Energieholz aus der Landwirtschaft - Mediathek - FNR
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eine Ertragsdepression beobachtet, die<br />
auf die Konkurrenzwirkung <strong>der</strong> schnellwachsenden<br />
Bäume zurückzuführen ist.<br />
Eine Ertragssteigerung zeigte sich erst ab<br />
einer Entfernung vom Gehölzstreifen von<br />
ca. 25 m. Bei an<strong>der</strong>en Kulturen wie beispielsweise<br />
Raps konnte hingegen keine<br />
gerichtete Einflussnahme auf den Ertrag<br />
nachgewiesen werden. Es ist zu erwarten,<br />
dass sich die Effekte mit zunehmendem Alter<br />
des Agroforstsystems verstärken.<br />
Die Wirtschaftlichkeit von Agroforstsystemen<br />
gegenüber vollflächigen Anb<strong>aus</strong>ystemen<br />
wird durch die Wirtschaftlichkeit <strong>der</strong><br />
Komponenten, hier Ackerbau und Kurzumtriebsgehölze,<br />
bestimmt sowie durch<br />
<strong>der</strong>en Flächenanteile, die Verän<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Arbeitserledigungskosten, Konkurrenzund<br />
Synergieeffekte. Durch geringere Flächenanteile<br />
<strong>der</strong> Komponenten steigen die<br />
Arbeitserledigungskosten. Die ersten Versuchsergebnisse<br />
zu Konkurrenz- und Synergieeffekten<br />
lassen noch keine eindeutige<br />
Aussage in Bezug auf positive o<strong>der</strong> negative<br />
Ertragsreaktionen zu. Nach <strong>der</strong>zeitigem<br />
Wissensstand ist von einer leicht reduzierten<br />
Bodenrente bei Agroforstsystemen mit<br />
<strong>Energieholz</strong> gegenüber vollflächigen Anb<strong>aus</strong>ystemen<br />
<strong>aus</strong>zugehen. Eine monetäre<br />
Anerkennung <strong>der</strong> Umweltleistungen könnte<br />
hier Ausgleich schaffen.<br />
Empfehlungen für die Praxis<br />
Insbeson<strong>der</strong>e auf trockenen Grenzstandorten<br />
können durch KUP-Streifen Ertragssteigerungen<br />
<strong>der</strong> Feldkulturen erreicht werden.<br />
Hier bietet sich auch die Möglichkeit, den<br />
prognostizierten Folgen des Klimawandels<br />
(mehr Extremwetterereignisse, heiße und<br />
trockene Sommer) entgegenzuwirken. Auf<br />
produktiven Standorten können Agroforstsysteme<br />
zur langfristigen Ertragsstabilität<br />
beitragen. Aus Umweltsicht stellen Agroforstsysteme<br />
mit <strong>Energieholz</strong> eine deutliche<br />
Aufwertung gegenüber großflächigem,<br />
reinem Ackerbau dar, die bisher jedoch<br />
nicht monetär gewürdigt wird.<br />
Momentan besteht noch keine Möglichkeit,<br />
die Flächen im Beihilfeantrag für die<br />
Betriebsprämie als geschlossenes Agroforstsystem<br />
zu codieren, die einzelnen<br />
Kulturen des Agroforstsystems müssen als<br />
Teilschläge angegeben werden. Rechtlich<br />
gelten für <strong>Energieholz</strong>streifen also dieselben<br />
Bestimmungen wie für flächige Kurzumtriebsplantagen.<br />
För<strong>der</strong>möglichkeiten für die Pflanzung von<br />
Gehölzen in KUP bzw. Agroforstsystemen<br />
bestehen bundesweit über das Agrarinvestitionsför<strong>der</strong>programm<br />
(AFP). Hier können<br />
bis zu 25 % <strong>der</strong> Anlagekosten geltend gemacht<br />
werden. Das Mindestinvestitionsvolumen<br />
beträgt 20.000 Euro, jedoch können<br />
mehrere Investitionen eines Betriebes zusammengefasst<br />
werden. Weiterhin för<strong>der</strong>n<br />
einzelne Bundeslän<strong>der</strong> (z. B. Sachsen) die<br />
Anlage von KUP.<br />
Im Rahmen des EU-För<strong>der</strong>programmes zur<br />
Entwicklung des ländlichen Raumes ELER<br />
besteht die Möglichkeit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von<br />
Agrarforstsystemen. Der entsprechende<br />
Artikel des Programms ist im Deutschen<br />
Recht bisher nicht aktiviert und daher<br />
nicht anwendbar.<br />
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