Titelthema: Kinder in der Stiftung kreuznacher diakonie
Titelthema: Kinder in der Stiftung kreuznacher diakonie
Titelthema: Kinder in der Stiftung kreuznacher diakonie
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offene tür<br />
Das Magaz<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> 3/2011<br />
77. Jahrgang · ISSN 0942-2552<br />
<strong>Titelthema</strong>:<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong>
<strong>in</strong>halt guten tag <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
titel<br />
titel<br />
Diagnose mit Kochlöffel-Stethoskop<br />
Die bunte Welt <strong>der</strong> Station 4<br />
Optimale Versorgung von Neugeborenen<br />
Alles übers neue Brü<strong>der</strong>chen o<strong>der</strong><br />
Schwesterchen lernen<br />
Noch heute als „Hausoma“ tätig<br />
Vom Säugl<strong>in</strong>g bis zum Teenager<br />
im <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>haus Arche<br />
Diese Uhr sagt nicht die Zeit<br />
Entwicklungspotenziale ausschöpfen<br />
E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d <strong>der</strong> <strong>diakonie</strong><br />
Den Arzt als Freund bergreifen<br />
Erlebte und gelebte Geme<strong>in</strong>schaft<br />
Persönliche Fähigkeiten för<strong>der</strong>n<br />
„Für <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> muss man sich Zeit nehmen“<br />
Glück im Dreierpack<br />
magaz<strong>in</strong><br />
Kirchentag – e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Erlebnis<br />
Auf Herz und Nieren geprüft<br />
Haus Alt-Bethesda wie<strong>der</strong> bewohnt<br />
Homöopathische Begleittherapie im Test<br />
Freude im Doppelpack<br />
Gerontopsychatrische Weiterbildung<br />
Meisenheimer Schwimmer/-<strong>in</strong>nen<br />
erneut erfolgreich<br />
„Ich schätze hier die gelebte Nähe”<br />
Die Kapelle im EVK – e<strong>in</strong>mal ganz an<strong>der</strong>s<br />
Fach Diakonie/Sozialwesen <strong>in</strong> Meisenheim<br />
Beruf und Familie unter e<strong>in</strong>em Hut<br />
Wer will fleißige Handwerker sehn …<br />
Wichtiger Beitrag zur Inklusion<br />
Integrationsbetriebe bilden erstmals aus<br />
Großes Indianer-Tamtam am SPZ<br />
Hunsrück Kl<strong>in</strong>ik begrüßt 200. Baby<br />
spurensuche<br />
engagement<br />
Danke für die Unterstützung<br />
Ehrenamtliche sammeln 12.160 Euro<br />
RWE spendet Medienausstattung<br />
KD-Bank-<strong>Stiftung</strong> unterstützt mit 3.400 Euro<br />
Diakonissenstiftung freut sich über<br />
wachsenden Kapitalstock<br />
Durch Malen Persönlichkeit för<strong>der</strong>n<br />
ihre hilfe<br />
vorschau<br />
term<strong>in</strong>e<br />
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impressum<br />
offene tür Nr. 3|2011, 77. Jahrgang, September 2011, 14.000 Exemplare,<br />
ersche<strong>in</strong>t viermal im Jahr, ISSN 0942-2552 | Herausgeber<strong>in</strong>: <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong>, Kirchliche <strong>Stiftung</strong> des öffentlichen Rechts,<br />
R<strong>in</strong>gstraße 58, 55543 Bad Kreuznach | Verantwortlich: <strong>der</strong> Vorstand<br />
| Redaktion: Georg Scheffler-Borngässer (gsb), Nadja W<strong>in</strong>ter (nw),<br />
Benedikt Schöfferle (bs), Susanne Hilbertz (sh), Heiko Schmitt (hs), Sonja<br />
Unger (su), Gabi Holzhäuser (gh), Christian Schucht (cs) Artwork: Anja<br />
Lill · Referent<strong>in</strong> für Design & Medien | Druck: odd GmbH & Co. KG Pr<strong>in</strong>t<br />
& Medien, Bad Kreuznach Namentlich gekennzeichnete Artikel geben<br />
nicht <strong>in</strong> jedem Fall die Me<strong>in</strong>ung <strong>der</strong> Redaktion wie<strong>der</strong>. Nachdruck nur<br />
mit Genehmigung. Mitglied im Geme<strong>in</strong>schaftswerk <strong>der</strong> Evangelischen<br />
Publizistik (gep). | Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 2.11.2011<br />
| Telefon: 0671 / 605-3858 | E-Mail: <strong>in</strong>fo@<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de |<br />
Internet: www.<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser,<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> stehen <strong>in</strong> dieser Ausgabe <strong>der</strong> „offenen tür“ im Mittelpunkt. In <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>-,<br />
Jugend- und Familienhilfe <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong>, im Diakonie Krankenhaus <strong>in</strong> Bad<br />
Kreuznach, dem Sozialpädiatrischen Zentrum und <strong>in</strong> weiteren Bereichen werden<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> je nach ihren <strong>in</strong>dividuellen Bedürfnissen betreut und geför<strong>der</strong>t. Immer<br />
größeres Gewicht erhält dabei die E<strong>in</strong>beziehung des Umfeldes <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>, seien es die<br />
Familien, <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>tagesstätten o<strong>der</strong> die Schulen. Bei dem e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>d s<strong>in</strong>d die Leistungen<br />
<strong>in</strong> zeitlicher o<strong>der</strong> <strong>in</strong> therapeutischer H<strong>in</strong>sicht aufwendig, bei dem an<strong>der</strong>en ist die<br />
Begleitung weniger <strong>in</strong>tensiv. Manchmal wird Leben durch großartige mediz<strong>in</strong>ische<br />
Arbeit erst möglich. Zuweilen braucht es <strong>in</strong>tensive sozialpädagogische Hilfen. Immer<br />
geht es darum, <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n und Jugendlichen den Weg <strong>in</strong>s Leben, <strong>in</strong>s Erwachsenenalter<br />
zu bereiten. Dabei lernen die Beteiligten gelegentlich, dass nicht alle Hoffnungen <strong>der</strong><br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> und ihrer Angehörigen <strong>in</strong> Erfüllung gehen. Gleichwohl bleibt bei allen unseren<br />
Ansätzen das gleiche Ziel: <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>in</strong> die Lage zu versetzen, ihr Leben möglichst<br />
unbelastet und selbstbestimmt nach und nach <strong>in</strong> die Hand nehmen zu können.<br />
265 Arbeitgeber aus ganz Deutschland erhielten <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> die Zertifikate zum<br />
Audit „berufundfamilie“, die dem Betrieb Familienfreundlichkeit besche<strong>in</strong>igen.<br />
Mit dabei <strong>der</strong> Geschäftsbereich <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>-, Jugend- und Familienhilfe <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong>. Rudolf Weber, <strong>der</strong> pädagogische Geschäftsführer des Bereiches, ist<br />
stolz auf diese Auszeichnung und betont se<strong>in</strong>e Bedeutung: „Wir brauchen<br />
junge qualifizierte Mitarbeitende, die sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familiengründungsphase<br />
bef<strong>in</strong>den.“ Insbeson<strong>der</strong>e für sie müssen Bed<strong>in</strong>gungen geschaffen werden,<br />
damit sich Beruf und Familie vere<strong>in</strong>baren lassen. Für die <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong> ist dieses Zertifikat e<strong>in</strong> guter Anfang bei <strong>der</strong> Suche nach Möglichkeiten,<br />
den Arbeitsplatz <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> attraktiv zu gestalten.<br />
Wir werden Sie als unsere Leser<strong>in</strong>nen und Leser auch dazu auf dem Laufenden halten.<br />
Mit den besten Grüßen aus Bad Kreuznach<br />
Pfr. Dietrich Humrich Dr. Frank Rippel<br />
Unser Titelbild zeigt …<br />
… <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> auf dem Gelände <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>-, Jugend- und Familienhilfe <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> <strong>in</strong><br />
Nie<strong>der</strong>wörresbach. Das ist nur e<strong>in</strong> Standort, an dem <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> und <strong>der</strong>en Eltern Angebote <strong>der</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> nutzen. Wo und wie <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> hier ihren Tag verbr<strong>in</strong>gen, wie<br />
sie geför<strong>der</strong>t werden und wo sie zur Schule gehen, erfahren Sie <strong>in</strong> unserem Schwerpunkt-<br />
Thema „<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong>“ auf den Seiten 3 bis 15.<br />
Dr. Lächele (l.) und Dr. Rundkragen (r.) stellen bei Florian ihre Diagnose<br />
M<br />
Clowndoktoren auf <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>station<br />
Diagnose mit Kochlöffel-Stethoskop<br />
ittwochmorgen auf <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>station<br />
im Diakonie Krankenhaus<br />
Bad Kreuznach. Es ist Zeit für die Visite<br />
von Dr. Lächele und Dr. Rundkragen.<br />
Bewaffnet mit Kochlöffel-Stethoskop,<br />
Ultraschall-Pfeife und Seifenblasen machen<br />
sich die beiden auf <strong>in</strong> die Zimmer<br />
<strong>der</strong> kle<strong>in</strong>en Patient<strong>in</strong>nen und Patienten.<br />
Sie haben e<strong>in</strong>en weißen Kittel an. Aber<br />
die rote Nase, die Karohose und die bunten<br />
R<strong>in</strong>gelsocken verraten, dass es sich<br />
um ganz beson<strong>der</strong>e Ärzte handelt: die<br />
Clowndoktoren. „Der e<strong>in</strong>e hatte zwei<br />
verschiedene Strümpfe an und hat sich<br />
geschämt. Das war so lustig“, sagt Florian.<br />
Gerade haben ihn die Clowndoktoren<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Zimmer besucht, ihn untersucht<br />
und ihre Diagnose gestellt: „Das<br />
Herz schlägt, alles tipp topp!“ Die beiden<br />
haben ihre Mission erfüllt. Florian ist gut<br />
gelaunt und lacht. Denn im Mittelpunkt<br />
<strong>der</strong> Arbeit steht, das Wohlbef<strong>in</strong>den <strong>der</strong><br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> zu för<strong>der</strong>n. Nachdem Florian<br />
versorgt ist, geht es weiter <strong>in</strong>s nächste<br />
Zimmer. Seit gut e<strong>in</strong>em Jahr kommen<br />
die Clowns aus Wiesbaden e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Woche <strong>in</strong>s Diakonie Krankenhaus und<br />
besuchen die kranken <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>. Und dann<br />
2010 erblickten im Diakonie<br />
Krankenhaus <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong> 1.133 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> das Licht <strong>der</strong><br />
Welt, davon waren 26 Zwill<strong>in</strong>gsgeburten.<br />
Im laufenden Jahr kamen<br />
bisher sogar schon zweimal<br />
Drill<strong>in</strong>ge zur Welt. Die Kaiserschnittrate<br />
lag im vergangenen<br />
Jahr bei 36,3 Prozent.<br />
steigt nicht nur bei den Patient<strong>in</strong>nen und<br />
Patienten, son<strong>der</strong>n auch bei den Eltern<br />
sowie dem Ärzte- und Pflegeteam die<br />
Stimmung. „Wir freuen uns immer auf<br />
den Mittwoch“, erzählt Gesundheitsund<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>krankenpfleger Krischan Bieglé.<br />
„Wir machen ja immer e<strong>in</strong>e Übergabe,<br />
also berichten, welche <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> gerade<br />
da s<strong>in</strong>d, wie es ihnen geht und was die<br />
Clowns beachten müssen. Schon da<br />
spielen sie ihre Rolle perfekt und br<strong>in</strong>gen<br />
auch uns zum Lachen.“ (nw)<br />
offene tür 3 / 2011<br />
www.<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de<br />
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titel<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
Von Anfang an <strong>in</strong> guten<br />
Händen<br />
Kooperieren bei Geburtshilfe<br />
Optimale Versorgung<br />
von Neugeborenen<br />
So schön kann es im<br />
Krankenhaus se<strong>in</strong>: Jan<strong>in</strong>a,<br />
Lisa, Sophie (v.l.) spielen<br />
mit Erzieher<strong>in</strong> Marianne<br />
Jager im Spielzimmer<br />
Seit über 30 Jahren gibt es im Diakonie Krankenhaus das Spielzimmer<br />
Die bunte Welt <strong>der</strong> Station 4<br />
P<br />
atrick und Timo spielen Monopoly,<br />
Lea malt e<strong>in</strong> Bob <strong>der</strong> Baumeister-Bild,<br />
Moritz und Al<strong>in</strong>a basteln e<strong>in</strong>e Sockenpuppe.<br />
Ne<strong>in</strong>, die fünf s<strong>in</strong>d nicht im <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten,<br />
sie feiern auch nicht geme<strong>in</strong>sam<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>geburtstag. Im Gegenteil, zum<br />
Feiern ist ihnen eigentlich gar nicht zumute.<br />
Denn sie liegen im Krankenhaus<br />
– genauer gesagt auf <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>station<br />
im Diakonie Krankenhaus <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong> <strong>in</strong> Bad Kreuznach. Doch hier<br />
dreht sich nicht alles nur um Mandel-<br />
Operationen, Lungenentzündungen und<br />
gebrochene Be<strong>in</strong>e. Es gibt auch leuchtende<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>augen und lautes Lachen. Denn<br />
hier gibt es das Spielzimmer, prall gefüllt<br />
mit Büchern, Kuscheltieren und Bastelmaterial.<br />
„Lachen und Freude ist die beste<br />
Mediz<strong>in</strong>“, sagt Marianne Jager, Erzieher<strong>in</strong><br />
im Spielzimmer. „Uns ist es wichtig, den<br />
Kle<strong>in</strong>en auch e<strong>in</strong> bisschen Normalität zu<br />
geben. Me<strong>in</strong>e Kolleg<strong>in</strong> und ich spielen mit<br />
den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n, wir hören zu und trösten –<br />
h<strong>in</strong> und wie<strong>der</strong> auch die Eltern.“ 1972<br />
wurde die Idee des Spielzimmers geboren,<br />
seit 1977 besteht es <strong>in</strong> <strong>der</strong> heutigen<br />
Art. Damals wie heute geht es darum,<br />
dass sich die Betreuung am jeweiligen<br />
K<strong>in</strong>d orientiert und den Krankenhausaufenthalt<br />
erleichtert, begleitet und positiv<br />
unterstützt. E<strong>in</strong>e Schiebetür trennt zwei<br />
Bereiche. In e<strong>in</strong>em können Eltern und<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> frei spielen. Im an<strong>der</strong>en, <strong>der</strong> nur<br />
geöffnet ist, wenn die Erzieher<strong>in</strong>nen da<br />
s<strong>in</strong>d, herrscht elternfreie Zone. „Das haben<br />
wir ganz bewusst so gemacht“, <strong>in</strong>formiert<br />
Jager. „Wenn Eltern hier sitzen,<br />
trauen sich e<strong>in</strong>ige kle<strong>in</strong>e Patienten nicht<br />
here<strong>in</strong>. Außerdem ist <strong>der</strong> Platz begrenzt.<br />
Und wir wollen ihn zusammen mit den<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n optimal nutzen.“ Wann genau<br />
geöffnet ist, sehen Eltern und <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> auf<br />
e<strong>in</strong>em Plan an <strong>der</strong> Tür.<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> s<strong>in</strong>d gut aufgehoben<br />
Marianne Jager und ihre Kolleg<strong>in</strong> Jutta<br />
Eichenauer stehen immer im Austausch<br />
mit Pflegekräften und Ärzten/-<strong>in</strong>nen. „So<br />
können wir den Gesundwerdeprozess am<br />
besten begleiten.“ Und oft ist Gesundwerden<br />
leichter, wenn e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> 12-be<strong>in</strong>ige<br />
Schwammfüßer o<strong>der</strong> Schnecke und<br />
Raupe, die Maskottchen des Spielzimmers,<br />
dabei helfen. „Für uns wäre es e<strong>in</strong>e<br />
Katastrophe, wenn es das Angebot nicht<br />
gäbe. Unsere Kle<strong>in</strong>e ist dort gut aufgehoben“,<br />
sagt Eva Wichter, die mit ihrer<br />
vierjährigen Tochter Lisa öfter auf die<br />
Station muss. „Das ist schon Lisas zweites<br />
Zuhause. Und vor allem dank des<br />
Spielzimmers fühlt sie sich hier richtig<br />
wohl.“ Wenn <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> an Weihnachten o<strong>der</strong><br />
ihrem Geburtstag im Krankenhaus se<strong>in</strong><br />
müssen, s<strong>in</strong>d sie oft beson<strong>der</strong>s traurig.<br />
Deshalb gibt es dann kle<strong>in</strong>e Geschenke<br />
und alle s<strong>in</strong>gen zusammen. Dann ist es<br />
nicht ganz so schlimm. „Kranke <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong><br />
zum Lachen zu br<strong>in</strong>gen und ihnen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
fremden Umgebung etwas Geborgenheit<br />
und Freude zu schenken, ist etwas so<br />
Schönes“, sagt Jager. „Deshalb arbeite ich<br />
so gern hier.“ (nw)<br />
D<br />
ie Hunsrück Kl<strong>in</strong>ik <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
(HK) besitzt zwar ke<strong>in</strong>e eigene<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>station. Täglich ist jedoch e<strong>in</strong><br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>arzt aus dem Team des Diakonie<br />
Krankenhauses <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
(DK) vor Ort <strong>in</strong> Simmern, um Neugeborene<br />
zu untersuchen. Im Bereich <strong>der</strong> Geburtshilfe<br />
s<strong>in</strong>d die HK und das DK <strong>in</strong> Bad<br />
Kreuznach eng verknüpft. Es besteht<br />
e<strong>in</strong>e Kooperation mit dem Per<strong>in</strong>atalzentrum<br />
sowie <strong>der</strong> Neugeborenen-Intensivstation.<br />
Somit kann die Hunsrück Kl<strong>in</strong>ik<br />
bei <strong>der</strong> Überwachung von Neugeborenen<br />
e<strong>in</strong>en umfassenden mediz<strong>in</strong>ischen<br />
Schutz anbieten. Im Bedarfsfall kann<br />
die Simmerner Kl<strong>in</strong>ik bei Risikogeburten<br />
zu je<strong>der</strong> Tages- und Nachtzeit e<strong>in</strong> Ärzteteam<br />
heranziehen, das auf Neugeborenen-Mediz<strong>in</strong><br />
spezialisiert ist. Sollte es<br />
notwendig se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> Baby <strong>in</strong>tensivmediz<strong>in</strong>isch<br />
weiter zu behandeln, erfolgt<br />
nach Absprache mit den Eltern e<strong>in</strong>e Verlegung<br />
von Mutter und K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die Kl<strong>in</strong>ik<br />
nach Bad Kreuznach.<br />
Marcel Sena-Pritsch, Oberarzt <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>-<br />
und Jugendmediz<strong>in</strong> am DK, fährt<br />
seit e<strong>in</strong>em Jahr regelmäßig nach Simmern.<br />
„Die Zusammenarbeit zwischen<br />
