Albmagazin - Ausgabe Heidengraben 3/2014

Die dritte Ausgabe von Alb-Magazin der Region am Heidengraben für das Jahr 2014. Diese Ausgabe wird vollverteilt in den Gemeinden Grabenstetten, Hülben, Erkenbrechtsweiler, Strohweiler und Böhringen. Die dritte Ausgabe von Alb-Magazin der Region am Heidengraben für das Jahr 2014. Diese Ausgabe wird vollverteilt in den Gemeinden Grabenstetten, Hülben, Erkenbrechtsweiler, Strohweiler und Böhringen.

28.10.2014 Aufrufe

Ausgabe 3 / September 2014 Schwäbischer Albverein Erkenbrechtsweiler Das Wandern ist des Müllers Lust... Eine Dorfkiche mit langer Geschichte Landadelige, Kreuzritter und offene Fragen 10 Jahre Modellbahnclub Hülben Die Liebe zum kleinen Maßstab Martin Nicolaus – Landschaftsmaler „Die Sprache der Heimat verstehen“ – Seite 14 – 16 Der Rotfuchs Einblick in die Kinderstube von Reinecke Fuchs – Seite 20 – 21 Weiße Felsen auf Talfahrt in Raten Die Höllenlöcher bei Bad Urach – ein Fenster ins Innere der „Werkstatt Erde“ – Seite 4 – 5

<strong>Ausgabe</strong> 3 / September <strong>2014</strong><br />

Schwäbischer Albverein Erkenbrechtsweiler<br />

Das Wandern ist des Müllers Lust...<br />

Eine Dorfkiche mit langer Geschichte<br />

Landadelige, Kreuzritter und offene Fragen<br />

10 Jahre Modellbahnclub Hülben<br />

Die Liebe zum kleinen Maßstab<br />

Martin Nicolaus – Landschaftsmaler<br />

„Die Sprache der Heimat verstehen“ – Seite 14 – 16<br />

Der Rotfuchs<br />

Einblick in die Kinderstube von Reinecke Fuchs – Seite 20 – 21<br />

Weiße Felsen auf Talfahrt in Raten<br />

Die Höllenlöcher bei Bad Urach – ein Fenster ins Innere<br />

der „Werkstatt Erde“ – Seite 4 – 5


Inhaltsverzeichnis<br />

Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong> Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong><br />

Editorial<br />

Editorial<br />

Seite 3<br />

Weiße Felsen auf Talfahrt in Raten<br />

Seite 4 – 5<br />

Krankengymnastik im Glashaus<br />

Seite 6<br />

thomasblank.fotografie<br />

Seite 7<br />

10 Jahre Modellbahnclub Hülben<br />

Seite 8 – 9<br />

100 Jahre Krankenpflegeverein<br />

Seite 10<br />

Eine Dorfkirche mit langer Geschichte<br />

Seite 11<br />

Der Streuobstbau auf der Vorderen Alb<br />

Seite 12 – 13<br />

Martin Nicolaus – Landschaftsmaler<br />

Seite 14 – 16<br />

Weible Bestattungen & Trauerkultur<br />

Seite 17<br />

Raiffeisenbank Vordere Alb eG<br />

Seite 18 – 19<br />

Der Rotfuchs<br />

Seite 20 – 21<br />

Wildlädle in Grabenstetten<br />

Seite 22<br />

Germania Beck in Hülben<br />

Seite 23<br />

Schwäbischer Albverein Erkenbrechtsweiler<br />

Seite 24 – 26<br />

Deko Eck in Owen<br />

Seite 27<br />

Graphitton-Keramik im <strong>Heidengraben</strong><br />

Seite 28<br />

Kinderuni am <strong>Heidengraben</strong><br />

Seite 29<br />

Veranstaltungskalender / Impressum<br />

Seite 30 – 31<br />

Titelfotografie: Die Reisz in Erkenbrechtsweiler,<br />

Gemälde von Martin Nicolaus aus dem Jahr 1940<br />

Rückseite: Der Rotfuchs, Eva-Maria Pulvermüller<br />

„Ach, davon hatte ich ja gar nichts gewusst“.<br />

Sätze wie diese höre ich mich regelmäßig<br />

sagen. Finde ich die Texte unserer Alb-Magazin-Autoren<br />

in meinem Email-Postfach,<br />

komme selbst ich, als waschechte Älblerin<br />

(in Hülben geboren), manches Mal nicht<br />

aus dem Staunen heraus. Dann lese ich<br />

von den interessanten, kuriosen oder auch<br />

anrührenden Facetten einer Region, die mir<br />

von Kindesbein an vertraut ist und von der<br />

ich immer glaubte, sie in- und auswendig zu<br />

kennen.<br />

Nun könnte ich mir es ja einfach machen,<br />

indem ich die Texte, die mich da auf elektronischem<br />

Wege erreichen, ausdrucke, mit<br />

einer Heftklammer versehe und an Sie, liebe<br />

Leser, verteile. Mit Sicherheit aber, wären<br />

Sie damit genauso unzufrieden, wie ich.<br />

Um stattdessen aus jener (schmuck)losen<br />

Blattsammlung ein Magazin zu machen,<br />

wie Sie es gerade in Händen halten, hat der<br />

Zeitschriften-Gott den Schweiß gesetzt und<br />

Grafikdesigner wie mich erfunden.<br />

Seit einem Jahr bin ich Teil der Alb-Magazin-<br />

Redaktion in Erkenbrechtsweiler und ich<br />

gebe zu, ich verfolge einen listigen Plan: Ich<br />

will Sie, liebe Leser, verführen! Ich will Sie<br />

dazu verführen, das Magazin in die Hand zu<br />

nehmen, es zu betrachten, in ihm zu blättern<br />

und darin zu lesen. Wie das funktioniert<br />

ist schneller gesagt als getan:<br />

Ich plane und gestalte jede einzelne Sei-<br />

te, bringe die Texte in Form und wähle die<br />

passenden Fotos aus. Falls Sie es nicht<br />

wussten: Bilder sind toll!<br />

Wollen wir wetten? Sie haben sich gerade<br />

erst das Foto neben diesem Text angesehen,<br />

bevor Sie angefangen haben zu lesen,<br />

richtig? Sehen Sie! Bilder wecken die<br />

Neugier, sie machen Texte noch plastischer<br />

und stellen sinnliche Bezüge her. Nichts<br />

anderes versuche ich mit jeder <strong>Ausgabe</strong><br />

des Alb-Magazins. Kurz gesagt, arbeite ich<br />

daran, die Facetten unserer Region mittels<br />

einer durchgängigen Formsprache interessant<br />

in Szene zu setzen. Das Objekt meiner<br />

Begierde: Ihre Leselust.<br />

Und dabei geht es mir nicht anders, als den<br />

schreibenden Kollegen. Meine eiserne Regel<br />

lautet: Ich will das zeigen was ist. Fotos,<br />

ob von unseren Autoren oder aus privatem<br />

Besitz, werden grundsätzlich nicht retuschiert.<br />

Nichts wird verborgen, nichts hinzu<br />

gemogelt. Die Wirklichkeit hat heute im<br />

Computerzeitalter viele Gesichter - Authentizität<br />

aber, die gibt’s nur einmal.<br />

In diesem Sinne lade ich Sie herzlich dazu<br />

ein, sich auch mit dieser <strong>Ausgabe</strong> des Alb-<br />

Magazins wieder ein unverstelltes Bild von<br />

Ihrer Region zu machen. Ich hoffe, ich kann<br />

Sie mit der Gestaltung der Seiten ein kleines<br />

bisschen dazu verführen. Und vielleicht stoßen<br />

Sie auf diesem Wege auch wieder auf<br />

interessante, kuriose oder anrührende Facetten<br />

einer Region, von der Sie glaubten,<br />

sie bereits in- und auswendig zu kennen.<br />

Herzlichst, Ihre<br />

Seite 12 – 13 Seite 24 – 26<br />

Seite 11 Seite 4 – 5<br />

2 3


Weiße Felsen auf Talfahrt in Raten<br />

Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong><br />

Die Höllenlöcher bei Bad Urach – ein Fenster ins Innere der „Werkstatt Erde“<br />

Schmal, wurzelreich und erdig, geschottert, gekiest oder laubbedeckt und wohl mit steil ins Tal abfallendem hangseitigem<br />

Gelände, doch aber festem Boden und beruhigender Anlehnung an meist ausgedehntere Wald- oder Ackerhochflächen,<br />

so stellen sich dem Wanderer normalerweise die Wege dar, die am Albtrauf, jener vom Tal aus imposant aufsteigenden<br />

obersten Stufe des Schwäbischen Schichtstufenlands, entlangführen. In aller Regel merkt dieser also auf seinen Streifzügen<br />

nicht viel von jenem Vorgang, der bereits mit der Anhebung des Meeresbodens gegen Ende der Jurazeit vor etwa 140<br />

Millionen Jahren begann und sich bis heute unaufhaltsam fortsetzt, nämlich der Erosion oder Abtragung von Gestein, ja<br />

ganzen Felsformationen oder Schollen, die je nach Lage und Erdzeitalter zwischen anderthalb und sieben Zentimetern im<br />

Jahr betragen soll. So war beispielsweise die Gegend um Stuttgart herum, heute gute 35 Kilometer von der Traufkante<br />

entfernt liegend, vor 15 Millionen Jahren noch in den Albkörper eingebunden, und auch die Achalm, der Hausberg der<br />

Reutlinger, berichtet als Zeugenberg von der unablässigen Arbeit jener Kräfte, die am Albgestein knabbern, schleifen,<br />

hobeln und feilen und die da heißen Wind, Regen, Eis und Schnee.<br />

Abtragungskräfte am Werk – einzelne Schollen rücken ab vom Albtrauf<br />

Bis zu zehn Meter hohe Felswände umschliessen die Höllenlöcher<br />

Wer sich aber auf den Weg zu den Uracher<br />

Höllenlöchern macht, hat die seltene Gelegenheit,<br />

genau diese Vorgänge aus nächster<br />

Nähe in Augenschein zu nehmen – und<br />

ein bisschen auch das Fürchten zu lernen.<br />

Albtrauf in Längsrichtung gespalten<br />

Die kurze, etwa halbstündige Wanderstrecke<br />

beginnt für den von Bad Urach her per<br />

PKW Anreisenden an einem kleinen, etwas<br />

verborgenen Parkplätzchen beim Hülbener<br />

Bauhof unmittelbar am Ortseingang. Ein<br />

Hinweisschild des Schwäbischen Albvereins<br />

weist dem Wanderer die Richtung, und<br />

auf einem geteerten Weg, der zunächst<br />

stetig bergan führt, erreicht er in etwa 10<br />

Minuten den Waldrand, wo er, sich rechts<br />

haltend, von einem gekiesten Waldweg<br />

aufgenommen wird. Erreicht er nach etwa<br />

einem geschätzten Kilometer Wegstrecke<br />

kurz nach einer geradeaus zum Albtrauf<br />

führenden und vom Hauptweg sich trennenden<br />

Abzweigung eine Aussichtsbank<br />

und biegt dort erneut nach rechts ab, so<br />

tut sich ihm nach wenigen Schritten ein<br />

gewaltiges Fenster in die Erdgeschichte<br />

auf, das ihm eindrucksvolle Einblicke in<br />

die „Werkstatt“ der Abtragungskräfte ermöglicht.<br />

Schneeweiße Kalksteinbrocken mit<br />

glatten, zum Teil frischen Bruchflächen bedecken<br />

allüberall den Weg und der sonst<br />

so verlässlich wirkende Albtrauf wird in<br />

Längsrichtung von tiefen Klüften zerschnitten<br />

und zeigt sich infolgedessen auf einmal<br />

dreireihig statt wie bisher einreihig. Als<br />

befinde er sich buchstäblich im Zustand<br />

der Auflösung, so wirkt er an dieser Stelle<br />

– und nicht viel anders verhält es sich<br />

auch tatsächlich.<br />

Kein Wunder also, dass die vor uns Geborenen,<br />

die diesen Abgründen auf ihren<br />

Streifzügen durch den Wald begegneten,<br />

sie als Tor zur Hölle betrachteten und entsprechend<br />

als „Höllenlöcher“ bezeichneten.<br />

Einzelne kleinere Schlüchte, wurden<br />

denn auch schon aus Sicherheitsgründen<br />

eingezäunt, um vorwitzige Wanderer und<br />

Spaziergänger vor Fehltritten mit späteren<br />

Folgen zu bewahren.<br />

Wer rüttelt am Trauf?<br />

Wie aber ist es zu diesem Phänomen gekommen?<br />

Wer rüttelt da am Albtrauf und<br />

reißt solche Spalten auf, versetzt mannsbreite<br />

Schollen haarscharf an schwindelerregende<br />

Abgründe, welches Riesen Hände<br />

sind da am Werk?<br />

Walter Röhm, Verfasser des Bad Uracher<br />

Wanderbuchs, erklärt die Entstehung der<br />

Höllenlöcher – eigentlich sind es Spalten<br />

in den Felsen des in diesem Bereich<br />

der Alb obenauf liegenden Weißjura delta<br />

– damit, dass die darunterliegenden<br />

Mergelschichten des Weißjura gamma<br />

als wasserundurchlässig anzusehen sind.<br />

Infolgedessen muss in die oberen Schichten<br />

eingedrungenes Wasser, stößt es auf<br />

den Mergel, austreten und entlang des Abhangs<br />

abfließen und kann nicht versickern.<br />

Bei diesem Vorgang, so Röhm, weichen die<br />

Mergelschichten auf und werden schlüpfrig,<br />

sodass sie den darüber liegenden Felsen<br />

keinen ordentlichen Halt mehr bieten.<br />

Dieser Vorgang setzt sich so lange fort, bis<br />

einzelne Schollen ausreißen und zu Tal<br />

gehen. Bei den schwindelerregend schmalen,<br />

talwärts liegenden – um nicht bereits<br />

zu sagen hängenden – Felsen handelt es<br />

sich also um dem Absturz geweihte, aber<br />

noch nicht zu Tale gegangene Schollen, die<br />

sich durch den oben beschriebenen Vorgang<br />

vom Albkörper schon gelöst haben.<br />

Wann sie anderen, ihnen vorausgegangenen<br />

Absturzkandidaten folgen werden,<br />

dürfte schwer abzusehen sein.<br />

Beeindruckende zehn Meter sind die Felswände<br />

der größten der Spalten hoch. Anders<br />

als die auf der andern Seite des Ermstales<br />

gelegenen Dettinger Höllenlöcher,<br />

die begehbar sind und an denen mithilfe<br />

von eisernen Leitern gar emporgestiegen<br />

werden kann, gehören die Höllenloch-Felsen<br />

diesseits des Tales bereits zur Kernzone<br />

des Biosphärengebiets und dürfen nur<br />

vom sicheren Albvereinsweg aus bestaunt<br />

werden. Bannwald umgibt sie, die Natur<br />

darf sich selbst regulieren, wovon eine<br />

Vielzahl von Zunderpilzen an den Stämmen<br />

eine eigene Sprache spricht, und so<br />

werden auch die Wege, die von dort einst<br />

hinab führten ins Tal, nicht mehr gepflegt<br />

und erhalten. Betrachtet man die senkrechten<br />

Felsen vom Weg aus, so zeigen<br />

sich im verwitterten Grau der schon länger<br />

Wind und Wetter ausgesetzten Stellen<br />

auch immer wieder solche, die heller und<br />

glatter aussehen als das sie umgebende<br />

Gestein und darauf hinweisen, dass erst<br />

kürzlich frisch ausgebrochene Steine im<br />

Innern der Schlucht niedergegangen sein<br />

müssen – ein Hinweis darauf, dass der<br />

Vorgang der Erosion ein immerwährend<br />

andauernder ist, auch wenn alles ringsum<br />

geradezu feierlich still ist und beim Betrachter<br />

der Eindruck entsteht, als halte<br />

die belebte Welt die Luft an dort oben und<br />

man warte geduldig auf ein großes Ereignis,<br />

das noch nicht eingetreten sei und<br />

habe alle Zeit der Welt, um dies weiter zu<br />

tun.<br />

Text: Petra Zwerenz<br />

4<br />

5


Krankengymnastik im Glashaus<br />

Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong> Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong><br />

thomasblank-fotografie<br />

Zuerst Schmerzlinderung dann individuelle Therapie<br />

Die Behandlung von Patienten mit Wirbelsäulensyndromen gehört so sehr zum Alltag eines Physiotherapeuten wie die<br />

