28.10.2014 Aufrufe

Gesundheit und Pflege

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DER<br />

SMARTGUIDE<br />

FÜR<br />

2015<br />

GESUNDHEIT<br />

F Ü R E I N B E S S E R E S L E B E N<br />

&PFLEGE<br />

3,60 Euro<br />

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jeder Lage<br />

RICHTIG<br />

PFLEGEN:<br />

36 Seiten<br />

Rat & Tat für<br />

Angehörige<br />

<strong>Pflege</strong><br />

mich ges<strong>und</strong>!<br />

Liebevoll umsorgt im Kreis der Familie<br />

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Österreichs<br />

beste Spitäler<br />

Der Spezialisten-<br />

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EDITORIAL<br />

Der erste umfassende Smartguide<br />

zu einem der brennendsten Themen<br />

unserer Zeit. <strong>Pflege</strong> – ein Megatrend.<br />

Andreas Dressler<br />

Geschäftsführer Smartguides<br />

FOTOS: Karlheinz Fessl, brigitte fischer/fotostudio fischer, Biron<br />

Der Entwicklungsgrad einer Gesellschaft misst sich an wichtigen Parametern: dem Zugang zu<br />

Bildung etwa, zu medizinischer Versorgung oder technischer Infrastruktur. Als besonders präziser<br />

Gradmesser allerdings ist unser Umgang mit jenen Menschen zu nennen, die wegen ihres<br />

Alters oder ihrer <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> nicht – oder nicht mehr – vollaktiv für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft<br />

eintreten können.<br />

Als barbarisch sehen wir es zu Recht an, wenn alte <strong>und</strong> gebrechliche Menschen, Unfallopfer oder <strong>Pflege</strong>fälle<br />

(gleich welchen Alters) sprichwörtlich in die Wüste geschickt werden – in der Geschichte der<br />

Menschheit ist dies (zum Glück) niemals die Regel, sondern immer die Ausnahme gewesen.<br />

Bis in die jüngere Vergangenheit herrschte durch die Bank die Meinung, dass mit zunehmendem Alter<br />

auch die Ansprüche sinken. Heute sind wir (zumindest in diesem Punkt) klüger <strong>und</strong> lassen uns von Sozialromantik<br />

à la „früher war alles besser“ nicht blenden. Der Begriff „Ausgedinge“, jener Ort, an dem die<br />

Altbauern nach der Hofübergabe ihren Lebensabend verbrachten, klingt ja auch nach wenig Komfort<br />

<strong>und</strong> sozialer Anerkennung. Und viel mehr nach Gnadenbrot <strong>und</strong> bestenfalls gesellschaftlicher Duldung.<br />

Gerade die Senioren von heute wollen sich damit klarerweise nicht zufriedengeben. Und auch ihre Angehörigen<br />

haben den Wunsch, Eltern <strong>und</strong> Großeltern einen angenehmen, erfüllten <strong>und</strong> sorgenfreien<br />

Lebensabend zu ermöglichen.<br />

Bis dieses Ziel allerdings für viele nachhaltig erreichbar ist, muss auch in Österreich noch einiges<br />

auf die Agenda. Zwar haben <strong>Pflege</strong>bedürftige <strong>und</strong> Betagte heute schon wesentlich mehr Wahlmöglichkeiten<br />

– speziell die Wohn- <strong>und</strong> Betreuungsqualität in den Alten- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>heimen hat sich zum Teil<br />

deutlich verbessert. Immer mehr Einrichtungen bieten ihren Bewohnern Relevanteres als nur Unterkunft,<br />

Verpflegung <strong>und</strong> medizinische Betreuung. Soziale Kontakte, geistige Anregung, körperliche Aktivitäten –<br />

der Wunsch danach nimmt mit den Jahren ja nicht ab, nur die Rahmenbedingungen ändern sich.<br />

Öffentliche wie auch private Einrichtungen zeigen viel Initiative, um ihr Angebot zu verbessern <strong>und</strong> zu<br />

erweitern.<br />

Sowohl für die Betroffenen als auch vor allem für jene Angehörigen, die im Familien- oder Fre<strong>und</strong>eskreis<br />

pflegen, ist die Suche nach einer adäquaten <strong>Pflege</strong>-Lösung zeitaufwendig. Mit dieser Spezialausgabe<br />

unseres ersten Smartguides zum großen Zukunftsthema <strong>Pflege</strong> wollen wir dazu eine f<strong>und</strong>ierte Orientierungshilfe<br />

geben.<br />

Wir zeigen auf, wie sich die Situation in Österreich aktuell darstellt, welche Maßnahmen <strong>und</strong> Pläne<br />

die Regierung verfolgt <strong>und</strong> welche Unterstützung pflegende Angehörige in Anspruch nehmen können.<br />

Wir stellen auch aktuelle Forschungsprojekte zum Thema <strong>Pflege</strong>roboter vor <strong>und</strong> lassen Experten erklären,<br />

welchen Einfluss die künstliche Intelligenz künftig auf unser Leben im Alter haben wird. Darüber<br />

hinaus geben wir einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten, die eigene Wohnung bzw.<br />

das eigene Haus barrierefrei zu machen – <strong>und</strong> wo fachliche Beratung <strong>und</strong> finanzielle Unterstützung<br />

geboten werden. Nicht zuletzt stellen wir Menschen vor, die sich in Österreichs <strong>Pflege</strong> engagieren.<br />

Vor den Vorhang mit ihnen!<br />

Die Smartguide-Redaktion<br />

für <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong><br />

Sigrid Raditschnig<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>smarketing <strong>und</strong><br />

Objektleitung Smartguide<br />

Britta Biron<br />

Redaktionelle Leitung<br />

Sabine Fisch<br />

Medizinjournalistin,<br />

Experteninterviews<br />

Thomas Benesch<br />

Medizinstatistische Analyse<br />

<strong>und</strong> Wissensmanagement<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

3


INHALT<br />

36<br />

16<br />

06<br />

12<br />

14<br />

16<br />

22<br />

23<br />

24<br />

26<br />

<strong>Pflege</strong> in Österreich Die<br />

Situation für Betroffene,<br />

Angehörige <strong>und</strong> Pflegkräfte<br />

bessert sich nur langsam<br />

Übergangspflege in NÖ<br />

Welche verschiedenen Brücken<br />

zwischen Spital <strong>und</strong><br />

daheim geschlagen werden<br />

Landespflegeheime in NÖ<br />

Niederösterreich bietet seinen<br />

Einwohnern ein umfassendes<br />

Betreuungsprogramm<br />

Barrierefrei Tipps <strong>und</strong> Infos,<br />

um sich bis ins hohe Alter in<br />

den eigenen vier Wänden<br />

wohlzufühlen<br />

Tiefschlaftagebuch<br />

Für die Zeit nach dem Koma<br />

Patientensicherheit<br />

Weniger Risiken in<br />

Krankenhäusern<br />

Ausbildung beim KAV<br />

So wird in Wien der <strong>Pflege</strong>nachwuchs<br />

geschult<br />

Labormedizin Wien<br />

Hochleistungs-Laborstraßen<br />

sparen Zeit <strong>und</strong> Kosten<br />

27<br />

28<br />

35<br />

36<br />

42<br />

45<br />

48<br />

Krankenhaus der Zukunft<br />

Wien bietet schon heute<br />

Einblick in die medizinische<br />

Versorgung von morgen<br />

Geistig <strong>und</strong> körperlich aktiv<br />

Die Senioren von heute sind<br />

sehr aktiv <strong>und</strong> nutzen die<br />

vielfältigen Urlaubs- <strong>und</strong><br />

Freizeitangebote<br />

Selbst ist die Frau Die<br />

Wiener Städtische hat ein<br />

Vorsorgemodell speziell für<br />

Frauen entwickelt<br />

<strong>Pflege</strong>roboter Die <strong>Pflege</strong>kräfte<br />

2.0 stehen bereits in den<br />

Startlöchern bzw. im Testeinsatz<br />

Interview Welche Gründe<br />

Frauen aus Osteuropa als <strong>Pflege</strong>kräfte<br />

nach Österreich führen<br />

Ausbildung in NÖ Ein Mix<br />

aus universitärer Lehre <strong>und</strong><br />

praxisnaher Weiterbildung<br />

sorgt für den medizinischen<br />

Nachwuchs im Land<br />

Das große Extra:<br />

Österreichs Spitäler im<br />

Spezialisten-Check<br />

Fotos: Getty Images, Haus der Barmherzigkeit/APA-Fotoservice/Pauty<br />

Erstmals<br />

in Österreich!<br />

Die häufigsten<br />

Diagnosen – die besten<br />

Ärzte <strong>und</strong> Krankenhäuser.<br />

Ab<br />

48<br />

Seite<br />

28<br />

n Uneingeschränkt unterwegs:<br />

Die modernen Senioren von<br />

heute entdecken die Welt<br />

auf aktive Weise.


BIOLOGISCHE PFLEGE NEU ENTDECKEN<br />

Entdecken Sie die wirksamen Pflanzenextrakte aus Afrika<br />

Esse hat seinen Sitz in Südafrika, wo beinahe ein Viertel der Pflanzenspezies der Welt beheimatet ist.<br />

Esse hat die besten dieser Pflanzen ausgewählt, um wirksame, neue aktive Wirkstoffe für die Hautpflege<br />

zu liefern. Diese Pflanzen werden wild geerntet, um die Wirksamkeit der Extrakte zu maximieren.<br />

www.esseorganicskincare.eu


<strong>Pflege</strong> in Österreich<br />

6 smartguide GESUNDHEIT


Österreich hat<br />

Aufholbedarf<br />

Laut einem neuen EU-Bericht hat Österreich seine Hausaufgaben in<br />

Sachen Altenpflege noch nicht erledigt. Es fehlen verbindliche Daten<br />

zum tatsächlichen Bedarf sowie einheitliche Standards.<br />

Kurz vor Ferienbeginn<br />

hat die europäische<br />

Kommission einen<br />

Bericht zu Langzeitpflege veröffentlicht.<br />

Michael Chalupka,<br />

Direktor der Diakonie Österreich,<br />

dem Sozialwerk der<br />

evangelischen Kirchen in<br />

Österreich, dazu: „Die Europäische<br />

Kommission zeigt mit<br />

diesem Bericht die Dringlichkeit<br />

auf, mit der wir uns auf<br />

die kommenden Jahre vorbereiten<br />

müssen.“<br />

In Österreich wird sich der Anteil<br />

von über 85-Jährigen bis<br />

zum Jahr 2045 verdoppeln, der<br />

Anteil der über 65-Jährigen<br />

wächst bis 2045 von 18,1 %<br />

auf 26,7 %. Die Ausgaben der<br />

öffentlichen Hand liegen derzeit<br />

bei 1,6 % des BIP, das sind<br />

0,2 Prozentpunkte weniger als<br />

im EU-27-Durchschnitt. Hier<br />

sind die vielen St<strong>und</strong>en, die<br />

Angehörige bei der <strong>Pflege</strong><br />

selbst erbringen, nicht eingerechnet.<br />

„Knapp zwei Drittel aller <strong>Pflege</strong>bedürftigen<br />

in Österreich<br />

werden ausschließlich durch<br />

Angehörige betreut – die Regierung<br />

muss diesen Menschen<br />

mehr Anerkennung zollen<br />

<strong>und</strong> mehr in die Entlastung<br />

der pflegenden Angehörigen<br />

investieren“, sagt Chalupka.<br />

Es brauche flächendeckend<br />

leistbare Angebote wie Tageszentren<br />

für Senioren, Kurzzeitpflege<br />

<strong>und</strong> mobile <strong>Pflege</strong>.<br />

Aber nicht nur laut diesem<br />

EU-Bericht hat Österreich seine<br />

Hausaufgaben nicht erledigt.<br />

Auch im Nationalen Reformprogramm<br />

findet sich<br />

Kritik.<br />

„Die reine Fortschreibung des<br />

<strong>Pflege</strong>fonds wird im Reformprogramm<br />

kritisiert – zu<br />

Recht, denn obwohl das Regierungsprogramm<br />

einige<br />

wichtige Punkte vorsieht, ist<br />

Österreich die großen Reformen<br />

in der <strong>Pflege</strong> bis jetzt nicht<br />

angegangen“, sagt Chalupka.<br />

Die Diakonie fordert B<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> Länder daher auf, mutige<br />

Reformen anzupacken. Wichtige<br />

„Baustellen“ dabei sind:<br />

die Integration zwischen <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s-<br />

<strong>und</strong> Sozialwesen,<br />

der Ausbau von Dienstleistungen<br />

<strong>und</strong> das Durchsetzen nationaler<br />

Qualitätsstandards in<br />

der <strong>Pflege</strong>. Eine entsprechende<br />

einheitliche Datengr<strong>und</strong>lage<br />

zu schaffen, wäre der erste<br />

Schritt. „Dass dem Fehlen von<br />

nationalen Daten ein eigenes<br />

Kapitel im EU Bericht gewidmet<br />

wird, spricht Bände“, kritisiert<br />

Chalupka. „Wir dürfen<br />

nun keine Zeit verlieren, denn<br />

Österreich hat in den nächsten<br />

Jahren einiges aufzuholen.“<br />

Hart an der Grenze<br />

Auch der 13. Österreichische<br />

Kongress für Führungskräfte<br />

in der Altenpfleg, der kürzlich<br />

unter dem Motto „Hart an der<br />

Grenze“ stattfand, befasste sich<br />

INFOS & HILFE<br />

Erste Hilfe<br />

PFLEGETELEFON<br />

Tel.: 0800 / 20 16 22<br />

Mo bis Do 8.00–16.00 Uhr<br />

Fr 8.00–13.00 Uhr<br />

Fax: 0800 / 22 04 90<br />

pflegetelefon@bmask.gv.at<br />

SOZIALTELEFON<br />

Bürgerservice des<br />

Sozialministeriums<br />

Tel.: 0800 / 20 16 11<br />

Mo. bis Fr. 8.00–12.00 Uhr<br />

Do. 8.00–16.00 Uhr<br />

Fax: (01) 71100 14266<br />

sozialtelefon@bmask.gv.at<br />

WIENER PFLEGE-,<br />

PATIENTINNEN- UND<br />

PATIENTENANWALTSCHAFT<br />

Tel.: 0800 20 31 31<br />

KOSTENLOSE<br />

NÖ PFLEGEHOTLINE<br />

post.pflegehotline@noel.gv.at<br />

Tel.: (02742) 9005-9095<br />

ALLGEMEINE ANFRAGEN<br />

post@bmask.gv.at<br />

Alle Telefonnummern mit der<br />

Vorwahl 0800 sind innerhalb<br />

Österreichs kostenlos!<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

7


<strong>Pflege</strong> in Österreich<br />

mit den in den letzten Jahren<br />

gr<strong>und</strong>legend veränderten, immer<br />

schwieriger werdenden<br />

Rahmenbedingungen in der<br />

stationären Altenpflege. R<strong>und</strong><br />

450 Führungskräfte aus den<br />

österreichischen Heimen sowie<br />

aus dem benachbarten Ausland<br />

nahmen daran teil.<br />

Der wachsende Anteil von<br />

Menschen mit Demenz sowie<br />

der steigende <strong>Pflege</strong>bedarf bei<br />

gleichzeitig sinkender Verweildauer<br />

in den Heimen verlangen<br />

nach neuen <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong><br />

Betreuungskonzepten <strong>und</strong> rücken<br />

die Hospiz- <strong>und</strong> Palliativpflege<br />

(Sterbebegleitung)<br />

immer stärker in den Vordergr<strong>und</strong>.<br />

„Die finanziellen <strong>und</strong> strukturellen<br />

Rahmenbedingungen<br />

konnten mit dieser Entwicklung<br />

teilweise jedoch nicht<br />

Schritt halten“, so der Präsident<br />

des B<strong>und</strong>esverbandes der Alten-<br />

<strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>heime Österreichs<br />

(Lebenswelt Heim),<br />

INFOS & HILFE<br />

8 smartguide GESUNDHEIT<br />

TAGES ZENTREN<br />

Markus Mattersberger. Lebenswelt<br />

Heim, der B<strong>und</strong>esverband<br />

der Alten- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>heime<br />

Österreichs, ist ein gemeinnütziger<br />

Verein <strong>und</strong> verbindet seit<br />

1994 unter seinem Dach r<strong>und</strong><br />

700 Leiterinnen <strong>und</strong> Leiter von<br />

Alten- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>heimen mit<br />

insgesamt circa 40.000 Mitarbeitern.<br />

Tageszentren <strong>und</strong> Tages kliniken als Teil der Säule „Kurzzeitpflege“<br />

schaffen mit ihren vielfältigen Angeboten Ablenkung durch Aktivierung<br />

<strong>und</strong> Möglichkeit von persönlichen Begegnungen.<br />

„Integrierte Tageszentren“ sind ein ideales Angebot für erwerbstätige<br />

<strong>Pflege</strong>angehörige: Die Tagesgäste werden in einer Station aufgenommen<br />

<strong>und</strong> in den Alltag der Senioren- bzw. <strong>Pflege</strong>häuser miteingeb<strong>und</strong>en, die<br />

<strong>Pflege</strong>leistungen werden individuell angepasst.<br />

Tagesgäste können gemeinsam mit den Bewohnern den Tag mit dem<br />

Frühstück beginnen <strong>und</strong> an verschiedensten Aktivitäten teilnehmen, sie<br />

können auch Zusatzangebote wie Friseur, Fußpflege oder physikalische<br />

Therapie nutzen <strong>und</strong> auch auf Wunsch die praktischen Ärzte <strong>und</strong> Fachärzte<br />

vor Ort aufsuchen.<br />

Für Angehörige ist die integrierte Tagespflege nicht nur eine zeitlich begrenzte<br />

Entlastung, sie bietet auch die Möglichkeit eines „weichen <strong>und</strong><br />

fließenden Übergangs“ zu einer definitiven Übersiedlung in ein Seniorenbzw.<br />

<strong>Pflege</strong>haus: Die Angehörigen kennen bereits das Haus <strong>und</strong> das Team<br />

<strong>und</strong> können so, wenn ein dauerhafter stationärer Aufenthalt notwendig<br />

wird, guten Gewissens eine Entscheidung treffen.<br />

Anzahl der<br />

<strong>Pflege</strong>geldbezieher<br />

nach<br />

<strong>Pflege</strong>stufen<br />

<strong>Pflege</strong>stufe 1<br />

<strong>Pflege</strong>stufe 2<br />

<strong>Pflege</strong>stufe 3<br />

<strong>Pflege</strong>stufe 4<br />

<strong>Pflege</strong>stufe 5<br />

<strong>Pflege</strong>stufe 6<br />

<strong>Pflege</strong>stufe 7<br />

101.167<br />

129.347<br />

77.019<br />

62.228<br />

44.380<br />

18.444<br />

9.206<br />

Unterschiede in Österreich<br />

„Wird ein älterer Mensch pflege-<br />

oder betreuungsbedürftig,<br />

stellt das die Betroffenen <strong>und</strong><br />

die Angehörigen in Österreich<br />

vor große Herausforderungen“,<br />

weiß auch Arbeiterkammer-Präsident<br />

Rudolf Kaske.<br />

„Ob <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Betreuung von<br />

den Angehörigen oder von<br />

professionellen Kräften geleistet<br />

wird, ist stark vom Angebot<br />

abhängig <strong>und</strong> leider nicht von<br />

den Bedürfnissen der Betroffenen.<br />

Dieses Angebot ist in<br />

Österreich je nach Region<br />

höchst unterschiedlich vorhanden<br />

<strong>und</strong> oft von Mangel<br />

gekennzeichnet. Wir haben es<br />

hier mit einem Fleckerlteppich<br />

zu tun.“<br />

Für die Angehörigen ist eine<br />

echte Wahlfreiheit zwischen<br />

Inanspruchnahme von professionellen<br />

<strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Betreuungsdienstleistungen<br />

<strong>und</strong> der<br />

<strong>Pflege</strong> in Eigenregie samt Aufgabe<br />

der eigenen Erwerbstätigkeit<br />

häufig nicht gegeben.<br />

Das trifft in erster Linie Frauen.<br />

Aus Sicht der Beschäftigten ist<br />

die <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Betreuung alter<br />

Menschen eine sinnvolle Tätigkeit,<br />

verb<strong>und</strong>en mit einer<br />

hohen prinzipiellen Zufriedenheit<br />

mit dem Beruf, wie im Arbeitsklima-Index<br />

der AK<br />

Oberösterreich erhoben worden<br />

ist. Die Rahmenbedingungen<br />

für die überwiegend weiblichen<br />

Beschäftigten sind aber<br />

schwierig, wie die Gewerkschaften<br />

aus der Praxis wissen:<br />

Einerseits ist die Branche von<br />

einem hohen Anteil an Teilzeit<br />

<strong>und</strong> daraus resultierend niedrigen<br />

Einkommen sowie geringen<br />

Aufstiegschancen gekennzeichnet.<br />

Auch herrscht vielerorts Personalmangel,<br />

der Arbeitsdruck<br />

<strong>und</strong> die Überst<strong>und</strong>en steigen.<br />

„Dass dabei das Gespräch <strong>und</strong><br />

die Zuwendung an die pflegebedürftigen<br />

Menschen zu kurz<br />

kommen, belastet die Beschäftigten<br />

ebenso wie die Betroffenen<br />

<strong>und</strong> deren Angehörige“,<br />

hält Kaske fest.<br />

Ein Ausbau der professionellen<br />

<strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Betreuung für zu<br />

Hause <strong>und</strong> eine ausreichende<br />

Ausstattung der institutionellen<br />

<strong>Pflege</strong> ist aus Sicht von Arbeiterkammer<br />

<strong>und</strong> Gewerkschaften<br />

dringend notwendig.<br />

Dazu soll der <strong>Pflege</strong>fonds zur<br />

Dauereinrichtung werden.<br />

Einheitliche Qualitätsstandards<br />

für die <strong>Pflege</strong> müssen entwickelt<br />

werden. Nur so ist eine<br />

seriöse Abschätzung des weiteren<br />

Bedarfs möglich. Auch<br />

wenn durch den <strong>Pflege</strong>fonds<br />

jetzt erstmals Daten für Gesamt-Österreich<br />

gesammelt<br />

werden, so ist die Datenlage<br />

über die Versorgungssituationen,<br />

Angebotslücken <strong>und</strong> Arbeitsverhältnisse<br />

sehr mangelhaft.<br />

Kaske fordert daher, diese<br />

Wissenslücken auch über das<br />

Instrument des <strong>Pflege</strong>fonds zu<br />

schließen: „Das Ziel muss lauten:<br />

verlässlich gute <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong><br />

