BDA Informationen 2.12 - Bund Deutscher Architekten BDA
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Zwar schreiten in Myanmar die politischen, sozialen und wirtschaftlichen<br />
Reformprozesse seit März 2011 unter der neuen Zivilregierung<br />
rasch voran, aber für soziale Wohlfahrt und Gesundheit ist<br />
im Staatsbudget zu wenig vorgesehen. Schlecht bestellt ist es um<br />
die Bildung im Lande, und das, obwohl Myanmar eine bemerkenswerte<br />
Bildungstradition hat.<br />
Schulen bauen<br />
Es fehlt an notwendigen Schulen und guten Lehrern fast überall im<br />
Land, aber zudem auch an den notwendigen Mitteln, der Jugend<br />
über die Bildung zu einer hoffnungsvollen Zukunft zu verhelfen. Zu<br />
einer besseren Zukunft in einem heute noch sehr armen Land mit<br />
54 Millionen Einwohnern, in dem über 70 Prozent der Bevölkerung<br />
von der Landwirtschaft fast ausschließlich als Selbstversorger leben.<br />
Für den Bau von Schulen braucht man Kraft und Geld. Das erste<br />
haben die Menschen vor Ort, besonders die Frauen, das zweite zu<br />
beschaffen, darin sah die 1989 von Jürgen Gessner gegründete<br />
private „Stiftunglife – gemeinnützige Stiftung für Leben und Umwelt“<br />
ihre Aufgabe. Die Kosten für den Bau einer Schule mit fünf<br />
Klassenräumen und Toilettenhäuschen liegen heute durchschnittlich<br />
bei 30.000 Euro. Viel Geld für Myanmar. Mit Spendengeldern<br />
jedoch konnten bereits mehr als zwanzig Grund- und Hauptschulen<br />
durch „Stiftunglife“ errichtet werden. Gebraucht werden aber<br />
noch viele, viele mehr.<br />
Solarlampen – „Solarlehrer“<br />
Sowenig die Regierung ausreichenden Schulbau<br />
finanzieren kann, sowenig können auch<br />
Lehrer bezahlt werden. Hier hat die Stiftung<br />
mit einem Solarlampen-Projekt – Stromversorgung<br />
gibt es im ländlichen Raum nicht – eine<br />
interessante Möglichkeit der Hilfe zur Selbsthilfe<br />
geschaffen: Sie stellt den Familien in den<br />
Dörfern gegen eine geringe Gebühr, die etwa<br />
ein Drittel dessen beträgt, was sie bisher für<br />
Leuchtmittel wie Kerosin und Kerzen ausgegeben<br />
haben, Solarlampen zur Verfügung,<br />
die mit Spendengeldern in großen Mengen<br />
günstig eingekauft werden. Diese Einnahmen<br />
erhält das Dorf als verfügbaren Etat, aus dem<br />
eigene Projekte – wie beispielsweise bescheidene<br />
Gehälter für meist private Lehrer – finanziert<br />
werden können.<br />
Studentenprogramm<br />
Um es nicht nur bei einer schulischen Grundversorgung<br />
der jungen Menschen bewenden<br />
zu lassen, hat die Stiftung ein Studienförderprogramm<br />
aufgebaut: Sie sucht Mentoren<br />
für die besten Schulabgänger, die nicht in der<br />
Lage sind, weiterführende Schulen oder gar<br />
ein Hochschul- oder Universitätsstudium zu<br />
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