<strong>der</strong> Geburtshilfe <strong>in</strong> Simmern und uns<br />
läuft immer sehr zufriedenstellend für<br />
beide ab. Die Absprachen und Abläufe<br />
werden, im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Gesundheit <strong>der</strong><br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>, von beiden Fachdiszipl<strong>in</strong>en respektiert<br />
und e<strong>in</strong>gehalten. Somit können<br />
wir alle den Träger gegenüber unseren<br />
Patienten gut vertreten. Dafür nimmt<br />
man gerne die 90 Kilometer h<strong>in</strong> und zurück<br />
<strong>in</strong> Kauf.“ von Sab<strong>in</strong>e Görgen<br />
4<br />
offene tür 3 / 2011<br />
www.<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de<br />
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titel<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
Während <strong>der</strong> Geschwisterschule<br />
bekommen<br />
die Kle<strong>in</strong>en auch e<strong>in</strong>en<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> den Kreißsaal<br />
Er<strong>in</strong>nerungen an früher: Schwester<br />
Helga Weiss schaut sich alte Dias an<br />
Geschwisterschule <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hunsrück Kl<strong>in</strong>ik <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
S<br />
eit knapp drei Jahren werden <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Hunsrück Kl<strong>in</strong>ik <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
drei bis vier Kurse unter dem Titel<br />
„Geschwisterschule“ angeboten. Bei jedem<br />
Kurs machen durchschnittlich neun Jungen<br />
und Mädchen mit. Teilnehmen können<br />
alle zukünftigen Geschwisterk<strong>in</strong><strong>der</strong> von<br />
drei bis acht Jahren. Spielerisch lernen die<br />
Kle<strong>in</strong>en, was das Baby essen mag, wie es<br />
getragen wird, wie man es wickelt und badet.<br />
Außerdem soll den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n die Angst<br />
vor dem Krankenhaus genommen werden.<br />
Sie sehen, wo Mama nach <strong>der</strong> Geburt e<strong>in</strong><br />
paar Tage die Zeit verbr<strong>in</strong>gt und werden<br />
gut auf ihre Rolle als großes Geschwisterk<strong>in</strong>d<br />
vorbereitet. Alle Fragen rund um<br />
die Themen Schwangerschaft und Geburt<br />
werden k<strong>in</strong>dgerecht und anschaulich von<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>krankenschwestern beantwortet.<br />
Im Kreißsaal können sich die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> anschauen,<br />
wo ihr Geschwisterchen auf die<br />
Welt kommen wird. An e<strong>in</strong>er lebensechten<br />
Puppe dürfen sie das Baden und Wickeln<br />
e<strong>in</strong>es Neugeborenen üben. Spätestens<br />
hier bekommen die Kle<strong>in</strong>en strahlende<br />
Augen und glühende Wangen vor lauter<br />
Jährlich werden zwischen 300<br />
und 350 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hunsrück<br />
Kl<strong>in</strong>ik <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
geboren. Der Anteil an Kaiserschnittentb<strong>in</strong>dungen<br />
liegt knapp<br />
unter 30 Prozent. Seit 2006<br />
erblickten fünfmal Zwill<strong>in</strong>ge das<br />
Licht <strong>der</strong> Welt.<br />
Alles übers neue Brü<strong>der</strong>chen o<strong>der</strong> Schwesterchen lernen<br />
Eifer und Engagement. Ihnen wird dabei<br />
auch bewusst, wie vorsichtig man mit<br />
e<strong>in</strong>em Baby umgehen muss. Zum Abschluss<br />
des zweistündigen Kurses s<strong>in</strong>d sie<br />
dann voller Stolz über das Erlernte und<br />
<strong>in</strong> freudiger Erwartung auf die Ankunft<br />
ihres Geschwisterchens. Die e<strong>in</strong>tönige<br />
Me<strong>in</strong>ung dabei ist stets: „Jetzt können wir<br />
die Mama richtig gut bei <strong>der</strong> Pflege des<br />
Babys unterstützen.“<br />
Wer Interesse hat, kann sich, beziehungsweise<br />
se<strong>in</strong>e <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>, unter 0671/811370<br />
anmelden. von Sab<strong>in</strong>e Görgen<br />
schlicht. „E<strong>in</strong>fach“ war das<br />
sicher nicht. In ihrem Zimmer<br />
direkt neben dem großen<br />
Schlafsaal <strong>der</strong> Jungen hörte<br />
sie jedes Geräusch und es<br />
war schwierig, wenigstens an<br />
den Wochenenden Ruhe bis 8<br />
Uhr morgens durchzusetzen.<br />
Tag und Nacht stand sie zur<br />
Verfügung – „und wir haben<br />
viel mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> unternommen“.<br />
Ke<strong>in</strong> Weg und ke<strong>in</strong> Steg rund um<br />
den Nie<strong>der</strong>reidenbacher Hof blieb dieser<br />
Hausgeme<strong>in</strong>schaft verborgen und weil<br />
die meisten <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> auch <strong>in</strong> den Ferien<br />
blieben, wurden dann ausgedehnte Wan<strong>der</strong>touren<br />
unternommen. 25 Kilometer<br />
bis nach Rhaunen, unterwegs e<strong>in</strong>e Suppe<br />
kochen und abends im Scheunenquartier<br />
<strong>in</strong>s frische Stroh kriechen, und dann <strong>der</strong><br />
Gang zurück bis Herrste<strong>in</strong>, von wo aus <strong>der</strong><br />
Bus nach Hause genommen wurde: Nie<br />
schmeckte Kuchen besser als an diesen<br />
Tagen – und nie war die anschließende<br />
Nachtruhe ungestörter. Schlimm waren<br />
nur lange W<strong>in</strong>ter, wenn die Jungen wegen<br />
Glatteis nicht vor die Tür konnten. „E<strong>in</strong>mal<br />
waren das vier Wochen, <strong>in</strong> denen <strong>der</strong> Hof<br />
ganz zugefroren war. Da war es schwer, sie<br />
immer zu beschäftigen.“ Selbst das mittlerweile<br />
schon fast langweilig gewordene<br />
Schlittenfahren auf <strong>der</strong> Rodelbahn h<strong>in</strong>ter<br />
dem Haus war da nicht mehr möglich gewesen.<br />
Die Jungen haben selbst geputzt,<br />
Betten gemacht und gespült. Helga Weiss<br />
und die jeweilige Praktikant<strong>in</strong> machten<br />
die Hausaufgaben mit den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n. Ganz<br />
oft haben sie auch musiziert. Begleitet<br />
von ihrer Betreuer<strong>in</strong> auf Flöte, Streichpsalter<br />
o<strong>der</strong> Gitarre wurden viele Lie<strong>der</strong><br />
gesungen. Die klaren Knabensoprane waren<br />
bei Geburtstagsständchen immer gefor<strong>der</strong>t,<br />
dreistimmige Kanons überhaupt<br />
ke<strong>in</strong> Problem. Die enge Verb<strong>in</strong>dung zu ihrer<br />
an<strong>der</strong>en Wirkungsstätte, Neu Bethesda,<br />
besteht bis heute: „Ich b<strong>in</strong> dort immer<br />
noch so e<strong>in</strong> bisschen aktiv als Hausoma.“<br />
Auch hier wohnte Schwester Helga Weiss<br />
mit im Haus, war für die Mitarbeiter e<strong>in</strong>e<br />
wertvolle Hilfe, weil sie als gelernte Krankenpfleger<strong>in</strong><br />
je<strong>der</strong>zeit auch e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>gen<br />
konnte. Gern er<strong>in</strong>nert sie sich an die Andachten,<br />
die nach wie vor e<strong>in</strong>gefor<strong>der</strong>t<br />
werden und sich oft zu e<strong>in</strong>em munteren<br />
Austausch entwickelten. „Warum s<strong>in</strong>d wir<br />
beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t? Was haben wir gemacht, dass<br />
Gott uns so straft?“, fragte <strong>in</strong> diesem Rahmen<br />
e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Jugendlicher. Die Antwort<br />
kam von e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Jungen: „Gott hat<br />
auch den Rollstuhl e<strong>in</strong>geplant. Im Rollstuhl<br />
kann ich auch etwas leisten.“ Ausflüge<br />
und mehrtägige Fahrten gehörten<br />
<strong>in</strong> Neu Bethesda zum Programm und bei<br />
e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> letzten Fahrten nach Hüb<strong>in</strong>gen<br />
hatte sich <strong>der</strong> Busfahrer bei Schwester<br />
Helga versichert, wann sie wie<strong>der</strong> abgeholt<br />
werden sollten und fuhr dann wie<strong>der</strong><br />
– an Bord noch 20 Koffer, die er übersehen<br />
hatte, weil e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> ke<strong>in</strong>e<br />
offenen Türen sehen konnte und die Ladeklappe<br />
vorzeitig geschlossen hatte. E<strong>in</strong><br />
Mitarbeiter fuhr mit dem Kle<strong>in</strong>bus am<br />
Abend noch mal los und brachte das vermisste<br />
Gepäck zurück. Den Dank für ihr<br />
langjähriges Engagement bekam Schwester<br />
Helga vergangenes Jahr beson<strong>der</strong>s zu<br />
spüren: An ihrem 80. Geburtstag hatten<br />
die Mitarbeitenden <strong>in</strong> Neu Bethesda e<strong>in</strong>e<br />
große Überraschungsfeier für sie organisiert,<br />
nach <strong>der</strong> sie die geschenkten Blumen<br />
mit dem Bollerwagen <strong>in</strong> ihre Wohnung<br />
br<strong>in</strong>gen musste. (su)<br />
Diakonisse Helga Weiss blickt auf Arbeit mit <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n zurück<br />
Noch heute als „Hausoma“ tätig<br />
K<br />
<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> –<br />
das verb<strong>in</strong>det Schwester Helga<br />
Weiss ganz automatisch mit zwei Lebensstationen.<br />
Zum e<strong>in</strong>en mit ihrer Arbeit auf<br />
dem Nie<strong>der</strong>reidenbacher Hof, wo sie von<br />
1961 bis 1967 e<strong>in</strong>e Gruppe von 24 Jungen<br />
im Alter von sechs bis 16 Jahren betreute,<br />
zum an<strong>der</strong>en mit den 17 Jahren Arbeit<br />
<strong>in</strong> Neu Bethesda - e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung des<br />
Rehabilitationszentrums Bethesda <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong>, wo sie als Hausmutter<br />
für fünf Gruppen mit körperbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />
ten <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n und Jugendlichen zuständig<br />
war. Ohne Haushaltshilfe, lediglich<br />
unterstützt von Praktikanten/-<strong>in</strong>nen,<br />
verlief die Arbeit auf dem Nie<strong>der</strong>reidenbacher<br />
Hof. „Wir haben e<strong>in</strong>fach mit den<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n zusammen gelebt“, sagt sie<br />
W<strong>in</strong>ter auf dem<br />
Nie<strong>der</strong>reidenbacher<br />
Hof - <strong>in</strong> den 1960er<br />
Jahren ohne Schnee<br />
und Schlittenfahren<br />
undenkbar<br />
6<br />
offene tür 3 / 2011<br />
www.<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de
titel<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
Krippe, <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten, Hort – alles <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung<br />
Vom Säugl<strong>in</strong>g bis zum Teenager im <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>haus Arche<br />
W<br />
ir wachsen zusammen. Der Satz aus dem Leitbild <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> passt ideal zum <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>haus<br />
Arche <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>-, Jugend- und Familienhilfe <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> <strong>in</strong> Bad Kreuznach. Denn theoretisch ist<br />
es möglich, die K<strong>in</strong>dheit ab dem Alter von acht Wochen bis zum Ende <strong>der</strong> sechsten Klasse dort zu verbr<strong>in</strong>gen. In <strong>der</strong><br />
Arche bef<strong>in</strong>den sich <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>krippe, <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten und <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>hort – und zwar für <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> mit und ohne Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen.<br />
(nw) Wenn es Mittag wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>krippe<br />
<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong>,<br />
kehrt zum ersten Mal seit 7.30 Uhr<br />
Ruhe e<strong>in</strong>. Denn jetzt ist Schlafenszeit für<br />
die Kle<strong>in</strong>sten. Teamleiter<strong>in</strong> Birgit Zimmermann<br />
und ihre Kolleg<strong>in</strong>nen legen sie<br />
<strong>in</strong> ihre Bettchen und helfen dem e<strong>in</strong>en<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en, <strong>in</strong>s Land <strong>der</strong> Träume zu<br />
f<strong>in</strong>den. Zur gleichen Zeit geht es im <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten<br />
beim Mittagsessen hoch her.<br />
Die Leckermäulchen vertilgen Lasagne,<br />
Salat und Pudd<strong>in</strong>g. Der <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>hort füllt<br />
sich jetzt erst richtig mit Leben. Denn<br />
die Schulk<strong>in</strong><strong>der</strong> trudeln e<strong>in</strong> und br<strong>in</strong>gen<br />
volle Köpfe und leere Bäuche mit. Drei<br />
unterschiedliche Angebote <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung.<br />
Drei Angebote, die eng mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
verzahnt s<strong>in</strong>d.<br />
Erst s<strong>in</strong>d die Hausaufgaben dran<br />
Die meisten <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>, die den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten<br />
besuchen, gehen danach weiterh<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> den Hort. „Das s<strong>in</strong>d rund 95 Prozent.<br />
Die meisten kennen die E<strong>in</strong>richtung, uns<br />
Mitarbeitende und die an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong><br />
schon. Das ist oft von Vorteil“, sagt Helga<br />
Weyl, Gruppenleiter<strong>in</strong> im Hort. Ronja<br />
Pfeiffer kommt seit drei Jahren <strong>in</strong> den<br />
Hort. Vorher war die heute Neunjährige<br />
hier im <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten. „Me<strong>in</strong>e Mama und<br />
me<strong>in</strong> Papa arbeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong>. Ich b<strong>in</strong> froh, dass ich <strong>in</strong> den<br />
Hort gehe. Zuhause wäre es viel zu langweilig.“<br />
Draußen toben, etwas basteln<br />
o<strong>der</strong> ihr Liebl<strong>in</strong>gsspiel mit den Edelste<strong>in</strong>en<br />
spielen – Ronja hat immer was zu<br />
tun. „Aber nach dem Essen s<strong>in</strong>d erst die<br />
Ronja Pfeiffer besucht seit drei Jahren<br />
den Hort. Vorher g<strong>in</strong>g sie hier schon <strong>in</strong><br />
den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten<br />
Hausaufgaben dran.” Um 17 Uhr schließt<br />
<strong>der</strong> Hort. Und <strong>in</strong> den Ferien? „Wir haben<br />
<strong>in</strong> den Sommerferien drei Wochen<br />
geschlossen. Ansonsten s<strong>in</strong>d die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong><br />
willkommen“, <strong>in</strong>formiert Weyl. Hausaufgaben<br />
stehen dann nicht auf dem<br />
Programm, dafür aber Ausflüge und im<br />
Herbst sogar e<strong>in</strong>e große Ferienfreizeit.<br />
Sanfter Übergang<br />
Während <strong>der</strong> Übergang vom <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten<br />
<strong>in</strong> den Hort außer mit e<strong>in</strong>em vorbereitenden<br />
Schulk<strong>in</strong><strong>der</strong>-Nachmittag fast<br />
wie von selbst abläuft, brauchen die<br />
Kle<strong>in</strong>en aus <strong>der</strong> Krippe e<strong>in</strong>e größere Hilfestellung,<br />
wenn es <strong>in</strong> Richtung <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten<br />
geht. „Die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> haben sowohl <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Krippe als auch im <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten e<strong>in</strong>e<br />
feste Bezugserzieher<strong>in</strong>. Zum ersten Kennenlernen<br />
kommt sie zu uns <strong>in</strong> die Krippe.<br />
Beim nächsten Mal gehen wir rüber<br />
<strong>in</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten“, erklärt Birgit Zimmermann.<br />
„Innerhalb von vier Wochen<br />
kann sich das K<strong>in</strong>d ganz sanft an die<br />
neue Situation und Umgebung gewöhnen.<br />
Die meisten freuen sich und s<strong>in</strong>d<br />
total stolz, bald e<strong>in</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>gartenk<strong>in</strong>d<br />
zu se<strong>in</strong>.“ E<strong>in</strong> bisschen Abschiedsschmerz<br />
gebe es aber schon - vor allem bei den<br />
Erzieher<strong>in</strong>nen. Aber da Krippe und <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten<br />
ane<strong>in</strong>an<strong>der</strong>grenzen, sieht man<br />
sich immer wie<strong>der</strong> mal. Das Konzept,<br />
von Krippe bis zum Hort alles anzubieten,<br />
geht auf. Gerade hat die Krippe von<br />
zehn auf 20 Plätze aufgestockt - und ist<br />
schon wie<strong>der</strong> voll belegt. Auch <strong>der</strong> Hort<br />
kann sich vor Anfragen nicht retten.<br />
„Lei<strong>der</strong> müssen wir momentan e<strong>in</strong>igen<br />
absagen“, sagt Helga Weyl. Für die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong><br />
ist es e<strong>in</strong>fach schön, ihre zu Beg<strong>in</strong>n<br />
gewonnenen Freund<strong>in</strong>nen und Freunde<br />
über Jahre um sich zu haben. Und auch<br />
die Eltern – gerade die Mitarbeitenden<br />
<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> – wissen<br />
das Angebot von <strong>der</strong> Krippe bis zum<br />
Hort zu schätzen. Es entstehen auch zu<br />
den Erzieher<strong>in</strong>nen und Erziehern enge<br />
Beziehungen. Auch wenn sie schon aus<br />
dem Hortalter herausgewachsen s<strong>in</strong>d,<br />
kommen viele <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> gern zu Besuch.<br />
Somit hört <strong>der</strong> Satz „Wir wachsen zusammen“<br />
nicht zw<strong>in</strong>gend mit dem offiziellen<br />
Besuch des <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>hauses auf.<br />
Das <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>haus Arche<br />
Das <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>haus Arche feierte letztes Jahr se<strong>in</strong><br />
50-jähriges Bestehen. Heute bietet die <strong>in</strong>tegrative<br />
E<strong>in</strong>richtung im <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten 60 Plätze –<br />
