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Die Soloplatten (2) - FunWithMusic

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DIE WELTWEIT GRÖSSTE MONATLICHE<br />

VINYL- / CD-AUKTION<br />

08/06<br />

August


2<br />

Oldie Markt 08/06<br />

Schallplattenbörsen sind seit einigen<br />

Jahren fester Bestandteil der euro-<br />

päischen Musikszene. Steigende Be-<br />

sucherzahlen zeigen, daß sie längst<br />

nicht mehr nur Tummelplatz für Insider<br />

sind. Neben teuren Raritäten bieten die<br />

Händler günstige Second-Hand-Platten,<br />

Fachzeitschriften, Bücher Lexika, Pos-<br />

ter und Zubehör an. Rund 250 Börsen<br />

finden pro Jahr allein in der Bundes-<br />

republik statt. Oldie-Markt veröffent-<br />

licht als einzige deutsche Zeit-schrift<br />

monatlich den aktuellen Börsen-kalen-<br />

der. Folgende Termine wurden von den<br />

Veranstaltern bekanntgegeben:<br />

PlattenbÖrsen 2006<br />

Datum Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter / Telefon<br />

27. August Dortmund Westfalenhalle-Goldsaal Manfred Peters ☎ (02 31) 48 19 39<br />

SchallplattenbÖrsen<br />

27. August Köln Tor 9 Helmholtzstraße Büttner&Deutzmann ☎ (02 21) 23 53 65<br />

28. August Berlin Velodrom First & Last ☎ (03 41) 699 56 80<br />

2. September Cottbus Stadthalle First & Last ☎ (03 41) 699 56 80<br />

3. September Essen Zeche Karl Wolfgang W. Korte ☎ (061 10) 12 86 62<br />

3. September München Kolpinghaus Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />

3. September Hamburg Uni Mensa WIR ☎ (05 11) 763 93 84<br />

4. September Bielefeld Spinnerei WIR ☎ (05 11) 763 93 84<br />

4. September Leipzig Uni Mensa First&Last ☎ (03 41) 699 56 80<br />

<strong>Die</strong> Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von<br />

Oldie-Markt. Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.


News<br />

Johnny Cash bleibt auch nach seinem Tod<br />

in den Plattenläden präsent. Jetzt erschien<br />

das neue Album American V – A Hundred<br />

Highways, das er zusammen mit Produzent<br />

Rick Rubin kurz vor seinem Tod zuhause in<br />

Nashville aufnahm. Dafür baute Rubin sogar<br />

ein Studio in das Haus ein. Vorwürfen, er<br />

habe die Country-Legende ausgebeutet, tritt<br />

er energisch entgegen: „Jeden Tag waren<br />

Musiker gebucht. Wenn er sich gut gefühlt<br />

hat, rief er an und sagte, okay, lass uns loslegen.<br />

Wenn er sich nicht gut fühlte, wurden die<br />

Aufnahmen um einen Tag verschoben.“ Laut<br />

Rubin fühlte sich Cash, nachdem er gezwungen<br />

war, mit den Touren aufzuhören, deprimiert<br />

und wollte deswegen wenigstens soviel<br />

Musik aufzunehmen wie ihm noch möglich<br />

war. „Er sah sein Talent als von Gott gegeben<br />

an, und wollte deswegen solange arbeiten,<br />

wie es irgend ging.“ Deswegen wurden 60<br />

Songs aufgenommen, die auch noch genügend<br />

Material für die kommende CD<br />

American VI enthalten, die laut Rubin „ein<br />

echter Hammer ist.“<br />

* Jaguar, Veteranen der New Wave Of<br />

British Heavy Metal, haben sich von ihrem<br />

Bassisten Darren Furze (kein Wunder bei<br />

dem Namen) getrennt. Ein Nachfolger ist<br />

noch nicht bekannt. Derzeit arbeitet man an<br />

neuem Material, da Ende des Jahres ein<br />

Studiotermin ansteht.<br />

* Der CBGB-Club in New York wird am<br />

30. September endgültig dichtgemacht. Der<br />

Club wurde berühmt durch seine zentrale<br />

Rolle während der Punk- und New Wave-<br />

Revolution in New York, als er die wichtigste<br />

Bühne für die jungen Bands war, obwohl er<br />

auch damals schon nicht gerade für sein<br />

ansprechendes Inneres berühmt war. Der<br />

Grund für die Schließung ist ein langjähriger<br />

Streit zwischen dem Grundstückseigentümer<br />

und dem Betreiber des Clubs, der jetzt mit<br />

einer Räumungsklage endete. Ausgiebige<br />

Abschiedsfeiern, bei denen sicherlich einige<br />

der Gruppen auftreten werden, die dort ihre<br />

Karriere begannen, werden im August und im<br />

September stattfinden.<br />

* Tom Petty hat sich entschlossen, keine<br />

Klage wegen Plagiats gegen die Single der<br />

Red Hot Chili Peppers, Dani California einzulegen,<br />

die, wie wir in den letzten News<br />

berichtet haben, von einigen Herren als<br />

Blaupause seines Lieds Mary Jane’s Last<br />

Dance bezeichnet wurde. In einem Interview<br />

zur Veröffentlichung seines Solo-Albums<br />

Highway Companion sagte er, er lehne<br />

Prozesse über Musik ab und sei der Meinung,<br />

dass eh zu viele unsinnige Rechtsstreitigkeiten<br />

wegen solcher Verfahren veranstaltet<br />

würden. In dem Interview nahm er auch<br />

Stellung zu seinem Leben nach der Schei-<br />

dung von seiner langjährigen Frau, die ihn in<br />

eine Depression stürzte, wegen der er lange<br />

Zeit alleine in einer Hütte lebte. Zeitweise<br />

wurde sogar gemutmaßt, er sei heroinsüchtig.<br />

Erst als der langjährige Heartbreakers-<br />

Bassist Howie Epstein an seiner Heroinsucht<br />

starb, wegen der er zuvor aus der Band gefeuert<br />

worden war, fand er den Weg zurück ins<br />

Leben lernte seine neue Frau Dana York kennen<br />

und spielte das sehr kritische Konzeptalbum<br />

The Last DJ ein, das ihm viele<br />

negative Kritiken eintrug, und das stark von<br />

dem Kinks-Album Lola Vs. The Powerman<br />

And The Money-Go-Round beeinflusst worden<br />

war. Wie er in dem Interview außerdem<br />

aussagte, kann es sein, dass er erst einmal<br />

kein Interview mehr geben wird und dass<br />

er, um neue Platten aufzunehmen, beispielsweise<br />

auch mit seiner ersten Band Mudcrutch,<br />

zunächst nicht mehr touren wird.<br />

* Axl Rose ist wieder einmal auffällig geworden.<br />

Nach dem Konzert der derzeit laufenden<br />

Europatour von Guns’n’Roses in Stockholm<br />

ließ er sich am 27. Juni derart lautstark und<br />

unflätig über sein Zimmer im Berns-Hotel<br />

aus, dass er von einem Sicherheitsmann gebeten<br />

wurde, dies doch bitte leiser zu tun.<br />

Daraufhin wurde Rose handgreiflich. In dem<br />

entstehenden Gerangel zog der Wachmann<br />

ihn an den Zöpfen auf den Boden hinunter,<br />

woraufhin er von dem Sänger ins Bein gebissen<br />

wurde. <strong>Die</strong> herbeigerufene Polizei führte<br />

ihn ab, woraufhin er seine Bodyguard feuerte.<br />

Gegen Zahlung von 1800 Dollar wurde er<br />

auf freien Fuß gesetzt. Inzwischen hat er dem<br />

Sicherheitsmann 1300 Dollar Schmerzensgeld<br />

bezahlt. Da ist es erstaunlich, dass der<br />

Zwischenfall in seiner Darstellung ganz<br />

anders aussieht: „Meine persönliche Beraterin<br />

Delta und ich feierten das gut verlaufene<br />

Konzert, als ich ohne Grund von dem<br />

Sicherheitsmann attackiert wurde.“ Ach<br />

wirklich?<br />

* Das Bonaroo-Festival begann in Manchester,<br />

Tennessee als zentrales Treffen der<br />

Hippies, doch dieses Jahr hat es sein Spektrum<br />

erweitert: <strong>Die</strong> Headliner waren Tom<br />

Petty und Radiohead, zusätzlich gab es jede<br />

Menge Funk, Blues, Country und Bluegrass.<br />

Und dennoch blieb die eigentliche Idee hinter<br />

dem Festival, die psychedelische Rockmusik<br />

wieder aufleben zu lassen, nach wie vor<br />

intakt. Viele Bands jammten zusammen und<br />

die alten Fans feierten genauso wie die neuen.<br />

* Arctic Monkey und ihr Bassist Andy<br />

Nicholson haben sich jetzt endgültig getrennt.<br />

Nachdem Nicholson bereits die US-<br />

Tour wegen Erschöpfung ausfallen ließ,<br />

gab er jetzt seinen endgültigen Abschied<br />

bekannt. Nick O’Malley sprang für den Rest<br />

der Tour ein.<br />

Oldie Markt 08/06 3<br />

News • News • News • News • News • News<br />

* Michael Jackson scheint nicht aus den US-<br />

Gerichten herauszukommen. Jetzt wurde er<br />

von seinem ehemaligen Mitarbeiter F. Marc<br />

Schaffel auf Zahlung von 3,8 Millionen<br />

Dollar verklagt, die sich aus Krediten,<br />

Honoraren, Ausgaben und seinem Anteil an 2<br />

Fernseh-Specials ergeben. Ein Sprecher von<br />

Jackson teilte mit, er befinde sich derzeit in<br />

Europa und werde nicht vor Gericht erscheinen.<br />

* Portishead scheinen nach 10 Jahren gesonnen,<br />

endlich ein neues Album auf den Markt<br />

zu bringen. Gründungsmitglied Geoff Barrow<br />

äußerte sich auf der bandeigenen Homepage:<br />

„<strong>Die</strong> neuen Titel benötigen noch viel Arbeit,<br />

aber zum ersten Mal seit etlichen Jahren<br />

hören sie sich tatsächlich wie ein Album an.<br />

* The Beatles gingen jahrelang sehr knauserig<br />

mit den Rechten an ihren Liedern um,<br />

aber jetzt haben sie etliche der bekanntesten<br />

für ein Musical in Las Vegas frei gegeben,<br />

das die berühmte Theatertruppe Cirq du<br />

Soleil im dortigen Mirage-Hotel veranstaltet.<br />

Kein geringerer als George Martin überarbeitete<br />

die originalen Mastertapes in Richtung<br />

Surround Sound, so dass sie jetzt den 2000<br />

Zuschauern Abend für Abend um die Ohren<br />

geblasen werden können. Yoko Ono, Cynthia<br />

Lennon, Sean und Julian Lennon, Ringo Starr<br />

und Paul McCartney wohnten der Premiere<br />

bei, bei der Akrobaten, Rollschuhfahrer und<br />

Clowns zu Songs wie A Day In The Life,<br />

Lady Madonna, Yesterday und Lucy In The<br />

Sky With Diamonds herumturnten. Der<br />

Soundtrack wird auf Platte veröffentlicht<br />

werden.<br />

* Boy George musste jetzt in New York 5<br />

Tage bei der Müllabfuhr arbeiten, um<br />

Sozialstunden abzuleisten. Der Hintergrund<br />

ist ein Notruf von ihm im Oktober 2005, als<br />

er bei der Polizei wegen eines Einbruchs<br />

anrief. Als die bei ihm erschien, fand sie zwar<br />

keine Spuren eines Einbruchs, dafür jedoch<br />

13 Säckchen mit Kokain. Da George aussagte,<br />

er wisse nicht, wie die Säckchen in seine<br />

Wohnung gekommen seien, wurde er nur<br />

wegen des falschen Notrufs zu Sozialstunden<br />

verurteilt, die er jedoch nie ableistete.<br />

Deswegen wurde er jetzt von einem Richter<br />

verurteilt, diese am Stück bei der Müllabfuhr<br />

abzuleisten. Der Chef der Müllabfuhr bestätigte,<br />

dass Georg definitiv bei einem Wagen<br />

mitfahren müsse. Derweil sucht seine alte<br />

Band Culture Club einen neuen Sänger, dessen<br />

Fähigkeiten in der Anzeige mit brilliant<br />

und einzigartig beschrieben wurden.<br />

* Arif Mardin, Produzentenlegende, der<br />

große Erfolge mit Aretha Franklin, Barbra<br />

Streisand, Bette Midler, Dusty Springfield<br />

und den Bee Gees feierte, starb am 25. Juni<br />

im Alter von 74 Jahren in New York.


4<br />

Oldie Markt 08/06<br />

<strong>Die</strong> teuersten Platten des Monats:<br />

Top 20<br />

Juli<br />

1 Q 65<br />

Revival (M-/M-) 250,30 €<br />

Decca XBY 846515 (NL)<br />

2 Kaleidoscope<br />

Faintly Blowing (Foc, M-/M-) 233,72 €<br />

Fontana STL 5491 (69/UK)<br />

3 Killing Floor<br />

Out Of Uranus (Foc, M-/M-) 98,94 €<br />

Penny Farthing Philips 6468 003 (70/D)<br />

4 Frame<br />

Frame of Mind (Foc, M-/M-) 80,18 €<br />

Bacillus Bellaphon BLPS 19107 (72/D)<br />

5 The Deviants<br />

Same (VG+/M-) 64,44 €<br />

Transatlantic TRA 204 (69/UK)<br />

<strong>Die</strong> ewigen Price-Charts<br />

Top 40<br />

1 Dark - Round The Edges 1840,80 € (2/98)<br />

SIS-0102 (72/UK)<br />

2 Bent Wind - Sussex 1664,94 € (2/98)<br />

Trend T-1015 (69/CA)<br />

3 Elvis Presley - Golden Boy 1362,42 € (5/96)<br />

RCA 25037 (65/CH)<br />

4 Paternoster - Same 1362,41 € (4/01)<br />

CBS S 64958 (72/OE)<br />

5 Dog That Bit People - Same 1312,31 € (3/95)<br />

Parlophone PCS 7125 (71/UK)<br />

6 Johnny Burnette & The Rock’n’Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00)<br />

Coral CRL 57080 (57/US)<br />

7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween 942,02 € (12/93)<br />

Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)<br />

8 Can - Monster Movie 910,16 € (5/99)<br />

Music Factorx SRS 001 (69/D)<br />

9 The Beatles - Impression 887,00 € (5/94)<br />

Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)<br />

10 C. A. Quintet - Trip Thru’ Hell 876,87 € (11/95)<br />

Candy Floss CF 7764S (64/US)<br />

11 Lang’syne - Same 844,99 € (2/94)<br />

Düsselton TS 2737 (76/D)<br />

6 Rolling Stones<br />

Their Satanic Majesties (3 D-Cover, Foc, M-/M-) 61,73 €<br />

Decca TXS 103 (67/UK)<br />

7 Inga<br />

The Beat Goes On (White Label Promo, M-/M-) 49,90 €<br />

Decca 19861 (D)<br />

8 The Beatles<br />

White Album (2 LP, M-/M-) 47,65 €<br />

Apple SMO 2051/2 (68/D)<br />

9 Strawberry Alarm Clock<br />

Wake Up...It’s Tomorrow (M-/M-) 45,45 €<br />

UNI 73025 (US)<br />

10 Strawberry Alarm Clock<br />

World In A Sea Shell (M-/VG+) 45,40 €<br />

UNI 73025 (US)<br />

11 Dizzy Reece<br />

Star Bright (M-/M-) 42,90 €<br />

Blue Note 4023 (US)<br />

12 Them<br />

Call My Name (7’’, M/M-) 33,60 €<br />

Decca F 12355 (66/IT)<br />

13 Rock Workshop<br />

Same (M-/M-) 28,80 €<br />

CBS S 64075 (70/D)<br />

12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box) 837,80 € (2/97)<br />

London Wavelenght (Limited Edition)<br />

13 The Beatles - Help 820,97 € (2/96)<br />

Odeon (gelb) 984008 (65/D)<br />

14 The Beatles - Second Album 798,43 € (3/92)<br />

Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)<br />

15 Svanfriddur - What’s Hidden There 784,75 € (5/94)<br />

Privatpressung (72/UK)<br />

16 Fleur de Lis - Facing Morning 771,96 € (5/95)<br />

Qualisound US 403 SLP (71/DK)<br />

17 Rolling Stones - Promotional Album 751,37 € (7/96)<br />

London RSD-1 (69/US)<br />

18 Rolling Stones - Big Hits 720,67 € (11/98)<br />

Fonoring Decca SFGLP 78299<br />

19 Rolling Stones - Album Play (EP) 690,81 € (11/94)<br />

Decca DCD 81500 (68/D)<br />

20 Open Mind - Same 651,03 € (10/99)<br />

Philips SBL 7893 (69/UK)<br />

21 Chicken Bones - Hardrock in Concert 639,29 € (12/97)<br />

Procom 027606 (76/D)<br />

22 Metronic Underground - Illusion 637,24 € (5/97)<br />

Privatpressung (80/D)<br />

23 Dogfeet - Same 625,82 € (2/93)<br />

Reflection REL 8 (70/UK)<br />

24 Five Royals - Rockin’ Five Royals 625,67 € (1/97)<br />

Apollo LP 488 (54/US)<br />

25 The Beatles - Please Please Me 576,21 € (5/00)<br />

Odeon ZTOX 5550 (Exportpressung 63/D)<br />

26 The Beatles - Same 561,92 € (12/96)<br />

Clubpressung Odeon 6279 (65/D)<br />

TOP 20/40<br />

14 Riff Raff<br />

Original Man (VG+/M-) 26,66 €<br />

RCA LPLI 5023 (74/UK)<br />

15 Abacus<br />

Same (M-/M-) 24,42 €<br />

Polydor 2371 215 (71/D)<br />

16 Satisfaction<br />

Same (M-/VG+) 23,10 €<br />

Decca SKL 5075 (70/UK)<br />

17 Pink Floyd<br />

The Division Bell (Foc, Brown Wax, M-/M-) 22,50 €<br />

Columbia 64200 (US)<br />

18 Herbie Goins & The Nighttimers<br />

Soul (VG+/VG) 21,96 €<br />

Odeon (D)<br />

19 Principal Edwards Magic Theatre<br />

Same (Foc, M-/M-) 20,56 €<br />

Dandelion DAN 8002 (71/UK)<br />

20 Power Of Zeus<br />

Gospel According To Zeus (VG+/M-) 20,20 €<br />

Rare Earth RS 516 (70/US)<br />

Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion<br />

333 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot<br />

und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch<br />

mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs,<br />

Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine Berücksichtigung.<br />

27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time 552,38 € (4/99)<br />

Decca 25014 (67/CH)<br />

28 Missus Beastly - Same 552,36 € (9/96)<br />

CPM LPS 002 (70/D)<br />

29 Freedoms Children - Astra 546,54 € (6/00)<br />

Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)<br />

30 The Beatles - The Collection 530,33 € (5/93)<br />

MFSL 1-101-114 (82/US)<br />

31 Hunger - Strictly From Hunger 525,06 € (9/00)<br />

Public P 1006 (70/US)<br />

32 Leafhound - Growers Of Mushroom 519,77 € (10/99)<br />

Decca SKL 5094 (71/UK)<br />

33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus 489,50 € (4/01)<br />

Kerston FK 60514 (73/D)<br />

34 Rolling Stones - Original Master Recordings 480,44 € (5/93)<br />

MFSL 1-161/170 (84/US)<br />

35 The Beatles - Butchercover 478,90 € (2/91)<br />

Capitol 2553 (66/US)<br />

36 The Beatles - Same (Clubpressung) 463,23 € (3/00)<br />

Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)<br />

37 Rolling Stones - Flowers 461,30 € (10/96)<br />

Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)<br />

38 Irish Coffe - Same 444,35 € (3/95)<br />

Triangle 920 321 (72/BL)<br />

39 Johnny Burnette Trio - Rock’n’Roll (EP) 444,82 € (5/96)<br />

Coral 94071 (56/D)<br />

40 Kaputter Hamster - Same 435,21 € (9/92)<br />

Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)<br />

<strong>Die</strong> ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt<br />

Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft,<br />

in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.


Ergebnisse der AUKTION 333<br />

Powered and designed by Peter Trieb – D 84453 Mühldorf<br />

Hier finden Sie ein interessantes Gebot dieser Auktion sowie die Auktionsergebnisse<br />

Anzahl der Gebote 2.916<br />

Gesamtwert aller Gebote 47.784,00<br />

Gesamtwert der versteigerten Platten / CD’s 26.856,00<br />

Höchstgebot auf eine Platte / CD 580,00<br />

Highlight des Monats Juli 2006<br />

L - 70 – Santana - Abraxas - CBS S 92771 - foc - poster - D - M/M-<br />

So wurde auf die Platte / CD auf Seite 14, Zeile 11 geboten:<br />

Mindestgebot EURO 5,00<br />

Bieter 1 5,03<br />

Bieter 2 7,00<br />

Bieter 3 8,89<br />

Bieter 4 8,99<br />

Bieter 5 16,20<br />

Bieter 6 20,00<br />

<strong>Die</strong> zweite LP von Carlos Santana und<br />

seiner Gruppe ist sicherlich eine der<br />

legendärsten der gesamten<br />

Rockmusik, ist sie doch zusammen<br />

mit dem Cover eines der wenigen<br />

wirklich gelungenen<br />

Gesamtkunstwerke des Rock, das<br />

eine Stimmung in Musik umformte.<br />

Sie zeigt aber auch, dass eine<br />

Ausgabe wie die originale deutsche<br />

mit einer Klapphülle und einem<br />

Poster nach wie vor ihren Preis<br />

besitzt, obwohl es die Platte in<br />

etlichen Reissues gibt. Das<br />

Höchstgebot ist sicherlich<br />

angemessen. <strong>Die</strong>se Ausgabe dürfte in<br />

den nächsten Jahren noch erheblich<br />

im Wert steigen.<br />

Sie finden Highlight des Monats ab Juni 1998 im Internet unter www.plattensammeln.de<br />

Werden Sie reich durch OLDIE-MARKT – die Auktionszahlen sprechen für sich !<br />

Software und Preiskataloge für Musiksammler bei Peter Trieb – D84442 Mühldorf – Fax (+49) 08631 – 162786 – eMail info@plattensammeln.de<br />

