnachtsbaum<br />
0 Literatur 0 Glossar<br />
Seite 45<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Holzspielzeug<br />
Totempfahl (Station N1)<br />
Halbhöhle (Station N14)<br />
Streichhölzer kommen aus Schweden!
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Die Schüler sollen an die Arbeit mit<br />
Hypertexten herangeführt werden ...<br />
und eigene Internet-Seiten<br />
entwerfen!<br />
Vernetzung mit konventionellen<br />
Unterrichtsmaterialien von Verlagen<br />
etc.<br />
PROJEKTE ...<br />
WeSUNet:<br />
<strong>Wedding</strong>er-Schul-Umwelt-Netz<br />
Im Rahmen des Fachunterrichts Biologie und in<br />
Projektgruppen soll in den nächsten Jahren ein<br />
umfangreiches Informationsnetz für die Zwecke <strong>der</strong><br />
Umwelterziehung entstehen.<br />
Die Unterrichtsmaterialien für die Umweltbildung in den<br />
„Grünen Lernorten“ des Bezirkes <strong>Wedding</strong> (und des<br />
zukünftigen Fusionsbezirkes Mitte) werden so aufbereitet,<br />
dass sie entwe<strong>der</strong> „online“ im Internet, o<strong>der</strong> „offline“ als<br />
CD-ROM mit einem Computer gelesen und benutzt werden<br />
können.<br />
Die Schüler und Lehrer können das Material so nutzen, als<br />
würden sie im Internet „surfen“, ohne jedoch Gebühren für<br />
den Telefonanschluss zu haben. Sie können so auf bequeme<br />
und lehrreiche Weise einen Besuch in einem Schulgarten<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> vor- o<strong>der</strong> nachbereiten.<br />
Diese Materialien sollen den Schulen im Bezirk kostenlos zur<br />
Verfügung gestellt werden.<br />
Die Gartenarbeitschule <strong>Wedding</strong> im Internet:<br />
Homepage: http://www.gas-berlin.de<br />
„e-mail“: GAS<strong>Wedding</strong>@aol.com<br />
Seite 46
PROJEKTE...<br />
Eine Schule - ein Arboretum<br />
Das Obstbaum-Arboretum in <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />
Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> nahm im August 1994 erfolgreich<br />
an dem Wettbewerb „Eine Schule - ein Arboretum“ teil. Der Wettbewerb<br />
wurde von <strong>der</strong> „Fondation Yves Rocher“ zusammen mit <strong>der</strong><br />
„Schutzgemeinschaft Deutscher Wald“ bundesweit ausgeschrieben<br />
und mit einem Gesamtbuget von 75 000,-DM ausgestattet.<br />
Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> war <strong>der</strong> einzige <strong>Berliner</strong><br />
Preisträger und erhielt eine För<strong>der</strong>summe von 6 500,-DM für die<br />
Anlage eines Obstbaum-Arboretums.<br />
Der offizielle Start <strong>der</strong> Aktion wurde am 10.10.1994 vollzogen. Der<br />
Präsident <strong>der</strong> „Fondation Yves Rocher“<br />
Herr Jacques Rocher, <strong>der</strong> damalige <strong>Wedding</strong>er<br />
Volksbildungsstadtrat Herr Dr. Werner Gotzmann und einige<br />
Grundschulklassen pflanzten die ersten Bäume und erhielten ihre<br />
Patenschaftsurkunde.<br />
Im Schuljahr 1994/95 wurde auf dem Gelände <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
<strong>Wedding</strong> in <strong>der</strong> Seestr.74 von jeweils einer ersten Klasse<br />
je<strong>der</strong> <strong>Wedding</strong>er Grundschule ein Obstbaum gepflanzt. Die Klasse<br />
übernahm dann eine Patenschaft für diesen Baum während <strong>der</strong><br />
nächsten sechs Jahre.<br />
Obstbaumpflanzung mit Jacques Rocher und Grundschülern<br />
Die Patenschaft begann mit <strong>der</strong> Pflanzung und wurde in regelmäßigen<br />
Abständen durch themenbezogene Unterrichtsgänge bis<br />
zur 6. Klasse fortgeführt. Zwar endete die Baumpatenschaft in<br />
diesem Jahr, aber noch immer kommen die Schüler in die<br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> um nach „ihren“ Bäumen zu sehen.<br />
Seite 47<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Arboretum:<br />
Unter einem Arboretum<br />
(Schulwald) versteht man<br />
eine Anpflanzung verschiedenerGehölzgewächse,<br />
die wissenschaftlichen<br />
o<strong>der</strong> pädagogischen<br />
Zwecken<br />
dienen.<br />
Themen für den Unterricht:<br />
Klasse 1:<br />
Herbst:<br />
Ein Baum wird gepflanzt:<br />
Vorbereitung des<br />
Pflanzortes, Bodenarbeiten<br />
etc., Pflanzaktion,<br />
Übernahme <strong>der</strong> Patenschaft<br />
Frühjahr:<br />
Blätter - Kreatives<br />
Gestalten mit<br />
Naturmaterialien<br />
Klasse 2:<br />
Herbst:<br />
Der Apfel - Ein vielseitiges<br />
Nahrungsmittel<br />
Frühjahr:<br />
Obstbaumblüte: Aufbau<br />
einer Blüte<br />
Klasse 3:<br />
Herbst:<br />
Früchte und Samen<br />
Frühjahr:<br />
Bestäubung und<br />
Befruchtung<br />
Klasse 4:<br />
Herbst:<br />
Aufbau eines Baumes (Holz,<br />
Jahresringe, Baumschnitt)<br />
Frühjahr:<br />
Biologische<br />
Pflanzenschutzmaßnahmen<br />
(Basteln von Nisthilfen)<br />
Klasse 5:<br />
Fortpflanzung und<br />
Entwicklung eines<br />
Apfelbaumes<br />
Klasse 6:<br />
Ernährungsphysiologischer<br />
Wert <strong>der</strong> Äpfel
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
PROJEKTE ...<br />
WALD – HOLZ - PAPIER<br />
„Unsere Einstellung zur Natur“<br />
Ein Projekt im Rahmen von<br />
„Berlin macht Schule“<br />
des<br />
EPBIZ<br />
Entwicklungspolitisches Bildungs- und Informationszentrum Berlin<br />
Seite 48<br />
Finanziert von <strong>der</strong><br />
Deutschen Stiftung Klassenlotterie Berlin (DKLB)<br />
Die Fragestellungen:<br />
„Wie sehen wir unsere Umwelt?“<br />
„Wie sehen an<strong>der</strong>e Kulturen ihre Umwelt?“<br />
„Wie können wir unsere gemeinsamen Standpunkte erkennen und<br />
darstellen?“<br />
Die drei „Dimensionen“ des Projekts:<br />
Fächer ...<br />
Bildende Kunst<br />
Musik<br />
Darstellendes Spiel<br />
Inhalte ...<br />
Wald<br />
Holz<br />
Papier<br />
Regionen ...<br />
Sami in Nordeuropa<br />
Berlin – Deutschland<br />
Indianer am Amazonas<br />
Faltblatt zum Thema: "Die Evolution des Menschen: Wald-Holz-Papier"<br />
Anmerkung:<br />
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Lessing-Gymnasium<br />
durchgeführt.