Betreuung für <strong>Pflege</strong>bedürftige,<br />

Angehörige <strong>und</strong> Beschäftigte<br />

gleichermaßen. Egal wo<br />

in Österreich.“<br />

<strong>Pflege</strong>nde Angehörige<br />

Die <strong>Pflege</strong> durch Angehörige<br />

spielt eine große Rolle. Neben<br />

der <strong>Pflege</strong> in der Pension (45 %<br />

der Hauptpflegepersonen sind<br />

älter als 60 Jahre) gibt es in<br />

Österreich 436.000 Menschen<br />

im Haupterwerbsalter zwischen<br />

15 <strong>und</strong> 64 Jahren, die<br />

ihre Angehörigen pflegen.<br />

70 % der pflegenden Angehörigen<br />

fühlen sich bei ihrer Betreuungs-<br />

<strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>arbeit<br />

überbelastet.<br />

Mit 275.000 Personen sind<br />

knapp zwei Drittel der pflegenden<br />

Angehörigen im Haupterwerbsalter<br />

Frauen. Das ent-


n In der <strong>Pflege</strong> geht<br />

es um deutlich mehr<br />

als nur die reine<br />

Versorgung <strong>und</strong><br />

Unterbringung.<br />

INFOS & HILFE<br />

PFLEGEKARENZ<br />

NEU<br />

spricht zehn Prozent der erwerbsfähigen<br />

Frauen insgesamt<br />

(Männer: 161.000 bzw. sechs<br />

Prozent.) 146.000 Menschen im<br />

erwerbsfähigen Alter, die Angehörige<br />

pflegen, sind ohne Arbeitseinkommen.<br />

Zwei Drittel<br />

davon (103.000) sind Frauen.<br />

Die Verantwortung dafür, die<br />

<strong>Pflege</strong> zu organisieren, liegt<br />

oft bei den Angehörigen. Für<br />

Berufstätige bieten die neu<br />

eingeführte <strong>Pflege</strong>karenz <strong>und</strong><br />

<strong>Pflege</strong>teilzeit eine wichtige Hilfe,<br />

binnen maximal drei Monaten<br />

das richtige Angebot zu<br />

finden. Aber es fehlt ein einheitliches,<br />

systematisches <strong>und</strong><br />

vor allem auch flächendeckendes<br />

„Case-and-Care-Management“.<br />

Das ist notwendig, um<br />

das richtige Betreuungs- <strong>und</strong><br />

<strong>Pflege</strong>angebot zu finden – es<br />

spart Kosten <strong>und</strong> vermeidet<br />

Fehlanreize. Die Profis wissen,<br />

wo es welche Leistungen gibt,<br />

sie erstellen einen entsprechenden<br />

Betreuungsplan <strong>und</strong><br />

organisieren die Durchführung.<br />

Ein Ansatz in diese Richtung<br />

sind die Beratungszentren<br />

für <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Betreuung<br />

in Wien.<br />

Neben dem Angebot spielen<br />

für viele Familien auch die<br />

Kosten eine Rolle, da das <strong>Pflege</strong>geld<br />

alle Aufwendungen nur<br />

pauschal abgilt <strong>und</strong> ein nicht<br />

unwesentlicher Teil aus dem<br />

Einkommen der <strong>Pflege</strong>bedürftigen<br />

<strong>und</strong> der Angehörigen geleistet<br />

wird. Eine echte Wahlfreiheit<br />

für die Familien bei<br />

der Vereinbarkeit von Familie<br />

<strong>und</strong> Beruf ist somit nicht gegeben.<br />

453.000 Personen haben im<br />

April 2014 <strong>Pflege</strong>geld bezogen<br />

<strong>und</strong> waren somit pflegebedürftig.<br />

Je nach <strong>Pflege</strong>bedarf wird<br />

<strong>Pflege</strong>geld in unterschiedlicher<br />

Höhe gewährt. Wobei sich mit<br />

52 % der Großteil auf die untersten<br />

beiden <strong>Pflege</strong>stufen<br />

aufteilt.<br />

Kein Vergleich<br />

Das <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Betreuungsangebot<br />

ist dabei regional<br />

kaum vergleichbar. Obwohl<br />

sich der Wissensstand durch<br />

die Einführung des <strong>Pflege</strong>fonds<br />

bedeutend gebessert hat, fehlen<br />

noch verlässliche Datengr<strong>und</strong>lagen<br />

über die Versorgungssituation.<br />

Ab 1. 1. 2014 ist ein neues Gesetz<br />

in Kraft getreten: Die <strong>Pflege</strong>karenz<br />

bzw. <strong>Pflege</strong>teilzeit kann<br />

von einem Angehörigen ab der<br />

<strong>Pflege</strong>geldstufe 3 des Patienten<br />

oder ab Stufe 1 bei minderjährigen<br />

Kindern oder bei Demenz in<br />

Anspruch genommen werden.<br />

Dazu ist das Einverständnis des<br />

Betriebs notwendig.<br />

Ein Angehöriger kann bis zu<br />

drei Monate in Karenz oder<br />

Teilzeit gehen, ein zweiter Angehöriger<br />

kann an diese <strong>Pflege</strong>karenz<br />

bzw. <strong>Pflege</strong>teilzeit ebenfalls<br />

mit bis zu drei Monaten Karenz<br />

anschließen. Sollte sich der<br />

Zustand des Patienten verschlechtern<br />

– was nach erneuter<br />

Feststellung zur Erhöhung der<br />

<strong>Pflege</strong>geldstufe führt –, ist es erneut<br />

möglich, eine <strong>Pflege</strong>karenz<br />

oder <strong>Pflege</strong>teilzeit zu beantragen.<br />

Während der Karenz wird<br />

ein einkommensbezogenes <strong>Pflege</strong>karenzgeld<br />

ausbezahlt. Infos:<br />

www.bmg.gv.at<br />

www.pflegedaheim.at<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

9


<strong>Pflege</strong> in Österreich<br />

Doch schon die vorhandenen<br />

Daten zeigen, wie unterschiedlich<br />

die Betreuung je nach B<strong>und</strong>esland<br />

ist. Wien erbrachte beispielsweise<br />

r<strong>und</strong> 5,7 Mio Leistungsst<strong>und</strong>en<br />

im Bereich der<br />

mobilen Dienste, was einem<br />

Versorgungsgrad von 46 St<strong>und</strong>en<br />

je Einwohner im Alter von<br />

75 <strong>und</strong> älter entspricht. Den<br />

höchsten Versorgungsgrad hat<br />

Vorarlberg mit 64 Leistungsst<strong>und</strong>en<br />

(allerdings inkl. 24-<br />

St<strong>und</strong>en-Betreuung), der niedrigste<br />

Versorgungsgrad in der<br />

Steiermark beträgt neun Leistungsst<strong>und</strong>en.<br />

Bei den stationären<br />

Diensten gibt es in der<br />

Steiermark mit 12.100 <strong>und</strong> in<br />

Oberösterreich mit 12.000 Plätzen<br />

das höchste Angebot, den<br />

höchsten Versorgungsgrad hat<br />

Salzburg mit 131.<br />

Qualitätsoffensive<br />

Über die Qualität der Einrichtungen<br />

oder darüber, ob die<br />

Zahl der Einrichtungen bzw.<br />

Betten auch der tatsächlichen<br />

Nachfrage entspricht, sagen<br />

diese Zahlen freilich nichts aus.<br />

Der Bedarf variiert natürlich<br />

nach B<strong>und</strong>esland, aber dezidierte<br />

Erhebungen, auf deren<br />

Basis dann ein gezielter Ausbau<br />

erfolgen kann, sind nicht die<br />

Regel – Ausnahme ist hier<br />

Niederösterreich, wo bereits eine<br />

genaue Bedarfserhebung<br />

durchgeführt wurde.<br />

Vollzeitbeschäftigte<br />

Teilzeitbeschäfte<br />

Nicht erwerbstätig<br />

Hinsichtlich der Qualitätsstandards<br />

gibt es zwar Verordnungen,<br />

diese sind aber je nach<br />

B<strong>und</strong>esland sehr unterschiedlich<br />

<strong>und</strong> stellen oft auch nur<br />

die Mindestansprüche dar <strong>und</strong><br />

entsprechen kaum dem, was<br />

man von einem zeitgemäßen<br />

<strong>Pflege</strong>konzept erwarten sollte.<br />

Allerdings haben sich schon eine<br />

Reihe von Alten- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>heimen<br />

Gedanken darüber<br />

gemacht, wie sie ihren Bewohnern<br />

den Aufenthalt angenehmer<br />

<strong>und</strong> unterhaltsamer gestalten<br />

können. Und die Angebote<br />

gehen weit über Bunte<br />

<strong>Pflege</strong> durch Angehörige<br />

Frauen<br />

Männer<br />

109.000<br />

8.000<br />

43.000<br />

Quelle: Statistik Austria, Arbeitskräfteerhebung 2010, Sondermodul „Vereinbarkeit<br />

Beruf <strong>und</strong> Familie“<br />

n Mehr als die Hälfte aller <strong>Pflege</strong>geldbezieher in Österreich werden von Angehörigen betreut. Nur 16 % leben in<br />

<strong>Pflege</strong>heimen, betreuten Wohnungen oder Senioren-WGs. Knapp ein Drittel nimmt mobile Dienste Anspruch<br />

92.000<br />

80.000<br />

103.000<br />

Abende hinaus. So hat etwa das<br />

Altenheim Münichholz gemeinsam<br />

mit einer Expertin<br />

ein Gartentherapie-Programm<br />

entwickelt. Das Senioren- <strong>und</strong><br />

<strong>Pflege</strong>wohnhaus Friedberg<br />

der Caritas veranstaltet monatlich<br />

Stammtische <strong>und</strong> kulinarische<br />

Plauderein für die<br />

Bewohner <strong>und</strong> deren Angehörige.<br />

Das Landesplegeheim<br />

St. Peter/Au wiederum bietet<br />

neben vielen Aktivitäten, Festen<br />

<strong>und</strong> Veranstaltungen auch eine<br />

spezielle Betreuung für Demenzpatienten.<br />

Gute Ideen, die Schule machen<br />

sollen. Das im Vorjahr eingeführte<br />

Nationale Qualitätszertifikat<br />

für Alten- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>heime<br />

in Österreich (NQZ)<br />

geht einen Schritt weiter <strong>und</strong><br />

schafft eine klar verständliche<br />

Vergleichsbasis für die Qualität<br />

der Einrichtungen. Von den<br />

r<strong>und</strong> 850 Alten- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>heimen<br />

sind derzeit 35 Häuser<br />

mit diesem neuen Gütesiegel<br />

ausgezeichnet (detaillierte Infos<br />

gibt es im Internet unter<br />

www.nqz-austria.at).<br />

Das Qualitätszertifikat betrifft<br />

aber nicht nur jene Faktoren,<br />

die für die Bewohner bzw. deren<br />

Angehörige wichtig sind,<br />

sondern bewertet auch das Arbeitsumfeld<br />

der <strong>Pflege</strong>kräfte,<br />

ein Punkt, der im Zusammenhang<br />

mit der Situation der Altenpflege<br />

in Österreich immer<br />

wieder – mit gutem Gr<strong>und</strong> –<br />

kritisiert wird.<br />

Gemessen in Vollzeitäquivalenten<br />

arbeiten in der <strong>Pflege</strong><br />

<strong>und</strong> Betreuung knapp 50.000<br />

Menschen, der Großteil davon<br />

im stationären Bereich. Die<br />

Rahmenbedingungen sind aber<br />

unbefriedigend.<br />

Der Frauenanteil liegt in der<br />

stationären <strong>Pflege</strong> bei 81 %, in<br />

der mobilen <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Betreuung<br />

bei 93 %. Der Teilzeitanteil<br />

beträgt in der stationären<br />

<strong>Pflege</strong> 51 %, in der mobilen<br />

<strong>Pflege</strong> 88 %. Und der hohe Teil-<br />

FOTOS: 123RF; Emese Benko/Samariterb<strong>und</strong> Österreich; Roland Schuller/Lebenswelt Heim, B<strong>und</strong>esverband der Alten- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>heime Österreichs<br />

10 smartguide GESUNDHEIT


zeitanteil führt zu einem niedrigeren<br />

Einkommen <strong>und</strong> fehlenden<br />

Karriere- <strong>und</strong> Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Andererseits<br />

steigen Arbeitsdruck <strong>und</strong><br />

Überst<strong>und</strong>en.<br />

Ein niedriger Verdienst<br />

So bezieht eine Diplom-Krankenschwester<br />

ein Nettoanfangsgehalt<br />

von ca. 1.500 Euro<br />

<strong>und</strong> hat einen Nettoendbezug<br />

von ca. 1.779 Euro. <strong>Pflege</strong>helfer<br />

beginnen mit ca. 1.380<br />

Euro netto <strong>und</strong> haben einen<br />

Endbezug von ca. 1.539 Euro<br />

netto.<br />

Dazu Anita Sautner, stv. Oberschwester<br />

<strong>und</strong> Personalvertreterin<br />

im Wiener Krankenanstaltenverb<strong>und</strong>:<br />

„Die Umstellung<br />

auf Ein- <strong>und</strong> Zweibettzimmer<br />

war zwar eine wichtige<br />

Verbesserung für die Patienten.<br />

Sie wurde jedoch aufgr<strong>und</strong> der<br />

knappen Personalausstattung<br />

zur Belastung für die Beschäftigten.“<br />

Das durchschnittliche Alter der<br />

<strong>Pflege</strong>kräfte liegt zwischen 48<br />

<strong>und</strong> 52 Jahren, in manchen<br />

stationären Bereichen sogar<br />

weit darüber <strong>und</strong> das Personalkonzept<br />

nimmt aber keine<br />

Rücksicht auf Alter <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Situation der<br />

Mitarbeiter.<br />

Arbeiterkammer Präsident<br />

Rudolf Kaske fordert „einen<br />

Ausbau der professionellen<br />

Dienstleistungen <strong>und</strong> österreichweit<br />

einheitliche Standards“.<br />

Einerseits fehle das gemeinsame<br />

Verständnis, was<br />

„gute <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Betreuung“<br />

sei. Andererseits gebe es keine<br />

gemeinsame Datengr<strong>und</strong>lage,<br />

auf deren Basis dieses Verständnis<br />

<strong>und</strong> damit gemeinsame<br />

Zielvorgaben für Angebot<br />

<strong>und</strong> Qualität entwickelt<br />

AUSGEZEICHNETE PFLEGE<br />

Das im Jänner 2013 eingeführte Nationale Qualitätszertifikat für Alten<strong>und</strong><br />

<strong>Pflege</strong>heime in Österreich (NQZ) zeichnet sowohl öffentliche als<br />

auch private Einrichtungen aus, die ihren Bewohnern hinsichtlich einer<br />

möglichst individuellen <strong>und</strong> den persönlichen Wünschen <strong>und</strong><br />

Bedürfnissen entsprechenden Lebensgestaltung deutlich mehr bieten,<br />

als gesetzlich vorgeschrieben ist. Verliehen wird das Zertifikat nach<br />

einem umfassenden Monitoring, bei dem neben den Angeboten für die<br />

Bewohner auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter, die Fort<strong>und</strong><br />

Weiterbildungmöglichkeiten, das Unternehmensklima oder die<br />

interne Kommunikation nach einem streng definierten Kriterienkatalog<br />

bewertet werden, für drei Jahre. Danach muss es neu beantragt werden.<br />

Aktuell tragen in Österreich 34 Alten- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>heime dieses<br />

Gütesiegel, wobei Niederösterreich mit insgesamt sieben ausgezeichneten<br />

Häusern das inoffizielle B<strong>und</strong>esländerranking anführt.<br />

NQZ-Verleihung an das NÖ Landespflegeheim St. Peter in Au im<br />

Rahmen des Altenpflegekongresses im Juni 2014 in Eisenstadt (v. l. n. r.):<br />

HR Dr. Otto Huber, NÖ Landesregierung; Direktorin Sylvia Seibert,<br />

St. Peter/Au; Mag. Helene Lattacher, NÖ Landesregierung;<br />

<strong>Pflege</strong>dienstleiterin Renate Lokway, St. Peter/Au; Dr. Edeltraud Glettler,<br />

Sektionschefin Sozialministerium; Landesrat Dr. Peter Rezar<br />

mehr als 60 St<strong>und</strong>en<br />

mehr als 85 St<strong>und</strong>en<br />

mehr als 120 St<strong>und</strong>en<br />

mehr als 160 St<strong>und</strong>en<br />

werden könnten.<br />

„Qualitätsstandard <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen<br />

für die Beschäftigten<br />

sind kommunizierende<br />

Gefäße. So kann das<br />

St<strong>und</strong>enausmaß, mit dem konkrete<br />

Tätigkeiten wie Einkaufen,<br />

Kochen, Körperhygiene<br />

<strong>und</strong> Medikamentenabgabe<br />

veranschlagt werden, stark variieren<br />

<strong>und</strong> damit auch der Arbeitsdruck“,<br />

hält Kaske fest.<br />

So errechnet sich das <strong>Pflege</strong>geld<br />

<strong>Pflege</strong>bedarf in St<strong>und</strong>en pro Monat<br />

mehr als 180 St<strong>und</strong>en, wenn ein außergewöhnlicher <strong>Pflege</strong>aufwand<br />

erforderlich ist<br />

mehr als 180 St<strong>und</strong>en, wenn zeitlich unkoordinierbare<br />

Betreuungsmaßnahmen erforderlich sind <strong>und</strong> diese<br />

regelmäßig während des Tages <strong>und</strong> der Nacht zu erbringen sind oder die<br />

dauernde Anwesenheit einer <strong>Pflege</strong>person während des Tages <strong>und</strong> der<br />

Nacht erforderlich ist, weil die Wahrscheinlichkeit einer Eigen- oder<br />

Fremdgefährdung gegeben ist<br />

mehr als 180 St<strong>und</strong>en, wenn keine zielgerichteten Bewegungen der<br />

vier Extremitäten mit funktioneller Umsetzung möglich sind oder ein<br />

gleich zu erachtender Zustand vorliegt<br />

<strong>Pflege</strong>stufe<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Ebenso ist es mit dem Personalschlüssel<br />

in den Heimen.<br />

Weniger Arbeitsdruck für die<br />

Beschäftigten bedeutet mehr<br />

Zeit für die <strong>Pflege</strong>bedürftigen.<br />

Eine gerechte Bezahlung bedeutet<br />

höhere Motivation.<br />

„Der <strong>Pflege</strong>fonds ist ein wichtiger<br />

Impuls für den Ausbau<br />

der professionellen <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong><br />

Betreuung“, erklärt Kaske. „Zudem<br />

brachte er wesentliche<br />

Verbesserungen für die Datenlage:<br />

Seit drei Jahren müssen<br />

die Länder nach einer vorgegebenen<br />

Definition erbrachte<br />

Leistungen, die jeweils betreuten<br />

Personen, die Beschäftigten,<br />

die Kosten für das B<strong>und</strong>esland<br />

<strong>und</strong> die Kostenbeiträge<br />

melden.“<br />

Diese Daten reichen aber noch<br />

nicht aus. <strong>Pflege</strong>bedürftige der<br />

gleichen <strong>Pflege</strong>stufe können<br />

nicht überall mit demselben<br />

Angebot rechnen. Das hat große<br />

Auswirkungen auf die<br />

Lebensqualität <strong>und</strong> insbesondere<br />

auf die Autonomie der<br />

Betroffenen.<br />

Betrag in €/Mon.<br />

154,20<br />

284,30<br />

442,90<br />

664,30<br />

902,30<br />

1.260,00<br />

1.655,80<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

11


n Rasch wieder fit:<br />

Rehabilitative Übergangspflege<br />

im Heim ist die sichere „Brücke“<br />

zwischen Spital <strong>und</strong> daheim.<br />

Zeit der Genesung<br />

Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie zur Genesung brauchen.<br />

Das Land Niederösterreich bietet in 20 Zentren das Angebot der<br />

rehabilitativen Übergangspflege mit sehr großem Erfolg an.<br />

Vielen Menschen ist es<br />

gerade nach einer<br />

schweren Operation<br />

<strong>und</strong> einem Krankenhausaufenthalt<br />

noch nicht möglich, den<br />

Alltag zu Hause alleine zu bewältigen.<br />

Sie brauchen für eine<br />

gewisse Zeit pflegerische Hilfe,<br />

Betreuung <strong>und</strong> Unterstützung.<br />

Für diese Lebensphase gibt es<br />

die sogenannte „rehabilitative<br />

Übergangspflege“.<br />

Das Land Niederösterreich fördert<br />

diese spezielle <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong><br />

Therapieform <strong>und</strong> bietet sie als<br />

Träger in insgesamt zwanzig<br />

„Übergangspflegezentren“ in<br />

den NÖ Landespflegeheimen<br />

an. Ziel ist es, dass Betroffene<br />

rasch genesen <strong>und</strong> bald wieder<br />

im eigenen Zuhause (mit oder<br />

ohne Betreuung) sicher <strong>und</strong><br />

selbstständig leben können. Rehabilitative<br />

Übergangspflege ist<br />

bis zu 12 Wochen möglich.<br />

Mögliche Gründe für<br />

Rehabilitation<br />

n Eingriffe bzw. Operationen<br />

(unfallchirurgischer, orthopädischer,<br />

chirurgischer,<br />

neurochirurgischer Art)<br />

n Interne Erkrankungen<br />

n Neurologische<br />

Erkrankungen<br />

n Wirbelsäulenerkrankungen<br />

(z. B. Bandscheibenvorfälle,<br />

Wirbelfrakturen)<br />

n Schwäche nach operativen<br />

Eingriffen oder Intensivpflegeaufenthalt<br />

n Stabilisierung bei chronischem<br />

Krankheitsgeschehen<br />

n W<strong>und</strong>heilungsstörung mit<br />

der Notwendigkeit einer<br />

W<strong>und</strong>versorgung<br />

Die wichtigsten Voraussetzungen<br />

sind Hauptwohnsitz der<br />

pflegebedürftigen Person in<br />

Niederösterreich, keine andauernde<br />

<strong>Pflege</strong>bedürftigkeit <strong>und</strong><br />

eine ärztliche Bestätigung, dass<br />

eine Betreuung zu Hause noch<br />

nicht möglich ist. Und: Für dieses<br />

Angebot gibt es weder eine<br />

Altersgrenze noch das Erfordernis<br />

einer <strong>Pflege</strong>stufe!<br />

Maßgeschneidertes<br />

Therapieprogramm<br />

Das <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Therapieprogramm<br />

wird individuell auf die<br />

Erfordernisse <strong>und</strong> Bedürfnisse<br />

jeder einzelnen Person ausgerichtet.<br />

<strong>Pflege</strong>, Medizin <strong>und</strong><br />

Therapie fließen dabei interdisziplinär<br />

ineinander. Physio- <strong>und</strong><br />

Ergotherapie <strong>und</strong> Alltagstraining<br />

stellen die wichtigsten Bausteine<br />

der Übergangspflege dar.<br />

In jedem Haus gibt es neben<br />

modernsten Therapie- <strong>und</strong><br />

Trainingsräumen eine persönliche<br />

Begleitung von der Aufnahme<br />

bis zur Rückkehr nach<br />

Hause, die gut geplant <strong>und</strong> vorbereitet<br />

wird – Beratung der<br />

Angehörigen inklusive.<br />

Das Angebot umfasst:<br />

n Professionelle <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong><br />