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6 Oldie Markt 08/06<br />

Labelkunde / Impressum<br />

Labelkunde<br />

Calla feierte in den 60er<br />

Jahren Hits mit J.J. Jackson<br />

und erlebte eine<br />

Wiedergeburt in den 70ern.<br />

Man mag Musik lieben und auch viel Ahnung<br />

von ihr haben. Das heißt aber noch lange<br />

nicht, dass man in der Lage ist, tatsächlich ein<br />

Label zu gründen und zu leiten. Nathan<br />

McCalla war vor allem Geschäftsmann. Er<br />

wollte Geld mit der Musik verdienen und<br />

wusste, was ihm gefiel. Das erste Mal klappte<br />

das kurz nach der Gründung 1965, als er<br />

aus England die Single von J.J. Jackson, But<br />

It’s Alright bekam und damit prompt seinen<br />

ersten Hit landete. Damals hatte bereits<br />

Roulette den Vertrieb übernommen, nachdem<br />

der erste Vertrieb, Cameo-Parkway in wirtschaftliche<br />

Schwierigkeiten gekommen war.<br />

In den gesamten 60er Jahren änderte sich das<br />

Oldie-Markt 9/06<br />

(= Heft 313)<br />

Erscheinungsdatum:<br />

4. September 2006<br />

Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt<br />

(Auktion und Festpreis) am:<br />

14. August 2006<br />

Auktions-Schluß für Auktion 334<br />

(Poststempel) am:<br />

14. August 2006<br />

Oldie - Markt<br />

Design nicht: Es bestand aus einer schlichten<br />

Aufteilung von rot und weiß, die symmetrisch<br />

angeordnet war. In dieser Gestaltung sollte<br />

die Firma von McCalla ihre größten<br />

Triumphe feiern. In den Zeiten des<br />

Soulbooms zählten Künstler wie Jean Wells,<br />

Betty Lavette, Rudy Love, The Persuaders<br />

und The Spaniels zum Stamm des Labels, das<br />

zudem von der engen Freundschaft McCalla’s<br />

zum Roulette-Chef Morris Levy profitierte.<br />

Inwieweit da die oft vermutete Nähe von<br />

Levy zur Mafia eine Rolle spielte – gerade bei<br />

der Profitabilität – soll dahingestellt bleiben.<br />

Als in den frühen 70er Jahren das<br />

Geschäftsfeld problematischer wurde, zog<br />

sich McCalla zurück und kam erst 1975/76 im<br />

Vertrieb von Epic zurück. <strong>Die</strong>smal war das<br />

Design wesentlich schmuckvoller, bot ein<br />

schwarzes Band zwischen den beiden dominierenden<br />

Farben grün (unten) und rot. Vor<br />

allem der Schriftzug war den Zeiten angepasst<br />

worden. 1977 ging McCalla dann nach<br />

Europa – angesichts der Geschwindigkeit des<br />

Abgangs muss man das Wort fluchtartig<br />

gebrauchen. Als er 1980 zurückkehrte, wurde<br />

er kurz darauf ermordet. Das Material von<br />

Oldie-Markt 10/06<br />

(= Heft 314)<br />

Erscheinungsdatum:<br />

2. Oktober 2006<br />

Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt<br />

(Auktion und Festpreis) am:<br />

11. September 2006<br />

Auktions-Schluß für Auktion 335<br />

(Poststempel) am:<br />

11. September 2006<br />

Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen<br />

Oldie-Marktes und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegen. Warten Sie deshalb<br />

mit der Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre<br />

Anzeige so früh wie möglich.<br />

Calla gibt es heute auf CDs zu finden, die<br />

Singles sind Raritäten, allerdings nicht im<br />

Spitzenbereich. Es kann keine Frage sein,<br />

dass Calla ein typisches Soul-Label der 60er<br />

Jahre war, das es jedoch nie verstand, eine<br />

eigene Identität aufzubauen. Das störte solange<br />

nicht, wie der Stil in Blüte stand und<br />

Talente überall zu finden waren. Sobald sich<br />

aber die Musikszene änderte, konnte eine<br />

Firma wie die von McCalla kaum überleben –<br />

ganz abgesehen von der angesprochenen<br />

Nähe zum organisierten Verbrechen.<br />

Oldie-Markt<br />

8/06<br />

Nr. 312 August 8/06<br />

Herausgeber: Martin Reichold<br />

Redaktion: Martin Reichold<br />

Internet:<br />

http://www.oldiemarkt.com<br />

Fotografie: Willi Kuper<br />

Computerworks: Computer Communication<br />

Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,<br />

Bernd Vogel<br />

Mitarbeiter Spezialgebiete:<br />

Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),<br />

Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex),<br />

Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd),<br />

Michael Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep<br />

Purple), Patrick Guttenbacher (ELO Move), Jört Tschirschwitz<br />

(Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-<strong>Die</strong>ter Schramm<br />

(Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll<br />

(Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax),<br />

Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas),<br />

Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf),<br />

Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe<br />

Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan<br />

Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis),<br />

Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack<br />

(Black Sabbath), Wolgang Werbeck (Fairport Convention),<br />

Marcel Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals)<br />

Amerika-Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)<br />

Redaktion: Oldie-Markt, Gellertstr. 5, 90409 Nürnberg,<br />

Tel: 0911/36680090/91, Fax: 0911/36680092<br />

Verlag: New Media Verlag, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg<br />

Druck: Maintaldruck, Industriestraße 11, 95336 Mainleus<br />

Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere<br />

Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht, Ersatz-<br />

ansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbe-<br />

halten © by New Media Verlag GmbH. Unverlangte Manuskripte<br />

werden nur zurückgesandt, wenn vom Einsender Rückporto bei-<br />

gelegt wurde. Einzelheft Euro 7,10 (inkl. Mwst.), Jahres-<br />

abonnement Euro 85,20 (Ausland auf Anfrage). Kündigung des<br />

Abonnements spätestens vier Wochen vor Ende des bezahlten<br />

Zeitraums. Zahlung erbeten an: BPV Medien Vertriebs GmbH<br />

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Colosseum: Neue Musiker, neue Band<br />

Der zweite Anlauf<br />

Nach dem schnellen Ende von Tempest besann sich<br />

Jon Hiseman auf seine erfolgreichste Schlöpfung und<br />

hob Colosseum II aus der Taufe.<br />

Colosseum II (v.l.): Jon Hiseman, Gary Moore, Neil Murray, Mike Starrs, Don Airey<br />

Jeder Musiker, der einmal an führender Stelle<br />

an einer erfolgreichen Band beteiligt war, hat<br />

einen unschätzbaren Vorteil: Er wird nicht<br />

nur mit der Formation identifiziert und<br />

besitzt aus diesem Grund bei den<br />

Plattenfirmen schon ein positives Startkapital,<br />

sondern er kann, so er sich die<br />

Rechte gesichert hat, auch den Namen dieser<br />

Gruppe verwenden. Jon Hiseman stand 1974<br />

etwas bedröppelt da. Tempest hatte zwar jede<br />

Menge gute Kritiken eingefahren und war<br />

auch kommerziell erfolgreich gewesen, aber<br />

der Zusammenhalt seiner neuen Schöpfung<br />

war in keinster Weise zu vergleichen mit der<br />

seiner bis dahin erfolgreichsten: Colosseum.<br />

So lag die Idee nahe, zwar stilistisch weiter<br />

in dem Bereich der alten Band zu bleiben,<br />

personell jedoch die Leute zu finden, die<br />

längerfristigen Aktivitäten nicht so abgeneigt<br />

waren wie die alten Kollegen. So traf er<br />

den irischen Gitarristen Gary Moore<br />

(* 4.4.1952, Belfat), der zunächst mit Skid<br />

Row die Clubs zwischen Irland und England<br />

bereist hatte, dann ein Solo-Album vorlegte<br />

und seit Anfang 1974 bei der Band seines<br />

alten Kumpels Phil Lynott, Thin Lizzy, mit-<br />

Oldie Markt 08/06 7<br />

wirkte, was jedoch schnell seinen Reiz verlor,<br />

„weil Phil und ich bei zu vielen Dingen<br />

nicht einer Meinung waren.“ Zudem wollte<br />

er sich stilistisch auf eine breitere Basis stellen,<br />

weg vom simplen Blues- und Hardrock,<br />

den er bis dahin fast nur gespielt hatte.<br />

Deswegen kann man das Treffen der beiden<br />

bei der Rockfassung von Prokofieffs Peter<br />

und der Wolf beinahe als Wink des<br />

Schicksals bezeichnen, denn aus der Begegnung<br />

resultierte der Vorschlag von Moore<br />

im August 1974, etwas eigenes aufzubauen:<br />

Damit rannte er bei seinem Partner offene


8<br />

Oldie Markt 08/06<br />

Türen ein, aber es sollte lange dauern, ehe die<br />

anderen Teil ins Puzzle passten. Zuerst fand<br />

das Duo den Sänger Mike Starrs, der zuerst<br />

mit Rick Wakeman vor seinen Yes-Tagen<br />

gearbeitet und sich danach als Solist versucht<br />

hatte. Doch die restlichen Musiker tauchten<br />

erst auf, als die Band von Cozy Powell,<br />

Hammer, Anfang 1975 das Zeitliche segnete:<br />

Keyboarder Don Airey und Bassist Neil<br />

Murray besaßen zwar keine sehr großen<br />

Stammbäume, tendierten aber musikalisch zu<br />

dem, was Hiseman und Moore machen wollten<br />

und waren vor allem qualitativ von dem<br />

Schlag, den die beiden suchten.<br />

So drückte Murray in einem Interview seine<br />

musikalischen Vorlieben so aus: „Ich liebte<br />

schon immer Jazzrock und zwar nicht die<br />

englische Abart, sondern die amerikanische,<br />

die ein bisschen mehr funky war. Weather<br />

Report, Return To Forever, Mahavishnu<br />

Orchestra – die Art von Bands.“ Genau das<br />

wollten auch seine Chefs und dank Mike<br />

Starrs besaßen sie einen Vokalisten, der dem<br />

D-LP: Island Ariola 86626 IT<br />

progressiven Rock englischer Machart dieses<br />

schwarze Gefühl verlieh, was Hiseman&Co.<br />

zu den einzigen Konkurrenten der US-<br />

Jazzrocker auf europäischem Boden machen<br />

sollte.<br />

Zunächst jedoch erwies es sich als ungeheuer<br />

problematisch, überhaupt eine Plattenfirma<br />

für Ghosts zu interessieren. Deswegen<br />

wandte sich Hiseman an den alten Manager<br />

von Colosseum, Gerry Bron. „Wir hatten ein<br />

Jahr lang versucht, einen Plattenvertrag an<br />

Land zu ziehen bis wir uns schließlich an<br />

Gerry Bron wandten. Ich sagte ihm: Ich habe<br />

da diese Band Ghosts, bist du interessiert?<br />

Wir gingen ins Studio und nahmen ein Demo<br />

auf, das wir ihm vorspielten. Er sagte, er liebte<br />

es, aber er sähe nur dann eine Chance für<br />

uns, wenn er es unter dem Namen Colosseum<br />

verkaufen könnte.“ Worauf sich Hiseman auf<br />

die Socken machte, und seine alten Kollegen<br />

fragte, ob sie etwas dagegen hätten, wenn er<br />

den alten Namen benützen würde, aber alle<br />

winkten ab. Und so nannte er seine neue<br />

Colosseum: Neue Musiker, neue Band<br />

Oldie - Markt Discographie<br />

Colosseum (4)<br />

von Frank KÜster<br />

<strong>Die</strong> <strong>Soloplatten</strong> (2)<br />

Chris Farlowe (2)<br />

1975<br />

1975<br />

Album: Live<br />

D: Polydor 2460 259, UK: Polydor 2383 367, RI AU: Polydor<br />

A: We’re Gonna Make It / Rhyme And Time / Peace Of Mind / After Midnight / Only Women<br />

Bleed<br />

B: Mandy / Hot Property / Handbags And Gladrags / You Haven’t Done Nothin’ / It Ain’t No Use<br />

1979<br />

1979<br />

EP: Out Of Time / Handbags And Gladrags // Paint It Black / Ride On Baby<br />

PL: Tonpress N-49<br />

1982<br />

1982<br />

Single: Let The Heartaches Begin / Barrymore<br />

UK: CBS A 2894<br />

1983<br />

Single: Living Ain’t Easy Without You / Don’t Talk To Me<br />

UK: Brand New Records BN 45<br />

Doppel-Album: Hot Property<br />

D: Outline Line OLDLP 8019, RI 1987 D: Immediate Line IMDLP 5.00029<br />

A: Air Travel / Why Did You Break My Heart / Just A Dream / Funny Kind Of Love / Blue Beat<br />

/ I Wanna Shout / Buzz With The Fuzz<br />

B: You’re The One / The Fool / Treat Her Good / Baby Make It Soon / Satisfaction / Who Can I<br />

Turn To / Mr. Pitiful<br />

C: In The Midnight Hour / Headlines / My Way Of Giving / Yesterday’s Papers / What Have I<br />

Been Doing / Moanin’ / Everyone Makes A Mistake<br />

D: Handbags And Gladrags / The Last Goodbye / Paperman Fly In The Sky / I Just Need Your<br />

Lovin’ / Dawn / April Was The Month / Yesterday’s Papers (2nd 1983<br />

Version)<br />

1985<br />

1985<br />

Single: Out Of Time / Think<br />

UK: Old Gold OG 9468<br />

Album: Out Of The Blue<br />

D: Date Line DALP 4.00078 J (White Wax), UK: Brand New 825543. CD: 1986 D:Date Polydor<br />

25 543-2, RI 1988 D: Date Line DACD 9.00780 O, RI 2000 D: Line 9.21189 (2 CD, + Born<br />

Again)<br />

A: I Aint’t Superstitious / Gambler’s Blues / Them That’s Got / Ain’t No Love In The Heart Of<br />

The City / It’s All Wrong<br />

B: Key To My Kingdom / The Thrill Is Gone / Watch Your Step / All The Way Lover / Shakey<br />

Ground<br />

1986<br />

1986<br />

12“ EP: The Live EP<br />

D: Date Line DAEP 3.00003 E (White Wax). CD: 1993 D:Date DACD 900602<br />

A: Satisfy Susie / Going Back To Louisiana<br />

B: Under Suspicion / Born Again<br />

Album: Born Again (& The Thunderbirds)<br />

D: Date Line DALP, UK: Brand New BNLP 001. CD: 1999 D: Date Line DACD 900183


Colosseum: Neue Musiker, neue Band<br />

Band Colosseum II, „obwohl ich das nie<br />

wollte. Es war eine pure geschäftliche<br />

Entscheidung.“ Natürlich war er der Chef,<br />

aber wie seine ehemaligen Kollegen bestätigen,<br />

ein guter. Don Airey: „Es war toll, für<br />

Jon zu arbeiten. Er war extrem fair, aber er<br />

war auch ein sehr harter Antreiber. Wir probten<br />

gewöhnlich für Wochen und Wochen, bis<br />

alles perfekt war.“<br />

Dank der Umbenennung und des Demos,<br />

das sowohl die neue Fassung des von Gary<br />

Bond geschriebenen Colosseum-Klassikers<br />

Walking In The Park enthielt wie das<br />

Instrumental Gary’s Lament und das über 11<br />

Minuten dauernde Castles, hatte Gerry Bron<br />

kein Problem damit, Colosseum II für<br />

sein eigenes Bronze-Label zu verpflichten,<br />

obwohl auf dem Erstling Strange New Flesh<br />

im April 1976 keines der oben erwähnten<br />

Stücke enthalten war. Doch das machte gar<br />

nichts. <strong>Die</strong> Aussage von Moore zu der Zeit,<br />

als die LP auf den Markt kam „Nach Thin<br />

Lizzy, wo ich jeden Abend wie ein Automat<br />

D-LP: Island Ariola 87664 IT<br />

spielte, wollte ich etwas anfangen, das musikalisch<br />

sehr anspruchsvoll war. Ich stand<br />

nicht auf Colosseum oder irgendetwas aus<br />

der Richtung, aber ich mochte immer Jon’s<br />

Spiel. Ich wollte mit Leuten spielen, die den<br />

Ruf hatten, sehr gute Musiker zu sein. Ich<br />

wollte mit den besten Kollegen im Land spielen<br />

– nichts weniger. Und es war mir völlig<br />

gleichgültig, wie lange ich darauf warten<br />

müsste.“<br />

Der erste Track des Debüts, Dark Side Of<br />

The Moog, unterstrich, wie nahe Moore seinen<br />

Vorstellungen gekommen war, denn das<br />

Instrumental (das auch den Auftakt der<br />

Konzerte bei der vorhergegangenen UK-Tour<br />

gebildet hatte), steckte nicht nur den stilistischen<br />

Rahmen der Gruppe ab, es demonstrierte<br />

auch die ungeheuren Fähigkeiten der<br />

Musiker. Wie sie Rock und Jazz mit einer<br />

Präzision und Wucht, wie man sie selten zu<br />

hören bekam, zusammen führten, war<br />

schlicht atemberaubend. Zudem stellte es die<br />

Kooperation von Gitarre und dem Moog<br />

Oldie Markt 08/06 9<br />

A: Into The Night / Starting All Over Again / Lonely Eyes / One Night Stand / Ain’t Got No<br />

Money / I’m Yours<br />

B: I’ve Been Born Again / Living Ain’t Easy Without You / Never Too Old / End Of The Line /<br />

I Stayed Away Too Long<br />

Album: Mr. Soulful<br />

UK: Showcase/Castle<br />

A: Think / It Was Easier To Hurt Her / The Fool / I’m Free / Handbags And Gladrags<br />

B: In The Midnight Hour / I’ve Been Loving You Too Long / Reach Out (I’ll Be There) / Mister<br />

Pitiful / Paint It Black<br />

1987<br />

1987<br />

Album: Buzz With The Fuzz (& The Tunderbirds)<br />

UK: Decal LIK 16<br />

A: Reelin’n’ Rockin’ / Voodoo / I Remember / Push Push / Itty Bitty Pieces / Girl Trouble / Just<br />

A Dream<br />

B: What You Gonna Do / Hound Dog / Hey Hey Hey Hey / Buzz With The Fuzz / You’re The<br />

One / Call It Stormy Monday (Parts 1 + 2)<br />

1988<br />

1988<br />

CD: Extremely Live (& Spencer Davis, Colin Hodgkinson, Pete York)<br />

D: in-akustik INAK 8905 CD<br />

Tracks: Intro 1 / Let The Good Times Roll / Key To The Highway / Feets Too Big / Tamp ‘em Up<br />

Solid / Ain’t Nothin’ Shakin’ But The Bacon / Intro 2 / I Think It’s Gonna Rain Today / The Thrill<br />

Is Gone / Watching The River Flow / Stormy Monday<br />

CD: Collection<br />

D: Immediate Line ARIS 842506<br />

Tracks: Paint It Black / North South East West / What Becomes Of The Broken Hearted / Baby<br />

Make It Soon / You’re So Good For Me / My Way Of Giving / It Was Easier To Hurt Her /<br />

Moanin’ / Handbags And Gladrags / Paperman Fly In The Sky / Reach Out I’ll Be There / Life Is<br />

But Nothing / The Last Goodbye / Think / Summertime / Yesterday / April Was The Month /<br />

Dawn / Cuttin’ In / Ride On Baby / I Just Need Your Lovin’ / Out Of Time<br />

1991<br />

1991<br />

Album: Waiting In The Wings<br />

SP: Barsa LP 0025. CD: D: Line LICD 9.00120, UK: Freestyle JHD 054, SP: Barsa CD 0025<br />

(All + Livin’ It Up / Don’t Walk Away)<br />

A: Rock And Roll Soldier / Try Me / Some Mothers Son / Hold On / Working In A Parking Lot<br />

/ On The Beach /<br />

B: Too Late To Run For Cover / Function To Function / Make It Fly / Blues Anthem / Waiting In<br />

The Wings<br />

Album: Live In Berlin (Franz Club, 17./18.10.1991, & Roy Herrington)<br />

D: Backyard Records RIFF 912-1. CD: 1991 D: Backyard Records RIFF 912-2<br />

A: Born In West Yorkshire / Crosscut Saw / TheThrill Is Gone / Shakey Ground / Chris’ Shuffle<br />

B: Ain’t No Love In The Heart Of The City / Closer To You / Superstitious / Stormy Monday /<br />

Givin’ It Up For Your Love<br />

1992<br />

1992<br />

CD: Out Of Tune (Best Of)<br />

UK: Immediate CSL 6036<br />

Tracks: Think / Out Of Time / Baby Make It Soon / Ride On Baby / My Way Of Giving / You’re<br />

So Good For Me / Yesterday’s Papers / Life Is But Nothing / Moanin’ / Handbags And Gladrags<br />

/ The Last Goodbye / Paperman Fly In The Sky / Paint It Black / I Just Need Your Lovin’ / Dawn<br />

/ April Was The Month / Cuttin’ In / It Was Easier To Hurt He / North South East West / What<br />

Becomes Of The Broken Hearted?<br />

1994<br />

1994<br />

CD: I’m The Greatest<br />

UK: See For Miles SEECD 396<br />

Tracks: Paint It Black / Out Of Time / Think / Yesterday’s Papers / Satisfaction / Ride On Baby /<br />

Handbags And Gladrags / My Way Of Giving / Baby Make It Soon / Headline / Looking For


10<br />

Oldie Markt 08/06<br />

Synthesizer vor, die für Coloseum II prägend<br />

werden sollte. Doch das war es eben nicht<br />

allein. Daneben gab es Songs wie Down To<br />

You von Joni Mitchell, das dank einer<br />

Improvisation von Don Airey erfolgreich in<br />

den Rocksound übertragen worden war und<br />

On Second Thoughts, bei dem Starrs glänzte.<br />

Letztlich war das Album dazu da, „zu zeigen,<br />

wie gut die Musiker waren. Lange, lange<br />

Titel; lange Gitarrensoli, lange Keyboardsoli<br />

– wir versuchten, ziemlich kompliziert zu<br />

spielen“ wie sich Neil Murray erinnert.<br />

Da gingen Einflüsse von John McLaughlin<br />

ebenso ein wie die Führung von Hiseman,<br />

die den noch jungen Gary Moore in eine<br />

Richtung steuerte, die der zuvor noch<br />

nicht ausprobiert hatte – mit glänzenden<br />

Resultaten, nur nicht kommerziell. Tatsächlich<br />

war es nicht gelungen, die Power der<br />

Konzerte auf das Vinyl zu übertragen,<br />

obwohl auch so die Platte bis heute eine<br />

der besten Jazzrock-Scheiben aus England<br />

geblieben ist und insofern auch die Tradition<br />

D-LP: MCA Ariola 28788<br />

der Band, dessen Namen sie trug, fortsetzte.<br />

Natürlich war Bron mit dem Resultat nicht<br />

zufrieden und seinem Einfluss ist es wohl<br />

zuzuschreiben, dass Mike Starrs und Neil<br />

Murray gehen mussten. Während ersterer bei<br />

Lucifer’s Friend unterkam, machte letzterer<br />

zuerst Station bei National Health, bevor er<br />

bei Whitesnake zu Ruhm und Reichtum kam.<br />

Seine alten Kollegen nahmen erst einmal<br />

neue Demos auf, die nur aus Instrumentals<br />

bestanden und deutlich rockiger waren als<br />

das alte Material. Aber Gerry Bron las die<br />

Zeichen der Zeit und die standen Ende 1976<br />

auf Punk – progressiver Rock in Richtung<br />

Jazz war da definitiv nicht mehr zeitgemäß.<br />

Doch mit MCA fand das Quartett mit dem<br />

neuen Bassisten John Mole eine neue<br />

Heimat und das zweite Album Electric<br />

Savage zeigte ein leicht verändertes<br />

Konzept, das mehr Instrumentals und Rock<br />

enthielt, aber dieselbe Klasse wie der<br />

Erstling besaß.<br />

Fortsetzung folgt<br />

Colosseum: Neue Musiker, neue Band<br />

You / Don’t Play That Song / My Colouring Book / My Way Of Giving / I Just Don’t Know What<br />

To Do With Myself / Don’t Just Look At Me / Moanin’ / Life Is But Nothing / It Was Easier To<br />

Hurt Her / Dawn / What Becomes Of The Broken Hearted? / Reach Out I’ll Be There / In The<br />

Midnight Hour / Mr. Pitiful / North South East West<br />

1995<br />

1995<br />

CD: Lonesome Road<br />

UK: Indigo IGOXCD 500<br />

Tracks: Who’s Been Sleeping In My Bed / Lonesome Road / Jealous Kind / My Foundation /<br />

Tough On Me Tough On You / I Don’t Wanna Sing The Blues No More / The Guitar Don’t Lie /<br />

Watching The River Flow / Have A Little Faith In Me / Miss You Fever / Out Of Time<br />

1996<br />

1996<br />

CD: As Time Goes By<br />

UK: Out Of Time Keg Productions CDEC 4<br />

Tracks: Bewitched / The Glow / Sunday Kind Of Love / As Time Goes By / Drinking Again /<br />

These Foolish Things / At Last / Blues As Blues Can Get / You Don’t Know Me / Trust In Me /<br />