PROJEKTE...<br />
Das Projekt: Wald - Holz - Papier<br />
Wald:<br />
Der Wald ist für alle Kulturen dieser Welt schon immer das Ökosystem<br />
gewesen. Im Laufe <strong>der</strong> Evolution hat sich die Funktion des<br />
Waldes für den Menschen jedoch zunehmend gewandelt. Vom<br />
unmittelbaren, tagtäglich bedeutungsvollen Lebensraum zum Ort<br />
des wirtschaftenden Menschen: <strong>der</strong> Wirtschaftswald, wie wir ihn<br />
kennen, dient uns höchstens noch als Freizeitraum. Doch in an<strong>der</strong>en<br />
Regionen unsere Erde ist <strong>der</strong> Wald für die Menschen durchaus<br />
auch heute noch ein Stück ihres täglichen Lebens.<br />
Holz:<br />
Welches Material, welcher Rohstoff, welcher Energieträger hat<br />
eine größere Bedeutung für uns als Holz?<br />
Und doch sind wir dabei, in unseren hochentwickelten<br />
Industriegesellschaften an vielen Stellen den traditionellen<br />
Rohstoff Holz durch an<strong>der</strong>e Materialien auszutauschen. Holz als<br />
nachwachsen<strong>der</strong> Rohstoff bietet aber gerade die Chance des<br />
nachhaltigen Umgangs mit den Ressourcen unserer Welt. Wir<br />
können noch viel lernen von denen, die in ihren Traditionen den<br />
Umgang mit Holz noch nicht verlernt haben.<br />
Papier:<br />
Trotz mo<strong>der</strong>ner Informationstechnologien ist unsere Gesellschaft<br />
in all ihren Dimensionen ohne Papier nicht mehr vorstellbar. Welche<br />
Rolle spielte das Papier bei <strong>der</strong> kulturellen Evolution? Wie gehen<br />
wir damit um?<br />
Wenn auch die zukünftigen Generationen die unzähligen<br />
Anwendungsmöglichkeiten des Papiers nutzen können sollen, dann<br />
ist es notwendig, mit dieser Ressource umweltgerecht, d.h.<br />
nachhaltig, umzugehen.<br />
Teilnehmer <strong>der</strong> Projektwoche: „Papier - Fusion <strong>der</strong> Naturfasern“<br />
Seite 49<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Aktuelle Teilprojekte des<br />
Lessing-Gymnasiums<br />
(Stand Januar 2000):<br />
Klasse 8 - Kunst (Fr. Guse):<br />
Acrylmalerei & Collagen zum Thema<br />
„Tropischer Regenwald“<br />
Klasse 8 - Erdkunde (Hr. Freund):<br />
Holz als Material für<br />
Gebrauchsgegenstände<br />
Leistungskurs Biologie<br />
(Hr. Krüger-Danielson):<br />
Die Evolution des Menschen<br />
unter dem Aspekt von<br />
„Wald - Holz - Papier“<br />
Wahlpflichtkurs<br />
(Jean-Paul-Schule/ Hr. Kantoreitis):<br />
Totempfähle - Einstellung <strong>der</strong><br />
Indianer zur Natur<br />
Projektwochen in <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong><br />
zum Thema: „Papierschöpfen“<br />
(Fr. Tavanti/Hr. Ebert):<br />
Thema: „Papierschöpfen“<br />
Klasse 9 - Wahlpflichtkurs Biologie<br />
(Fr. Gäke):<br />
„Wie viele Nadeln hat <strong>der</strong><br />
Weihnachtsbaum ?“<br />
Profilkurs Biologie<br />
(Hr. Krüger-Danielson):<br />
„Nachhaltige Waldwirtschaft“<br />
Leistungskurs Biologie:<br />
Dendrochronologie = Jahresringanalyse<br />
Theaterprojekt (Darstellendes Spiel-<br />
AG/11.Kl./Fr. Dan<strong>der</strong>ski)<br />
im Frühjahr 2000 in Zusammenarbeit mit<br />
dem Huddinge-Gymnasium (Stockholm):<br />
Thema: „Der Mensch in <strong>der</strong> Natur“<br />
Musik (Fr. Dümmatzen):<br />
Afrikanische Musikinstrumente aus Holz:<br />
Djembe-Trommel<br />
Musik (Hr. Sappelt):<br />
Afrikanische Musikinstrumente aus Holz:<br />
Selbstbau eines Akadinda-Xylophons<br />
Künstlerische Werkstatt<br />
(Fr. Borsellino):<br />
Thema: „Papier - Fusion <strong>der</strong> Naturfasern“
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Die alten Gewächshäuser<br />
Versuche mit Regenauffangbehältern<br />
Wurzelraumklärung<br />
Wir haben Pläne ...<br />
Nach mehrjährigen Planungen, Verschiebungen, Vorarbeiten<br />
und dem Festhalten am „Prinzip Hoffnung“ soll es nun in<br />
diesem Jahr endlich soweit sein:<br />
Der Bau eines dringend benötigten neuen Gewächshauses!<br />
Die Bauplanungsunterlagen sind erstellt ,und das Geld ist im<br />
Bezirkshaushalt eingeplant.<br />
Die Schülerinnen und Schüler eines Erdkunde-Grundkurses<br />
des Lessing-Gymnasiums haben schon über den Tag „X“<br />
hinaus geplant: Die Gestaltung des frei werdenden Platzes<br />
nach dem Abriss <strong>der</strong> alten Gewächshäuser:<br />
Die Planungen sind als Wettbewerbsbeitrag eingereicht<br />
worden.<br />
Hier eine Zusammenfassung des Projektes REGSOLAR:<br />
Von <strong>der</strong> Idee zur Realisierung....<br />
Die grundlegende Idee dieses Projektes ist es, die<br />
Realisierbarkeit einer Anlage zur nachhaltigen Nutzung von<br />
Regenwasser und Oberflächenwasser (Schwarzer Graben)<br />
zum Bewässern von Nutzpflanzen-Kulturen in <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> zu prüfen.<br />
Dabei soll eine Kombination von mehreren als beson<strong>der</strong>s<br />
umweltfreundlich bekannten Methoden verwendet werden:<br />
Sammlung von Regenwasser und Nutzung als Gießwasser<br />
Reinigung von Brauchwasser in Wurzelraumkläranlagen<br />
Nutzung von Solarstrom für Wasserpumpen<br />
Regenwasser - Sammlung von Regenwasser<br />
Regenwasser steht kostenlos zur Verfügung! In Berlin fallen ca.<br />
550 mm Nie<strong>der</strong>schlag pro Jahr, also 550 Liter pro<br />