Kelle zum Maurer. Schmerzen, die von der Wirbelsäule ausgehen, stellen immer eine große Herausforderung für Therapeuten<br />

dar. Eine sorgfältige Untersuchung und eine daraus resultierende individuelle Therapie sind die wichtigsten<br />

Qualitätsmerkmale moderner Physiotherapie.<br />

Besondere Menschen, besondere Anlässe – besondere Fotografie.<br />

Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Thomas Blank als professioneller Fotograf in den Bereichen Portrait-, Familien-, Hochzeits-,<br />

Gruppenfotografie und Multimedia. Nach einer fundierten Ausbildung folgten Stationen als selbständiger Fotograf<br />

für diverse Modelagenturen und Fachmagazine. Seit einigen Jahren fokussiert sich seine Tätigkeit auf Hochzeits-,<br />

Portrait-, Natur- Kultur- und Landschaftsaufnahmen mit dem Blick für das Besondere.<br />

Nadine Finger und ihr Team kümmern sich um die perfekte physiotherapeutische Betreuung ihrer Patienten<br />

Auch für Nadine Finger mit ihrer Physiotherapie<br />

im Glashaus in Erkenbrechtsweiler<br />

gehören Patienten mit LWS-Syndrom zum<br />

täglich Brot. „LWS-Syndrom steht für Lendenwirbelsäulensyndrom“,<br />

erklärt Nadine<br />

Finger. Wo aber der Defekt konkret sitzt,<br />

erfahren die Therapeuten erst, wenn sie<br />

selbst eine Diagnose stellen. „Es können<br />

muskuläre Probleme sein, Defekte an den<br />

Wirbeln oder eben ein klassischer Bandscheibenvorfall“,<br />

bestätigt die Physiotherapeutin.<br />

Der Befund wird in der ersten<br />

Sitzung aufgrund einer sorgfältigen Untersuchung<br />

erstellt. Dann wird die Therapie<br />

festgelegt.<br />

Was viele Patienten nicht wissen: Bereits in<br />

der akuten Phase zum Beispiel eines Bandscheibenvorfalles<br />

kann durch physiotherapeutische<br />

Anwendungen eine deutliche<br />

Beschwerdelinderung herbeigeführt werden.<br />

„In der akuten Phase ist es manchmal<br />

besser, dem Patienten Ruhe zu gönnen.<br />

Es gibt bestimmte Entlastungstechniken,<br />

die der Bandscheibe Platz geben“, sagt<br />

Nadine Finger, die wie auch die Mitglieder<br />

ihres Teams diverse Zusatzausbildungen in<br />

Sachen manueller Therapie absolviert hat.<br />

Während der akuten Phase des LWS-Syndrom<br />

liegt das Hauptaugenmerk des Physiotherapeuten<br />

auf der schnellen Schmerzlinderung.<br />

Gezieltes Muskeltraining<br />

Es folgt die sogenannte subakute Phase,<br />

das heißt die stärksten Schmerzen sind<br />

überstanden. Hier zählt zu den wichtigsten<br />

Aspekten der krankengymnastischen Behandlung<br />

ein gezieltes Training der Muskulatur.<br />

Einen lang anhaltenden und präventiven<br />

Effekt erzielt man nur durch ein gut<br />

durchgeführtes Muskelaufbautraining und<br />

durch das Erlernen eines rückengerechten<br />

Alltagsverhaltens. „Das ist eine langwierige<br />

Sache, da muss man einfach dranbleiben“,<br />

so die Expertin. Um hier aber nicht mehr<br />

Schaden als Gutes anzurichten, sollte der<br />

Patient das Training nur unter physiotherapeutischer<br />

Betreuung absolvieren. So stehen<br />

im Glashaus in Erkenbrechtsweiler modernste<br />

Fitnessgeräte zur Verfügung. Das<br />

freie oder per Rezept verordnete Training<br />

ist an den Geräten zu den Praxisöffnungszeiten<br />

möglich. Für das freie Training löst<br />

man einfach eine drei Monate gültige Zehnerkarte,<br />

sonstige Kosten entstehen nicht.<br />

Zu Beginn gibt es für jeden Trainingsanwärter<br />

immer eine individuelle Einführung<br />

durch die Therapeuten, die dabei maßgeschneiderte<br />

Trainingspläne erstellen.<br />

Fazit: „Man muss bei einem Bandscheibenvorfall<br />

nicht immer operieren, sondern kann<br />

auch mit einer konservativen Behandlung<br />

Erfolg haben“, sagt Nadine Finger.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Informationen<br />

Krankengymnastik im Glashaus<br />

Nadine Finger<br />

Schlossstr. 5<br />

73268 Erkenbrechtsweiler<br />

Telefon 07026 / 81155<br />

Mail: info@physio-glashaus.de<br />

www.physio-glashaus.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. ― Do. 8.00 bis 20.00 Uhr<br />

Fr. 8.00 bis 17.00 Uhr<br />

Sein Herz hängt an der Familien-, Hochzeits-,<br />

und Gruppenfotografie. Emotionale<br />

und unvergessliche Augenblicke in einem<br />

besonderen Bild festzuhalten, ist mehr als<br />

fotografieren. Die just-in-time-Umsetzung<br />

der Veranstaltungen in eine Diashow sowie<br />

die Dokumentation der Feiern auf<br />

einer DVD sind nur einige Features aus<br />

diesem Segment. Die Burg Hohenneuffen<br />

begleitet er seit vielen Jahren durch die<br />

Jahreszeiten. Hierfür wurde ganz aktuell<br />

vor Kurzem eine eigene Webseite mit Impressionen<br />

rund um die Burg eingerichtet:<br />

Fotografie-hohenneuffen.de<br />

Auch die Tierfotografie ist eine große Leidenschaft.<br />

In diesem Bereich fotografierte<br />

er für nationale und internationale Fachzeitschriften<br />

und betreut den bekannten<br />

Hundetrainer Uwe Friedrich aus Löffingen.<br />

Seit 2013 fotografiert Thomas Blank auch<br />

in seinem eigenen Fotostudio in Erkenbrechtsweiler.<br />

Kommen Sie einfach vorbei, wir schnüren ein<br />

individuelles Fotografie-Paket für Sie, abgestimmt<br />

auf Ihre Wünsche und Vorstellungen.<br />

Leistungen<br />

• Familienbilder z.B. als Geschenk<br />

zu Weihnachten<br />

• Portraitbilder als Einzel- oder Paarshooting<br />

• Passbilder – sofort zum Mitnehmen<br />

• Bewerbungsbilder<br />

• handgemalte Einladungskarten in<br />

Zusammenarbeit mit der Künstlerin<br />

Sabine Scharkowski<br />

• Jahrgangsbilder – erhalten Sie noch am<br />

selben Tag digital auf einem Datenträger<br />

Informationen<br />

Thomas Blank, Fotograf<br />

thomasblank.com gmbh<br />

Achalmstraße 11<br />

73268 Erkenbrechtsweiler<br />

Telefon: 07026 / 6019880<br />

Fax: 07026 /60198820<br />

post@thomasblank.com<br />

www.thomasblank-fotografie.de<br />

www.fotografie-hohenneuffen.de<br />

6 7


10 Jahre Modellbahnclub Hülben<br />

Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong><br />

Die Liebe zum kleinen Maßstab<br />

Im Juli des Jahres 2004 haben acht Modellbahn-Enthusiasten den Modellbahnclub Hülben aus der Taufe gehoben. Die<br />

derzeit etwa 50 Mitglieder und eine zehnköpfige Jugendgruppe verfügen mittlerweile über große Räume im Dachgeschoss<br />

des alten Hülbener Schulhauses. Dort entstehen diverse Modellbahn-Anlagen und wird das gesellige Leben des<br />

Vereins gepflegt. Mehrere Ausstellungen des Clubs fanden ein großes Publikum. Das zehnjährige Bestehen des Vereins<br />

wird mit einer Modellbahn-Ausstellung in der Hülbener Rietenlauhalle im November gefeiert.<br />