I Thought Of You / Don’t Let Me Be Lonely<br />

CD: BBC In Concert<br />

UK: Windsong WINCD 081<br />

Tracks: We’re Gonna Make It / Only Women Bleed / Peace Of Mind / Baby What’s Wrong /<br />

Handbags And Gladrags / You Haven’t Done Nothin’ / It Ain’t No Use / After Midnight / Circles<br />

Round The Sun / Save Your Tears / Medicated Goo / Betty Lou<br />

1998<br />

1998<br />

CD: The Voice<br />

UK: Out Of Time Citadel CIT4C<br />

Tracks: I Want To Do Everything For You / Easy As That / Language Of The Heart / Private<br />

Number / Feel So Good / Loving Arms / Handbags And Gladrags / All Or Nothing / She Knows<br />

/ Borderline Blues<br />

1999<br />

1999<br />

Doppel-CD: Out Of Time - The Immediate Anthology<br />

UK: Sequel NECD 310<br />

Tracks CD 1: The Fool / Treat Her Good / In The Midnight Hour / Mr. Pitiful / (I Can’t Get No)<br />

Satisfaction / Who Can I Turn To? / Think / Don’t Just Look At Me / My Colouring Book /<br />

Lipstick Traces / Summertime / That’s No Big Thing / Don’t Play That Thing / Looking For You<br />

/ It’s All Over Now Baby Blue / I Just Don’t Know What To Do With Myself / Rockin’ Pneumonia<br />

/ Why Don’t You Change Your Ways / My Girl Josephine / Yesterday / Out Of Time / Baby Make<br />

It Soon / Ride On Baby / Headlines / What Becomes Of The Broken Hearted<br />

Tracks CD 2: We’re Doing Fine / Life Is But Nothing / Paint It Black / Cuttin’ In / Open The Door<br />

To Your Heart / North South East West / You’re So Good For Me / It Was Easier To Hurt Her /<br />

I’m Free / I’ve Been Loving You Too Long / Reach Out I’ll Be There / My Way Of Giving /<br />

Yesterday’s Papers / Moanin’ / What Have I Been Doing / Handbags And Gladrags / Everyone<br />

Makes A Mistake / The Last Goodbye / Paperman Fly In The Sky / I Just Need Your Lovin’ /<br />

Dawn / April Was The Month / Moanin’ (Without Sitar) / Paint It Black (Slower Mono Single<br />

Version)<br />

2000<br />

2000<br />

CD: Glory Bound<br />

UK: Delicious DEL 103<br />

Tracks: Wide Open / Blue As Blues Can Get / Miss You Fever / Don’t Wanna Live Without You<br />

/ Shaky Ground / Glory Bound / Don’t Think I Will / My Best Friends Girl / Tough On Me Tough<br />

On You / Gangster Of Love / Cry To Me / I Think It’s Gonna Rain Today<br />

CD: His Greatest Hits<br />

UK: Dressed To Kill 364<br />

Tracks: (I Can’t Get No) Satisfaction / Handbags And Gladrags / I Just Don’t Know What To Do<br />

With Myself / I’ve Been Loving You Too Long / In The Midnight Hour / It’s All Over Now, Baby<br />

Blue / Moamin’ / Mr. Pitiful / My Way Of Giving / Out Of Time / Paint It Black / Reach Out, I’ll<br />

Be There / Ride On Baby / Think / What Becomes Of The Broken Hearted / Yesterday


Magma: Der Aufbruch<br />

<strong>Die</strong> Reise nach Kobaia<br />

Nachdem mit Klaus Blasquiz ein adäquater Sänger gefunden<br />

worden war, konnte Magma starten und tat dies mit einem<br />

Erstling, der ein- für allemal den Stil der Band demonstrieren<br />

sollte.<br />

<strong>Die</strong> Stimme von Magma: Klaus Blasquiz<br />

Oldie Markt 08/06 11


12<br />

Oldie Markt 08/06<br />

Es gibt in der Rockmusik viele erste Platten<br />

von Gruppen, die nicht nur qualitativ ein<br />

hohes Niveau erreichten, sondern auch den<br />

Stil der jeweiligen Formation präsentierten.<br />

Eines der herausragenden Beispiele dieser<br />

Platten bildet bis heute der Erstling von<br />

Magma und das hatte drei Gründe: Zum<br />

einen ist es schon von Haus aus für die erste<br />

Produktion einer neuen Gruppe extrem ungewöhnlich,<br />

dass sie als Doppel-Album auf den<br />

Markt kommt.<br />

Zum zweiten war die Musik an sich von einer<br />

Art, wie man sie ebenfalls sehr selten zu<br />

hören bekommt. Zum dritten aber besaß dieser<br />

Doppelpack eine Qualität, die ihn bis<br />

heute zu einem Unikat macht: Vander und<br />

sein Sänger Klaus Blasquiz hatten nicht nur<br />

eine Geschichte entwickelt, die hinter der<br />

gesamten Band stand, sondern auch noch<br />

eine eigene Sprache. Dazu Vander: „Wir<br />

schauten uns nach etwas Neuem um und fanden<br />

eine andere Welt, die wir Kobaia tauften.<br />

Aber eigentlich stand hinter diesem Namen<br />

die Erde. <strong>Die</strong> Sprache entwickelte sich dann<br />

D-LP: Jaro EfA 08-4120<br />

parrallel zu den Kompositionen. Als ich die<br />

Lieder am Flügel komponierte, ergaben sich<br />

gewisse Töne. Zur selben Zeit gebrauchten<br />

wir Wörter, die wir als kobaianisch charakterisierten.<br />

Sie ergaben sich aus der Musik heraus<br />

– es war ein natürlicher Prozess.“<br />

Natürlich trug der Klang der ungewöhnlichen<br />

Sprache zum eh schon überirdischen<br />

Eindruck der Musik bei, die von dem gewaltigen<br />

Rhythmus von Vander und Seffer auf<br />

der einen, den Bläsern auf der anderen und<br />

schließlich vom außergewöhnlichen Klang<br />

der Stimme von Blasquiz dominiert wurde.<br />

Das war nicht nur ein Beweis für die<br />

Tatsache, dass Power nicht von der Dezibel-<br />

Zahl der Musik abhängt, sondern vor allem<br />

von der Präzision und der Wucht, die eben<br />

die genannten Herren hauptsächlich verkörperten,<br />

wie auch die von Teddy Lasry geleitete<br />

Bläsersektion. Dazu kamen die<br />

Kompositionen von Vander, die seine in der<br />

Oldie - Markt Discographie<br />

Magma (3)<br />

von Frank KÜster<br />

<strong>Die</strong> <strong>Soloplatten</strong> (2)<br />

Francois Cahen (2)<br />

Magma: Der Aufbruch<br />

1986<br />

1986<br />

LP: Faton Bloom (+ Didier Malherbe)<br />

F: Cryonic MAD 3029. CD: 2001 UK: Voiceprint VP 217 CD<br />

A: Nadja / Nouvelles Impressions d’Aise / War To War / Des Bas, des Hauts / I Remember Bessie<br />

/ Mambo For A Cripple Duck<br />

B: Blue Salamandra / Celesteville / Bloomerang / Vulvox / Ole Soleil / Desert de Gobi<br />

1989<br />

1989<br />

CD: Couleur Rubis<br />

F: Made In Song<br />

Tracks: La Lune Est Rousse / Salut Les Filles! / Le Derviche Tourneur / Pipovitch / Le Chêne<br />

Noir / La Grenouille Sur L’Echelle / L’Eau Et Le Feu / La Ballade Flambée / Pipinsky / Changes<br />

/ La Lune Etait Rousse<br />

1999<br />

1999<br />

CD: La Fièvre Monte<br />

F: Musea GW 3102<br />

Tracks: La Fièvre Monte / Colibri / Cuba Si / La Grenouille Du Gange / Un Métro Pour Banos /<br />

Les Deux Jokers / Valse Pour Simone Et Jacques / Fatango / La Guerre Des Hommes / Les Anges<br />

D’Epinal / Samedizuit<br />

CD: Calme dans les Etoiles - Calm In The Stars<br />

F: Musea GW 3103<br />

Tracks : Clara / La Fièvre Monte / Chanson Pour Simone Et Jacques / Les Anges D’Epinal /<br />

Trans-Andinos Metro / Berceuse Pour Les Enfants / Samedizuit / Fatango / Les Villes Englouties<br />

/ Idrissa l’Africain / Jacqueline / La Chanson de Clara<br />

Daniel Denis<br />

1998<br />

1998<br />

CD: Sirius And The Ghosts<br />

US: Cuneiform<br />

Tracks: Beyond The Mountains / A L’Ombre Du Zed / Eastwave / Sirius / Strange Twist / Fete<br />

Souterraine<br />

Claude Engel<br />

With Omega Plus<br />

1969<br />

1969<br />

Album: How To Kiss The Sky<br />

F: Pitch 3001. CD: 1999 JP: Shagadelic SDCD 5<br />

A: Unfaithful Woman / Spanish Feeling / Wild Cult / Which Colour / Do You Need Sugar<br />

B: Voyelles


Magma: Der Aufbruch<br />

bisherigen Geschichte bereits aufgezählten<br />

Einflüsse umsetzten. Beeindruckend war vor<br />

allem die Mischung aus den düsteren Klang-<br />

Gemälden und den kontrastierenden Beiträgen<br />

der Melodie-Instrumente wie des<br />

Gitarristen Claude Engel oder des Keyboarders<br />

Francois Cahen. Das wirkte auf die<br />

meisten Hörer wie auf den englischen<br />

Journalisten Steve Lake, der die Musik als<br />

massiven frühgeschichtlichen Zornausbruch<br />

bezeichnete.<br />

Wie bei den Konzerten auch war es vor allem<br />

das Schlagzeug des Christian Vander, das<br />

dank seiner Präzision und Kraft die<br />

Stimmung vorgab, die dann seine Kollegen<br />

auf ihre Weise umsetzten. Es war, um es ganz<br />

vorsichtig zu formulieren, etwas ganz anderes<br />

als das, was man normalerweise unter<br />

Rockmusik verstand. Und genau das war es<br />

auch, was die Gruppe nicht nur aus der französischen<br />

Rockmusik herausragen ließ wie<br />

beispielsweise Can aus der deutschen, weil<br />

beide Band Originale waren mit einer Musik,<br />

die man sonst noch nie so gehört hatte.<br />

F-LP: Vertigo Phonogram 6499 738<br />

Natürlich gehörte dazu nicht nur die abgedrehte<br />

Geschichte vom Planeten Kobaia,<br />

oder die eigene Sprache, sondern auch die<br />

Integration dieser Elemente in die Musik.<br />

Das war eben keine abgedrehte Science<br />

Fiction-Story a la Hawkwind, sondern eine<br />

Spiegelung der Ereignisse auf der Erde.<br />

Das bestätigte auch Vander: „Nach und nach<br />

mussten wir die Geschichte verändern. Wir<br />

stellten irgendwann fest, dass wir tatsächlich<br />

über den Planeten Erde sprachen. Dabei<br />

machte es nichts, ob das Ganze tatsächlich<br />

hier oder irgendwo anders stattfand. Es war<br />

eine Geschichte, die vielen Menschen auf der<br />

Suche nach dem Sinn des Lebens half.“ Auf<br />

der anderen Seite war das alles natürlich nur<br />

langsam und nicht gerade einfach zu verkaufen,<br />

so dass Personalwechsel bei Magma zur<br />

Tagesordnung gehörten. Allerdings traf dies<br />

nicht auf die zweite LP 1001 Centigrades zu,<br />

die 1971 auf den Markt kam. Vom Debüt<br />

Solo<br />

Oldie Markt 08/06 13<br />

1973<br />

1973<br />

Album: Engel Story<br />

F/CA: CBS 65439<br />

A: Annie, Annie / L’Astronaute / C’est de vous que je parle / Pig Sony / Engel Story<br />

B: Le Brise-glace / Les Huessiers / Valentine et Vodka / Le Château de Bordeaux / La grande<br />

Pyramide<br />

1976<br />

1976<br />

Album: Fantasmagory<br />

F: CBS 81261<br />

A: Fantasmagory / Igor / Improvisation su le Theme de Colchique dans les Pres / Chateaufort<br />

Blues / Locotango<br />

B: Tendrez-moi la Main / Suite populaire martienne: Marzom-Tikidai-Zom-Zom<br />

1983<br />

1983<br />

Album: Guitarisme<br />

F: Apache WEA 240 291-1<br />

A: Gangster / Amazone / La Piña Colada / Come Together / Suicide<br />

B: Equatorial / Cha-Cha / Shangri-La / Latre’s merveilleuse Aventure de William Peter Jukes /<br />

Orient Express<br />

1985<br />

1985<br />

Single: Humanoïdeal / Beauté vénéreuse<br />

F: Apache WEA 248 990-7<br />

Marc Fosset<br />

& Patrice Caratini<br />

1977<br />

Album: Boite a Musique<br />

F: Open OP 007<br />

1978<br />

Album: La Récré<br />

F: America AM 6153<br />

1992<br />

CD: Valse Blues<br />

F:<br />

1977<br />

Solo<br />

1978<br />

1992<br />

1997<br />

1997<br />

CD: First Set<br />

F: Djaz IZA 902<br />

Tracks: Jeannine / Crazy Ludo / Swing Valse / Sweet Night / Pic Nic / Them Their Eyes / My<br />

Foolish Heart / Lover Man / Minah Saudade / Born To Be Blue / How About You? / Lover<br />

Fosset-Galas-Manzecchi<br />

1978<br />

1978<br />

Album: Organ<br />

F: Open OP 008<br />

A: La Carnaval de Bagnards / Bluezilia / Franco Valse / Porte 757 / Une Chanson populaire<br />

B: Ghis / Nica’s Dream / Balade imaginaire / Push Ball<br />

& Stephane Grappelli<br />

1980<br />

1980<br />

Album: Looking At You<br />

F: Chante du Monde. CD: 2000 F: JMS 033<br />

A: Rapid / Amanda / Chattanooga Choochoo / An Improvisation Nocturne / Let A Good Song Go<br />

Out Of My Heart<br />

B: Bossa pour Didier / Liza / Bluesy / Mi Re Do / Looking At You


14<br />

Oldie Markt 08/06<br />

fehlten nur Gitarrist Claude Engel, der fettere<br />

Pfründe in den Studios von Paris gefunden<br />

hatte (was er bis heute fortgesetzt hat, ergänzt<br />

durch sporadische <strong>Soloplatten</strong> und Soundtracks)<br />

und den Trompeter Richard Raux, der<br />

von Louis Toesca in derselben Funktion<br />

ersetzt wurde. Das Fehlen des Gitarristen<br />

führte zu einer Dominanz des Jazz, wofür vor<br />

allem Cahen und Lasry sorgten, während<br />

Bassklarinettist Jochko Seffer und die<br />

Rhythmus-Sektion von Francois Moze und<br />

Christian Vander weiterhin den Klang und<br />

die Stimmung vorgaben.<br />

Verglichen mit dem Erstling war das etwas<br />

verspielter, trat der übermächtige Einfluss<br />

von John Coltrane stärker in den Vordergrund.<br />

Das lag auch an dem neuen Produzenten<br />

Roland Hulda. Natürlich blieb<br />

das originell, aber es wurde auf der anderen<br />

Seite klarer, wie viel Vander Coltrane<br />

schuldete, angefangen von der Splitter-<br />

Phrasierungstechnik bis zu der Technik der<br />

Kompositionen. Danach erfolgte erst einmal<br />

F-LP: Balance RCA FLP1 0097<br />

eine kurze Pause, in der die Plattenfirma in<br />

Frankreich die Bänder aus der Frühphase der<br />

Gruppe als Univeria Zekt auf den Markt<br />

brachte, die eine Verwandtschaft zur zweiten<br />

LP hatte, jedoch weit stärker zum gängigen<br />

Jazzrock anglo-amerikanischer Machart mit<br />

englischen Texten tendierte.<br />

Das war es sicher nicht, was Vander mit seiner<br />

Band anstrebte und so musste ein<br />

Revirement der Gruppe her. „Das Personal<br />

einer Gruppe ändert sich aus natürlichen<br />

Gründen. Viele Musiker waren einfach überarbeitet,<br />

weil wir damals 25 Konzerte im<br />

Monat spielten. Musiker schieden sogar aus,<br />

obwohl sie eigentlich in keiner anderen<br />

Gruppe spielen wollten. Aber wir hatten<br />

immer das Glück, Kollegen zu finden, die<br />

das fortsetzen wollten, was wir machten.“<br />

<strong>Die</strong> Umbesetzung vor Köhntarkösz jedoch<br />

bedeutete eine prinzipielle Umschichtung<br />

und etablierte endlich die Zeuhl-Musik.<br />

Fortsetzung folgt<br />

Magma: Der Aufbruch<br />

1983<br />

1983<br />

Album: Stephanova<br />

US: Concord Jazz CJ-225. CD: 2002 JP: 60927, 2004 US: Concord Jazz CCD 4225<br />

A: Tune Up / Thou Swell / Norwegian Dance / Fulton Street Samba / My Foolish Heart / Lover<br />

B: The Way You Look Tonight / Stephanova / Smoke Rings And Wine / Tangerine / Waltz For<br />

Queenie / Sonny Boy<br />

Fosset-Galas-Pagnini<br />

1980<br />

1980<br />

Album: Live<br />

F: String 33.854<br />

A: Doudeaublues / Tune Up / Valse Hot / The Night Has A Thousand Eyes<br />

B: Five Brothers / Stolen Moments / Afternoon In Paris / It’s A Raggy Waltz<br />

& Michel Villiers<br />

1981<br />

Album: Hershey Bar<br />

F: Ahead<br />

1981<br />

Patrick Gauthier<br />

with Heldon<br />

1974<br />

1974<br />

Album: Electronique Guerilla<br />

F: Urus Records 000.001. CD: 1995 US: Cuneiform Rune 51-52<br />

A: Zind / Back To Heldon / Northernland Lady<br />

B: Ouais Marchais Mieux Qu’en 68 / Circulus Vitiosus / Ballade Pour Puig Antich<br />

1975<br />

1975<br />

Album: Heldon 2 - Allez-Teia<br />

F: Urus Records 000.002. CD: 1995 US: Cuneiform Rune 37<br />

A: In The Wake Of King Fripp / Aphanisis / Omar Diop Blondin / Moebius<br />

B: Fluence a) Continuum Mobile b) Disjonction Inclusive / St. Mikael Samstag am Abends /<br />

Michel Ettori<br />

Doppel-Album: It’s Always Rock’n’Roll<br />

F: Disjuncta 000.006/7. CD: 1995 US: Cuneiform Rune 51-52<br />

A: Ics Machinique / Cotes De Cachalot A La Psylocybine / Mechanmmment Rock / Cocaine<br />

Blues<br />

B: Aurore<br />

C: Virgin Swedish Blues / Ocean Boogie / Zind Destruction<br />

D: Doctor Bloodmoney<br />

1976<br />

1976<br />

Album: Heldon IV - Agneta Nilsson<br />

F: Disjuncta 000.011. CD: 1995 US: Cuneiform Rune 60<br />

A: Perspective I / Perspective II / Perspective III / Interlude: Bassong<br />

B: Perspective IV<br />

Album: Un Reve Sans Consequence Speciale - A Dream Without Reason<br />

F: Cobra COB 37002, US: Inner City IC 1021. CD: 1995 US: Cuneiform Rune 65 (+<br />

Perspective IV-Ter Muco / Marie et Virginie Comp (Live)<br />

A: Marie Virginie C. / Elephanta<br />

B: MVC II / Toward The Red Line<br />

1977<br />

1977<br />

Album: Interface<br />

F: Cobra COB 37013. CD: 1995 US: Cuneiform Rune 43<br />

A: Le Soucoupes Volantes Vertes / Jet Girl: in New York or Paris, equivalent / In South Bronx /<br />

Le Retour Des Soucoupes Volantes / Bal-A-Fou / Le Fils Des Soucoupes Volantes (Vertes)<br />

B: Interface


The Neville Brothers: Bis heute<br />

Oldie Markt 08/06 15<br />

KÖnige von New Orleans<br />

Gerade nach der Flutkatastrophe von New Orleans zeigte<br />

sich, wie sehr die Neville Brothers mit der Stadt am mexikanischen<br />

Golf identifiziert werden.<br />

Cyril Neville: Das rhythmische Herz der Neville Brothers


16<br />

Oldie Markt 08/06<br />

Superbowl 2006: Das Absingen der US-<br />

Nationalhymne vor dem unbestritten größten<br />

Sportereignis im inneramerikanischen Sportkalender<br />

des Jahres ist eine Ehre, für die jeder<br />

Musiker des Landes alles tun würde. <strong>Die</strong>smal<br />

steht zum zweiten Mal Aaron Neville bereit,<br />

um mit seiner samtenen Stimme die Zuschauer<br />

auf das Spiel einzustimmen, begleitet<br />

von Dr. John am Klavier.<br />

Im Jahr eins nach der verheerenden<br />

Flutkatastrophe, die seine Heimat heimgesucht<br />

hatte, war es klar, dass einem Künstler<br />

aus New Orleans diese Ehre zuteil werden<br />

würde und von da an war es logisch, auf wen<br />

diese Wahl fallen würde: Aaron Neville, dem<br />

erfolgreichsten Spross der ersten Musik-<br />

Familie der Stadt. Das alleine zeigt, welchen<br />

Status die Brüder inzwischen in den USA im<br />

allgemeinen und Aaron im besonderen besitzen.<br />

Und das, obwohl die Neville Brothers<br />

gewiss nicht die kommerziellen Himmels-<br />

Stürmer sind, die sie nach ihrem historischem<br />

Kompromiss zwischen ihrem alten Sound<br />

D-LP: EMI America 064 24 0747 1<br />

und poppigen Klängen gerne geworden<br />

wären. Auf der anderen Seite haben sie sich<br />

durch ihre Touren so fest im Bewusstsein des<br />

Mainstreams verankert, dass keine andere<br />

Band aus New Orleans ihnen an Popularität<br />

oder musikalischem Gewicht nur annähernd<br />

nahe kommt. Das alleine ist eine Leistung, die<br />

man respektieren muss, zumal die Herren<br />

inzwischen durch die Bank über 60 Jahre alt<br />

sind.<br />

Bereits Mitte der 90er Jahre hatten sich die<br />

kommerziellen Gewichte innerhalb der<br />

Familie eindeutig verteilt: Nach dem Höhepunkt<br />

Yellow Moon hatte es die Gruppe nicht<br />

mehr geschafft, den Status von mittleren<br />

Platzierungen in den Album-Charts und höheren<br />

Rängen in den Single-Hitparaden aufrecht<br />

zu erhalten – ganz im Gegensatz zu Aaron,<br />

der immer mehr zum beliebtesten Crooner<br />

Amerikas wurde, was er denn auch weidlich<br />

ausnützte. So brachte er teilweise vier CDs in<br />

einem Jahr auf den jetzt endlich für ihn auf-<br />

The Neville Brothers: Bis heute<br />

Oldie - Markt Discographie<br />

Neville Brothers (6)<br />

<strong>Die</strong> <strong>Soloplatten</strong> (5)<br />

Art Neville (3)<br />

The Meters (2)<br />

1990<br />

1990<br />

Album: Good Old Funky Music<br />

UK: Special Delivery SPD 1039.CD: 1990 UK: Special Delivery SPCD 1039<br />

A: Good Old Funky Music / Rock’n’Roll Medley: a) Rockin’ Pneumonia b) Something You Got<br />

c) I Know d) Personality / Riddle Song / He Bite Me / Pickin’ And A Grinnin’<br />

B: Jambalaya / What More Can I Do? / I’m Gonna Put Some Hurt On You / Heartache / Keep On<br />