Quadratmeter. Will man diese Wassermenge nachhaltig<br />
nutzen, so muss man sie „ernten“um das dann<br />
zwischengespeicherte Wasser in trockneren Perioden gezielt<br />
an die Pflanzen zu verabreichen.<br />
Nach unserer Berechnung kann man also mit ca. 250 m³<br />
Regenwasser pro Jahr als Ertrag auf den Dachflächen<br />
rechnen.<br />
Sprengwasser (Wasserverbrauch) <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
Die jährlich im Garten verbrauchte Wassermenge hängt von<br />
zahlreichen Faktoren ab. Wichtigster Faktor sind die<br />
Wetterbedingungen des jeweiligen Jahres. Daneben spielt die<br />
Anwendung (verhaltensabhängig) <strong>der</strong> Sprenger eine<br />
wesentliche Rolle. Die Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
bemühen sich darum, ein günstiges Verhältnis von<br />
Kostenaufwand (Sprengdauer) und Nutzen (Wasserbedarf <strong>der</strong><br />
Pflanzen) zu erzielen.<br />
Bei Verwendung des Regenwassers könnte man ca. 3,5% bis<br />
5 % des Sprengwassers <strong>der</strong> GAS in <strong>der</strong> Scharnweberstr.<br />
einsparen. Bei einer zusätzlichen Nutzung von<br />
Oberflächenwasser aus dem Schwarzen Graben könnte diese<br />
Quote noch erhöht werden.<br />
Bei einem m³-Preis von 3,45 DM/m³ könnte so ein erheblicher<br />
Betrag eingespart werden!<br />
Seite 50
Fahrradhaus - Kurze Baubeschreibung für den geplanten<br />
Fahrradunterstand mit integrierter Solarstromanlage<br />
Die in <strong>der</strong> Machbarkeitsstudie erwähnten Wasserpumpen zum<br />
Antrieb des Kreislaufes zur Regenwasseraufbereitung<br />
bestreiten ihre Energie aus einer Photovoltaikanlage, die auf<br />
dem Gelände <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> auf einem geplanten<br />
Fahrradunterstand für 20 Fahrrä<strong>der</strong> installiert werden soll.<br />
Maximal können auf dem Dach 56 Solarmodule in den Maßen<br />
1m x 0,5m montiert werden.<br />
Die Solar-Dachfläche mit 45° Dachneigung und Südausrichtung<br />
ist, da es sich um eine Demonstrationsanlage für Solarstromgewinnung<br />
handelt, an <strong>der</strong> Traufseite durch einen<br />
Besichtigungsgang erschlossen, was ein Betrachten durch<br />
Besucher ermöglicht.<br />
Um in den Sommermonaten einen für die Fahrrä<strong>der</strong><br />
schädlichen Hitzestau unter dem Unterstand zu vermeiden und<br />
gleichzeitig für zusätzliche Belichtung zu sorgen, befinden sich<br />
an den Giebelseiten und <strong>der</strong> Nordseite des Unterstandes<br />
Lamellen aus Holzbrettern, die Luftzirkulation ermöglichen und<br />
gleichzeitig an den Giebelseiten flach einstrahlendes<br />
Sonnenlicht durchlassen, steil einfallendes, starkes<br />
Sommersonnenlicht aber abhalten.<br />
Lagemodell<br />
Das Lagemodell zeigt unsere Planung im Maßstab 1:77 in Form<br />
eines Baumassenmodells mit den geplanten Bauten des neuen<br />
Gewächshauses und des von uns vorgeschlagenen<br />
Fahrradhauses:<br />
Neues Gewächshaus / Fahrradhaus / Schilfbeet / Sammelbecken<br />
Funktionsschema einer Wurzelraumkläranlage (Schilfbeet)<br />
Seite 51<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Schülerentwurf (von Alexan<strong>der</strong><br />
Grychtolik) eines Fahrradhauses mit<br />
integrierter Solaranlage
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Nach vielen Monaten <strong>der</strong> intensiven<br />
Planung, <strong>der</strong> Vorbereitung<br />
des Bauplatzes soll es nun<br />
endgültig losgehen:<br />
Ab 1.7.2000 wird das neue<br />
Gewächshaus gebaut!<br />
Es wird die drei alten Häuser<br />
ersetzen. Die meisten alten<br />
Frühbeetkästen müssen ebenfalls<br />
dem neuen Gewächshausstandort<br />
weichen. Dafür bietet<br />
das neue Haus sehr viel mehr<br />
Platz. Angesichts <strong>der</strong> neuen<br />
Dimensionen im Fusionsbezirk<br />
"Mitte", mit seinen über neunzig<br />
Schulstandorten, ist eine Kapazitätserweiterung<br />
aber auch<br />
sehr sinnvoll.<br />
Beson<strong>der</strong>s schön ist es auch,<br />
dass das neue Gewächshaus einen<br />
Klassenraum unter Glas haben<br />
wird, so dass auch im Herbst und<br />
Winter mit Schülergruppen,<br />
unabhängig von <strong>der</strong> Witterung,<br />
gearbeitet werden kann.<br />
Auch ökologisch ist <strong>der</strong> Neubau<br />
gut durchgeplant:<br />
"verglast" mit dreifach-<br />
Stegplatten<br />
schattiert mit einem Energieschirm<br />
zur Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Wärmeabstrahlung in <strong>der</strong> Nacht<br />
Heizung mit Fernwärme<br />
optimale Lage (unverschattet,<br />
nach Süden ausgerichtet)<br />
Regenwassersammlung zur<br />
Nutzung als Gießwasser<br />
Reinigung des Grauwassers<br />
(Handwaschbecken) in einer<br />
Wurzelraumkläranlage<br />
Warmwasserbereitung mit<br />
Solarkollektor<br />
Wir haben Pläne...<br />
Baupläne des neuen Gewächshauses<br />
Raumaufteilung:<br />
Querschnitt des neuen Gewächshauses:<br />
Seite 52
ALLGEMEINES...<br />
Vandalismus<br />
Brand in <strong>der</strong> Seestraße 74<br />
Lei<strong>der</strong> gibt es im Jubiläumsjahr auch eine sehr bedauerliche<br />
Nachricht zu berichten:<br />
Schon in allen Jahren war Vandalismus eine ständige,<br />