Betreuung r<strong>und</strong> um die Uhr<br />

n Physiotherapie bzw.<br />

Ergotherapie<br />

n Ärztliche Betreuung<br />

n Individuell abgestimmtes<br />

Rehabilitationsprogramm<br />

n Hilfestellung <strong>und</strong> Beratung<br />

für pflegende Angehörige<br />

12 smartguide GESUNDHEIT


ÜBERGANGSPFLEGE<br />

Foto: © Land NÖ / Roman Jandl<br />

n Unterstützung bei Auswahl<br />

<strong>und</strong> Beschaffung von<br />

Hilfsmitteln<br />

n Kontakt zu ambulanten<br />

Diensten für die Betreuung<br />

daheim<br />

Im Bereich der Physiotherapie<br />

bzw. Ergotherapie kommen<br />

modernste bewegungstherapeutische<br />

Behandlungsmethoden<br />

<strong>und</strong> -techniken für rasche<br />

<strong>und</strong> bestmögliche Bewegungs<strong>und</strong><br />

Schmerzfreiheit zum Einsatz.<br />

Individuelle Alltags- <strong>und</strong><br />

Selbsthilfetrainings sowie Beratung<br />

bezüglich einer Wohnraumanpassung<br />

für die Zeit danach<br />

komplettieren das Angebot.<br />

Angehörige werden in den<br />

Prozess mit eingeb<strong>und</strong>en. Das<br />

gibt allen größere Sicherheit<br />

<strong>und</strong> erhöht die Motivation zu<br />

rehabilitativen Maßnahmen.<br />

Während der Zeit der Übergangspflege<br />

wohnen die Betreuten<br />

in einem unserer modernen<br />

Häuser in eigenen Wohnbereichen<br />

<strong>und</strong> sind damit r<strong>und</strong> um<br />

die Uhr liebevoll umsorgt.<br />

Zwölf Wochen<br />

zum Fitwerden<br />

„Im Jahr 2010 haben wir damit<br />

begonnen, dieses Angebot insbesondere<br />

dort zu bündeln, wo<br />

sich auch ein Landesklinikum<br />

befindet. Gestartet haben wir<br />

mit 80 Betten. Da die Akzeptanz<br />

erfreulicherweise von Beginn<br />

an sehr gut war <strong>und</strong> der Bedarf<br />

weiter steigen wird, haben wir<br />

auf r<strong>und</strong> 270 Betten ausgebaut“,<br />

ist der zuständige Gruppen<strong>und</strong><br />

Abteilungsleiter in der NÖ<br />

Landesregierung, Hofrat Dr.<br />

Otto Huber, sehr zufrieden. Die<br />

Übergangspflege ermögliche es,<br />

so Huber, Menschen auch jüngeren<br />

Alters wieder rasch „fit“<br />

für daheim zu machen.<br />

Durch die intensive Zusammenarbeit<br />

aller Beteiligten von<br />

der Zuweisung durch das<br />

Krankenhaus über das Aufnahme-Assessment<br />

im <strong>Pflege</strong>heim<br />

bis hin zur Übernahme in<br />

häusliche <strong>Pflege</strong> oder in die Betreuung<br />

sozialmedizinischer<br />

Dienste kann die Versorgungskontinuität<br />

der Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten gewährleistet<br />

<strong>und</strong> deren Genesungsprozess<br />

wesentlich gefördert werden.<br />

Die Verweildauer im Spital<br />

kann verkürzt, selbst Langzeitpflegefälle<br />

können vermieden<br />

werden.<br />

Zugänglich <strong>und</strong><br />

leistbar für jeden<br />

Die rehabilitative Übergangspflege<br />

wird vom Land Niederösterreich<br />

gefördert <strong>und</strong> ist damit<br />

für jeden leistbar: Die Kosten<br />

sind nach den NÖ Heimtarifen<br />

geregelt <strong>und</strong> nach <strong>Pflege</strong>stufen<br />

gestaffelt. Als Eigenleistung<br />

sind pro Monat 80 Prozent<br />

des monatlichen Nettoeinkommens<br />

sowie 100 Prozent<br />

des <strong>Pflege</strong>geldes als Kostenbeitrag<br />

zu bezahlen. Die Differenz<br />

zwischen Eigenleistung <strong>und</strong> tatsächlichen<br />

Kosten wird – je nach<br />

Einkommen <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>geldstufe<br />

– von der NÖ Sozialhilfe<br />

übernommen. Dies können bis<br />

zu 80 Prozent der Kosten sein.<br />

Die Kostenverrechnung <strong>und</strong><br />

Antragstellung erfolgt direkt im<br />

jeweiligen Heim.<br />

Das Land Niederösterreich hat<br />

durch das Angebot der rehabilitativen<br />

Übergangspflege gezeigt,<br />

wie ein Schritt in Richtung<br />

integrierte Versorgung aussehen<br />

kann, <strong>und</strong> die Finanzierung dieses<br />

Angebotes sichergestellt. Damit<br />

geht auch ein großes volkswirtschaftliches<br />

Potenzial einher,<br />

wenn man bedenkt, dass<br />

die Kosten eines Krankenhauses<br />

pro Tag um das Drei- bis Dreieinhalbfache<br />

höher sind als jene<br />

in einem <strong>Pflege</strong>zentrum.<br />

ZIELE & VORTEILE DER ÜBERGANGSPFLEGE<br />

Rehabilitative Übergangspflege im <strong>Pflege</strong>heim<br />

(bis zu 12 Wochen pro Jahr) fördert die Genesung <strong>und</strong><br />

Rehabilitation nach einer Operation oder einer schweren<br />

Krankheit, direkt aus dem Krankenhaus kommend.<br />

Die Vorteile:<br />

n Die Verweildauer im Spital kann verkürzt werden.<br />

n Die Versorgungskontinuität ist gewährleistet.<br />

n Raschere Verbesserung des <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>szustandes durch<br />

geeignete Rehabilitationsmaßnahmen.<br />

n Schnelleres „Fit“-Werden für zu Hause.<br />

n <strong>Pflege</strong>nde Angehörige werden unterstützt <strong>und</strong> entlastet.<br />

n Langzeitpflegefälle können vermieden werden.<br />

Die 20 Zentren in NÖ Landesheimen<br />

Rehabilitative Übergangspflege wird in folgenden NÖ<br />

Landespflegeheimen angeboten: Amstetten, Baden, Eggenburg,<br />

Gänserndorf, Hainburg, Hollabrunn, Klosterneuburg,<br />

Korneuburg, Melk, Mistelbach, Mödling, Neunkirchen,<br />

St. Pölten, Scheibbs, Stockerau, Tulln, Waidhofen/Thaya,<br />

Waidhofen/Ybbs, Wiener Neustadt <strong>und</strong> Zwettl; darüber<br />

hinaus in vier Heimen privater Träger.<br />

Infos: Direkt im Heim, unter Tel. 02742/9005-16378 <strong>und</strong> auf<br />

www.noelandesheime.at<br />

KONTAKT LANDESPFLEGEHEIME<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Amstetten: Tel. 07472/62103, www.lph-amstetten.at<br />

Baden: Tel. 02252/84801, www.lph-baden.at<br />

Eggenburg: Tel. 02984/4174, www.lph-eggenburg.at<br />

Gänserndorf: Tel. 02282/2595, www.lph-gaenserndorf.at<br />

Hainburg: Tel. 02165/65656, www.lph-hainburg.at<br />

Hollabrunn: Tel. 02952/2375, www.lph-hollabrunn.at<br />

Klosterneuburg: Tel. 02243/22770, www.lph-klosterneuburg.at<br />

Korneuburg: Tel. 02262/72915, www.lph-korneuburg.at<br />

Melk: Tel. 02752/52680, www.lph-melk.at<br />

Mistelbach: Tel. 02572/2402, www.lph-mistelbach.at<br />

Mödling: Tel. 02236/24334, www.lph-moedling.at<br />

Neunkirchen: Tel. 02635/71660, www.lph-neunkirchen.at<br />

Scheibbs: Tel. 07482/42325, www.lph-scheibbs.at<br />

Stockerau: Tel. 02266/63945, www.lph-stockerau.at<br />

St. Pölten: Tel. 02742/22666, www.lph-stpoelten.at<br />

Tulln: Tel. 02272/65000, www.lph-tulln.at<br />

Waidhofen/Thaya: Tel. 02842/52421, www.lph-waidhofenthaya.at<br />

Waidhofen/Ybbs: Tel. 07442/55227, www.lph-waidhofenybbs.at<br />

Wr. Neustadt: Tel. 02622/27895, www.lph-wrneustadt.at<br />

Zwettl: Tel. 02822/51565, www.lph-zwettl.at<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

13


Entgeltliche Einschaltung<br />

LANDESPFLEGEHEIME NÖ<br />

3Fragen an<br />

Markus<br />

Mattersberger<br />

MMSc MBA, Präsident des<br />

B<strong>und</strong>esverbandes der Alten- <strong>und</strong><br />

<strong>Pflege</strong>heime Österreichs<br />

DAHEIM in<br />

Niederösterreich<br />

Willkommen <strong>und</strong> wertgeschätzt: Die NÖ Landespflegeheime bieten<br />

Wohnen, <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Betreuung auf höchstem Qualitätsniveau.<br />

Mit insgesamt 48<br />

Standorten, r<strong>und</strong><br />

5.600 <strong>Pflege</strong>plätzen<br />

<strong>und</strong> 5.100 Beschäftigten ist das<br />

Land NÖ der größte <strong>Pflege</strong>heimbetreiber<br />

in Niederösterreich.<br />

Stationäre <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Betreuung<br />

wird dadurch flächendeckend<br />

im ganzen Land <strong>und</strong><br />

in jedem Bezirk angeboten. In<br />

den modern <strong>und</strong> komfortabel<br />

ausgestatteten Häusern bemühen<br />

sich multiprofessionelle<br />

Teams um höchste Lebensqualität<br />

für die Betreuten <strong>und</strong> beste<br />

Beratung <strong>und</strong> Begleitung für<br />

die Angehörigen.<br />

14 smartguide GESUNDHEIT<br />

Der Mensch im Mittelpunkt<br />

Die Wünsche <strong>und</strong> Bedürfnisse<br />

älterer pflegebedürftiger wie<br />

chronisch kranker Menschen<br />

zu kennen bedeutet: Sich für sie<br />

interessieren, ihnen Aufmerksamkeit<br />

<strong>und</strong> Achtsamkeit<br />

schenken, auf ihre Anliegen individuell<br />

eingehen. Dies tun die<br />

NÖ Landespflegeheime mit<br />

großem Engagement <strong>und</strong> viel<br />

Erfahrung: Denn der Mensch<br />

steht hier im Mittelpunkt.<br />

Das Angebot umfasst:<br />

n Tagespflege/-betreuung:<br />

tagsüber liebevoll betreut<br />

n Demenzbetreuung in<br />

Kleingruppen<br />

n Kurzzeitpflege: bis maximal<br />

6 Wochen jährlich<br />

n Langzeitpflege <strong>und</strong> Intensivstpflege<br />

n Rehabilitative Übergangspflege:<br />

bis zu 12 Wochen<br />

n Hospiz <strong>und</strong> Palliative Care<br />

n Alltagsbeschäftigung <strong>und</strong><br />

Besuchsdienste.<br />

n Psychosoziale Betreuung in<br />

einzelnen Häusern<br />

Wie beurteilen Sie die<br />

Situation in Österreich?<br />

Den Betreibern von Alten<strong>und</strong><br />

<strong>Pflege</strong>heimen ist es ein<br />

großes Anliegen, den<br />

Bewohnern Sicherheit <strong>und</strong><br />

entsprechende <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong><br />

Betreuungskonzepte zu bieten.<br />

Was ist für Bewohner<br />

zentral?<br />

Wesentlich ist ein qualitätsvolles<br />

Leben in der<br />

Gemeinschaft. Somit wird<br />

einer Vereinsamung entgegengewirkt,<br />

ebenso soll die<br />

Möglichkeit des Rückzugs<br />

bestehen.<br />

Wie können Angehörige<br />

begleiten?<br />

Gelingt es, Angehörige als<br />

Partner in die Betreuung<br />

einzubinden, ist ein wichtiger<br />

Gr<strong>und</strong>stein für ein<br />

zufriedenes Leben in den<br />

Alten- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>heimen<br />

Österreichs gelegt.<br />

Offen <strong>und</strong> leistbar für alle<br />

Den Aufenthalt in einem Heim<br />

in Niederösterreich kann sich<br />

jeder leisten. Bei Bedarf werden<br />

die Kosten teilweise von der NÖ<br />

Sozialhilfe übernommen. Ein<br />

Heimvertrag regelt die Rechte<br />

<strong>und</strong> Pflichten <strong>und</strong> gibt Sicherheit.<br />

Bei Tages-, Kurzzeit- <strong>und</strong><br />

Übergangspflege helfen spezielle<br />

Fördermöglichkeiten, es gibt<br />

keinen <strong>Pflege</strong>regress.<br />

Was die NÖ Landespflegeheime<br />

besonders auszeichnet, sind<br />

die hohe Professionalität <strong>und</strong><br />

Menschlichkeit, die garantierten<br />

<strong>und</strong> vielfach zertifizierten Qualitätsstandards<br />

<strong>und</strong> die große<br />

Transparenz bei den Leistungen.<br />

Ebenso die Wertschätzung <strong>und</strong><br />

Würde im Umgang miteinander.<br />

Und das Bemühen aller,<br />

den betreuten Menschen ein<br />

gepflegtes Zuhause zum Wohlfühlen<br />

bieten zu wollen: Willkommen<br />

<strong>und</strong> wertgeschätzt –<br />

vom ersten Tag, ein Leben lang.<br />

Informationen unter:<br />

www.noelandesheime.at<br />

Fotos: B<strong>und</strong>esverband der Alten- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>heime Österreichs


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IN DEN EIGENEN VIER WÄNDEN<br />

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Barrierefreies Wohnen<br />

Schrankenloser<br />

Beim barrierefreien Wohnen geht es nicht allein darum, die eigenen vier Wände rollstuhlgerecht<br />

zu machen, sondern um den möglichst uneingeschränkten Komfort für alle Bewohner.<br />

16 smartguide GESUNDHEIT


Wohnkomfort<br />

Alle Menschen wünschen<br />

sich eine möglichst<br />

autonome Lebensgestaltung<br />

im Alter. Das<br />

zeigt sich auch aufgr<strong>und</strong> einer<br />

Erhebung bei den Wohnwünschen<br />

für die Zukunft der heute<br />

20- bis 40-Jährigen. Gleichzeitig<br />

machen sich aber nur wenige<br />

der 50-Plus-Generation<br />

Gedanken über das Wohnen<br />

im Alter.<br />

In Österreich leben r<strong>und</strong> 1,7<br />

Millionen Menschen, also immerhin<br />

20 % der Bevölkerung,<br />

mit irgendeiner Art von Behinderung<br />

– 1 Mio. mit Mobilitätseinschränkungen,<br />

darunter<br />

50.000 Rollstuhlfahrer,<br />

0,3 Mio. mit starker Sehbeeinträchtigung,<br />

0,2 Mio. mit psychischen<br />

oder neurologischen<br />

Beeinträchtigungen, weitere<br />

0,2 Mio. mit starker Einschränkung<br />

des Gehörs.<br />

„Der Anteil der älteren Menschen<br />

wird in den kommenden<br />

Jahren stark zunehmen. Daher<br />

ist es umso wichtiger, vorausschauende,<br />

nachhaltige <strong>und</strong><br />

bedarfsgerechte Richtlinien für<br />

barrierefreies Bauen zu schaffen,<br />

um möglichst vielen Menschen<br />

ein mobiles Leben ohne<br />

fremde Hilfe zu gewährleisten“,<br />

sagt Stefan Wagmeister, Manager<br />

bei „Austrian Standards“.<br />

ÖNORMEN schaffen verlässliche<br />

Planungsgr<strong>und</strong>lagen für<br />

die barrierefreie Gestaltung von<br />

Gebäuden <strong>und</strong> Anlagen. Die<br />

aktuelle Neuüberarbeitung der<br />

betreffenden ÖNORMEN<br />

n R<strong>und</strong> 1,7 Millionen Österreicher leben mit irgendeiner Art von<br />

körperlicher Einschränkung.<br />

B 1600 bis B 1603 trägt nicht<br />

nur zu Erleichterungen für ältere<br />

Personen oder Menschen<br />

mit Behinderungen bei. Auch<br />

Bauherren <strong>und</strong> Planer profitieren<br />

von Präzisierungen, bedarfsgerechten<br />

Anpassungen<br />

<strong>und</strong> mehr Flexibilität der adaptierten<br />

Richtlinien, die barrierefreies<br />

Bauen sicherstellen <strong>und</strong><br />

dabei Rechtsfragen klären.<br />

Gut genormt<br />

In der neuen ÖNORM B 1600<br />

wurde besonderes Augenmerk<br />

auf die Bedürfnisse von Personen<br />

mit Hör- oder Sehbehinderungen<br />

gelegt, um das<br />

Prinzip der Barrierefreiheit im<br />

Sinne des Gleichstellungsgesetzes<br />

baulich noch besser umzusetzen<br />

als bisher.<br />

„Dadurch erhalten blinde<br />

Menschen eine wichtige Unterstützung,<br />

um sich künftig<br />

einfacher in Gebäuden zu<br />

orientieren“, erklärt Maria<br />

Gr<strong>und</strong>ner, stellvertretende<br />

Vorsitzende des Arbeitsausschusses<br />

der ÖNORM <strong>und</strong> Interessenvertreterin<br />

von Menschen<br />

mit Behinderungen.<br />

„Auch die Vorgaben für anpassbaren<br />

Wohnbau – also<br />

Wohnungen, die im Falle auftretender<br />

Behinderungen<br />

schnell <strong>und</strong> kostengünstig umgebaut<br />

werden müssen – werden<br />

durch die Novellierung<br />

der ÖNORM B 1600 konkretisiert“,<br />

ergänzt Gr<strong>und</strong>ner. Die<br />

Expertin hat in der Arbeitsgruppe<br />

zur Adaptierung der<br />

Norm für barrierefreies Bauen<br />

eigene Erfahrungen eingebracht,<br />

da sie selbst auf einen<br />

Rollstuhl angewiesen ist: „Ziel<br />

ist es, bei Auftreten einer Mobilitätseinschränkung<br />

einen<br />

möglichst raschen <strong>und</strong> un-<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

17


Barrierefreies Wohnen<br />

komplizierten Umbau von<br />

Wohnraum mit möglichst geringem<br />

Kostenaufwand durchführen<br />

zu können. So verwendet<br />

man z. B. in Sanitärbereichen<br />

statt tragender Wandelemente<br />

Komponenten, die eine<br />

flexible Gr<strong>und</strong>rissänderung zulassen,<br />

sollte beispielsweise<br />

mehr Platz für den Rollstuhl<br />

benötigt werden.“<br />

Auch Wilhelm Zechner, Technischer<br />

Direktor der „Sozialbau<br />

Gemeinnützige Wohnungs-<br />

AG“, begrüßt die Neuausgabe<br />

der ÖNORM. Er bezeichnet<br />

sie als „wirklich gute Planungsgr<strong>und</strong>lage<br />

für barrierefreies<br />

Bauen“. Für einen Bauträger<br />

sei Barrierefreiheit zwar immer<br />

mit gewissen Mehrkosten verb<strong>und</strong>en,<br />

so Zechner, aber das<br />

werde man sich leisten können.<br />

Natürlich seien Kosten im<br />

Wohnbau, besonders im sozialen<br />

bzw. geförderten, immer<br />

ein Thema: „Wir sind permanent<br />

damit konfrontiert, alles<br />

zu tun, damit am Ende leistbares<br />

Wohnen herauskommt.<br />

Die Personen <strong>und</strong> Institutionen,<br />

die an der Neufassung der<br />

ÖNORM B 1600 mitgewirkt<br />

haben, haben das Kostenthema<br />

bestmöglich einbezogen.“<br />

Adaptierung von<br />

Wohnungen<br />

Durch das Ergebnis einer aktuellen<br />

GfK-Studie, wonach in<br />

der Altersgruppe 40+ eine hohe<br />

Investitionsbereitschaft in<br />

die Barrierefreiheit im privaten<br />

Wohnbereich besteht, sieht sich<br />

die B<strong>und</strong>esinnung Bau in ihren<br />

Bemühungen „um rasche förder-<br />

<strong>und</strong> fiskalpolitische Anreize<br />

für Umbaumaßnahmen“<br />

bestätigt.<br />

B<strong>und</strong>esinnungsmeister Hans-<br />

Werner Frömmel erhebt aus<br />

diesem Anlass zum wiederholten<br />

Mal den Wunsch nach einem<br />

Sanierungsscheck als Anstoßfinanzierung<br />

für die seniorengerechte<br />

Adaptierung<br />

von Wohnungen <strong>und</strong> Einfamilienhäusern.<br />

„Mit der Realisierung von<br />

mehr Barrierefreiheit schlagen<br />

wir drei Fliegen mit einer Klappe.<br />

Wir erfüllen die Wünsche<br />

der Seniorinnen <strong>und</strong> Senioren,<br />

kurbeln die Bauwirtschaft an<br />

<strong>und</strong> entlasten die Sozialbudgets<br />

des B<strong>und</strong>es, der Länder <strong>und</strong><br />

Gemeinden“, so Frömmel.<br />

Für die notwendigen Arbeiten<br />

sind jeweils zwei Drittel der<br />

Befragten bereit, bis zu 5.000<br />

INFOS & HILFE<br />

Zuschüsse & Förderungen<br />

Der barrierefreie Umbau von Wohnung oder<br />

Haus stellt oft eine große finanzielle Belastung dar.<br />

Allerdings bieten die Länder verschiedene<br />

Finanzierungshilfen <strong>und</strong> Förderungsmöglichkeiten.<br />

Informationen dazu erhält man bei den jeweiligen<br />

Landesstellen des B<strong>und</strong>essozialamtes (Adressen<br />

unter www.sozialministeriumservice.at).<br />

In Wien erhält man auch Informationen<br />

bei der Kompetenzstelle barrierefreies Planen,<br />

Bauen <strong>und</strong> Wohnen (Maria-Restituta-Platz 1,<br />

1200 Wien, Tel.: 4000-998025,<br />

E-Mail: barrierefreiestadt@ma25.wien.gv.at).<br />

18 smartguide GESUNDHEIT


Beispiel Badezimmer<br />

„In den vergangenen Jahren<br />

hat sich die Nachfrage stark erhöht.<br />

Barrierefreie Einrichtung<br />

muss heute aber nicht nur<br />

praktisch sein, sondern auch<br />

Design-Ansprüchen genügen“,<br />

stellt Helmut Kral, Verkaufsleiter<br />

beim österreichischen<br />

Baustoffhändler Quester fest.<br />

Wenn es um barrierefreies<br />

Wohnen geht, ist die Beseitigung<br />

von Stolperfallen, etwa<br />

von hohen Kanten <strong>und</strong> abstehenden<br />

Übergängen, ein wichtiger<br />

Aspekt. Das gilt vor allem<br />

für Wohnungen von älteren<br />

Menschen <strong>und</strong> Familien mit<br />

kleinen Kindern. Experten<br />

empfehlen eine möglichst<br />

durchgängige, schwellenlose<br />

Bodengestaltung. Der größte<br />

Vorteil dabei: Schwellenlose<br />

Böden sind nicht nur praktisch,<br />

sondern aufgr<strong>und</strong> der Verwendung<br />

von wenigen, aber hochwertigen<br />

Materialien auch ästhetisch<br />

anspruchsvoll. Zusätzlich<br />

sorgt die einheitliche Bodenhöhe<br />

für optische Weite.<br />

Quester-Einkaufsleiter Martin<br />

Strobl dazu: „Für diesen Zweck<br />

eignen sich keramische Fliesen<br />

besonders gut. Sie sind nicht<br />

nur elegant, sondern auch einn<br />

Breite Türen ohne<br />

störende Schwellen<br />

<strong>und</strong> praktische Lösungen<br />

für Bad <strong>und</strong> Küche<br />

erleichtern den Alltag.<br />

n Für barrierefreies<br />

Wohnen gibt es kein<br />

Einheitsrezept.<br />

bzw. 5.000 bis 10.000 Euro aufzuwenden,<br />

23 % würden sogar<br />

bis zu 20.000 Euro investieren.<br />

Als Anreiz halten 53 % eine<br />

unbeschränkte steuerliche Absetzbarkeit<br />

sowie 28 % eine reduzierte<br />

Mehrwertsteuer für<br />

ihre Investition für wünschenswert.<br />

Mit Aussicht auf einen<br />

Sanierungsscheck in Form eines<br />

staatlichen Einmalzuschusses<br />

von bis zu 6.500 Euro wären<br />

22 % „sicher bereit“ <strong>und</strong> 48 %<br />

der Befragten „eher bereit“, die<br />

nötigen Maßnahmen in Auftrag<br />

zu geben. Dazu Fessel-<br />

GfK-Leiter Prof. Rudolf Bretschneider:<br />

„Es besteht großer<br />

Bedarf für baufachliche Beratung,<br />

die in Verbindung mit<br />

einem Anreizsystem wesentlich<br />

zur Überwindung von Hindernissen<br />

beitragen kann.“<br />

Als hinderlich für die seniorengerechte<br />

Adaption der eigenen<br />

vier Wände bezeichnet<br />

jeder zweite Befragte die Bürokratie<br />

bei Förderansuchen<br />

<strong>und</strong> Genehmigungen sowie etwaige<br />

Probleme bei der Bauabwicklung.<br />

Für die bauliche<br />

Umsetzung würden 25 % sicher<br />

<strong>und</strong> 42 % eher einen Fachmann<br />

heranziehen. 61 % wünschen<br />

sich als Ansprechpartner einen<br />

Experten für alle Leistungen,<br />

wobei 52 % sämtliche Arbeiten<br />

an ein gewerbliches Unternehmen<br />

vergeben würden. Mit einer<br />

entsprechenden Förderung<br />

wären sogar 65 % der Befragten<br />

bereit, die Umbauten offiziell<br />

mit einem speziell ausgebildeten<br />

Profi zu realisieren.<br />

Im Rahmen eines eigens entwickelten<br />

Fortbildungsprogramms<br />

können sich Baumeister<br />

an den österreichischen<br />

BAUAkademien auf das barrierefreie<br />

Bauen <strong>und</strong> Wohnen<br />

bzw. die seniorengerechte<br />

Adaptierung von Wohnungen<br />

spezialisieren. Die Liste der für<br />

diesen Bereich zertifizierten<br />

Unternehmen ist auf der Webseite<br />

bau.or.at abrufbar.<br />

Welche Änderungen <strong>und</strong> Umbauten<br />

nötig bzw. möglich<br />

sind, hängt neben den finanziellen<br />

Mitteln vor allem auch<br />

von den jeweiligen Gegebenheiten<br />

der Wohnung selbst sowie<br />

den Bedürfnissen <strong>und</strong><br />

Wünschen ihrer Bewohner ab.<br />

Aber gr<strong>und</strong>sätzlich sind es vor<br />

allem meist Badezimmer, Küche<br />

sowie für Rollstuhfahrer<br />

Treppen <strong>und</strong> Türen.<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