Marching / Voodoo<br />

1991<br />

1991<br />

Doppel-CD: Funky Miracle<br />

UK: Charly NEV 2<br />

Tracks CD 1: Look-Ka Py Py / 9 Till 5 / Cissy Strut / I Need More Time / Pungee / Ease Back /<br />

Cardova / Yeah You’re Right / Tippi-Toes / Chicken Strut / Sassy Lady / Little Old Money Maker<br />

/ Rigor Mortis / Live Wire / A Message From The Meters / Hey! Last Minute / This Is My Last<br />

Affair / Darling Darling Darling / Go For Yourself<br />

Tracks CD 2: Sophisticated Cissy / Here Comes The Meterman / The Mob / Funky Miracle / Ride<br />

Your Pony / Art / Dry Spell / Thinking / Handclapping Song / Britches / Liver Splash / Joog /<br />

Same Old Thing / 6V6 LA / Sehorns Farm / Sing A Simple Song / Stormy / Ann / Oh, Calcutta!<br />

CD: Live At Moonwalker<br />

D: IRS, JP: Geronimo PSCW-5064<br />

Tracks: Intro / Funky Good Time / Pass The Peas / Jungle Man / Africa-Guitar Intro / Africa-Main<br />

Song / Let’s Get It On / Changing The Tape-Jokes / People Say / Fiyo On The Bayou / Children’s<br />

World<br />

CD: Live At Moonwalker Second Helping<br />

D: IRS, JP: Geronimo PSCW-5065<br />

Tracks: Change Reform / Hey Pocky-A-Way / Funky Miracle / Cissy Strut / Soul Island / Cold<br />

Sweat-Ride My Pony / Be My Lady / Ham / Southwick<br />

1992<br />

1992<br />

CD: Uptown Rulers (Live On The Queen Mary 1975)<br />

US: Rhino R2 70376; JP: P-Vine PCD 1862<br />

Tracks: Gary Owens Introduces The Band / Fire On The Bayou / Africa / It Ain’t No Use / Make<br />

It With You / Medley: Cissy Strut-Cardova-It’s Your Thing-Love The One You’re With / Art<br />

Neville Adresses The Audience / Medley: Rocking Pneumonia And The Boogie Woogie Flu-<br />

Something You Got-I Know (You Don’t Love Me No More)-Everybody Loves A Lover / Liar /<br />

Mardi Gras Mambo / Encore: Hey Pocky-A-Way<br />

Doppel-CD: The Complete Meters<br />

JP: Jimco JICK-89330/1<br />

Tracks CD 1: Sophisticated Cissy / Ride Your Pony / Funky Meter Man / 6V6 LA / Live Wire /<br />

Bo Diddley / The Mob / Art / Thinking / Sing A Simple Song / Hercules / 9 Till 5 / I Need More<br />

Time / Pungee / Little Old Money Maker / Tell It Like It Is / Ease Back / Cardova / Yeah, You’re<br />

Right / Sassy Lady / Heartaches / Cry Me A River / Darling Darling Darling / Hey! Last Minute<br />

Tracks CD 2: Look-Ka Py Py / Cissy Strut / Ride Your Pony / Rigor Mortis / Over You / Hook,<br />

Line And Sinker / Liver Splash / A Message From The Meters / Here Comes The Meter Man /<br />

Dry Spell / How Could I Help But Love You / I’m Gonna Put Some Hurt On You / Handclapping<br />

Song / Britches / Joog / Same Old Thing / Make Me Strong / This Is My Last Affair / Go For<br />

Yourself / Sehorns Farm / Stormy / My Baby Don’t Love Me Anymore / House On The Hill<br />

(Rock’n’Roll Hootenanny) / Ann / Oh. Calcutta! / Tippie-Toes


The Neville Brothers: Bis heute<br />

nahmebereiten Markt, wobei er auch offene<br />

Ohren für seine Gospel-Platten fand. So<br />

erfolgreich er war, so sehr demonstrierte es<br />

den Status der Neville Brothers als der vielleicht<br />

respektiertesten Musiker-Familie in<br />

den USA, dass alle Brüder in dieser Zeit<br />

selbst <strong>Soloplatten</strong> veröffentlichten. Während<br />

Charles bei seiner ersten Liebe, dem Jazz<br />

blieb, ging Cyril es etwas rockiger an.<br />

Natürlich hatten sie keinen großen Erfolg<br />

damit, aber das hatte auch keiner erwartet.<br />

Anders erging es da schon Art, der es 1994<br />

tatsächlich schaffte, die Meters wieder zum<br />

Leben zu erwecken.<br />

Nachdem man sich das erste Mal 1989 nach<br />

einer Reunion auf dem New Orleans Heritage<br />

Festival zusammengetan hatte, sporadisch<br />

auftrat und im Studio für andere Künstler wie<br />

Patti Labelle spielte, war es dann 1994<br />

soweit: Mit den neuen Leuten Russel Batiste<br />

jr. am Schlagzeug und dem Gitarristen Brian<br />

Stoltz, der im Studio beispielsweise für Bob<br />

Dylan tätig gewesen war (Leo Nocentelli<br />

D-LP: A&M Polydor 395 240-1<br />

hatte keine Lust mehr, mit zu machen) startete<br />

man als Funky Meters neu und diesmal<br />

richtig. Denn seitdem gibt es nicht nur<br />

Touren, sondern seitdem kam sogar eine neue<br />

Live-CD und DVD auf den Markt: Fiyo At<br />

The Fillmore und Live At The Jazz&Heritage<br />

Festival 2000.<br />

Da ist es verständlich, dass die Aktivitäten der<br />

Neville Brothers etwas zurückgeschraubt<br />

werden mussten, was natürlich wiederum<br />

Auswirkungen auf die kommerzielle Attraktivität<br />

der Brüder hatte. Auf der anderen Seite<br />

wirkte sich das nach wie vor in keinster Weise<br />

auf ihre Anziehungskraft als Live-Band aus.<br />

Nach wie vor verkörpert das Quintett mit<br />

Aarons Sohn Ivan, der auch eine Solokarriere<br />

aufgebaut hat, die gelungenste Mischung aus<br />

der Rhythmik von New Orleans und den<br />

Zutaten des weißen Pop, die sie so kraftvoll<br />

und mitreißend zelebrieren wie kaum eine<br />

andere Band. Das bedeutet gleichzeitig, dass<br />

innerhalb dieser Formation die einzelnen<br />

Oldie Markt 08/06 17<br />

1993<br />

1993<br />

CD: Look-Ka Py Py<br />

US: Rounder 2103, JP: Americana 28C-8003, CA: Stony Plain CD 02103<br />

Tracks: Look-Ka Py Py / Rigor Mortis / Pungee / Thinking / This Is My Last Affair / Funky<br />

Miracle / Yeah, You’re Right / Little Old Money Maker / Oh, Calcutta / The Mob / ‘Til / Dry Spell<br />

1994<br />

1994<br />

CD: Fundamentally Funky<br />

UK: Charly<br />

Tracks: Sehorn’s Farm / Sing A Simple Song / Good Old Funky Music / I’m Gonna Put Some<br />

Hurt On You / Keep On Marching / Pungee / Yeah You’re Right / Darling Darling Darling / He<br />

Bite Me / What More Can I Do / Heartache / Art / Joog / Same Old Thing / Jambalaya<br />

CD: The Original Funkmasters<br />

UK: Instant<br />

Tracks: Sophisticated Cissy / Funky Miracle / Look-Ka Py Py / 9 Till 5 / Ease Back / Ride Your<br />

Pony / Stormy / Dry Spell / Cissy Strut / Tippy-Toes / Chicken Strut / I Need More Time / Lkive<br />

Wire / Handclapping Song / A Message From The Meters / Here Comes The Meter Man<br />

1995<br />

1995<br />

Doppel-CD: Funkify Your Life: The Meters Anthology<br />

US: Rhino R2 71869<br />

Tracks CD 1: The Josie Years: Cissy Strut / Here Comes The Meter Man / Live Wire /<br />

Sophisticated Cissy / Ease Back / Stormy / Look-Ka Py Py / Pungee / Thinking / This Is My Last<br />

Affair / Funky Miracle / Yeah, You’re Right / Little Old Money Maker / Dry Spell / Chicken Strut<br />

/ Same Old Thing / Darling Darling Darling / Tippi-Toes / Ride Your Pony / A Message From The<br />

Meters / Zony Mash / Stretch Your Rubber Band / Groovy Lady / (The World Is A Bit Under The<br />

Weather) Doodle-Oop / I Need More Time / Good Old Funky Music<br />

Tracks CD 2: The Reprise/Warner Brothers-Years: Stay Away / Soul Island / Do The Dirt /<br />

Cabbage Alley / People Say / Hey Pocky A-Way / Africa / Fire On The Bayou / Talkin’ ‘Bout<br />

New Orleans / The All Ask’d For You / Running Fast (Single Version) / (Doodle Loop) The World<br />

Is A Little Bit Under The Weather / Trick Bag / Hang ‘Em High / Be My Lady / Funkify Your<br />

Life / Give It What You Can<br />

1996<br />

1996<br />

CD: Best Of<br />

US: Mardi Gras Records<br />

Tracks: Cissy Strut / Here Comes The Meter Man / Sophisticated Cissy / Loo-Ka Py Py / Funky<br />

Miracle / Chicken Strut / Tippi-Toes / Good Old Funky Music / Yeah, You’re Right / They All<br />

Ask’d For You / Mardi Gras Mambo / Hey Pocky A-Way<br />

1997<br />

1997<br />

CD: The Very Best<br />

US: Rhino R2 72642<br />

Tracks: Cissy Strut / Live Wire / Sophisticated Cissy / Look-Ka Py Py / Pungee / Tippi-Toes /<br />

Soul Island / Cabbage Alley / People Say / Hey Pocky A-Way / Just Kissed My Baby / Jungle<br />

Man / Out In The Country / Fire On The Bayou / They All Ask’d For You / Trick Bag<br />

1998<br />

1998<br />

CD: Crescent City Groove Merchants<br />

UK: Charly<br />

Tracks: Rock’n’Roll Medley: Rockin’ Pneumonia And The Boogie Woogie Flu-Something You<br />

Got-I Know-Personality-Since I Fell For You / Riddle Song / Big Chief / Come Together / Tell<br />

Me What’s On Your Mind / Gossip / All I Do Every Day / Trip / Meters Jam / Bo Diddley / It’s<br />

Too Late / People Get Ready / Stretch Your Rubber Band / Groovy Lady<br />

1999<br />

1999<br />

Album: Zony Mash<br />

US: Sundazed SC 6211. CD: 1999 US: Sundazed SCD 6211<br />

A: Zony Mash / I Need More Time / The Look Of Love / A Message From The Meters / Stretch<br />

Your Rubberband / Soul Machine / (The World Is A Little Bit Under The Weather) Doodle-Oop<br />

B: Good Old Funky Music / Sassy Lady / Borro / Groovy Lady / Meter Strut / Funky Meters Soul


18<br />

Oldie Markt 08/06<br />

Vorlieben zwar in den gemeinsamen Stil einfließen,<br />

die jedem der Brüder eigenen Überspitzungen<br />

aber außen vor bleiben, sei das<br />

nun die Politik und der Jazz von Charles; der<br />

Rhythmus von Cyril; der Schmus von Aaron<br />

und die Elektronik von Art. Das ergibt zusammen<br />

ein Erfolgsrezept, das so von kaum einer<br />

anderen Band gefunden wurde, weil sich die<br />

Brüder eben auch als solche empfinden.<br />

Deswegen haben sie sich immer wieder zu<br />

einem Team zusammen gefunden, was speziell<br />

im Fall von Aaron keine geringe<br />

Hingabe an die Sache zeigt. Denn er hat als<br />

einziger der Brüder seinen Status als Star<br />

nicht nur halten, sondern sogar ausbauen können,<br />

weil er in den letzten Jahren verstärkt auf<br />

die religiöse Musik gesetzt hat. Das ist beileibe<br />

keine Mache oder Kalkül, sondern er war<br />

schon immer religiös. Nur hatte er erst in den<br />

letzten Jahren die Chance, auch selbst zu<br />

bestimmen, was er aufnehmen und auf<br />

den Markt bringen wollte. So kamen neben<br />

gewiss für europäische Ohren eher nur<br />

D-CD: A&M Polydor 395 312-2<br />

schwer verdaulichen Weihnachtsplatten auch<br />

wirklich beachtliche Produktionen mit Gospel<br />

der Spitzenklasse unter die Leute, die einmal<br />

mehr Aarons Status als gefühlvollen<br />

Sänger unter Beweis stellen, der allerdings<br />

immer jemanden an seiner Seite haben muss,<br />

der seine Sentimentalität in Schach hält.<br />

Gerade nach der Katastrophe 2005, die im<br />

übrigen bis heute gerade in den armen (und<br />

das heißt schwarzen) Vierteln nach wie vor in<br />

keinster Weise bewältigt ist, stehen die<br />

Neville Brothers in der Verantwortung, der sie<br />

auf vielerlei Weise durch Festivals und<br />

Benefizkonzerte gerecht geworden sind. Ob<br />

New Orleans je wieder die Stadt wird, die sie<br />

vor dem Flutunglück war, ist stark zu bezweifeln.<br />

Aber die Brüder werden immer ein Teil<br />

der Stadt und ihrer Musik bleiben, zu deren<br />

Geschichte sie einige der besten Kapitel beigesteuert<br />

haben – oft, ohne viel Geld dafür zu<br />

bekommen – aber auch das ist typisch für die<br />

Stadt.<br />

The Neville Brothers: Bis heute<br />

2000<br />

2000<br />

Album: Kickback<br />

US: Sundazed SC 11081. CD: 2000 US: Sundazed SCD 11081 (+ He Bite Me / Easy (Trip) /<br />

Rock’n’Roll Medley: Rocking Pneumonia And The Boogie Woogie Flu-Something You Got-I<br />

Know (You Don’t Love Me Anymore)-Everybody Loves A Lover)<br />

A: Big Chief / Come Together / Hang ‘Em High / What More Can I Do / Keep On Marching<br />

(Funky Soldier)<br />

B: Jambalaya / Down By The River / Honky Tonk Woman / All I Do Everyday / Love The One<br />

You’re With / A Mother’s Love<br />

2003<br />

2003<br />

CD: Fiyo At The Fillmore (As The Funky Meters)<br />

US: Fuel 2000 Vol. 1<br />

Tracks: Too Funky / Keep On Marching / Love Slip Up On Ya / People Say / We Be Jammin’ /<br />

Cissy Pickup / Cissy Strut-Soul Island-You’re The One / (Doodle-Loop) The World Is A Little Bit<br />

Under The Weather / You’ve Got To Change (Reform) / Fire On The Bayou / Too Funky (Studio<br />

Demo)<br />

2004<br />

2004<br />

CD: A Message From The Meters<br />

US: Atom 2017<br />

Tracks: Here Comes The Meter Man / Look-Ka Py Py / Sophisticated Lady / Live Wire / Stretch<br />

Your Rubberband / Tippi-Toes / Chicken Strut / Ease Back / This Is My Last Affair / Pungee /<br />

Funky Miracle / Thinking / Groovy Lady / I Need More Time / Ride Your Pony / A Message From<br />

The Meters / Stormy / Little Old Money Maker / Dry Spell / Darling Darling Darling / Same Old<br />

Story / People Get Ready / Good Old Funky Music / Come Together / Sing A Simple Song / Cissy<br />

Strut / I’m Gonna Put Some Hurt On You / Handclapping Song / Tell Me What’s On Your Mind<br />

/ Sehorns Farm<br />

2005<br />

2005<br />

DVD: Live From The New Orleans Jazz & Heritage Festival 2000<br />

US: Shout Factory 36787<br />

Tracks: Show Open-Two (Funky) Minutes Of Your Time / People Say / Chug A Lug / Africa /<br />

Cissy Strut / Saturday Night Fish Fry / They All Ask’d For You / Look-Ka Py Py / 7 Desires /<br />

Little Old Money Maker / Ain’t No Use<br />

Charles Neville<br />

1990<br />

1990<br />

CD: Diversity<br />

US: Laserlight<br />

Tracks: Diverse / Summertime / A Woman’s Place / Baluba / Ladies / Samba De Orpheus / God<br />

Bless The Child / Jaimaca John / Nyomba / Moose The Mooche / Jitterbug Waltz / Jiminy<br />

Syndicate<br />

1997<br />

1997<br />

CD: Safe In Buddah’s Palm<br />

US: Small Circle<br />

Tracks: I Loves You Porgy / Angel Eyes / In Her Image / Stella By Starlight / Geora / Round<br />

Midnight / Safe In Buddah’s Palm / In Walked Bud / Ladies / Ol’ Man River<br />

2001<br />

2001<br />

CD: Painter<br />

US:<br />

Tracks: Cubano / Smoke Gets In Your Eyes / Out Of This World / Ladies / Love For Sale / A<br />

Portrait Of Jenny / Arabian Nights / The Painter / Her African Eyes / The Snake Creeps Down<br />

Fortsetzung auf Seite 31


Gram Parsons: <strong>Die</strong> Jahre bei Reprise<br />

Der Pionier<br />

Ohne Gram Parsons<br />

wäre der Countryrock<br />

nicht denkbar. 3 CDs<br />

zeigen sein Werk.<br />

Verkaufszahlen von aktuellen Veröffentlichungen<br />

sagen nichts über ihre Bedeutung im<br />

Kontext der Geschichte der Rockmusik aus,<br />

auch wenn gerade die amerikanische Kollegen<br />

dies gerne so sehen. So mag Carole King von<br />

Tapestry zig-Millionen verkauft haben und<br />

Thriller von Michael Jackson eine Vielzahl<br />

davon – aber sie waren weniger wichtig für den<br />

Verlauf der Rockmusik als die beiden <strong>Soloplatten</strong><br />

von Gram Parsons, GP und Grievous<br />

Angel, die sicherlich gerade einmal 10% davon<br />

abgesetzt haben dürften. Doch was sie von den<br />

beiden genannten Platten unterschied, war, dass<br />

sie nicht einen bestehenden Stil auf den Punkt<br />

brachten oder die Vision eines Produzenten<br />

umsetzten, sondern die Kreativität eine Mannes<br />

einen Stil realisierte, der so vorher noch nicht<br />

existiert hatte. Dafür war Gram Parsons genau<br />

der Richtige, hatte er doch sowohl bei den<br />

Byrds dafür gesorgt, dass die Countrymusik<br />

spielten als auch mit den Flying Burrito<br />

Brothers bewiesen, dass Rock und Country<br />

bestens harmonieren konnten. Dabei blieb es<br />

jedoch nicht. Als er sich selbständig machte,<br />

war von vorneherein klar, dass er nun das auf<br />

eigene Faust umsetzen wollte, was er zuvor so<br />

<strong>Die</strong> Box<br />

nicht verwirklichen konnte: <strong>Die</strong> Fusion von<br />

Country und Rock und zwar so, wie nur er sich<br />

das vorstellte. Dafür erhielt er vom Sublabel<br />

von Warner Brothers, Reprise, einen<br />

Plattenvertrag und die Resultate der folgenden<br />

Das Booklet<br />

Aufnahmesessions findet man jetzt auf der 3<br />

CD-Box The Complete Reprise Sessions<br />

(Rhino WMS 8122-76543-2), die nicht nur das<br />

Oldie Markt 08/06 19<br />

Material der zwei oben angesprochenen LPs<br />

enthält, sondern dazu die Songs, die für die<br />

posthum veröffentlichte LP Sleepless Nights<br />

genommen wurden, dazu eine Vielzahl von<br />

Bonustracks und etliche Interviews mit ihm, bei<br />

denen er viele Fragen zu seinen Einflüssen,<br />

zum Treffen mit Emmylou Harris und zu anderen<br />

Aspekten seiner Musik erläuterte. <strong>Die</strong> beiden<br />

ersten Discs stecken dabei zunächst seine<br />

offizielle Karriere auf dem Label ab und enthalten<br />

die beiden 1970 und 1971 veröffentlichten<br />

Alben GP und Grievous Angel, die damals zwar<br />

von der Kritik gefeiert, von den Käufern aber so<br />

gut wie ignoriert wurden. Dazu kommt die<br />

angesprochene Mischung aus Überbleibseln<br />

der Sessions und Interviews. Doch das eigentliche<br />

Piéce de Resistance ist die dritte CD, die die<br />

Reste präsentiert. Das sind 18 Titel, die damals<br />

nicht erschienen und die einen Mix aus seinen<br />

eigenen Songs – davon vielen, die auf den<br />

Platten erschienen – und Klassikern der<br />

Countrymusik bringen wie Streets Of Baltimore,<br />

We’ll Sweep Out The Ashes In The<br />

Morning oder Love Hurts. <strong>Die</strong>se Stücke zeigen<br />

seine Leistung bei der Erneuerung des Rock<br />

und des Country – denn niemand bezweifelt<br />

heute, dass ohne Parsons Nashville noch lange<br />

den wahren Country weiter verfolgt hätte – am<br />

besten, weil man hier die Veränderungen, die er<br />

anbrachte, wie unter einem Mikroskop besichtigen<br />

kann. <strong>Die</strong> 3 CD-Box ist eine würdige<br />

Erinnerung an einen der großen Erneuerer der<br />

Rockmusik – inklusive der Ausstattung.