negative Begleiterscheinung in fast allen Standorten <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong>. Meist sind es mehr o<strong>der</strong> weniger kleine<br />
Delikte gewesen. Das nahezu unbegreifliche daran ist<br />
jedoch, dass nicht Habgier o<strong>der</strong> <strong>der</strong> sprichwörtliche<br />
"Mundraub" von Obst o<strong>der</strong> Gemüse die Triebfe<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Täter zu sein scheint. Die Schäden zeugen vielmehr von<br />
blanker, sinnloser Zerstörungswut.<br />
Geschädigt werden vor allem die Schülerinnen und Schüler,<br />
die mit viel Mühe und Engagement "ihre" Beete und Fel<strong>der</strong><br />
bearbeiten hatten. Lei<strong>der</strong> deutet vieles darauf hin, dass es<br />
möglicherweise Jugendliche nahezu <strong>der</strong> gleichen Alterstufe<br />
sind, die diese Arbeit ihrer Altersgenossen wie<strong>der</strong> zunichte<br />
machen!<br />
Der traurige Höhepunkt dieser jahrelangen Serie von<br />
Vandalismusvorfällen wurde am 10.6. 2000 erreicht: Das<br />
große Schulgebäude in <strong>der</strong> Seestr. 74 wurde durch<br />
Brandstiftung völlig zerstört. Beson<strong>der</strong>s dramatisch daran<br />
ist noch, dass dieses Gebäude vom Bezirksamt <strong>Wedding</strong> in<br />
den letzten Monaten gerade mit enormer Mühe (und auch<br />
viel Geld) in Stand gesetzt worden war.<br />
Seite 53<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Fotos von den Löscharbeiten und<br />
<strong>der</strong> Filiale in <strong>der</strong> Seestraße 74<br />
nach dem Brand vom 10.06.2000.<br />
Bil<strong>der</strong> ohne Kommentar....
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
VORAUSSETZUNGEN:<br />
ein Alter von mindestens 16<br />
und höchstens 27 Jahren<br />
die Bereitschaft, im<br />
ökologischen Bereich<br />
ganztägig helfend tätig zu<br />
sein<br />
beson<strong>der</strong>e Schulabschlüsse<br />
etc. sind nicht nötig<br />
WANN BEWERBEN ?<br />
Ein FÖJ läuft i.d.R. vom<br />
1.September eines Jahres bis<br />
zum 31. August des Folgejahres.<br />
Bewerbungszeitraum ist dafür<br />
von Januar bis Ende April des<br />
Jahres, ein späterer Einstieg ist<br />
jedoch ggf. möglich.<br />
WIE BEWERBEN ?<br />
Zur Bewerbung gehören<br />
Bewerbungsschreiben<br />
tabellarischer Lebenslauf<br />
1 Passbild<br />
Kopie vom letzten Zeugnis<br />
Bei Anfragen bitte Rückporto<br />
beifügen. Bewerbungen werden<br />
nur zurückgeschickt, wenn ein<br />
frankierter Rückumschlag<br />
beigefügt ist.<br />
WO BEWERBEN ?<br />
Jugendwerk Aufbau Ost e.V.<br />
Freiwilliges Ökologisches Jahr<br />
Waldhaus im FEZ<br />
An <strong>der</strong> Wuhlheide<br />
12459 Berlin<br />
Tel./ Fax. (030) 535 39 77<br />
Informationsgespräche sind nach<br />
telefonischer Vereinbarung<br />
je<strong>der</strong>zeit möglich.<br />
ALLGEMEINES...<br />
Das Freiwillige Ökologische<br />
Jahr<br />
Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> ist seit 1994 eine von<br />
vielen Einsatzstellen des Freiwilligen Ökologischen Jahres in<br />
Berlin, die das Jugendwerk Aufbau Ost e.V. als Träger<br />
anbietet.<br />
Was ist das FÖJ ?<br />
Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) bietet Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen die Möglichkeit, sowohl umfangreiche<br />
Umweltkenntnisse zu erlangen als auch ihr Umweltbewusstsein<br />
und ihre Persönlichkeit zu entwickeln.<br />
Ferner kann das FÖJ dazu genutzt werden, sich beruflich zu<br />
orientieren, berufsvorbereitende Qualifikationen zu erwerben<br />
o<strong>der</strong> die schwierige Phase zwischen Schulabschluss und<br />
weiterführen<strong>der</strong> Ausbildung sinnvoll zu überbrücken.<br />
Welche Leistungen werden gewährt ?<br />
Bildungsangebote durch Seminarwochen und kostenlose<br />
Teilnahme daran (Teilnahme ist Pflicht)<br />
Betreuung durch Einsatzstelle und Träger<br />
ein monatliches Taschengeld<br />
ein monatlicher Pauschalbetrag für Unterkunft und<br />
Verpflegung<br />
Zahlung <strong>der</strong> abzuführenden Sozialbeträge (Kranken-<br />
Renten-, Arbeitslosen-, Unfall- und Pflegeversicherung)<br />
durch den Träger<br />
26 Urlaubstage bei zwölfmonatigem FÖJ<br />
Seite 54
ALLGEMEINES...<br />
Das Freiwillige Ökologische<br />
Jahr<br />
Was ist eine Einsatzstelle?<br />
Einsatzstellen sind die Einrichtungen des Natur- und<br />
Umweltschutzes, <strong>der</strong> Forschung in ökologischen Bereichen,<br />
<strong>der</strong> Umweltbildung und -erziehung, Einrichtungen des<br />
technischen Umweltschutzes und <strong>der</strong> Entwicklung<br />
nachhaltiger Technologien sowie Projekte in <strong>der</strong> lokalen<br />
Agenda 21, an denen <strong>der</strong> FÖJ- Teilnehmer ganztägig helfend<br />
tätig ist.<br />
Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> als<br />
Einsatzstelle:<br />
Seit 1994 bietet die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> die<br />
Möglichkeit an, hier ein Freiwilliges Ökologisches Jahr zu<br />
absolvieren. Als eine Einrichtung <strong>der</strong> Umwelterziehung und<br />
-bildung gibt die <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> dem FÖJ-<br />