19


Barrierefreies Wohnen<br />

fach zu reinigen <strong>und</strong> lassen sich<br />

schwellenfrei verlegen.“<br />

Und nachdem Fliesen in Verbindung<br />

mit Feuchtigkeit eine<br />

große Gefahrenquelle darstellen,<br />

haben die Hersteller mittlerweile<br />

hier Abhilfe geschaffen<br />

– <strong>und</strong> zwar in Form von<br />

rutschfesten Fliesen aus Keramik<br />

oder Feinsteinzeug mit<br />

einem speziellen Oberflächenprofil.<br />

Das sind Fliesen der<br />

Klassen R 9, R 10 oder höher,<br />

die auch entsprechend gekennzeichnet<br />

sind.<br />

Auch an die Dusche sollte gedacht<br />

werden. Strobl empfiehlt,<br />

bodengleiche Übergänge<br />

zwischen Dusche <strong>und</strong> restlichem<br />

Bad zu verwenden –<br />

das ist ein Trend, der aufgr<strong>und</strong><br />

der besonderen Optik <strong>und</strong><br />

Funktionalität derzeit nicht<br />

nur in barrierefreien Bädern<br />

zu beobachten ist. Die normalerweise<br />

notwendige Nivellierung<br />

des Duschbodens zum<br />

Abrinnen des Wassers kann<br />

sich der Fliesenleger mit einer<br />

F<strong>und</strong>o-Platte ersparen. Sie hat<br />

das notwendige Ablaufsystem<br />

bereits eingebaut.<br />

Der österreichische Duschenhersteller<br />

Baduscho bietet ein<br />

umfangreiches Sortiment an<br />

barrierefreien Badezimmerlösungen.<br />

„Die Nachfrage nach<br />

barrierefreien <strong>und</strong> maßgeschneiderten<br />

Duschen ist der<br />

am stärksten wachsende Bereich“,<br />

so Adolf Palmberger,<br />

Geschäfsführer von Baduscho,<br />

der heuer mit Spirit S1 <strong>und</strong><br />

JOY/JOY J1 zwei neue Serien<br />

auf den Markt gebracht hat.<br />

20 smartguide GESUNDHEIT<br />

n Ein Treppenlift ist kein Luxus, sondern sorgt für Bewegungsfreiheit<br />

Wer auch im Alter nicht auf<br />

eine Badewanne verzichten<br />

möchte, für den gibt es spezielle<br />

Modelle, die barrierefreien Badespaß<br />

ermöglichen. So verfügt<br />

etwa das Modell Divina von<br />

Saniku über einen patentierten<br />

seitlichen Türeinstieg aus Sicherheitsglas<br />

sowie einen Sitz,<br />

der bodengleich in der Wanne<br />

versenkt <strong>und</strong> für den bequemen<br />

Ausstieg wieder hochgefahren<br />

wird. Das System funktioniert<br />

ohne Strom allein<br />

durch Wasserdruck.<br />

Aber auch bestehende Badewannen<br />

können auf barrierefrei<br />

umgerüstet werden. Entwickelt<br />

wurde die nachträglich<br />

in so gut wie alle Wannenmodelle<br />

einbaubare Tür in Österre.<br />

Großer Vorteil zur komplett<br />

neuen Wanne ist, dass keine<br />

aufwendigen Bauarbeiten im<br />

Badezimmer notwendig sind.<br />

Die Umrüstung durch den<br />

SenHILF-Monteur ist eine<br />

Sache weniger St<strong>und</strong>en.<br />

(www.badewanneneinstieg.at).<br />

Komplettiert wird das barrierefreie<br />

Bad durch Haltegriffe<br />

<strong>und</strong> Stangen, Duschklappsitze<br />

<strong>und</strong> Seitenwandgriffe. Diese<br />

Hilfsmittel sind mittlerweile<br />

nicht nur praktisch, sondern<br />

eignen sich durch entsprechendes<br />

Design auch als schönes<br />

Gestaltungselement.<br />

Offen für alles<br />

Sich ungehindert in den eigenen<br />

vier Wänden bewegen zu<br />

können, sollte eigentlich eine<br />

Selbstverständlichkeit sein.<br />

Doch für Rollstuhfahrer stellen<br />

schon die in vielen Wohnungen<br />

verwendeten Türen mit einer<br />

Standardbreite von r<strong>und</strong> 80 cm<br />

<strong>und</strong> eventuell einer Schwelle<br />

eine schwierig zu meisternde<br />

Barriere dar, denn für die problemlose<br />

Durchfahrt müsste<br />

die lichte Breite der geöffneten<br />

Tür mindestens 90 cm betragen<br />

<strong>und</strong> die Räume ein durchgängiges<br />

Bodenniveau aufweisen.<br />

Bedenken muss man auch<br />

den Wendekreis von r<strong>und</strong> 150<br />

cm, der besonders in engen<br />

Fluren, kleinen Badezimmern<br />

<strong>und</strong> WCs selten gegeben ist.<br />

Ein weiterer Nachteil der normalen<br />

Flügeltüre ist, dass sie,<br />

egal in welche Richtung sie aufgeht,<br />

entweder beim Betreten<br />

oder beim Verlassen eines Raumes<br />

Rollstuhlfahrern oder auch<br />

gebehinderten Personen buchstäblich<br />

im Weg steht. Auch das<br />

Bedienen der Türschnalle kann<br />

mit nachlassender Kraft in den<br />

Händen schwierig werden.<br />

Abhilfe können hier Schiebetüren<br />

schaffen. Angeboten werden<br />

verschiedene Systeme <strong>und</strong><br />

Modelle, <strong>und</strong> für jeden Einsatzbereich<br />

findet sich mit Sicherheit<br />

die passende Lösung.<br />

Vor der Wand laufende Schiebetüren<br />

bieten neben einer<br />

schönen Optik durch die vielen<br />

Material- <strong>und</strong> Designvarianten<br />

auch noch den Vorteil, dass sie<br />

von einigermaßen versierten<br />

Heimwerkern auch problemlos<br />

<strong>und</strong> ohne großen Aufwand<br />

nachträglich eingebaut werden<br />

können. Und die Geldbörse<br />

schonen solche Modelle ebenfalls,<br />

denn in Baumärkten sind


Infos, Rat <strong>und</strong> Hilfe<br />

Fotos: Fotolia, Getty Images, Saniku/Immowelt.de, djd/Kuechen Quelle GmbH<br />

solche Türen schon ab knapp<br />

200 Euro zu haben.<br />

Aufwendiger in der Montage<br />

<strong>und</strong> auch teurer sind raumhohe<br />

Schiebetüren. Hier bie -<br />

tet etwa das österreichische<br />

Unternehmen Auf <strong>und</strong> Zu<br />

Schindler maßgefertigte Lösungen<br />

für jeden Geschmack<br />

<strong>und</strong> jede räumliche Besonderheit.<br />

Bei umfangreicheren Renovierungen<br />

oder beim Neubau<br />

sind in der Wand laufende<br />

Schiebetüren eine gute Wahl.<br />

Manche Schiebetürensysteme,<br />

so etwa jene des deutschen<br />

Herstellers Eclisse, dessen Produkte<br />

auch im heimischen<br />

Fachhandel erhältlich sind,<br />

können zudem auch mit elektrischen<br />

oder elektromagnetischen<br />

Antrieben, die auf<br />

Wunsch auch ferngesteuert<br />

werden können, kombiniert<br />

werden. Die Luca-Modelle verfügen<br />

zudem auch über integrierte<br />

Kabelkanäle, die dazu<br />

genutzt werden können, die<br />

Türe selbst sowie auch Lichtschalter<br />

berührungslos zu bedienen.<br />

Heißes Eisen<br />

Der Raum, der abgesehen vom<br />

Badezimmer bei einer Umrüstung<br />

der Wohnung auf Barrierefreiheit<br />

den größten Aufwand<br />

benötigt, ist die Küche.<br />

Das beginnt schon mit der Arbeitsfläche,<br />

deren Höhe etwa<br />

für einen Rollstuhlfahrer auf<br />

seine individuelle Größe in seinem<br />

genormten Rollstuhl angepasst<br />

sein muss, um ein unbehindertes<br />

Arbeiten zu ermöglichen.<br />

Außerdem benötigt<br />

ein Rollstuhlfahrer auch<br />

Platz unter der Arbeitsplatte.<br />

Für Senioren sind spezielle<br />

Geh-, Steh-, Stütz- <strong>und</strong> Greifhilfen<br />

je nach Art der körperlichen<br />

Einschränkung sehr<br />

hilfreich. Relingsysteme an der<br />

Vorderkante der Arbeitsplatte<br />

erleichtern das Bewegen zwischen<br />

den einzelnen Arbeitsbereichen<br />

<strong>und</strong> stabile Servierwagen<br />

mit hochklappbaren<br />

Bügeln erfüllen gleich mehrere<br />

Funktionen. Sie dienen als mobile<br />

Aufbewahrung von Utensilien,<br />

die häufig gebraucht<br />

werden, dem bequemenTransport<br />

von Speisen <strong>und</strong> Geschirr<br />

zwischen Küche <strong>und</strong> den anderen<br />

Räumen der Wohnung<br />

<strong>und</strong> geben zudem im wahrsten<br />

Sinne des Wortes bei Bedarf<br />

auch sicheren Halt.<br />

Auch Höhe <strong>und</strong> Positionierung<br />

von Backofen, Kühlschrank<br />

oder Geschirrspüler<br />

müssen bei einer barrierefreien<br />

Umgestaltung der Küche bedacht<br />

werden. Generell empfiehlt<br />

es sich, sich professionell<br />

beraten zu lassen. So gibt es<br />

etwa bei Leiner speziell geschulte<br />

Mitarbeiter, <strong>und</strong> auch<br />

die österreichischen Tischler<br />

nehmen sich des Themas „Leben<br />

ohne Barrieren“ gerne an.<br />

Bei der B<strong>und</strong>esinnung der<br />

Tischler in der Wirtschaftskammer<br />

Österreich, (Wiedner<br />

Hauptstraße 6, 1045 Wien,<br />

Tel. +43/(0)5/ 90 900 32 34,<br />

www.tischler.at) kann man<br />

sich darüber informieren, welche<br />

Betriebe sich auf diesem<br />

Gebiet besonders spezialisiert<br />

haben.<br />

Müheloser Aufstieg<br />

Treppensteigen gilt zwar als<br />

praktische Fitnessübung, aber<br />

mit zunehmendem Alter oder<br />

durch körperliche Einschränkungen<br />

kann oder will man<br />

gerne darauf verzichten. Und<br />

im Vergleich zu den Kosten,<br />

die ein Umzug in eine neue<br />

Wohnung mit sich bringt, ist<br />

Der Ratgeber „Barrierefrei Bauen <strong>und</strong> Wohnen für Generationen“ von<br />

„Freiraum-Europa“, dem gemeinnützigen internationalen Dachverband<br />

für barrierefreies Bauen, Gestalten <strong>und</strong> Kommunikation, hat eine 90-seitige<br />

Broschüre herausgebracht, die Senioren- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>einrichtungen,<br />

Wohnbauträger, Bau- <strong>und</strong> Immobilienwirtschaft, Architekten, Planer <strong>und</strong><br />

Privatpersonen umfassend über alles informiert, was beim Neu- oder<br />

Umbau von Häusern <strong>und</strong> Wohnungen berücksichtig werden soll.<br />

Der Ratgeber ist um 18 Euro bei Freiraum-Europa, Tel. <strong>und</strong> Fax: 0732<br />

946 600 oder per Mail (office@freiraum-europa.org) sowie im Buch -<br />

handel erhältlich.<br />

die Anschaffung eines Treppenliftes<br />

oft die peiswertere<br />

Lösung <strong>und</strong> kein Luxus.<br />

„Treppenlifte machen das Leben<br />

wieder lebenswert“, weiß<br />

Peter Kuhle, Geschäftsführer<br />

von A&P Treppenlifte. „Denn<br />

nur wer die Stockwerke wechseln<br />

kann, ohne dabei zu stürzen,<br />

zu stolpern oder sich<br />

ernsthaft zu verletzen, kann<br />

sich in seinem Eigenheim sicher<br />

fühlen.“<br />

Angeboten werden Lifte für<br />

nahezu alle Treppen, <strong>und</strong> die<br />

modere Technik bewältigt heute<br />

selbst enge Kurven, steile<br />

Stufen <strong>und</strong> spitze Ecken problemlos.<br />

Die Sitze aller Modelle<br />

sind ergonomisch geformt <strong>und</strong><br />

vom Treppenabsatz aus leicht<br />

zugänglich.<br />

Neben den Indoor-Modellen<br />

gibt es auch solche für den Außeneinsatz.<br />

Modell G540A ist<br />

etwa so eine flexible <strong>und</strong> individuelle<br />

Allwetterlösung, mit<br />

der man die Außentreppe zur<br />

Eingangstür oder die Stufen<br />

in den Garten bequem meistern<br />

kann.<br />

Einer der größten Anbieter<br />

im deutschsprachigen Raum<br />

ist Lifta. Das Unternehmen<br />

verfügt in Österreich über ein<br />

flächendeckendes Beraterteam.<br />

Auf der Homepage<br />

(www.lifta.at) informiert das<br />

Unternehmen über die verschiedenen<br />

Modelle <strong>und</strong> Systeme<br />

<strong>und</strong> beantwortet die<br />

wichtigsten Fragen zum Thema<br />

Treppenlift.<br />

Die eigentliche Beratung erfolgt<br />

vor Ort, da jeder Lift eine<br />

individuelle Einzelanfertigung<br />

genau nach den Maßen der<br />

jeweiligen Treppe ist. Unter<br />

gewissen Umständen, wenn<br />

etwa die Beeinträchtigung<br />

Folge eines Umfalls ist, kann<br />

für die Anschaffung eines<br />

Treppenliftes – je nach Modell,<br />

Ausstattung <strong>und</strong> den<br />

baulichen Gegebenheiten der<br />

Treppe liegen die Preise zwischen<br />

3.900 € <strong>und</strong> 13.900 € –<br />

auch eine Chance auf Förderung<br />

bestehen. Welche Voraussetzungen<br />

man dafür im<br />

Speziellen erfüllen muss <strong>und</strong><br />

auch welche Auflagen, etwa<br />

beim Einbau des Lifts in einer<br />

Mietwohnung oder einem<br />

Mehrparteienhaus, zu beachten<br />

sind, weiß der Lifta-Berater<br />

ebenfalls <strong>und</strong> ist auch bei<br />

der Antragstellung behilflich.<br />

Ein aufwendiger Umbau des<br />

Treppenhauses, der viele bisher<br />

vielleicht von der Anschaffung<br />

einer solchen Aufstiegshilfe<br />

abgehalten hat, ist nicht<br />

notwendig. Die Schiene wird<br />

am äußeren oder inneren<br />

Treppenrand auf Stufen aufgestellt<br />

<strong>und</strong> befestigt. Auch<br />

für Treppenabsätze gibt es eine<br />

passende Lösung. Der Lifta<br />

lässt sich auf Treppen aus jedem<br />

Material aufstellen. Selbst<br />

Türen <strong>und</strong> Durchgänge im<br />

Bereich der Treppe sind kein<br />

Problem, denn dort wird die<br />

Schiene so konstruiert, dass<br />

sie bequem aufgeklappt werden<br />

kann.<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

21


n Anna Oblasser (links) <strong>und</strong><br />

Maria Richter vom<br />

Krankenhaus Hietzing<br />

Auf der Suche nach<br />

der verlorenen Zeit<br />

Zurück ins Leben: Ein Tagebuch soll Menschen nach dem<br />

Tiefschlaf helfen, ihre „verlorene“ Zeit im Koma wiederzufinden.<br />

Eine Zeit lang einfach<br />

weg. Abgetaucht ins<br />

Innere. Ohne bewusste<br />

Wahrnehmung:<br />

Was erleben Menschen im<br />

künstlichen Tiefschlaf? „Die<br />

meisten erinnern sich nicht<br />

mehr daran. Viele nehmen jedoch<br />

Geräusche <strong>und</strong> Stimmen<br />

auf, die dann in bruchstückhaften,<br />

meist diffusen Erinnerungen<br />

im Alltag zu Hause<br />

wieder auftauchen. Ängste<br />

bzw. Depressionen können<br />

die Folgen sein. Oft noch lange<br />

nach dem Aufenthalt in der<br />

Intensivstation. Das Tagebuch<br />

n Betreuer <strong>und</strong> Familienmitglieder<br />

haben Zugang zu dem Tagebuch.<br />

ermöglicht den Betroffenen,<br />

diese Zeit besser aufzuarbeiten“,<br />

erzählt Michaela Doppelreiter<br />

vom neuen Angebot<br />

der Herzintensivstation des<br />

Krankenhauses Hietzing. Ein<br />

Projekt, das sie gemeinsam<br />

mit 27 anderen diplomierten<br />

Intensivpflegepersonen nach<br />

sorgsamer einjähriger Vorarbeit<br />

2013 startete. Zuvor<br />

wurden alle Beteiligten für<br />

den fachgerechten Umgang<br />

mit dem Tagebuch geschult<br />

<strong>und</strong> auf einen einheitlichen<br />

Wissensstand gebracht.<br />

Das Projektteam erstellte<br />

ein f<strong>und</strong>iertes Konzept, um<br />

Betroffenen in jedem Bereich<br />

– wie etwa beim Datenschutz<br />

– Sicherheit zu bieten. Unterstützt<br />

wurde es dabei auch von<br />

einem Psychologen sowie von<br />

den PionierInnen aus dem<br />

Kaiser-Franz-Josef­ Spital,<br />

Abteilung für Anästhesie <strong>und</strong><br />

operative Intensivmedizin.<br />

Dort hat dieses Team das<br />

Projekt bereits 2012 erfolgreich<br />

initiiert. „Vernetzung ist<br />

mir ein großes Anliegen, um<br />

so Erfahrungen austauschen<br />

zu können“, betont der Initiator<br />

<strong>und</strong> diplomierte <strong>Pflege</strong>r<br />

Albert Krumpel, der die skandinavische<br />

Idee seit zwei Jahren<br />

begeistert vorantreibt.<br />

Während die Betreuungsteams<br />

allgemeine Entwicklungsschritte<br />

in das<br />

Tagebuch eintragen oder<br />

beschreiben, wie sie die Umgebung<br />

<strong>und</strong> PatientInnen<br />

wahrnehmen, halten Angehörige<br />

alles fest, was ihnen am<br />

Herzen liegt: Von familiären<br />

Ereignissen bis zu Fußballergebnissen.<br />

Die handschriftlichen Eintragungen<br />

folgen strengen<br />

Kriterien. Sie müssen beispielsweise<br />

chronologisch<br />

<strong>und</strong> nachvollziehbar sein,<br />

sowie ohne kritische Bemerkungen<br />

<strong>und</strong> Fachausdrücke<br />

auskommen. Auch die direkte<br />

Ansprache ist wichtig, um<br />

Inhalte persönlicher zu vermitteln.<br />

Die Übergabe erfolgt<br />

meistens fünf bis sieben Tage<br />

nach Verlassen der Intensivstation.<br />

„Die meisten freuen<br />

sich darüber“, erzählt Albert<br />

Krumpel, „deshalb sollte es<br />

noch viel mehr eingesetzt <strong>und</strong><br />

bekannt gemacht werden!“<br />

Auch das Hietzinger Team<br />

stimmt mit ihm überein. Michaela<br />

Doppelreiter: „Für viele<br />

Menschen ist das Tagebuch<br />

ein Geschenk!“<br />

Fotos: Votava<br />

22<br />

smartguide GESUNDHEIT


n Mit höchster Sorgfalt werden die Daten behandelt <strong>und</strong> kommuniziert.<br />