davon 20 für <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen und im<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>hort bis zu 48 Plätze. Seit Januar 2009<br />
gibt es außerdem e<strong>in</strong>e <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>krippe. Aufgrund<br />
großer Nachfrage wurde dieses Angebot gerade<br />
um weitere zehn Plätze auf 20 aufgestockt.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus bieten die Mitarbeitenden des<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>hauses Arche E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>tegration von <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n<br />
mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen, drohenden Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen<br />
o<strong>der</strong> Entwicklungsverzögerungen<br />
<strong>in</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>gärten des E<strong>in</strong>zugsgebietes an.<br />
Unterstützende Elternarbeit und Maßnahmen,<br />
die die Entwicklung des K<strong>in</strong>des för<strong>der</strong>n, sollen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er speziellen Tagesgruppe den Verbleib<br />
des K<strong>in</strong>des <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familie sichern.<br />
Sozialpädagogische Nachmittagsbetreuung <strong>in</strong> Ehr<strong>in</strong>gshausen<br />
Diese Uhr sagt nicht die Zeit<br />
P<br />
aul, Lea und Miray s<strong>in</strong>d schon da, auf<br />
Robert warten wir noch“, höre ich am<br />
Ende <strong>der</strong> großen Ferien <strong>in</strong> Ehr<strong>in</strong>gshausen.<br />
Ich b<strong>in</strong> Gast <strong>der</strong> Sozialpädagogischen<br />
Nachmittagsbetreuung (SPNB). Matthias<br />
Biesgen, Helen Re<strong>in</strong>bold, Eva Emmel und<br />
Anerkennungspraktikant<strong>in</strong> Jennifer Kube<br />
sitzen am Tisch und besprechen, was<br />
gestern gewesen und heute geplant ist.<br />
„In den Ferien beg<strong>in</strong>nen wir immer mit<br />
e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Frühstück“, erklärt<br />
die Sozialpädagog<strong>in</strong> Helen Re<strong>in</strong>bold und<br />
E<strong>in</strong>richtungsleiter Matthias Biesgen ergänzt:<br />
„Manche <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> und Jugendlichen,<br />
die zu uns kommen, kennen es nicht von<br />
zuhause, dass es geme<strong>in</strong>same Mahlzeiten<br />
gibt.“ Die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> und Jugendlichen decken<br />
unterdessen den Tisch. Beim Frühstück<br />
geht es zu wie überall: Es wird munter geschwatzt,<br />
gegessen, getrunken und natürlich<br />
wird es auch mal laut. Hier ist eben<br />
immer ‘was los. Auch im Schwimmbad ist<br />
alles ganz normal; e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> hat<br />
zunächst noch e<strong>in</strong> wenig Angst, die lange<br />
Wasserrutsche zu benutzen. Später, nachdem<br />
es e<strong>in</strong>mal mit e<strong>in</strong>em Mitarbeiter gerutscht<br />
ist, erklimmt es unermüdlich den<br />
Hügel, um die nächste Rutschpartie zu<br />
starten. In den<br />
Ferien s<strong>in</strong>d die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> Nachmittagsbetreuung<br />
zuhause sich selbst überlassen.<br />
Während <strong>der</strong> Schulzeit ist es ähnlich.<br />
Deswegen kommen die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> meist auf<br />
Vermittlung von Schule und/o<strong>der</strong> Jugendamt<br />
<strong>in</strong> die Nachmittagsbetreuung.<br />
Die jungen „Kunden“ <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung<br />
s<strong>in</strong>d auffällig geworden, weil ihre schulischen<br />
Leistungen abgefallen s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong><br />
auffällt, dass sie ausschließlich übermüdet<br />
<strong>in</strong> die Schule kommen. Für jedes <strong>der</strong><br />
zehn <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> gibt es e<strong>in</strong>en Hilfeplan, <strong>der</strong><br />
geme<strong>in</strong>sam mit Schule, K<strong>in</strong>d und Eltern<br />
erarbeitet wird. E<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Jugendlichen<br />
wird im nächsten Jahr den Hauptschulabschluss<br />
machen. Er hat sogar schon<br />
e<strong>in</strong>e Zusage für e<strong>in</strong>e Lehrstelle. Den Abschluss<br />
muss er aber br<strong>in</strong>gen, sonst ist<br />
die Stelle weg. „Zusammen schaffen wir<br />
das“, ist sich Biesgen sicher, <strong>der</strong> zu den<br />
Jugendlichen wie alle an<strong>der</strong>en Mitarbeitenden<br />
deutliche Worte f<strong>in</strong>det. So fällt<br />
mir auf, dass ke<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Erwachsenen<br />
reagiert, wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d versucht, sich <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong> laufendes Gespräch störend e<strong>in</strong>zumischen.<br />
Ganz sicher f<strong>in</strong>den Lea, Miray<br />
und die an<strong>der</strong>en jedoch Gehör, wenn <strong>der</strong><br />
Dialog beendet ist. Außerhalb <strong>der</strong> Ferien<br />
treffen die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> zwischen 11 und 13 Uhr<br />
von <strong>der</strong> Schule e<strong>in</strong>. Dann folgt das ge-<br />
Die „Dienstuhr“ teilt die hauswirtschaftlichen<br />
Dienste <strong>in</strong> <strong>der</strong> SPNB e<strong>in</strong>. Außen stehen die<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>namen, <strong>in</strong>nen die <strong>der</strong> Betreuenden<br />
me<strong>in</strong>same Mittagessen, bei dem niemand<br />
aufstehen darf, bevor nicht alle fertig s<strong>in</strong>d.<br />
Tischdienst und an<strong>der</strong>e Pflichten werden<br />
selbstverständlich von allen erledigt.<br />
Die „Dienstuhr“ an <strong>der</strong> Wand gibt genau<br />
Auskunft, wer welche Aufgabe erledigen<br />
muss. Für die Hausaufgaben haben alle<br />
e<strong>in</strong>en eigenen Schreibtisch und alle müssen<br />
sich im Haus während <strong>der</strong> Aufgaben<br />
ruhig verhalten. Die Nachmittagsbetreuung<br />
bietet die Möglichkeit, geme<strong>in</strong>sam<br />
etwas für die Schule und für sich zu tun.<br />
Nicht von ungefähr endet je<strong>der</strong> Tag mit<br />
dem gleichen Ritual: Alle im Haus berichten<br />
über die Geschehnisse am Tag. Je<strong>der</strong><br />
hört zu und für alle ist Zeit da. Am Ende<br />
me<strong>in</strong>es Besuches <strong>in</strong> Ehr<strong>in</strong>gshausen frage<br />
ich, was ich unbed<strong>in</strong>gt schreiben soll.<br />
„Dass wir toll s<strong>in</strong>d“, platzt es aus Paul heraus.<br />
Stimmt. (gsb)<br />
In <strong>der</strong> stationären E<strong>in</strong>richtung <strong>der</strong><br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>-, Jugend- und Familienhilfe<br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>wörresbach<br />
leben 30 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> und<br />
Jugendliche, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mutter-K<strong>in</strong>d-Gruppe<br />
zusätzlich fünf Mütter mit ihren<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n. Rund zehn Heimbewohner/-<br />
<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d unbegleitete, m<strong>in</strong><strong>der</strong>jährige<br />
Flüchtl<strong>in</strong>ge. Außerdem gibt es drei<br />
Außenwohngruppen.<br />
Schwimmen, rutschen, Spaß haben<br />
und darüber h<strong>in</strong>aus hat <strong>der</strong> ganze<br />
Tagesablauf viel mit Vertrauen zu tun,<br />
das <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> und Betreuer füre<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
entwickeln müssen<br />
8 offene tür 3 / 2011<br />
www.<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de<br />
9
titel<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
Engagiert für Frühgeborene – Dr. Peter Schre<strong>in</strong>er,<br />
Oberarzt, und Dr. Gertrud Weiermann, Leiter<strong>in</strong> des<br />
Sozialpädiatrischen Zentrums<br />
I<br />
mmer jünger, immer w<strong>in</strong>ziger s<strong>in</strong>d die<br />
„kle<strong>in</strong>en Wun<strong>der</strong>“ – extrem Frühgeborene,<br />
die dennoch gute Chancen auf e<strong>in</strong><br />
Überleben haben. Nicht nur die Überlebenschancen<br />
von Frühchen haben sich<br />
aufgrund <strong>der</strong> immer besseren Technik<br />
und Versorgung <strong>in</strong> den vergangenen Jahren<br />
enorm verbessert. Die Gefahr, gravierende<br />
E<strong>in</strong>schränkungen o<strong>der</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen<br />
zurück zu behalten, ist gleichfalls<br />
deutlich ger<strong>in</strong>ger geworden.<br />
Schwieriger Anfang –<br />
gute Zukunftschancen<br />
Wie schwierig und sorgenvoll <strong>der</strong> Start<br />
<strong>in</strong>s Leben mit Frühchen ist, haben auch<br />
Melanie und Thomas Lordick erfahren.<br />
Ihre Zwill<strong>in</strong>ge Paula und Helena kamen<br />
im November 2008 sehr früh <strong>in</strong> <strong>der</strong> 26.<br />
Schwangerschaftswoche mit e<strong>in</strong>em Gewicht<br />
von 590 bzw. 480 g auf die Welt.<br />
Nach wenigen Tagen musste den beiden<br />
<strong>in</strong> komplizierten Operationen e<strong>in</strong> künstlicher<br />
Darmausgang gelegt werden, um<br />
das K<strong>in</strong>dspech entfernen zu können. Lange<br />
war nicht klar, ob die Mädchen überleben<br />
würden. Auch als die dramatischen<br />
Wochen nach <strong>der</strong> Geburt vorbei waren,<br />
mussten die Lordicks sich zu Hause noch<br />
ausgiebig mit Überwachungsmonitoren<br />
und Elektroden beschäftigen, ehe das<br />
Leben <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>en <strong>in</strong> normalen Bahnen<br />
verlief. „Bislang s<strong>in</strong>d wir mehr als zufrieden<br />
– es ist ke<strong>in</strong> Schaden zurück geblieben“,<br />
erzählt Melanie Lordick. „Natürlich<br />
weiß man noch nicht, wie es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />
klappt. Aber dass die beiden gesund s<strong>in</strong>d,<br />
ist nicht selbstverständlich – das ist für<br />
uns e<strong>in</strong> Wun<strong>der</strong>.“ Der Alltag ist <strong>in</strong>zwischen<br />
e<strong>in</strong>gekehrt: Ab September werden die beiden<br />
<strong>in</strong> Idar-Oberste<strong>in</strong> <strong>in</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten<br />
gehen und Mama Melanie kann an ihren<br />
Beruf denken. Sie möchte wie<strong>der</strong> halbtags<br />
als Industriekauffrau arbeiten.<br />
Nachsorge für Frühgeborene<br />
Entwicklungspotenziale<br />
ausschöpfen<br />
Gesund und munter im Park: Helena (l.) und Paula (r.) werden im November drei Jahre alt und freuen sich<br />
schon auf den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten<br />
Nachsorge im Sozialpädiatrischen<br />
Zentrum<br />
S<strong>in</strong>d die Frühchen endlich bei ihren Eltern<br />
zu Hause, werden sie vom Sozialpädiatrischen<br />
Zentrum (SPZ) weiter begleitet.<br />
Seit 2005 gibt es e<strong>in</strong> spezielles<br />
Nachsorgeprogramm für Frühchen und<br />
an<strong>der</strong>e <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>, die nach <strong>der</strong> Geburt im<br />
Krankenhaus behandelt werden müssen.<br />
In enger Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>-<br />
und Jugendabteilung des Diakonie<br />
Krankenhauses lädt das SPZ die Frühchen<br />
im Alter von 6, 15 und 24 Monaten (auf<br />
den ursprünglich errechneten Geburtsterm<strong>in</strong><br />
korrigiertes Alter) e<strong>in</strong>. Ärzte und<br />
Ärzt<strong>in</strong>nen untersuchen die fe<strong>in</strong>- und<br />
grobmotorische Entwicklung wie Greifen,<br />
Krabbeln, Laufen und testen die S<strong>in</strong>nesorgane,<br />
da Sehen und Hören häufig bee<strong>in</strong>trächtigt<br />
se<strong>in</strong> können. Die Sprachentwicklung<br />
und Wahrnehmung wird ebenso<br />
Im Sozialpädiatrischen<br />
Zentrum des Rehabilitationszentrums<br />
Bethesda <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong> werden jährlich rund<br />
2.700 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> und Jugendliche<br />
behandelt – davon ca. 340<br />
<strong>in</strong> Idar-Oberste<strong>in</strong>, ca. 520 <strong>in</strong><br />
Simmern und ca. 1.840 <strong>in</strong> Bad<br />
Kreuznach.<br />
Frühchen – immer mehr,<br />
immer früher<br />
In den Industrienationen gibt es e<strong>in</strong>e<br />
zunehmende Zahl an Frühgeborenen.<br />
Zu den Ursachen zählen:<br />
• höheres Durchschnittsalter <strong>der</strong><br />
werdenden Mütter<br />
• durch Reproduktionsmediz<strong>in</strong> höhere<br />
Anzahl an Mehrl<strong>in</strong>gsgeburten<br />
Rund 9 Prozent aller Neugeborenen <strong>in</strong><br />
Deutschland s<strong>in</strong>d Frühgeborene, d.h. sie<br />
kommen vor Abschluss <strong>der</strong> 37. SSW auf die<br />
Welt. Das s<strong>in</strong>d etwa 60.000 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> pro Jahr,<br />
sie machen damit e<strong>in</strong>e sehr große Patientengruppe<br />
aus.<br />
überprüft wie die persönliche und soziale<br />
Entwicklung <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>. Als Therapie<br />
steht <strong>in</strong> den ersten Monaten nach<br />
<strong>der</strong> Geburt Krankengymnastik im Mittelpunkt.<br />
Tonusregulierende o<strong>der</strong> bewegungsanbahnende<br />
Maßnahmen unterstützen<br />
die Kle<strong>in</strong>en, das Drehen und<br />
Krabbeln zu lernen. Die Eltern erhalten<br />
Anleitung, um ihre <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> zu Hause begleiten<br />
zu können.<br />
Subtile Folgeprobleme<br />
Seit 2005 wurden rund 300 Frühchen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Nachsorge begleitet. „Heute überleben<br />
angesichts <strong>der</strong> fortschreitenden<br />
Sie waren alle<br />
schon <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Stiftung</strong><br />
<strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong><br />
beschäftigt:<br />
Irmela Sturm,<br />
ihre Tochter<br />
Dorothée und<br />
ihre Verstorbene<br />
Mutter Inge<br />
Lunkenheimer<br />
technischen Möglichkeiten<br />
mehr Frühchen.<br />
Häufig haben sie auch<br />
ke<strong>in</strong>e Organschäden,<br />
aber es treten zunehmende<br />
subtilere Folgeprobleme auf“,<br />
berichtet Dr. Peter Schre<strong>in</strong>er, <strong>der</strong> seit<br />
sechs Jahren für das Nachsorgeprogramm<br />
im SPZ verantwortlich ist. Frühgeborene<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> fallen heute häufiger<br />
auf, weil sie unruhig, aufmerksamkeitsgestört<br />
o<strong>der</strong> <strong>in</strong> ihrer sprachlichen Entwicklung<br />
verzögert s<strong>in</strong>d. Bei <strong>der</strong> Nachsorge<br />
steht auch die Unterstützung<br />
familiärer Ressourcen im Fokus, um den<br />
Kle<strong>in</strong> Irmela auf dem Weg <strong>in</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten <strong>der</strong> damaligen Diakonie Anstalten, den sie<br />
von 1959 bis 1963 besuchte<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n bestmögliche<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
zu geben<br />
und das vorhandene<br />
Potenzial zu entwickeln.<br />
„Spannend ist für mich, dass heute<br />
<strong>der</strong> Zusammenhang zwischen frühen<br />
Risiken und späteren Teilleistungsstörungen<br />
stärker <strong>in</strong>s Blickfeld gerückt ist<br />
und nicht nur schwere cerebrale Schädigungen“,<br />
berichtet Dr. Gertrud Weiermann,<br />
Leiter<strong>in</strong> des SPZ, aus ihrer mehr<br />
als 20-jährigen Erfahrung. „Frühe Hilfen<br />
können daher den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n e<strong>in</strong>e bessere<br />
Schullaufbahn ermöglichen.“ (sh)<br />
Verb<strong>in</strong>dung von Geburt an<br />
E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d <strong>der</strong> <strong>diakonie</strong><br />
I<br />
rmela Sturm ist e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong>. „Ja, das kann<br />
man so sagen. Ich b<strong>in</strong> hier geboren, getauft,<br />
<strong>in</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten gegangen,<br />
habe hier me<strong>in</strong>e Ausbildung gemacht<br />
und arbeite seit 1982 im Diakonie Krankenhaus“,<br />
erzählt die Bad Kreuznacher<strong>in</strong>.<br />
Und das ist nicht alles. Sturms Großvater<br />
kam um 1900 <strong>in</strong> die damaligen Diakonie<br />
Anstalten Bad Kreuznach und war e<strong>in</strong>er<br />
<strong>der</strong> ersten Diakone. Er wohnte sogar auf<br />
dem Gelände. „Me<strong>in</strong>e Mutter hat vor über<br />
60 Jahren hier ihre Ausbildung zur Krankenschwester<br />
gemacht und dann im Diakonie<br />
Krankenhaus gearbeitet.“ Gleiches<br />
tat auch Irmela Sturm und tut es noch.<br />
Seit 1982 arbeitet sie dort und hilft im<br />
Kreißsaal kle<strong>in</strong>en Erdenbürgern/-<strong>in</strong>nen<br />
auf die Welt. Damit nicht genug. Auch<br />
Tochter Dorothée ließ sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong> zur Gesundheits- und<br />
Krankenpfleger<strong>in</strong> ausbilden. „Die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong><br />
g<strong>in</strong>gen hier <strong>in</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>gottesdienst,<br />
und wir haben häufig Gottesdienste <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Diakonie Kirche besucht. E<strong>in</strong> Leben<br />
ohne <strong>diakonie</strong> ist für mich gar nicht<br />
vorstellbar. Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong>.“ (nw)<br />
10<br />
offene tür 3 / 2011<br />
www.<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de<br />
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titel<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
Orthopäde Dr. Markus Stolz kümmert sich auch um <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong><br />
Den Arzt als Freund begreifen<br />
F<br />
remde Menschen im weißen Kittel,<br />
Geruch nach Des<strong>in</strong>fektionsmittel,<br />
große, unheimliche Geräte – beson<strong>der</strong>s<br />
für <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> ist <strong>der</strong> Besuch beim Arzt o<strong>der</strong><br />