Wenn man im Keller des Hauses von Rolf<br />

Stumpp in Hülben die Augen schließt, ist die<br />

Illusion nahezu perfekt: Ratternde Geräusche<br />

künden vom Nahen eines Zugs, ein Pfiff<br />

ertönt, eine knarrende Lautsprecheransage<br />

mahnt zur Vorsicht am Bahnsteig, dann<br />

setzen die Bremsen ein, Metall kreischt auf<br />

Metall, schließlich kommt der Zug mit einem<br />

leisen Ächzen zum Stillstand. „Das ist alles<br />

elektronisch, kleine wunderbare Scherze, die<br />

Spaß machen“, reißt Rolf Stumpp den Besucher<br />

aus eisenbahnromantischen Gedanken<br />

und bringt mit einem kleinen Schalter alle<br />

Geräusche zum Verstummen.<br />

Rolf Stumpp ist Vorsitzender des Modellbahnclubs<br />

Hülben. Vor zehn Jahren hat er<br />

zusammen mit weiteren sieben Modellbahnfreunden<br />

den Verein aus der Taufe<br />

gehoben. Die Gemeinde stellte den Modellbahnern<br />

ein ehemaliges Unterrichtszimmer<br />

im alten Hülbener Schulhaus als Clubraum<br />

zur Verfügung. Dort entstand auch eine erste<br />

vereinseigene Modellbahn-Anlage. In<br />

den vergangenen Jahren kamen Räume<br />

im Dachgeschoss des Schulhauses hinzu,<br />

derzeit bauen die Mitglieder einen weiteren<br />

großen Raum aus.<br />

„Da wartet noch viel Arbeit auf uns, aber wir<br />

sind zuversichtlich, dass im nächsten Jahr<br />

alles endgültig fertig ist“, sagt Stumpp. Dann<br />

sollen dort die diversen vereinseigenen Anlagen,<br />

darunter eine mit respektablen 23<br />

Metern Länge, ihren endgültigen Platz finden.<br />

Die derzeit etwa 50 erwachsenen und<br />

zehn jugendlichen Mitglieder haben in den<br />

vergangenen Jahren Beachtliches auf die<br />

Beine gestellt.<br />

Viel Publikum bei Ausstellungen<br />

Rolf Stumpp leitet auch die Jugendgruppe<br />

und zeigt dem Nachwuchs die Tricks<br />

und Kniffs der erfahrenen Modellbahner.<br />

Die Anlagen der Erwachsenen und der Jugendlichen<br />

werden bei Ausstellungen in der<br />

Hülbener Rietenlauhalle präsentiert. „Da<br />

herrscht jedes Mal ein enormer Publikumsandrang,<br />

die Gäste kommen aus einem<br />

Umkreis von bis zu 50 Kilometern“, erzählt<br />

Stumpp. Das Zerlegen, der Transport und<br />

der Auf- und Abbau der Anlagen beansprucht<br />

freilich viel Zeit und Arbeitskraft<br />

und geht zudem nicht immer ohne Schäden<br />

über die Bühne. „Wir hoffen deswegen,<br />

dass wir im nächsten Jahr in unseren<br />

Räumen im Schulhaus ausstellen können“,<br />

sagt Stumpp. Etliche Mitglieder der Hülbener<br />

Modellbahner frönen zudem ihrem<br />

Hobby an eigenen Anlagen zuhause. In Rolf<br />

Stumpps Keller warten die Personenzüge<br />

an Haltesignalen im originalgetreu nachgebauten<br />

Bahnhof eines Schwarzwaldstädtchens,<br />

dem zentralen Element einer fast<br />

16 Quadratmeter messenden, über Eck gebauten<br />

Modellbahn-Anlage. Dort ist er Herr<br />

über einen beachtlichen Fuhrpark an Lokomotiven<br />

und Waggons, fungiert als Fahrdienstleiter<br />

und Rangierer, Landschaftsarchitekt,<br />

Häuslebauer und Elektrotechniker,<br />

optimiert Weichenschaltungen und tüftelt<br />

an Accessoires.<br />

Viele Kleinigkeiten fesseln den Blick des<br />

Betrachters, verraten Stumpps Liebe zum<br />

Detail und seinen humorvollen Blick auf<br />

die Welt. „Ich hab da schon einige Spielereien<br />

eingebaut“, sagt Stumpp mit einem<br />

verschmitzten Lächeln und setzt per<br />

Knopfdruck eine Seilbahn in Gang, lässt<br />

ein Grillfeuer auflodern und einen etwa einen<br />

Zentimeter großen Holzhacker die Axt<br />

schwingen. An einem der Bahnsteige spielt<br />

eine Jazzband auf, am Gütergleis wird Langholz<br />

verladen, daneben wartet ein säuberlich<br />

lackierter Hanomag-Bulldog auf seinen<br />

Einsatz, und auf der Terrasse des Berggasthauses<br />

über dem Ort lassen Zecher die<br />

Humpen kreisen.<br />

Bauen, fahren und geselliges Leben<br />

„Wenn man nicht nur ein bisschen Eisenbahn<br />

spielen will, sollte man schon epochengerecht<br />

bauen und zusammen stellen“, sagt Stumpp.<br />

„Man kann eben keine amerikanische Diesellok<br />

vor einen ICE-Waggon spannen“. So sei<br />

ein gewisses Fingerspitzengefühl für Zeiten<br />

und Orte gefragt, um „wirkliche und echte Situationen“<br />

nachzubauen. Er selbst legt zwar<br />

Wert auf das originalgetreue Nachempfinden<br />

von Trassenführungen und Landschaften.<br />

„Aber da gibt es teilweise wirklich Verrückte,<br />

die fahren mehrmals an einen bestimmten<br />

Ort, vermessen und fotografieren jedes Detail<br />

Steinkörbe<br />

Stelen<br />

Mauersteine<br />

Zierschotter<br />

und bauen dann Bahnhöfe und Straßenzüge<br />

bis zum letzten Briefkasten nach. Da sitzen<br />

die Monate nur an einem einzigen Haus“,<br />

erzählt Stumpp. Nicht jeder Modellbauer teilt<br />

diese Begeisterung für die Akribie, „aber da<br />

gibt es viele Meinungen, auch bei uns im Club.<br />

Und es gibt genauso viele Möglichkeiten, das<br />

ist ja das Schöne an diesem Hobby“.<br />

Die Liebe zum kleinen Maßstab verbindet<br />

die Vereinsmitglieder über das Tüfteln, Bauen<br />

und Fahren hinaus. So kommen sie in<br />

ihrem kleinen „Klönraum“ unter dem Dach<br />

des Schulhauses zum freundschaftlichen<br />

Austausch zusammen, planen ihre regelmäßigen<br />

Ausflüge zu Dampflok-Treffen oder<br />

Modellbau-Ausstellungen, ihre Fahrten mit<br />

Museumszügen und auf berühmten Bahnstrecken<br />

in Deutschland und der Schweiz.<br />

Wie in vielen Vereinen beobachtet der Vorstand<br />

allerdings die Mitgliederentwicklung<br />

mit etwas Sorge, erzählt der Vorsitzende. Etliche<br />

Aktive sind bereits im Rentenalter, der<br />

jüngeren Generation und dem jugendlichen<br />

Nachwuchs steht nach Stumpps Einschätzung<br />

eine Vielzahl oft unverbindlicher Freizeitbeschäftigungen<br />

zur Verfügung – nicht<br />

selten zum Nachteil eines aktiven Vereinslebens.<br />

„Ein Verein lebt aber nicht nur von den<br />

Älteren, wir setzen daher auf attraktive Angebote<br />

in der Jugendarbeit und bieten auch<br />

mit Elektronik und Computertechnologie<br />

viel Raum für Fantasie und Kreativität. Es ist<br />

eben ein sehr vielseitiges Hobby“, sagt Rolf<br />

Stumpp.<br />

Text & Fotografie: Peter Stotz<br />

Informationen<br />

Der Modellbahnclub Hülben feiert<br />

am Samstag, 1. November, und am<br />

Sonntag, 2. November, sein zehnjähriges<br />

Bestehen mit einer Ausstellung<br />

in der Rietenlauhalle in Hülben.<br />

Kontakt zum Verein und Anfragen<br />

wegen der Besichtigung von Modellbahn-Anlagen<br />

über Rolf Stumpp,<br />

Telefon 07125 / 6125, E-Mail: rolfstumpp@web.de<br />

Mai bis Oktober – Jeden 1. Sonntag ist Schausonntag von 11–16 Uhr<br />

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8 9


100 Jahre Krankenpflegeverein Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong> Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong> Eine Dorfkirche mit langer Geschichte<br />

Hilfe und persönliche Zuwendung kommen nicht aus der Mode<br />

Vor rund 100 Jahren, im März 1914, gründete sich im damals 1500 Seelen-Dorf Hülben der Krankenpflegeverein. Auch<br />

heute noch kümmern sich ehrenamtlich tätige Bürger um die älteren oder kranken Mitbewohner im Dorf, die Unterstützung,<br />

Hilfe oder Ansprache suchen.<br />

Schwesternhäusle – 1967 verkauft und abgebrochen<br />

Schwesternhäusle an der Uracher Straße - steht noch<br />

in Privatbesitz<br />

Der Erste Weltkrieg machte der vorbildlich<br />

angedachten Vereinigung zunächst jedoch<br />

einen Strich durch die Rechnung. Die Haller<br />

Schwestern wurden in Lazaretten an der<br />

West- und Ostfront gebraucht und auch eingesetzt.<br />

So dauerte es deshalb weitere fünf<br />

Jahre, bis die Arbeit der Diakonissenanstalt<br />

Schwäbisch Hall auf der Alb voll aufgenommen<br />

werden konnte.<br />

Rösle Bauer war die erste Diakonisse in Hülben<br />

Ein Anrecht auf Behandlung durch eine<br />

Schwester konnte nur durch Beitritt zum<br />

Verein erworben werden. Auch Rösle Bauer,<br />

die erste Diakonisse aus Schwäbisch Hall<br />

konnte ihren Dienst in der Schwesternstation<br />

Hülben erst 1919 aufnehmen. Rund<br />

14 weitere Diakonissen folgten ihr nacheinander,<br />

61 Jahre lang, um die Kranken in<br />

Hülben zu pflegen – bis Ende 1980. Nach<br />

der langen Kette von pflegenden Frauen,<br />

kümmerte sich von Mitte 1980 an auch<br />

ein angestellter Mann, um die älteren und<br />

gesundheitlich hilfsbedürftigen Bürger, der<br />

Krankenpfleger Hans Steinhilber.<br />

Kinderchor, der Chor voices for jesus und der Kirchenchor sorgten für die festliche,<br />

musikalische Umrahmung<br />

Christine Zimmermann, die letzte Diakonisse aus<br />

Schwäbisch Hall in Hülben<br />

1999 das erste Mal Essen auf Rädern Mitte<br />

1993 übernahm die Diakoniestation Bad<br />

Urach diese Arbeit mit finanzieller Unterstützung<br />

des Hülbener Krankenpflegevereins.<br />

Ein paar Jahre später zählte der Verein bereits<br />

rund 450 Mitglieder. 1999 wurde das<br />

erste Mal Essen auf Rädern konstituiert.<br />

Schon lange stand dieser Wunsch auf der Liste.<br />

Wurde das Essen zu Beginn noch in Hülben<br />

(Germania) zubereitet, wird es seit 2005<br />

vom Seniorenzentrum Herzog Christoph aus<br />

Bad Urach geliefert. Seit 2000 wird der Krankenpflegeverein<br />

auch im Haushaltsplan der<br />

Kirchengemeinde ausgewiesen. Im selben<br />

Jahr ging die Diakoniestation Bad Urach in<br />

die neugegründete Diakoniestation Oberes<br />

Ermstal-Alb über, deren Gesellschafter die<br />

Gemeinde Römerstein, das diakonische<br />

Unternehmen Haus am Berg sowie die evangelischen<br />

Kirchengemeinden Dettingen und<br />

Bad Urach sind. Zeit wurde es nun wohl auch<br />

für einen neuen Namen, den 2006 der Kirchengemeinderat<br />

in Hülben mit dem “Verein<br />

zur Förderung der Diakonie Hülben“ gab. Jener<br />

unterstützt bis heute die Diakoniestation<br />

Oberes Ermstal-Alb. So wird weiterhin auf<br />

Wunsch nicht nur Essen auf Rädern geliefert,<br />

auch kurzfristige Hilfsdienste (Fahrdienst,<br />

Arzt- und Behördengänge, Kinderbetreuung,<br />

etc…) werden neben dem Kranken- und Pflegedienst<br />

organisiert und angeboten. Aktiv im<br />

Dienst sind derweil drei Mitglieder für den<br />

Telefondienst und sieben als Fahrer tätig.<br />

Zehn Mitglieder sind für den Besuchsdienst<br />

im Einsatz und eine Person für die Kinderbetreuung.<br />

245 Mitglieder zählt der Verein<br />

derzeit unter Vorsitz von Gerhard Buck und<br />

seiner Stellvertreterin Ruth Veil.<br />

Bunte Jubiläumsfeier<br />

Gefeiert wurde das runde Jubiläum mit<br />

Oberkirchenrat Dieter Kaufmann und allen<br />

Chören. Einen Rückblick zur Geschichte gab<br />

Gerhard Buck. Ein neuer Flyer, der anlässlich<br />

des Jubiläums herausgebracht wurde,<br />

informiert über die Arbeit des Vereins. Neue<br />

Mitglieder sind freilich herzlich willkommen.<br />

Text: Patricia Kozjek<br />

Fotografie: Archiv Verein (3),<br />

Dieter Haferkorn (1<br />

Landadelige, Kreuzritter und ein Grab unter dem Chor<br />

Über der Römersteiner Teilgemeinde Böhringen erhebt sich der weithin sichtbare Turm der Dorfkirche. Sie steht am östlichen<br />

Ortsrand und wurde erst im 19. Jahrhundert errichtet. Ihre Geschichte reicht jedoch weit in das 8. Jahrhundert zurück.<br />

Nur ein schmaler Streifen des Friedhofs trennt<br />

die Kirche St. Gallus, in neogotischem Stil aus<br />

Kalktuff errichtet und überragt von einem 36<br />

Meter hohen Turm, vom freien Feld, und so<br />

könnte man sich fragen, warum die Böhringer<br />

die Kirche nicht im Dorf gelassen haben.<br />

„Die Kirche steht aber im alten Ortszentrum“,<br />

weiß der Böhringer Hobby-Historiker und Heimatkundler<br />

Ernst Strähle. Wie er herausfand,<br />

erstreckte sich rings um das Kirchengelände<br />

das Gebiet eines Herrenhofs, der einige Zeit<br />

vor dem Jahr 750 errichtet worden sein muss.<br />

„Dieses Hofgelände entsprach der Ortslage von<br />

Böhringen bis ins 19. Jahrhundert, und dort,<br />

mitten hinein, haben die damaligen Herren um<br />

das Jahr 750 eine Kirche gebaut“, sagt Strähle.<br />

Von dieser ersten Kirche und auch über ihre<br />

Stifter, die Herren jenes Hofs, ist bislang nichts<br />

bekannt. Sie dürften jedoch Vorfahren jener<br />

Adliger gewesen sein, die im 11. Jahrhundert<br />

Burg Sperberseck errichten ließen. Einer von<br />

ihnen, Bertold III. von Sperberseck, nahm im<br />

Jahr 1130 an einem Kreuzzug nach Jerusalem<br />

teil und ließ um das Jahr 1150 an der Stelle<br />

des Vorgängerbaus eine Wehrkirche errichten.<br />

„Kirchhof und Kirchplatz waren von einer Mauer<br />

eingefasst, 5,73 Meter hoch und mit einem<br />

überdachten Wehrgang ausgestattet“, weiß<br />

Strähle. Der Wehrturm wurde wahrscheinlich<br />

im Jahr 1497 abgebrochen, an seiner Stelle<br />

Die Böhringer Kirche von Süden, rechts steht der spätgotische Chor aus dem Jahr 1497<br />