Frau Dr. Ettl, was kann<br />

ich als patientin zu meiner<br />

Sicherheit beitragen?<br />

Wir brauchen selbstbestimmte<br />

PatientInnen. Menschen,<br />

die sich informieren,<br />

gut vorbereiten <strong>und</strong> vor<br />

allem (nach)fragen, wenn<br />

es Bedenken gibt.<br />

entgeltliche einschaltung<br />

Foto: Fotolia, ettl<br />

PatientInnen sind<br />

wichtige PartnerInnen<br />

Alles eine Frage der Sicherheit: in den<br />

Spitälern der Stadt Wien wird genauestens<br />

aufgepasst, damit der Aufenthalt für die<br />

patientinnen ohne Komplikationen verläuft.<br />

Eine neue Sicherheitskultur<br />

etabliert sich<br />

in den Spitälern der<br />

Stadt Wien. So ist die<br />

Sicherheit der Patient Innen<br />

in den vergangenen Jahren<br />

durch zahlreiche Maßnahmen<br />

erhöht worden. PatientInnen<br />

tragen beispielsweise<br />

von der Aufnahme bis zur<br />

Entlassung Armbänder mit<br />

Namen, Geburts datum <strong>und</strong><br />

Station. Verwechslungen können<br />

so vermieden werden.<br />

Seit dem Jahr 2010 sind in<br />

allen Spitälern der Stadt Wien<br />

„Operations­Sicherheits­<br />

Checklisten“ verbindlich vorgeschrieben.<br />

Wichtige Punkte<br />

wie etwa „Welche Seite wird<br />

operiert?“ oder „Sind nach<br />

dem Eingriff alle Tupfer <strong>und</strong><br />

Instrumente komplett?“ werden<br />

vor der Operation nochmals<br />

zusammen gefasst <strong>und</strong><br />

kontrolliert.<br />

Frühwarnsystem für alle<br />

Nach dem Motto „Von<br />

Fehlern lernen“ leben die Spitals­MitarbeiterInnen<br />

eine offene<br />

<strong>und</strong> transparente Sicherheitskultur.<br />

Dazu gehört<br />

etwa das Frühwarnsystem<br />

CIRS (Critical Incident Reporting<br />

System). Es wurde in<br />

allen Abteilungen mit erhöhtem<br />

Sicherheitsbedarf (wie<br />

Chirurgie, Anästhesie oder<br />

Intensivbereich) eingerichtet.<br />

Die dort dokumentierten<br />

Fehlerquellen <strong>und</strong> „Beinahe­<br />

Fehler“ werden nicht nur in<br />

der betreffenden Abteilung<br />

behoben. Dieses Wissen wird<br />

an alle KAV­Spitäler weitergegeben.<br />

Somit profitieren<br />

alle MitarbeiterInnen – <strong>und</strong><br />

Sicherheitslücken können<br />

schneller geschlossen werden.<br />

Mit höchster Sorgfalt<br />

PatientInnensicherheit ist<br />

ein wichtiges Thema bei einem<br />

Spitalsaufenthalt. Das<br />

Personal arbeitet mit höchster<br />

Sorgfalt, doch auch die<br />

Patient Innen sind wichtige<br />

PartnerInnen. Sie können viel<br />

dazu beitragen, Verwechslungen,<br />

Missverständnisse <strong>und</strong><br />

Komplikationen im Keim<br />

zu ersticken. Von der Untersuchung,<br />

Therapie, Vorbereitung<br />

auf Operationen<br />

bis zur Entlassung aus dem<br />

Krankenhaus: Jeder Schritt<br />

auf dem Weg zur Besserung<br />

kann durch die Mitarbeit der<br />

Patient Innen sicherer werden.<br />

Auf welche informationen<br />

habe ich Anspruch?<br />

PatientInnen<br />

haben jedes<br />

Recht auf<br />

Informationen,<br />

die ihre Krankengeschichte<br />

<strong>und</strong> -behandlung<br />

betreffen.<br />

Sie haben<br />

das Recht,<br />

Krankenbehandlungen<br />

abzulehnen<br />

<strong>und</strong> auf den<br />

Schutz ihrer<br />

Daten.<br />

Wir sehen Patient Innen als<br />

PartnerInnen <strong>und</strong> begegnen<br />

ihnen auf Augenhöhe.<br />

n Dr.in Brigitte Ettl,<br />

ärztliche Direktorin<br />

des Krankenhauses<br />

Hietzing <strong>und</strong> präsidentin<br />

der plattform<br />

patientensicherheit.<br />

Warum werde ich im<br />

Spital immer wieder<br />

nach Namen <strong>und</strong><br />

Geburtsdatum gefragt?<br />

Es ist keine Seltenheit,<br />

dass wir PatientInnen mit<br />

demselben Familiennamen<br />

betreuen – daher ist es<br />

wichtig, zusätzlich den Vornamen<br />

<strong>und</strong> das Geburtsdatum<br />

zu kennen.<br />

<strong>und</strong> warum haben die<br />

identifikationsbänder<br />

unterschiedliche Farben?<br />

Um auf Allergien besonders<br />

aufmerksam zu machen.<br />

PatientInnen mit Allergien<br />

auf Medikamente, Kontrastmittel,<br />

Latex, Sojaoder<br />

Erdnuss erhalten ein<br />

rotes Identifikationsarmband,<br />

alle anderen ein<br />

weißes.<br />

smartguide gesuNdHeit 23


n Der Anatomieunterricht gehört<br />

zur Ausbildung.<br />

Ein Beruf<br />

mit Zukunft<br />

Der Wiener Krankenanstaltenverb<strong>und</strong> (KAV) bietet in seinen<br />

Schulen Ausbildungen für <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s- <strong>und</strong> Krankenpflege an.<br />

Menschen, die<br />

die <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong><br />

Versorgung von<br />

ihren Mitmenschen<br />

zu ihrem Beruf gemacht<br />

haben, stehen so hoch<br />

wie noch nie im Kurs: In den<br />

Krankenanstalten sind schon<br />

jetzt zahlreiche MitarbeiterInnen<br />

im gehobenen Dienst der<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s- <strong>und</strong> Krankenpflege<br />

beschäftigt.<br />

Der Wiener Krankenanstaltenverb<strong>und</strong><br />

(KAV) als größter<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sausbildner Österreichs<br />

sorgt mit seinem Aus<strong>und</strong><br />

Weiterbildungsangebot<br />

dafür, dass seine MitarbeiterInnen<br />

ihre Aufgaben bestens<br />

erfüllen können. Was viele<br />

Menschen wohl nicht vermuten<br />

würden: Mit elf Spitälern,<br />

acht Geriatriezentren (<strong>und</strong><br />

dem Sozialtherapeutischen<br />

Zentrum Ybbs) sowie sechs<br />

<strong>Pflege</strong>wohnhäusern zählt der<br />

Wiener Krankenanstaltenverb<strong>und</strong><br />

zu den größten<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>seinrichtungen in<br />

Europa. R<strong>und</strong> 30.000 MitarbeiterInnen<br />

kümmern sich<br />

365 Tage im Jahr, r<strong>und</strong> um die<br />

Uhr, um das Wohl der ihnen<br />

anvertrauten Menschen.<br />

Spitzenmedizin <strong>und</strong><br />

Betreuung auf höchstem<br />

Niveau<br />

Die Spitäler der Stadt Wien<br />

bieten medizinisches Knowhow<br />

auf höchstem internationalen<br />

Niveau. Jährlich werden<br />

r<strong>und</strong> 400.000 stationär aufgenommene<br />

PatientInnen betreut<br />

<strong>und</strong> r<strong>und</strong> 3,5 Millionen<br />

Ambulanzbesuche gezählt.<br />

Die Geriatriezentren <strong>und</strong><br />

<strong>Pflege</strong>wohnhäuser der Stadt<br />

Wien sind darüber hinaus auf<br />

die Betreuung von Menschen,<br />

die nicht mehr zu Hause<br />

gepflegt werden können, spezialisiert.<br />

Chronisch kranke<br />

24<br />

smartguide GESUNDHEIT


n Auch bei der <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s- <strong>und</strong><br />

Krankenpflege gilt: Ohne Theorie<br />

keine praxisnahe Ausbildung.<br />

keiten <strong>und</strong> ausgezeichneten<br />

Zukunftsperspektiven vor.<br />

Monatliches Taschengeld<br />

während der Ausbildung<br />

Bei der dreijährigen Vollzeit-Ausbildung<br />

zur diplomierten<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s- <strong>und</strong><br />

Krankenschwester bzw. zum<br />

diplomierten <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s<strong>und</strong><br />

Krankenpfleger gibt es<br />

die Wahl zwischen der allgemeinen<br />

Gr<strong>und</strong>ausbildung<br />

<strong>und</strong> den speziellen Gr<strong>und</strong>ausbildungen<br />

für Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendlichenpflege bzw. Psychiatrische<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s- <strong>und</strong><br />

Krankenpflege.<br />

Wer sich um einen Ausbildungsplatz<br />

bewerben möchte,<br />

muss verschiedene Gr<strong>und</strong>bedingungen<br />

erfüllen <strong>und</strong><br />

Verantwortungs bewusstsein<br />

sowie Interesse <strong>und</strong> Bereitschaft<br />

für die Arbeit mit Menschen<br />

mitbringen.<br />

Das besonders Schöne an diesen<br />

sozialen Berufen mit Menschen:<br />

Es gibt kein Alterslimit,<br />

auch Umsteiger Innen sind<br />

willkommen. Und SchülerInnen<br />

erhalten etwa ein monatliches<br />

Taschengeld zwischen<br />

233 <strong>und</strong> 456 Euro (14-mal<br />

jährlich) sowie Kranken- <strong>und</strong><br />

Pensionsversicherung – <strong>und</strong><br />

Anerkennung in der Gesellschaft.<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Fotos: Eva Kelety, Lisa Lux<br />

<strong>und</strong> oft hochbetagte Menschen<br />

werden in den Einrichtungen<br />

des KAV r<strong>und</strong> um die<br />

Uhr professionell gepflegt <strong>und</strong><br />

medizinisch versorgt.<br />

Ausbildung macht fit<br />

für den Berufsalltag<br />

Der Wiener Krankenanstaltenverb<strong>und</strong><br />

ist größter Ausbildner<br />

für <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s berufe<br />

in Österreich. Insgesamt stehen<br />

2.100 Ausbildungsplätze<br />

für die angehenden <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s-<br />

<strong>und</strong> Krankenpflegepersonen<br />

zur Verfügung.<br />

In den Schulen des KAV<br />

(siehe auch Kasten rechts)<br />

werden praxisorientierte Ausbildungen<br />

für <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s<strong>und</strong><br />

Krankenpflege angeboten.<br />

Eine, die aus Erfahrung<br />

sprechen kann, ist Jasmin<br />

Wallner: „Ich habe wirklich<br />

gelernt, wie man mit Patient­<br />

Innen umgeht <strong>und</strong> das Rüstzeug<br />

mitbekommt, das mir<br />

im Berufsalltag immer wieder<br />

hilft“, erzählt sie. Im Vorjahr<br />

hat sie die Ausbildung zur<br />

Psychiatrischen <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s<strong>und</strong><br />

Krankenschwester absolviert,<br />

jetzt arbeitet sie im Wiener<br />

Otto-Wagner-Spital.<br />

Ein Beruf mit Chancen<br />

<strong>und</strong> Herausforderungen<br />

Die praxisorientierte Ausbildung<br />

an den Schulen<br />

des Wiener Krankenanstaltenverb<strong>und</strong>es<br />

schließt mit<br />

einem Diplom ab <strong>und</strong> bereitet<br />

die Absolvent Innen auf<br />

einen abwechslungsreichen<br />

Beruf mit hoher Eigenverantwortung,<br />

vielen Möglich­<br />

KAV <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s- <strong>und</strong> Krankenpflege<br />

3 Vollzeit-Ausbildungen, 3-jährig<br />

Ausbildungsbeginn März <strong>und</strong> September, Diplomabschluss,<br />

Taschengeld oder gezielte Förderungen, praxisnahe Ausbildung.<br />

Mehr Infos: www.wienkav.at/ausbildung<br />

Schulstandorte<br />

Schulen für allgemeine <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s- <strong>und</strong> Krankenpflege<br />

n AKH Wien, 1090 Wien, Lazarettgasse 14<br />

E-Mail: post_akh_skp@akhwien.at<br />

n SMZ Ost – Donauspital, 1220 Wien, Langobardenstraße 122<br />

E-Mail: dsp.kps@wienkav.at<br />

n SMZ Süd – Kaiser-Franz-Josef-Spital, 1100 Wien,<br />

K<strong>und</strong>ratstraße 3, E-Mail: szx.sch.sekr@wienkav.at<br />

n Wilhelminenspital, 1160 Wien, Montleartstraße 37 ‚<br />

E-Mail: wil.kps@wienkav.at<br />

Schule für Kinder- <strong>und</strong> Jugendlichenpflege<br />

n AKH Wien, 1090 Wien, Lazarettgasse 14<br />

E-Mail: post_akh_skk@akhwien.at<br />

Schulen für psychiatrische <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s- <strong>und</strong> Krankenpflege<br />

n SMZ Baumgartner Höhe – Otto-Wagner-Spital<br />

1140 Wien, Baumgartner Höhe 1, E-Mail: ows.sps@wienkav.at<br />

n Therapiezentrum Ybbs<br />

3370 Ybbs/Donau, Burgplatz 9<br />

E-Mail: post.tzy.schule@wienkav.at<br />

smartguide GESUNDHEIT 25


Entgeltliche Einschaltung<br />

n In den Wiener Laborstraßen<br />

werden H<strong>und</strong>erttausende<br />

Blutproben vollautomatisch<br />

analysiert.<br />

Wiener Labormedizin<br />

auf höchstem Niveau<br />

In Wiens Gemeinde spitälern liefern hochleistungsfähige Laborstraßen in<br />

Rekordzeit Blutanalysen – <strong>und</strong> sparen Kosten.<br />

Ein sogenanntes Blutbild<br />

ist für ÄrztInnen<br />

ein sehr wertvolles<br />

Diagnose instrument,<br />

denn das Vorhandensein beziehungsweise<br />

die Menge bestimmter<br />

Stoffe im Blut – wie<br />

zum Beispiel diverse Eiweiße,<br />

Blutfette, Glukose, Enzyme,<br />

Blutkörperchen, Hormone<br />

oder Rheumafaktoren – gibt<br />

Auskunft über verschiedenste<br />

Erkrankungen.<br />

Hightech-Laborstraßen<br />

liefern rasch alle Daten<br />

Um rasch <strong>und</strong> richtig reagieren<br />

zu können, benötigen MedizinerInnen<br />

möglichst schnell<br />

eine solche Blutauswertung. In<br />

Wiens Gemeinde spitälern sind<br />

deshalb hochmoderne, vollautomatische<br />

Labor straßen im<br />

Einsatz. Das Donauspital verfügt<br />

seit Anfang 2012, das Wilhelminenspital<br />

seit 2014 über<br />

diese Technologie – damit vergehen<br />

zwischen Blutabnahme<br />

<strong>und</strong> Analyseergebnis nur mehr<br />

60 Minuten. In akuten Notfällen<br />

kann die Wartezeit sogar<br />

auf 15 Minuten reduziert werden.<br />

In der Hightech-Laborstraße<br />

im AKH Wien werden<br />

an einem Routine-Tag aus<br />

7.300 Röhrchen 44.500 Analyseresultate<br />

gewonnen. Und:<br />

Mit den neuen Laborstraßen<br />

können die Wiener Spitäler bis<br />

zu 50 Prozent der bisherigen<br />

Kosten sparen.<br />

VORTEile für PatientInnen & FACHKRäfte auf einen Blick<br />

In den Laborstraßen werden r<strong>und</strong> um die Uhr Routine-Blutanalysen, aber auch Tests zur<br />

Krebs- <strong>und</strong> Autoimm<strong>und</strong>iagnostik durchgeführt.<br />

n Angenehmere, raschere Blutabnahme durch weniger Blutbedarf<br />

n Wenige Blutröhrchen genügen für alle Untersuchungen des gesamten Analysespektrums –<br />

weniger Arbeit für Fachkräfte, weniger Kosten <strong>und</strong> Abfall<br />

n Mehr Diagnostik r<strong>und</strong> um die Uhr – viele Parameter, die früher nur vormittags analysiert werden<br />

konnten, werden jetzt nonstop angeboten<br />

n Kürzere Wartezeiten auf Ergebnisse – raschere Analyse – rascheres Ergebnis<br />

n Längere Lagerung der Blutproben, sodass jederzeit eine neue Analyse gemacht werden kann<br />

n Mehr Sicherheit<br />

n Längere Annahmezeiten für Routineproben in Labors<br />

n Geringeres Infektionsrisiko durch automatische Probenabarbeitung <strong>und</strong> Entsorgung<br />

Fotos: Eva Kelety<br />

26<br />

smartguide GESUNDHEIT


n Alle PatientInnen-Zimmer<br />

sind Richtung Park orientiert.<br />

Krankenhaus Nord –<br />

das Spital der Zukunft<br />

Fotos: Health Team KHN - Albert Wimmer ZT GmbH, KHN_Info_Center_Peter_Pl<strong>und</strong>rak<br />

Hohe Leistungsfähigkeit, hohe Wirtschaftlichkeit – <strong>und</strong> vor allem zufriedene<br />

PatientInnen: Das Spital der Zukunft muss ein Multitalent<br />

sein. Eines davon ist bereits im Krankenhaus Wien Nord zu sehen.<br />

Die Zukunft des <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>swesens<br />

ist weltweit ein<br />

wichtiges Thema:<br />

Teams aus den verschiedensten<br />

Disziplinen forschen<br />

gemeinsam daran, wie eine<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sversorgung nach<br />

höchsten wissenschaftlichen<br />

Standards <strong>und</strong> neuesten Technologien<br />

realisiert werden<br />

kann – bei gleichzeitig hoher<br />

Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>und</strong> Annehmlichkeit<br />

für die PatientInnen.<br />

International vorbildliches<br />

Spitalsprojekt in Wien<br />

Das derzeit nach den Entwürfen<br />

von Architekt Albert<br />

Wimmer entstehende<br />

Krankenhaus Nord gilt als<br />

das Flaggschiff des Wiener<br />

Spitals konzeptes 2030. Mit<br />

dem neuen Krankenhaus<br />

Nord realisiert die Stadt Wien<br />

einen völlig neuen Typus eines<br />

kommunalen Krankenhauses.<br />

Mehr Privatsphäre<br />

Im neuen Spital vereinen sich<br />

n Ein Musterzimmer im<br />

KH-Nord-Infocenter.<br />

Innovationen aus Architektur,<br />

Betriebsorganisation <strong>und</strong><br />

Technologie. Um Privatsphäre<br />

für die PatientInnen bieten zu<br />

können, wird es ausschließlich<br />

modernste <strong>und</strong> wohnliche<br />

Ein- <strong>und</strong> Zweibettzimmer<br />

geben. Durch viel Tageslicht,<br />

großzügige Grünflächen <strong>und</strong><br />

Therapiegärten entsteht eine<br />

ges<strong>und</strong>heitsfördernde Umgebung.<br />

Den internationalen „Design<br />

and Health“-Award erhielt<br />

das Krankenhaus-Nord-Projekt<br />

2013 für sein Architekturkonzept<br />

<strong>und</strong> 2014 für den<br />

eigens designten mobilen PatientInnenschrank.<br />

Modernes Notfallzentrum<br />

mit FachärztInnen-Team<br />

Wie schon zum Beispiel im<br />

Wilhelminenspital <strong>und</strong> im<br />

Krankenhaus Hietzing wird es<br />

als erste Anlaufstelle ein modernes<br />

Notfallzentrum geben.<br />

Das bereits heute international<br />

viel beachtete Krankenhaus<br />

Nord wird 2016 fertiggestellt.<br />

Mehr Infos auf:<br />

www.wienkav.at/<br />

krankenhausnord<br />

smartguide GESUNDHEIT 27


Aktiv<br />

Uneingeschränkt<br />

unterwegs<br />

28 smartguide GESUNDHEIT


Moderne Senioren sind mit den älteren Menschen früherer Zeiten nicht zu vergleichen.<br />

Heute kann man auch mit körperlichen Einschränkungen eine breite Palette von ganz<br />

speziellen Freizeitangeboten nützen, um die ganze Welt zu bereisen. Dabei bieten sich<br />

vor allem auch sehr viele attraktive Möglichkeiten für jede Menge Abwechslung in<br />

Gesellschaft mit anderen Senioren.<br />

Die Generation „60<br />

plus“ ist in Österreich<br />

aktiv wie nie. Ganz<br />

hoch im Kurs bei den Senioren<br />

steht das Reisen. Da sich immer<br />

mehr Senioren vorstellen<br />

können, einen betreuten Reiseservice<br />

in Anspruch zu nehmen,<br />

gibt es mittlerweile bereits<br />

sehr viele verschiedene<br />

Reiseveranstalter, die so einen<br />

speziellen Service bieten. Zunächst<br />

waren es in der Hauptsache<br />

diverse gemeinnützige<br />

Organisationen, die kürzere<br />

Reisen mit Betreuung durch<br />

einen Arzt für ältere Menschen<br />

angeboten haben.<br />

Jetzt übernehmen wegen der<br />

hohen Nachfrage auch immer<br />

mehr professionelle Veranstalter<br />

dieses Modell. Die Urlauber<br />

haben deswegen die Möglichkeit,<br />

zwischen solchen privaten<br />

Dienstleistern <strong>und</strong> gemeinnützigen<br />

Organisationen zu wählen,<br />

manchmal kommt es auch<br />

zu Kooperationen aus beiden<br />

Bereichen. So haben ältere<br />

Menschen viele Chancen, ihr<br />

Leben selbst bei einer Krankheit<br />

noch zu genießen, indem<br />

sie einen Traumurlaub machen.<br />

Dem Alltag entfliehen, in geselliger<br />

R<strong>und</strong>e fremde Orte<br />

<strong>und</strong> Kulturen erleben – einfach<br />

wieder einmal Urlaub machen.<br />

Dieses Gefühl von Fernweh<br />

muss man wegen körperlicher<br />

Einschränkungen nicht unterdrücken.<br />

Doch man muss den<br />

Urlaub planen, denn eine Reise<br />

bringt in den meisten Fällen<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