gar im Krankenhaus e<strong>in</strong>e belastende Situation.<br />
Dr. Markus Stolz, Oberarzt <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Orthopädie des Diakonie Krankenhauses<br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong>, unter<br />
an<strong>der</strong>em mit <strong>der</strong> Zusatzbezeichnung<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>-Orthopädie, kennt diese Ängste<br />
sehr gut. 20 bis 30 Prozent se<strong>in</strong>er Patient<strong>in</strong>nen<br />
und Patienten s<strong>in</strong>d <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong><br />
und Jugendliche – Tendenz steigend.<br />
„Das Beson<strong>der</strong>e an <strong>der</strong> Arbeit mit <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n<br />
besteht dar<strong>in</strong>, dass sie mich als<br />
e<strong>in</strong>en Freund begreifen und möglichst<br />
erleben sollen, auch <strong>in</strong> schmerzvollen<br />
Situationen“, sagt <strong>der</strong> 49-Jährige. Und<br />
wie schafft er das? „Ich muss ganz <strong>in</strong>dividuell<br />
entscheiden, wie ich mit den<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n umgehe. Es gehört e<strong>in</strong>e gute<br />
Menschenkenntnis und Intuition<br />
dazu.“ Der genaue Blick - schon<br />
im Wartezimmer – auf K<strong>in</strong>d<br />
und Eltern sei enorm wichtig.<br />
Auf jeden Fall zieht Dr.<br />
Stolz den weißen Kittel aus,<br />
und se<strong>in</strong>e Sprache und <strong>der</strong><br />
Tonfall än<strong>der</strong>n sich. „Wichtig ist es, den<br />
Kle<strong>in</strong>en zu vermitteln, dass ich ihnen<br />
nicht weh tue, son<strong>der</strong>n nur helfen will.<br />
Wenn möglich, beziehe ich die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>in</strong><br />
die Untersuchung e<strong>in</strong>“, sagt Stolz.<br />
Zum Glück ke<strong>in</strong>e Spritzen<br />
Um abzuklären, ob, beziehungsweise<br />
welche Erkrankung vorliegt, ist e<strong>in</strong>e<br />
körperliche Untersuchung nötig. Außerdem<br />
werden regelmäßig Ultraschallund<br />
Röntgenuntersuchungen gemacht.<br />
„Spritzen geben muss ich nicht. Da habe<br />
ich Glück. Denn das Pieksen macht den<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n ja beson<strong>der</strong>s viel Angst.“ Zu Dr.<br />
Stolz kommen zum Beispiel <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>, die<br />
Fehlstellungen <strong>der</strong> Füße o<strong>der</strong> Be<strong>in</strong>e haben<br />
o<strong>der</strong> über Schmerzen am Bewegungsapparat<br />
klagen. „Hier gilt es abzuklären, ob<br />
diese wachstums- o<strong>der</strong> überlastungsbed<strong>in</strong>gt<br />
s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> ob e<strong>in</strong> wirklich krankhafter<br />
Prozess dah<strong>in</strong>ter steckt“, <strong>in</strong>formiert<br />
Dr. Stolz, <strong>der</strong> pro Jahr 600 bis 700 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong><br />
und Jugendliche bis zum Alter von<br />
18 Jahren untersucht. Auch <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong><br />
mit körperlichen Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen, die<br />
erkennbar zunehmende Gelenkfehlstellungen,<br />
Nachlassen <strong>der</strong> Mobilität<br />
o<strong>der</strong> Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Lagerungs-<br />
o<strong>der</strong> Sitzfähigkeit entwickeln,<br />
kommen <strong>in</strong> die Orthopädische Ambulanz.<br />
Bei ihnen s<strong>in</strong>d auch Operationen an <strong>der</strong><br />
Tagesordnung, um Deformierungen zu<br />
beheben beziehungsweise zu verr<strong>in</strong>gern.<br />
Dr. Markus Stolz untersucht im Diakonie<br />
Krankenhaus <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> mit orthopädischen Problemen<br />
Patient<strong>in</strong>nen und Patienten können ambulant<br />
zu Dr. Stolz <strong>in</strong> die Sprechstunde<br />
kommen. Außerdem arbeitet er mit <strong>der</strong><br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>station im Diakonie Krankenhaus<br />
zusammen. „Es sieht vere<strong>in</strong>facht so aus,<br />
dass ich <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>, die ich selbst dort untergebracht<br />
habe, automatisch täglich<br />
besuche und schaue, wie es ihnen geht“,<br />
erklärt <strong>der</strong> Oberarzt. Bei orthopädischen<br />
Problemen wird er h<strong>in</strong>zugezogen. Auch<br />
die Eltern spielen e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle.<br />
„E<strong>in</strong>e umfangreiche, sehr sorgsame Beratung<br />
und Aufklärung <strong>der</strong> Eltern ist unabd<strong>in</strong>gbar.<br />
Dafür nehme ich mir viel Zeit“,<br />
bemerkt Stolz. (nw)<br />
grobmotorischen Tätigkeiten Unterstützung.<br />
Neben dem Klassenstundenplan,<br />
<strong>der</strong> sich am Lehrplan <strong>der</strong> Hauptschule<br />
orientiert, hat Nico – wie jede/-r an<strong>der</strong>e<br />
Schüler/-<strong>in</strong> <strong>der</strong> Klasse – e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen<br />
Therapieplan. Dies bedeutet, wenn<br />
die Klasse dienstags <strong>in</strong> <strong>der</strong> dritten Stunde<br />
Deutschunterricht hat, fährt er mit dem<br />
Aufzug <strong>in</strong> den dritten Stock und erhält<br />
dort von <strong>der</strong> Physiotherapeut<strong>in</strong> Krankengymnastik.<br />
Danach steht wie<strong>der</strong> Deutsch<br />
auf dem Programm. Braucht Nico e<strong>in</strong>en<br />
neuen Therapiestuhl o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e neue Orthese,<br />
geht er <strong>in</strong> Begleitung se<strong>in</strong>er Eltern<br />
zum Betreuungsarzt. Da verschiedene<br />
Hilfsmittelfirmen direkt zur Verfügung<br />
stehen, kann die Verordnung des Arztes<br />
sofort umgesetzt werden. Es wird deutlich,<br />
dass die Bethesda Schule beson<strong>der</strong>s<br />
ist. Sowohl was die Angebote und Betreuung<br />
<strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> als auch die Zusammensetzung<br />
des Teams angeht. Hier arbeiten<br />
För<strong>der</strong>schullehrer/-<strong>in</strong>nen, Erzieher/-<strong>in</strong>nen<br />
mit son<strong>der</strong>pädagogischer Zusatzausbildung,<br />
Krankenschwestern und -pfleger,<br />
Physio- und Ergotherapeuten/-<strong>in</strong>nen sowie<br />
Logopäden/-<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Absprache mit<br />
den Eltern und den Schülern/-<strong>in</strong>nen zusammen.<br />
Geme<strong>in</strong>schaft wird erlebt und<br />
gelebt. „Je<strong>der</strong> br<strong>in</strong>gt sich se<strong>in</strong>er Möglichkeiten<br />
entsprechend e<strong>in</strong>, ob bei Projektwochenpräsentationen,<br />
Schulfesten,<br />
Sport- und Schwimmveranstaltungen<br />
o<strong>der</strong> den Aufnahme- und Entlassungsfeiern.<br />
Das Beson<strong>der</strong>e bei uns ist, dass alle<br />
mitmachen. Dadurch e<strong>in</strong>steht e<strong>in</strong>e familiäre<br />
Atmosphäre. Das wertschätzende<br />
Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> wird großgeschrieben“, sagt<br />
För<strong>der</strong>schulrektor<strong>in</strong> Margarethe Mergen-<br />
Engelberth. Dieses Gefühl hat auch Nico<br />
Gal<strong>in</strong>ksi. Er strahlt, als er am Nachmittag<br />
nach <strong>der</strong> Schwimm-AG, e<strong>in</strong>e von acht AGs,<br />
die Schüler/-<strong>in</strong>nen ab <strong>der</strong> 5. Klasse besuchen<br />
dürfen, zum Schulbus geht. Schon<br />
jetzt freut er sich auf den nächsten Tag.<br />
von Margarethe Mergen-Engelbert und<br />
Karl Schnei<strong>der</strong><br />
Nach den Sommerferien starteten 14 neue Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler <strong>in</strong> die Bethesda Schule<br />
Bethesda Schule geht <strong>in</strong>dividuell auf die Bedürfnisse e<strong>in</strong><br />
Erlebte und gelebte Geme<strong>in</strong>schaft<br />
Nico Gal<strong>in</strong>ski, Schüler <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Bethesda Schule<br />
N<br />
ico Gal<strong>in</strong>ski geht gern <strong>in</strong> die Schule.<br />
„Die Bethesda Schule ist super, weil<br />
wir hier tolle AGs haben und auch gute<br />
Hilfe beim Lernen bekommen“, sagt<br />
<strong>der</strong> Zwölfjährige, <strong>der</strong> mit acht weiteren<br />
Schülern/-<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e Integrationsklasse<br />
besucht. Die Bethesda Schule des Rehabilitationszentrums<br />
Bethesda <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong> <strong>in</strong> Bad Kreuznach - e<strong>in</strong>e Schule<br />
mit dem För<strong>der</strong>schwerpunkt Motorik –<br />
besuchen zurzeit 125 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> und Jugendliche<br />
mit unterschiedlichen motorischen<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigungen. Sie werden <strong>in</strong> 18<br />
Klassen und drei Bildungsgängen, dem<br />
Grund- und Hauptschulzug, dem Lernbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenzug<br />
und dem Geistigbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenzug,<br />
geför<strong>der</strong>t. Die Klassenteams und<br />
Therapeuten/-<strong>in</strong>nen bereiten die Jungen<br />
und Mädchen auf e<strong>in</strong>e Berufsausbildung,<br />
den Besuch e<strong>in</strong>er weiterführenden Schule,<br />
die Werkstatt für beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te<br />
Menschen<br />
o<strong>der</strong> die Tagesför<strong>der</strong>stätte<br />
vor.<br />
Individueller Therapieplan<br />
Nico ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> 5. Hauptschulklasse und wird<br />
von e<strong>in</strong>em dreiköpfigen Lehrerteam sehr<br />
<strong>in</strong>dividuell unterrichtet. Er braucht aufgrund<br />
se<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung teilweise bei<br />
Die Bethesda Schule des<br />
Rehabilitationszentrums<br />
Bethesda <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
hat 150 Schulplätze, von denen<br />
etwa 125 besetzt s<strong>in</strong>d. Von 14<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n <strong>in</strong> den Hauptschulklassen<br />
machen nächsten<br />
Sommer drei ihren Abschluss.<br />
12<br />
offene tür 3 / 2011<br />
www.<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de<br />
13
titel<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
Heilpädagogische E<strong>in</strong>richtungen bieten enge Verzahnung von Wohnen und Schule<br />
Persönliche Fähigkeiten för<strong>der</strong>n<br />
Radiologe Dr. Norbert Keune im Interview<br />
„Für <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> muss man sich Zeit nehmen“<br />
D<br />
r. Norbert Keune ist im Diakonie<br />
Krankenhaus <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
als Facharzt für diagnostische Radiologie<br />
mit Zusatzschwerpunkt <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>radiologie<br />
tätig. In <strong>der</strong> „offenen tür“ erzählt er<br />
von se<strong>in</strong>em Arztalltag und <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
mit <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n zu arbeiten.<br />
sie brauchen Zeit zum E<strong>in</strong>gewöhnen<br />
und um Vertrauen zu fassen. Dazu gehört<br />
auch e<strong>in</strong>e k<strong>in</strong>dgerechte Ansprache<br />
und Erklärung . Natürlich auch e<strong>in</strong> wenig<br />
„Small talk“ zum Kennenlernen. Selbstverständlich<br />
ist auch e<strong>in</strong>e vertraute Begleitperson<br />
hilfreich.<br />
Keune: Der ständige Kontakt mit den<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>ärzten und an<strong>der</strong>en Fachgebieten<br />
im Haus, die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> betreuen, ist für<br />
mich persönlich das Salz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Suppe.<br />
Me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach können wir nur so<br />
e<strong>in</strong> qualitativ gutes Arbeiten mit gutem<br />
Ergebnis erreichen. (nw)<br />
Das macht Laune: Die Heilpädagogischen E<strong>in</strong>richtungen <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> bieten <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n und Jugendlichen zahlreiche Möglichkeiten, sich <strong>in</strong>dividuell<br />
zu entwickeln. Diese Aufnahme entstand bei <strong>der</strong> Spendenaktion „Lauf für Afrika“, an <strong>der</strong> die Bodelschw<strong>in</strong>gh Schule teilnahm.<br />
O<br />
ft werden wir erst gefragt, wenn<br />
es zu Hause gar nicht mehr geht“,<br />
sagt Diakon Manuel Qu<strong>in</strong>t. Er ist Leiter<br />
Wohnen am Standort Meisenheim <strong>der</strong><br />
Heilpädagogischen E<strong>in</strong>richtungen <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong> (HPE) und dort zuständig<br />
für den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>- und Jugendbereich. „Die<br />
sogenannten klassischen geistigen Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen<br />
gibt es immer weniger. Die Anfragen,<br />
ob e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Jugendlicher<br />
bei uns e<strong>in</strong>en Wohnplatz erhalten kann,<br />
haben häufig mit ganz speziellen Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsformen<br />
zu tun“, so Qu<strong>in</strong>t. Dazu<br />
zählen etwa Autismus o<strong>der</strong> das „Angelmansyndrom“,<br />
e<strong>in</strong>e genetisch bed<strong>in</strong>gte<br />
Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, die oft mit Hyperaktivität<br />
e<strong>in</strong>hergeht. „Eltern können e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d mit<br />
e<strong>in</strong>er solchen Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung überfor<strong>der</strong>n,<br />
denn nicht selten sieht man sich mit stark<br />
herausfor<strong>der</strong>ndem Verhalten konfrontiert.“<br />
Die immer spezielleren Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsformen<br />
erfor<strong>der</strong>n gleichzeitig e<strong>in</strong>en höheren<br />
Personalbedarf. Es wird schwieriger,<br />
geeignete Nachfolgeplätze zu f<strong>in</strong>den,<br />
berichtet <strong>der</strong> Diakon: „Wenn nach <strong>der</strong><br />
Schulzeit <strong>der</strong> Übergang <strong>in</strong>s Erwachsenenleben<br />
bevorsteht, müssen wir ganz genau<br />
schauen, wo sich die Bewohner<strong>in</strong> o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Bewohner gut aufgehoben fühlt und<br />
auch gut re<strong>in</strong>passt.“ Deshalb wurden <strong>in</strong><br />
den vergangenen Jahren spezielle Wohngruppen<br />
für junge Erwachsene e<strong>in</strong>gerichtet<br />
– <strong>der</strong> Altersunterschied <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />
Gruppe sollte eben nicht allzu groß se<strong>in</strong>.<br />
Im Bodelschw<strong>in</strong>gh Zentrum (BZ) <strong>in</strong> Meisenheim<br />
stehen 38 stationäre Plätze sowie<br />
e<strong>in</strong> Kurzzeitplatz zur Verfügung. Die<br />
Anfragen s<strong>in</strong>d zahlreich, die Platzzahl<br />
aber vom Land gedeckelt. „Wir würden<br />
gerne mehr Plätze anbieten, dürfen aber<br />
nicht“, erklärt Qu<strong>in</strong>t. Die Eltern s<strong>in</strong>d durch<br />
die mo<strong>der</strong>nen Kommunikationsmittel sehr<br />
gut vernetzt und berichten sich gegenseitig<br />
von den Erfahrungen bei <strong>der</strong> Suche<br />
nach geeigneten Wohnplätzen für ihre<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> – auch dieser Umstand sorgt für<br />
e<strong>in</strong>e weiterh<strong>in</strong> hohe Nachfrage.<br />
För<strong>der</strong>n und Perspektiven bieten<br />
Die Arbeit mit <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> und Jugendlichen bei<br />
HPE unterscheidet sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Punkten<br />
deutlich von den Erwachsenenwohnbereichen:<br />
Etwa wenn e<strong>in</strong>em Sechsjährigen<br />
– dies ist die unterste Altersgrenze bei HPE<br />
– z.B. grundlegende Techniken zur Selbstversorgung<br />
o<strong>der</strong> Körperpflege vermittelt<br />
werden müssen. E<strong>in</strong> wichtiges Merkmal<br />
dieses Wohnbereichs ist die enge Verzahnung<br />
mit <strong>der</strong> Bodelschw<strong>in</strong>gh Schule und<br />
den Diakonie Werkstätten, beide im Bodelschw<strong>in</strong>gh<br />
Zentrum ansässig. Rund die<br />
Hälfte aller <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> und Jugendlichen, die<br />
die För<strong>der</strong>schule besuchen, leben auch<br />
im Bodelschw<strong>in</strong>gh Zentrum. Die zahlreichen<br />
AGs am Nachmittag bieten ihnen<br />
die Möglichkeit, sich ihren <strong>in</strong>dividuellen<br />
Fertigkeiten und Interessen entsprechend<br />
zu betätigen. Gleichzeitig können die älteren<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler von e<strong>in</strong>em<br />
nahtlosen Übergang <strong>in</strong>s Arbeitsleben<br />
profitieren. „Da spielen auch Praktika e<strong>in</strong>e<br />
ganz große Rolle“, betont Manuel Qu<strong>in</strong>t.<br />
„Auch was das künftige Wohnen angeht,<br />
wollen wir Perspektiven <strong>in</strong> alle Richtungen<br />
bieten: Je<strong>der</strong> soll sich aussuchen<br />
können, wo er leben möchte – ob <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Stadt o<strong>der</strong> im BZ.“ Der Dezentralisierungsprozess<br />
wird dabei auch im <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>- und<br />
Jugendbereich deutlich spürbar: „Derzeit<br />
planen wir ganz konkret acht Wohnplätze<br />
für junge Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung als<br />
<strong>in</strong>klusives Wohnprojekt im Internat des<br />
Paul-Schnei<strong>der</strong>-Gymnasiums.“ E<strong>in</strong> sehr<br />
spannendes Projekt, das 2013 eröffnet<br />
werden soll. Das Motto lautet „mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
leben, füre<strong>in</strong>an<strong>der</strong> da se<strong>in</strong>, vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
lernen“. (hs)<br />
Wer als K<strong>in</strong>d im Diakonie Krankenhaus geröntgt<br />
wird, lernt Dr. Norbert Keune kennen?<br />
Dr. Norbert Keune: Mit großer Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
ja. Denn ich untersuche<br />