20 Oldie Markt 08/06<br />

Grateful Dead: <strong>Die</strong> Alben 1977-1989<br />

Dead -1989<br />

<strong>Die</strong> Studioplatten von<br />

1977 bis 1989 waren<br />

die letzten der Grateful<br />

Dead überhaupt.<br />

Es gibt keine große Gruppe in der Geschichte<br />

der Rockmusik, die während ihrer Karriere<br />

nur gute Platten veröffentlicht hat. Das gilt<br />

sogar für die Beatles, die mit dem Soundtrack<br />

von Yellow Submarine aufgrund der Musik<br />

neben ihren Liedern auch eine bestenfalls<br />

halbwegs überzeugende Platte vorgelegt haben.<br />

Gerade, wenn eine Formation länger als<br />

10 Jahre auf der Szene aktiv ist, häufen sich<br />

solche Teile natürlich und das gilt im selben<br />

Maß für die Grateful Dead, die in den knapp<br />

30 Jahren ihrer Existenz – die mit dem Tod<br />

von Jerry Garcia endete, da ohne ihn selbstverständlich<br />

diese Einheit nicht denkbar war<br />

und ist – dank der verschiedenen stilistischen<br />

und personellen Umbrüche einige Produktionen<br />

herstellten, die für ihre Fans bestenfalls<br />

teilweise akzeptabel waren. Das lag teilweise<br />

daran, dass sie sich erst an das<br />

Plattenstudio gewöhnen (vor allem in den<br />

ersten Jahren), sie aus kommerziellen Erwägungen<br />

zu schnell Platten vorlegen (siehe<br />

Oldie-Markt 7/06) und sie sich einfach den<br />

Vorstellungen eines neuen Labels beugen<br />

mussten, wie das in den späten 70er Jahren<br />

der war, als sie nach einem Jahrzehnt bei den<br />

Warner Brothers zu der neuen Firma des ehemaligen<br />

Columbia-Chefs Clive Davis, Arista,<br />

gingen. Jerry Garcia sagte in einem Interview<br />

damals: „Als wir zu Arista wechselten, waren<br />

wir zur weitestgehenden Zusammenarbeit<br />

bereit. Wir hatten die Dinge auf unsere Art<br />

gemacht, wir besaßen unsere eigene Plattenfirma,<br />

wir haben uns selbst produziert – es<br />

wäre interessant, die Herangehensweise von<br />

jemandem anderen zu probieren und zu<br />

sehen, wohin uns das führt.“ <strong>Die</strong>ser jemand<br />

war der Produzent Keith Olsen, der soeben<br />

das phänomenale Comeback von Fleetwood<br />

Mac produziert hatte. Doch schon vor diesen<br />

Aufnahmen hatte er sich bereits mit den<br />

Grateful Dead beschäftigt und zwar insbesondere<br />

mit ihrer Rhythmussektion. Auf der<br />

anderen Seite war er natürlich eher ein am<br />

Mainstream-Markt orientierter Produzent und<br />

das sollte für viele Fans das Problem bei der<br />

aus der Kooperation resultierenden Produktion<br />

werden, Terrapin Station (Rhino WSM<br />

8122 73279-2). Denn Olsen mixte nach der<br />

Arbeit mit der Band in London mit Hilfe von<br />

Paul Buckmaster noch Streicher dazu und<br />

schuf mit Jerry Garcia die Möglichkeit, dass<br />

er zu seiner Gitarre noch den Synthesizer<br />

zugeben konnte. Das lenkte teilweise von der<br />

Musik ab, die neben Klassikern der Band wie<br />

der Discoversion von Dancing In The Street<br />

die Hunter/Garcia-Suite Terrapin Station in<br />

den Mittelpunkt stellte. Das war der klassische<br />

Stil der Band, was auf diesem Opus<br />

allerdings von den neuen Zutaten überdeckt<br />

wurde. Erst als man das Material in den<br />

Jahren danach auf der Bühne spielte, bemerkte<br />

man, welche Klasse in dieser Suite steckte,<br />

die Robert Hunter an drei Tagen hintereinander<br />

in einem Stück niederschrieb und zu der<br />

Garcia ganz unabhängig von ihm die richtige<br />

Musik gefunden hatte. <strong>Die</strong> Bonustracks betreffen<br />

Studio-Outtakes von den damaligen<br />

Sessions, zu denen eine Version ihres Klassikers<br />

Fire On The Mountain ebenso zählte<br />

wie neue Lieder wie Peggy-O, das man hier<br />

nur als rein instrumentalen Backingtrack<br />

erhält.<br />

Doch dieses Album sollte nur ein Ansatz für<br />

die Dinge sein, die auf die beinharten Fans<br />

warteten. Für die sogenannten Deadheads ist<br />

bis heute Shakedown Street (Rhino WSM<br />

8122-73280-2) das Hass-Objekt überhaupt,<br />

da die ewigen Hippies tatsächlich den<br />

Versuch machten, Disco zu spielen – letztlich<br />

das Resultat eines gemeinsamen Kinobesuchs<br />

von Mickey Hart und Jerry Garcia, die beide<br />

von Saturday Night Fever so beeindruckt<br />

waren, dass sie ihren Kollegen sogar einige<br />

Tänze aus dem Film vorführten. Und zudem<br />

betont Hart „ja, wir wollten den Ausverkauf,<br />

wir wollten eine Hitsingle. Aber wir können<br />

das nun einmal nicht.“ Produziert hatte diesmal<br />

Lowell George, wenn man das produzieren<br />

nennen kann. Tatsächlich bestand seine<br />

Funktion vor allem darin, bei den Aufnahmen<br />

zugegen zu sein und dann einzuspringen,<br />

wenn neue Ideen gebraucht wurden. Im<br />

Nachhinein ist das wie so oft keineswegs ein<br />

solch schwaches Album, wie das viele von<br />

den Fans wahrgenommen haben wollen.<br />

Denn nimmt man einmal die schwächeren<br />

Songs wie France oder I Need A Mriacle und<br />

würde man sie durch die besseren des folgenden<br />

Albums ersetzen, hätte man eines der<br />

besten Grateful Dead-Alben, vor allem eines<br />

der abwechslungsreichsten, denn neben dem<br />

ersten Auftritt der Rhythm Devils gibt es noch<br />

ein Liebeslied von Hunter/Garcia und so ausgezeichnete<br />

Lieder wie das jetzt fertig gestellte<br />

Fire On The Mountain, Stagger Lee<br />

oder den All New Minglewood Blues. Eigentlich<br />

zeigt Shakedown Street vor allem, wie<br />

engstirnig und eindimensional Fans ab und zu<br />

sein können, wenn sie etwas hören, das nicht<br />

in ihr Weltbild passt.<br />

Das sollte sich bei der nächsten Platte noch<br />

steigern, zumal sie noch einen strittigen


Grateful Dead: <strong>Die</strong> Alben 1977-1989<br />

Personalwechsel zu verkraften hatten. Donna<br />

und Keith Godchaux waren in beiderseitigem<br />

Einvernehmen gegangen und dafür war der<br />

Keyboarder Brent Mydland gekommen, den<br />

Bob Weir zuerst in Silver gesehen und in<br />

seine Band geholt hatte, ehe er zu Grateful<br />

Dead kam. Sowohl sein früheres Engagement<br />

bei den Softrockern Silver als auch seine stärkere<br />

Integration des Synthesizers führte zu<br />

einer gemischten Reaktion. Und dann kam<br />

auch noch 1980 Go To Heaven (Rhino WSM<br />

8122-73281-2), mit dem Cover, auf dem die<br />

Band in weißen Anzügen zu sehen ist wie<br />

eine Disco-Truppe und das von einem Mann<br />

wie Gary Lyons produziert wurde, der zuvor<br />

Foreigner und Aerosmith betreut hatte. Und<br />

diesmal war das Entsetzen teilweise gerechtfertigt.<br />

Das Songmaterial war schwach, die<br />

Produktion hatte die spektakulären Rhythmen<br />

der beiden Schlagzeuger kastriert und das<br />

geradezu nach einem langen Jam schreiende<br />

Don’t Ease Me In wurde halbiert. Immerhin<br />

waren Alabama Getaway, Althea und Feel<br />

Like A Stranger eine Erinnerung daran, dass<br />

sowohl Hunter/Garcia als auch Weir/Barlow<br />

gute Songs schreiben können. <strong>Die</strong> sechs<br />

Bonustracks setzten sich aus drei Outtakes<br />

und drei Live-Mitschnitten zusammen.<br />

Danach war klar, dass die Grateful Dead<br />

keine Hitsingle nach Bedarf schreiben konnten<br />

und also konzentrierten sie sich auf das,<br />

was sie aus dem FF beherrschten: <strong>Die</strong> Bühne.<br />

1980 nahmen sie im kleinen, aber feinen<br />

Warford Theatre in San Francisco und in New<br />

York 23 Shows auf, die sowohl einen akustischen<br />

Teil als auch eine elektrische Abteilung<br />

besaßen. Da sie live immer eine Attraktion<br />

waren, ganz egal, ob ein neues Studio-Album<br />

auf dem Markt war oder nicht, waren die<br />

Konzerte im Nu ausverkauft und sie präsentierten<br />

eine dank der Spielfreude ihres<br />

Keyboarders Brent Mydland revitalisierte<br />

Band, die sich auf Reckoning (Rhino WSM<br />

8122-73282-2) auf ihre Wurzeln im Folk<br />

besann und die Unplugged-Welle um gute 10<br />

Jahre vorwegnahmen. Das war zu jeder Zeit<br />

überzeugend und bringt heute jedem Fan<br />

noch eine ganze Disc mehr. Zusätzlich zu<br />

dem auf der ersten CD untergebrachten<br />

Doppelpack bekommen sie nämlich eine<br />

ganze CD mit alternativen Live-Fassungen<br />

von auf dem Original vertretenen Liedern,<br />

einem Ausschnitt aus den Proben und<br />

vielen zusätzlichen Tracks, die den beein-<br />

druckenden Eindruck von damals noch verstärken.<br />

Weil das Ganze so schön war, gab man dann<br />

im selben Jahr 1981 noch eine Zugabe drauf:<br />

Auf Dead Set (Rhino WSM 8122-73283-2)<br />

durfte man jetzt den klassischen Sound des<br />

Stolzes von San Francisco bewundern, der<br />

aber auch vom Klang her deutlich den neuen<br />

Zeiten angepasst worden war. <strong>Die</strong> langen<br />

Improvisationen waren zugunsten des konzentrierten<br />

Zusammenspiels eingeschränkt,<br />

die Gesangspassagen deutlich verbessert und<br />

der Klang selbst wesentlich kompakter<br />

geworden. Dazu gibt es heute noch eine<br />

ganze CD mit weiteren Songs von den<br />

Konzerten aus dem Herbst 1980, die keinen<br />

Deut schlechter sind als das damals veröffentlichte<br />

Material. Alles in allem war das<br />

damals und ist das heute ein Triumph einer<br />

der besten Livebands, die es in der Geschichte<br />

der Rockmusik gab. Gerade nach<br />

den eher enttäuschenden Studioplatten der<br />

Jahre zuvor war damit der Status quo wieder<br />

gesichert.<br />

Oldie Markt 08/06 21<br />

Da man seit den Sessions zu Go To Heaven<br />

kein Studio mehr von innen sehen wollte<br />

und zudem zum Überleben keine neue<br />

Studioplatte produzieren musste, dauerte es<br />

lange, ehe man wieder daran dachte, eine<br />

neue Studioplatte anzugehen. Wäre Jerry<br />

Garcia nicht 1986 beinahe an einem<br />

Zuckerschock gestorben, hätte es wahrscheinlich<br />

noch länger gedauert, so aber war<br />

man 1987 einfach glücklich, noch zusammen<br />

Musik machen zu können und ging zudem<br />

mit genügend neuem Material ins Studio.<br />

Dabei kam nicht nur eine der besten LPs in<br />

der Geschichte der Band heraus, sondern In<br />

The Dark (Rhino WSM 8122-73284-2) enthielt<br />

gar mit Touch Of Grey den größten<br />

Singlehit in der Geschichte der Gruppe, der in<br />

den USA bis auf Platz 9 der Charts vorstieß,<br />

nur drei Ränge hinter dem Album. Doch das<br />

überdeckte, dass diese LP tatsächlich insgesamt<br />

eine ausgezeichnete Arbeit einer reifen<br />

Gruppe war, die genau wusste, was sie wollte<br />

und bei der das Material so gut war, dass ein<br />

Titel wie My Brother Esau aus Platzgründen<br />

entfiel.<br />

Nur zwei Jahre später erschien Built To Last<br />

(Rhino WSM 8122-73285-2) und der Titel<br />

war prophetisch: Zwar war das nicht ganz so<br />

gut wie die Platte davor, aber immer noch so<br />

gut, dass sie 17 Jahre später immer noch eine<br />

starke Studioplatte einer großen Band ist.


22 Oldie Markt 08/06<br />

Das Montreux-Festival auf DVDs<br />

Montreux<br />

3 DVDs zeigen das<br />

große Spektrum des<br />

Schweizer Festivals.<br />

Eigentlich ist das Festival in der Kleinstadt<br />

am Genfer See bis heute ein Paradoxon:<br />

Obwohl es offiziell nach wie vor M ontreux<br />

Jazz Festival heißt, hätte es nie die Bedeutung<br />

erlangt, die es besitzt, hätte man<br />

nicht sehr froh die Bühnen für den Rock<br />

geöffnet. <strong>Die</strong> Gewichte in der Musikindustrie<br />

sind nun einmal so verteilt, dass Jazz das<br />

Renommee, der Rock aber das Geld und die<br />

Zuschauer bringt. Da das Fest mittlerweile<br />

zum festen Bestandteil der Touren der großen<br />

Bands und Musiker zählt, treten dort solche<br />

Leute wie Alice Cooper auf, der Live At<br />

Montreux (Eagle ERDVCD 036/Edel) 2005<br />

aufnahm, wobei dem Pack noch eine CD mit<br />

einer leicht verkürzten Fassung des Ganzen<br />

zugegeben wurde. Natürlich bot der in die<br />

Jahre gekommene Schockrocker das, was<br />

man von ihm erwarten durfte: Einen Mix aus<br />

seinen Hits, neuen Titeln, einer starken Band<br />

und den Gags, die ihn berühmt gemacht<br />

haben und bei denen dann die DVD ihre<br />

Existenzberechtigung unter Beweis stellen<br />

darf, weil sie zu dem brillianten Sound ebensolche<br />

Bilder liefern kann. Das Booklet<br />

bringt zudem noch eine Abbildung des<br />

Festivalplakats des Jahres, in dem sich Herr<br />

Furnier die Ehre gab. Eine ganze andere<br />

Verbindung mit Montreux besaß Rory<br />

Gallagher, was die im hübschen Schuber<br />

kommende Doppel-DVD Live At Montreux<br />

(Eagle EREV473/Edel) beweist, die Mitschnitte<br />

von 1975-1994 aufweist, die den viel<br />

zu früh verstorbenen Prototyp der irischen<br />

Bluesrocker von seiner frühen Phase inklusive<br />

des akustischen Teils über seinen<br />

Abstecher zum bluesigen Hardrock bis zu der<br />

Rückkehr zum Blues in den 90ern zeigen. Vor<br />

allem aber demonstrieren alle Konzerte seine<br />

große Klasse, die man dann noch dank der<br />

Bonustracks in geballter Form bekommt. Wie<br />

gut er tatsächlich war, zeigt auch und gerade<br />

der Vergleich mit denen, die nach ihm<br />

gekommen waren. Wie er Gesang und sein<br />

raubeiniges Gitarrenspiel miteinander vereinigte,<br />

hat ihm bis heute vielleicht George<br />

Thorogood nachgemacht – sonst gibt es da<br />

auf weiter Flur keinen, der auch nur ansatzweise<br />

seine Qualität erreichen würde, zumal<br />

Gallagher nicht nur ein begnadeter Gitarrist<br />

und Sänger, sondern mindestens ein genauso<br />

guter Songschreiber war, was die lange Liste<br />

der über 40 Songs beweist, die dazu seine<br />

tiefe Verwurzelung in der Geschichte des<br />

Stils demonstriert, weil er immer wieder<br />

Klassiker wie Laundromat, Messing With The<br />

Kid oder Walking Blues integrierte, ganz<br />

abgesehen von den Ausflügen zum Pop und<br />

dem Country. Ein fantastischer Doppelpack<br />

und eine ideale Ergänzung zum Rockpalast-<br />

Teil.<br />

Seltener zu Gast im Schweizer Städtchen<br />

waren Deep Purple – und doch haben sie<br />

es unsterblich gemacht, dank Smoke On The<br />

Water. Ihr Auftritt Live At Montreux (Eagle<br />

EREDV 576/Edel) fand 1996 jedoch unter<br />

ganz anderen Vorzeichen statt: Soeben hatte<br />

mit dem endgültigen Abschied von Ritchie<br />

Blackmore die gravierendste Umbesetzung<br />

stattgefunden, die man sich nur denken konnte<br />

– doch mit Steve Morse hatte man einen<br />

Mann gefunden, der nicht nur jedem Klassiker<br />

einen eigenen Stempel aufdrücken<br />

konnte, sondern der seinen Kollegen auch<br />

einen dringend benötigten Tritt in den<br />

Hintern verpasste. Das war sowohl 1996 als<br />

auch bei den Bonustracks von 2000 festzustellen<br />

(die auf der CD nicht zu finden sind).<br />

Plötzlich klangen Black Night, Speed King<br />

und die Zugabe Smoke On The Water frisch<br />

und unverbraucht und das zeichnet beide<br />

Tonträger aus.


Neue BÜcher Über Jimi Hendrix und The Cure<br />

Musik zum Lesen<br />

Eine vielschichtige Biografie von<br />

The Cure und ein Buch über Jimi<br />

Hendrix sind diesmal die Themen<br />

dieser Seite.<br />

Mythen und Legenden werden immer Teil der<br />

Rockmusik und ihrer Geschichte sein, weil<br />

die Akteure auf der einen Seite nun einmal<br />

keine Beamten sind, die immer genau dasselbe<br />

über ihr Leben oder ihre Arbeit aussagen<br />

und weil zum anderen die die daraus resultierenden<br />

Ergebnisse steuernden und davon<br />

lebenden Persönlichkeiten daran interessiert<br />

sind, dass die ab und zu wenig glamourösen<br />

Menschen, die dahinter stehen, so nicht in<br />

die Öffentlichkeit gelangen. Da ist die Rockliteratur<br />

vonnöten, um dem Fan das korrekte<br />

Bild des Objektes seiner Begierde zu vermitteln.<br />

Das klappt ab und zu besser und dann<br />

wieder schlechter – je nachdem, welcher<br />

Ansatz gewählt wurde, wie sorgfältig der<br />

Autor recherchierte und ob er sich von seinem<br />

Thema faszinieren ließ oder nicht.<br />

Wohlgemerkt: Es geht hier nicht um die meist<br />

schnell geschrieben und ebenso angefertigten<br />

Billig-Biografien, deren Faktenlage häufig<br />

ebenso ist wie die Qualität des Ganzen, sondern<br />

um die Bücher, die das Ergebnis jahrelanger<br />

Recherchen oder einer Widmung an<br />

die Persönlichkeit ist, die dann im Mittelpunkt<br />

des Lebens-Abrisses steht. Dafür liegen<br />

diesmal zwei ebenso interessante wie<br />

widersprüchliche Produkte vor, die genau die<br />

entgegen gesetzten Pole der Arbeitsweise<br />

abstecken. Vorausgesetzt, dass ohne eine<br />

mindestens gewisse Faszination durch die<br />

Person oder die Musik das Unterfangen, eine<br />

Biografie zu schreiben, nicht möglich ist, gibt<br />

es dennoch zwei unterschiedliche Ansätze,<br />

von denen aus man solch ein Projekt angehen<br />

kann: Den des Fans, für den zunächst der Star<br />

im Mittelpunkt steht und der alles von ihm<br />

aus beurteilt und den des Journalisten oder<br />

Historikers, der versucht, die Beweg- und die<br />

Hintergründe auszuleuchten und so ein Bild<br />

entstehen zu lassen, das der Objektivität nahe<br />

kommt, auch wenn sie sich nie vollkommen<br />

erreichen lässt. Nur um richtig verstanden zu<br />

werden: Beide Ansatzpunkte haben ihre Vorund<br />

Nachteile. Während man beim ersten in<br />

Gefahr kommt, die Wahrheit etwas zugunsten<br />

des Idols zu verformen, kann beim zweiten<br />

die Person hinter den Fakten verschwinden.<br />

Der Prototyp der ersteren Herangehensweise<br />

ist Nach dem Regen-The Cure (Hannibal<br />

Verlag, 24,90 €, ISBN: 9783854 4527676)<br />

des französischen Journalisten David<br />

Fargier, der eindeutig ein Fan von Robert<br />

Smith ist. Das ist kein Problem – im Gegenteil:<br />

Er hat die Arbeit seines Idols verfolgt<br />

und weiß, was richtig und was falsch ist. <strong>Die</strong><br />

Faktenlage ist nicht das Problem, eher schon<br />

die Tatsache, dass er sie nicht in das Zentrum<br />

des Buches stellte. Dort findet man die<br />

Mutmaßungen und Analysen der Texte, die<br />

gerade Fans so gerne vornehmen und bei<br />

denen sie ihre Befriedigung finden. Nur ist es<br />

das nicht unbedingt, was ein normal an der<br />

Gruppe und ihrem Kopf interessierter<br />

Mensch haben will. Der möchte lesen, wie<br />

sich die Karriere entwickelte, wie die Jungs<br />

zu dem Sound kamen, den sie haben und wie<br />

ihr Chef zu den Wandlungen inspiriert wurde,<br />

die er so durchlaufen hat. Das stellt Fargier<br />

auf seine Art durchaus dar, aber er trennt die<br />

zwei Teile zu wenig, um dem Leser ein klares<br />

Bild zu vermitteln. Außerdem hat er der<br />

Biografie nur einen Teil des Buches eingeräumt.<br />

Sowohl ein Teil über die Platten<br />

als auch Beiträge der schreibenden Presse<br />

aus Frankreich wie eine sehr persönliche<br />

Oldie Markt 08/06 23<br />

Betrachtung runden das Buch ab, das so zu<br />

einem außergewöhnlichen Werk über die<br />

Musik und das Leben eines der wichtigeren<br />

Rockmusiker der letzten 30 Jahre wurde. Unproblematisch<br />

ist das sicher nicht. Vor allem<br />

die typische französische Unart, immer nach<br />

dem tieferen Sinn zu suchen, auch wenn der<br />

nicht aufzufinden ist, geht ab und zu auf die<br />

Nerven, wie auch die Text-Exegesen, die man<br />

sich gerne gespart hätte. Aber daraus entwikkelt<br />

sich ein Bild von The Cure, das man in<br />

der Form noch nicht gelesen hat.<br />

Das sagt man auch der Biografie Jimi<br />

Hendrix-Hinter den Spiegeln (Hannibal<br />

Verlag, 24,90 €, ISBN:9783854 452645) von<br />

Charles R. Cross nach, der mit seinem Buch<br />

über Kurt Cobain bereits einen Bestseller<br />

vorgelegt hat. Und sein neues Werk ist genau<br />

ein Gegenentwurf zum Ansatz von Fargier. Er<br />

sprach mit einer Vielzahl von Leuten, die<br />

Jimi Hendrix kannten, vor allem auch den<br />

jungen Hendrix. Daraus machte er ein Buch,<br />

das unterhaltsam und enorm informativ<br />

geworden ist. Natürlich ist es ein echtes<br />

Problem, bei einem Star wie Hendrix, dessen<br />

tatsächliche Persönlichkeit längst hinter einer<br />

Unzahl von Anekdoten und Episoden verborgen<br />

ist – ganz zu schweigen von seiner<br />

Musik, die im Rahmen der Rockmusik heilig<br />

gesprochen worden ist – aber gerade durch<br />

die starke Gewichtung seiner Jugend lässt<br />

Cross den Menschen Hendrix wieder auferstehen,<br />

der so lange hinter dem Idol verschwunden<br />

war. Das ist eben keine Hagiografie,<br />

sondern es entsteht ein normal Sterblicher,<br />

mit allen seinen Schwächen, aber<br />

auch mit dem Genie, das Hendrix nun einmal<br />

besaß.