29


Aktiv<br />

erhebliche körperliche Anstrengungen<br />

mit sich. Bei einer<br />

Urlaubsreise ist oft eine lange<br />

Anfahrt notwendig, auf Besichtigungstouren<br />

kommt hinzu,<br />

dass ältere Menschen<br />

manchmal viele St<strong>und</strong>en auf<br />

den Beinen sein müssen, was<br />

ebenfalls eine erhebliche Belastung<br />

darstellt. Besonders<br />

schwierig ist auch der Transport<br />

der schweren Gepäckstücke,<br />

der viele ältere Menschen<br />

überfordert.<br />

Vor genau zehn Jahren hat das<br />

Rote Kreuz zum ersten Mal<br />

„Betreutes Reisen“ angeboten.<br />

In der Zwischenzeit gibt es<br />

dort auch Urlaube für Demenzkranke<br />

<strong>und</strong> deren Angehörige.<br />

„Unser Ziel ist es, vom ersten<br />

Moment an für Urlaubsfreude<br />

zu sorgen. Wer mit uns unterwegs<br />

ist, braucht sich weder<br />

mit organisatorischen noch<br />

mit ges<strong>und</strong>heitlichen Fragen<br />

belasten – dafür ist unser erfahrenes<br />

Rotkreuz-Team zuständig.<br />

R<strong>und</strong>um-Service, entspannte,<br />

fröhliche Atmosphäre<br />

<strong>und</strong> Hilfeleistungen im Bedarfsfall,<br />

das sind die wesentlichen<br />

‚Zutaten‘ unseres Erfolgsrezeptes“,<br />

erklärt Oberösterreichs<br />

Rotes-Kreuz-Präsident<br />

Dr. Walter Aichinger.<br />

Für Reisende, die sich altersbedingt<br />

ohne ihren Rollstuhl<br />

nicht gut fortbewegen können,<br />

oder die große Schwierigkeiten<br />

mit dem Laufen haben, steht<br />

bei diversen Spezialisten eine<br />

R<strong>und</strong>um-Betreuung <strong>und</strong> natürlich<br />

ein Shuttleservice zur<br />

Verfügung. Die ärztliche Begleitung<br />

ist bei einem Seniorenurlaub<br />

schon fast eine<br />

Selbstverständlichkeit. Der<br />

Arzt gehört quasi mit zur Reisegruppe.<br />

Wird er gebraucht,<br />

dann ist er da. Das ist ein hervorragender<br />

Service, den die<br />

Reiseunternehmen anbieten,<br />

denn er gibt den auf Hilfe angewiesenen<br />

Menschen große<br />

Sicherheit. Auch wenn die ärztliche<br />

Hilfe während des Urlaubs<br />

nicht in Anspruch genommen<br />

werden muss, so ist<br />

doch alleine die Anwesenheit<br />

eines Mediziners eine Beruhigung.<br />

Menschen, die aufgr<strong>und</strong> einer<br />

Krankheit regelmäßig einen<br />

Arzt aufsuchen müssen, können<br />

ohne medizinische Versorgung<br />

nicht verreisen. Auf<br />

Reisen ist es normalerweise<br />

sehr schwer, auf die Schnelle<br />

einen vertrauensvollen Mediziner<br />

zu finden, besonders<br />

dann, wenn man ins Ausland<br />

reist <strong>und</strong> die Landessprache<br />

nicht beherrscht. Während einer<br />

Urlaubsreise können außerdem<br />

die Risiken zusätzlich<br />

ansteigen, sodass in diesem Fall<br />

eine ständige medizinische<br />

Versorgung notwendig wird.<br />

Gut organisierte Reisen<br />

„Senioren <strong>und</strong> Ruheständler<br />

bilden mittlerweile eines der<br />

größten Urlaubersegmente im<br />

Reisemarkt. Viele Senioren<br />

sind bis ins hohe Alter aktiv<br />

<strong>und</strong> nutzen gerne ihre freie<br />

Zeit zum Verreisen. Dabei wollen<br />

sie vor allem Reiseziele kennenlernen,<br />

die sie in früheren<br />

Jahren nicht erleben konnten,<br />

weil sie wegen ihrer Kinder<br />

keine Zeit hatten oder unter<br />

Umständen jahrelang durchgehend<br />

arbeiten mussten“, sagt<br />

Mathias Ziegler, Geschäftsführer<br />

des Internetportals Seniorenreisen.info.<br />

„Dabei spielt<br />

die Art des Urlaubs keine große<br />

Rolle. Es kann sich um eine<br />

R<strong>und</strong>reise handeln, um einen<br />

Badeaufenthalt, um eine<br />

Kreuzfahrt oder um eine genüssliche<br />

Kurzreise. Die modernen<br />

All-Inclusive-Reisen<br />

für Senioren nehmen nahezu<br />

n Einige Urlaubsregionen wie<br />

das Kaunertal haben sich auf<br />

barrierefreie Ferien<br />

spezialisiert.<br />

alle mit ins Boot <strong>und</strong> versuchen,<br />

ihren Gästen so viele<br />

Strapazen wie möglich abzunehmen.“<br />

Auch ein Rollstuhl ist kein Hindernis.<br />

Kreuzfahrten haben<br />

sich in den letzten Jahren bewährt,<br />

denn besonders bei älteren,<br />

in der Bewegung eingeschränkten<br />

Menschen kommen<br />

Schiffsreisen gut an. Kein<br />

W<strong>und</strong>er, denn die Wasserwege<br />

machen ein bequemes Reisen<br />

möglich <strong>und</strong> sorgen obendrein<br />

noch für Abenteuer. Die Leistungen<br />

sind umfassend, Senioren<br />

sind an Bord gut aufgehoben.<br />

Für Abwechslung sorgt<br />

ein buntes Sightseeing-Programm,<br />

für Entspannung sorgen<br />

die Ruhezeiten an Deck.<br />

Das Essen <strong>und</strong> die Belustigung<br />

am Abend r<strong>und</strong>en das Erlebnis<br />

ab.<br />

„Zu den beliebtesten Reisearten<br />

für Senioren zählen Kreuzfahrten,<br />

Wellness- <strong>und</strong> Kuraufenthalte<br />

sowie längere Fernreisen<br />

im Winter, um der klirrenden<br />

Kälte in der Heimat zu entfliehen“,<br />

erklärt Ziegler.<br />

In Österreich organisiert der<br />

heimische Veranstalter „Seniorenreisen“<br />

(der nichts mit dem<br />

oben genannten Internetportal<br />

zu tun hat) seit über 40 Jahren<br />

im Auftrag des Pensionistenverbandes<br />

Österreichs für die<br />

ältere Generation Gruppenreisen<br />

in die ganze Welt. Begonnen<br />

hat alles 1972 als bescheidene<br />

Fahrt mit dem Bus, mittlerweile<br />

gibt es ein vielfältiges<br />

Angebot. Am bekanntesten<br />

sind die sogenannten einwöchigen<br />

„Treffen“ im Frühling<br />

<strong>und</strong> im Herbst, bei denen während<br />

der Vor- <strong>und</strong> Nachsaison<br />

bis zu 30.000 reiselustige Pensionisten<br />

an die schönsten Plätze<br />

Europas gebracht werden.<br />

Senioren auf Tour<br />

Unter dem Motto „I bin dabei“<br />

ging es diesen Herbst für eine<br />

Woche nach Slowenien. Kultur-,<br />

Fern- <strong>und</strong> Städtereisen<br />

sowie „Baden & Aktiv“-Urlaube<br />

r<strong>und</strong>en das breite Angebot<br />

des Reiseveranstalters, das sich<br />

durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

auszeichnet,<br />

ab. Die perfekte Organisation<br />

<strong>und</strong> (u. a. medizinische) Betreuung<br />

sowie der stärker werdende<br />

Wunsch der Pensionisten<br />

nach einem positiven Gemeinschaftserlebnis<br />

sind<br />

Gründe für den anhaltenden<br />

Erfolg.<br />

30 smartguide GESUNDHEIT


Dazu sagt Geschäftsführer Otto<br />

Späll: „Heutzutage sind die<br />

‚Pensis‘ so reiselustig wie noch<br />

nie, es fehlt ihnen aber oft<br />

die richtige Begleitung. Der<br />

Wunsch, mit Gleichgesinnten<br />

Neues zu entdecken <strong>und</strong> sich<br />

dabei auf eine perfekte Abwicklung<br />

mit bestem Service<br />

verlassen zu können, wird bei<br />

‚SeniorenReisen‘ einfach erfüllt.<br />

Aus unserer jahrelangen<br />

Erfahrung in der Organisation<br />

von Urlauben für die ältere<br />

Generation entstand ein inkludiertes<br />

Leistungs- <strong>und</strong> Vern<br />

Auch im fortgeschrittenen<br />

Alter ist es nicht zu spät, die<br />

Welt zu entdecken <strong>und</strong> neue<br />

Erfahrungen zu machen.<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

31


n Mit der richtigen<br />

Einstellung ist geistige<br />

Fitness fast ein<br />

Kinderspiel.<br />

sicherungspaket ohne versteckte<br />

Kosten, das seinesgleichen<br />

sucht.“<br />

Im Preis sind, neben der An<strong>und</strong><br />

Abreise per Bus, Nächtigungen<br />

mit Vollpension, die<br />

Ausflüge plus Eintritte laut Programm,<br />

ein Begrüßungsfest,<br />

Kofferservice sowie die Betreuung<br />

durch deutschsprachige<br />

Reiseleiter <strong>und</strong> Ärzte samt umfassendem<br />

Versicherungspaket<br />

inbegriffen. (Telefonische Buchung:<br />

01/313 72 0.)<br />

Feiner Familienurlaub<br />

Für die Großelterngeneration<br />

ist ein Urlaub mit den Enkerln<br />

ein ganz besonderes Erlebnis,<br />

doch in Familienhotels ist es<br />

oft zu anstrengend: Dort gibt<br />

es viele Kinder, viel Lärm <strong>und</strong><br />

ständige Action – dabei bleiben<br />

Ruhe <strong>und</strong> Erholung auf der<br />

Strecke. Im Südtiroler Cavallino<br />

Bianco Family Spa Grand<br />

Hotel ist das anders. Das auf<br />

vielen Tourismusplattformen<br />

hoch bewertete Haus in St. Ulrich<br />

im Grödental (u. a. HolidayCheck-Award<br />

2014, Travelers’<br />

Choice Award 2014 auf<br />

TripAdvisor) ist bekannt für<br />

das Bestreben, allen Generationen<br />

ein perfektes Urlaubsambiente<br />

zu bieten.<br />

Die „older generation“ findet<br />

überall genügend Rückzugsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> einen großzügigen<br />

Wellnessbereich, ausschließlich<br />

für Erwachsene. Das<br />

Luxus-Spa ist 2.900 m² groß,<br />

hat eine großzügige In- <strong>und</strong><br />

Outdoor-Poollandschaft mit<br />

660 m² Gesamtwasserfläche,<br />

beheiztem Außenwhirlpool<br />

<strong>und</strong> „visionärem“ Dolomitenblick.<br />

Es gibt ein Beauty-Center,<br />

einen Sauna-Dome <strong>und</strong> eine<br />

Relax-Lounge mit großen, gemütlichen<br />

Ruhebetten samt<br />

Feuerstelle.<br />

Die Kinder haben seit dem Vorjahr<br />

einen erweiterten Lino’s<br />

Beach Club, in dem sie sich voll<br />

austoben können. Im 1.250 m²<br />

großen Kinderparadies „Lino-<br />

Land“ gibt es 90 St<strong>und</strong>en Animation<br />

durch 20 mehrsprachige<br />

„Kids-Coaches“ sowie Babybetreuung<br />

bereits ab dem<br />

ersten Monat.<br />

Die Küche von Tobias Schmalz<br />

<strong>und</strong> Nico Pretin bietet die volle<br />

Auswahl für den großen <strong>und</strong><br />

kleinen Hunger: Es gibt Buffets<br />

zum Frühstück, zu Mittag <strong>und</strong><br />

am Nachmittag. Am Abend<br />

wird zusätzlich zum fünfgängigen<br />

Wahlmenü ein großes<br />

Salat- <strong>und</strong> Vorspeisenbuffet<br />

kredenzt. Für einen kleineren<br />

Rahmen bieten sich die gemütlichen<br />

Tiroler Stuben an.<br />

Großeltern, die mit der Familie<br />

ins Cavallino Bianco fahren,<br />

können mit einem „weisen“<br />

Angebot rechnen: Im „Classic<br />

Room“-Doppelzimmer gibt es<br />

für sie 20 % Rabatt auf die „Cavallino<br />

Bianco All-inclusive-<br />

Preise“, im Einzelzimmer zahlen<br />

sie nur 20 % statt 50 %.<br />

(Telefonische Buchung unter:<br />

+39/(0)4717 83 333).<br />

Barrierefrei hoch hinaus<br />

Wie gut sich Barrierefreiheit<br />

mit alpinen Regionen verträgt,<br />

beweist das Kaunertal, das im<br />

Vorjahr von der Europäischen<br />

Union mit dem EDEN-Award<br />

ausgezeichnet wurde. Die Ferienregion<br />

bietet nicht nur barrierefreies<br />

Wandern, Langlaufen<br />

für Rollstuhlfahrer <strong>und</strong> Alpinskifahren<br />

für Querschnittgelähmte,<br />

sondern auch Mobilitätshilfen<br />

wie z. B. Swiss<br />

32 smartguide GESUNDHEIT


n Die gewohnten Hobbys weiter<br />

pflegen oder neue entdecken<br />

ung vor Ort als auch einen hohen<br />

Komfort, vom Transport,<br />

der meistens per Reisebus erfolgt,<br />

bis hin zur Unterbringung<br />

der Reiseteilnehmer in<br />

barrierefreien <strong>und</strong> seniorengerechten<br />

Hotels“, erklärt Ziegler.<br />

„Zusätzliche Besonderheit bei<br />

Seniorenreisen ist, dass diese<br />

als Gruppenreisen veranstaltet<br />

werden, somit sind auch alleinstehende<br />

Senioren niemals solo<br />

unterwegs.“ Deswegen erfreuen<br />

sich solche Reisen auch bei Singles<br />

der Generation 60 + wirklich<br />

großer Beliebtheit. Begleitet<br />

werden diese Reisen in der Regel<br />

von deutschsprachigen Reiseleitern,<br />

damit eine durchgehende<br />

Verständigung in Problemfällen<br />

gewährleistet ist. Außerdem<br />

kümmern sich die Veranstalter<br />

um ein seniorenge-<br />

Informationen<br />

im Internet<br />

Rotes Kreuz<br />

www.roteskreuz.at<br />

Arbeiter Samariter<br />

B<strong>und</strong><br />

www.asb.or.at<br />

Pensionistenverband<br />

Österreichs<br />

www.pvoe.at<br />

Seniorenreisen<br />

www.senirorenreisen.cc<br />

Tracs, ein spezielles Antriebssystem,<br />

das es Rollstuhlfahrern<br />

ermöglicht, die vielen hochgelegenen<br />

Almen des Tales zu besuchen.<br />

Auch die Kaunertaler<br />

Gletscherbahnen haben ihr<br />

Angebot stetig ausgebaut, sodass<br />

Gäste sogar die Aussichtsplattform<br />

mit Dreiländerblick<br />

auf 3.108 m Höhe barrierefrei<br />

besuchen können. Bestens geschultes<br />

Personal mit langjähriger<br />

Erfahrung im Umgang<br />

mit Menschen mit Behinderung<br />

an den Bahnen <strong>und</strong> Liften<br />

ist ein weiterer Schlüssel zum<br />

Erfolg. Niederflurbusse für<br />

Gruppen (Rollstuhlfahrer <strong>und</strong><br />

Gehbehinderte) stehen auf Anfrage<br />

bereit. Und das Angebot<br />

wird laufend erweitert. Bis 2018<br />

soll etwa die Verpeilschlucht<br />

samt Wasserfall sowie der Zugang<br />

zur geplanten Aussichtsplattform<br />

„Seitwand“ – 140 m<br />

über dem Kaunertal mit<br />

traumhaftem Blick barrierefrei<br />

sein.<br />

Reisen mit Begleitung<br />

Auch wenn Menschen durch<br />

ges<strong>und</strong>heitliche Umstände eingeschränkt<br />

sind, so muss dies<br />

nicht bedeuten, dass eine erholsame<br />

<strong>und</strong> schöne Reise<br />

nicht angetreten werden kann.<br />

Es gibt viele Reiseveranstalter,<br />

die spezielle Seniorenreisen<br />

oder „Reisen mit Begleitung“<br />

anbieten, so dass Gäste auch<br />

im hohen Alter nicht auf die<br />

Vorzüge einer Reise oder eines<br />

Erholung stiftenden Urlaubs<br />

verzichten müssen.<br />

„Dabei sind diese Reisen besonders<br />

auf die angesprochene<br />

Altersklasse abgestimmt <strong>und</strong><br />

bieten sowohl ärztliche Betreu-<br />

Cavallino Bianco Family<br />

Spa Grand Hotel<br />

www.cavallino-bianco.com<br />

Info-Portal im Web<br />

www.seniorenreisen.info<br />

Barrierefrei Verreisen<br />

www.barrierefrei-reisen.at<br />

Link-Sammlung Reisen<br />

www.urlaubfueralle.at<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

33


Aktiv<br />

n Mittlerweile gibt es viele<br />

Veranstalter, die <strong>Pflege</strong>reisen<br />

<strong>und</strong> betreute Reisen im<br />

Programm haben.<br />

rechtes Ausflugsprogramm, damit<br />

solche Touren nicht zu einer<br />

enormen Belastung für die<br />

älteren Reiseteilnehmer werden.<br />

„Gerade Menschen im<br />

fortgeschrittenen Alter, die bereits<br />

unter Erkrankungen wie<br />

Demenz, Parkinson leiden oder<br />

bereits einen Schlaganfall hatten<br />

<strong>und</strong> mit bleibenden Schädigungen<br />

zu kämpfen haben,<br />

sind mit einem Seniorenurlaub<br />

gut beraten, denn bei dieser<br />

speziellen Reiseform ist die Betreuung<br />

durch medizinisches<br />

Fachpersonal inklusive“, stellt<br />

Ziegler fest.<br />

Deshalb sollte ein gutes Reiseangebot<br />

für Senioren immer<br />

die Betreuung durch einen Arzt<br />

<strong>und</strong> entsprechend auch durch<br />

fachk<strong>und</strong>iges <strong>Pflege</strong>personal<br />

beinhalten. Dies ist auch besonders<br />

wichtig, wenn Reisen<br />

mit Alzheimer-Patienten geplant<br />

werden. Dabei geht es ja<br />

nicht nur darum, dass eine Versorgung<br />

im Notfall sicher ist,<br />

sondern in erster Linie darum,<br />

dass auf die Einnahme der Medikamente<br />

geachtet wird. Zudem<br />

können auch während der<br />

Reise bei Bedarf neue Medikamente<br />

durch den Arzt verordnet<br />

werden.<br />

Immer häufiger entscheiden<br />

sich ältere Menschen bewusst<br />

für betreutes Reisen, auch<br />

wenn keine Erkrankungen wie<br />

Demenz oder Parkinson vorliegen,<br />

denn auch wer im Alter<br />

ein erhöhtes Risiko aufweist,<br />

einen Schlaganfall zu erleiden,<br />

sollte auf die Betreuung durch<br />

einen Arzt <strong>und</strong> passendes <strong>Pflege</strong>personal<br />

im Urlaub nicht<br />

verzichten müssen. Und auch<br />

für die Gehbehinderten sind<br />

speziellen Angebote sehr gut<br />

geeignet, denn durch die professionelle<br />

Betreuung können<br />

auch sie an Ausflügen teilnehmen<br />

– <strong>und</strong> zwar ohne selbst<br />

für das <strong>Pflege</strong>personal auf Reisen<br />

sorgen zu müssen.<br />

Bei <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit oder<br />

Demenz trauen sich Angehörige<br />

einen gemeinsamen Urlaub<br />

oft nicht zu. Doch mit<br />

Hilfe von spezialisierten Veranstaltern<br />

ist das gemeinsame<br />

Verreisen gut zu organisieren.<br />

Es gibt eine Vielzahl von spezialisierten<br />

Veranstaltern, die<br />

betreutes Reisen oder auch<br />

<strong>Pflege</strong>reisen im Programm haben.<br />

Dabei handelt es sich<br />

meistens um kleinere bis mittlere<br />

Hotels, die eine Kooperation<br />

mit einem ortsansässigen<br />

<strong>Pflege</strong>unternehmen eingegangen<br />

sind.<br />

Während der <strong>Pflege</strong>bedürftige<br />

an verschiedenen Aktivitäten<br />

unter pflegerischer Aufsicht<br />

teilnimmt, haben die Angehörigen<br />

Zeit, sich zu entspannen<br />

oder die Landschaft zu erk<strong>und</strong>en.<br />

Abends trifft man sich<br />

dann zum gemeinsamen<br />

Abendessen <strong>und</strong> kann den Angehörigen<br />

von den Erlebnissen<br />

des Tages erzählen.<br />

Durch die professionelle Betreuung<br />

der <strong>Pflege</strong>fachkräfte<br />

blühen die <strong>Pflege</strong>bedürftigen<br />

mit demenziellen Tendenzen<br />

sehr oft auf. Das zeigt sich<br />

durch mehr Bereitschaft zum<br />

Dialog ebenso wie durch eine<br />

Verbesserung des allgemeinen<br />

Seelenzustands.<br />

Und die pflegenden Angehörigen<br />

können von solchen Angeboten<br />

ebenfalls stark profitieren.<br />

Neben der gebotenen<br />

Zeit zur Erholung werden oft<br />

auch spezielle Kurse für Angehörige<br />

veranstaltet. Dort werden<br />

dann Gr<strong>und</strong>lagen der <strong>Pflege</strong><br />

sowie hilfreiche Tipps <strong>und</strong><br />

Tricks im Umgang mit Menschen<br />

mit Demenz vermittelt.<br />

„Nach dem gemeinsamen Urlaub<br />

zählen somit beide Seiten<br />

zu den Gewinnern“, ist Ziegler<br />

vom Internetportal Seniorenreisen.info<br />

überzeugt. „Der<br />

<strong>Pflege</strong>bedürftige hatte nochmals<br />

Gelegenheit, mit seinen<br />

Liebsten zu verreisen, Kontakte<br />

zu knüpfen <strong>und</strong> neue Dinge<br />

zu erleben. Die Angehörigen<br />

konnten sich entspannen <strong>und</strong><br />

f<strong>und</strong>iertes Fachwissen r<strong>und</strong><br />

um das Thema ‚<strong>Pflege</strong> & Betreuung‘<br />

sammeln.“<br />

Fotos: Getty Images; Sporthotel Weisseespitze, Haus St. Josef am Inn, iStock<br />

34 smartguide GESUNDHEIT


VORSORGE<br />

Selbst ist die Frau<br />

WOMANplus der Wiener Städtischen bietet für jede Frau die<br />

passende Zusatzpension – für alle denkbaren Situationen gibt es<br />

maßgeschneiderte Lösungen.<br />

Frauen also für ihren individuellen<br />

Versicherungsschutz aus<br />

speziellen Zusatzpaketen wählen.<br />

Zusätzlich gibt es auch noch<br />

die Version WOMANplus All-<br />

In-One, die alle Möglichkeiten<br />

abdeckt. Überdies lässt sich das<br />

Wohlfühlprogramm BESSER-<br />

LEBEN mit jeder Variante sinn<strong>und</strong><br />

genussvoll ergänzen.<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Besser-Leben<br />