nicht nur Erwachsene, son<strong>der</strong>n auch<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>. Sie machen ungefähr zehn bis 15<br />
Prozent me<strong>in</strong>er Patienten aus.<br />
Und was gehört zu Ihrem Aufgabengebiet?<br />
Keune: Alle bilgebenden Diasgnostikverfahren.<br />
Das heißt?<br />
Keune: Dazu gehören Röntgen, Ultraschall<br />
und Kernsp<strong>in</strong>tomografie. E<strong>in</strong>e<br />
wesentliche Aufgabe ist <strong>der</strong> angewandte<br />
Strahlenschutz. Ich wähle das am besten<br />
geeignete Verfahren zur Abklärung e<strong>in</strong>er<br />
vermuteten Erkrankung aus und überwache<br />
die technisch korrekte Durchführung.<br />
All das wird mit den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>ärzten<br />
besprochen und entschieden.<br />
Sie behandeln Erwachense und <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>. Was<br />
macht die Arbeit mit <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n beson<strong>der</strong>s?<br />
Keune: Das Beson<strong>der</strong>e und Herausfor<strong>der</strong>nde<br />
an <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>radiologie ist die<br />
breite Fächerung des Fachgebiets und<br />
<strong>der</strong> Umgang mit den Patienten/-<strong>in</strong>nen <strong>in</strong><br />
verschiedenen Altersgruppen. Von <strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
Herbst und W<strong>in</strong>ter alltäglichen Lungenentzündung<br />
über angeborene Fehlbildungen<br />
des Nervensystems o<strong>der</strong> seltene<br />
Fehlbildungen des Skeletts bis h<strong>in</strong> zu<br />
Gelenkerkrankungen - das Spektrum ist<br />
breit, wenn auch die e<strong>in</strong>zelnen Erkrankungen<br />
relativ selten s<strong>in</strong>d.<br />
Inwiefern verhalten Sie sich bei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n an<strong>der</strong>s<br />
als bei erwachsenen Patienten?<br />
Keune: In erster L<strong>in</strong>ie ist es wichtig, sich<br />
ausreichend Zeit zu nehmen. <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n ist<br />
die Untersuchungssituation fremd und<br />
Bei <strong>der</strong> Kernsp<strong>in</strong>tomografie muss man <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e recht enge Röhre. Das ist schon für Erwachsene<br />
nicht e<strong>in</strong>fach. Wie schaffen Sie es,<br />
den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n die Angst zu nehmen?<br />
Keune: Auch hier s<strong>in</strong>d die Faktoren Zeit<br />
und richtige Ansprache wichtig. <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n<br />
im Schulalter ist es meist ohne Beruhigungsmittel<br />
möglich, für die Untersuchung<br />
ausreichend zu kooperieren. Insbeson<strong>der</strong>e,<br />
wenn sie vorher Gelegenheit<br />
hatten, Gerät und Personal kennenzulernen.<br />
Im Gerät selbst können die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong><br />
mitgebrachte CDs hören. Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
und Säugl<strong>in</strong>ge bekommen beim MRT <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Regel Medikamente, da sie aufgrund<br />
ihrer psychomotorischen Entwicklung<br />
nicht ausreichend still liegen können.<br />
Welche Rolle spielen die Eltern?<br />
Keune: Sie bee<strong>in</strong>flussen durch ihre eigene<br />
E<strong>in</strong>stellung und Ausstrahlung ihre<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> wesentlich. Die Eltern können mit<br />
<strong>in</strong> den Untersuchungsraum kommen<br />
und Körperkontakt halten, was für viele<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> als Beruhigung ausreichend ist.<br />
Was gefällt Ihnen beson<strong>der</strong>s an Ihrer Arbeit?<br />
Dr. Keune mit e<strong>in</strong>er Patient<strong>in</strong> <strong>in</strong> MRT<br />
Glück im Dreierpack<br />
Bei Julia und Dennis Horn aus Wöllste<strong>in</strong><br />
ist <strong>der</strong> Drill<strong>in</strong>gsalltag e<strong>in</strong>gekehrt. Adrian,<br />
Sophia und Mia durften nach rund zwei<br />
Monaten im Diakonie Krankenhaus (DK)<br />
gesund und munter nach Hause. „Drill<strong>in</strong>ge<br />
s<strong>in</strong>d immer etwas Beson<strong>der</strong>es“,<br />
sagt Dr. Re<strong>in</strong>hard Bullmann, Oberarzt<br />
auf <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>station. „Wir s<strong>in</strong>d froh,<br />
dass es allen gut geht.“ Die Familie fühlte<br />
sich im DK sehr wohl. Doch vor allem<br />
die große Schwester Lea ist froh, dass<br />
sie jetzt alle daheim s<strong>in</strong>d. (nw)<br />
Mia, Adrian und Sophia (v.l.) durften endlich heim<br />
14 offene tür 3 / 2011<br />
15<br />
www.<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de
magaz<strong>in</strong><br />
magaz<strong>in</strong><br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> auf dem Markt <strong>der</strong> Möglichkeiten<br />
Kirchentag – e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Erlebnis<br />
Projekt „Vom Wohnheim zur Wohnung“ umgesetzt<br />
Haus Alt-Bethesda wie<strong>der</strong> bewohnt<br />
(nw) „Viel lachen”, „Alle Aufgaben mit<br />
Optimismus angehen”, „E<strong>in</strong>en Ausgleich<br />
im Privaten schaffen” – das s<strong>in</strong>d nur drei<br />
von vielen Antworten, die die Besucher<strong>in</strong>nen<br />
und Besucher des 33. Deutschen<br />
Evangelischen Kirchentags den Mitarbeitenden<br />
<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
mit auf den Weg gaben. Denn am <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong>-Stand auf dem Markt <strong>der</strong><br />
Möglichkeiten wurden sie gefragt: „Wie<br />
bleiben Sie an Ihrem Arbeitsplatz gesund?”<br />
Dies gehörte zum Thema „Mitarbeitendenorientierung",<br />
mit dem sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>in</strong><br />
Dresden präsentierte. „Es kamen viele <strong>in</strong>teressante<br />
Gespräche zustande. Wir haben<br />
gemerkt, dass wir mit dem Thema genau<br />
am Puls <strong>der</strong> <strong>der</strong> Zeit liegen”, sagt Diakon<br />
Georg Scheffler-Borngässer, Referatsleiter<br />
Öffentlichkeitsarbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong>. An <strong>der</strong> Mitmachaktion<br />
hatten vor allem <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> und Jugendliche<br />
ihren Spaß. Mit Würfeln, Rechtecken und<br />
Unverkennbar – <strong>der</strong> Stand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
Dreiecken aus Schaumstoff bauten sie fleißig.<br />
Dabei entstanden Burgen, Rutschen,<br />
Schiffe, Brücken und vieles mehr. „Toll, wie<br />
viele Menschen sich beteiligt haben. Wir<br />
nehmen viele E<strong>in</strong>drücke aus Dresden mit<br />
und freuen uns auf den nächsten Evangelischen<br />
Kirchentag <strong>in</strong> Hamburg.”<br />
Viele <strong>in</strong>teressante<br />
Gespräche mit<br />
vielen <strong>in</strong>teressanten<br />
Menschen<br />
kamen zustande<br />
Im Handumdrehen<br />
bauten die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong><br />
sich e<strong>in</strong>e Rutsche<br />
Besuch aus Bad Kreuznach am<br />
Stand<br />
Dirk Horberth richtet mit RZB-Mitarbeiter<strong>in</strong> Simone<br />
Mende se<strong>in</strong> neues Zimmer <strong>in</strong> Alt-Bethesda e<strong>in</strong><br />
von Simon He<strong>in</strong>rich Bereits um 7.15<br />
Uhr befuhren Möbel-Transporter das<br />
Gelände <strong>der</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong>. Arbeiter<br />
luden Kartons und Möbelstücke e<strong>in</strong>.<br />
Endlich war es soweit. Die Sanierung des<br />
Hauses Alt-Bethesda <strong>in</strong> Bad Kreuznach<br />
ist abgeschlossen, die Bewohner/-<strong>in</strong>nen<br />
des Rehabilitationszentrums Bethesda<br />
Homöopathische<br />
Begleittherapie im Test<br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> (RZB) konnten ihre<br />
neuen Appartements beziehen. Vor rund<br />
e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahren starteten die Sanierungsarbeiten.<br />
Nun s<strong>in</strong>d alle Wohnungen<br />
barrierefrei gestaltet. Bei <strong>der</strong> Konzeption<br />
wurde darauf geachtet, dass man flexibel<br />
auf zukünftige Entwicklungen reagieren<br />
kann, wie zum Beispiel altersgerechtes<br />
o<strong>der</strong> geme<strong>in</strong>schaftliches Wohnen. Alt-<br />
Bethesda bietet nach <strong>der</strong> Sanierung<br />
Platz für <strong>in</strong>sgesamt 34 Personen. Überwiegend<br />
werden 2er-Appartements angeboten.<br />
Auf je<strong>der</strong> Etage existieren m<strong>in</strong>destens<br />
e<strong>in</strong> Aufenthaltsraum und e<strong>in</strong>e<br />
Geme<strong>in</strong>schaftsküche. Die langen Flure<br />
mit Krankenhauscharakter s<strong>in</strong>d weitgehend<br />
aufgelöst. Es entstanden mehrere<br />
kle<strong>in</strong>e Wohne<strong>in</strong>heiten. Die Sanierung ist<br />
Bestandteil des Projektes „Vom Wohnheim<br />
zur Wohnung“, dessen Ziel es war,<br />
Freude im Doppelpack<br />
e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>haltliche Umstrukturierung mit<br />
dem Umbau zu verknüpfen. Es wurde<br />
darauf geachtet, dass das Wohnumfeld<br />
dynamisch auf die <strong>in</strong>dividuellen (Reha-)<br />
Bedürfnisse angepasst ist und dabei e<strong>in</strong><br />
hohes Maß an Privatsphäre, Individualität<br />
und Selbstverantwortung gegeben ist. Die<br />
Organisationsstruktur ist auf das Wohnkonzept<br />
abgestimmt und gewährleistet<br />
die optimale Nutzung vorhandener Kompetenzen.<br />
Die Umzüge von <strong>in</strong>sgesamt 63<br />
Bewohnern/-<strong>in</strong>nen begannen am 6. Juni<br />
2011. Die Umzugsdauer erstreckte sich<br />
über <strong>in</strong>sgesamt sechs Wochen. Nachdem<br />
Alt-Bethesda nun wie<strong>der</strong> belegt<br />
war, fanden noch kle<strong>in</strong>ere Umbau- und<br />
Sanierungsarbeiten im Haus Paul<strong>in</strong>um<br />
statt. Die Projektkosten belaufen sich auf<br />
3.196.000 Euro, die aus Eigenmitteln und<br />
Zuschüssen f<strong>in</strong>anziert werden.<br />
Gerontopsychiatrische<br />
Weiterbildung<br />
Diakonie Krankenhaus erneut zertifiziert<br />
Auf Herz und Nieren geprüft<br />
von Eugenie Dengel Das Diakonie Krankenhaus<br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> mit den<br />
Standorten Bad Kreuznach und Kirn ist<br />
zum dritten Male nach KTQ (Kooperation<br />
Transparenz und Qualität im KrankenpCC-Geschäftsführer<br />
Mathias Boja (2.v.l.) überreichte <strong>der</strong> Geschäftsführung und <strong>der</strong> Leitenden Qualitätsmanagement-Beauftragten<br />
des Diakonie Krankenhauses die Zertifikatsurkunde<br />
haus) und proCum Cert (pCC) zertifiziert<br />
worden – und das mit hervorragendem<br />
Ergebnis. Innerhalb e<strong>in</strong>er Woche wurde<br />
das Haus auf Herz und Nieren geprüft.<br />
Die Fragen vom Visitorenteam g<strong>in</strong>gen<br />
weit über pflegerische und mediz<strong>in</strong>ische<br />
Aspekte h<strong>in</strong>aus. Thematisiert wurden<br />
nicht nur <strong>der</strong> Umgang mit Patienten/-<br />
<strong>in</strong>nen, son<strong>der</strong>n auch technische Abläufe.<br />
Bereiche wie Arbeitsorganisation, Weiterbildung,<br />
Sicherheitsvorkehrungen bei<br />
Notfällen, das Management, aber auch<br />
ethische Aspekte und die Spiritualität<br />
waren Teile <strong>der</strong> Prüfung. Der Geschäftsführer<br />
von pCC, Mathias Boja, überbrachte<br />
die Zertifizierungsurkunde und verneigte<br />
sich vor den Mitarbeitenden des<br />
Krankenhauses <strong>in</strong> Anbetracht des sehr<br />
guten Abschneidens. Gemäß dem Leitbild<br />
<strong>der</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> „nicht aufhören<br />
anzufangen“ dient <strong>der</strong> Visitationsbericht<br />
nun als Grundlage für die Agenda <strong>der</strong><br />
nächsten drei Jahre.<br />
(red) Seit Jahresbeg<strong>in</strong>n bietet die<br />
Hunsrück Kl<strong>in</strong>ik <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
im Bereich <strong>der</strong> Unfallchirurgie für bestimmte<br />
Patientengruppen wahlweise<br />
e<strong>in</strong>e begleitende homöopathische<br />
Behandlung an. Das Angebot wird<br />
von den Patienten/-<strong>in</strong>nen sehr gut<br />
angenommen. Die Nachfrage liegt<br />
bei 90 Prozent. Durch den E<strong>in</strong>satz<br />
<strong>der</strong> homöopathischen Mittel können<br />
sich Schwellungen und Blutergüsse<br />
schneller zurückbilden. In Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit <strong>der</strong> Physiotherapie erhalten die<br />
Patienten/-<strong>in</strong>nen die volle Funktionsfähigkeit<br />
ihres Bewegungsapparates<br />
schneller wie<strong>der</strong> zurück. Was als<br />
Versuchsprojekt für die Dauer von<br />
sechs Monaten angelegt war, wird<br />
aufgrund des positiven Ergebnisses<br />
nun dauerhaft <strong>in</strong> die Behandlung <strong>der</strong><br />
Hunsrück Kl<strong>in</strong>ik <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
<strong>in</strong>tegriert.<br />
Petra Stabe gratulierte den Eltern und Geschwisterk<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
im Namen des Teams <strong>der</strong> Geburtshilfe<br />
von Sab<strong>in</strong>e Görgen Philipp und Justus<br />
sorgten mit ihrer Geburt am 21. Juni<br />
2011 für große Freude bei ihren Eltern<br />
und Geschwistern sowie <strong>der</strong> Abteilung<br />
für Geburtshilfe <strong>der</strong> Hunsrück Kl<strong>in</strong>ik<br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> <strong>in</strong> Simmern. Philipp<br />
beschloss <strong>der</strong> Ältere zu se<strong>in</strong> und<br />
wurde um 15.52 Uhr mit 3.200 Gramm<br />
als Erster <strong>in</strong> die Arme geschlossen. Justus<br />
erblickte elf M<strong>in</strong>uten später mit e<strong>in</strong>em<br />
Gewicht von 2.830 Gramm das<br />
Licht <strong>der</strong> Welt. Beide Jungen hatten e<strong>in</strong>e<br />
Größe von 49 Zentimeter.<br />
(red) Die Akademie <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> hat <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> Deutschen Angestellten<br />
Akademie <strong>in</strong> St. Ingbert erstmals<br />
e<strong>in</strong>en Kurs zur gerontopsychiatrischen<br />
Qualifikation von Pflegekräften<br />
angeboten. Die Weiterbildung trägt<br />
dem stark zunehmenden Bedarf nach<br />
angemessenen Qualifikationen im Umgang<br />
mit psychischen Alterserkrankungen<br />
Rechnung. E<strong>in</strong> zweiter Grundkurs<br />
hat im September <strong>in</strong> St. Ingbert begonnen.<br />
Ab 2012 werden e<strong>in</strong> Aufbaukurs<br />
und weitere Module angeboten.<br />
Der Kurs steht allen pflegerischen und<br />
heilpädagogisch Mitarbeitenden aus<br />
<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> und<br />
externen Arbeitenden zur Verfügung.<br />
Weitere Informationen zum<br />
Thema erhalten Sie unter:<br />
www.<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de/bildung<br />
16<br />
offene tür 3 / 2011<br />
www.<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de<br />
17
magaz<strong>in</strong><br />
magaz<strong>in</strong><br />
Sechsmal Gold, dreimal Silber: beachtliche Bilanz bei den Special Olympics<br />
Meisenheimer Schwimmer/-<strong>in</strong>nen erneut erfolgreich<br />
(su) Sechs Goldmedaillen und dreimal<br />
Silber: Die Bilanz <strong>der</strong> Schwimmer/-<strong>in</strong>nen<br />
<strong>der</strong> Meisenheimer Diakonie Werkstätten<br />
beim jüngsten Wettkampf <strong>in</strong><br />
Bitburg kann sich sehen lassen. Bei<br />
<strong>der</strong> dritten regionalen Austragung <strong>der</strong><br />
Special Olympics haben sich die sechs<br />
Meisenheimer/-<strong>in</strong>nen gegen die Konkurrenz<br />
durchgesetzt und selbst Teilnehmende<br />
<strong>in</strong>ternationaler Wettbewerbe<br />
auf die Plätze verwiesen.<br />
Insgesamt waren 1.200 Athlet<strong>in</strong>nen und<br />
Athleten <strong>in</strong> verschiedenen Sportarten<br />
angetreten. Mit großem Ehrgeiz sicherten<br />
sich Tanja Schwenk zweimal Silber<br />
(50 Meter Freistil und 50 Meter Rücken),<br />
Simon W<strong>in</strong>kler zweimal Gold (50 Meter<br />
Kraul und 50 Meter Freistil), Dennis<br />
Maaßen Silber (25 Meter Rücken) und<br />
Gold (25 Meter Freistil), Alexan<strong>der</strong> Ramscheid<br />
e<strong>in</strong>mal Gold (50 Meter Brust)<br />
und Michael Michel zweimal Gold (100<br />
und 200 Meter Freistil). Andreas Buhl<br />
Im Januar 2012 übernimmt Pfarrer Wolfgang Baumann das Amt des Theologen im Vorstand<br />
„Ich schätze hier die gelebte Nähe“<br />
(nw) „Ich b<strong>in</strong> berufen!“ Mit diesen Worten<br />
betritt Pfarrer Wolfgang Baumann,<br />
Geschäftsführer des Rehabilitationszentrums<br />
Bethesda <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
und <strong>der</strong> Wohnungslosenhilfe <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong>, se<strong>in</strong> Wohnzimmer <strong>in</strong><br />
Bad Kreuznach. Natürlich ist er berufen,<br />
mag man denken - berufen von Gott, zur<br />
Seelsorge, zum Umgang mit Menschen<br />
mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen. Das ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Position doch normal. Wieso betont er<br />
das so? „Ich habe gerade unterschrieben,<br />
jetzt haben wir es schwarz auf weiß. Ich<br />
b<strong>in</strong> jetzt offiziell berufen zum Theologen<br />
im Vorstand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong>.<br />
Hier ist <strong>der</strong> Vertrag.“ Das Strahlen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stimme ist nicht zu überhören.<br />
Nun noch e<strong>in</strong>e Tasse Kaffee und <strong>der</strong> Moment<br />
ist für den 52-Jährigen perfekt.<br />
Die Meisenheimer Schwimmer/-<strong>in</strong>nen stellten bei den regionalen Wettkämpfen <strong>der</strong> Special Olympics Rekordzeiten<br />
auf. Ihre Tra<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nen Anja Schneberger (3. v. l.) und Brigitte Kießl<strong>in</strong>g (r.) freuten sich mit ihnen<br />
belegte e<strong>in</strong>en beachtlichen vierten Platz<br />
<strong>in</strong> 50 Meter Kraul.<br />
Bewerbung für München 2012<br />
In je<strong>der</strong> Diszipl<strong>in</strong> waren die Sportler/-<br />
<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> verschiedene Leistungsgruppen<br />