ein Chor angebaut.<br />

„Die romanische Kirche war irgendwann viel zu<br />

klein. 1884 wurde das Kirchenschiff deshalb<br />

abgebrochen und das heutige gebaut“, erzählt<br />

Strähle. Einzig die romanische Sakristei und<br />

der Chor erinnern noch an den Vorgänger. Die<br />

neue Kirche wurde aufwendig ausgestattet, Altar<br />

und Taufstein stifteten vermögende Bürger<br />

aus Böhringen und Strohweiler. Im Mai 1886<br />

wurde die Kirche geweiht.<br />

Obwohl vieles über die Geschichte der Böhringer<br />

Kirche bekannt ist, schlummert unter ihrem<br />

Boden wohl noch manches Geheimnis. Dort<br />

müssten Hinweise auf den ersten Kirchenbau<br />

verborgen sein, unter dem Chor vermutet<br />

Strähle gar eine Grablege der Sperbersecker.<br />

„Das bleibt also recht spannend“, sagt Ernst<br />

Strähle.<br />

Text & Fotografie: Peter Stotz<br />

10 11


Der Streuobstbau auf der Vorderen Alb<br />

Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong><br />

Aus meiner eigenen Baumwartbiografie<br />

Eine reiche Ernte – Williams Christbirnen im Hausgarten<br />

Im Jahr 1948/49 habe ich einen Baumwartkurs<br />

besucht. Dieser Kurs hat in Eningen u.A.<br />

stattgefunden. Dort gab es große Flächen mit<br />

Obstbäumen. Unser Kurs bestand aus 20 jungen<br />

Männern. Nach einer Praxisätigkeit von<br />

mehreren Jahren konnte man die Baumwartprüfung<br />

ablegen. Im Februar 1951 habe ich<br />

die Baumwartprüfung abgelegt. Als „Frucht“<br />

meiner Baumwartausbildung habe ich im<br />

Frühjahr 1949 eine Buschbaumanlage ge-<br />

Schertelshöhle<br />

www.westerheim.de<br />

pflanzt, die Anlage bestand aus 150 Bäumen.<br />

Die Unterlagen waren schwachwachsend,<br />

Typ 9 und zwei. In dieser Anlage waren alle<br />

bekannten Tafelsorten vertreten, die man damals<br />

kannte (Siehe Bild von 1953). Dann kam<br />

der Polarwinter Januar und Februar 1956 mit<br />

Temperaturen von 30° minus. Das haben diese<br />

Bäume nicht ausgehalten. Die Anlage ist<br />

komplett erfroren. Das war ein Schockerlebnis,<br />

erfroren ist auch meine Motivation für<br />

Telefon: 0 73 33 / 96 66 – 10<br />

info@westerheim.de<br />

den Obstbau. Ich war Landwirt, erfolgreicher<br />

Fleckviehzüchter und 34 Jahre Redner bei der<br />

örtlichen Milchgenossenschaft. Im Jahr 1954<br />

hatten wir 170 Landwirte, die Milch abgeliefert<br />

haben.<br />

Mit meinem Eintritt in den Ruhestand habe<br />

ich mich wieder dem Obstbau zugewandt.<br />

Vieles ist geschehen in der 2. Hälfte des<br />

letzten Jahrhunderts. Vor allem in der Obstzüchtung.<br />

Moderne Apfelsorten wurden in<br />

Alb-Bad<br />

Dresden-Pillnitz gezüchtet. Diese Sorten sind<br />

mehrfach resistent, vor allem gegen Schorf,<br />

Mehltau, Feuerbrand und Blütenfrost. Die sogenannten<br />

RE und Pi-Sorten sind sehr tragefreudig,<br />

jedes Jahr tragen sie eine Ernte. Der<br />

Nachteil ist, dass sie schwachwüchsig sind.<br />

Will man trotzdem kräftige Bäume haben,<br />

muss man Stammbildnersorten pflanzen und<br />

die gewünschten Sorten aufpfropfen.<br />

Stammbildner sind: Maunzenapfel, Bittenfelder<br />

Sämling, Börtlinger Weinapfel, Blauacher<br />

Wädesnwil und noch andere. Eine Sorte<br />

die aus Tschechien kommt, ist die Sorte<br />

Topaz, besonders wiederstandsfähig gegen<br />

den Schorf. Jede Obstsorte hat Stärken und<br />

Schwächen. Diese muss man kennen, um dagegenhalten<br />

zu können. Die wichtigste Krankheit<br />

auf der Alb ist der Schorf, der nicht jedes<br />

Jahr gleich auftritt. Die Schorfkrankheit muss<br />

sowohl von den konventionell wirtschaftenden<br />

Obstbauern als auch den ökologischen Betrieben<br />

bekämpft werden. Nach den von mir<br />

gesammelten Erfahrungen, kann man mit 4<br />

Spritzungen ein schönes Obst erzeugen. Die<br />

Profi-Obstbauern müssen 15-20 mal spritzen.<br />

Auch beim Streuobst gibt es Neuzüchtungen.<br />

Z.B. die Pflaumensorte Königin, Viktoria, Hanita<br />

Zwetsche und andere. Bei den Sauerkirschen<br />

hat sich die Schattenmorelle bestens<br />

bewährt. Beim Beerenobst gibt es ebenfalls<br />

resistente Sorten. Frisch gepflanzte Obstbäume<br />

müssen gepflegt werden. Sie brauchen<br />

einen Erziehungsschnitt zum Aufbau einer<br />

stabilen Krone. Eine jährliche Düngung mit<br />

Volldünger ist richtig. Das Offenhalten mit<br />

einer Baumscheibe ist von Vorteil. Bäume<br />

und Gras leben aus einer Schüssel. Deshalb<br />

sollte man auch bei älteren Bäumen mit dem<br />

Spaten im Kronenbereich die Grasnarbe aufbrechen,<br />

damit der Dünger den Obstbäumen<br />

zugutekommt. Die Arbeit an den Obstbäumen<br />

macht Freude, von der Baumblüte bis zur Ernte<br />

im Herbst. Der Streuobstbau ist ein Kulturgut<br />

des Landes Baden-Württemberg. Dieses<br />

Gut sollten wir erhalten.<br />

Auffallend ist die hohe Zahl der Kirschbäume<br />

in Erkenbrechtsweiler und die Zahl der Steinobstbäume<br />

in Hülben. Ursache ist die hohe<br />

Zahl der Hausgärten.<br />

Auf der Vorderen Alb haben wir ein günstiges<br />

Kleinklima. Die warmen Aufwinde aus den<br />

Seitentälern sind für alle Kulturen wachstumsfördernd.<br />

Bei auftretenden Spätfrösten kann<br />

die Kaltluft in die Täler abfließen. Vor Jahrtausenden<br />

gab es am Albtrauf viele Vulkanausbrüche.<br />

Hier ist Lava Erde an die Oberfläche<br />

gekommen. Diese Erde ist sehr fruchtbar und<br />

hat die Fähigkeit Wasser zu speichern.<br />

In Hülben und Grabenstetten gab es eine<br />

Hüle. Der Ort in Grabenstetten war die Fläche<br />

wo heute das Rathaus steht. Hülen brauchte<br />

man dringend als Löschwasserreservoir. Für<br />

die Dorfjugend waren die Hülen die Schwimmbäder.<br />

Obstbau hat in den 3 Albgemeinden eine lange<br />

Tradition. Das Hausgetränk war in allen<br />

landwirtschaftlichen Betrieben der Most. Bis<br />

zu 10 Eimer Most (1 Eimer = 300 Liter) war<br />

der Jahresbedarf einer Familie. Mostobst war<br />

bis zum 2. Weltkrieg ein gesuchter Artikel. Gepflanzt<br />

wurden solche Obstsorten, die hohe<br />

Erträge brachten, z.B. Luiken, Uracher Bergapfel<br />

und Bohnapfel. In Grabenstetten gab<br />

es Birnbäume die wie riesige Eichenbäume<br />

Im Jahr 1965 hat die letzte totale Obstbaumzählung stattgefunden. Die Ergebnisse<br />

sind im Statistischen Landesamt Baden-Württemberg gespeichert. Die Zählung erfasste<br />

alle Bäume und Sträucher, sowohl in der Feldflur und den Hausgärten.<br />

Die Ergebnisse nach Gemeinden:<br />

Erkenbrechtsweiler:<br />

Apfelbäume (Hochstämme, Buschbäume und Spindeln)<br />

Birnbäume<br />

Süß- und Sauerkirschbäume<br />

Steinobst, Pflaumen und Zwetschen<br />

Grabenstetten:<br />

Apfelbäume<br />

Birnbäume<br />

Süß- und Sauerkirschbäume<br />

Steinobst<br />

Hülben:<br />

Apfelbäum<br />

Birnbäume<br />

Süß- und Sauerkirschbäume<br />

Steinobst, Pflaumen, Zwetschen, Mirabellen<br />

da standen und mindestens 150 Jahre alt<br />

waren. Diese Bäume, besonders im Gewann<br />

„Bodenbaum“ mussten nach und nach den<br />

Wohnhäusern weichen.<br />

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert hat<br />

die Getränkeindustrie in Deutschland einen<br />

gewaltigen Auftrieb erlebt. Die Vielfalt an Getränken<br />

ist riesig. Dabei kam der Most immer<br />

mehr ins Hintertreffen. Junge Leute trinken<br />

kaum noch Most. Das hat Auswirkungen auf<br />

den Annahmepreis an den Sammelstellen.<br />

Die Annahmestellen zahlen z.Z. nur 3,50€<br />

bis 4,00€ für 100 Kg Obst. Das ist total.unbefriedigend.<br />

Das ergibt einen Stundenlohn von<br />

2,00€. Sinnvoll ist es, das Obst auf Gutschrift<br />

abzuliefern. Bie dieser Abgabe erhält das Obst<br />

ein Aufwertung, so dass sich das Aufsammeln<br />

wieder lohnt.<br />

Text: Georg Lamparter, Baumwart<br />

Informationen<br />

2.723 Stück<br />

786 Stück<br />

620 Stück<br />

616 Stück<br />

4.626 Stück<br />

889 Stück<br />

82 Stück<br />

374 Stück<br />

3.886 Stück<br />

1.613 Stück<br />

155 Stück<br />

1.145 Stück<br />

12 13


Martin Nicolaus – Landschaftsmaler<br />

Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong><br />

„Die Sprache der Heimat verstehen“<br />

„In seinen Bildern ist er seiner Neigung zum idyllischen Motiv, das seinem Wesen entspricht, treu geblieben; so ist seine<br />

Kunst wahrhaftig und frisch wie am ersten Tag“ – so huldigte August Lämmle, selbst ein bekannter schwäbischer Mundartdichter,<br />

dem Maler Martin Nicolaus, der Anfang des 20. Jahrhunderts viele Szenen aus der Landschaft der Schwäbischen<br />

Alb festhielt. Einige seiner Werke sind im Rathaus von Erkenbrechtsweiler zu sehen, auch das große Wandbild<br />

im Alten Schulhaus stammt aus seiner Hand.<br />

Typische Landschaft von Martin Nicolaus: Einige seiner Werke sind im Rathaus von Erkenbrechtsweiler zu sehen<br />

Nicolaus stammte aus dem schlesischen<br />

Neumarkt, unweit von Breslau. Geboren<br />

am 9. Juni 1890 als Sohn eines Kaufmanns<br />

hatte er auf der handwerklichen<br />

Basis eines Porzellanmalers begonnen.<br />

Doch die Arbeit befriedigte den Künstler<br />

nicht auf Dauer, so besuchte er nach der<br />

Ausbildung die Kunstschule in Breslau.<br />

„Es ging vorwärts mit der Malerei, aber<br />

rückwärts mit dem Geld“, schreibt Lämmle<br />

anno 1930 in seiner Laudatio zum 60.<br />

Geburtstag von Martin Nicolaus. Aus der<br />

wirtschaftlichen Not heraus, verdingte<br />

sich Nicolaus als Theater- und Kulissenmaler.<br />

Aber auch das befriedigte den<br />

Künstler in ihn nicht auf Dauer: Es zog<br />

den jungen Nicolaus in den Theaterferien<br />

hinaus in die Natur, dort lernte er andere<br />

Maler und Malerinnen kennen und lernte<br />

von ihnen „den Mut sich abzulösen von<br />

der Sicherheit des Brotes“, wie Lämmle<br />

schreibt. Ab 1905 studierte Nicolaus an<br />

der königlichen Akademie der Bildenden<br />

Künste in Stuttgart, war Schüler des bekannten<br />

Landschaftsmalers Christian<br />

Adam Landenberger, später Meisterschüler<br />

bei Adolf Hölzel, einem frühen<br />

Protagonisten der Abstraktion. Hölzel<br />

gilt heute als einer der Wegbereiter der<br />

Moderne und war auch Lehrer von so bekannten<br />

Künstlern wie Max Ackermann,<br />

Willi Baumeister, Ida Kerkovius oder Oskar<br />

Schlemmer.<br />

Die Alb war sein Schicksal<br />

Geld blieb zeit seines Lebens bei Nicolaus<br />

Mangelware. Schon als Malschüler<br />

war er viel auf der Schwäbischen Alb unterwegs.<br />

Sie wurde „...sein Schicksal: die<br />

weißen Felsen im ewig wechselnden Farbenspiel<br />

des Buchenlaubes, die in sich<br />

ruhenden Hänge und Wacholderbüsche,<br />

die wie von einem leisen Atem bewegten<br />

Hochfläche, die klaren Linien der blauen<br />

Ferne nahmen ihn ganz gefangen.“<br />

(Lämmle, 1930)<br />

Seit 1912 war Nicolaus wohl auch öfter in<br />

und um Erkenbrechtsweiler herum anzutreffen.<br />

Wo genau er im Ort Quartier genommen<br />

hat, ist allerdings nicht bekannt. Es<br />

entstanden zahlreiche Landschaftsbilder<br />

vor allem von der Schwäbischen Alb – idyllische<br />

Szenen von Felsen- oder Baumgruppen<br />

garniert mit Ausflüglern, Wanderern<br />

und Handwerksburschen. Auftragsar-<br />

beiten in Friedrichshafen, im ehemaligen<br />

„Wartesaal zweiter Klasse“ im Stuttgarter<br />

Hauptbahnhof (wurde im Krieg zerstört),<br />

in der Tübinger Universitätsaula, im Münsinger<br />

Krankenhaus und im Rathaus von<br />

Trossingen, verschafften ihm Ansehen<br />

und Brot. Mittlerweile verheiratet und<br />

Vater zweier Kinder – wobei seine Tochter<br />

Marie im Juni 1912 sogar in Erkenbrechtsweiler<br />

das Licht der Welt erblickte<br />

– war das liebe Geld sicherlich mehr in<br />

seinen Fokus gerückt.<br />

Aber auch eher unliebsame Arbeiten<br />

musste Nicolaus annehmen: Als Mitglied<br />

des Reichsverbands Bildender Künstler<br />

Deutschlands erhielt er 1937 von der<br />

NSDAP-Ortsgruppe Erkenbrechtsweiler<br />

den Auftrag für das immer noch erhaltene<br />

Wandbild im alten Schulhaus des<br />

Ortes. Die dogmatische Inschrift „Wer<br />

nicht säet wird nicht ernten“ ziert immer<br />

noch die Wand. Die Darstellung zeigt in<br />

bester Blut-und-Boden-Manier Kinder,<br />

Jugendliche und einen säenden Bauern<br />

vor einer stilisierten Burg Hohen Neuffen.<br />

Die Hakenkreuzarmbinden und sonstigen<br />

ursprünglich vorhandenen Zeichen<br />

der Zugehörigkeit der dargestellten Personen<br />

zum „Reich“ wurden übrigens nach<br />

Kriegsende schnellstens übertüncht.Viele<br />

von Nicolaus Werken haben den Krieg<br />

nicht überstanden. Neben den im Rathaus<br />

vorhandenen Werken, sind wohl noch einige<br />

Bilder in Privatbesitz, auch die Stadt<br />

Stuttgart und das Museum der bildenden<br />

Künste in der Landeshauptstadt verfügt<br />

über einige Bilder des Malers.<br />

Im Rathaus zwangseinquartiert<br />

Der Maler selbst wurde, wie einige weitere<br />

Personen auch, nachdem seine<br />

Wohnung in Stuttgart ausgebombt worden<br />

war, im Erkenbrechtsweiler Rathaus<br />

einquartiert, wo heute eine Tafel an ihn<br />

erinnert. Er starb am 11. Februar 1945<br />

in Urach. Lämmle: „Nicolaus hat mitgeholfen,<br />

uns die Schönheit unserer Landschaft<br />

aufzuschließen. Was er zu guter<br />

Stunde erfühlte und erschaute und mit<br />

geschickter Hand gestaltete, steht in seinen<br />

Bildern wie eine liebevolle Erzählung<br />

vor uns, lehrt uns die Sprache der Heimat<br />

verstehen.“<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Informationen<br />