Teilnehmer praktische Einblicke in den Umweltbereich. Ein<br />
vielfältiges Aufgabenfeld erwartet den FÖJ-Teilnehmer, da<br />
er mit allen Arbeiten des gärtnerischen Bereichs<br />
konfrontiert wird.<br />
Tätigkeitsfel<strong>der</strong>:<br />
Pflanz-, Pflege- und Erntearbeiten<br />
Anzucht von Gemüsepflanzen, Balkonpflanzen, Stauden<br />
und Gehölzvermehrung<br />
Betreuung von Schul- und Kitagruppen<br />
Mitarbeit bei <strong>der</strong> Umwelterziehung- und beratung<br />
Mitwirkung bei Anlage und Pflege von Biotopen in den<br />
Schulgärten und <strong>der</strong> Naturdüne<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an den Teilnehmer:<br />
Interesse an <strong>der</strong> Gartenarbeit, im Gewächshaus und im<br />
Freilandbereich<br />
Kennenlernen <strong>der</strong> unterschiedlichsten Pflanzen (Kräuter,<br />
Gemüse, Blumen) und an <strong>der</strong> Pflege, Anzucht und Haltung<br />
dieser Pflanzen<br />
Eigene Vorstellungen und Ideen mitbringen<br />
Bei <strong>der</strong> Betreuung von Schulklassen und<br />
Arbeitsgemeinschaften mit helfen<br />
Seite 55<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Was ist ein Träger ?<br />
Träger des FÖJ sind in Berlin<br />
Vereine o<strong>der</strong> Institutionen, die<br />
vom Land anerkannt werden. Sie<br />
sind für die inhaltliche und<br />
organisatorische Durchführung<br />
zuständig.<br />
Weitere Aufgaben sind:<br />
Information und Beratung<br />
Auswahl <strong>der</strong> Teilnehmer<br />
Auswahl <strong>der</strong> Einsatzstellen<br />
Durchführung <strong>der</strong> Seminare<br />
Pädagogische Begleitung <strong>der</strong><br />
Teilnehmer<br />
Wer ist das<br />
Jugendwerk Aufbau<br />
Ost e.V.(JAO) ?<br />
Der Träger JAO organisiert<br />
vielfältige Projekte <strong>der</strong><br />
Jugendhilfe und Jugendarbeit in<br />
Berlin und den neuen<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n.<br />
Unter dem Motto „Das Leben in<br />
den Griff kriegen und etwas<br />
daraus machen“ will er durch<br />
Beratung und Hilfe insbeson<strong>der</strong>e<br />
sozial benachteiligte o<strong>der</strong><br />
individuell beeinträchtigte junge<br />
Leute mit dem Ziel einer Integration<br />
in den Arbeitsmarkt<br />
ansprechen.<br />
Bereits 1991 hat das JAO das<br />
FÖJ zunächst im Rahmen <strong>der</strong><br />
Modellphase in Brandenburg<br />
durchgeführt und ist seit 1993<br />
anerkannter Träger des<br />
Freiwilligen Ökologischen Jahres<br />
in Berlin.
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Einwohnerzahlen: (Mai 1996)<br />
<strong>Wedding</strong> 167.900<br />
Tiergarten 92.100<br />
Mitte 79.700<br />
Neuer Bezirk: 339.700<br />
Fläche: 39.5 km²<br />
Vergleiche:<br />
zweitgrößter <strong>Berliner</strong> Bezirk<br />
Großstadt 2.Ordnung<br />
(Amtl. Gemeindegrößenklassen)<br />
nur 17 deutsche Städte haben<br />
höhere Einwohnerzahlen<br />
größer als Bonn<br />
Schulen im neuen Bezirk:<br />
48 Grundschulen<br />
8 Hauptschulen<br />
7 Realschulen<br />
11 Gymnasien<br />
6 Gesamtschulen<br />
80 Schulen insgesamt<br />
SchülerInnen:<br />
<strong>Wedding</strong> 15.000<br />
Tiergarten 9.000<br />
Mitte 10.000<br />
34.000 SchülerInnen<br />
LehrerInnen:<br />
Im neuen Bezirk werden<br />
ca. 4000 LehrerInnen arbeiten!<br />
BEZIRKSREFORM ...<br />
Die Gebietsreform <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> Bezirke wird für alle<br />
Beteiligten und Betroffenen eine große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
darstellen. Die <strong>Berliner</strong> Bezirke <strong>Wedding</strong>, Tiergarten und<br />
Mitte werden den neuen Bezirk „Mitte“ bilden.<br />
Nach <strong>der</strong> Gebietsreform 1920 (Bildung „Groß-Berlins“), <strong>der</strong><br />
Teilung <strong>der</strong> Stadt infolge des 2. Weltkrieges und dem Fall<br />
<strong>der</strong> Mauer 1989 ist die jetzt anstehende Gebietsreform<br />
sicherlich die viertgrößte Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Stadt innerhalb<br />
<strong>der</strong> letzten 100 Jahre. Es wird aus den drei<br />
Innenstadtbeszirken eine kommunale Einheit entstehen,<br />
welche immerhin Rang 18 innerhalb <strong>der</strong> deutschen<br />
Städterangliste einnehmen würde.<br />
Die Idee einer Gebietsreform ist nicht neu: Der <strong>Berliner</strong> 1000-<br />
Mark-Schein von 1922, zeigt die <strong>Berliner</strong> Bezirke nach <strong>der</strong> Bildung<br />
<strong>der</strong> Einheitsgemeinde Berlin im Jahr 1920.<br />
Aus dem Blickwinkel einer zentralen schulischen Einrichtung<br />
dieses Bezirks bedeutet das, sich zukünftig als öffentlicher<br />
„Dienstleister“ für ca. 80 Schulen, mit über 34.000<br />
SchülerInnen und annähernd 4000 LehrerInnen zu<br />
verstehen.<br />
Hinzu kommen noch weitere „Kunden“ aus dem Bereich von<br />
Kin<strong>der</strong>tagesstätten, Jugendfreizeiteinrichtungen,<br />
Nachbarschaftsvereinen, Kirchengemeinden usw..<br />
Eine Kommune dieser Größenordnung braucht eigene lokale<br />
Einrichtungen, die dem Qualitätsanspruch an eine mo<strong>der</strong>ne<br />
Bildung in so wichtigen Bereichen wie <strong>der</strong> Umwelt<br />
entsprechen.<br />
Auf den ersten Blick könnte man zu <strong>der</strong> Einschätzung<br />