Mit dem Wohlfühlprogramm<br />

der Wiener Städtischen können<br />

Frauen zwischen einem<br />

Wellnessaufenthalt im Inoder<br />

Ausland, einer Mitgliedschaft<br />

in einem Fitnessclub<br />

oder einer umfassenden Vorsorgeuntersuchung<br />

in einer<br />

komfortablen <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>seinrichtung<br />

wählen. Eine dieser<br />

Leistungen können Frauen<br />

unmittelbar nach Abschluss<br />

von BESSER-LEBEN, danach<br />

dann alle zwei Jahre wieder<br />

genießen.<br />

Fotos: Wiener Städtische Insurance Group/Shutterstock<br />

Mit wenig Zuversicht<br />

blicken Österreichs<br />

Frauen in Richtung<br />

Pension. Wie viel Prozent des<br />

derzeitigen Gehalts in der Pension<br />

zur Verfügung stehen wird?<br />

Im Durchschnitt wird von<br />

weniger als 50 Prozent ausgegangen.<br />

Das hat eine von der<br />

Wiener Städtischen beauftragte<br />

Umfrage unter 1.000 österreichischen<br />

Frauen zwischen<br />

18 <strong>und</strong> 55 Jahren ergeben.<br />

Maßgeschneiderte Lösungen<br />

sind also gefragt: Selbst ist die<br />

Frau, mit WOMANplus.<br />

Neues Frauen-<br />

Vorsorgeprodukt<br />

WOMANplus wurde speziell<br />

für die besonderen Vorsorgebedürfnisse<br />

von Frauen entwickelt<br />

<strong>und</strong> bietet – ganz nach<br />

persönlichem Lebensentwurf –<br />

maßgeschneiderte Lösungen.<br />

Basis ist eine private Pensionsvorsorge,<br />

die als WOMANplus<br />

Family oder als WOMANplus<br />

Work abgeschlossen werden<br />

kann. Mit WOMANplus Family<br />

übernimmt die Wiener Städtische<br />

während Baby- oder Familienhospizkarenz<br />

die Prämienzahlung,<br />

WOMANplus Work<br />

beinhaltet eine Prämienbefreiung<br />

bei Arbeitslosigkeit. Der<br />

Prämienerlass im Krankheitsfall<br />

ist in beiden Varianten abgedeckt.<br />

Zudem ist in beiden Varianten<br />

das Plus-Paket prämienfrei mitversichert.<br />

Enthalten sind eine<br />

Nachversicherungsoption, Unfall-Assistance-Leistungen,<br />

ein<br />

Gründerbonus für Unternehmerinnen,<br />

ein Kinder-Haushalts-Sicherheitsset<br />

für Mamas<br />

sowie die Möglichkeit einer vorzeitigen<br />

Kapitalentnahme für<br />

finanzielle Flexibilität in besonderen<br />

Lebenslagen.<br />

Je nach Lebensplanung können<br />

Lassen Sie sich jetzt beraten unter<br />

der Serviceline<br />

050 350 350,<br />

k<strong>und</strong>enservice@staedtische.co.at,<br />

oder bei Ihrem/Ihrer BeraterIn!<br />

wienerstaedtische.at<br />

Außerdem können K<strong>und</strong>innen<br />

mit BESSER-LEBEN im Fall eines<br />

Spitalaufenthalts auf folgende<br />

Assistance-Leistungen<br />

zurückgreifen: Versorgung der<br />

Kinder, Versorgung der Haustiere,<br />

die häusliche Versorgung<br />

sowie die Erledigung unaufschiebbarer<br />

Behördenwege. Im<br />

Rahmen von WOMANplus fördert<br />

die Wiener Städtische eine<br />

gesündere Lebensweise mit drei<br />

Monatsprämien.<br />

WOMANplus ist ein einzigartiges<br />

Vorsorgeprogramm, das<br />

auf die speziellen Bedürfnisse<br />

weiblicher Lebensplanung eingeht.<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

35


<strong>Pflege</strong>roboter<br />

36 smartguide GESUNDHEIT


Mein Fre<strong>und</strong>,<br />

der Roboter<br />

Schon lange nehmen kluge Maschinen den Menschen in den reichen Ländern schwere Arbeiten<br />

ab. Jetzt sollen Roboter endlich auch in der Heimpflege als hilfreiche Assistenten eingesetzt<br />

werden <strong>und</strong> viele Abläufe im Alltag erleichtern.<br />

Der amerikanische Kinofilm<br />

„Robot &<br />

Frank“ (2012) spielt<br />

„in einer nahen Zukunft“ <strong>und</strong><br />

schildert die schräge Beziehung<br />

des demenzkranken, ehemaligen<br />

Juwelendiebs Frank zu<br />

seinem <strong>Pflege</strong>roboter VGC-<br />

60L, den der alte Mann von<br />

seinem viel beschäftigten Sohn<br />

als Heimhilfe geschenkt bekommen<br />

hat. Frank ist davon<br />

zunächst wenig begeistert,<br />

empfindet den Roboter als störenden<br />

Fremdkörper im Haus.<br />

Doch als er bemerkt, dass der<br />

Roboter darauf programmiert<br />

ist, seine Lust am Leben zu steigern,<br />

beginnt sich Frank für<br />

VGC-60L zu interessieren <strong>und</strong><br />

macht der Maschine klar, was<br />

seine Lebenslust steigern kann.<br />

Statt der von Robot vorgeschlagenen<br />

Gartenarbeit zur<br />

körperlichen Ertüchtigung<br />

entwickelt Frank klare Strategien<br />

für gewinnbringende Projekte<br />

jenseits der Legalität.<br />

Schließlich assistiert der <strong>Pflege</strong>roboter<br />

bei der Vorbereitung<br />

eines Raubzugs, der zwar erfolgreich<br />

ist, aber die Polizisten<br />

auf den Plan ruft.<br />

Der Beweis für das Verbrechen<br />

befindet sich logischerweise<br />

im Speicher des Roboters. Die<br />

einzige Möglichkeit – die Ro-<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

37


<strong>Pflege</strong>roboter<br />

bot rational empfiehlt – ist das<br />

Abschalten des Roboters <strong>und</strong><br />

das Löschen des Speichers.<br />

Doch das lehnt Frank entschieden<br />

ab, schließlich ist „er mein<br />

Fre<strong>und</strong>“ – <strong>und</strong> einen Fre<strong>und</strong><br />

kann man nicht so einfach abschalten.<br />

Dadurch kommt es<br />

zu einer rasanten Verfolgungsjagd,<br />

<strong>und</strong> am Ende muss Frank<br />

in ein ganz gewöhnliches <strong>Pflege</strong>heim<br />

übersiedeln. Dort sind<br />

Menschen als <strong>Pflege</strong>r längst<br />

durch Roboter abgelöst worden.<br />

Szenen wie diese könnten tatsächlich<br />

bald Realität werden,<br />

denn auch abseits der Kinoleinwände<br />

tummeln sich zahlreiche<br />

Roboter, die verschiedenste<br />

Aufgaben zu erledigen<br />

haben – allerdings erst im Projektstadium.<br />

Zukunft hat begonnen<br />

„Unsere Gesellschaft wird älter“,<br />

sagt Christoph Gisinger,<br />

der Institutsleiter im Wiener<br />

Haus der Barmherzigkeit.<br />

„Diese Entwicklung ist positiv,<br />

aber viele Menschen werden<br />

in den nächsten Jahren Unterstützung<br />

brauchen. Wir glauben,<br />

dass assistive Technologien<br />

zu einem längeren selbstbestimmten<br />

Leben in den eigenen<br />

vier Wänden beitragen<br />

können.“<br />

Die Technische Universität<br />

Wien, das Haus der Barmherzigkeit<br />

<strong>und</strong> vier weitere Partner<br />

38 smartguide GESUNDHEIT<br />

n Der japanische Elektronikkonzern<br />

Panasonic hat das Robotic Bed<br />

entwickelt, das sich bei Bedarf in<br />

einen Rollstuhl verwandel kann.<br />

haben im Rahmen des EU-<br />

Projekts „Hobbit“ im vergangenen<br />

Jahr den ersten Prototypen<br />

eines <strong>Pflege</strong>roboters fertiggestellt.<br />

Langfristiges Ziel<br />

ist die Entwicklung eines leistbaren<br />

mobilen Heimassistenten<br />

für Senioren.<br />

„Was echte <strong>Pflege</strong>leistungen<br />

betrifft, ist der Mensch aber<br />

unersetzlich. Richtige <strong>Pflege</strong><br />

erfordert nicht nur Wissen <strong>und</strong><br />

Fähigkeiten, sondern vor allem<br />

auch Einfühlungsvermögen<br />

<strong>und</strong> Verständnis. Und diese<br />

beiden Fähigkeiten haben nur<br />

Menschen“, betont Gisinger.<br />

FACTS<br />

Keine reine Zukunftsmusik<br />

Schon bald soll der Hilfsroboter<br />

ältere Menschen in den eigenen<br />

vier Wänden bei einfachen<br />

Handgriffen auf Befehl<br />

unterstützen. Gefahren sollen<br />

beseitigt werden, <strong>und</strong> im Notfall<br />

holt der mobile Heimassistent<br />

sogar Hilfe.<br />

Das Gerät ist mit einem<br />

Touchscreen ausgestattet,<br />

kommuniziert über Sprache<br />

<strong>und</strong> kann auch menschliche<br />

Gesten erkennen. Der Preis für<br />

einen „Hobbit“ soll bei unter<br />

5.000 Euro liegen.<br />

Hauptaufgabe von „Hobbit“<br />

wird es sein, die Gefahr von<br />

Stürzen möglichst gering zu<br />

halten.<br />

n Auch die Forscher<br />

des Fraunhofer Institutes<br />

haben sich bereits mit<br />

dem Thema Pfegeroboter<br />

auseinander gesetzt.<br />

Ihr Beitrag dazu ist der<br />

Care-O-Bot.<br />

Internationale Experten glauben derzeit nicht, dass trotz<br />

der verstärkten Forschung <strong>und</strong> Entwicklung Roboter als<br />

Massenprodukt schon in naher Zukunft im <strong>Pflege</strong>alltag in Erscheinung<br />

treten werden.<br />

Die Technik ist trotz aller Fortschirtte unter dem Strich noch<br />

nicht genügend ausgereift <strong>und</strong> getestet, um sie unbesorgt auf die<br />

hilfsbedürftige Menschheit loslassen zu können. Zudem sind auch noch<br />

viele rechtliche Fragen r<strong>und</strong> um die Hightec-<strong>Pflege</strong>kräfte ungeklärt. Eine<br />

weitere, <strong>und</strong> vielleicht auch die derzeit größte, Hürde für die Markteinführung<br />

ist, dass die Roboter noch viel zu teuer sind. Allein ein einziger<br />

leistungsfähiger Roboterarm kostet in etwa 100.000 Euro, die daran<br />

montierte künstliche Hand schlägt mit etwa ebenso viell zu Buche.<br />

„Da nur Kleinserien oder einzelne Prototypen produziert werden, ist es<br />

bisher sehr schwer, so billig zu produzieren, dass es sich die Endanwender<br />

auch leisten können“, so Uwe Haass, Geschäftsführer des auf Robotik<br />

ausgerichteten Forschungsverb<strong>und</strong>s Cotesys an der Technischen Universität<br />

München.<br />

Bedenkt man allerdings, wie schnell der PC oder das Mobil-Telefon<br />

vom exklusiven technischen Spielzeug einiger weniger zum Massenprodukt<br />

für alle geworden ist, kann man davon ausgehen, dass die<br />

Roboter doch früher als erwartet kommen.<br />

Gefährliche Stürze<br />

„Es ist kein Geheimnis, dass<br />

Stürze die häufigste Ursache<br />

für den Eintritt in ein <strong>Pflege</strong>heim<br />

sind“, stellt Gisinger fest.<br />

„Hobbit“ kann hier auf zwei<br />

Ebenen Sicherheit schaffen:<br />

„Dank Greifarm <strong>und</strong> Kamera<br />

kann er den Boden präventiv<br />

nach herumliegenden Objekten<br />

absuchen <strong>und</strong> diese einsammeln.<br />

Das vermindert das<br />

Sturzrisiko. Kommt es dennoch<br />

zu einem Unfall, wird<br />

dieser erkannt <strong>und</strong> Hilfe angefordert.“<br />

Der fertige „Hobbit“ soll aber<br />

noch mehr können.<br />

„Neben dem Lernen, Erkennen,<br />

Finden <strong>und</strong> Bewegen von<br />

Gegenständen wird er die<br />

Wohnung erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> fixe<br />

Hindernisse wie Wände oder<br />

das Mobiliar selbstständig<br />

erkennen.


Per Sprachausgabe kann das<br />

Gerät an Arzttermine oder die<br />

Einnahme von Medikamenten<br />

erinnern. Außerdem soll<br />

„Hobbit“ seinen Besitzer dank<br />

Gesichtserkennung von Besuchern<br />

<strong>und</strong> statischen Objekten<br />

unterscheiden können“, erklärt<br />

Projektkoordinator Markus<br />

Vincze. „Auch im Hinblick auf<br />

Entertainment-Funktionen<br />

bieten sich viele Möglichkeiten,<br />

die wir aber noch durchdenken<br />

müssen.“<br />

Made in Japan<br />

Keine andere Industrienation<br />

altert so schnell wie Japan. Als<br />

Folge wird ein erheblicher<br />

Mangel an <strong>Pflege</strong>kräften erwartet.<br />

In Japan werden im<br />

Jahr 2020 voraussichtlich<br />

400.000 Fachkräfte in diesem<br />

Bereich fehlen. Um diese Lücke<br />

zu schließen, setzen die technikbegeisterten<br />

Japaner verstärkt<br />

auf Roboter.<br />

Der weltgrößte Automobilkonzern<br />

Toyota Motor hat einen<br />

„Care Assist Robot“ entwickelt,<br />

der helfen soll, Patienten<br />

in Krankenhäusern oder<br />

<strong>Pflege</strong>einrichtungen aus dem<br />

Bett zu heben <strong>und</strong> zur Toilette<br />

zu bringen. Der Elektronikriese<br />

Panasonic hat ein Bett konstruiert,<br />

bei dem sich ein Teil<br />

davon in eine Art Rollstuhl<br />

verwandeln kann.<br />

Im Zentrum für Roboterentwicklung<br />

des japanischen<br />

Elektronikkonzern Panasonic<br />

ist das Modell „Hospi“ bereits<br />

2012 als Prototyp vorgestellt<br />

worden – ein <strong>Pflege</strong>roboter,<br />

der in Spitälern oder in Arztpraxen<br />

eingesetzt werden soll.<br />

Im Modellversuch verteilt der<br />

Roboter in Kliniken bereits<br />

Medikamente.<br />

„Asien <strong>und</strong> die USA dominieren<br />

den Markt für Robotik in<br />

Haushalt <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>“, sagt die<br />

Roboter-Expertin Sibylle Meyer<br />

vom Berliner Sibis Institut<br />

für Sozialforschung <strong>und</strong> Projektberatung.<br />

Europa müsse<br />

hier noch aufholen.<br />

In Japan arbeitet Panasonic<br />

außerdem an einer Reihe von<br />

Roboteranzügen wie z. B. dem<br />

mit Batterien betriebenen Modell<br />

„Ninja“, das es dem Träger<br />

ermöglichen sollen, schwere<br />

Gegenstände (oder auch Menschen)<br />

zu transportieren.<br />

„Spezielle Sensoren messen<br />

dabei, wie viel Kraftwand genau<br />

vonnöten ist“, erklärt die<br />

Panasonic-Sprecherin Yayoi<br />

Watanabe. Einen ähnlichen,<br />

mit Kompressoren betriebenen,<br />

Anzug zum Tragen<br />

schwerer Lasten will der kleinere<br />

Konkurrent Kikuchi noch<br />

heuer in Japan auf den Markt<br />

bringen.<br />

Nicht nur im <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Medizinsektor,<br />

auch in Land- <strong>und</strong><br />

Forstwirtschaft sollen die Geh<strong>und</strong><br />

Tragehilfen zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Auch über Japans Landesgrenzen<br />

hinweg bekannt ist der im<br />

Bereich Rehabilitation eingesetzte<br />

„Robot Suit HAL“ des<br />

Unternehmens Cyberdyne.<br />

Der spezielle Anzug hilft Patienten<br />

nach einem Schlaganfall<br />

dabei, wieder laufen zu lernen.<br />

„Industrieroboter tragen dazu<br />

bei, dass weniger Arbeitskräfte<br />

eingesetzt werden müssen <strong>und</strong><br />

die Produktivität erhöht wird“,<br />

erläutert Shiro Sekiguchi, führender<br />

Mitarbeiter einer Organisation<br />

zur Förderung der<br />

Verbreitung von <strong>Pflege</strong>robotern<br />

in der Stadt Yokohama.<br />

„In der <strong>Pflege</strong>branche spielen<br />

jedoch die Menschen die<br />

Hauptrolle, <strong>und</strong> die Roboter<br />

unterstützen die Menschen, sie<br />

leben miteinander. Es wird<br />

nicht dazu kommen, dass Roboter<br />

die <strong>Pflege</strong> von Menschen<br />

übernehmen."<br />

n Im Vorjahr hat die TU Wien erstmals ihren <strong>Pflege</strong>roboter Hobbit präsentiert.<br />

Derzeit zeigt er in verschiedenen Praxistests, was er alles kann.<br />

Viele ungeklärte Fragen<br />

„Der Markt für klinische<br />

Hightech-Produkte ist immer<br />

noch überschaubar, was<br />

zwangsläufig zu hohen Preisen<br />

führt. Es wäre an der Zeit, die<br />

technische <strong>und</strong> administrative<br />

Standardisierung voranzutreiben“,<br />

sagt Alexander Kollreider,<br />

CEO von Tyromotion, einem<br />

auf Rehabilitationssysteme<br />

spezialisierten Jungunternehmen<br />

mit Sitz in Graz.<br />

Laut Jan Muehlfeit, Chairman<br />

von Microsoft Europe, wüssten<br />

die Politiker eigentlich ganz<br />

genau, was zu tun sei. Aus<br />

wahltaktischen Gründen würden<br />

entsprechende Langzeitkonzepte<br />

<strong>und</strong> politische<br />

Gr<strong>und</strong>satzentscheidungen jedoch<br />

auf die lange Bank geschoben.<br />

„Dabei stellt die demografische<br />

Situation besonders in Europa<br />

eine tickende Zeitbombe dar.<br />

Bereits jetzt werden weltweit<br />

r<strong>und</strong> sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts<br />

(BIP) für<br />

die Behandlung chronischer<br />

Krankheiten ausgegeben. Aufgr<strong>und</strong><br />

des Alterungsprozesses<br />

könnte sich der Anteil in den<br />

nächsten Jahrzehnten auf 20<br />

% erhöhen", gibt Muehlfeit zu<br />

bedenken. Dabei seien 80 %<br />

aller chronischen Leiden <strong>und</strong><br />

40 % der Krebskrankheiten<br />

mit innovativen Systemen<br />

frühzeitig erkennbar. <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s-<br />

<strong>und</strong> Sozialsysteme hingegen<br />

könnten in ihrer jetzigen<br />

Beschaffenheit nur bei unrealistischen<br />

Steuerquoten von 70<br />

% <strong>und</strong> mehr aufrecht erhalten<br />

werden.<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

39


<strong>Pflege</strong>roboter<br />

n Im Haus der Barmherzigkeit in Wien hat die Zukunft schon begonnen: Hier arbeitet der Henry – im Rahmen eines<br />

europäischen Forschungsprojekts entwickelt – schon als Unterstützung für das menschlichen <strong>Pflege</strong>personal.<br />

Innovation im <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s<strong>und</strong><br />

<strong>Pflege</strong>wesen ist auch für<br />

Irina Odnoletkova, Managerin<br />

beim Independent Health Insurance<br />

F<strong>und</strong>s Belgium, ein<br />

zentrales Thema: „Aufgr<strong>und</strong><br />

der Unterschiedlichkeit von<br />

Europas Finanz-, <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s<strong>und</strong><br />

Sozialsystemen wird die<br />

Entwicklung von tragfähigen<br />

Geschäftsmodellen nicht einfacher.<br />

Ich teile den Pessimismus,<br />

was die Rolle des Staates<br />

als Prozessbegleiter betrifft,<br />

aber trotzdem nicht“, so die<br />

Expertin.<br />

40 smartguide GESUNDHEIT<br />

Die Politik bremst<br />

Tatsächlich drängen sowohl<br />

klein- <strong>und</strong> mittelbetriebliche<br />

Unternehmen wie Tyromotion<br />

als auch international agierende<br />

Großunternehmen wie<br />

Bosch auf den Markt für AAL-<br />

Technologien <strong>und</strong> -services.<br />

Der deutsche Konzern machte<br />

etwa mit der Akquisition der<br />

US-Unternehmen Health Buddy<br />

<strong>und</strong> Vitalnet auf sich aufmerksam.<br />

Bosch zielt darauf<br />

ab, mit seinem Know-how zur<br />

Forcierung von Heimpflege anstelle<br />

von teurer, spitalszentrierter<br />

Betreuung beizutragen.<br />

Ganz gleich ob KMU oder<br />

multinationaler Konzern, jedes<br />

Unternehmen sieht sich mit<br />

der Tatsache konfrontiert, dass<br />

Akzeptanz <strong>und</strong> Anwendung<br />

seiner Produkte <strong>und</strong> Services<br />

nur auf der Gr<strong>und</strong>lage funktionierender<br />

Geschäftsmodelle<br />

möglich sind. Der Mangel an<br />

Regierungsprogrammen, Vergütungsschemata,<br />

Zertifizierungs-<br />

<strong>und</strong> Standardisierungsmethoden<br />

erschwert die Entwicklung<br />

geeigneter Geschäftsstrategien.<br />

Das bremst die Verbreitung<br />

kostensparender<br />

Technologien.<br />

Ein teures Unterfangen<br />

Ökonomische Robotik ist ein<br />

Milliardengeschäft <strong>und</strong> einer<br />

der großen Hoffnungsträger –<br />

für den Maschinenbau ebenso<br />

wie für die Forschung. Verführerisch<br />

scheint dabei der Gedanke,<br />

angesichts bekannter<br />

personeller Probleme im <strong>Pflege</strong>bereich<br />

den menschlichen<br />

<strong>Pflege</strong>r durch einen seelenlosen<br />

<strong>und</strong> billigeren Roboter zu ersetzen.<br />

Mit dem propagierten<br />

Zusatznutzen für eine älter<br />

werdende Gesellschaft lassen<br />

sich sehr leicht Forschungsgelder<br />

generieren.<br />

Das weltweit renommierte<br />

Fraunhofer Institut bewirbt bereits<br />

seine Eigenentwicklung<br />

„Care-O-bot 3“ auf seiner<br />

Homepage als „mobilen Roboterassistenten<br />

zur aktiven<br />

Unterstützung des Menschen<br />

im täglichen Leben“.<br />

„Die Entwicklung von <strong>Pflege</strong>robotern<br />

läuft derzeit auf<br />

Hochtouren“, sagt Rainer<br />

Hohmann, Co-Geschäftsführer<br />

der Alloheim Senioren-Residenzen<br />

GmbH in Düsseldorf,<br />

die in Deutschland 50 Alten<strong>und</strong><br />

<strong>Pflege</strong>heime betreibt. „Bis<br />

zur Marktreife wird es laut Experten<br />

noch etwas dauern, an<br />

der gr<strong>und</strong>sätzlichen Machbarkeit<br />

zweifelt aber niemand<br />

mehr.“<br />

Ausgestattet mit filigraner Mechanik,<br />

sensiblen Sensoren,<br />

Computer-Hightech <strong>und</strong> vifen<br />

Programmen sind <strong>Pflege</strong>roboter<br />

schon bald in der Lage, autonom<br />

zu navigieren, Dinge zu<br />

greifen <strong>und</strong> die Umgebung<br />

wahrzunehmen. Und die Entwicklung<br />

legt an Tempo zu.<br />

Den Beteuerungen, <strong>Pflege</strong>roboter<br />

würden den Mitarbeitern<br />

lediglich assistieren, traut Hohmann<br />

nicht. „Das stimmt sicherlich<br />

in der Einführungsphase<br />

bei einfachen Tätigkeiten,<br />

bei der Ausgabe von Essen<br />

oder dem Transport von Geräten<br />

<strong>und</strong> Akten. Aber mit zunehmenden<br />

Fähigkeiten des<br />

Roboters wächst vermutlich<br />

der Wunsch nach mehr. Dann<br />

sind es vom Flur bis ans Bett<br />

des <strong>Pflege</strong>bedürftigen, vom<br />

Servieren des Getränks bis zum<br />

Umbetten eines Patienten, nur<br />

noch wenige Schritte.“<br />

Fotos: Haus der Barmherzigkeit/APA-Fotoservice/Pauty, Panasonic, Fraunhofer/Schunk, beigestellt