Literatur: August Lämmle: Der Maler<br />

M. Nicolaus, Sonderdruck aus dem<br />

Schwäbischen Heimatbuch 1930,<br />

hrsg. vom Bund für Heimatschutz in<br />

Württemberg und Hohenzollern.<br />

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Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong><br />

Weible Bestattungen & Trauerkultur<br />

In Würde Abschied nehmen<br />

Bestattung und Trauer benötigen heute mehr denn je unsere besondere Aufmerksamkeit. Laufen wir sonst Gefahr, diesen wichtigen<br />

Teil unseres Lebens in Pragmatismus und reiner Routine münden zu lassen? Eingespielte funktionale Abläufe helfen uns<br />

in dieser besonderen Zeit diese Aufgabe zu bewältigen. Der hilfreichen Auseinandersetzung mit den dazugehörenden Gefühlen<br />

weichen wir gerne aus und opfern damit einen möglichen gesunden Trauerweg, der uns natürlicherweise zur Verfügung steht.<br />

„Trauer ist keine Krankheit, sie steht in einem ganz natürlichen Kontext zum Leben“, sagt Bestattermeister Dieter Weible.<br />

Der Trauerfeierraum bietet Platz für kleine und große Trauerfeiern bis zu 80 Personen<br />

Bis etwa Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts<br />

war das Sterben eingebettet in die<br />

täglichen Abläufe von Familie und Gemeinde.<br />

Heute sterben wir häufig im Krankenhaus<br />

oder Altenheim - manchmal sogar<br />

ganz alleine. Längst nicht alle Menschen<br />

werden dabei von Ihren Angehörigen oder<br />

Pflegenden begleitet. Allein der Gedanke<br />

daran löst Unbehagen aus. Die Eindrücke<br />

von Tod, Sterben und Trauer sind uns am<br />

geläufigsten durch die Medienangebote<br />

aus Film und Fernsehen, weit weg von unserem<br />

Leben. Er scheint uns erst mal nicht<br />

zu betreffen. Wir erleben den Tod als etwas,<br />

das außerhalb unserer Welt stattfindet und<br />

so sind wir aus der Übung gekommen die<br />

natürlichen Rituale und den tragenden Boden<br />

von der Gemeinde zu vertiefen und mit<br />

in die Zukunft unserer Kinder hinein zu entwickeln.<br />

Rituale – wie zum Beispiel eine offene<br />

Aufbahrung, eine Totenwache – können<br />

dabei einen tragenden Boden bilden. Sie<br />

geben der Beziehung zwischen uns und<br />

unseren Verstorbenen Raum, ihre Einmaligkeit<br />

zu würdigen. Sie schaffen eine unwiederbringliche<br />

Zeit in der ersten Phase<br />

der Trauer. Sie spenden Trost, weil sie Halt<br />

geben. Sie helfen Abschied zu nehmen und<br />

Berührungsängste abzubauen. Dankbarkeit<br />

und Klärung im Erleben des inneren<br />

Prozesses zu platzieren und den Tod zu begreifen.<br />

Wenn man einen Menschen verliert, fällt es<br />

vielen Betroffenen natürlicherweise erst mal<br />

schwer, den Verlust und die damit verbundenen<br />

Gefühle anzuerkennen. Das Unternehmen<br />

Weible Bestattungen bietet seit drei<br />

Jahren durch ihr Trauerzentrum in Münsingen<br />

Möglichkeiten, diese so wichtige Zeit vom Eintritt<br />

des Todes bis zur Beisetzung im Kontext<br />

von tragfähiger Gemeinschaft und haltenden<br />

Ritualen zu nutzen. „Unser Trauerzentrum ist<br />

ihr Haus“, sagt Dieter Weible, „Nehmen sie in<br />

unseren Räumen ungestört und in besonderer<br />

Atmosphäre Abschied.“ Das Angebot, den<br />

Verstorbenen in einer offenen Aufbahrung zu<br />

verabschieden wurde seit der Eröffnung des<br />

Trauerzentrums von überraschend vielen Familien<br />

gewünscht. „Wir waren selber erstaunt<br />

über dieses große Bedürfnis“, so der Bestattermeister.<br />

Die Angehörigen erhalten einen Schlüssel<br />

und können in einer häuslichen Atmosphäre<br />

bei ihren Verstorbenen verweilen – so lange<br />

und wann sie wollen. Auf Wunsch stehen<br />

den Trauernden die Berater des Hauses zur<br />

Seite. So individuell wie die Verabschiedung<br />

am offenen Sarg im Trauerzentrum ist, so<br />

persönlich können auch kleinste bis größere<br />

Trauerfeiern im direkt angeschlossenen Trauerfeierraum<br />

mit bis zu 80 Personen gestaltet<br />

werden. Genauso viele Familien schätzen<br />

den Ort Ihrer Kirche als Rahmen für den Abschiedsgottesdienst<br />

ihrer Angehörigen, unter<br />

dem tragenden Schutz der örtlichen Abläufe<br />

und den dazugehörenden Ritualen.<br />

„Was wir bieten ist Zeit. Zeit sich in einem<br />

geschützten Rahmen einfühlsam betreut in<br />

Ruhe zu verabschieden und die letzten Dinge<br />

zu klären. Daraus können Dankbarkeit und<br />

Anerkennung für die Gefühle der Trauer und<br />

den damit verbundenen Ängsten wachsen,“<br />

sagt Dieter Weible: „Viele Menschen lernen<br />

wieder schätzen, wie kostbar die Abschiedszeit<br />

für die persönliche Trauerbewältigung ist.“<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Informationen<br />

Weible Bestattungen Trauerzentrum<br />

Achalmstraße 2<br />

72525 Münsingen<br />

Telefon: 07381 – 93799-0<br />

Weible Bestattungen Neuffen<br />

Hauptstraße 18<br />

72639 Neuffen<br />

Telefon: 07025 – 7723<br />

info@weible-bestattungen.de<br />

www.weible-bestattungen.de<br />

16 17


Raiffeisenbank Vordere Alb eG<br />

Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong><br />

Bericht von der Generalversammlung der Raiffeisenbank Vordere Alb eG<br />

am 27. Juni <strong>2014</strong> in Grabenstetten<br />

Alljährlich findet Ende Juni die Generalversammlung der Raiffeisenbank Vordere Alb eG statt. Sie wird abwechselnd in<br />

den jeweiligen Orten ihres Geschäftsgebietes abgehalten. In diesem Jahr wurden die Mitglieder und Geschäftsfreunde in<br />

die Falkensteinhalle nach Grabenstetten eingeladen.<br />

Vor dem offiziellen Teil erwartet die Besucher<br />

traditionell ein herzhaftes Vesper. Es<br />

soll eine Grundlage für die Jahresberichte<br />

mit ihren oftmals trockenen Zahlen geschaffen<br />

werden.<br />

Aufsichtsratsvorsitzender und Versammlungsleiter<br />

Ehrenreich Geckeler eröffnete<br />

die diesjährige Versammlung und begrüßte<br />

die über 180 anwesenden Mitglieder.<br />

Nach der Vorstellung der Tagesordnung<br />

wurde im Anschluss der verstorbenen Mitglieder<br />

im Geschäftsjahr gedacht.<br />

Im ersten Teil des Geschäftsberichts ging<br />

Vorstandsmitglied Hermann Sigel auf die<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein,<br />

unter denen die Raiffeisenbank Vordere<br />

Alb ihre Geschäfte im Jahr 2013 betrieben<br />

hat. Es war ein nicht immer leichtes<br />

Umfeld, in denen die Bank ihren Aufgaben<br />

nachgekommen ist. Die negative Zinsentwicklung,<br />

steigende Kosten und der Ertragsdruck<br />

sind für alle Banken in Zukunft<br />

eine Herausforderung. Zusätzlich wird<br />

durch die Aufsichtsbehörden in Deutschland<br />

und Europa das regulatorische Umfeld<br />

der Banken mit immer neuen Gesetzen<br />

und Regelungen überzogen.<br />

Für die Raiffeisenbank Vordere Alb gilt es,<br />

ihren genossenschaftlichen Auftrag zu erfüllen;<br />

nämlich die wirtschaftliche und soziale<br />

Förderung ihrer Mitglieder. In seinem<br />

Bericht betont Hermann Sigel, dass es gilt,<br />

weiterhin zu den Kunden und Mitgliedern<br />

eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung<br />

aufzubauen, in denen Werte wie Glaubwürdigkeit,<br />

Verlässlichkeit, Vertrauen und<br />

Transparenz eine feste Größe haben.<br />

Denn Vertrauen wächst auf positiver Erfahrung<br />

in Vergangenheit und Gegenwart. Die<br />

Berater wollen den Vertrauensvorschuss<br />

den der Kunde in die Bank bringt, in ihren<br />

Beratungen bestätigen.<br />

Die Raiffeisenbank hat den Anspruch, die<br />

Nummer 1 in der Kundenzufriedenheit zu<br />

sein und setzt neue Maßstäbe. Dabei ist<br />

die Beratungsqualität der Schlüssel zum<br />

Erfolg. Durch die ganzheitliche Beratung<br />

mit IT-unterstützten Beratungssystemen<br />

ist für den Kunden ein jeder Beratungsschritt<br />

am Bildschirm nachvollziehbar und<br />

entspricht zugleich einer konsequenten<br />

verbraucherorientierten Beratung.<br />

Trotz schwieriger werdenden Rahmenbedingungen<br />

ist die Raiffeisenbank gut aufgestellt,<br />

um den Ansprüchen ihrer Kunden<br />

und den Vorgaben des Gesetzgebers zu<br />

entsprechen.<br />

Im Anschluss berichtete Vorstandsmitglied<br />

Helmut Schweiss über die wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Raiffeisenbank Vordere<br />

Alb. Dabei ging er auf die wesentlichen<br />

Bilanzpositionen ein. Das Bilanzvolumen<br />

ist um über 5 Mio. auf nunmehr 96,4 Mio<br />

angewachsen. Es ist mit 5,8% die höchste<br />

Steigerung in den letzten 5 Jahren. Im Kreditgeschäft<br />

konnte das Volumen um knapp<br />

1 Mio. ausgeweitet werden. In der gesetzlichen<br />

Prüfung wird der Bank ein gutes<br />

und gesundes Kreditgeschäft bescheinigt.<br />

Die Eigenanlagen in Form von Wertpapieren<br />

werden dabei mit über 15 Mio. konservativ<br />

und bei bester Bonität gehalten.<br />

Die Raiffeisenbank Vordere Alb eG genießt<br />

weiterhin bei ihren Anlegern ein hohes Vertrauen.<br />

Die Kundeneinlagen erhöhten sich<br />

um über 6 Mio. auf knapp 80 Mio. Das entspricht<br />

einer beachtenswerten Steigerung<br />

um 8,7% .<br />

Die Eigenkapitalausstattung liegt über<br />

dem Wert vergleichbarer Banken. Zum<br />

Jahresende halten insgesamt 2.907 Mitglieder<br />

über 17.170 Geschäftsanteile.<br />

Der Zinsüberschuss war mit knapp 2,6 Mio.<br />

aufgrund der weiterhin negativ verlaufenden<br />

Zinsentwicklung auf den Kapitalmärkten gegenüber<br />

dem Vorjahr ebenfalls rückläufig.<br />

Jedoch konnte im Dienstleistungsgeschäft<br />

das gute Vorjahresergebnis um 7,5% noch<br />

weiter verbessert werden. Von dem Gewinn<br />

über T€ 246 profitieren nicht nur die<br />

Gemeinden und das Finanzamt, sondern<br />

auch die Mitglieder. Jedem Mitglied wurde<br />

auf das Geschäftsguthaben eine stattliche<br />

Dividende von 5% ausbezahlt. Das ist angesichts<br />

der derzeit niedrigen Zinsen eine<br />

attraktive und sichere Anlage.<br />

Bei der Raiffeisenbank Vordere Alb wird die<br />

gesellschaftliche Verantwortung ernst genommen.<br />

Mit insgesamt T€ 27 wurde eine<br />

Vielzahl von Maßnahmen in Vereinen und Einrichtungen<br />

auf der Vorderen Alb unterstützt.<br />

Der Prüfungsbericht des Baden-Württembergischen<br />

Genossenschaftsverbandes ist<br />

beanstandungsfrei und wurde mit dem besten<br />

Rating ausgezeichnet.<br />

Das Raiffeisenbank-Team ist in seiner Arbeit<br />

engagiert und hochmotiviert und pflegt<br />

ein gutes Betriebsklima. Die über 100jährige<br />

Geschichte der Genossenschaft auf<br />

der Vorderen Alb soll dadurch weiterhin erfolgreich<br />

mit dem Leitspruch „von der Alb<br />

…für die Alb" fortgeschrieben werden.<br />

Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden<br />

die turnusmäßig ausscheidenden Mitglieder<br />

Heike Doster und Dr. Hrovje Tadic<br />

in ihren Ämtern einstimmig bestätigt.<br />

In einem originellen, in Gedichtform vorgetragenen<br />

Antrag, durch die stellvertretende<br />

Bürgermeisterin, Martina Lehmann, erfolgte<br />

die einstimmige Einlastung von Vorstand<br />

und Aufsichtsrat.<br />

Im Anschluss an den offiziellen Teil der Generalversammlung<br />

konnte Karl-Heinz Ranz<br />

mit seinen eindrucksvollen Bildern über<br />

die Schwäbische Alb die Mitglieder und<br />

Gäste hellauf begeistern.<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

Wir machen den Weg frei.<br />

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18 19


Der Rotfuchs<br />

Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong><br />

Einblick in die Kinderstube von Reinecke Fuchs<br />

Der Zufall wollte es, dass sich unweit unseres landwirtschaftlichen Grundstücks eine 6-köpfige Fuchsfamilie angesiedelt<br />

hat und zwar an einer Stelle, die perfekten Einblick in die Aktivitäten dieser zu Recht für ihre Schläue bekannten Tiere<br />

gewährt. Über mehrere Wochen habe ich das Elternpaar sowie die rasch heranwachsenden Welpen fotografisch begleitet.<br />