aufgeteilt. Die beiden Tra<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nen, Anja<br />
Schneberger vom Begleitenden Dienst<br />
und Brigitte Kießl<strong>in</strong>g, waren stolz darauf,<br />
Wolfgang Baumann, geboren 1959 <strong>in</strong><br />
Saarbrücken, tritt am 1. Januar 2012 die<br />
Nachfolge von Dietrich Humrich im Vorstand<br />
an. „E<strong>in</strong>e riesige Herausfor<strong>der</strong>ung“,<br />
wie er selbst sagt. Respekt spüre er vor<br />
<strong>der</strong> Aufgabe und gleichzeitig Freude, <strong>in</strong><br />
dieser Position an <strong>der</strong> Weiterentwicklung<br />
<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
mitwirken zu dürfen. Bis klar war, dass<br />
er <strong>in</strong> Humrichs Fußstapfen tritt, dauerte<br />
es rund e<strong>in</strong> Jahr. Nach <strong>der</strong> Anfrage, ob er<br />
sich vorstellen könne, das Amt zu übernehmen,<br />
war die Antwort recht schnell<br />
klar. „Drei schlaflose Nächte hat mich die<br />
Entscheidung gekostet.“ Zusammen mit<br />
se<strong>in</strong>er Frau Sab<strong>in</strong>e erörterte er die Frage:<br />
„Wollen wir o<strong>der</strong> wollen wir nicht?“ Ihr<br />
Votum war ihm wichtig. Seit 25 Jahren<br />
s<strong>in</strong>d die beiden verheiratet, seit 33 Jah-<br />
dass ihre Schützl<strong>in</strong>ge die schnellsten <strong>der</strong><br />
gesamten Wettkämpfe waren und somit<br />
die Rekordzeiten aufgestellt haben. Mit<br />
diesen Ergebnissen im Rücken werden<br />
sie sich für die Internationalen Special<br />
Olympics bewerben, die im Mai kommenden<br />
Jahres <strong>in</strong> München ausgetragen<br />
werden. Anfang 2012 hoffen die Tra<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nen<br />
auf e<strong>in</strong>e positive Antwort.<br />
ren zusammen. Sie kennen sich seit ihrer<br />
Jugend, auch Sab<strong>in</strong>e Altmeyer-Baumann<br />
kommt aus Saarbrücken. Geme<strong>in</strong>sam<br />
entschieden sie sich für das „Ja“.<br />
Die Bewerbungsphase war anstrengend.<br />
Der erlösende Anruf kam am Abend des<br />
13. Dezembers 2010. „Herr Baumann, ich<br />
habe e<strong>in</strong>e gute Nachricht für Sie“, verkündete<br />
damals <strong>der</strong> Kuratoriumsvorsitzende<br />
Dr. Hans-Gert Dhonau. Wie genau<br />
die Abstimmung ausgegangen war, verriet<br />
er nicht, nur soviel: „Sie können sich<br />
von e<strong>in</strong>em großen Vertrauen getragen<br />
wissen.“ Freude und Erleichterung, es<br />
geschafft zu haben, war das, was Familie<br />
Baumann <strong>in</strong> diesem Augenblick spürte –<br />
e<strong>in</strong> Augenblick, <strong>der</strong> Wolfgang Baumann<br />
<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung bleibt, e<strong>in</strong> Augenblick zum<br />
Genießen.<br />
Pfarrer Wolfgang Baumann 1987 <strong>in</strong> Paris auf <strong>der</strong> Se<strong>in</strong>e. In diesem Jahr kam er zur <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
Denn Genießen ist etwas, das <strong>der</strong> zweifache<br />
Vater sehr gut kann. Baumann ist<br />
Genießer mit allen S<strong>in</strong>nen. „Ich nehme<br />
das Leben bewusst wahr. E<strong>in</strong> leckeres<br />
Essen, schöne Blumen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> gutes<br />
Gespräch. Das schätze ich.” Städtereisen<br />
nennt er als e<strong>in</strong>es se<strong>in</strong>er Hobbys. Und<br />
auf die Frage, welche Stadt ihm bisher<br />
am besten gefallen habe, kommt e<strong>in</strong>e<br />
typische Wolfgang Baumann-Antwort:<br />
„Immer die, <strong>in</strong> <strong>der</strong> ich gerade b<strong>in</strong>. Rom<br />
ist herrlich, aber auch Istanbul, und Paris<br />
erst …“ Da ist es wie<strong>der</strong>, das Strahlen <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er Stimme. Er ist begeisterungsfähig<br />
und kann an<strong>der</strong>e Menschen damit anstecken.<br />
Außerdem zeichnet ihn aus, dass er<br />
gut zuhören kann. Er ist überaus sensibel,<br />
was die Wahrnehmung angeht. „Ich b<strong>in</strong><br />
relativ undogmatisch und setze auf Dialog.<br />
Das letzte Wort muss ich nicht immer<br />
haben.“ „Zum<strong>in</strong>dest beruflich nicht“,<br />
wirft Sab<strong>in</strong>e Altmeyer-Baumann e<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong>e „eiskalte Karriereplanung“ bei <strong>der</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> hatte<br />
Wolfgang Baumann übrigens nie vor<br />
Augen. „Komm doch e<strong>in</strong>fach mal für e<strong>in</strong><br />
paar Monate zu uns“, sagte 1989 e<strong>in</strong> gewisser<br />
Dietrich Humrich, als es mit <strong>der</strong><br />
Übernahme e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>depfarrstelle<br />
nicht so klappte, wie die Baumanns sich<br />
das gewünscht hatten. Aus den Monaten<br />
s<strong>in</strong>d bisher 22 Jahre geworden, und bereut<br />
hat Baumann den Schritt nicht: „Ich<br />
schätze an <strong>der</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> die<br />
gelebte Nähe zu den unterschiedlichsten<br />
Menschen. Diese Vielfältigkeit ist etwas<br />
ganz Beson<strong>der</strong>es und hat me<strong>in</strong> Leben<br />
bereichert.“ So sehr er se<strong>in</strong>e pastoralen<br />
Tätigkeiten und Aufgaben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Seelsorge<br />
liebt, so sehr freut sich Baumann<br />
auf die Vorstandarbeit. Für ihn ist es Zeit,<br />
Berufliche Eckpunkte:<br />
1985 - 1987 Vikariat <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirchengeme<strong>in</strong>de Roxheim/Mandel<br />
1987 - 1989 Pastor im Hilfsdienst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirchengeme<strong>in</strong>de Sobernheim<br />
ab 1989<br />
ab 1992<br />
Den Garten hegt und<br />
pflegt Baumann, seien es<br />
die südländischen Blumen<br />
o<strong>der</strong> die heimischen<br />
Obstbäume. „Mit den<br />
Kirschen machen wir<br />
leckere Pfannkuchen“<br />
Son<strong>der</strong>dienststelle für Seelsorge <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
7. kreiskirchliche Pfarrstelle des Kirchenkreises An Nahe und Glan mit Schwerpunkt<br />
Seelsorge an den Bewohnern/-<strong>in</strong>nen des Rehabilitationszentrums Bethesda <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong> (RZB) und <strong>der</strong> Wohnungslosenhilfe <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> (WLH)<br />
2000 Berufung <strong>in</strong> die Geschäftsführung des RZB und <strong>der</strong> WLH<br />
e<strong>in</strong> Stück loszulassen und Neues an sich<br />
selbst zu entdecken. Personalentwicklung<br />
ist zum Beispiel e<strong>in</strong> Thema, das auf<br />
se<strong>in</strong>er Agenda als Theologe im Vorstand<br />
steht, die <strong>Stiftung</strong>skultur weiterzuentwickeln<br />
e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es. „Außerdem wird<br />
<strong>der</strong> Wettbewerb mit privaten Anbietern<br />
noch stärker werden. Wie können wir als<br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> direkt bei unseren<br />
Kund<strong>in</strong>nen und Kunden, also nah am<br />
Menschen, se<strong>in</strong> und gleichzeitig die Verträge<br />
unserer Mitarbeitenden so gestalten,<br />
dass sie gut davon leben können?“<br />
Das ist nur e<strong>in</strong>e Frage, die es <strong>in</strong> diesem<br />
Bereich zu beantworten gilt.<br />
Baumann nutzt das Jahr 2011 sozusagen<br />
als E<strong>in</strong>arbeitungsphase. „Ich sehe <strong>in</strong> Dr.<br />
Rippel e<strong>in</strong>en guten Partner im Vorstand.<br />
Es herrscht bereits jetzt e<strong>in</strong>e vertrauensvolle<br />
Basis zwischen uns. Vertrauen ist<br />
me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach das Wichtigste im<br />
Leben - und zwar <strong>in</strong> jeglicher H<strong>in</strong>sicht:<br />
zu Gott, zu den Menschen, die e<strong>in</strong>en umgeben,<br />
und zu sich selbst.“ Bis er 66 Jahre<br />
und zwei Monate alt ist, hat er das Amt<br />
des Theologen im Vorstand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> <strong>in</strong>ne – so steht es<br />
im Vertrag. Die T<strong>in</strong>te ist getrocknet, Pfr.<br />
Wolfgang Baumann ist berufen – von<br />
Gott, zu den Menschen, die ihn umgeben,<br />
und zum Theologen im Vorstand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong>.<br />
2007 Berufung zum Stellvertreter des Theologischen Vorstandes <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
18 offene tür 3 / 2011<br />
www.<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de<br />
19
magaz<strong>in</strong><br />
magaz<strong>in</strong><br />
Erstmalige Teilnahme an <strong>der</strong> Nacht <strong>der</strong> Kirche<br />
Die Kapelle im EVK – e<strong>in</strong>mal ganz an<strong>der</strong>s<br />
Zertifikat für <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>-, Jugend- und Familienhilfe <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
Beruf und Familie unter e<strong>in</strong>em Hut<br />
von Juliane Fricke-Kiwitt Bei <strong>der</strong> Saarbrücker<br />
Nacht <strong>der</strong> offenen Kirchen beteiligte<br />
sich das Evangelische Standkrankenhaus<br />
Saarbrücken (EVK) <strong>der</strong><br />
Saarland Kl<strong>in</strong>iken <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
zum ersten Mal. Das Thema <strong>der</strong> Nacht<br />
lautete: „De<strong>in</strong> ist <strong>der</strong> Tag und De<strong>in</strong> ist<br />
die Nacht“ (Psalm 74,16). Da zum EVK<br />
auch das Paul Marien Hospiz gehört,<br />
bekam die Krankenhauskapelle für diese<br />
Nacht den Titel „Hospizkirche“. Im<br />
Hospiz werden die Tage und Nächte oft<br />
beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong>tensiv und an<strong>der</strong>s als vorher<br />
erlebt, deshalb lautete das Motto im<br />
EVK: „An<strong>der</strong>e Tage und an<strong>der</strong>e Nächte“.<br />
Dieses galt es mit verschiedenen S<strong>in</strong>nen<br />
erfahrbar zu machen. Wenn Gäste<br />
<strong>in</strong> die Kapelle kamen, überraschte sie<br />
e<strong>in</strong>e Licht<strong>in</strong>stallation, die den Raum <strong>in</strong><br />
blau, rot, gelb o<strong>der</strong> grün tauchte. Der<br />
Super<strong>in</strong>tendent des Kirchenkreises Saar-<br />
West, Christian Weyer, me<strong>in</strong>te dazu: „ So<br />
schön habe ich die Kapelle noch nie erlebt.“<br />
Zu je<strong>der</strong> vollen Stunde gaben zwei<br />
Künstler<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong> Klangschalenkonzert.<br />
Eher leise schwebten die Töne durch den<br />
Raum und verän<strong>der</strong>ten damit den Klang.<br />
Die Kapelle des Evang. Stadtkrankenhauses Saarbrücken erstrahlte bei <strong>der</strong> Nacht <strong>der</strong> Kirchen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em beson<strong>der</strong>en Licht<br />
Fasz<strong>in</strong>iert, teilweise <strong>in</strong> sich versunken,<br />
lauschten die Zuhörer<strong>in</strong>nen und Zuhörer<br />
den Klängen. Zwischen den Konzerten<br />
nutzten viele die Möglichkeit, ihren<br />
Erlebnissen und E<strong>in</strong>drücken von „an<strong>der</strong>en<br />
Tagen” und „an<strong>der</strong>en Nächten“ auf<br />
Le<strong>in</strong>wänden und mit verschiedenen Materialien<br />
Gestalt zu geben. Es entstanden<br />
zwei geme<strong>in</strong>schaftlich gestaltete Objekte,<br />
die jetzt im Paul Marien Hospiz zu<br />
sehen s<strong>in</strong>d. Die ruhige, meditative Stimmung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kapelle tat den Gästen gut.<br />
E<strong>in</strong>ige blieben sogar die ganze „Nacht“<br />
über dabei und genossen diese „an<strong>der</strong>e“<br />
Zeit, die durch vorgelesene Texte immer<br />
wie<strong>der</strong> zum Nachdenken anregte.<br />
(sh) 265 Arbeitgeber aus ganz<br />
Deutschland erhielten <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> die Zertifikate<br />
zum Audit „berufundfamilie“, die<br />
dem Betrieb Familienfreundlichkeit besche<strong>in</strong>igen.<br />
Mit dabei: Rudolf Weber, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>-, Jugend- und<br />
Familienhilfe <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> (KJF).<br />
Die KJF unterhält E<strong>in</strong>richtungen für <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>,<br />
Jugendliche und junge Erwachsene<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt und im Kreis Bad Kreuznach,<br />
im Kreis Birkenfeld sowie <strong>in</strong> Hüttenberg-<br />
Rechtenbach (Hessen). „Die Auditierung<br />
soll das Bewusstse<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>e bessere Vere<strong>in</strong>barkeit<br />
von Beruf und Familie bei den<br />
Beschäftigten und den Führungskräften<br />
stärken“, sagt Weber. Um die Balance<br />
zwischen betrieblichen Erfor<strong>der</strong>nissen<br />
und den Belangen <strong>der</strong> Beschäftigten sicherzustellen,<br />
war die Mitarbeitervertretung<br />
<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
<strong>in</strong> den <strong>in</strong>tensiven, halbjährigen Arbeitsprozess<br />
auf dem Weg zur Zertifizierung<br />
e<strong>in</strong>gebunden. Neben schon vorhandenen<br />
Mitteln wie Arbeitszeitkonten, die den<br />
Mitarbeitenden e<strong>in</strong>en möglichst flexiblen<br />
Umgang mit <strong>der</strong> eigenen Arbeitszeit und<br />
die Integration <strong>in</strong>dividueller Wünsche im<br />
Alltag erlauben, wurden fast 30 weitere<br />
Maßnahmen festgeschrieben, die bis zur<br />
Rezertifizierung 2014 erreicht werden<br />
sollen. So sollen Angebote entwickelt<br />
werden, die Beschäftigte auf familiär bed<strong>in</strong>gte<br />
Auszeiten vorbereiten: Wie lässt<br />
Peter H<strong>in</strong>tze, Parlamentarischer Staatssekretär (r.),<br />
überreicht KJF-Geschäftsführer Rudi Weber (l.) das<br />
Zertifikat beim Bundesm<strong>in</strong>ister für Wirtschaft und<br />
Technologie<br />
sich e<strong>in</strong> regelmäßiger Kontakt während<br />
<strong>der</strong> Auszeiten aufrecht erhalten, um die<br />
Rückkehr zu erleichtern?<br />
Qualifiziertes Personal gew<strong>in</strong>nen<br />
Angesichts des deutlichen Fachkräftemangels<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>- und Jugendhilfe<br />
erhofft sich Weber höhere Attraktivität<br />
als Arbeitgeber: „Unsere Kunden schätzen<br />
die Qualität unserer pädagogischen<br />
Leistungen. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d wir <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Weiterentwicklung gehemmt, weil<br />
überall qualifiziertes Personal fehlt.“ Um<br />
mit dem attraktiven Arbeits- und Lebensumfeld<br />
für junge Berufstätige <strong>in</strong> den<br />
Städten konkurrieren zu können, möchte<br />
er – wo immer möglich – punkten: „Flexible,<br />
bedarfsgerechte <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>betreuungsangebote<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Voraussetzung dafür,<br />
dass die Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und<br />
Beruf gel<strong>in</strong>gt.“ Am Standort Bad Kreuznach<br />
bietet die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>-, Jugend- und<br />
Familienhilfe <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> den<br />
Mitarbeitenden <strong>der</strong> Geschäftsbereiche<br />
<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Betreuungsmöglichkeiten<br />
<strong>in</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>krippe, <strong>in</strong>tegrativem <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>garten<br />
und Hort. Geme<strong>in</strong>sam mit <strong>der</strong> Stadt<br />
Bad Kreuznach soll <strong>in</strong> Kürze das Modell<br />
e<strong>in</strong>er Krippe mit erweiterten Öffnungszeiten<br />
geprüft werden. Damit könnten<br />
für die zahlreichen Beschäftigen, die <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Gesundheitswirtschaft tätig s<strong>in</strong>d,<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>krippenplätze auch zu Früh- und<br />
Spätdienstzeiten zur Verfügung gestellt<br />
werden.<br />
Landesweit e<strong>in</strong>malige Kooperation<br />
Fach Diakonie/Sozialwesen <strong>in</strong> Meisenheim<br />
Diese vier Schüler<strong>in</strong>nen schlossen am Paul-Schnei<strong>der</strong>-Gymnasium das Fach Diakonie/Sozialwesen ab<br />
(hs) Sie sagen „Bis bald!“, nicht „Lebwohl“:<br />
Jan<strong>in</strong>a Blum (v. oben l<strong>in</strong>ks i. Uhrzeigers<strong>in</strong>n),<br />
Franziska Zimmermann,<br />
Jan<strong>in</strong>e Schwehm und Maleen Becker<br />
haben am Paul-Schnei<strong>der</strong>-Gymnasium<br />
(PSG) Meisenheim das Fach Diakonie/<br />
Sozialwesen abgeschlossen. Im Bodelschw<strong>in</strong>gh-Zentrum<br />
Meisenheim sammelten<br />
sie Erfahrungen im Umgang mit<br />
Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen. Ihnen<br />
wurden auch die Grundlagen sozialer<br />
Arbeit o<strong>der</strong> historische H<strong>in</strong>tergründe erläutert.<br />
Das Fach Diakonie/Sozialwesen<br />
ist e<strong>in</strong>e Kooperation zwischen PSG und<br />
den Heilpädagogischen E<strong>in</strong>richtungen<br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong>. Das Projekt wird<br />
vom Land Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz mitgetragen<br />
und ist landesweit e<strong>in</strong>malig.<br />
Projektwoche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bethesda-Schule<br />
Wer will fleißige Handwerker sehn …<br />
Das Projekt „Auto und Technik“ wurde vor allem von den Jungs sehr gut angenommen<br />
von Dorle Klöckner Zahlreiche fleißige<br />
Handwerker/-<strong>in</strong>nen konnte man <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Projektwoche <strong>der</strong> Bethesda Schule des<br />
Rehabilitationszentrums <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
bestaunen. Manche bepflanzten<br />
Blumentöpfe, an<strong>der</strong>e lernten den alten<br />
Beruf des Müllers kennen. Großen Andrang<br />
fand das Projekt „Auto und Technik“.<br />
Die Teilnehmenden führten am Präsentationstag<br />
e<strong>in</strong>drucksvoll ihre Solarmobile<br />
vor. Ebenfalls sehr begehrt war das<br />
Projekt „Filzen“, bei dem Schmuckstücke<br />
kreiert wurden. Fürs leibliche Wohl sorgten<br />
die Gruppen „Kochen“ und „Backen“.<br />