24 Oldie Markt 08/06<br />

DVD-Kritiken<br />

Pride Of Lions<br />

Live In Belgium<br />

Frontiers FR DVD 013 /<br />

Soulfood<br />

Jim Peterik ist jeden Zoll<br />

eine Legende. Er begann in<br />

den 60er Jahren mit den<br />

Ides Of March, feierte<br />

Welterfolge mit Survivor<br />

und hat sich nach einer<br />

nicht ganz so tollen Zeit als<br />

Solist nun mit dem Sänger<br />

Toby Hitchcock zu dem<br />

Duo zusammengetan, das<br />

seine erste Liveplatte wie<br />

inzwischen üblich, als<br />

DVD und CD auf den<br />

Markt gebracht hat, wobei<br />

die CD als Zusatz noch<br />

eine Bonusdisc mit Studio-<br />

Tracks besitzt. Wer eine<br />

solche Karriere wie der<br />

Gitarrist, Sänger und Songschreiber<br />

hat, der kann bei<br />

Konzerten natürlich aus<br />

dem vollen schöpfen und<br />

das tat Jim Peterik denn<br />

auch. Klar, dass sich seine<br />

größten Hits wie Vehicle<br />

oder Eye Of The Tiger finden,<br />

aber daneben beweisen<br />

die restlichen Songs, dass<br />

sowohl er und sein Partner<br />

harmonieren als auch, dass<br />

ihm nach wie vor zündende<br />

Stücke in Richtung poppiger<br />

Hardrock einfallen. Von<br />

daher und von der Qualität<br />

der Bilder her ist die<br />

DVD als Mitschnitt eines<br />

Konzerts durchaus zu empfehlen.<br />

Nur fehlen wieder<br />

einmal die Zutaten, die das<br />

Ganze über den Status eines<br />

Videos hinausheben würden<br />

und das ist wie immer<br />

etwas ärgerlich, da der<br />

Preis dem Inhalt nicht<br />

entspricht.<br />

Bon Jovi<br />

The Story Of My Life<br />

Locomotive 277/Alive!<br />

Wie kann ich als Firma von<br />

einer Formation profitieren,<br />

die nicht bei mir unter<br />

Vertrag steht und nie stehen<br />

wird? Ganz einfach: Ich<br />

mache einen Film über sie<br />

und bringe den unter dem<br />

Namen der Band auf den<br />

Markt. So verfuhr das spanische<br />

Label und machte<br />

das sehr geschickt. <strong>Die</strong><br />

Musiker tauchen hier nicht<br />

auf, aber dafür Personen<br />

aus dem Umfeld, die ihre<br />

Meinungen und Ansichten<br />

zu den Jungs zum Besten<br />

geben und die Geschichte<br />

ihres Aufstiegs, bei dem sie<br />

anwesend waren. Dazu gibt<br />

es einen Film über New<br />

Jersey, wo der Chef und<br />

seine Musiker herkommen,<br />

außerdem die Orte besichtigt<br />

werden, wo sich Jon<br />

Bon Jovi in seiner Freizeit<br />

gerne herumtreibt. Und<br />

schließlich wird natürlich<br />

die Musik des Quartetts<br />

extensiv beleuchtet, mit<br />

Gesprächen mit den Leuten,<br />

die abgesehen von<br />

der Gruppe daran beteiligt<br />

waren. Das ergibt am Ende<br />

ein relativ gutes Bild von<br />

der Musik und denen, die<br />

sie hergestellt haben, ohne<br />

dass man einen von ihnen<br />

tatsächlich zu Gesicht<br />

bekommen hätte. Merke:<br />

Kreativität kann auch da<br />

auftreten, wo es darum<br />

geht, am Erfolg von anderen<br />

teilzuhaben, ohne dass<br />

man die ausbeuten muss.<br />

Das macht die DVD gut.<br />

The Cure<br />

Lost In The Labyrinth<br />

Locomotive 278/Alive!<br />

Der Titel mag ein anderer<br />

sein – aber im Prinzip gibt<br />

es dasselbe wie bei der<br />

DVD über Bon Jovi – mit<br />

einem gravierenden Unterschied<br />

freilich: Da Robert<br />

Smith nun einmal der unbestrittene<br />

Kopf der Gruppe<br />

ist, konnten für dieses Teil<br />

Musiker interviewt werden,<br />

die in der Band waren und<br />

mit ihm spielten. Das ist<br />

natürlich qualitativ etwas<br />

anderes, doch ansonsten ist<br />

die Machart der Disc dieselbe<br />

wie bei den US-<br />

Kollegen: Interviews präsentieren<br />

den Aufstieg und<br />

die Arbeit der Band im<br />

Studio, einschließlich der<br />

Hintergründe. Der Unterschied<br />

zur DVD über Bon<br />

Jovi besteht in zwei Eigenschaften:<br />

Zum einen ist sie<br />

die ideale Ergänzung zum<br />

neuen Buch über Smith<br />

&Co. Und zum zweiten<br />

sind die Einblicke in die<br />

Band, ihre Arbeitsweise<br />

und die Entstehung der<br />

Musik noch etwas intimer<br />

und persönlicher, weil eben<br />

Musiker zu Wort kommen.<br />

Letztlich aber ist das Urteil<br />

dasselbe wie über die DVD<br />

der Jungs aus New Jersey:<br />

Das ist eine gute Biografie<br />

im Film, die außerdem mit<br />

einer Diskografie und<br />

einem Quiz für Fans noch<br />

zwei Zugaben besitzt, die<br />

das Ganze zu einer richtig<br />

guten Sache machen. Für<br />

eine kleinere Plattenfirma<br />

eine starke Leistung.<br />

Richard Thompson<br />

1000 Years Of Popular<br />

Music (DVD+2 CD)<br />

Cook.Vinyl/Indigo 6447-2<br />

So ganz stimmte das Motto<br />

der letzten Tour des Folkrock-Veteranen<br />

aus England<br />

nicht, denn der älteste Song<br />

im Programm stammte aus<br />

dem Jahr 1260. Aber das<br />

Konzept, das Thompson mit<br />

Judith Owen und Deborah<br />

Dobkin in San Francisco<br />

vorstellte, bestand aus einem<br />

Durchzug durch die populäre<br />

Musik über die verschiedenen<br />

Epochen hinweg, oder<br />

anders von Sumer Is Icumen<br />

In bis zu Oops! I Did It<br />

Again. Für eine seiner Produktionen<br />

äußerst ungewöhnlich<br />

ist es, dass der ausgezeichnete<br />

Songschreiber<br />

keinen eigenen Song beisteuerte,<br />

sondern nur Lieder<br />

anderer interpretiert, darunter<br />

solche Klassiker wie See<br />

My Friends oder Friday On<br />

My Mind. Das alles tat er mit<br />

Folkmusik, wobei seine beiden<br />

Musikerinnen sowohl<br />

als Sängerinnen wie als<br />

Keyboarderin und Percussionistin<br />

das Ganze erfreulich<br />

auflockerten. Dank des<br />

Bimbos in San Francisco<br />

besitzt die DVD eine gute<br />

Atmosphäre und der Humor<br />

von Thompson ergibt mit<br />

der unüblichen Auswahl der<br />

Lieder einen richtig guten<br />

Konzertfilm – aber dabei<br />

bleibt es einmal wieder, obwohl<br />

das Booklet endlich<br />

einmal wieder als solches zu<br />

bezeichnen ist. Extras aber<br />

gibt es ansonsten nicht und<br />

damit sind einmal mehr die<br />

Möglichkeiten verschenkt.<br />

John Fogerty<br />

The Long Road Home<br />

Fantasy Universal 723<br />

002-9<br />

Jeder Rockfan kennt das<br />

Erlebnis, wenn man auf<br />

der Bühne plötzlich einen<br />

Mann sieht und die Stimme<br />

hört, die man sonst nur von<br />

Platten kennt und liebt.<br />

Selten kriegt man das so mit<br />

wie bei dem Mann aus San<br />

Francisco, der sich heute<br />

noch genauso anhört wie zu<br />

seinen besten Zeiten mit<br />

Creedence Clearwater Revival,<br />

ganz abgesehen von<br />

seinem nach wie vor stupenden<br />

Gitarrenspiel. Wer<br />

noch nicht das Glück hatte,<br />

ihn persönlich sehen zu<br />

können, bekommt mit diesem<br />

Konzertmitschnitt von<br />

seiner Tour 2005 im Wiltern<br />

Theatre in Los Angeles eine<br />

Scheibe, die einen ausgezeichneten<br />

Ersatz darstellt.<br />

Nicht nur wegen der insgesamt<br />

27 Songs, die den<br />

Bogen von den 60er Jahren<br />

bis zu seiner letzten Studioplatte<br />

schlagen, sondern<br />

vor allem wegen der brillianten<br />

Bilder und einem<br />

ebensolchen Sound. Da<br />

kann man es verschmerzen,<br />

dass wieder einmal Zugaben<br />

wie Interviews mit<br />

dem Mann oder sogar eines<br />

der popligen Hinter-der-<br />

Bühne Filmchen fehlen.<br />

Was am Ende zählt, ist die<br />

Musik und die ist einfach<br />

traumhaft. Da glaubt man<br />

dem Mann, dass er heute<br />

besser in Form ist als zur<br />

Zeit seiner größten Hits in<br />

den 60er Jahren. <strong>Die</strong>se<br />

Bilder belegen das.


Plattenkritiken I<br />

Crazy Horse<br />

The Complete Reprise<br />

Recordings (2 CD)<br />

Rhino WMS 8122 70144-2<br />

Es ist ein Phänomen des<br />

digitalen Zeitalters, dass<br />

Bands, die in der großen<br />

Zeit des Rock, also den<br />

70er Jahren, bestenfalls in<br />

der zweiten Liga spielten,<br />

jetzt erst die Wertschätzung<br />

erfahren, die sie damals<br />

schon verdient gehabt hätten.<br />

Fraglos sind die beiden<br />

LPs, die die als Gruppe von<br />

Neil Young bekannt gewordene<br />

Band für das Label<br />

einspielte, zwei der besseren<br />

Country-Rock-LPs der<br />

70er und so hört sich das<br />

hier teilweise exquisit an.<br />

<strong>Die</strong> zweite CD bringt die<br />

Reste.<br />

Da Vinci<br />

Same<br />

MTM SPV 085-64502<br />

Der sogenannte Melodic<br />

Rock ist keine Erfindung<br />

des 21. Jahrhunderts, er<br />

hieß früher nur anders. <strong>Die</strong><br />

Norweger spielten so etwas<br />

schon vor knapp 20 Jahren,<br />

nur nannte man das damals<br />

noch Hard- oder Poprock.<br />

Den beherrschten die Skandinavier<br />

damals recht gut.<br />

<strong>Die</strong> Mischung aus poppigen<br />

Melodien und dem<br />

harten Rhythmus mit den<br />

zündenden Riffs der Gitarren<br />

kommt zumeist richtig<br />

knackig-melodisch rüber<br />

und dazu fielen ihnen noch<br />

einige wirklich gute Lieder<br />

ein.<br />

Grobschnitt<br />

Rockpommels Land (2<br />

CD)<br />

Wolkenreise 9006/Fenn<br />

Dank Eroc wird die Geschichte<br />

der Rocker aus<br />

dem Sauerland so akribisch<br />

aufgearbeitet, wie man das<br />

nur von ganz wenigen<br />

Gruppen kennt. Doch das<br />

bringt immer wieder Material<br />

zu Tage, das unverdient<br />

in den Archiven<br />

schlummerte. So sind speziell<br />

die Lieder von 1971<br />

ausgezeichnet und die<br />

Zugaben auf der zweiten<br />

CD mit den vor den Proben<br />

veranstalteten Jamsessions<br />

zeigen das hohe Niveau der<br />

Gruppe, wenn es darum<br />

ging, einfach zusammen<br />

Musik zu machen.<br />

Sebadoh<br />

III (2 CD)<br />

Domino REWIGCD 22 /<br />

Rough Trade<br />

Falls man das Duo um<br />

Lou Barlow und Eric<br />

Gaffney denn als Band<br />

bezeichnen will, war seine<br />

Arbeitsweise eigentlich<br />

die, im Keller von Barlow<br />

Demos aufzunehmen,<br />

ohne darauf achten zu<br />

müssen, ob sich das verkaufen<br />

könnte oder nicht.<br />

<strong>Die</strong>se Entstehung prägte<br />

das 1991er Album mehr<br />

als alle anderen, denn die<br />

Vielfalt der Musik darauf<br />

reicht vom Punk bis<br />

zum Pop. Offensichtlich<br />

schwamm Barlow sich<br />

hier frei von Dinosaur jr.<br />

und J. Mascis.<br />

Secret Oyster<br />

Sea Sun<br />

Laser’s Edge LE 1045 /<br />

Alive!<br />

<strong>Die</strong> zweite LP der dänischen<br />

Jazzrocker von 1974<br />

war auch ihre beste. Das<br />

hatte mehrere Gründe: Zum<br />

einen waren den drei<br />

Machern Karsten Vogel,<br />

Claus Bøhling und Kenneth<br />

Knudsen starke Stücke eingefallen;<br />

zum zweiten hatte<br />

man sich mit der Rhythmus-<br />

Sektion Jess Staehr und Ole<br />

Streenberg starke neue Leute<br />

geholt und zum dritten<br />

waren die Soli der Melodie-<br />

Instrumente sehr gut austariert.<br />

Das war Jazzrock in<br />

der besten Tradition der<br />

Stilart, den man heute noch<br />

gern hört.<br />

Dio<br />

Angry Machines<br />

Steamhammer SPV 18298<br />

Im Nachhinein kann man<br />

den Wert einer Platte oft besser<br />

einschätzen und in seinem<br />

kurzen Statement zu<br />

der Reissue der im Original<br />

1996 auf den Markt gekommenen<br />

Platte legt Ronnie<br />

James Dio nahe, dass es sich<br />

um eine CD des Übergangs<br />

handelte, da zuvor die Band<br />

ausgetauscht wurde. Das<br />

schlug sich vor allem in<br />

einem düsteren Sound nieder,<br />

der dazu ziemlich elektronisch<br />

daherkam. Von den<br />

Songs her war das allerdings<br />

nicht so toll und das hat sich<br />

auch 10 Jahre danach in<br />

keinster Weise geändert.<br />

CJSS<br />

2-4-1<br />

Lion Music LMC 178 /<br />

Alive!<br />

Stimmt. Der Titel der CD<br />

und der Band ist relativ<br />

obskur, aber dennoch logisch.<br />

Der Name der Band<br />

um Gitarren-As David T.<br />

Chastain ergab sich aus den<br />

Anfangs-Buchsraben der<br />

beteiligten Musiker und die<br />

Zahlen sagen nur aus, dass<br />

es hier zwei Alben (World<br />

Gone Mad und Praise The<br />

Loud) von vier Herren auf<br />

einer CD gibt. Beide erschienen<br />

1986 und brachten<br />

kruden Heavy Metal, der<br />

stark in Richtung Mötley<br />

Crüe ging oder: Glam Metal<br />

mit eher weniger Feinheiten,<br />

dafür mit viel Pose.<br />

Dio<br />

The Last In Live (2 CD)<br />

Steamhammer SPV 18849<br />

<strong>Die</strong> Tour nach dem eher<br />

durchschnittlichen Album<br />

gab Dio die Gelegenheit,<br />

zum einen seine neue Band,<br />

aber auch, seine größten<br />

Hits in einem Programm<br />

vorzustellen. Und so bekommt<br />

man die Klassiker<br />

von Rainbow genauso wie<br />

die von Black Sabbath und<br />

natürlich seine eigenen. Das<br />

war selbstverständlich der<br />

Heavy Metal-Bombast, den<br />

man von ihm kennt, der<br />

aber dank ihm und seiner<br />

Musiker durchaus so individuell<br />

gestaltet wurde, dass<br />

man daran seinen Spass<br />

haben konnte.<br />

Oldie Markt 08/06 25<br />

The Triffids<br />

Born Sandy Devotional<br />

Domino REWIGCD 24 /<br />

Rough Trade<br />

Einschätzungen von Bands<br />

können sich schnell ändern.<br />

So stufte der New Musical<br />

Express die Australier zuerst<br />

als Langeweiler ein,<br />

ehe er 1986 anlässlich<br />

der Veröffentlichung dieses<br />

Albums von einem Meisterwerk<br />

sprach. Da hatte<br />

er wohl recht. David<br />

McComb waren 10 starke<br />

Songs gelungen, die den<br />

Mix aus Folk und Rock gut<br />

umsetzten, wobei der damals<br />

gängige Gitarren-<br />

Rock deutlich im Vordergrund<br />

stand. B-Seiten und<br />

Demos runden das Ganze<br />

ab.<br />

Silverstein<br />

18 Candles: The Early<br />

Years<br />

Victory VR 313/Soulfood<br />

Obwohl eigentlich die<br />

Vinylplatte durch die CD<br />

verdrängt worden ist – die<br />

limitierten Auflagen von<br />

LPs ändern daran nichts –<br />

gibt es witzigerweise nach<br />

wie vor den Begriff der EP,<br />

auch wenn der heute nur<br />

ein kürzeres Album bedeutet.<br />

<strong>Die</strong> Kanadier brachten<br />

vor ihren ersten beiden<br />

Longplayern 2000 und<br />

2002 zwei EPs auf den<br />

Markt, die man hier mit<br />

viel Bonustracks bekommt<br />

und die den Mix aus folkigen<br />

Songs und kräftigem<br />

Gitarrenrock bringen, der<br />

ihnen zum Erfolg verhalf.


26 Oldie Markt 08/06<br />

Plattenkritiken II<br />

The Junior Varsity<br />

The Great Compromise<br />

Victory VR 313/Soulfood<br />

Letztes Jahr haben die<br />

Jungs aus Illinois mit ihrem<br />

zweiten Album einen Achtungserfolg<br />

erzielt. Grund<br />

genug, jetzt das Debüt von<br />

2004 nach zu schieben, auf<br />

dem sie genauso energiegeladen<br />

rockten wie letztes<br />

Jahr. Der englische Einfluss<br />

ist nicht zu überhören,<br />

das hört sich oft wie der<br />

Gitarrenrock der 80er Jahre<br />

an. Was sie jedoch auszeichnet,<br />

sind die guten<br />

Songs, die sie mit einem<br />

starken Mix aus Gitarren<br />

und dem guten Gesang,<br />

inklusive Harmonien, umsetzten<br />

Various Artists<br />

Mr. Grand Prix<br />

Sony BMG 82876 73473 9<br />

Wer sich an die DVD-<br />

Kriitk in der letzten Ausgabe<br />

erinnert weiß, was ihn<br />

hier erwartet, aber das ist<br />

nur die halbe Wahrheit,<br />

denn die DVD bringt die 45<br />

Künstler und Titel, die der<br />

Großmeister des deutschen<br />

Schlagers in die nationale<br />

und die internationale Ausgaben<br />

des Wettbewerbs<br />

hievte – die CD jedoch nur<br />

20. Der Vorteil des Nachteils<br />

aber ist, dass man so<br />

nur die besten 20 Kompositionen<br />

von Ralph Siegel<br />

vorgesetzt bekommt,<br />

und in diesem Fall ist weniger<br />

definitiv mehr.<br />

The Bee Gees<br />

Their Greatest Hits (2<br />

CD)<br />

Reprise 8122-77652-2<br />

Viele Bands gibt es nicht,<br />

die 2 CDs mit Hits füllen<br />

können, aber die Gebrüder<br />

Gibb könnten sogar noch<br />

mehr voll machen, würden<br />

sie denn alle Treffer in<br />

einem Land dieser Welt mit<br />

aufnehmen. Hier gibt es<br />

wirklich nur die Teile, die<br />

auf der ganzen Welt einschlugen.<br />

Das fängt mit<br />

dem New York Mining<br />

Disaster an und hört auf<br />

mit This Is Where I Came<br />

In. Darunter finden sich<br />

Stile wie Beat, Disco und<br />

Pop, die das Trio aus dem<br />

FF beherrschte. <strong>Die</strong>se Vielfalt<br />

hat ihren Reiz!<br />

John West<br />

Long Time…No Sing<br />

Frontiers FR CD 289 /<br />

Soulfood<br />

Routine kann ein guter<br />

Ratgeber sein, solange man<br />

nicht nach 08/15 verfährt.<br />

Der ehemalige Vokalist von<br />

Badlands, Artension und<br />

Royal Hunt ging nicht in<br />

diese Falle, sondern produzierte<br />

eine CD, die kommerziellen<br />

Hardrock mit<br />

guten Melodien paarte. Da<br />

er als Sänger eh exquisit ist<br />

und als Songschreiber auch<br />

kaum schlechter, kam dabei<br />

eine mehr als gute Platte<br />

heraus, die ihm als Sänger<br />

ein ebenso exuisites Zeugnis<br />

ausstellt wie als Instrumentalist<br />

und Komponist.<br />

Roedelius<br />

Works (1968-2005) (2<br />

CD)<br />

Grönland 39/Rough Trade<br />

Herbert Grönemeyer hat<br />

sich nach seinen Reissues<br />

der Neu-LPs einem anderen<br />

Pionier der elektronischen<br />

Musik aus Deutschland<br />

gewidmet, der langfristig<br />

wesentlich mehr Anstöße<br />

gegeben hat als die Band.<br />

Das zeigen schon die<br />

Namen, die hier auftauchen:<br />

Harmonia, Cluster<br />

oder Cluster & Eno. Neben<br />

seinen starken melodischen<br />

Einfällen überzeugt vor<br />

allem seine instrumentale<br />

Vielfalt, die von den elektronischen<br />

Instrumenten<br />

bis zum Klavier reicht. Es<br />

ist jemand zu entdecken!<br />

The Prowlers<br />

Devil’s Bridge<br />

Locomotive LM268/Alive!<br />

Promotexter haben die<br />

blöde Angewohnheit, fast<br />

jede Platte, die sie betreuen,<br />

als Meisterwerk zu<br />

bezeichnen. So soll auch<br />

das zweite Opus der italienischen<br />

Metaller ein solches<br />

sein, aber das kann<br />

man wirklich nicht ernst<br />

nehmen. Das ist relativ<br />

durchschnittlicher Heavy<br />

Metal mit einer eher düsteren<br />

Stimmung, aber das ist<br />

weder sonderlich originell,<br />

noch von den Songs oder<br />

der Musik her überragend.<br />

Es gilt: Als Meisterwerk<br />

gestartet und als Langeweiler<br />

geendet.<br />

Saga<br />

Remember When (2 CD)<br />

Steamhammer SPV 97502<br />

Verglichen mit den Bee<br />

Gees haben die Kanadier<br />

gewiss nicht soviele Hits<br />

erzielt, um gleich einen<br />

Doppelpack damit füllen zu<br />

können. Der Clou an dem<br />

Ganzen ist eher, dass die<br />

großen Treffer fast alle als<br />

Live-Versionen zu finden<br />

sind. Das hat den Vorteil,<br />

dass die Songs anders<br />

klingen als auf den jeweiligen<br />

Studioplatten. Der<br />

Nachteil ist aber, dass beispielsweise<br />

die Produktionen<br />

von Rupert Hine, die<br />

die Gruppe auf ein ganz<br />

neues Niveau hoben, durch<br />

Abwesenheit glänzen.<br />

Davy Vain<br />

Same<br />

Locomotive LM248 / Alive!<br />

Manchmal kann es auch<br />

etwas länger dauern, ehe<br />

eine Platte von der einen<br />

Seite des Atlantiks zu der<br />

anderen kommt. <strong>Die</strong>se CD<br />

nahm der ehemalige Chef<br />

von Vain bereits 2000 auf,<br />

aber das wollte in Europa<br />

keiner vertreiben. Jetzt haben<br />

die Spanier ein Einsehen<br />

gehabt und man kann nachvollziehen,<br />

warum das so ist.<br />

Denn dem Songschreiber<br />

und Sänger ist da eine gute<br />

Platte mit melodischem<br />

Hardrock geglückt. Da überzeugt<br />

nicht nur seine<br />

Stimme, sondern gerade<br />

auch die Kompositionen.<br />

Rainer<br />

17 Miracles: Best Of<br />

Glitterhouse/Indigo 5705-2<br />

Rainer Ptacek gehörte zu<br />

den Musikern, die nie in<br />

die gängigen Muster der<br />

Rockmusik passten. Trotz<br />

seines fraglosen Könnens<br />

als Gitarrist schaffte er nie<br />

den Durchbruch, weil er<br />

sich nie in einen Stil einpassen<br />

ließ. Das war bei<br />

seinen Alben selbst immer<br />

problematisch, aber bei<br />

einzelnen Titeln nicht, denn<br />

er war als Gitarrist ebenso<br />

gut wie als Komponist.<br />

Folglich ist diese CD über<br />

weite Strecken so gut wie<br />

es keine seiner originalen<br />

Platten war. Eine schöne<br />

Erinnerung.<br />

A Triggering Myth<br />

The Remedy Of<br />

Abstraction<br />

Laser’s Edge 244/Alive!<br />

Gerade der progressive<br />

Rock ermöglicht den<br />

Bands, die in dem Feld<br />

arbeiten, ein weites Gebiet,<br />

um sich auszudrücken. <strong>Die</strong><br />

Band aus den USA macht<br />

das vorzüglich zwischen<br />

den beiden Polen Jazz und<br />

Rock und ruft immer wieder<br />

Musiker zur Hilfe,<br />

um Variationen zu ihrem<br />

Klang zu erhalten. Das<br />

waren diesmal der Bassist<br />

Michael Manring, der<br />

Gitarrist Scott McGill und<br />

der Geiger Akihisa Tsuboy,<br />

um nur einige zu nennen.<br />

An den Stücken müssen<br />

sie noch arbeiten.