Halbwüchsige Fähe sucht Deckung im hohen Gras<br />

Offener Fang – spielerische Drohgebärden als Einleitung zum Spiel<br />

Ausgewachsener Rotfuchs auf Mäusepirsch<br />

Zunächst einmal ist es erstaunlich, über<br />

welch enorme Anpassungsfähigkeit und<br />

was für ein riesiges geografisches Verbreitungsgebiet<br />

diese genetisch mit unseren<br />

Haushunden verwandte Art an den Tag<br />

legt - fast auf der gesamten nördlichen<br />

Halbkugel gibt es Füchse.<br />

Verbreitung und Fortpflanzungszyklus des<br />

Rotfuchses<br />

Die bereits mit einem knappen Jahr geschlechtsreifen<br />

Tiere verpaaren sich in der<br />

von Januar bis Mitte März währenden Paarungszeit,<br />

der sogenannten Ranzzeit miteinander.<br />

Nach ca. 50-tägiger Tragzeit wirft<br />

die Fähe im Schnitt zwischen 3 und 6 Junge;<br />

selten wurden auch stärkere Würfe mit<br />

mehr als 10 Welpen dokumentiert. Interessanterweise<br />

unterliegt die Größe des Wurfs<br />

nicht nur dem Nahrungsangebot, sondern<br />

in hohem Maße dem im jeweiligen Revier<br />

vorherrschenden Jagddruck. Präzise ausgedrückt<br />

– je mehr Füchse abgeschossen werden,<br />

desto stärker ist der Drang zur Reproduktion<br />

und somit die Anzahl der Jungtiere<br />

im darauffolgenden Frühjahr!<br />

Speisezettel eines Opportunisten<br />

Als Allesfresser bedienen sich Füchse, wo immer<br />

Mutter Natur den Tisch gedeckt hat. In<br />

reichen Mäusejahren bestreiten sie den größten<br />

Teil ihres Nahrungsbedarfs mit den grauen<br />

Nagern – zuweilen werden auch junge oder<br />

kranke Feldhasen erbeutet. Vögel spielen im<br />

Nahrungsspektrum eine eher untergeordnete<br />

Rolle, sieht man einmal von geraubtem Geflügel<br />

aus Hühner- oder Gänsehaltungen ab.<br />

Wenn wenig Mäuse verfügbar sind, ernähren<br />

sich Rotfüchse von Regenwürmern und auch<br />

von Aas, welches sie zusammen mit Rabenkrähen<br />

und Kolkraben hygienisch entsorgen. Vom<br />

Frühsommer bis in den Herbst hinein ergänzen<br />

sie ihre fleischliche Kost mit großen Mengen<br />

an Obst und Beeren. Konflikte zwischen<br />

Fuchs und Mensch sind insbesondere dann<br />

vorprogrammiert, wenn Essensreste auf den<br />

Kompost geworfen oder Abfallbehältnisse unverschlossen<br />

im Freien gelagert werden. Von<br />

den Gerüchen magisch angezogen, entwickeln<br />

sich die schlauen Rotkittel zu Kulturfolgern,<br />

was jedoch für beide Seiten keine gute Basis<br />

darstellt. Die wirksamste Strategie, den Fuchs<br />

aus den Ortschaften fernzuhalten, besteht darin,<br />

kleine Haustiere sowie Nutzgeflügel fuchssicher<br />

unterzubringen und auf das Kompostieren<br />

von Speiseresten zu verzichten.<br />

Hingebungsvolle Elternschaft<br />

Das eigentliche Licht der Welt erblicken die<br />

blind und völlig hilflos auf die Welt kommenden<br />

Fuchsbabys nach frühestens 4<br />

Lebenswochen, wenn sie zum ersten Mal<br />

Hoher Niedlichkeitsfaktor – 9 Wochen altes Jungtier<br />

die Geborgenheit des Fuchsbaus verlassen.<br />

Davor werden sie „unter Tage“ von<br />

der Fähe und zuweilen noch zusätzlich von<br />

einem Weibchen des letztjährigen Wurfs<br />

(das als Aufpasserin und Mit-Versorgerin<br />

fungiert) gefüttert, gewärmt und sauber<br />

gemacht. Dem Fuchsrüden obliegt während<br />

dieser Zeit die Nahrungsbeschaffung.<br />

Kommt er ums Leben, so übernimmt die<br />

Fähe alleine die Jungenaufzucht, wobei<br />

sich die Überlebenschancen des Nachwuchses<br />

erheblich verschlechtern.<br />

Gefahren drohen durch die menschliche<br />

Zivilisation sowie durch Seuchen<br />

Doch zurück zu unseren Welpen: Etwas<br />

niedlicheres, als diese kleinen, knopfäugigen<br />

Fellknäuel mit ihren runden Kindergesichtern<br />

kann man sich kaum vorstellen.<br />

Mit unglaublicher Naivität, einer Riesenportion<br />

angeborener Neugierde und Spielfreude<br />

betreten sie eine ihnen anfangs<br />

noch fremde Welt. Besonders in den frühen<br />

Morgenstunden und am späten Nachmittag<br />

tollen und spielen die Geschwister<br />

– in unserem Fall vier an der Zahl – ausgiebig<br />

vor dem Fuchsbau und trainieren<br />

dabei spielerisch ihre später überlebensnotwendigen<br />

jagdlichen und sozialen Fähigkeiten.<br />

Finden die Winzlinge etwas zum<br />

Spielen oder Benagen, so zerren sie das<br />

Objekt ihrer Wahl, Hundewelpen gleich,<br />

hingebungsvoll über die Wiese und versuchen,<br />

sich gegenseitig die „Beute“ abzujagen.<br />

Da die ungeheuer anpassungsfähigen<br />

Raubtiere immer häufiger in der Nähe<br />

menschlicher Siedlungen leben und sich mit<br />

Vorliebe in Drainage-Rohre unter vielbefahrenden<br />

Verkehrswegen einquartieren, fallen<br />

jedes Jahr unzählige Welpen dem Straßenverkehr<br />

zum Opfer. Doch nicht nur unsere<br />

Kraftfahrzeuge stellen ein Risiko dar – auch<br />

Tierseuchen wie Staupe und Räude, die seit<br />

einigen Jahren vermehrt in Süddeutschland<br />

grassieren, führen mancherorts zu einer drastischen<br />

Bestandsreduzierung. Die Tollwut<br />

hingegen spielt glücklicherweise keine Rolle<br />

mehr – das gesamte Bundesgebiet gilt seit<br />

dem Jahr 2008 offiziell als tollwutfrei.<br />

Viererbande an der Schwelle zum Erwachsenwerden<br />

Je grösser und selbständiger die 4 Jungtiere<br />

wurden, umso ruppiger und kürzer gestalteten<br />

sich ihre Spiel-Intervalle. Die Ohren<br />

drohend flach an den Kopf gelegt und den<br />

Rachen mit den zierlichen Milchzähnchen<br />

weit aufgesperrt, geiferten sich die kleinen<br />

Racker schon im Alter von drei Monaten ausgesprochen<br />

heftig an. Schon damals war zu<br />

erahnen, dass die männlichen Youngster im<br />

Herbst den Familienverband verlassen und<br />

auf eigenen Beinen würden stehen müssen.<br />

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Weibliche Nachkommen werden bei guter<br />

Nahrungssituation oftmals noch ein Jahr<br />

lang im Revier geduldet und, wie bereits erwähnt,<br />

von der Alpha-Fähe als Unterstützung<br />

bei der nächsten Welpen-Aufzucht mit einbezogen.<br />

Während meiner gesamten Beobachtungszeit<br />

verhielt sich die Mutter der 4<br />

Welpen extrem scheu. Ihre Fluchtdistanz von<br />

über 100 Metern verringerte sich auch nach<br />

Monaten nicht. Der stattliche Rüde hingegen<br />

kam mir einige Male scheinbar völlig selbstvergessen<br />

entgegengetrabt und trollte sich,<br />

als er meiner gewahr wurde, in aller Gemütsruhe<br />

ins nahe Gebüsch.<br />

Text & Fotografie: Eva-Maria Pulvermüller<br />

... really unique<br />

Layout & Gestaltung: thomasblank.com gmbh<br />

20 21


Wildlädle in Grabenstetten<br />

Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong> Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong><br />

Germania Beck in Hülben<br />

Re „h“ gionale Spezialitäten und mehr<br />

In Grabenstetten hat sich die <strong>Heidengraben</strong>jägerei auf die ganzjährige Vermarktung von Wild spezialisiert. Von der Jagd<br />

bis zum Verkauf – alles aus einer Hand und das auf höchstem Niveau. Verkauft wird im Wildlädle in der Ziegelstraße und<br />

neben den kulinarischen Köstlichkeiten wartet die angeschlossene Geschenk-Manufaktur mit einer liebevoll zusammengestellten<br />

Auswahl an außergewöhnlichen Geschenkideen für alle Anlässe auf.<br />

Die selbstgemachten Wildspezialitäten sind in den Verkaufsräumen von „Wildlädle & Geschenkmanufaktur“ liebevoll dekoriert – hier findet jeder was das Herz begehrt<br />

Der „wilde“ Herbst hat begonnen: Das Wildlädle<br />

in Grabenstetten lockt nach der Sommerpause<br />

wieder mit köstlichen regionalen<br />

Spezialitäten und mehr. Die kulinarische<br />

Palette ist wie die einer gut sortierten Metzgerei,<br />

nur dass eben alles von Hirsch, Reh,<br />

Feldhase (ab Oktober) oder Wildschwein<br />

stammt. Im Angebot sind neben Braten auch<br />

Schinken, Salamis, Fertiggerichte und allerlei<br />

Wurst, geräuchert oder in Dosen. Gesund,<br />

im Trend, lecker und raffiniert. Das Wild des<br />

gelernten Kochs Ralf Strähle stammt aus<br />

seiner eigenen Jagd direkt aus dem Biosphärengebiet.<br />

Vor vier Jahren hat Ralf Strähle begonnen,<br />

sich ein eigenes Schlachthaus nach<br />

strengen EU-Kriterien zu errichten und von<br />

der Jagd bis zum fertigen Produkt alles selbst<br />

zu machen. Die Prämissen die eigenen Aromen<br />

des Wildes zu wahren und zu vermitteln,<br />

wie bekömmlich und gesund Wildfleisch<br />

ist, stehen dabei im Vordergrund. „Mehr Bio<br />

geht eigentlich nicht mehr“, bestätigt der Jäger,<br />

„Das ist wie die Schwäbische Alb schmecken.“<br />

Obendrein bietet das Wildlädle zu den<br />

Wildgerichten passende regionale und überregionale<br />

Spezialitäten wie Alblinsen oder<br />

Nudeln, Gewürze, Liköre, Edelbrände und<br />

Kunstgewerbliches. Die Geschenk-Manufaktur<br />

ist das Reich von Gudrun Wiest, die nicht<br />

nur beim Thema Wild über viel Sachkenntnis<br />

verfügt, sondern auch in Sachen Auswahl<br />

der übrigen Produkte großes Feingefühl an<br />

den Tag legt. „Denken Sie doch jetzt schon<br />

an ihre Weihnachtsgeschenke“, empfiehlt<br />

Gudrun Wiest, „Egal ob für Freunde, Verwandte,<br />

Firmen oder Geschäftspartner: Bei<br />

unseren fantasievoll gestalteten Geschenkideen<br />

ist für jeden etwas dabei. Obendrein<br />

gibt es natürlich auch die Möglichkeit ganz<br />

persönliche Gutscheine zu erhalten.“<br />

Einfach mal verwöhnen lassen<br />

Für Festivitäten aller Art bietet das Wildlädle<br />

individuelles Catering an und Gruppen von<br />

10 bis 40 Personen bewirtet Ralf Strähle in<br />

seiner Jagdstube hinter dem Laden nach<br />

Voranmeldung auch gerne selbst. Wer nun<br />

auf den Geschmack gekommen ist, findet<br />

das gesamte Sortiment im Onlineshop oder<br />

fährt einfach mal in Grabenstetten vorbei,<br />

nach Absprache auch gerne außerhalb der<br />

Öffnungszeiten.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Informationen<br />

Wildlädle & Geschenkmanufaktur<br />

Ziegelstraße 21<br />

72582 Grabenstetten<br />

Telefon 07382 / 9429274<br />

Mobil 0162 / 9013517 oder<br />

0174 / 2074644<br />

www.wildlaedle.de<br />

www.die-geschenk-manufaktur.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Do. und Fr. 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

Sa. 9:00 Uhr bis 15:00 Uhr<br />

34 Jahre seines Lebens ist Bernd Reichert schon Bäcker. Seit 1998 ist er selbständig und der eigene Chef im Hause „Germania<br />