Insgesamt waren 13 Projektgruppen an<br />
vier Tagen aktiv. Zum Abschluss konnten<br />
die Eltern und an<strong>der</strong>e Gäste sich e<strong>in</strong><br />
Bild davon machen. Höhepunkte waren<br />
unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> musikalische Beitrag<br />
<strong>der</strong> Gruppe „Instrumentenbau“ und die<br />
Raketenzündung <strong>der</strong> Gruppe „Naturwissenschaften“.<br />
E<strong>in</strong> breites Spektrum<br />
an Angeboten vermittelte e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>teressanten<br />
E<strong>in</strong>druck zur Kreativität <strong>der</strong> teilnehmenden<br />
Schüler/-<strong>in</strong>nen und Lehrer/<br />
-<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Bethesda Schule.<br />
20 offene tür 3 / 2011<br />
www.<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de<br />
21
magaz<strong>in</strong> magaz<strong>in</strong> spurensuche<br />
Geme<strong>in</strong>same Projekttage von <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n mit und ohne Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen<br />
Wichtiger Beitrag zur Inklusion<br />
(hs) Oftmals s<strong>in</strong>d es die Kle<strong>in</strong>en, die<br />
den Großen ‘was vormachen: So war’s<br />
auch beim Präsentationstag <strong>der</strong> Astrid-L<strong>in</strong>dgren-Grundschule<br />
(ALG) und<br />
<strong>der</strong> Bodelschw<strong>in</strong>gh Schule <strong>in</strong> Meisenheim.<br />
An beiden Schulen hatten sich<br />
die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler tagelang<br />
mit Projekten beschäftigt, die sie dann<br />
stolz den staunenden Eltern präsentierten.<br />
Premiere feierte diesmal e<strong>in</strong>e ganz<br />
beson<strong>der</strong>e Zusammenarbeit <strong>der</strong> beiden<br />
Schulen: „21 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> mit geistiger und<br />
körperlicher Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, die die Bodelschw<strong>in</strong>gh<br />
Schule <strong>der</strong> Heilpädagogischen<br />
E<strong>in</strong>richtungen <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
besuchen, haben an den Projekten<br />
mitgearbeitet“, erklärte Grundschulrektor<strong>in</strong><br />
Gabriele We<strong>in</strong>sheimer. „Das war<br />
für alle e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Erfahrung.“ Ob<br />
Papierschöpfen, Nähen und Filzen, Fan-<br />
Auch Ste<strong>in</strong>e können riechen: „Was weißt du über Ste<strong>in</strong>e“ lautete e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Projekte<br />
Integrationsbetriebe bilden erstmals aus<br />
(red) Erstmals <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />
bieten die Integrationsbetriebe <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong> gGmbH (Ikd) zwölf<br />
jungen Menschen mit körperlichen<br />
o<strong>der</strong> psychischen E<strong>in</strong>schränkungen die<br />
Chance, e<strong>in</strong>e duale Ausbildung zum/<br />
tasietiere aus Pappe basteln – geme<strong>in</strong>sam<br />
führten die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> ihre Projekte<br />
durch und lernten so auch vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />
Zusammenarbeit weiterentwickeln<br />
„E<strong>in</strong> wichtiger Beitrag zur schulischen<br />
Inklusion“, waren sich alle Beteiligten<br />
sicher. „Aber auch für künftige Projekte<br />
haben wir wichtige Erfahrungen gesammelt“,<br />
so Bodelschw<strong>in</strong>gh-Rektor<strong>in</strong> Marion<br />
Klöwer. „Für die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />
waren die Arbeitsphasen recht<br />
lang, längere Pausen waren nötig. Doch<br />
Motivation und Kreativität zeigten alle<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>.“ Nach e<strong>in</strong>er Analyse <strong>der</strong> <strong>in</strong>klusiven<br />
Projekttage soll die Zusammenarbeit<br />
weiterentwickelt werden. „Der<br />
Kontakt zum Bodelschw<strong>in</strong>gh Zentrum<br />
besteht schon seit längerer Zeit“, sagte<br />
We<strong>in</strong>sheimer. „In <strong>der</strong> AG ,Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>’<br />
zur Fachpraktiker/-<strong>in</strong> im Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igungshandwerk<br />
zu absolvieren. Das<br />
am 1. September gestartete Projekt<br />
läuft <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />
Agentur für Arbeit, dem Integrationsamt<br />
und <strong>der</strong> Berufsbildenden Schule<br />
Hasen zum Anfassen gab es beim Präsentationstag<br />
an <strong>der</strong> Astrid-L<strong>in</strong>dgren-Grundschule<br />
spielten und lernten die Grundschüler<br />
geme<strong>in</strong>sam. Das soll auf verschiedenen<br />
Wegen weitergeführt werden.“ E<strong>in</strong>e<br />
Möglichkeit sei e<strong>in</strong>e wöchentliche AG<br />
im Bodelschw<strong>in</strong>gh Zentrum, wobei die<br />
Heilpädagogischen E<strong>in</strong>richtungen den<br />
Transport <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> von <strong>der</strong> Grundschule<br />
<strong>in</strong>s Zentrum und zurück übernehmen.<br />
„Ihr habt euch toll e<strong>in</strong>gebracht.<br />
E<strong>in</strong> ganz großer Dank geht auch an alle<br />
Eltern und Helfer“, rief We<strong>in</strong>sheimer<br />
den rund 500 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n und Eltern bei <strong>der</strong><br />
Eröffnung zu. Die Gäste sahen sich an<br />
den Ständen um und betrachteten die<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Projektwoche. Neben<br />
E<strong>in</strong>zelprojekten wie Jahreszeitenbäume<br />
und Schach wurden die Aufführung des<br />
S<strong>in</strong>gspiels „Gruffalo“ und die Taschenmodenschau<br />
beklatscht. Etwas ruhiger,<br />
aber nicht weniger fantasievoll, g<strong>in</strong>g<br />
es beim Präsentationstag <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bodelschw<strong>in</strong>gh<br />
Schule zu: Dort wurden e<strong>in</strong><br />
„Wildbienenhotel“ eröffnet - die ersten<br />
„Hotelgäste“ s<strong>in</strong>d schon e<strong>in</strong>gezogen - ,<br />
Cocktails gemixt und Theater gespielt.<br />
Konrektor<strong>in</strong> Eva M. Braun betonte den<br />
pädagogischen Wert <strong>der</strong> Projektwoche:<br />
„In unserer Lehrküche haben wir uns<br />
beispielsweise mit kreativem Frühstücken<br />
befasst. So gehen wir spielerisch<br />
an das Thema Ernährung heran.“<br />
Bad Kreuznach. Ausgebildet werden die<br />
Jugendlichen im Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igungs-<br />
Service <strong>der</strong> Ikd. Hier s<strong>in</strong>d über 150<br />
Mitarbeitende beschäftigt, rund 40<br />
Prozent davon s<strong>in</strong>d Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen.<br />
Vorbereitung auf Schulzeit<br />
Großes Indianer-Tamtam im SPZ<br />
Das Sozialpädiatrische Zentrum <strong>in</strong> Simmern war für e<strong>in</strong>en Nachmittag komplett <strong>in</strong> Indianerhand<br />
Willkommen auf Gottes Welt!<br />
Hunsrück Kl<strong>in</strong>ik begrüßt 200. Baby<br />
Hebamme Isabell Brausch (r.) gratulierte Familie<br />
Becker im Namen des gesamten Teams <strong>der</strong> Abteilung<br />
für Geburtshilfe an <strong>der</strong> Simmerner Hunsrück<br />
Kl<strong>in</strong>ik zu Baby Ida<br />
von Dieter Irblich Wie jedes Jahr führte<br />
das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ)<br />
des Rehabilitationszentrums Bethesda<br />
<strong>in</strong> Simmern e<strong>in</strong>en Therapienachmittag<br />
für <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> mit Entwicklungsproblemen<br />
durch. Das diesjährige Motto lautete<br />
„Indianer“. Dazu waren 50 Jungen und<br />
Mädchen e<strong>in</strong>geladen, die aufgrund von<br />
Entwicklungsrückständen <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung<br />
auf dem Schmiedelgelände<br />
Ergotherapie, Logopädie o<strong>der</strong> Heilpädagogische<br />
Frühför<strong>der</strong>ung erhalten und im<br />
Sommer dieses Jahres e<strong>in</strong>geschult wurden.<br />
Über Monate beziehungsweise Jahre<br />
hatten sich die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />
<strong>in</strong>dividuellen För<strong>der</strong>plans auf den Schulbesuch<br />
vorbereitet, kamen regelmäßig<br />
zu Behandlungen und übten mit ihren<br />
Eltern zu Hause unter fachlicher Anleitung<br />
schulvorbereitende Fertigkeiten.<br />
Jetzt war es endlich soweit, das Gelernte<br />
unter Beweis zu stellen. Dazu hatten die<br />
SPZ-Mitarbeitenden e<strong>in</strong>en Parcours aufgebaut,<br />
auf dem Mut, Geschicklichkeit,<br />
sprachliche Fertigkeiten und Denkvermögen<br />
gefor<strong>der</strong>t waren. Assistiert von ihren<br />
Eltern absolvierten die kle<strong>in</strong>en Indianer/-<br />
<strong>in</strong>nen alle Anfor<strong>der</strong>ungen mit Bravour.<br />
Bereichsstellenleiter Diplom-Psychologe<br />
Dieter Irblich dankte den Eltern für das<br />
Vertrauen und wünschte allen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n<br />
e<strong>in</strong>en guten Schulstart.<br />
von Sab<strong>in</strong>e Görgen Sie heißt Ida, ist<br />
4.340 Gramm schwer, 58 Zentimeter<br />
groß und erblickte am 18. August<br />
2011 um 10:44 Uhr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hunsrück<br />
Kl<strong>in</strong>ik <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> das Licht<br />
<strong>der</strong> Welt. Damit ist <strong>der</strong> Wonneproppen<br />
das 200. Baby im Jahr 2011 im Simmerner<br />
Krankenhaus. Das Jubiläumsbaby<br />
ist das zweite K<strong>in</strong>d von Familie Becker<br />
aus Tiefenbach. Der knapp zweijährige<br />
große Bru<strong>der</strong> Anton freut sich mit Papa<br />
und Mama über die kle<strong>in</strong>e Schwester.<br />
Diakon<strong>in</strong> Heike Gatzke,<br />
Mobiler Rehabilitationsdienst, RZB<br />
Älteste <strong>der</strong> Diakonischen<br />
Geme<strong>in</strong>schaft Paul<strong>in</strong>um<br />
Wir achten das Recht<br />
auf Selbstbestimmung<br />
„Das Thema hängt mir zu den Ohren raus!<br />
Wer kann schon se<strong>in</strong> Leben selbst bestimmen?“<br />
Diese Bemerkung schnappte ich<br />
neulich auf. Irgendwie getroffen davon,<br />
habe ich mich gefragt, wie es um me<strong>in</strong>e<br />
Selbstbestimmung bestellt ist. Suche ich<br />
mir alles freiwillig aus? Ne<strong>in</strong>, muss ich<br />
feststellen, wenn ich Selbstbestimmung<br />
als völlige Unabhängigkeit def<strong>in</strong>iere. Aber<br />
Selbstbestimmung gestaltet sich nun nicht<br />
im menschenleeren Raum. So waren immer<br />
wie<strong>der</strong> Freunde, Kollegen, Vorgesetzte für<br />
mich da, die mich zu bestimmten Schritten<br />
ermutigt haben. Entschieden habe ich<br />
letztlich selbst.<br />
Schaue ich auf me<strong>in</strong>e Arbeit im Mobilen<br />
Reha-Dienst und frage nach <strong>der</strong> Selbstbestimmung<br />
unserer Patienten, so erlebe ich,<br />
wie schwer es e<strong>in</strong>erseits ist, zu erkennen,<br />
was diese Menschen wünschen und brauchen.<br />
An<strong>der</strong>erseits gel<strong>in</strong>gt dies e<strong>in</strong>fach,<br />
wenn man ihnen Zeit und Zuwendung gibt.<br />
„Was willst du, dass ich für dich tun soll?“,<br />
So spricht Jesus zu dem bl<strong>in</strong>den Bartimäus.<br />
Jesus „heilt nicht e<strong>in</strong>fach drauf los“. Er<br />
wendet sich Bartimäus zu und fragt, was<br />
er eigentlich will! Das Recht <strong>der</strong> eigenen<br />
Bestimmung setzt Bartimäus schreiend<br />
gegen diejenigen durch, die ihn übersehen<br />
bzw. ihn lieber am Rande <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
sehen wollen. Bartimäus verschafft sich<br />
Gehör und rückt <strong>in</strong> die Mitte <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />
Er wird geheilt.<br />
Ehrlich: Wie oft s<strong>in</strong>d wir die (Betriebs-)Bl<strong>in</strong>den,<br />
die Wünsche und Bedürfnisse an<strong>der</strong>er<br />
übersehen? Da muss auch schon mal<br />
jemand laut werden, sich beschweren, um<br />
se<strong>in</strong> Recht e<strong>in</strong>zufor<strong>der</strong>n. Mir hängen nach<br />
13 Jahren Mobile Reha die Menschen mit<br />
ihrem Recht auf Selbstbestimmung nicht<br />
zu den Ohren raus. Sie liegen mir immer<br />
noch <strong>in</strong> den Ohren und am Herzen!<br />
22 offene tür 3 / 2011<br />
www.<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de<br />
23
engagement<br />
engagement<br />
Danke für die Unterstützung<br />
(bs) Wir freuen uns über die zahlreichen<br />
großen und kle<strong>in</strong>en Spenden an<br />
die <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong>, die<br />
unmittelbar Menschen zugute kommen.<br />
Mit Ihrer Gabe helfen Sie, Projekte<br />
für Menschen <strong>in</strong> Ihrer Nähe umzusetzen.<br />
Bei allen Spen<strong>der</strong><strong>in</strong>nen und<br />
Spen<strong>der</strong>n bedanken wir uns herzlich<br />
für ihre Gaben und Begleitung unserer<br />
Arbeit.<br />
E<strong>in</strong>e Spende <strong>in</strong> Höhe von 395 Euro erhielt das Brustzentrum<br />
an <strong>der</strong> Hunsrück Kl<strong>in</strong>ik <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
vom Friseursalon Krüger aus Sohren<br />
Der Vere<strong>in</strong> „Jannis Sternschnuppe“ spendet 500 Euro<br />
für e<strong>in</strong>e Beatmungspuppe für die <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>abteilung<br />
des Diakonie Krankenhauses <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
Mo<strong>der</strong>ne Technik für Hüttenberg<br />
RWE spendet Medienausstattung<br />
Arm<strong>in</strong> Dönnhoff, Geschäftsführer <strong>der</strong> Heilpädagogischen E<strong>in</strong>richtungen, die stellv. Leiter<strong>in</strong> Wohnen Nicole Golm,<br />
Leiter Service Jan Tressel, He<strong>in</strong>rich Kusenbach von <strong>der</strong> RWE und Leiter Wohnen Udo Gresför<strong>der</strong> (stehend v.l.)<br />
freuen sich mit den Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohnern des Hüttenbergs über die neue Medienausstattung<br />
(hs) Ohne mo<strong>der</strong>ne Technik läuft<br />
heute nichts mehr. So auch im neuen<br />
Gebäude <strong>der</strong> Heilpädagogischen E<strong>in</strong>richtungen<br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> auf<br />
dem Hüttenberg: „Das Haus, das wir im<br />
vergangenen September e<strong>in</strong>geweiht haben,<br />
ist e<strong>in</strong> wichtiger Treffpunkt“, erklärt<br />
Geschäftsführer Arm<strong>in</strong> Dönnhoff, „doch<br />
bisher fehlte noch die ebenfalls wichtige,<br />
aber sehr teure Medientechnik.“ Das hat<br />
sich nun geän<strong>der</strong>t: Die RWE Vertriebs-<br />
AG spendete 2.500 Euro für die mediale<br />
Ausstattung. He<strong>in</strong>rich Kusenbach ist<br />
zuständig für die RWE-Firmenkunden<br />
am Standort Bad Kreuznach und überzeugte<br />
sich selbst von <strong>der</strong> Verwendung<br />
<strong>der</strong> Spende auf dem Hüttenberg. „Wir<br />
verzichten schon seit e<strong>in</strong>igen Jahren<br />
auf Weihnachtsgeschenke für unsere<br />
Geschäftspartner und unterstützen mit<br />
dem gesparten Geld regionale Institutionen<br />
mit sozialem Charakter. Und hier<br />
sehe ich, dass das Geld wirklich gut angelegt<br />
ist.“ Le<strong>in</strong>wand, Beamer, BluRay-<br />
Player und Mikrofonanlage können nun<br />
für die Bewohner bei den tagesstrukturierenden<br />
Angeboten, aber auch bei<br />
Veranstaltungen wie dem Sommerfest,<br />
gute Dienste leisten.<br />
Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und frühk<strong>in</strong>dliche Bildungsangebote för<strong>der</strong>n<br />
KD-Bank-<strong>Stiftung</strong> unterstützt mit 3.400 Euro<br />
Bücherflohmarkt ist Publikumsmagnet<br />
Ehrenamtliche sammeln 12.160 Euro<br />
Das Team des Bücherflohmarkts übergab e<strong>in</strong>en großen Check an die Wohnungslosenhilfe <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
von Jörg Kaiser-Domidian „Es ist wun<strong>der</strong>bar,<br />
dass die Ehrenamtlichen sich so<br />
stark bei uns engagieren“, betont Diakon<br />
Jörg Kaiser-Domidian, Dienststellenleiter<br />
<strong>der</strong> Eremitage <strong>der</strong> Wohnungslosenhilfe<br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> (WLH). Unzählige<br />
Stunden verbr<strong>in</strong>gen Rita Ehrhardt,<br />
Barbara Schadwill und Annett Ehrhardt<br />
mit dem Annehmen, Sortieren und Verkaufen<br />
<strong>der</strong> Bücher. Das feste Team wird<br />
immer wie<strong>der</strong> von fleißigen Helfer<strong>in</strong>nen<br />
und Helfern und seit diesem Jahr dauerhaft<br />
durch Hans-Werner Hoffmann<br />
unterstützt. E<strong>in</strong>e Mühe, die sich lohnt,<br />
denn jetzt konnten die drei Ehrenamtlichen,<br />
die sich im Dauere<strong>in</strong>satz bef<strong>in</strong>den,<br />
symbolisch e<strong>in</strong>en Scheck <strong>in</strong> Höhe von<br />
12.160 Euro an die WLH übergeben. Viele<br />
Stammkunden/-<strong>in</strong>nen f<strong>in</strong>den seit Jahren<br />
am ersten Samstag im Monat zwischen<br />
9.30 Uhr und 14 Uhr den Weg zur Eremitage,<br />
um sich für günstiges Geld mit<br />
Literatur zu versorgen. Nach Herzenslust<br />
kann man <strong>in</strong> den Regalen und auf den Tischen<br />
nach Raritäten stöbern.<br />
Freizeitangebote verwirklichen<br />
„In diesem Jahr sollen die Spendenmittel<br />
für Verbesserungen im Wohnumfeld <strong>der</strong><br />
Eremitage verwendet werden“, <strong>in</strong>formiert<br />
Kaiser-Domidian. „Das kostet viel Geld<br />
und kann durch die Unterstützung des<br />
Bücherflohmarkts umgesetzt werden.“<br />
Für attraktive Freizeitangebote wird mit<br />
den Spendenmitteln gesorgt. Diesmal<br />
soll e<strong>in</strong>e Grillhütte entstehen. Außerdem<br />
werden Freizeitaktivitäten angeboten, die<br />
sonst nicht f<strong>in</strong>anziert werden können –<br />
im vergangenen Jahr e<strong>in</strong>e Freizeit <strong>in</strong> den<br />
Bergen. Für viele war dies die erste große<br />
Reise <strong>in</strong> ihrem Leben. Schon bald besteht<br />
wie<strong>der</strong> die Möglichkeit, sich beim Bücherflohmarkt<br />
mit frischen Büchern zu<br />
versorgen. Am Samstag, 1. Oktober 2011<br />
s<strong>in</strong>d die Türen wie<strong>der</strong> offen.<br />
