Energieholz aus der Landwirtschaft - Mediathek - FNR
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Das bedeutet, dass die Ertragsleistung<br />
eines Standorts einen erheblichen Einfluss<br />
auf die Wirtschaftlichkeit <strong>der</strong> Plantage hat.<br />
Wird sie auf ertragsschwachen Standorten<br />
mit unterdurchschnittlichen Klonen bestockt,<br />
ist die Erwirtschaftung einer positiven<br />
Annuität in <strong>der</strong> Regel nicht möglich.<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Preise für<br />
Hackschnitzel<br />
Etwas an<strong>der</strong>s entwickelt sich die Wirtschaftlichkeit,<br />
wenn statt des Ertrages die<br />
Hackschnitzelpreise von <strong>der</strong> Standardkalkulation<br />
abweichen (vgl. Abbildung 2). Steigt<br />
<strong>der</strong> erzielbare Hackschnitzelpreis von den<br />
bisher angenommenen 90 Euro/t atro<br />
auf<br />
120 Euro/t atro<br />
(umgerechnet auf frische<br />
Hackschnitzel mit einem Wassergehalt von<br />
35 % entspricht dies einem Hackschnitzelpreis<br />
von ungefähr 78 Euro/t 35 %<br />
), erhöht<br />
sich die Annuität auf 384 Euro/ha.<br />
Die Standdauer<br />
Aufgrund <strong>der</strong> hohen Investitionskosten<br />
für die Bestockung <strong>der</strong> Fläche ist es <strong>aus</strong><br />
wirtschaftlichen Erwägungen her<strong>aus</strong> nicht<br />
sinnvoll, eine Kurzumtriebsplantage nach<br />
<strong>der</strong> ersten Ernte rückzuwandeln. Der Analyse<br />
zufolge erscheinen mindestens 5 Ernten/Umtriebe<br />
bei 3 bzw. 4-jähriger Umtriebszeit<br />
zweckmäßig. Aufgrund des Zinseszinseffektes<br />
verringert sich die Vorteilhaftigkeit<br />
einer noch längeren Standdauer<br />
(vgl. Abbildung 3), sodass eine<br />
15-jährige Standdauer mit 5 Ernten eine<br />
ähnliche Annuität erwirtschaftet wie eine<br />
18-jährige Standdauer mit 6 Ernten. Eine<br />
darüber hin<strong>aus</strong>gehende Standdauer <strong>der</strong><br />
Plantage ist daher <strong>aus</strong> wirtschaftlichen Erwägungen<br />
her<strong>aus</strong> nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Fazit<br />
Die Wirtschaftlichkeit von Kurzumtriebsplantagen<br />
ist und bleibt <strong>der</strong> kritische Punkt, da<br />
im Vergleich zum Marktfruchtanbau geringere<br />
Deckungsbeiträge erzielt werden. Der<br />
Energieträger Holz wird bislang geringer<br />
bewertet als z. B. Raps- und Getreidekörner<br />
o<strong>der</strong> Substrate für Biogasanlagen. Allerdings<br />
kann <strong>der</strong> Anbau mehrjähriger Kulturen<br />
einen wirksamen Beitrag zur Stabilisierung<br />
des Einkommens im landwirtschaftlichen<br />
Betrieb liefern. Hackschnitzelpreise sind<br />
aufgrund ihrer begrenzten regionalen Transportwürdigkeit<br />
weniger volatil als klassische<br />
Marktfrüchte. Überdies eröffnen sich durch<br />
den Anbau neue Geschäftsfel<strong>der</strong>, z. B. im<br />
Wärmecontracting und durch Beteiligungen<br />
an Biomasseheiz(kraft)werken. Dann dienen<br />
Kurzumtriebsplantagen <strong>der</strong> Rohstoffversorgung<br />
und bieten deutlich höhere Wertschöpfungspotenziale.<br />
Im Falle kleinflächiger Anpflanzungen liegen<br />
die Auswirkungen auf Umtriebszeiten,<br />
Pflanzabstände und Baumartenwahl auf <strong>der</strong><br />
Hand. In längeren Umtriebszeiten (bis 20<br />
Jahre möglich) erzeugte höhere Stückmassen<br />
des Einzelbaumes können leicht motormanuell<br />
o<strong>der</strong> mit sog. Fäller/Bündlern <strong>aus</strong><br />
Landschaftspflege und Forstwirtschaft beerntet<br />
werden. Hier können auch Industrieholzsortimente<br />
produziert werden, die energetisch<br />
und/o<strong>der</strong> stofflich nutzbar sind.<br />
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