Beck“ in Hülben. Gelernt hat er sein Handwerk in Bad Urach. Gerne hält er sich „im Hintergrund“, währenddessen<br />

seine Frau Birgit mit Team die Brötchen und allerlei Leckeres an der Theke verkaufen. Wir fragten nach, wie der Beruf<br />

mit Familie zu vereinen ist und was das alte Handwerk für ihn ausmacht.<br />

Herr Reichert, wann beginnt Ihr Tag und mit<br />

wieviel Schlaf kommen Sie als Bäcker aus?<br />

„Man muss schon konsequent sein, auch<br />

wenn andere grillen und feiern und man<br />

gerne (länger) dabei wäre. Um 21 Uhr ist<br />

für uns Schluss, da geht´s ab ins Bett. Der<br />

Wecker klingelt bei mir um 1.30 Uhr und<br />

freitags schon um 0.30 Uhr. Freitagnacht<br />

auf Samstag ist „Back-Wahn“ bei uns.<br />

Und morgens bin ich eben der erste in der<br />

Backstube. Ab etwa zehn Uhr ist das meiste<br />

dann geschafft und für gut zwei Stunden<br />

„Mittagsschlaf“ angesagt.<br />

Wann findet „Privatleben“ bei Ihnen statt<br />

und wie ist der Beruf eigentlich mit der Familie<br />

zu vereinen?<br />

„Privatleben findet am Nachmittag statt.<br />

Letzterer steht in der Regel zur freien Verfügung.<br />

Zu vereinen ist unser Beruf mit Familie<br />

schon, es ist eben nur ungewohnt für<br />

andere. Da meine Frau und ich auf einer<br />

Welle schwimmen und wir im selben Betrieb<br />

arbeiten, ist bei uns vieles einfacher<br />

und verträglicher, wie vielleicht angenommen.<br />

Die Abstriche beim abendlichen Ausgang<br />

müssen wir beide machen. Für die<br />

Kinder bleibt immer genügend Zeit“.<br />

Bleibt neben Arbeit und der Verantwortung<br />

für Familie und Unternehmen auch noch<br />

Zeit für Hobbys? Wenn ja, welche sind das?<br />

„Tennis spielen, Motorradfahren und natürlich<br />

die Eisenbahn auf der Bühne“.<br />

Ist der Druck größer oder ist es einfacher,<br />

ein Geschäft in nächster Generation zu<br />

übernehmen, wie Sie und Ihre Frau das in<br />

Hülben getan haben? Wie sind Ihre Erfahrungen?<br />

„Ganz klar: Es war einfacher für uns, wie<br />

wenn wir ganz neu mit Allem begonnen<br />

hätten. Wir sind hineingewachsen in die<br />

Selbstständigkeit, wenn man so will – von<br />

der „Zwei-Mann-Frau-Bäckerei“ an. Jetzt<br />

sind es acht Mitarbeiter mehr, alleine vier<br />

arbeiten in der Backstube“.<br />

Gibt es eine Lieblingsbeschäftigung in der<br />

Bäckerei für Sie?<br />

„Nein, ich mache alles und alles gerne. Es<br />

Bäcker Bernd Reichert mit seiner Frau Birgit<br />

gibt keine besonderen Vorlieben oder Dinge,<br />

die ich gar nicht mache“.<br />

Was verstehen Sie unter Qualität?<br />

„Qualität fängt beim Einkauf der Rohstoffe<br />

an. Verarbeite ich billiges Zeug, kann<br />

nichts Teures dabei herauskommen. Ein<br />

Beispiel: Man kann ein frisches Ei durch<br />

Flüssig-Ei und Eigelbpulver ersetzen,<br />

die Margarine, statt der guten Butter<br />

verarbeiten. Genau so läuft´s bei uns<br />

aber nicht. Und: Wir backen mit regionalem<br />

Korn und arbeiten den Teig mit<br />

Sorgfalt auf. Vieles ist Handarbeit bei<br />

uns.<br />

Bilden Sie in Ihrem Betrieb aus und wie<br />

ist Ihre Erfahrung damit?<br />

„Wir bilden schon immer aus. Es wird<br />

dennoch immer schwieriger, gute und<br />

zuverlässige Lehrlinge zu finden. Dennoch:<br />

Wir sind die letzten 15 Jahre gut<br />

damit gefahren und haben ebenso gute<br />

Erfahrungen mit den jungen Menschen<br />

gemacht. Man kann die Jungen in unserem<br />

Beruf mit wenig locken, das ist<br />

sehr schade. Die Prioritäten heute sind<br />

oft andere und die Freizeit dabei meist<br />

wichtiger“.<br />

„Was fasziniert Sie selbst an Ihrem<br />

Handwerk – auch nach vielen Jahren in<br />

der Bäckerei?“<br />

„Man sieht und riecht was! (lacht). Meine<br />

Augen strahlen auch heute noch, wenn<br />

Brote schön geworden sind. Ich freue<br />

mich daran. Denn: Das Auge isst mit!<br />

Und dass zählt ebenso zur Qualität im<br />

Unternehmen“.<br />

Findet man ihre Backwaren auch anderswo?<br />

„Ja, wir beliefern drei Läden. In Hengen,<br />

Grabenstetten und Zainingen“.<br />

Machen Sie sich ab und an über die<br />

Nachfolge im Betrieb Gedanken?<br />

„Ja, in der Tat, die mache ich mir schon<br />

öfters. Die Frage: Wie geht´s weiter?,<br />

wenn man selbst in Rente möchte,<br />

schwirrt freilich heute schon in meinem<br />

Kopf herum. Es wäre einfach schade,<br />

wenn der Beruf des Bäckers oder Metzgers<br />

ausstirbt, weil keiner mehr den Laden<br />

der vorigen Generation übernehmen<br />

mag und kann“.<br />

Gibt es ein Motto für Sie?<br />

„Einmal Bäcker, immer Bäcker!“ (lacht)<br />

Das Interview führte Patricia Kozjek.<br />

Informationen<br />

Germania Beck<br />

Neuffener Str. 13<br />

72584 Hülben<br />

Telefon: 07125 / 6622<br />

Neue Öffnungszeiten:<br />

Mo. 6.00 bis 12.30 Uhr<br />

Di. – Fr. 6.00 bis 18.00 Uhr<br />

Sa. 6.00 bis 12.00 Uhr<br />

Sonntags geschlossen<br />

22 23


Schwäbischer Albverein Erkenbrechtsweiler<br />

Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong><br />

Das Wandern ist des Müllers Lust...<br />

1888 wurde der Schwäbische Albverein (SAV) gegründet, nur knapp ein Jahr später wurde die Ortsgruppe Erkenbrechtsweiler<br />

aus der Taufe gehoben, die damit als eine der ersten Ortsgruppen überhaupt in diesem Jahr ihr 125-Jubiläum feiern<br />

konnte. Mit antiquiertem Rote-Socken-Image haben der erste Vorsitzende Mike Welisch und Co aber recht wenig zu<br />

schaffen. Der aktuelle Outdoor-Lifestyle-Trend macht sich bemerkbar – kurz gesagt: Wandern ist wieder in.<br />

Festumzüge in früheren Jahren – der schwäbische Albverein gab sich schon immer Mühe seine Festwagen prunkvoll zu dekorieren<br />

Bei der Jahreshauptversammlung im Jahr 1980<br />

Es war eine denkwürdige Zusammenkunft<br />

an jenem 13. August 1888 im Gartenhaus<br />

des „Waldhorns“ zu Plochingen<br />

in der Geburtsstunde des Schwäbischen<br />

Albvereins. Lauter gestandene Männer<br />

aus den verschiedenen Verschönerungsvereinen<br />

der Städte an der Alb, aber auch<br />

aus Geislingen, kamen zusammen, um<br />

zu beraten, wie ihre Arbeit besser zusammengeführt<br />

werden könne. Denn ihre Bemühungen<br />

endeten stets an der Gemarkungsgrenze,<br />

das galt für Spazierwege<br />

wie für Schutzhütten, Aussichtspunkte<br />

und sonstige Projekte, die etwas mit<br />

der Erschließung für Spaziergänger und<br />

Wanderer zu tun hatten. Gemeinsames<br />

Wandern und Naturerlebnisse, aber<br />

auch Bewahrung von Heimat und Kulturgut<br />

schrieb man sich auf die Fahnen.<br />

Anfangs wollte sich der neuformierte Ver-<br />

ein mit seinen Bemühungen auf den Bereich<br />

des Albtraufes beschränken, aber<br />

schon bald wurde die gesamte Alb und<br />

das Vorland im Norden und Süden in das<br />

Arbeitsgebiet einbezogen.<br />

Viele Arbeitseinsätze<br />

„Der damalige Pfarrer von Erkenbrechtsweiler,<br />

Friedrich Losch, war ein recht umtriebiger<br />

Mann und ist in diese Bewegung<br />

reingestolpert“, sagt Welisch. Seine Idee<br />

fiel am <strong>Heidengraben</strong> auf fruchtbaren<br />

Boden: Nur ein Jahr nach Gründung des<br />

Hauptvereins rief Pfarrer Losch zusammen<br />

mit dem damaligen Schultheiß sowie<br />

dem Rössles- und dem Lamm-Wirt<br />

die Ortsgruppe Erkenbrechtsweiler ins<br />

Leben. Damit reihte sich das damalige<br />

700-Seelen-Dorf in die vorderste Reihe<br />

der ersten Ortsgruppen ein. „Solch ein<br />

Jubiläum konnten im Vereinsbereich<br />

noch nicht viele feiern“, so gratulierte<br />

der Gauvorsitzende Erich Haas beim offiziellen<br />

Festakt zum 125. Geburtstag<br />

dann auch im Bürgerhaus von Erkenbrechtsweiler<br />

beeindruckt.<br />

Unzählige Arbeitsstunden investieren<br />

die heute 160 Mitglieder pro Jahr in die<br />

Pflege der Wanderwege. „Wir schauen,<br />

dass die Wege breit genug sind und gut<br />

begehbar, dass die Beschilderung in Ordnung<br />

ist und vieles mehr“, erklärt Mike<br />

Welisch, „Das ist viel Arbeit, da gehen<br />

einige Wochenenden drauf.“ Dazu kommen<br />

die jährliche Markungsputzete in<br />

Erkenbrechtsweiler sowie die Organisation<br />

von Vorträgen, Wanderungen und<br />

Freizeiten – übrigens auch für Nicht-Mitglieder<br />

– und diverser Ferienprogramme<br />

für Kinder wie Rundgänge mit GPS oder<br />

die Waldweihnacht im Dezember. Weit<br />

bekannt sind auch die gemütlichen<br />

Backhaus-Hocketsen, die die Ortsgruppe<br />

seit 31 Jahren veranstaltet. Die Backhaus-Hocketse<br />

<strong>2014</strong> fiel allerdings aus<br />

– dafür feierten die SAVler am dritten<br />

Juli-Wochenende ihr Jubiläum inklusive<br />

großem Gaufest des Gaus Teck-Neuffen<br />

in der Ortsmitte.<br />

Gut gerüstet für die Zukunft<br />

Auch für nächsten 125 Jahre ist die Ortsgruppe<br />

Erkenbrechtsweiler bestens gerüstet:<br />

In Kürze soll eine Familiengruppe<br />

gegründet werden. Denn so rekrutiert<br />

sich der Nachwuchs wieder aus den eigenen<br />

Reihen – auch der heutige erste<br />

Vorsitzende kam über Familienbande<br />

zum SAV. Und auch die neuen Medien<br />

sind dem Verein nicht fremd: Der Internetauftritt<br />

der Ortsgruppe Erkenbrechtsweiler<br />

ist inzwischen ein wichtiges Medium<br />

geworden, um über die Arbeit und die<br />

Angebote des Schwäbischen Albvereines<br />

zu informieren. So ist Mike Welisch auch<br />

um die nächsten 125 Jahre nicht bange:<br />

„Wir sind auf dem richtigen Weg.“<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Informationen<br />

www.erkenbrechtsweiler.albverein.eu<br />

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Aufhänge- und Lackierhaken<br />

Herrmann Doster GmbH | Uracher Straße 32 | 73268 Erkenbrechtsweiler | Telefon: +49 (0) 7026 60193-0<br />

Telefax: +49 (0) 7026 60193-99 | E-Mail: info@wirebending.de | www.wirebending.de<br />

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Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong><br />

Deko Eck in Owen<br />

Kleines aber feines direkt vom Hersteller<br />

Wer ein individuelles Geschenk – ganz gleich zu welchem Anlass – sucht, ist im Deko Eck in Owen an der richtigen<br />

Adresse. Das Sortiment ist liebevoll zusammengestellt und auch in Sachen Nachhaltigkeit legen Sibylle Schmid-Raichle<br />

und ihr Mann Volker Raichle hohe Maßstäbe an.<br />

Nachhaltigkeit wird groß geschrieben: Alle Artikel aus dem Deko Eck werden fair gehandelt<br />

„Wir beziehen unsere Produkte direkt von<br />

den Herstellern“, bestätigt Sibylle Schmid-<br />

Raichle. Massenware ist tabu, das Augenmerk<br />

liegt auf kleinen Manufakturen aus<br />

dem In- und Ausland. Um dieser Maxime<br />

gerecht zu werden besuchen die Raichles<br />

mehrfach im Jahr die großen Trendmessen<br />

in München und in Frankfurt. „Dabei<br />

schauen wir gezielt nach kleinen Nischenherstellern“,<br />

sagt Sibylle Schmid-Raichle,<br />

„Das ist zwar sehr zeitaufwendig, macht<br />

aber auch großen Spaß.“<br />

So stießen die beiden Owener zum Beispiel<br />

auf die deutsche Firma G. F. Heim & Söhne.<br />

Das Unternehmen gibt es bereits seit<br />

1862 und war ursprünglich auf Kämme<br />

für Hochsteckfrisuren spezialisiert. Damit<br />

das alte Wissen um Perlmutteffekte und<br />

Co nicht verloren geht, bietet die in Hessen<br />

ansässige Firma mittlerweile untern anderem<br />

Eierbecher und verschiedene Löffel mit<br />

Perlmutteffekt an. Die Produkte werden aus<br />

hochwertigem Acrylglas in speziellen Formen<br />

hergestellt und in einem aufwändigen<br />

Verfahren zum Teil von Hand nachgearbeitet.<br />

„Diese Löffel sind einzigartig, sie sind<br />

wie ein Handschmeichler“, schwärmt Sibylle<br />

Schmid-Raichle.<br />

Im Deko Eck gibt es zum Beispiel auch<br />

handgearbeitete, filigrane Bambusschüs-<br />

seln aus Vietnam in verschiedenen Größen<br />

und Farben zu kaufen. „Die Schüsseln<br />

stammen ebenfalls aus einem ganz<br />

kleinen Familienbetrieb und es gibt lediglich<br />

einen Zwischenhändler“, sagt Sibylle<br />

Schmid-Raichle, der auch viel daran liegt,<br />

dass weder Kinder noch Erwachsene für<br />

die Ware ausgebeutet werden.<br />

Handgearbeitet und filigran<br />

Ebenfalls ein echter Hingucker sind die diversen<br />

Gefäße aus Papier, die das direkt<br />

an der Hauptstraße in Richtung Beuren<br />

und Lenningen gelegene Geschäft anbietet:<br />

„Hier haben uns vor allem die vier<br />

Schwestern und ihre Ideen fasziniert“,<br />

so die Händlerin. Die Damen leben und<br />

arbeiten in der Toskana. Ihre „Tüten“ bestehen<br />

zu 100 Prozent aus Zellulose und<br />

werden mit Wachs beschichtet, sie stehen<br />

in verschiedenen Größen und Farben zu<br />

Verfügung und können vielfältig eingesetzt<br />

werden. Das nicht ganz alltägliche Sortiment<br />

schätzen auch viele Geschäftskunden:<br />

Immer wieder werden für Betriebe individuelle<br />

Präsente gestaltet, zum Teil mit<br />

Firmenlogo als Gravur.<br />

Übrigens: Das Deko Eck ist auch bei der<br />

Aktion „Owen leuchtet“ des Owener Handels-<br />

und Gewerbevereins am Freitag, 21.<br />

November, mit von der Partie. Alle teilnehmenden<br />

Geschäfte haben an diesem Tag<br />

bis 22 Uhr geöffnet. Im ganzen Ort gibt es<br />

an diesem Abend Aktionen und Illuminationen<br />

und zum Schluss ein tolles Feuerwerk.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Deko Eck<br />