(bs) Mit 3.400 Euro unterstützt die KD-<br />
Bank-<strong>Stiftung</strong> das Projekt „Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />
und frühk<strong>in</strong>dliche Bildungsangebote<br />
<strong>in</strong> Familien von alle<strong>in</strong>erziehenden<br />
Müttern mit Handicap“. Mit diesem Angebot<br />
will die Mutter-K<strong>in</strong>d-Gruppe Kirn <strong>der</strong><br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>-, Jugend- und Familienhilfe <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong> (KJF) vier Familien begleiten<br />
und ihnen bei <strong>der</strong> Erziehung ihrer <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong><br />
helfen. „Wir haben <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung festgestellt,<br />
dass zunehmend mehr Mütter mit<br />
Handicaps zu uns kommen. Diesen Frauen<br />
wollen wir e<strong>in</strong> spezielles Angebot machen,<br />
das ihnen hilft, sich <strong>in</strong> das Geme<strong>in</strong>wesen<br />
zu <strong>in</strong>tegrieren“, berichtet Ursula Buchholz,<br />
Pädagogische Leiter<strong>in</strong> des <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>- und Jugendheims<br />
Nie<strong>der</strong>wörresbach <strong>der</strong> KJF. Mit<br />
den Mitarbeitenden <strong>der</strong> KJF besuchen die<br />
jungen Mütter Veranstaltungen wie Babyschwimmen,<br />
Babymassage, musikalische<br />
Früherziehung und Ernährungskurse. Dabei<br />
tra<strong>in</strong>ieren die Frauen alltägliche Situ-<br />
Die Spende kommt den Mutter-K<strong>in</strong>d-Gruppen <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>-, Jugend- und Familienhilfe <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> zugute<br />
ationen mit ihren <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n. Im Fokus steht<br />
das Handeln und nicht nur das Reden über<br />
frühk<strong>in</strong>dliche Gesundheit, För<strong>der</strong>ung und<br />
Entwicklung. Insgesamt betreut die KJF<br />
19 alle<strong>in</strong>erziehende Mütter mit <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n <strong>in</strong><br />
drei Wohngruppen. Bei rund e<strong>in</strong>em Viertel<br />
handelt es sich um Mütter mit geistigen<br />
Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen. Die Wohngruppen<br />
bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> den Landkreisen Birkenfeld<br />
und Bad Kreuznach. Die KD-Bank-<br />
<strong>Stiftung</strong> schüttete 2011 164.000 Euro<br />
für Kirche und Diakonie aus. Die Erträge<br />
des <strong>Stiftung</strong>skapitals aus dem Jahr 2010<br />
fließen <strong>in</strong> 80 verschiedene Projekte aus<br />
dem Bereich „Arbeit mit <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n“ und zur<br />
Erhaltung kirchlicher Bausubstanz.<br />
24 offene tür 3 / 2011<br />
25<br />
www.<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de
engagement<br />
ihre hilfe<br />
vorschau<br />
Diakonissenstiftung freut sich über wachsenden Kapitalstock<br />
Der Vorstand <strong>der</strong> Diakonissenstiftung „In Würde leben - In Würde sterben“: Pfr. Dietrich Humrich, Schwester<br />
Brigitte Lengert und Dr. Frank Rippel (v. l.)<br />
(bs) Im Jahr 2010 ist <strong>der</strong> Kapitalstock<br />
<strong>der</strong> Diakonissenstiftung <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong> „In Würde leben – In Würde<br />
sterben“ auf 937.173,45 Euro angewachsen.<br />
Seit <strong>der</strong> Gründung hat sich<br />
das <strong>Stiftung</strong>skapital damit fast verzehnfacht.<br />
Der Vorstand <strong>der</strong> Bürgerstiftung,<br />
Schwester Brigitte Lengert, Pfarrer Dietrich<br />
Humrich und Dr. Frank Rippel (ge-<br />
Boehr<strong>in</strong>ger Ingelheim unterstützt Diakonie Werkstätten <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
Durch Malen Persönlichkeit för<strong>der</strong>n<br />
Frohe Gesichter bei <strong>der</strong> Scheckübergabe<br />
Insgesamt 3.000 Euro haben Mitarbeitende<br />
von Boehr<strong>in</strong>ger Ingelheim an zwei<br />
Werkstätten für beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te Menschen<br />
übergeben. Das Geld spendete die Belegschaft<br />
von Boehr<strong>in</strong>ger Ingelheim zu gleichen<br />
Teilen an die Diakonie Werkstätten<br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> und das Haus<br />
Alexan<strong>der</strong> aus Bad Neuenahr-Ahrweiler.<br />
Anlass war die Ausstellung „Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te<br />
Menschen malen“, die Anfang des<br />
Jahres <strong>in</strong> Ingelheim zu sehen war. Beide<br />
E<strong>in</strong>richtungen wollen die Spenden <strong>in</strong><br />
Maltherapien <strong>in</strong>vestieren. Seit 30 Jahren<br />
veranstaltet das Ma<strong>in</strong>zer Landesamt für<br />
Soziales, Jugend und Versorgung e<strong>in</strong>en<br />
Malwettbewerb für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen.<br />
Die schönsten Bil<strong>der</strong> daraus<br />
ersche<strong>in</strong>en im Kalen<strong>der</strong> „Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te<br />
Menschen malen“. Damit aber noch mehr<br />
<strong>der</strong> rund 1.000 e<strong>in</strong>gesandten Bil<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />
breites Publikum f<strong>in</strong>den, konzipierte das<br />
Landesamt die Ausstellung.<br />
Für die Mitarbeitenden <strong>in</strong> Ingelheim lagen<br />
2.000 Exemplare des Kalen<strong>der</strong>s kostenlos<br />
aus. Viele bedankten sich dafür mit<br />
e<strong>in</strong>er Spende. „Ich freue mich sehr, dass<br />
schäftsführend) freuen sich über diese<br />
positive Entwicklung. Das II. Rhe<strong>in</strong>ische<br />
Diakonissenmutterhaus hatte die <strong>Stiftung</strong><br />
gegründet, um die Senioren- und<br />
Hospizarbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong> langfristig zu unterstützen und<br />
zu för<strong>der</strong>n.<br />
Als Ober<strong>in</strong> des II. Rhe<strong>in</strong>ischen Mutterhauses<br />
vertritt Schwester Brigitte Lengert<br />
die Schwestern aus Bad Kreuznach<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bürgerstiftung. „Insbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>der</strong> tatkräftigen Unterstützung <strong>der</strong><br />
Schwestern ist es zu verdanken, dass<br />
das <strong>Stiftung</strong>skapital <strong>in</strong> den vergangen<br />
Jahren so enorm angewachsen ist“,<br />
s<strong>in</strong>d sich Humrich und Rippel e<strong>in</strong>ig.<br />
Derzeit werden alle Kapitalerträge zur<br />
seelsorgerlichen Begleitung von Menschen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> letzten Lebensphase verwendet.<br />
„Unsere Vision ist es: In allen<br />
Hospizen und Seniorene<strong>in</strong>richtungen<br />
e<strong>in</strong>e halbe Seelsorgestelle bezahlen zu<br />
können. Derzeit ist die <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong> Träger<strong>in</strong> von zwei Hospizen<br />
und sechs Seniorene<strong>in</strong>richtungen“,<br />
sagt Humrich. „Wir s<strong>in</strong>d froh, dass<br />
so viele Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger unsere<br />
Idee mit kle<strong>in</strong>en und großen Zustiftungen<br />
unterstützen. Die Diakonissenstiftung<br />
wird es noch geben, wenn <strong>in</strong> Bad<br />
Kreuznach ke<strong>in</strong>e Diakonissen mehr s<strong>in</strong>d<br />
und wir bleiben <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung“, fügt<br />
Schwester Brigitte h<strong>in</strong>zu.<br />
die Ausstellung und <strong>der</strong> Kalen<strong>der</strong> bei unseren<br />
Mitarbeitenden so gut ankamen.<br />
Die Spende ist Ausdruck von Wertschätzung<br />
und Anerkennung <strong>der</strong> herausragenden<br />
Leistungen <strong>der</strong> Künstler“, sagte Olaf<br />
Guttzeit, Arbeitgeberbeauftragter für die<br />
Belange schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter Menschen<br />
bei Boehr<strong>in</strong>ger Ingelheim. Pfr. Gerd Biesgen,<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> Diakonie Werkstätten<br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> dankte für<br />
die Unterstützung durch die Boehr<strong>in</strong>ger<br />
Ingelheim-Mitarbeitenden. Die Menschen<br />
mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen aus den Werkstätten<br />
nähmen regelmäßig am Malwettbewerb<br />
des Landesamtes teil. Manche Werke seien<br />
auch schon im Kalen<strong>der</strong> veröffentlicht<br />
worden. „Das Malen trägt zur Persönlichkeitsför<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen<br />
bei“, sagte Biesgen.<br />
Bank für Kirche und Diakonie – KD-Bank,<br />
Spendenkonto 55115, BLZ 350 601 90<br />
Spenden, Zustiftungen und Nachlässe: Die <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> ist auf die Hilfe von Freund<strong>in</strong>nen<br />
und Freunden angewiesen. Sie unterstützen unsere Arbeit durch Geld- und Sachzuwendungen, durch Vermächtnisse<br />
und Zustiftungen. Diese Hilfen kommen unmittelbar den Menschen zugute, die Dienste <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> und ihrer Geschäftsbereiche <strong>in</strong> Anspruch nehmen. Wir s<strong>in</strong>d verpflichtet, Spenden<br />
zeitnah zu verwenden. Wenn Sie <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> helfen wollen, beraten wir Sie gerne.<br />
Ebenso ist es möglich, sich persönlich von den vielfältigen Angeboten <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> kirchlichen <strong>Stiftung</strong><br />
e<strong>in</strong> Bild zu machen. Bitte nehmen Sie dazu Kontakt mit dem Referat Öffentlichkeitsarbeit auf (Telefon:<br />
0671 / 605 -3605). Diakon Georg Scheffler-Borngässer und Diakon Benedikt Schöfferle stehen Ihnen<br />
gerne zur Verfügung. Das Referat Öffentlichkeitsarbeit vermittelt Ihnen bei Bedarf auch Term<strong>in</strong>e bei Pfr. Dietrich<br />
Humrich o<strong>der</strong> Dr. Frank Rippel vom Vorstand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong>.<br />
Briefmarken sammeln: für die Diakonie Werkstätten Bad Kreuznach, Ansprechpartner: Thomas Necker,<br />
Telefon: 0671 / 605 -3502.<br />
Geldspenden: Ab 15,01 Euro erhalten Spen<strong>der</strong>/-<strong>in</strong>nen unaufgefor<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e Zuwendungsbestätigung zur Vorlage<br />
beim F<strong>in</strong>anzamt. Es ist sehr hilfreich, wenn auf <strong>der</strong> Überweisung <strong>der</strong> vollständige Absen<strong>der</strong> angegeben wird.<br />
Spenden aus beson<strong>der</strong>en Anlässen: Aufrufe bei Jubiläen, Familienfeiern, Kondolenzspenden und weiteren<br />
beson<strong>der</strong>en Anlässen können zu e<strong>in</strong>er Spende für die <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> werden.<br />
Sachspenden: Das MarktHaus <strong>der</strong> Integrationsbetriebe <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> gGmbH führt Haushaltsauflösungen<br />
und Entrümpelungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umgebung von Bad Kreuznach durch. Haben Sie Möbel, Kleidung<br />
o<strong>der</strong> Hausrat, die/<strong>der</strong> zu schade zum Wegwerfen ist/s<strong>in</strong>d, melden Sie sich bitte bei Gerhard Kle<strong>in</strong>, Telefon:<br />
0671 / 605 -3791. Über die hier <strong>in</strong> Kürze vorgestellten Hilfen h<strong>in</strong>aus gibt es weitere Möglichkeiten, für<br />
Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> tätig zu werden. Bitte rufen Sie das Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />
an (Telefon: 0671 / 605 -3730 o<strong>der</strong> 605 -3605).<br />
Zustiftungen: Das Geld e<strong>in</strong>er Zustiftung bleibt ungeschmälert erhalten, nur Kapitalerträge dürfen für das<br />
bedachte geme<strong>in</strong>nützige und mildtätige Projekt verwendet werden. Zustiftende haben steuerliche Vorteile.<br />
Zzt. gibt es vier <strong>Stiftung</strong>en zugunsten <strong>der</strong> Arbeitsbereiche <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong>:<br />
• H.F. Ewald´schen und Eheleute Dr. Hei<strong>der</strong>´schen <strong>Stiftung</strong><br />
zugunsten allgeme<strong>in</strong>er Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
• Diakonissenstiftung <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> In Würde leben – In Würde sterben<br />
zugunsten <strong>der</strong> Senior<strong>in</strong>nen-/Senioren- und Hospizarbeit<br />
• <strong>Stiftung</strong> Leben mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
zugunsten von Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen<br />
• Knobloch‘sche <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>-, Jugend- und Familienstiftung <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
zugunsten <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>-, Jugend- und Familienhilfe.<br />
Testamentsgestaltung: Erblasser können schon frühzeitig festlegen, wenn sie Teile ihres Vermögens <strong>der</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> zu e<strong>in</strong>em genau vorbestimmten Zweck h<strong>in</strong>terlassen möchten. Im Rahmen<br />
<strong>der</strong> gesetzlichen Möglichkeiten beraten wir o<strong>der</strong> helfen bei <strong>der</strong> Suche nach e<strong>in</strong>em Rechtsbeistand.<br />
Ihre Ansprechpartner<br />
Referatsleiter<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Diakon<br />
Georg Scheffler-Borngässer<br />
Tel. 0671 / 605 - 3724<br />
georg.scheffler@<br />
<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de<br />
Service Raumvergabe<br />
<strong>Stiftung</strong>:<br />
Diakon Bernd Lange<br />
Tel. 0671 / 605 - 3204<br />
bernd.lange@<br />
<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de<br />
Spenden/Nachlässe:<br />
Diakon<br />
Benedikt Schöfferle<br />
Tel. 0671 / 605 - 3605<br />
spenden@<br />
<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de<br />
Besucherführungen:<br />
Pfarrer<br />
Wolfgang Müller<br />
Tel. 0671 / 605 - 3269<br />
muellewo@<br />
<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de<br />
Freuen Sie sich auf die nächste<br />
offene tür im Dezember 2011<br />
Und das erwartet Sie:<br />
Schwerpunktthema<br />
Ambulantisierung und Dezentralisierung<br />
Der Theologe im Vorstand geht <strong>in</strong> Ruhestand<br />
Persönliche Abschiedsworte von<br />
Pfarrer Dietrich Humrich<br />
122. Jahresfest <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
E<strong>in</strong>drücke von Gottesdienst und Empfang<br />
26 offene tür 3 / 2011<br />
27<br />
www.<strong>kreuznacher</strong><strong>diakonie</strong>.de
Term<strong>in</strong>e<br />
Regelmäßige Veranstaltungen<br />
September | 2011<br />
Tag <strong>der</strong> offenen Tür<br />
<strong>der</strong> Wohnungslosenhilfe <strong>in</strong> Idar-Oberste<strong>in</strong>, Freitag,<br />
16. September ab 11 Uhr, Hauptstraße 287, Idar-<br />
Oberste<strong>in</strong><br />
Tag <strong>der</strong> offenen Tür im Bildungszentrum<br />
die Fachschulen für Sozialwesen, die Schulen für<br />
Gesundheits- und Pflegeberufe, Gesundheits- und<br />
Krankenpflege sowie Akademie stellen sich vor,<br />
Mittwoch, 28. September von 8.30 bis 14 Uhr, R<strong>in</strong>gstraße<br />
65, Bad Kreuznach<br />
Oktober | 2011<br />
Informationsabend zum Thema Brustkrebs<br />
Donnerstag, 6. Oktober, 18 Uhr im Konferenzraum,<br />
3. OG des Diakonie Krankenhauses <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong>,<br />
R<strong>in</strong>gstraße 64, Bad Kreuznach; bitte telefonische<br />
Anmeldung unter 0671 / 605-2100<br />
122. Jahresfest <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
mit Diakonissenjubiläum, Sonntag, 23. Oktober, 10<br />
Uhr Festgottesdienst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diakonie Kirche, R<strong>in</strong>gstraße<br />
58, Bad Kreuznach mit anschließendem<br />
Empfang<br />
Mensch äußere Dich!<br />
Sem<strong>in</strong>artag des Bundesverbandes evangelische Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe<br />
(BeB) und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong><br />
<strong>diakonie</strong> zum Umgang mit Sprache und mit Menschen,<br />
Donnerstag, 27. Oktober von 9 bis 16 Uhr<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Theodor Fliedner Halle, R<strong>in</strong>gstraße 67, Bad<br />
Kreuznach; Anmeldung bitte unter 0671 / 605-3730<br />
Informationsabend für werdende Eltern<br />
1. bis 4. Freitag im Monat, 18 Uhr, Mutterhaus, Erdgeschoss,<br />
R<strong>in</strong>gstraße 58, Bad Kreuznach<br />
Akupunktur zur Geburtsvorbereitung<br />
für Schwangere ab <strong>der</strong> 35. Woche. Jeden Donnerstag,<br />
17 Uhr, Kreißsaal, 7. Stock, Diakonie Krankenhaus,<br />
R<strong>in</strong>gstraße 64, Bad Kreuznach<br />
Frühchentreff für Eltern frühgeborener <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong><br />
jeden ersten Dienstag im Monat von 15 bis 17 Uhr,<br />
Elternschule des Diakonie Krankenhauses, Personalwohnheim,<br />
Erdgeschoss, Rhe<strong>in</strong>grafenstraße 21,<br />
Bad Kreuznach<br />
Flohmarkt des För<strong>der</strong>vere<strong>in</strong>s Café Bunt<br />
zugunsten von Café Bunt. Jeden 1. Samstag im Monat,<br />
9.30 bis 14 Uhr, Eremitage, Eremitageweg 211,<br />
Bretzenheim/Nahe<br />
Bücherflohmarkt<br />
Jeden 1. Samstag im Monat von 9.30 bis 14 Uhr,<br />
Eremitage, Eremitageweg 211, Bretzenheim/Nahe<br />
Infos, Veranstaltungsterm<strong>in</strong>e,<br />
Stellenausschreibungen usw. <strong>der</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong><br />
f<strong>in</strong>den Sie auch bei Twitter -<br />
schauen Sie doch mal re<strong>in</strong> unter<br />
www.twitter.com/xnacher<strong>diakonie</strong><br />
November | 2011<br />
Basar<br />
<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong>-Mitarbeitenden<br />
Samstag, 12. November von 11:30 bis 17 Uhr, Theodor<br />
Fliedner Halle, R<strong>in</strong>gstraße 67, Bad Kreuznach<br />
Tag <strong>der</strong> offenen Tür<br />
<strong>der</strong> Diakonie Werkstätten <strong>kreuznacher</strong> <strong>diakonie</strong> <strong>in</strong><br />
Bad Kreuznach, Betrieb 1 mit Tombola und buntem<br />
Rahmenprogramm, Sonntag, 20. November 2011<br />
von 11.30 bis 17 Uhr, Diakonie Werkstätten, Hans<br />
Schumm Straße 10, Bad Kreuznach<br />
Foto: Andrea Bä<strong>der</strong>-Mellmann, Bad Kreuznach