kommen, im Bereich <strong>der</strong> Umweltbildung würde es in Berlin<br />
ein überaus großes Angebot geben.<br />
Seite 56
BEZIRKSREFORM...<br />
Bedenkt man jedoch die räumliche und demographische<br />
Größe <strong>der</strong> Stadt, so wird schnell klar, dass ein dezentrales<br />
Angebot <strong>der</strong> einzelnen Bezirke in diesem Bildungsbereich<br />
unbedingt notwendig ist!<br />
Umwelterziehung fängt schließlich sinnvollerweise bei den<br />
Vorschülern und Grundschülern an und ist dann Thema aller<br />
Altersstufen bis zum Abitur. Das pädagogische Konzept <strong>der</strong><br />
Arbeitsschulen zielt außerdem darauf ab, kontinuierlich, also<br />
z.B. eine Vegetationsperiode lang, einmal wöchentlich mit<br />
den Kin<strong>der</strong>n im Garten zu arbeiten.<br />
Berlin nach <strong>der</strong> Bezirksreform<br />
Ein solches Angebot muss unter dem Aspekt <strong>der</strong> guten<br />
Erreichbarkeit unbedingt standortnah zur Schule sein!<br />
Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n als zentrale bezirkliche<br />
Einrichtungen haben seit über 75 Jahren hier Wesentliches<br />
zu bieten: Angefangen von <strong>der</strong> Ausstattung von<br />
Klassenräumen und Fachräumen mit Zimmerpflanzen, über<br />
eine ökologische Umgestaltung <strong>der</strong> Schulhöfe<br />
( „Grün macht Schule“) hin zu Schulgärten auf dem<br />
Schulgelände und den zentralen <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n als<br />
bezirkliche Zentren für Umweltbildung.<br />
Die <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n sollten die Aufgabe haben, die<br />
Vernetzung aller Aktivitäten im Bereich <strong>der</strong> Umweltbildung<br />
im Bezirk sicherzustellen: <strong>der</strong> Tradition <strong>der</strong> Arbeitsschulbewegung<br />
verbunden, aber gleichzeitig offen für eine<br />
zeitgemäße, mo<strong>der</strong>ne Bildungsarbeit für die Schülergenerationen<br />
des nächsten Jahrtausends.<br />
Seite 57<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Die „Neuen“ Bezirke und ihre<br />
Einwohnerzahlen:<br />
<strong>Wedding</strong><br />
Tiergarten<br />
Mitte<br />
329.963 Einw.<br />
Charlottenburg<br />
Wilmersdorf<br />
319.376 Einw.<br />
Friedrichshain<br />
Kreuzberg<br />
254.805 Einw.<br />
Reinickendorf<br />
250.494 Einw.<br />
Spandau<br />
224.812 Einw.<br />
Zehlendorf<br />
Steglitz<br />
290.311 Einw.<br />
Schöneberg<br />
Tempelhof<br />
340.794 Einw.<br />
Neuköln<br />
309.637 Einw.<br />
Köpenick<br />
Treptow<br />
223.606 Einw.<br />
Marzahn<br />
Hellersdorf<br />
281.713 Einw.<br />
Hohenschönh.<br />
Lichtenberg<br />
287.612 Einw.<br />
Pankow<br />
Prenzlauer Berg<br />
Weißensee<br />
321.636 Einw.
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
14 x in Berlin:<br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong>n in<br />
den Bezirken<br />
Friedrichshain<br />
(1.Berufsschule und Schulfarm)<br />
10245 BERLIN, Persiusstr. 7-9<br />
Tel.: 030-2912843<br />
Hohenschönhausen<br />
13051 BERLIN , Wustrower Str. 14<br />
Tel.: 030-92400255<br />
Köpenick<br />
12555 BERLIN, Friedrichshagener Str. 7<br />
Tel.: 030-6560960<br />
Lichtenberg<br />
10318 BERLIN, Trautenauer Str.<br />
Tel.: 030-5099628<br />
Neukölln<br />
12359 BERLIN, Fritz-Reuter-Allee 121<br />
Tel.: 030-68091214 Fax: 030-66509200<br />
Pankow<br />
13187 BERLIN , Galenusstr. 51<br />
Tel.: 030-4761343<br />
Reinickendorf<br />
13505 Berlin, Insel Scharfenberg<br />
Tel.: 030-43490444<br />
Schöneberg (GAS & Freilandlabor)<br />
10829 BERLIN, Sachsendamm 34/35<br />
Tel.: 030-7876-3180<br />
Spandau („Bezirkslehrgarten Hakenfelde“)<br />
13587 BERLIN, Nie<strong>der</strong>neuendorfer Allee 18<br />
Tel.: 030-3351852<br />
Spandau („An <strong>der</strong> Kappe“)<br />
13583 BERLIN, Borkzeile 34<br />
Tel.: 030-3303-2223<br />
Steglitz<br />
12203 BERLIN, Haydnstr. 20<br />
Tel.: 030-7904-2325<br />
Tiergarten<br />
10551 BERLIN, Birkenstr. 35<br />
Tel.: 030-39052542<br />
Herr Brunner-Klenk<br />
(Moabiter Ratschlag e.V.)<br />
Tel.: 030-3921806<br />
<strong>Wedding</strong><br />
13405 BERLIN, Scharnweberstr. 159<br />
Tel.: 030-49870409 Fax: 030-49870411<br />
Wilmersdorf<br />
14199 BERLIN, Dillenburger Str. 57<br />
Tel.: 030-8641-2828<br />
DIE BERLINER<br />
GARTENARBEITSSCHULEN...<br />
Zusammenarbeit im Rahmen <strong>der</strong><br />
IGAS<br />
<strong>Interessengemeinschaft</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n<br />
Die <strong>Berliner</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n arbeiten im Rahmen <strong>der</strong><br />
IGAS zusammen. Wir informieren sie gerne ausführlich über<br />
die umfangreichen Möglichkeiten, die sich für die<br />
Umweltbildung in diesen Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> Schule<br />
ergeben.<br />
Kontakt zur IGAS können sie über einen <strong>der</strong> drei Sprecher<br />
aufnehmen, o<strong>der</strong> Sie wenden sich direkt an die<br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> in Ihrem Bezirk:<br />
Helmut Krüger-Danielson<br />
(Leiter <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>)<br />
Tel.: 030-49870409 Fax: 030-49870411<br />