Informationen<br />

Kirchheimer Straße 75<br />

73277 Owen<br />

Telefon: 07021 / 8652-576<br />

Telefax: 07021 / 8652-579<br />

Mail: info@dekoeck.de<br />

www.dekoeck.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. ― Fr. 9.30 bis 12.30 Uhr<br />

und 14.30 bis 18.30 Uhr<br />

Sa. 9.30 bis 12.30 Uhr<br />

Mittwoch Nachmittag geschlossen<br />

Auf Anfrage gerne auch außerhalb<br />

der Öffnungszeiten.<br />

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Graphitton-Keramik im <strong>Heidengraben</strong><br />

Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong> Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong><br />

Der „Edelstahl“-Kochtopf der Kelten – ein weiteres Fernhandelsgut<br />

Neben den häufigen Amphorenscherben kommen auf den Äckern im <strong>Heidengraben</strong> weitere, zwar deutlich kleinere, aber<br />

durch metallischen Glanz besonders auffällige Scherben vor. Dabei handelt es sich um sogenannte Graphitton-Keramik.<br />

Kinderuni in Montana<br />

Zwei Mädchen aus Reutlingen und ein Junge aus Bad Urach – alle drei Studenten der Kinderuni am <strong>Heidengraben</strong> – bekamen<br />

die einmalige Chance das Leben der amerikanischen Ureinwohner kennen zu lernen.<br />

Schon aus der frühen Keltenzeit kennt<br />

man Gefäße, auf deren Oberfläche eine<br />

Graphitschicht aufgetragen wurde. Im<br />

Gegensatz dazu sind die spätkeltischen<br />

Gefäße aus dem <strong>Heidengraben</strong> aus mit<br />

Graphit vermischtem Ton getöpfert worden.<br />

Da der Ton leichter verwittert als<br />

das Graphit, kann man bei näherer Betrachtung<br />

dicht an dicht liegende metallisch<br />

glänzende Graphitschüppchen<br />

Kammstrich-, Kammstich- und Kammstrichgraphitton-Scherben aus dem <strong>Heidengraben</strong><br />

Kammstrich-Mustern. Aufgrund der Feuerfestigkeit<br />

des Graphittons wurden diese<br />

Gefäße zum Kochen im oder über<br />

dem Feuer genutzt. Wegen der sehr<br />

guten Wärmeleitfähigkeit könnte man<br />

sie sogar als Vorläufer unserer Schnellkochtöpfe<br />

bezeichnen.<br />

Wegen dieser besonderen Eigenschaften<br />

werden bis heute Schmelztiegel<br />

aus Graphit hergestellt, das immer<br />

noch in Kröpfmühl bei Hauzenberg abgebaut<br />

wird.<br />

Die Kinderuni am <strong>Heidengraben</strong> ermöglichte<br />

den drei Studenten die Teilnahme<br />

an einem internationalen Austauschprogramm.<br />

Im Rahmen des Montana-Programms,<br />

einem Projekt der EU, erfolgte<br />

die Reise in die Vereinigten Staaten. Die<br />

Universität Tübingen fungiert hier als Partner,<br />

diese unterstützt wiederum die Kinderuni<br />

auf der Vorderen Alb. Acht Tage lang<br />

waren die „Schlauköpfe“ zu Gast im US-<br />

Bundesstaat Montana um die Menschen<br />

indianischer Abstammung in Amerika näher<br />

kennen zu lernen. Diese werden auch<br />

„native Americans“ genannt. Die Kinder<br />

wurden von Ihren Eltern begleitet und waren<br />

selbst auch mehr als begeistert und<br />

nannten es eine einmalige Chance.<br />

Ressourcen schätzen<br />

Während des Besuchs in den USA, lernten<br />

Sie nicht nur das Land kennen, sondern<br />

auch das Leben der indianischen Kinder<br />

in der Schule. Der Unterricht unterscheidet<br />

sich doch sehr stark vom Unterricht in der<br />

Bundesrepublik. Die Kinder lernten von<br />

den Ureinwohnern den bedachten Umgang<br />

mit allen Ressourcen, die die Welt zu bieten<br />

hat. Desweiteren waren Sie fasziniert<br />

von der Sprachenvielfalt der Ureinwohner,<br />

bei der zeitweise auch „Hände und Füße“<br />

verwendet wurden. Die Jungstudenten<br />

würden ihre neugewonnenen Freunde<br />

auch sehr gerne in ihrer Heimat begrüßen,<br />

doch momentan gibt es keine finanziellen<br />

Möglichkeiten um diesen Austausch zu realisieren.<br />

Text: Redaktion Alb Magazin<br />

Metallisch glaenzende Graphitton-Scherben<br />

erkennen.<br />

Die bleigraue Farbe hat – ebenso wie<br />

bei unseren heutigen Bleistiften – nichts<br />

mit dem giftigen Blei zu tun, sondern es<br />

handelt sich bei Graphit um reinen Kohlenstoff.<br />

Das nächstgelegene archäologisch genutzte<br />

Vorkommen von Graphit liegt ca.<br />

360 km entfernt bei Hauzenberg in der<br />

Nähe von Passau, weitere gibt es noch<br />

weiter östlich.<br />

Typische Form eines Graphitton-Topfes<br />

Vermutlich wurde nicht das Graphit von<br />

den Töpfern des <strong>Heidengraben</strong>s dem<br />

heimischen Ton zugegeben, sondern es<br />

wurden wohl die Töpfe als Ganzes gehandelt,<br />

also importiert. Denn wenn bei<br />

gut erhaltenen Scherben weitere Tonpartikel<br />

zu erkennen sind, handelt es<br />

sich um sehr weiße Milchquarze, die in<br />

der Gegend um den <strong>Heidengraben</strong> nicht<br />

vorkommen.<br />

Eine Steigerung in der Qualität der<br />

Gefäße ist die Herstellung auf der<br />

Töpferscheibe sowie die Verzierung<br />

mit sogenannten Kammstich- und<br />

Die bisher reichste Fundstelle in<br />

Deutschland mit gut erhaltenen keltischen<br />

Graphitton-Gefäßen ist das<br />

Oppidum von Manching bei Ingolstadt,<br />

das durch seine Lage an der Donau als<br />

direkte Verbindung zu den Graphitvorkommen<br />

einen leichteren Zugang zu<br />

dieser Handelsware hatte als die Bewohner<br />

des <strong>Heidengraben</strong>s.<br />

Text & Fotografie: Christel Bock und<br />

Achim Lehmkuhl<br />

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Veranstaltungskalender<br />

Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong> Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong><br />

Oktober<br />

Fr. 03.10.<strong>2014</strong><br />

Zwiebelkuchenfest<br />

Rund ums Backhaus Erkenbrechtsweiler,<br />

Abt. Fußball SGEH<br />

Sa. 18.10.<strong>2014</strong> – So. 19.10.<strong>2014</strong><br />

Drachenfest<br />

Flugplatz, Hülben<br />

Mi. 05.11.<strong>2014</strong><br />

Vortrag Kinderuni am <strong>Heidengraben</strong><br />

Festhalle Bad Urach, FAKT e.V.<br />

Do. 06.11.<strong>2014</strong><br />

Mitgliedertreffen FAKT<br />

Begegnungsstätte, Erkenbrechtsweiler<br />

Sa. 15.11.<strong>2014</strong><br />

Winteranfangsfeier mit Skibörse<br />

Rietenlauhalle, Hülben, Schi-Club<br />

So. 16.11.<strong>2014</strong><br />

Gedenkfeier Volkstrauertag<br />

Aussegnungshalle, Hülben<br />

Sa. 29.11.<strong>2014</strong><br />

Orangenaktion<br />

CVJM Hülben<br />

So. 30.11.<strong>2014</strong><br />

Adventskonzert<br />

Christuskirche, Hülben<br />

Do. 09.10.<strong>2014</strong><br />

Vortrag Kinderuni am <strong>Heidengraben</strong><br />

Rietenlauhalle Hülben, FAKT e.V.<br />

Fr. 10.10.<strong>2014</strong><br />

Männervesper<br />

Evangelische Kirchengemeinde, Hülben<br />

Sa. 11.10.<strong>2014</strong><br />

Kinderkleiderbasar<br />

Peter-Härtling-Schule, Hülben<br />

Sa. 11.10.<strong>2014</strong><br />

Kinderkleiderbasar<br />

Mehrzweckhalle, Erkenbrechtsweiler<br />

Sa. 11.10.<strong>2014</strong><br />

Besenwirtschaft<br />

Maad, Obst- und Gartenbauverein Hülben<br />

Sa. 11.10.<strong>2014</strong><br />

Herbt- und Winterbasar<br />

Falkensteinhalle, Erkenbrechtsweiler<br />

So. 12.10.<strong>2014</strong><br />

Erntedankfest<br />

Christuskirche, Hülben<br />

Sa. 18.10.<strong>2014</strong><br />

Comedyabend "Hillus Herzdropfa"<br />

Rietenlauhalle, Hülben<br />

Mi. 22.10.<strong>2014</strong><br />

Vortrag Kinderuni am <strong>Heidengraben</strong><br />

Falkensteinhalle Grabenstetten, FAKT e.V.<br />

Sa. 25.10.<strong>2014</strong><br />

Abwärmparty<br />

Clubhaus Motorradfreunde, Hülben<br />

Sa. 25.10.<strong>2014</strong><br />

Spenden GALA<br />

Mehrzweckhalle Erkenbrechtsweiler,<br />

SGEH Abt. Show Dance<br />

Sa. 25.10.<strong>2014</strong> – So. 26.10.<strong>2014</strong><br />

Herbstfest<br />

Rietenlauhalle, Hülben, Musikverein Hülben<br />

November<br />

Sa. 01.11.<strong>2014</strong> – So. 02.11.<strong>2014</strong><br />

Modellbahnausstellung<br />

Rietenlauhalle, Hülben<br />

Sa. 08.11.<strong>2014</strong><br />

Gästeabend<br />

Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst<br />

Falkensteinhalle, Grabenstetten<br />

Sa. 08.11.<strong>2014</strong><br />

Nachtwanderung<br />

Bürgerhaus, SAV<br />

Sa. 08.11.<strong>2014</strong><br />

Frauenfrühstück mit Beate Weingart<br />

Evangelische Kirchengemeinde, Hülben<br />

Sa. 08.11.<strong>2014</strong> – So. 09.11.<strong>2014</strong><br />

Lokalschau Kleintierzuchtverein<br />

Rietenlauhalle, Hülben<br />

Sa. 15.11.<strong>2014</strong><br />

Kirchenkonzert Musikfreunde<br />

ev. Kirche Hochwang<br />

Sa. 15.11.<strong>2014</strong> – 18:30 Uhr<br />

FAKT – Literarisches Konzert<br />

Saal des Hotel Lamm, Grabenstetten<br />

Abendessen mit anschließendem Konzert-<br />

und Theaterprogramm. J.F.Rebel:<br />

Les Characteres de la Danse, Moliere:<br />

Amor als Maler Theatro FAKTissimo und<br />

ArteFAKT Orchester<br />

Leitung: Ursel Bernlöhr, Sigrid Kasparian<br />

Sa. 22.11.<strong>2014</strong> – So. 23.11.<strong>2014</strong><br />

Skiopening<br />

Stubaital, Schi-Club<br />

So. 23.11.<strong>2014</strong><br />

Feierstunde Totensonntag<br />

Aussegnungshalle, Hülben, Posaunenchor<br />

So. 14.09.<strong>2014</strong> – So. 16.11.<strong>2014</strong><br />

Ausstellung<br />

"Mit Hightech den Kelten auf der Spur"<br />

Bürgersaal, Erkenbrechtsweiler<br />

Fr. 28.11.<strong>2014</strong><br />

Jahresfeier Fliegergruppe<br />

Fliegerheim, Hülben<br />

Sa. 29.11.<strong>2014</strong><br />

Adventsingen mit Weihnachtsmarkt<br />

rund ums Bürgerhaus,<br />

Erkenbrechtsweiler<br />

Dezember<br />

Do. 11.12.<strong>2014</strong><br />

Lichstube<br />

Begegnungsstätte, Erkenbrechtsweiler<br />

Sa. 13.12.<strong>2014</strong> – So. 14.12.<strong>2014</strong><br />

7. Weihnachtsmarkt<br />

mit adventlichem Musizieren<br />

bei der Hüle, Hülben<br />

Sa. 20.12.<strong>2014</strong><br />

Waldweihnacht<br />

am Boschen, Erkenbrechtsweiler<br />

Mi. 31.12.<strong>2014</strong><br />

Silvesterkonferenz<br />

Christuskirche Hülben,<br />

Altpietistische Gemeinschaft<br />

Mi. 31.12.<strong>2014</strong><br />

Neujahrsspringen<br />

Reitverein, Hülben<br />

So. 12.10.<strong>2014</strong><br />

Kirbehock ab 10:30 Uhr<br />

Harmonikaclub, Hülben<br />

Do. 16.10.<strong>2014</strong><br />

Vortrag Kinderuni am <strong>Heidengraben</strong><br />

Gemeindehalle Erkenbrechtsweiler, FAKT e.V.<br />

Sa. 18.10.<strong>2014</strong><br />

Schrottsammlung<br />

Hubertusgilde, Hülben<br />

So. 02.11.<strong>2014</strong><br />

Hubertusschiessen<br />

Schützenhaus, Hülben<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

TES+M GmbH<br />

Thomas Blank<br />

Achalmstraße. 11<br />

73268 Erkenbrechtsweiler<br />

Telefon 07026 / 601 9646<br />

alb@albmarketing.de<br />

Layout & Gestaltung:<br />

thomasblank.com gmbh<br />

Erscheinungsweise:<br />

viermal im Jahr<br />

Tel.: 07026 / 601 988-0<br />

post@thomasblank.com<br />

Redaktion:<br />

Patricia Kozjek<br />

Kerstin Dannath<br />

Simon Wagner<br />

Eva-Maria Pulvermüller<br />

Peter Stotz<br />

Petra Zwerenz<br />

Druck:<br />

Leibfarth & Schwarz<br />

GmbH & Co.KG<br />

72581 Dettingen/Erms<br />

Telefon 07123 / 9785-0<br />

kontakt@leibfarth-schwarz.de<br />

Allgemeine Hinweise:<br />

Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt erstellt (Stand<br />

09/<strong>2014</strong>). Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir für<br />

etwaige enthaltene Informationsfehler – einschließlich der<br />

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