Plattenkritiken III<br />

<strong>Die</strong> anarchistische<br />

Abendunterhaltung<br />

Domestic Wildlilfe<br />

Radical Duke 005/PIAS<br />

Belgien gehört ganz sicher<br />

nicht zu den Hochburgen<br />

der Rockmusik, aber<br />

wer etwas ungewöhnliches<br />

sucht, wurde da schon öfter<br />

fündig und das trifft auch<br />

auf das Sextett zu, das sich<br />

gesagt hat, wenn ich mir<br />

einen solchen abgedrehten<br />

Namen zulege, muss die<br />

Musik dazu passen. Das tut<br />

sie, weil sie zum einen rein<br />

instrumental vorgeht, zum<br />

anderen Elemente des Jazz<br />

genauso einbrachte wie der<br />

Klezmer Musik und das<br />

Akkordeon im Mittelpunkt<br />

steht. Und doch kommt<br />

das gut.<br />

Catch Twenty Two<br />

Permanent Revolution<br />

Victory VR 292/Soulfood<br />

Eigentlich ist es eine tolle<br />

Sache, dass solche Gruppen<br />

wie die Jungs aus den<br />

USA, die mit dieser CD ein<br />

Konzept-Album über Leo<br />

Trotzki und die russische<br />

Revolution – sein Motto<br />

gab der Disc den Titel –<br />

vorlegen, dennoch nicht<br />

nur einen Plattenvertrag,<br />

sondern sogar noch richtig<br />

kommerziellen Erfolg haben.<br />

Das kann aber auch<br />

daran liegen, dass ihr Mix<br />

aus Ska und Punk richtig<br />

gut rüberkommt und sie<br />

sich selbst genauso wenig<br />

ernst nehmen wie ihr<br />

Thema.<br />

Marvins Revolt<br />

Fell In Love With Tanks<br />

& Satellites<br />

Quart.015/Broken Silence<br />

Bei der Rockmusik ist es<br />

wie beim Fussball: Das<br />

Grundrezept ist eigentlich<br />

ganz einfach: Man nehme<br />

zwei Gitarren, eine Rhythmus-Sektion<br />

und gute<br />

Songs und schon hat man<br />

im Optimalfall eine erfolgreiche<br />

Band vor sich. <strong>Die</strong><br />

Skandinavier haben zwar<br />

noch Luft nach oben, aber<br />

sie gehen auf ihrem Debüt<br />

definitiv in die richtige<br />

Richtung, weil sie kurz und<br />

trocken rocken, ihnen etliche<br />

gute Songs einfielen<br />

und die Gitarren nicht so<br />

heavy sind, dass sie zu sehr<br />

im Vordergrund stehen.<br />

Daniel Palmqvist<br />

A Landscape Made From<br />

Dreams<br />

Lion LMC 177/Alive!<br />

Der Titel des Erstlings des<br />

schwedischen Gitarristen<br />

beschreibt genau den Prozess,<br />

wie ein solches Album<br />

entstehen kann. Doch<br />

leider halten die Kompositionen<br />

danach nicht diesen<br />

Level. Wie viele seiner<br />

Kollegen will der Mann<br />

unbedingt zeigen, was er<br />

alles drauf hat und vergisst<br />

dabei, dass das Wichtigste<br />

bei einer Instrumentalplatte<br />

die Qualität der Melodien<br />

ist. Und so ist das zwar<br />

zeitweise beeindruckend,<br />

was er da so auf seinen<br />

sechs Saiten zaubert, aber<br />

auf Dauer nicht.<br />

Kitshickers<br />

So That’s The Miracle Of<br />

Life<br />

Winged Skull 02/Cargo<br />

Jemandem, der in einer<br />

fremden Sprache agiert,<br />

fallen witzige Versprecher<br />

schneller auf als einem, der<br />

damit aufgewachsen ist und<br />

so fanden die Luxemburger<br />

ihren Namen durch die<br />

Verballhornung eines beliebten<br />

Ausdrucks in der<br />

Rockmusik. Will meinen,<br />

dass es hier gut abgeht,<br />

der am Anfang bevorzugte<br />

Grunge die grobe Richtung<br />

angibt, man aber sich<br />

in Richtung Songs mehr<br />

anstrengen sollte, da ab<br />

und zu die Gitarren sinnfrei<br />

von der Leine gelassen<br />

werden.<br />

Tierra Santa<br />

Mejor morir en pie<br />

Locomotive LM270 /<br />

Alive!<br />

Kommerzieller Erfolg mit<br />

Heavy Metal geht nur dann,<br />

wenn man nicht den krachenden<br />

Sound alleine<br />

bringt, sondern auch etwas<br />

Melodie integriert. Im zehnten<br />

Jahr haben es die<br />

Spanier geschafft, das in die<br />

Tat umzusetzen. Und das ist<br />

ihnen richtig gut gelungen,<br />

denn sie haben sich nicht<br />

nur einige gute Melodien<br />

einfallen lassen, sondern sie<br />

gaben auch noch eine gute<br />

Portion Blues dazu. Das<br />

kommt alles sehr organisch<br />

und gut rüber und führte<br />

schlicht zur besten Platte<br />

der Spanier<br />

The Sleeping<br />

Questions And Answers<br />

Victory VR 282 / Soulfood<br />

Rock wäre nicht Rock,<br />

wenn er nicht gut abgehen<br />

würde. Krachende Gitarren<br />

und eine knackige Rhythmus-Sektion<br />

machen das<br />

Genre nun einmal aus und<br />

das hat das Quartett aus<br />

Long Island gut umgesetzt,<br />

indem es den Punk mit dem<br />

klassischen Rock verband.<br />

Nur muss man dann auch,<br />

wenn man mehr sein will<br />

als eine flüchtige Erinnerung,<br />

auch die richtigen<br />

Songs zum Menü dazugeben<br />

und da sind die Jungs<br />

gescheitert: <strong>Die</strong> finden sich<br />

hier nämlich kaum und<br />

folglich ist das medioker.<br />

Vertigo<br />

2<br />

Frontiers FR CD 290 /<br />

Soulfood<br />

Sohn von John Williams,<br />

einem der vielleicht berühmtestenFilm-Komponisten<br />

Hollywoods zu sein,<br />

hat seine Vorteile. Doch um<br />

Sänger von Toto zu werden,<br />

muss man schon etwas können<br />

und das beweist auch<br />

diese CD, für die Joseph<br />

Williams und sein Freund<br />

Joey Carbone die Lieder<br />

schrieben. Das ist guter, oft<br />

sogar sehr guter Hardrock<br />

mit der Hilfe von Alex Masi<br />

an der Gitarre und Produzent<br />

Fabrizio V. Zee<br />

Grossi am Bass und den<br />

Keyboards. Joseph braucht<br />

seinen Vater nicht mehr.<br />

Oldie Markt 08/06 27<br />

Le Mans<br />

Rebel Action<br />

Ultrachrome ULTRA 007 /<br />

Rough Trade<br />

Sieht man sich das Cover<br />

des schwedischen Sextetts<br />

an, würde man eine<br />

der Heavy Metal-Bands<br />

mit Sängerinnen vermuten,<br />

aber das ist nicht der Weg,<br />

den man sich gesucht hat.<br />

Das geht in Richtung Pop,<br />

manchmal auch mit härteren<br />

Anflügen. Aber die<br />

Stimmen stehen im Vordergrund<br />

und die Melodien.<br />

Bei letzteren verhielt<br />

man sich jedoch eher sparsam<br />

und das geht so nicht.<br />

Wenn ich Pop machen will,<br />

sind die Refrains das Salz<br />

in der Suppe und wenn die<br />

fehlen, wird es leicht fade.<br />

Communicaution<br />

This Monkey Is An Artist<br />

Winged Skull 014/Cargo<br />

Dass sich eine Band hinter<br />

einem Solisten verbirgt, hat<br />

man ja immer wieder, aber<br />

dass sich hinter einer Band<br />

ein Einzelgänger versteckt,<br />

ist denn doch ungewöhnlich.<br />

Eric Rosenfeld, ansonsten<br />

bei Rise Up, wählte<br />

dieses ungewöhnliche Verfahren,<br />

um seine akustischen<br />

Lieder unters Volk zu<br />

bringen. Und so bekommt<br />

man hier eine Ladung, die<br />

schon überrascht, spielt er<br />

doch sonst Skater-Punk.<br />

Folk ist das sicher nicht,<br />

aber zum Rock reicht es<br />

auch nicht – das zeigt das<br />

Dilemma der CD.


28 Oldie Markt 08/06<br />

Plattenkritiken IV<br />

Schtimm<br />

Time, Space & Other<br />

Stories<br />

Make My Day / Alive!<br />

Norwegen ist in den letzten<br />

Jahren so etwas wie die<br />

Boomtown der alternativen<br />

Rockmusik geworden. <strong>Die</strong><br />

vom Öl reich gewordenen<br />

Damen und Herren aus<br />

dem Norden haben die US-<br />

Stile in einer Art und Weise<br />

adaptiert, dass man sich<br />

nur wundern kann. <strong>Die</strong>se<br />

Gruppe nahm sich den<br />

jazzigen Wohlfühl-Sound<br />

von Edie Brickell & The<br />

New Bohemians als Vorlage,<br />

gab etwas mehr Rock<br />

dazu und hat damit eine<br />

teilweise schöne, immer<br />

aber individuelle Platte<br />

vorgelegt.<br />

Tystnaten<br />

Sham Of Perfection<br />

LMP/SPV 081-79032<br />

Ehrlichkeit ist eine Zier,<br />

aber in der Rockmusik<br />

kommt man weiter ohne ihr.<br />

Doch die Italiener geben zu,<br />

dass sie von den skandinavischen<br />

Bands, die eine<br />

Fraunestimme mit düsterem<br />

Heavy Metal verbunden<br />

haben, geprägt worden sind<br />

und so darf es nicht verwundern,<br />

dass sie genauso klingen.<br />

Das würde Nightwish<br />

alle Ehre machen, obwohl<br />

Laura de Luca und ihre<br />

Kollegen nicht ganz so<br />

düster daherkommen und<br />

bei den Songs noch einen<br />

Zahn zulegen dürften. Doch<br />

die Richtung stimmt.<br />

Pride Of Lions<br />

Live In Belgium (2 CD)<br />

Forntiers FR CD 281 /<br />

Soulfood<br />

Im Vergleich zu der DVD<br />

schneidet man mit den beiden<br />

Discs deutlich besser<br />

ab. Das betrifft weniger das<br />

Material auf der ersten CD,<br />

die wie die DVD das<br />

Konzert in Belgien zum<br />

Thema hat, sondern CD Nr.<br />

2, auf der das Duo neue<br />

Studio-Aufnahmen präsentiert.<br />

Gegen die Klassiker<br />

von Jim Peterik fallen die<br />

zwar ab, aber im Rahmen<br />

des Genres, in dem die beiden<br />

unterwegs sind, ist das<br />

durchaus guter Stoff und<br />

stellt für das Live-Material<br />

absolut eine Bereicherung<br />

dar.<br />

Guillemots<br />

From The Cliffs<br />

Naïve NV 809571/Alive!<br />

Moderne Karrieren in der<br />

Rockmusik fangen nicht<br />

in Clubs oder mit Demos,<br />

sondern im Internet an. <strong>Die</strong><br />

englische Band erregte mit<br />

ihren ersten Songs so viel<br />

Aufsehen, dass jetzt eine<br />

EP und einige neue Songs<br />

als CD aufgelegt wurden<br />

und das ist gut so. Denn das<br />

ist ansprechender Pop mit<br />

Gitarre, der das besitzt, was<br />

Pop haben muss: Melodien.<br />

Manchmal sind die nicht so<br />

toll, aber die Harmonien<br />

und die ab und zu geschikkt<br />

eingesetzten Gitarren<br />

retten die CD über die<br />

Kliffs hinweg.<br />

The Order<br />

Son Of Armageddon<br />

Dockyard 1 DY100272 /<br />

Soulfood<br />

Originalität ist eine häufig<br />

überschätzte Eigenschaft in<br />

der Rockmusik. Gutes<br />

Handwerk tut es auch, wie<br />

der ehemalige Gitarrist der<br />

Gurds es mit seiner neuen<br />

Band vorführt. Der Schweizer<br />

präsentiert richtig klobigen,<br />

massiven Heavy Metal<br />

der alten Schule, ohne sich<br />

in eine der neuen Stil-<br />

Schubladen ablegen zu lassen.<br />

Das ist von daher aller<br />

Ehren wert, aber wenn es<br />

einmal um Songs geht,<br />

herrscht im Land der Schokolade<br />

und des Käses eher<br />

letzterer vor. Da hapert es<br />

doch gewaltig.<br />

Glyder<br />

Same<br />

Bad Reputation S 22718 /<br />

Point Music<br />

<strong>Die</strong> 70er Jahre feiern in den<br />

letzten Jahren ein echtes<br />

Comeback und da liegen<br />

die Iren voll im Trend.<br />

Denn sie spielen die Art<br />

von Hardrock, die in dem<br />

Jahrzehnt erfunden wurde.<br />

Das kommt richtig gut,<br />

wurde noch mit einer Spur<br />

Glam versehen und bringt<br />

Erinnerungen an Bands wie<br />

Blackfoot Sue und ähnliche<br />

zurück. Nur eines fehlt zu<br />

häufig: <strong>Die</strong> Songs, die dazu<br />

passen. Da müssen die<br />

Jungs noch deutlich zulegen,<br />

ansonsten ist diese<br />

Zeitreise eine der richtig<br />

unterhaltsamen.<br />

Mannhai<br />

Hellroad Caravan<br />

Dockyard 1 DY100262 /<br />

Soulfood<br />

Finnische Heavy Metal<br />

Bands tendieren in der<br />

Regel in die düstere Ecke<br />

des Sounds. Da ist es schon<br />

beachtlich, wenn man einmal<br />

nicht Death Metal,<br />

sondern den normalen Typ<br />

des Stils vorgesetzt bekommt,<br />

erstmals mit dem<br />

vorher bei Amorphis tätigen<br />

Sänger Pasi Koskinen.<br />

Das gibt dem Ganzen noch<br />

einen Kick mehr, ändert<br />

aber nicht das Grundproblem,<br />

das man kurz so<br />

umschreiben kann: Keine<br />

Songs, keine Lust. Nur<br />

heavy alleine trägt keine<br />

CD 45 Minuten lang.<br />

George Hug<br />

Hug Me<br />

Elite Special ES 73709 /<br />

DA Music<br />

Nichts gegen einen gewissen<br />

Enthusiasmus in den Pressetexten.<br />

Aber einem Countrysänger<br />

aus der Schweiz<br />

internationale Erfolge nachzusagen,<br />

die der kaum nachweisen<br />

kann, ist schon etwas<br />

gewagt. Davon abgesehen,<br />

ist der Mann aus Weesen am<br />

Walensee tatsächlich ein<br />

Guter. Das ist richtig guter,<br />

sparsam arrangierter Country<br />

mit starken Songs,<br />

einem individuellen Sänger<br />

und einer Ausstrahlung,<br />

die Sympathie aufkommen<br />

lässt. Insofern wären die<br />

weltweiten Erfolge tatsächlich<br />

denkbar.<br />

Noob<br />

Time To Come<br />

Fam 00004/Alive!<br />

Sieht man sich ein Foto des<br />

Berliner Quartetts an, fühlt<br />

man sich – einmal abgesehen<br />

von den Frisuren – in<br />

die 60er Jahre versetzt. Das<br />

trifft allerdings nicht auf<br />

die Musik zu, bei der<br />

anstelle des Mersey Beat<br />

kerniger Rock dominiert,<br />

dem leider das Salz in der<br />

Suppe, sprich: die Songs,<br />

fehlen. Da müssen die<br />

Jungs schon noch kräftig<br />

daran arbeiten. Genau die<br />

Hooks, die der Promotext<br />

anpreist, finden sich eben<br />

nicht und deswegen ist das<br />

bedauerlicherweise nur<br />

Durchschnitt.<br />

Jon Dee Graham<br />

Full<br />

Blue Rose BLU DP 0361 /<br />

Soulfood<br />

Mit seinem Kollegen aus<br />

der Schweiz verbinden den<br />

Mann aus Texas vor allem<br />

zwei Tatsachen: Er mag<br />

den Country ebenfalls,<br />

obwohl er nicht die einzige<br />

Basis seiner Musik darstellt.<br />

Und er ist ein genauso<br />

entspannter Sänger, der<br />

sein Material ruhig vorstellt.<br />

Und dazu bevorzugt<br />

er sparsame Arrangements.<br />

Bei den Songs klappte es<br />

nicht ganz so gut wie bei<br />

Hug, aber das ist immer<br />

noch guter Singer/Songwriter-Sound<br />

mit dem<br />

Country im Vordergrund<br />

und einem starken Sänger.


Plattenkritiken V<br />

Minor Majority<br />

Reasons To Hang Around<br />

Strange W./Indigo 6928-2<br />

Pal Angelskar und seine<br />

Kollegen könnten für die<br />

geäußerte Aussage zur<br />

Rockmusik aus Norwegen<br />

auch als Beweis dienen,<br />

denn sie klingen so nach US-<br />

Country, dass das fast nicht<br />

mehr wahr ist. Als bestes<br />

Vorbild für Lieder übers<br />

’rumhängen suchte sich<br />

Angelskar Kris Kristofferson<br />

heraus und da lieferte er<br />

das volle Programm: Eine<br />

rauchige Stimme, Arrangements<br />

zwischen Country<br />

und Folk und Lieder mit<br />

lakonischen Texten, die auch<br />

das Idol des Mannes hätte<br />

schreiben können.<br />

Tim Easton<br />

Ammunition<br />

Blue Rose BU CD0395 /<br />

Soulfood<br />

Singer/Songwriter-Platten<br />

haben es oft an sich, dass<br />

eine der im Stilbegriff<br />

genannten Fähigkeiten zugunsten<br />

der anderen vernachlässigt<br />

wird. Der Mann<br />

aus Columbus im US-<br />

Bundesstaat Ohio ist ein<br />

richtig guter Sänger – als<br />

Songschreiber dagegen<br />

kann er noch deutlich zulegen.<br />

So gehen hier einige<br />

Titel einfach am Ohr vorbei,<br />

während sein Organ<br />

verschiedene besser macht<br />

als sie sind und manchmal<br />

klappt die Symbiose dann<br />

so, wie das immer der Fall<br />

sein sollte.<br />

Sumatic<br />

Dreiklangsdimensionen<br />

Chips 0169685CPR/Edel<br />

In der Geschichte setzt<br />

man für eine Generation<br />

25 Jahre an – das klappt<br />

auch im Pop ganz gut. Das<br />

heißt, dass nach den 70er<br />

Jahren jetzt die 80er Jahre<br />

dran sind und da herrschte<br />

hierzulande die neue deutsche<br />

Welle. Wenn man da<br />

noch als Frau eines der großen<br />

Namen mittelbar beteiligt<br />

war wie die Dame als<br />

Gattin von Hubert Kah,<br />

dann ist es doppelt clever,<br />

die Hits von damals heute<br />

nachzusingen. Das macht<br />

sie über weite Strecken gut<br />

und die Auswahl spricht eh<br />

für sich.<br />

Frank Black<br />

Fats Man, Raider Man (2<br />

CD)<br />

Cook. Vinyl/Indigo 6913-2<br />

Viele glaubten bei der<br />

letztjährigen zwischen<br />

Folk und Country liegenden<br />

Platte des Ex-Pixies<br />

Frontmannes an ein Zwischenalbum,<br />

doch da<br />

scheinen sie sich getäuscht<br />

zu haben. Offensichtlich<br />

hat der produktive<br />

Songschreiber Gefallen<br />

an den leiseren Tönen<br />

gefunden, denn diesmal<br />

gibt es sogar 26 Lieder<br />

aus der Richtung. Da<br />

Black fraglos ein Guter<br />

ist, wird das nur ganz selten<br />

langweilig, obwohl es<br />

bei der Vielzahl natürlich<br />

Längen gibt.<br />

Deichkind<br />

Aufstand im<br />

Schlaraffenland<br />

Island Universal 985 4540<br />

Ohne die neue deutsche<br />

Welle wäre der deutsche<br />

Hip-Hop so nicht erstanden<br />

– das kann keine Frage<br />

sein. <strong>Die</strong> Jungs aus dem<br />

Norden zeigen die Verwandtschaft<br />

noch auf eine<br />

zweite Weise: Sie setzen<br />

die Elektronik als tragendes<br />

Mittel ihrer Musik ein.<br />

Leider begingen sie dabei<br />

aber auch den Fehler vieler<br />

ihrer Vorgänger: Außer der<br />

Elektronik fiel ihnen musikalisch<br />

nicht mehr viel ein<br />

und so geht der Rhythmus<br />

und der viel zu eintönige<br />

Hintergrund bald auf die<br />

Nerven.<br />

Steve Wynn & The<br />

Miracles<br />

Live Tick (2 CD+DVD)<br />

Blue Rose 0394/Soulfood<br />

Sobald eine Plattenfirma in<br />

der Nähe ist, können Liveplatten<br />

auch in kleinen<br />

Städten entstehen – frag<br />

nach bei dem Ex-Chef von<br />

Dream Syndicate, den es<br />

dank der Herren von Blue<br />

Rose nach Geislingen verschlug<br />

– doch es ist das<br />

Resultat, das zählt, und das<br />

besteht in einem entspannten<br />

und doch spannenden<br />

Konzert, das man nun in<br />

doppelter Form bekommt.<br />

Wynn nahm 21 Songs<br />

aus seinem Repertoire und<br />

setzte die mit einer starken<br />

Band richtig gut um. Es<br />

lebe Geislingen!<br />

Bushido<br />

Deutschland gib mir ein<br />

Mic (2 CD)<br />

Universal 985 437-9<br />

Böse Buben hatten es in<br />

der Rock- und Popmusik<br />

schon immer leichter und<br />

das hat der Rapper aus<br />

Belrin beherzigt. Sein<br />

Live-Doppel mit Videos<br />

auf CD Nr. 2 zeigt, dass er<br />

bei den Teenies ankommt.<br />

Das verdankt er weniger<br />

seiner Musik als seinen<br />

Sprüchen, die ältere Semester<br />

ob ihrer Plattheit<br />

des öfteren leicht ratlos zurücklassen<br />

– aber das war<br />

meistens der Fall, wenn der<br />

jüngere Teil der Bevölkerung<br />

etwas so richtig gut<br />

fand – oder wie war das in<br />

den 70ern mit Sweet&Co?<br />

Green On Red<br />

Valley Fever (CD/DVD)<br />

Blue Rose BLU DP0392 /<br />

Soulfood<br />

Was am 9. April 2005 in<br />

Tucson, Arizona im Ritz<br />

Club stattfand, war nichts<br />

weniger als eine Sensation:<br />

Zum ersten Mal in über 20<br />

Jahren trafen sich Dan<br />

Stuart, Chuck Prophet, Chris<br />

Cacavas und Jack Waterson,<br />

um zu Ehren ihres verstorbenen<br />

Schlagzeugers Alex<br />

MacNicol die alte Magie<br />

noch einmal aufleben zu lassen.<br />

Das gelang ihnen<br />

bestens. Hier bekommt man<br />

die besten Songs der originalen<br />

Wüstenrocker in modernen<br />

Fassungen, die auch die<br />

erzielten Fortschritte einschließen.<br />

Oldie Markt 08/06 29<br />

Markus Rill<br />

The Price Of Sin<br />

Blue Rose BLU CD0388 /<br />

Soulfood<br />

Eigentlich ist es völlig<br />

logisch, dass ein Sänger<br />

und Songschreiber, der sich<br />

in dem Genre versucht,<br />

sich Richtung USA ausrichtet.<br />

Doch der Würzburger<br />

ging noch einen<br />

Schritt weiter. Er hat sich<br />

sowohl von den Songs wie<br />

von seinem Gesang her<br />

an einem der Meister<br />

seines Fachs orientiert:<br />

Kris Kristofferson. Das<br />

hört sich so an, als ob der<br />

Mann im Studio gestanden<br />

hätte und nicht Rill. Da<br />

seine Lieder ab und zu das<br />

Niveau halten, kommt das<br />

richtig gut.<br />

Grant-Lee Phillips<br />

Nineteeneighties<br />

Cooking Vinyl/Indigo<br />

8011-2<br />

Der Musiker, der keine<br />

fremden Einflüsse besitzt,<br />

lügt entweder oder ist<br />

im luftleeren Raum aufgewachsen.<br />

Der Ex-Chef von<br />

Grant Lee Buffalo wurde in<br />

den 80er Jahren groß und<br />

wie der Titel dieser CD verrät,<br />

zeigt er, welche Songs<br />

und Bands ihn da berührt<br />

haben. Das mag teilweise<br />

überraschend sein – wie im<br />

Fall von New Order oder<br />

der Psychedelic Furs – aber<br />

es demonstriert, wie sehr<br />

er diese Klänge verfremdet<br />

und für sich genützt hat.<br />

Das gilt auch für diese<br />

CD.


