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Bücher und Spieletipps! fratz medial

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Foto: www.agentur-pacific.de / Tel. 0 61 55 / 86 98 07<br />

Ein Beitrag von Andrea Sattler<br />

Familienzentrum Darmstadt –<br />

Bereich Familienbildung<br />

Nun bricht sie wieder an – die Zeit der Lichter<br />

<strong>und</strong> Feste im Winter. Und damit die Zeit<br />

zahlreicher, lieb gewonnener Gewohnheiten<br />

für die anstehenden festlichen Anlässe: das<br />

Backen von Plätzchen, das Dekorieren der<br />

Wohnung, das Schmücken des Weihnachtsbaumes<br />

sowie das Bleigießen an Silvester.<br />

Mit diesen feierlich-religiösen bzw.<br />

festlichen Zeremonien, die nach<br />

einem genauen Schema vollzogen<br />

werden, wird meist der Begriff ‘Ritual’<br />

in Verbindung gebracht. Oft werden sie als<br />

verstaubt <strong>und</strong> überholt weit von sich gewiesen.<br />

Doch wenn ein Kind geboren wird,<br />

denken wir bewusster über sie nach. Denn<br />

Rituale sind mehr, als zeremonielle Bräuche!<br />

Sie werden von den Kindern geliebt<br />

<strong>und</strong> eingefordert: Der Tischspruch vor dem<br />

Essen, die Gute-Nacht-Geschichte am<br />

Abend, das Croissant am Sonntag – bis zu<br />

der Art <strong>und</strong> Weise, wie die Familie Geburtstage,<br />

Ostern oder Weihnachten feiert.<br />

Was sind Rituale?<br />

Laut Brockhaus sind ‘Rituale’ – oder auch<br />

‘Riten’ genannt – Kulthandlungen. Sie sind<br />

so alt wie der Mensch selbst. Dabei ist das<br />

immer wiederkehrende ordnende Prinzip<br />

das, was ein Ritual ausmacht. So sind viele<br />

unserer Handlungen ritualisiert, über die<br />

wir uns aber selten Gedanken machen. Beispielsweise<br />

verläuft das morgendliche Aufstehen<br />

meist nach den gleichen, unge-<br />

schriebenen Regeln: das Weckenlassen mit<br />

leiser Musik, der Weg ins Bad <strong>und</strong> die erste<br />

Tasse Kaffee alleine in aller Ruhe. Rituale<br />

helfen nicht nur die Anforderungen des Alltags<br />

zu meistern, sondern begleiten uns<br />

durch Übergangsphasen des Lebens, wenn<br />

wir uns auf Neues einstellen müssen, das<br />

uns eher ängstigt. Bereits die Menschen der<br />

Urzeit haben Rituale erf<strong>und</strong>en, die sie von<br />

der Angst befreiten, dass mit dem Anbruch<br />

der Nacht die Sonne nicht mehr aufgehen<br />

könnte. Auch in der kindlichen Entwicklung<br />

gibt es unendlich viele Wendepunkte – oft<br />

auch als ‘Krisen’ bezeichnet –, die es gilt zu<br />

bewältigen. Dazu gehören die, die jedes<br />

Kind durchmachen muss – wie z. B. das Zähne<br />

bekommen oder die Ablösung von den<br />

Eltern. Und die individuellen Krisen wie<br />

Krankheit, die erste Begegnung mit dem<br />

Tod, Geschwisterrivalitäten oder Schulschwierigkeiten.<br />

Entscheidend dafür, was<br />

dem Kind krisenhaft erscheint <strong>und</strong> was<br />

nicht, ist seine Persönlichkeit.<br />

Wie Rituale entstehen<br />

Rituale können aus Familientraditionen<br />

entspringen <strong>und</strong> somit generationsübergreifend<br />

gute Dienste leisten. Einige werden<br />

von den Kindern – bereits schon von<br />

Säuglingen – selbst gemacht, die wir Eltern<br />

einfach aufgreifen müssen: Ein Klassiker ist<br />

hier das ‘Schnuffeltuch’, das als Einschlafhilfe<br />

oder Tröster dient, von uns Eltern als<br />

ständiger ‘Begleiter’ geschätzt <strong>und</strong> in den<br />

entsprechenden Situationen immer auf dieselbe<br />

Weise eingesetzt wird. Andere Rituale<br />

wiederum werden von uns Eltern bewusst<br />

eingeführt, um das Zusammenleben harmo-<br />

Sonntagsbrötchen holen, Gute-Nacht-Geschichten-Vorlesen<br />

gebete bzw.-sprüche bei den Mahlzeiten: Rituale gibt es in<br />

Familien<br />

Jede Familie hat sie: liebgewonnene Gewo<br />

Lesen Sie hier etwas über die Bedeutung<br />

nisch zu gestalten <strong>und</strong> Entwicklungsschritte<br />

zu unterstützen <strong>und</strong> zu begleiten. Guten-<br />

Morgen-Rituale (ein bestimmtes Lied, ein<br />

Fingerspiel oder gemeinsames Kuscheln)<br />

können zu einem gelungenen Start in den<br />

Tag verhelfen. Verwöhnrituale lassen kranke<br />

<strong>und</strong> verletzte Kinder eine Krankheit besser<br />

durchstehen.Oft entstehen Rituale aller-<br />

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