e-mail: GAS<strong>Wedding</strong>@aol.com<br />
Auguste Kuschnerow<br />
(Leiterin <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> Neukölln)<br />
Tel.: 030-68091214 Fax: 030-66509200<br />
Norbert Winkler<br />
(Leiter <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> Schöneberg)<br />
Tel.: 030-78763180<br />
Homepage <strong>der</strong><br />
<strong>Interessengemeinschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong>n:<br />
http://www.igas-berlin.de<br />
Seite 58
"<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>"<br />
-A site in English for our visitors-<br />
A network of "Green Learning Sites"<br />
-"<strong>Gartenarbeitsschule</strong>n"-<br />
The "<strong>Gartenarbeitsschule</strong>n" offers children from pre-schools and<br />
schools a range of opportunities for environmental learning. There<br />
are 14 such "<strong>Gartenarbeitsschule</strong>n" in Berlin, with different<br />
specialities, including for example caring for animals<br />
(sheeps,geese,goats) or also various alternative energy sources.<br />
They work locally at the district level. Currently Berlin has 23<br />
districts, some with as many as 300 000 inhabitants.<br />
WEDDING DISTRICT GARDENING SCHOOL<br />
The "<strong>Gartenarbeitsschule</strong>" in the <strong>Wedding</strong> district was established<br />
in 1950. It endeavours to combinethe tradition of reform pedagogy<br />
from the Arbeitsschul movement of the 1920s with the current<br />
demands for environmental education.<br />
WORKING GARDEN...<br />
Between April and September every year some 40 to 50 classes or<br />
groups (approximately 750 pupils) come to the gardens of the<br />
"<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>" each week. Importance is attached<br />
to combining ecological and botanical aspects with practical<br />
experience.<br />
Other activities include:<br />
Further training for teachers Composting<br />
Vocational training Water analyses<br />
Woodwork classes Solar energy<br />
Flower arranging Soil analyses<br />
Weather monitoring Art workshops<br />
Breeding in greenhouses and cold-frames<br />
Seite 59<br />
A network of<br />
"Green Learning Sites"<br />
50 years<br />
"GARTENARBEITSCHULE<br />
WEDDING"<br />
Some of our projects:<br />
Project weeks<br />
School groups can carry out project<br />
weeks at the "<strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
<strong>Wedding</strong>". For example, one group of<br />
the Rehberge Primary School spent<br />
an enjoyable and instructive week in<br />
the garden working on a project<br />
entiteld "Experiencing, grasping and<br />
un<strong>der</strong>standing nature".<br />
Some girls are working at the pond.<br />
Wood trail<br />
Un<strong>der</strong> the slogan "Wood -<br />
Possibilities for sustainable use", a<br />
wood trail has been developed on the<br />
basis of the design by an advanced<br />
biology class as an entry for the<br />
<strong>Wedding</strong> Environment Competition<br />
1998.<br />
Station N1 and N21
A network of<br />
"Green Learning Sites"<br />
50 years<br />
"GARTENARBEITSCHULE<br />
WEDDING"<br />
Forest - wood - paper<br />
"Our attitude to nature"<br />
With special funding, a two-year<br />
project will be carried out together<br />
with the Lessing Gymnasium.<br />
Emphasis will be on art, music and<br />
drama.<br />
The blind garden.<br />
WeSUNet: <strong>Wedding</strong><br />
schools`environmental<br />
network<br />
As part of the "CidS!" promotional<br />
programme, an extensive information<br />
network is to be developed in<br />
cooperation with the Lessing<br />
Gymnasium for environmental<br />
education purposes.<br />
Teaching materials will be prepared<br />
so that they can either be used on<br />
the Internet or off-line on a CD-<br />
Rom.<br />
The materials will be provided free<br />
of charge to the schools of the<br />
district<br />
There can you find us:<br />
Adress:<br />
Scharnweberstr.159,<br />
13405 Berlin<br />
Tel.: 49870409 Fax.:49870411<br />
Verkehrsverbindung:<br />
Un<strong>der</strong>ground-line U6<br />
(Afrikanische Str. or Kurt-Schumacher-<br />
Platz)<br />
Bus 121, 128, 221<br />
"<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>"<br />
TEACHING GARDEN...<br />
The dune<br />
On the ground of the "<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>" are the<br />
remnants of a postglacial sand dune. This is protected as a site of<br />
special scientific interest and must be left undisturbed.<br />
Here groups can study the flora and fauna of this typical element<br />
of the Brandenburg landscape.<br />
The pond<br />
At the edge of the dune area is an artificial pond. Every year,<br />
frogs, toads and newts gather here to breed.<br />
The spinney<br />
Towards the back of the "<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>" is a small<br />
strip of wood with a nature trail. It offers opportunities to<br />
observe nature (o.g. birds), or to teach about deciduous trees.<br />
The apiary<br />
A bee-keeper shows the children the basics of keeping bees and<br />
making honey, with hands-on activities.<br />
The blind garden<br />