30 Oldie Markt 08/06<br />

Plattenkritiken VI<br />

Walter Trout<br />

Full Circle<br />

Ruf/in-akustik 062 1117<br />

Ein brillianter Gitarrist zu<br />

sein, reicht nicht aus,<br />

um voll zufriedenstellende<br />

Platten vorzulegen. Das hat<br />

der ehemalige Kollege von<br />

John Mayall realisiert und<br />

rief folglich für sein erstes<br />

Studiowerk nach fünf Jahren<br />

jede Menge von Bekannten<br />

ins Studio. Und<br />

das half. Vor allem die<br />

vokale Seite ist dank<br />

Bernard Allison, John<br />

Mayall und vielen anderen<br />

besser geregelt, aber auch<br />

die Songs fielen wesentlich<br />

besser aus, ohne dass man<br />

auf die Soli des Mannes<br />

verzichten müsste.<br />

Richard Thompson<br />

1000 Years Of Popular<br />

Music (2 CD+DVD)<br />

Cook. Vinyl/Indigo 6447-2<br />

Meistens ist es bei einem<br />

CD- und DVD-Pack so,<br />

dass der Audio-Teil zugunsten<br />

des visuellen Parts vernachlässigt<br />

wird. Hier ist<br />

das anders: <strong>Die</strong> beiden CDs<br />

bringen das, was man auch<br />

auf der DVD sehen und<br />

hören kann. Und das ist ein<br />

überzeugender Durchzug<br />

durch die populäre Musik<br />

vom 13. bis ins 21. Jahrhundert.<br />

Dank seiner beiden<br />

Mitstreiterinnen klingt<br />

das oft lockerer und entspannter,<br />

als man das von<br />

dem Engländer früher oft<br />

gewohnt war. Eine gut<br />

durchdachte Produktion.<br />

Glenn Hughes<br />

Music For The Divide<br />

Frontiers FR CD 287 /<br />

Soulfood<br />

In der Rockmusik ist es<br />

mit das Wichtigste, seinen<br />

eigenen Stil gefunden zu<br />

haben. Da ist der Sänger<br />

schon lange zuhause: Hier<br />

stellt er einmal mehr seinen<br />

Mix aus Funk und Hardrock<br />

vor, den er so gut beherrscht<br />

wie kaum jemand<br />

sonst. Fast im Alleingang,<br />

nur mit der Hilfe von<br />

Schlagzeuger Chad Smith<br />

und Gitarrist J.J. Marsh hat<br />

er ein in seinem Oeuvre<br />

besseres Werk eingespielt,<br />

das seine Stimme so einsetzt,<br />

wie sie am besten zur<br />

Geltung kommt, mit den<br />

passenden Melodien.<br />

Alice Cooper<br />

Live At Montreux 2005<br />

Eagle ERDVCD036/Edel<br />

Bei dem Original der Horror-Rocker,<br />

bei dem alle<br />

abgeschaut haben, ob sie<br />

nun Marilyn Manson oder<br />

Slipknot heißen mögen, ist<br />

es, wie vorhin erwähnt: <strong>Die</strong><br />

DVD bringt 27 Kostproben<br />

seines Auftritts in der<br />

Schweiz 2005, die CD nur<br />

19. Warum man unter den<br />

Streichungen auch einen<br />

Klassiker wie Only Women<br />

Bleed findet, wird das<br />

Geheimnis von Alice & Co.<br />

bleiben. Ansonsten finden<br />

sich die Hits auch auf der<br />

CD und zeigen, dass er auch<br />

im 40. Jahr auf der Bühne<br />

noch rockt.<br />

Bruce Springsteen<br />

We Shall Overcome (2<br />

CD)<br />

Columbia Sony CK 82867<br />

Man mag von einem<br />

Rockstar viel erwarten –<br />

einen Doppelpack, der<br />

einem der großen Musiker<br />

des Folk gewidmet ist,<br />

wohl kaum, zumal der auch<br />

noch deutlich links vom<br />

amerikanischen Mainstream<br />

stand. Doch für<br />

Springsteen ist das eine<br />

Sache des Herzens und das<br />

zeigt nicht nur die Tatsache,<br />

dass einige Songs<br />

von anderen gesungen werden,<br />

sondern das er einmal<br />

mehr relativ puristisch vorging.<br />

<strong>Die</strong> Sache bedeutet<br />

mehr als das Ego und das<br />

führte zu einem tollen Set.<br />

Red Hot Chili Peppers<br />

Stadium Arcadium (2<br />

CD)<br />

Warner 9031-49996-2<br />

<strong>Die</strong> Zeit der CD scheint<br />

abgelaufen zu sein. Das ist<br />

der einzige Schluss, den die<br />

Reihenfolge der beiden<br />

Discs zulässt. <strong>Die</strong> ist nämlich<br />

derart Banane, dass<br />

man davon ausgehen muss,<br />

dass die Kalifornier eh<br />

sicher sind, dass sich die<br />

Fans ihre eigene Reihenfolge<br />

erstellen. Für den normalen<br />

Hörer ist das allerdings<br />

ein echtes Problem.<br />

Denn so finden sich Schrott<br />

und Diamanten Seite an<br />

Seite und man wird immer<br />

wieder den Eindruck nicht<br />

los, bei der Arbeit habe der<br />

Zufall Regie geführt.<br />

Mo Foster<br />

Live At Blues West 14<br />

Angel Air SJPCD 207<br />

Musiker und Profisportler<br />

haben in der Regel eines<br />

gemeinsam: Sie haben ihr<br />

Hobby zum Beruf gemacht.<br />

Folglich macht man gerne<br />

das in der Freizeit, wofür<br />

man sonst bezahlt wird und<br />

das führt bei den Musikern<br />

dazu, dass sie gerne einfach<br />

einmal in einem lockeren<br />

Umfeld auftreten, um vor<br />

sich hin zu spielen. Das<br />

taten Mo Foster und Ray<br />

Russell mit ihren Freunden<br />

in dem Club im Londoner<br />

Stadtteil Kensington, der<br />

der CD den Namen gab.<br />

Das ist Jazz und Rock von<br />

Könnern des Fachs.<br />

Saxon<br />

The Eagle Has Landed<br />

Part III (2 CD)<br />

Steamhammer SPV 99982<br />

Jedes Jahrzehnt einmal holt<br />

Biff Byford mit seiner derzeitigen<br />

Mannschaft zu einem<br />

Live-Doppelpack aus.<br />

<strong>Die</strong>smal bekommt man auf<br />

der ersten Disc die Klassiker<br />

und auf dem zweiten<br />

Teil die neueren Sachen.<br />

<strong>Die</strong> Aufnahmen stammen<br />

aus den Jahren 2004 und<br />

2005, bei letzteren saß wieder<br />

Nigel Glockler am<br />

Schlagzeug. Vor allem aber<br />

gibt es den bekannt griffigen<br />

Heavy Metal der<br />

Veteranen der New Wave<br />

Of British Heavy Metal, die<br />

seit Jahren den Biss und die<br />

Klasse von früher haben.<br />

Rory Gallagher<br />

Live At Montreux<br />

Eagle EAGCD336/Edel<br />

Abgesehen von dem Titel<br />

haben die CD und der<br />

Doppel-DVD-Pack kaum<br />

etwas gemeinsam. Das hat<br />

nicht nur etwas mit der total<br />

unterschiedlichen Anzahl<br />

an Tracks zu tun – hier 12,<br />

auf den beiden DVDs über<br />

40 – sondern vor allem<br />

damit, dass sich die CD auf<br />

die 70er Jahre beschränkt,<br />

mit gerade zwei Zugaben<br />

von 1985. Und so steht<br />

der Bluesrocker eindeutig<br />

im Zentrum. Der härtere<br />

Gallagher der späteren<br />

Jahre glänzt hier fast ganz<br />

durch Abwesenheit – auch<br />

der Countryblues.<br />

Bad Company<br />

Live Albuquerque, NM,<br />

USA, 1976 (2CD)<br />

Angel Air SJPCD 221<br />

Klar: <strong>Die</strong> Songs kennt<br />

man alle, nicht aber den<br />

Gig und folglich ist das<br />

eine brandneue Ausgabe<br />

der wohl besten Band<br />

zwischen Blues- und Hardrock,<br />

die die 70er Jahre<br />

gekannt hat. Damals waren<br />

sie dank Run With The<br />

Pack in Höchstform und<br />

das demonstriert der Mitschnitt<br />

zur Genüge. Fast<br />

jeder Song ein Klassiker<br />

und eine absolut kompakte<br />

Band mit herausragenden<br />

Musikern – her damit!<br />

(Angel Air, PO Box 14,<br />

Stowmarket, Suffolk, IP14<br />

1EN, England.)


Platte des Monats / Neville Brothers / Flohmarkt<br />

Platte des<br />

Monats<br />

Rockford präsentiert Cheap<br />

Trick in der absoluten<br />

Bestform.<br />

Wenn der Titel eines Comeback-Albums den<br />

Namen der Stadt trägt, aus der man kommt,<br />

dann legt das die Annahme nahe, dass man<br />

zurück zu den Wurzeln kehren will. Und<br />

genau das trifft auf die erste Studioplatte seit<br />

sechs Jahren zu, zu der die Arbeiten bereits<br />

2002 begannen. Dass sich das Quartett, das<br />

nach wie vor in der Originalbesetzung<br />

antritt, solange Zeit ließ, zahlte sich aus: Hier<br />

stimmt nämlich alles: <strong>Die</strong> Arrangements,<br />

die Mischung und die Songs. Es gibt den<br />

krachenden Rock ebenso wie die schönen<br />

Balladen und die Anklänge an die Beatles wie<br />

bei O Claire. Doch immer wieder wird man<br />

an die Anfänge der Gruppe erinnert, als die<br />

Steamhammer SPV 085-97602<br />

Jungs die perfekte Mischung aus Pop und<br />

Rock boten, noch dazu mit dem Humor von<br />

Rick Nielsen. Das ist alles wieder da. Vom<br />

tollen Riff des Openers Welcome To The<br />

World über den harten Rock von Come On<br />

Come On Come On bis zur perfekten Melodik<br />

von All Those Years. Dazwischen beweisen<br />

sich die vier als perfekte Gruppe, die an der<br />

Platte wirklich als Einheit gearbeitet haben.<br />

Das zahlte sich aus, denn der Sound ist nicht<br />

nur absolut geschlossen, er überzeugt auch zu<br />

jeder Zeit. Ob die Einsätze von Nielsen, der<br />

Gesang von Zander, die Vokalharmonien oder<br />

der Rhythmusteppich von Tom Petersson und<br />

Bun E. Carlos: So macht Powerpop oder<br />

Poprock auch im 21. Jahrhundert jede Menge<br />

Spass. Und das ist kein billiger Trick!<br />

MR<br />

Fortsetzung von S. 14<br />

Flohmarkt<br />

Kleinanzeigen im Oldie-Markt Flohmarkt<br />

kosten je angefangener Zeile (1 Druckzeile =<br />

45 Schreibmaschinen-Anschläge) 0,55 Cents.<br />

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wenn der Anzeigentext maschinengeschrieben<br />

eingereicht wird und die Bezahlung<br />

mittels beigelegtem Verrechnungs-<br />

Scheck erfolgt.<br />

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Euro, Gesamtauflage 5,20 Euro, Ausland<br />

7,70 Euro. Tel. & Fax: 04541 7601 10-18<br />

Uhr, Erhard Kraus, Herrenstr. 13 23909<br />

Ratzeburg<br />

Cyril Neville<br />

With Def Generation<br />

Oldie Markt 08/06 31<br />

1991<br />

1991<br />

CD: Def Generation<br />

US: Endangered Species 1<br />

Tracks: Medicine / Love U Right / Gary Tyler / Self Destruction / New Arrival / Gotta Be Mad /<br />

Strong Men Keep On Coming / Up Against The Wall / Running With The Secondline<br />

With Diamonds<br />

1991<br />

1991<br />

CD: Solemnly Yours<br />

US: Endangered Species 2<br />

Tracks: Haven’t Done Nothing / Solemnly Yours / Break The Chains / To Me / Lift Every Voice<br />

/ Going To The Chapel / I Was The One / Playthang / Cool Runnins’ / The Tition / Life Is A<br />

Groove<br />

Solo<br />

1995<br />

1995<br />

CD: Fire This Time<br />

D: Iguana SPV 085-45678, (+ C. Umbuku Neville-Mahalia Jacksoj intro), US: Endangered<br />

Species 4<br />

Tracks: Genocide / Aviti / Big Chief / Rock With Me / More Professor Longhair / Confirmed<br />

Reservation / Congo Square / The Fire This Time / Heart Desire / Second Line Soca<br />

1998<br />

1998<br />

CD: Soulo<br />

US: Endangered Species 6<br />

Tracks: The Road To Unity / Can’t Stop A Dreamer / Fonkaliscious / No Justice, No Peace / The<br />

Times They Are A-Changing / Another Man / Funny Ways / Can’t Wait To Get Back (Home) /<br />

Calling All Souls / Be My Lady<br />

2000<br />

2000<br />

CD: New Orleans Cookin’<br />

US: Endangered Species 7<br />

Tracks: Tipitina / Tell It Like It Is / That Mellow Saxophone / Fortune Teller / Sick And Tired /<br />

No Buts, No Maybes / New Orleans Cookin’ / Soul Train / All By Myself / I’m Ready<br />

Woodstock – Musikworld – Magdeburg<br />

Schallplatten-CD’s-;Musikvideos-Zubehör.<br />

Wir bieten ein Sortiment aus sämtlichen<br />

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Der Treffpunkt<br />

für Sammler:<br />

72. Intern. Filmund<br />

Schallplattenbörse<br />

im Saal 2U der Westfalenhalle Dortmund<br />

Sonntag, 27. August 2006<br />

11-16 Uhr, Eintritt 3,50 €<br />

Info: 02 31 / 48 19 39


32 Oldie Markt 08/06<br />

Flohmarkt<br />

platten-Waschmaschine bis zur Single-<br />

Geschenktasche. Anhörmöglichkeiten für<br />

CD + LP. Suchlistenbearbeitung und<br />

Versand. Ankauf zu Spitzenpreisen. Größere<br />

Sammlungen werden überall abgeholt.<br />

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Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 12.00-18.30, Sa. 11-<br />

13.30. 39108 Magdeburg-Stadtfeld, Friesenstr.<br />

54 Tel./Fax: 0391 733 738 5<br />

Wolly’s Schallplatten- und CD-Börsen mit<br />

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2006:<br />

3. 9.06(So.) - Essen, Zeche Carl<br />

10. 9.06(So.) – Koblenz, Rhein-Mosel-Halle*)<br />

17. 9.06(So.) – Köln, Th. am Tanzbrunnen *)<br />

23. 9.06(Sa.) – Karlsruhe, Badnerlandhalle<br />

24. 9.06(So.) – Frankfurt, Jahrhunderthalle<br />

1.10.06(So.) – Mainz, Kurfürstliches Schloß<br />

7.10.06(Sa.) – Mannheim, Rosengarten<br />

8.10.06(So.) – Trier, Europahalle *)<br />

15.10.06(So.) – Offenbach, Stadthalle *)<br />

12.11.06(So.)–Asch’burg, Unterfrankenhalle*)<br />

2.12.06(Sa.) – Karlsruhe, Badnerlandhalle *)<br />

10.12.06(So.) – Köln, Th. am Tanzbrunnen<br />

17.12.06(So.) – Frankfurt, Jahrhunderthalle *)<br />

Alle Termine sind in Kombination mit<br />

Film/DVD/Videobörse – die mit *) gekennzeichneten<br />

Termine sind zusätzlich noch mit<br />

Comic-Börse. Info + Standreservierung:<br />

Wolfgang W. Korte Veranstaltungen,<br />

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Voerendaal. Tel. 0031 611 13 56 46/Fax<br />

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X-Tone, Karl-Marx-Str. 43, 12043 Berlin<br />

Musicland, Klosterstraße 12, 13581 Berlin<br />

Plattenrille, Grindelhof 29, 20146 Hamburg<br />

Zander-Shop, Hammer Landstr. 84, 20537 Hamburg<br />

MusicMusiqueMusik, Lärchenweg 2, 21493 Schwarzenbek<br />

Pressezentrum, Breite Straße 79, 23552 Lübeck<br />

Hot Shot Records OHG, Lloydhof, Hanseatenhof 9, 28195 Bremen<br />

Amsterdam Record Shop, Sternstraße 15, 44137 Dortmund<br />

33 1/3 Schallplatten, Moltkestr. 47, 47058 Duisburg<br />

Medium Buchmarkt, Rosenstraße 5-6, 48143 Münster<br />

Caterpillar, Elsaßstraße 19, 50677 Köln<br />

cdpost.de, Lindenstr. 21, 68309 Mannheim<br />

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Tourneen<br />

Oldie Markt 07/06 33<br />

GEORGE MICHAEL MADONNA TOTO BRUCE SPRINGSTEEN &<br />

14.10. Stuttgart 20.08. DÜsseldorf 02.08. Amberg THE SEEGER SESSIONS<br />

16.10. Leipzig 22.08. Hannover 03.08. Ulm BAND<br />

17.10. Oberhausen (Marek Lieberberg, 04.08. Bielstein 12.10. Hamburg<br />

25.10. Frankfurt/M. 069/9562020) 05.08. Datteln 06.11. KÖln<br />

29.10. MÜnchen 13.08. Schwetzingen (Marek Lieberberg,<br />

06.11. Berlin ROLLING STONES (DMC, 069/9562020)<br />

07.11. Hamburg 03.08. Stuttgart 089/7697250)<br />

09.11. Mannheim (Peter Rieger, JACKSON BROWNE &<br />

(Peter Rieger, 0521/9420020) B. B. KING DAVID LINDLEY<br />

0521/9420020) 07.09. Berlin 11.08. Hamburg<br />

BLACKMORE`S NIGHT 09.09. Essen (Karsten Jahnke,<br />

PINK 30.07. KÖnigstein / Dresden 10.09. Mannheim 040/4147880)<br />

07.10. MÜnchen 02.08. Hannover 12.09. MÜnchen<br />

10.10. Berlin 04.08. Rothenburg (S-Promotion, STATUS QUO<br />

11.10. Hannover 06.08. Krefeld 06073/88554) 07.10. Friedrichshafen<br />

12.10. NÜrnberg 10.08. Kulmbach 08.10. Hannover<br />

18.10. Frankfurt/M. 11.08. Landshut JOHNNY WINTER 10.10. Magdeburg<br />

19.10. KÖln (A.S.S., 24.08. Hamburg 11.10. Bielefeld<br />

20.10. Oberhausen 040/67569910) 25.08. Erfurt 12.10. Bremen<br />

22.10. Leipzig 26.08. SchÖppingen 14.10. Erfurt<br />

23.10. Mannheim INXS 28.08. NÜrnberg 15.10. KÖln<br />

08.12. Stuttgart 14.10. KÖln 29.08. MÜnchen 17.10. MÜnchen<br />

(Peter Rieger, 20.10. Hamburg 04.09. Leipzig 18.10. Mainz<br />

0521/9420020) 21.10. Berlin 05.09. Affalter 19.10. LÖrrach<br />

24.10. Stuttgart 06.09. Berlin (Moderne Welt,<br />

SIMPLY RED 25.10. MÜnchen (Fabulous Germ.Entert., 0711/9547474)<br />

18.08. Freiburg (Wizard Promotions, 0451/58249140)<br />

22.08. Hannover 069/9043590) MOT¶RHEAD<br />

23.08. Gelsenkirchen JOSHUA KADISON 29.11. DÜsseldorf<br />

25.08. Losheim/Saar BEN HARPER 31.08. Koblenz 01.12. Magdeburg<br />

26.08. Heilbronn 31.10. Frankfurt 01.09. Krefeld 02.12. Leipzig<br />

27.08. Coburg 01.11. DÜsseldorf 02.09. Kaiserslautern 03.12. Bremerhaven<br />

(Marek Lieberberg, 02.11. Berlin 03.09. Karlsruhe 05.12. Berlin<br />

069/9562020) 04.11. Hamburg 04.09. Stuttgart 08.12. Lingen<br />

08.11. MÜnchen 07.09. Dresden 09.12. Trier<br />

PEARL JAM (MCT, 08.09. Hamburg 11.12. Stuttgart<br />

23.09. Berlin 030/53638200) 09.09. Offenbach 11.12. Muenchen<br />

(MCT, 10.09. NÜrnberg (Marek Lieberberg,<br />

030/53638200) JOE BONAMASSA 12.09. MÜnchen 069/9562020)<br />

25.08. Alzey 13.09. Hannover<br />

IRON MAIDEN 26.08. SchÖppingen 14.09. Freiburg LUKA BLOOM<br />

07.12. Stuttgart 27.08. Bochum 15.09. Memmingen 09.09. Kiel<br />

08.12. Dortmund 30.08. Hamburg 17.09. Bonn 10.09. Fulda<br />

(Wizard Promotions, 31.08. Lorsch 18.09. Berlin 11.09. Frankfurt/M.<br />

069/9043590) 01.09. Aschaffenburg 19.09. Heilbronn 13.09. Heiligenhaus<br />

(Fabulous Germ.Entert., 21.09. Fulda 14.09. Buchholz<br />

STEVE HARLEY & 0451/58249140) 22.09. Bremen 15.09. Hamburg<br />

COCKNEY REBEL 25.09. Tuttlingen 16.09. Worpswede<br />

07.10. Bonn POPA CHUBBY (Moderne Welt, 18.09. WolfenbÜttel<br />

08.10. Leipzig 20.09. Hamburg 0711/9547474) 19.09. KÖln<br />

09.10. Berlin 21.09. Berlin 20.09. MÜnster<br />

11.10. Ulm 22.09. Hannover MARK OLSON & THE 22.09. Mainz<br />

12.10. Wuppertal 24.09. Dortmund CREEKDIPPERS 23.09. Karlsruhe<br />

13.10. Winterbach 25.09. Bonn 27.08. Frankfurt/M. 24.09. Mannheim<br />

15.10. Karlsruhe 26.09. Aschaffenburg 29.08. MÜnchen 26.09. MÜnchen<br />

16.10. Hamburg 27.09. Regensburg 30.08. MÜnster 27.09. NÜrnberg<br />

17.10. Lorsch 28.09. Graz (A) 31.08. KÖln 28.09. Berlin<br />

(Moderne Welt, (A.S.S., (JTC, (Karsten Jahnke,<br />

0711/9547474) 040/67569910) 0221/91390861) 040/4147880)

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