BDA Informationen 2.12 - Bund Deutscher Architekten BDA
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NEUES BAUEN IN DER<br />
ALTEN STADT<br />
Eine Vortragsreihe in Augsburg<br />
Isabel Adrianowytsch<br />
Augsburg ist alt. Sehr alt. Auf vieles ist man<br />
hier stolz: die Römer, die Fugger, die Puppenkiste,<br />
den FCA. Und auf die Architektur,<br />
die alte natürlich. Mit den Bauten von Elias<br />
Holl wurde Augsburg bedeutend, auch aus<br />
architektonischer Sicht. Aber das ist lange her.<br />
Viele große <strong>Architekten</strong> haben einen Bogen<br />
um Augsburg gemacht. Oder Augsburg hat<br />
einen Bogen um sie gemacht. Ansichtssache.<br />
Aber jetzt knistert es wieder in der Stadt.<br />
Volker Staab und John Pawson sind da. Und<br />
Bü Prechter macht Platz in den Köpfen für<br />
„Shared Space“.<br />
Die bisher dreiteilige Vortragsreihe „Neues<br />
Bauen in der alten Stadt“, veranstaltet vom<br />
<strong>BDA</strong> KV Augsburg-Schwaben gemeinsam mit<br />
dem Treffpunkt Architektur Schwaben (TAS),<br />
lud von Januar bis März monatlich einen<br />
anderen <strong>Architekten</strong> ein, der sein Projekt der<br />
Öffentlichkeit präsentierte, inklusive anschließender<br />
Diskussion. Im großen Saal von Haus<br />
Sankt Ulrich, erbaut Mitte der 1970er von Alexander<br />
Freiherr von Branca. Beeindruckend.<br />
„Haus der Kirche“ von Volker Staab, Berlin<br />
Was für ein Auftakt: Volker Staab stellte seinen Siegerentwurf für<br />
das „Haus der Kirche“ vor. Aufgabe des von der evangelischen<br />
Kirche initiierten Wettbewerbs ist, die durch den Krieg entstandene<br />
Baulücke an Augsburgs Prachtmeile, der Maximilianstraße,<br />
zu schließen. Platz finden sollen hier nicht nur die Gemeinde, auch<br />
das Pfarramt sowie Pfarrer und Regionalbischof bekommen hier ein<br />
neues Zuhause. In seinem knapp einstündigen Vortrag erläuterte<br />
Staab die Herangehensweise, die Entstehung des Entwurfs und<br />
die aktuellen Weiterentwicklungen. Volker Staab war unterhaltsam.<br />
Ja, seine Bauherren wissen nie, was sie von ihm bekommen.<br />
Er weiß es ja selbst nicht. Es gibt keine typischen Staab-Bauten.<br />
Sein Markenzeichen ist die intensive Auseinandersetzung mit der<br />
Umgebung und der Geschichte. Jeder Ort ist anders, so auch die<br />
Gebäude. Auf dem Weg zur Lösung wird jede Idee als Modell ausprobiert.<br />
Und das sind viele. Aber nur so kommt man zu beeindruckenden<br />
Entwürfen, wie das Gebäudeensemble für das „Haus der<br />
Kirche“. Bei der anschließenden Gesprächsrunde mit Vertretern der<br />
Kirche und der Stadtplanung war die allgemeine Begeisterung für<br />
das Projekt zu spüren. Viele Kirchenmitglieder nutzten den Abend,<br />
um noch einmal nachzufragen: wie wird das denn genau, warum<br />
ist das denn so. Unter den gut 150 Zuhörern auffällig viele <strong>Architekten</strong>,<br />
die Staab „mal live“ erleben wollten. Auch für sie hat sich<br />
der Abend gelohnt.<br />
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