The garden for the blind, with an area of 900 square metres,<br />
offers more than 100 species of plant from 36 families. Most of<br />
the flower beds are hand height and have been provided with signs<br />
in Braille. And of course fully-sighted children can also come to<br />
smell and feel. The arrangement of the differing families also<br />
makes the garden interesting for students of botany.<br />
SUPPLY GARDEN...<br />
Seed and seedlings are<br />
produced for the main<br />
garden of the<br />
"<strong>Gartenarbeitsschule</strong><br />
<strong>Wedding</strong>", as well as for<br />
schools. Plant material is<br />
also provided for biology<br />
lessons.<br />
"Green Learning Sites"<br />
of the "<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>":<br />
Seite 60<br />
-Main garden: Scharnweberstr.159<br />
(22.000 m 2 /max. 12 classes)<br />
-Filiale: Seestr.74<br />
(16.000 m 2 / max. 26 classes)<br />
-Filiale: Afrikanische Str. 17<br />
(2.500 m 2 / max. 3 classes)<br />
-Filiale: Amrumer Str.30<br />
(1.600 m 2 / max .3 classes)<br />
-Filiale: Son<strong>der</strong>burgerstr. 1/2<br />
(2.500 m 2 / max. 5 classes)
QUELLENANGABEN...<br />
Textnachweis:<br />
S. 4-S. 7 Die Schulgartenbewegung:<br />
BzA WILMERSDORF 1991: Lernen im Garten -<br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> Wilmersdorf 1921-1991; Broschüre.<br />
STEINECKE, Fritz 1951: Der Schulgarten - Eine<br />
Anleitung zu seiner Einrichtung und unterrichtlichen<br />
Verwendung; Quelle & Meyer, Heidelberg, S. 1-76.<br />
WINKEL, Gerhard 1985a: Das Schulgarten-Handbuch;<br />
Seelze.<br />
WINKEL, Gerhard 1985b: „Goldene Zwanziger“ - zur<br />
Geschichte <strong>der</strong> Schulgartenbewegung; in: TASPO<br />
Magazin, August 1985, S. 34-35.<br />
WINKEL, Gerhard 1987: Der Schulgarten - ein altes<br />
Thema neu entdeckt; in: Handbuch Praxis <strong>der</strong> Umweltund<br />
Friedenserziehung (Band 2); Schwann, Düsseldorf.<br />
S. 10 Der Standort Scharnweberstrasse 159:<br />
LOMAR, Heinrich 1951: „Vom Schaukel-Wilhelm zur<br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong>“; in: Der Kurier, 2.Juni 1951,<br />
Nummer 126/ S. 15.<br />
S. 24 Friedrich Krüger:<br />
SANDVOß 1987: „Wi<strong>der</strong>stand in einem<br />
Arbeiterbezirk“; Berlin, S. 42/43.<br />
S. 25 Gerhard Stüllein:<br />
STÜLLEIN, Gerhard: Nachlaß.<br />
S. 26/ 27 Heinrich Heidt:<br />
Interview vom 31.3.1992 und vom 3.11.1999.<br />
S. 31 Die 308. Gemeindeschule:<br />
Historische Kommission zu Berlin 1990:<br />
Geschichtslandschaft Berlin -Orte und Ereignisse<br />
<strong>Wedding</strong>-; Nicolai, Berlin, S. 209- 220.<br />
S. 32 Konzept <strong>der</strong> GAS <strong>Wedding</strong>:<br />
„Richtlinien für die Durchführung <strong>der</strong> Schulgartenarbeit<br />
in <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> Schule“ 1963; aus: Nachlaß G. Stüllein,<br />
S. 1/2.<br />
S. 36 Der Lehrgarten Düne:<br />
SenStadtUm 1990: Schutz-, Pflege- und<br />
Entwicklungskonzept für die flächenhaften<br />
Naturdenkmale in Berlin (West) - „Düne <strong>Wedding</strong>“;<br />
Broschüre.<br />
S. 37 Der Lehrgarten Blindengarten...:<br />
SCHWANDT, Heike 1985: „Duften<strong>der</strong> Garten für<br />
<strong>Wedding</strong>er Sehbehin<strong>der</strong>te“ in: Lei<strong>der</strong> Unbekannt, 2.Juli<br />
1985<br />
S. 52/53 Das Freiwillige Ökologische Jahr:<br />
Jugendwerk Aufbau Ost e. V. 1999, FÖJ Faltblatt.<br />
Senatsverwaltung für Städteentwicklung,<br />
Umweltschutz und Technologie 1998: Fünf Jahre<br />
Freiwilliges Ökologisches Jahr, Berlin, S. 24.<br />
Seite 61<br />
Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Bildnachweis:<br />
Wenn nicht an<strong>der</strong>s angegeben, stammen<br />
die Bil<strong>der</strong>, Fotos und sonstigen<br />
Abbildungen aus den Archiven <strong>der</strong><br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong>, dem<br />
Besitz von Frau Elvira Kanigowski und<br />
dem Nachlaß von Gerhard Stüllein.<br />
S. 4: „Schul- und Paradiesgärtlein“ von<br />
J. Furttenbach, 1663; in: Das<br />
Schulgartenhandbuch/ Gerhard Winkel<br />
(Hrsg.); Seelze, 1985, S. 8.<br />
S. 10: „Die Vogelhochzeit Wandmalerei“<br />
, in: Der Kurier, 2.Juni 1951, Nummer<br />
126/S. 15.<br />
S. 31: „Kulturarbeit“ im Schulgarten; in:<br />
Historische Kommission zu Berlin 1990:<br />
Geschichtslandschaft Berlin -Orte und<br />
Ereignisse <strong>Wedding</strong>-; Nicolai, Berlin, S.<br />
220.<br />
S. 54/ 55: „Skizze <strong>der</strong> Bezirksreform“;<br />
in: ÖTV Bezirksverwaltung - dialog -<br />
Septemberausgabe 1999<br />
Titelbild: Schulkin<strong>der</strong> im Garten <strong>der</strong> GAS<br />
Umschlagrückseite:<br />
Das „Netz Grüner Lernorte“ im <strong>Wedding</strong>
Das Netz „Grüner Lernorte“<br />
-Die Schulgartenstandtorte und Schulen im <strong>Wedding</strong>-<br />
ERLÄUTERUNG:<br />
Standorte <strong>der</strong> GAS<br />
<strong>Wedding</strong> (5)<br />
Grundschulen (22)<br />
Oberschulen (13)<br />
Sonstige Schulen (4)<br />
STATISTIK:<br />
Einwohner:<br />
167.900<br />
Schüler:<br />
15.000<br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong>n:<br />
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