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Zeichen an der Wand Höhlenmalerei – Felsbilder – Graffiti

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Akira Sakurai Karner<br />

Zu den bedeutenden Trendsettern unter den zeitgenössischen Writern zählt <strong>der</strong><br />

österreichische Künstler Akira Karner mit seinen Künstler-Networks.<br />

Seit den frühen 1990-er Jahren besprayte <strong>der</strong> junge Wiener Züge und Mauern im<br />

öffentlichen Raum. Für diese „Sachbeschädigungen“ wurde er auch strafrechtlich<br />

bel<strong>an</strong>gt.<br />

Unter den Künstlernamen IKRUZ und DIABLO beg<strong>an</strong>n Aki Karner 1995 mit <strong>der</strong><br />

Gestaltung großflächiger W<strong>an</strong>dbil<strong>der</strong>. Heute nennt er sich DISCOM.<br />

1998 begründete <strong>der</strong> mütterlicherseits jap<strong>an</strong>ischstämmige Österreicher mit seinem<br />

Bru<strong>der</strong> Ken die Künstlerformation ICHIBAN. Nicht die Leistung des einzelnen<br />

Künstlers, nicht ein einzelner Malstil stehen fort<strong>an</strong> für Aki Karner im Vor<strong>der</strong>grund<br />

<strong>–</strong> son<strong>der</strong>n vielmehr <strong>der</strong> kreative Austausch in Künstlernetzwerken, sowie<br />

die Kombination unterschiedlichster gestalterischer Mittel und Medien.<br />

Auch die Zusammenarbeit mit Sprayern <strong>der</strong> Ateliers Wiener Kabelwerke und mit<br />

<strong>der</strong> Wiener <strong>Graffiti</strong> Union entsprechen DISCOM’s Netzwerk-Denken.<br />

Seit 2002 studiert <strong>der</strong> Künstler <strong>an</strong> <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> Bildenden Künste in Wien.<br />

Durch die Verschmelzung von klassischer Grafik mit Kunst und Malerei sucht <strong>der</strong><br />

Writer innovative Wege, um im Alltag neue Impulse zu setzen, Emotionen auszulösen<br />

und Reson<strong>an</strong>z zu erzeugen. Die Reson<strong>an</strong>z ist enorm: Im Zuge <strong>der</strong> Teilnahme am Writer<br />

Symposium im Museum Mo<strong>der</strong>ner Kunst in Wien und <strong>an</strong> zahlreichen Ausstellungen<br />

(u.a. im Kunsthaus Wien und bei <strong>der</strong> Hamburger Schau URBAN DISCIPLINE)<br />

wurde DISCOM rasch über die einschlägige Writer-Szene hinaus bek<strong>an</strong>nt.<br />

Heute zählen zu den Auftraggebern des gefragten Malers längst namhafte Institutionen<br />

und Unternehmen. Mit seinen Crews gestaltete er u.a.W<strong>an</strong>dflächen <strong>an</strong> <strong>der</strong> Technischen<br />

Universität Wien, das weltgrößte Decken-Graffito in <strong>der</strong> Aula einer Wiener<br />

HTL, sowie Auftragsarbeiten für Theater, B<strong>an</strong>ken, Computerfirmen,Werbeagenturen<br />

und Ausstellungsflächen <strong>der</strong> Wiener Verkehrsbetriebe (Abbildung 45).<br />

Fachbegriffe, Literatur<br />

Fachbegriffe<br />

Abri<br />

Felsdach<br />

Aurignacien<br />

Nach einer Höhle bei Aurignac ben<strong>an</strong>nte Kultur des Frühen Jungpaläolithikums.<br />

Battle (engl.)<br />

Kreativer Wettkampf zwischen Sprayern. Die Sprayer malen dabei im Wechsel Bil<strong>der</strong>,<br />

um zu klären, wer <strong>der</strong> bessere Künstler ist.<br />

Biten (engl.: to bite <strong>–</strong> beißen)<br />

Beißen: kopieren (oft eher negativ). Bildmotive o<strong>der</strong> stilistzische Elemente <strong>der</strong><br />

Buchstabengestaltung <strong>an</strong><strong>der</strong>er Sprayer für eigene Bil<strong>der</strong> übernehmen.<br />

Blockbuster (engl.)<br />

Blockbuchstaben kennzeichnen den Blockbuster. Abw<strong>an</strong>dlungen durch Serifen<br />

o<strong>der</strong> das Verschieben <strong>der</strong> Proportionen sind bei diesem Stil möglich. Die großen,<br />

rechtwinkligen Buchstaben ermöglichen das Lesen auch aus größerer Entfernung<br />

Bombing/Bomber (engl.)<br />

Ein Writer schreibt schnell <strong>–</strong> qu<strong>an</strong>titativ möglichst viele <strong>–</strong> Tags o<strong>der</strong> Namenskürzel<br />

im öffentlichen Raum.<br />

Bubblestyle (engl.)<br />

Die Basisstruktur des Bubblestyles ähnelt aufgeblasenen Luftballons. Die Buchstaben<br />

sind einfach und rund gesprüht. Heutzutage verwendet m<strong>an</strong> den Begriff „Bubble“<br />

auch als Synonym zu „Cloud“. Damit wird ein durch Unregelmäßigkeit geprägter,<br />

wolkenähnlicher Hintergrund eines <strong>Graffiti</strong>s bezeichnet. Der Künstler<br />

PHASE II führte diese schwingenden Buchstabenkonturen ein, die in den sechziger<br />

und siebziger Jahren auch auf den Plattenhüllen einiger Rockstars zu sehen waren.<br />

Abb. 45 <strong>Graffiti</strong>-Art © Artists: discom.ichib<strong>an</strong><br />

Buff/Buffen (engl.)<br />

Reinigung / Ablaugen eines Zuges von <strong>Graffiti</strong><br />

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