Hausnotruf<br />

Hilfreiche<br />

Technik<br />

Der echte <strong>Pflege</strong>roboter wird wohl noch<br />

eine Zeit auf sich warten lassen, andere<br />

technische Hilfmittel erleichtern aber bereits<br />

heute den Alltag vieler Senioren. Dazu<br />

zählen vor allem die Hausnotrufsystem.<br />

Auf den ersten Blick leben<br />

wir in einer Welt<br />

der ständigen Erreichbarkeit<br />

<strong>und</strong> sind per<br />

Smartphone, Blackberry oder<br />

Tablet fast ständig online. Das<br />

trifft in erster Linie auf die junge<br />

Generation, die sogenannten<br />

Digital Natives, zu, doch wer<br />

den Großteil seines Lebens ohne<br />

Handy <strong>und</strong> Internet verbracht<br />

hat, glaubt (in mancher Hinsicht<br />

durchaus zu Recht) darauf<br />

verzichten zu können. Fre<strong>und</strong>e<br />

trifft man im echten Leben, zum<br />

Kartenspielen, Kaffeetrinken<br />

<strong>und</strong> Plaudern <strong>und</strong> nicht auf Facebook<br />

oder Twitter.<br />

Natürlich haben sich viele Senioren<br />

(oft auf Drängen der<br />

Enkel <strong>und</strong> Kinder) ein Handy<br />

angeschafft, oft auch aus Sicherheitsgründen.<br />

Doch anders<br />

als die Jungen trägt die ältere<br />

Generation die Geräte selten<br />

immer <strong>und</strong> überall „am Mann“<br />

<strong>und</strong> im Notfall liegt das Telefon<br />

dann oft außer Reichweite.<br />

Dann kann man nur auf aufmerksame<br />

Nachbarn hoffen,<br />

die die Hilferufe hören <strong>und</strong> die<br />

entsprechenden Schritte in die<br />

Wege leiten. Für allein lebende<br />

ältere Menschen oder Personen<br />

mit Handicap ist das kein befriedigender<br />

Zustand.<br />

Abhilfe schaffen Systeme, die<br />

auf Knopfdruck eine Verbindung<br />

zur Notrufzentrale herstellen,<br />

die dann rasch die notwendige<br />

Hilfe organisiert. Die<br />

Systeme bestehen aus einem<br />

Basisgerät <strong>und</strong> einem Sender,<br />

der als Arm- oder Halsband<br />

am Körper getragen wird. In<br />

Wohnungen mit Festnetzanschluss<br />

wird das Basisgerät üblicherweise<br />

an die Telefondose<br />

angeschlossen. Fehlt ein Festnetzanschluss,<br />

kann das Basisgerät<br />

auch über ein GSM-Modul<br />

mit SIM-Karte betrieben<br />

werden. Die Reichweite zwischen<br />

Sender <strong>und</strong> Basisstation<br />

beträgt innerhalb von Gebäuden<br />

r<strong>und</strong> 40 Meter, im Freien<br />

bis zu 250 Meter.<br />

Auf Knopfdruck<br />

Angeboten werden Hausnotrufsysteme<br />

von diversen Hilfsorganisationen<br />

wie etwa Caritas,<br />

Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-B<strong>und</strong>,<br />

Volkshilfe oder<br />

Johanniter, aber auch von privaten<br />

Unternehmen wie Life<br />

Call, Vitakt oder Bewachung<br />

Baecker. Insgesamt 40 Anbieter<br />

österreichweit hat der Verein<br />

n Hausnotrufsysteme bestehen meist aus einer<br />

Basisstation <strong>und</strong> einem Sender, der als Armband<br />

oder an einer Kette am Körper getragen wird.<br />

für Konsumenteninformation<br />

ermittelt, deren Angebote <strong>und</strong><br />

Preise allerdings sehr unterschiedlich<br />

sind.<br />

So kostet beispielsweise die<br />

Lieferung <strong>und</strong> Montage des<br />

Basisgeräts bei manchen Anbietern<br />

gar nichts, andere verlangen<br />

zwischen15 <strong>und</strong> 49,90<br />

Euro. Bei Basisgeräten mit<br />

Festnetzanschluss kommen je<br />

nach Betreiber <strong>und</strong> Leistungsumfang<br />

noch monatliche Kosten<br />

zwischen 16 Euro (Lazariter<br />

NÖ) <strong>und</strong> 41 Euro (Vitakt<br />

NÖ/Wien) sowie Telefonkosten<br />

für Rufverbindungen dazu.<br />

Bei Basisgeräten ohne Festnetzanschluss<br />

betragen die<br />

monatlichen Kosten zwischen<br />

18 Euro (Caritas) <strong>und</strong> 39 Euro<br />

(Rotes Kreuz NÖ/Wien), wobei<br />

hier die SIM-Karte <strong>und</strong> anfallende<br />

Gesprächsgebühren<br />

oft schon inkludiert sind. Den<br />

kompletten Vergleich kann<br />

man in der August-Ausgabe<br />

der Zeitschrift Konsument<br />

oder im Internet unter<br />

www.konsument.at nachlesen.<br />

Eine Liste aller Anbieter in<br />

Österreich mit Links zur deren<br />

Webseiten gibt es auch auf<br />

www.help.gv.at<br />

Neben den Hausnotrufsystemen<br />

werden oft zusätzliche<br />

Hilfssysteme bzw. Dienst -<br />

leistungen angeboten. Dazu<br />

gehören beispielsweise Fall -<br />

detektoren, die bei einem Sturz<br />

automatisch ein Notsignal<br />

senden, oder Schlüsselsafes.<br />

Diese können sich entweder<br />

direkt in der Einsatzzentrale<br />

des Unternehmens befinden<br />

oder an der Wohnungstür<br />

<strong>und</strong> ermöglichen Hilfskräften<br />

im Notfall den raschen Zutritt.<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

41


<strong>Pflege</strong>kräfte aus dem Osten<br />

Fürsorge<br />

kann grenzenlos sein<br />

Österreich investiert nur sehr zögerlich in soziale Dienstleistungen.<br />

In vielen Fällen ruht die 24-St<strong>und</strong>en-<strong>Pflege</strong> auf den Schultern von<br />

Frauen aus Osteuopa, die ihre Heimat verlassen <strong>und</strong> sich statt um<br />

die eigene Familie um pflegedürftige Österreicher kümmern.<br />

INFOS & HILFE<br />

PFLEGE-<br />

DAHEIM-<br />

PLATTFORM<br />

Das Sozialministerium<br />

betreibt mit dem Portal<br />

www.pflegedaheim.at für<br />

pflegende Angehörige ein<br />

Info-Service, das zahlreiche<br />

<strong>und</strong> vielfältige Einrichtungen<br />

auflistet. Die Palette reicht<br />

von der Kurzzeitpflege einschließlich<br />

Übergangspflege<br />

bis zur Langzeitpflege. Angeführt<br />

werden auch Betreiber<br />

einer Tagesbetreuung <strong>und</strong><br />

verschiedene Anbieter von<br />

Erholungsaufenthalten für<br />

pflegende Angehörige.<br />

www.pflegedaheim.at<br />

Ich hätte mir niemals gedacht,<br />

dass mein Leben<br />

einmal diese Richtung<br />

nehmen würde“, erzählt Zusanna<br />

H. Die heute 50-Jährige<br />

lebte mit ihrem Mann <strong>und</strong><br />

zwei Kindern in einer kleinen<br />

Stadt im Osten der Slowakei,<br />

keine 20 Kilometer von der<br />

ukrainischen Grenze entfernt.<br />

Sie bewohnten ein altes Häuschen<br />

mit einem kleinen Garten,<br />

in dem sie Obst <strong>und</strong> Gemüse<br />

für den eigenen Bedarf<br />

anbauten. Sie konnten keine<br />

großen Sprünge machen, aber<br />

sie waren zufrieden <strong>und</strong> kamen<br />

über die R<strong>und</strong>en.<br />

„Ich arbeitete in unserer Stadt<br />

16 Jahre lang als Bankangestellte“,<br />

sagt Zusanna, „dann<br />

wurde unsere Bank von einem<br />

ausländischen Bankinstitut<br />

übernommen <strong>und</strong> gegen die<br />

Wand gefahren.“ Die Filialen<br />

wurden geschlossen, die Menschen<br />

verloren ihre Arbeit.<br />

Und konnten keine neue<br />

finden: „Ich war verzweifelt<br />

<strong>und</strong> wusste nicht, was ich tun<br />

sollte.“<br />

Ihre Fre<strong>und</strong>in Sophia S. war<br />

bereits ein Jahr davor in einer<br />

ähnlichen Situation gewesen.<br />

Sie hatte in der Filiale einer<br />

slowakischen Supermarktkette<br />

gearbeitet, die als Folge der<br />

internationalen Finanzkrise<br />

in die Pleite rutschte <strong>und</strong> massenweise<br />

Leute entließ.<br />

„In einer Zeitung habe ich gelesen,<br />

dass man in Österreich<br />

<strong>und</strong> in Deutschland Personal<br />

für die <strong>Pflege</strong> älterer Menschen<br />

braucht“, sagt Sophia,<br />

„<strong>und</strong> so habe ich über eine<br />

Agentur den Kontakt gesucht<br />

<strong>und</strong> bin zuerst in München<br />

42 smartguide GESUNDHEIT


INFOS & HILFE<br />

<strong>und</strong> schließlich in Linz gelandet.“<br />

Auch Zusanna hat diesen Weg<br />

eingeschlagen, sie kam auf Umwegen<br />

nach Klosterneuburg<br />

<strong>und</strong> ist jetzt r<strong>und</strong> um die Uhr<br />

für die pflegebedürftige Hermine<br />

W. im Einsatz. Zusanna<br />

kocht das passende Essen <strong>und</strong><br />

wäscht Geschirr, Kleidung <strong>und</strong><br />

ihren Schützling, besorgt die<br />

Medikamente <strong>und</strong> achtet darauf,<br />

dass Arzttermine eingehalten<br />

werden <strong>und</strong> dass „die<br />

Frau Hermine genügend Flüssigkeit<br />

zu sich nimmt, weil alte<br />

Menschen oft auf das Trinken<br />

vergessen.“<br />

Die Betreuung <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>hilfe<br />

ist bei Zusannas Agentur Seniorenbetreuung24h.at<br />

ganz<br />

genau vorgeschrieben <strong>und</strong><br />

umfasst: Unterstützung bei<br />

der Lebensführung, bei der<br />

oralen Nahrungs- <strong>und</strong> Flüssigkeitsaufnahme<br />

sowie bei<br />

der Arzneimittelaufnahme,<br />

Unterstützung bei der Körperpflege,<br />

beim An- <strong>und</strong> Auskleiden,<br />

bei der Benutzung<br />

von Toilette oder Leibstuhl,<br />

einschließlich der Hilfestellung<br />

beim Wechsel von Inkontinenzprodukten<br />

<strong>und</strong> der<br />

Unterstützung beim Aufstehen,<br />

Niederlegen, Niedersetzen<br />

<strong>und</strong> Gehen. Verabreichung<br />

von Injektionsspritzen,<br />

Infusionen, Messungen des<br />

Blutdrucks <strong>und</strong> weitere Leistungen<br />

aufgr<strong>und</strong> der Hinweise<br />

des <strong>Pflege</strong>arztes sind dabei<br />

ebenso enthalten wie die alltägliche<br />

Haushaltsführung<br />

(Kochen, Waschen, Aufräumen,<br />

Bügeln, Einkaufen), die<br />

Begleitung der <strong>Pflege</strong>person<br />

zum Arzt oder auf Spaziergängen<br />

sowie diverse Gesellschaftsleistungen<br />

wie Vorlesen,<br />

Gespräche oder Gesellschaftsspiele.<br />

Ehemann Walter W., selbst<br />

schon in den 80ern, sagt: „Ich<br />

könnte meine Frau alleine<br />

nicht so gut versorgen, wir<br />

sind froh, dass wir Zusanna<br />

haben, denn sie kümmert sich<br />

um alles.“<br />

Zuerst musste im kleinen<br />

Haus des Ehepaars ein Zimmer<br />

für die <strong>Pflege</strong>rin freigeräumt<br />

werden, denn Zusanna<br />

lebt jetzt mit ihnen zwei Wochen<br />

im Monat unter einem<br />

Dach, dann fährt sie nach<br />

Hause zu Mann <strong>und</strong> Kindern,<br />

um nach zwei Wochen wieder<br />

ihren Dienst anzutreten. In<br />

der Zwischenzeit kommt eine<br />

andere <strong>Pflege</strong>rin zum Einsatz.<br />

Man organisiert gemeinsam<br />

die alltäglichen Abläufe <strong>und</strong><br />

Pflichten <strong>und</strong> hat sich aneinander<br />

gewöhnt.<br />

„Das war am Anfang gar nicht<br />

so leicht“, erzählt Walter,<br />

„schließlich waren wir uns alle<br />

fremd, <strong>und</strong> man muss schnell<br />

ein Vertrauensverhältnis aufbauen,<br />

sonst kann so ein Modell<br />

nicht funktionieren.“<br />

Vor allem Frauen<br />

In der häuslichen <strong>Pflege</strong> arbeiten<br />

vor allem Frauen aus<br />

Osteuropa – zwar zu Niedrig -<br />

löhnen, aber immerhin nicht<br />

mehr in einer rechtlichen<br />

Grauzone, denn auch das aus-<br />

WER SORGT<br />

FÜR MICH?<br />

VORSORGEVOLLMACHT<br />

Mit einer Vorsorgevollmacht<br />

(per Bevollmächtigungsvertrag)<br />

kann eine Person schon<br />

vor dem Verlust der Geschäftsfähigkeit,<br />

der Einsichts-<br />

<strong>und</strong> Urteilsfähigkeit<br />

oder der Äußerungsfähigkeit<br />

selbst bestimmen, wer als<br />

Bevollmächtigter für sie<br />

entscheiden <strong>und</strong> sie vertreten<br />

kann. Eine Vorsorgevollmacht<br />

kann dann sinnvoll sein,<br />

wenn eine Person an einer<br />

Krankheit leidet, die mit fortschreitender<br />

Entwicklung das<br />

Entscheidungsvermögen beeinträchtigen<br />

kann (Alzheimer<br />

oder Altersdemenz). Mit<br />

der Vorsorgevollmacht kann<br />

aber auch für mögliche Einschränkungen<br />

nach einem<br />

Unfall vorgesorgt werden.<br />

Die betroffene Person kann<br />

festlegen, für welche Angelegenheiten<br />

der Bevollmächtigte<br />

zuständig werden soll. Es<br />

ist auch möglich, mehrere<br />

Personen mit unterschiedlichen<br />

Aufgaben zu bevollmächtigen.<br />

So kann sich beispielsweise<br />

der eine um die<br />

Bankgeschäfte kümmern, der<br />

andere um die Bezahlung der<br />

Miete.<br />

SACHWALTERSCHAFT<br />

Die Bestellung eines Sachwalters<br />

erfolgt nicht, solange<br />

durch eine gesetzliche Vertretungsbefugnis<br />

eines nächsten<br />

Angehörigen, Vorsorgevollmacht<br />

oder verbindliche Patientenverfügung<br />

vorgesorgt<br />

ist oder eine bestimmte Person<br />

als Sachwalter gewünscht<br />

wird. Ein Sachwalter<br />

wird erst im Falle des Verlustes<br />

der Entscheidungsfähigkeit<br />

des Betroffenen von öffentlicher<br />

Hand bestellt. Der<br />

Sachwalter vertritt die Interessen<br />

der betroffenen Person<br />

gegenüber Behörden <strong>und</strong><br />

Ämtern sowie privaten Vertragspartnern.<br />

Er verwaltet<br />

das Einkommen <strong>und</strong> das Vermögen.<br />

Wenn nötig, organisiert<br />

er auch die medizinische<br />

Versorgung des Betroffenen.<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

43


<strong>Pflege</strong>kräfte aus dem Osten<br />

INFOS & HILFE<br />

WAS IST EINE<br />

PATIENTEN-<br />

VERFÜGUNG?<br />

Eine Patientenverfügung ist<br />

eine Willenserklärung, mit<br />

der ein Patient im Voraus eine<br />

bestimmte medizinische Behandlung<br />

ablehnt. Sie wird<br />

dann wirksam, wenn er zum<br />

Zeitpunkt der Behandlung<br />

nicht mehr einsichts-, urteilsoder<br />

äußerungsfähig ist. Auch<br />

viele andere Dinge können<br />

damit verfügt werden (Sachwalter,<br />

bestimmte Wohnheime,<br />

religiöse Begleitung<br />

usw.). Der Patient kann nicht<br />

vorweg seine Gr<strong>und</strong>versorgung<br />

mit Nahrung <strong>und</strong> Flüssigkeit,<br />

die Teil der <strong>Pflege</strong> ist,<br />

ausschließen.<br />

Für die Errichtung einer Patientenverfügung<br />

muss die<br />

Beratung eines Arztes eingeholt<br />

werden, sie kann beim<br />

Notar, Rechtsanwalt oder Patientenanwalt<br />

hinterlegt werden.<br />

Dieser trägt sie zusätzlich<br />

in das Patientenverfügungs-Register<br />

ein.<br />

Eine Patientenverfügung verliert<br />

nach Ablauf von 5 Jahren<br />

ab der Errichtung ihre Verbindlichkeit,<br />

sofern der Patient<br />

nicht eine kürzere Frist<br />

bestimmt hat. Sie kann unter<br />

Einhaltung aller Formerfordernisse<br />

nach entsprechender<br />

ärztlicher Aufklärung erneuert<br />

werden.<br />

n R<strong>und</strong> 35.000 Frauen aus dem Osten kümmern sich um pflegebedürftige Menschen in Österreich.<br />

ländische <strong>Pflege</strong>personal muss<br />

eine entsprechende Schulung<br />

machen, bei der Wirtschaftskammer<br />

Österreich registriert<br />

sein, einen Gewerbeschein haben<br />

<strong>und</strong> Steuer <strong>und</strong> Sozialversicherung<br />

laut Werkvertragsregelung<br />

bezahlen.<br />

Ungefähr 35.000 Osteuropäerinnen,<br />

vor allem aus der Slowakei,<br />

betreuen derzeit bedürftige<br />

Menschen in ihren<br />

eigenen vier Wänden.<br />

Diverse Agenturen vermitteln<br />

per Internet <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong><br />

Haushaltskräfte für die häusliche<br />

<strong>Pflege</strong>. Trotz abgeschlossener<br />

Ausbildung erhalten viele<br />

der Frauen aus Osteuropa<br />

zwar mehr als in ihrem Herkunftsland,<br />

aber nur 25 bis<br />

50 % einer in Österreich tätigen<br />

<strong>Pflege</strong>rin. Eine R<strong>und</strong>-umdie-Uhr-Betreuung<br />

mit den<br />

gängigen St<strong>und</strong>enlöhnen wäre<br />

zudem von den meisten Betroffenen<br />

nie <strong>und</strong> nimmer zu<br />

finanzieren.<br />

Die Kosten für die häusliche<br />

24-St<strong>und</strong>en-Betreuung hängen<br />

von vielen Faktoren ab.<br />

So macht es einen Unterschied,<br />

wo in Österreich eine<br />

pflegebedürftige Person wohnt.<br />

Dann hängt der Preis noch<br />

von <strong>Pflege</strong>geld bzw. <strong>Pflege</strong>stufe<br />

sowie dem gewährten<br />

Zuschuss ab. Für vier Wochen<br />

R<strong>und</strong>um-Betreuung in Wien<br />

<strong>und</strong> Umgebung werden von<br />

der Agentur beispielsweise<br />

1.516 Euro in Rechnung gestellt,<br />

abzüglich <strong>Pflege</strong>geld<br />

<strong>und</strong> Zuschuss (bei <strong>Pflege</strong>stufe<br />

3) ist von den Betroffenen ein<br />

monatlicher Gesamtpreis von<br />

523,10 Euro zu entrichten.<br />

Österreich profitiert<br />

„Österreich ist, nicht zuletzt<br />

wegen geringer Geburtenraten<br />

<strong>und</strong> Überalterung wie andere<br />

Staaten in Europa auch,<br />

auf Zuwanderung angewiesen:<br />

um dem Fachkräftemangel<br />

zu begegnen <strong>und</strong> um<br />

Wirtschaftswachstum sowie<br />

Wohlstand zu sichern“,<br />

schreibt Alexandra Föderl-<br />

Schmid, Chefredakteurin der<br />

Tageszeitung „Der Standard“.<br />

„Außerdem verrichten diese<br />

Menschen Tätigkeiten, die bei<br />

Österreichern nicht besonders<br />

beliebt oder aus Zeitgründen<br />

nicht möglich sind.“<br />

Österreich profitiere jedenfalls<br />

vom Neuzuzug der <strong>Pflege</strong>rinnen,<br />

die dem Staat Mehreinnahmen<br />

von etliche Millionen<br />

Euro bringen. Selbst unter Abzug<br />

der Sozialausgaben bleibt<br />

immer noch ein Plus übrig.<br />

Überrascht war <strong>Pflege</strong>rin Zusanna<br />

jedenfalls, als sie vor<br />

Kurzem plötzlich einen an sie<br />

persönlich gerichteten Brief<br />

von der Katholischen Kirchenbeitragsstelle<br />

erhielt:<br />

„Nach unseren Unterlagen<br />

verfügen Sie über kein oder<br />

nur ein sehr geringes Einkommen.<br />

Sie brauchen daher in<br />

diesem Jahr keinen Beitrag zu<br />

bezahlen … Wir bitten Sie<br />

aber, nach eigenem Ermessen<br />

einen Ihren finanziellen Möglichkeiten<br />

entsprechenden Betrag<br />

zu leisten <strong>und</strong> auch damit<br />

Ihre Zugehörigkeit zu unserer<br />

Glaubensgemeinschaft zum<br />

Ausdruck zu bringen.“<br />

Fotos: Getty Images/Abel Mitja Varela, Getty Images/Silvia Jansen<br />

44 smartguide GESUNDHEIT


AUSBILDUNG<br />

Foto: Fotolia<br />

Wer wird uns in Zukunft<br />

medizinisch<br />

versorgen? Werden<br />

wir genug Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte<br />

aller Fachrichtungen haben, um<br />

eine sichere <strong>und</strong> qualitätsvolle<br />

medizinische Versorgung der<br />

Bevölkerung in Niederösterreich<br />

zu gewährleisten, <strong>und</strong><br />

zwar nicht nur in den Ballungsräumen,<br />

sondern auch in den<br />

Kliniken der Peripherie? Wie<br />

nutzt man die knapper werdende<br />

Ressource an Medizinerinnen<br />

<strong>und</strong> Medizinern optimal?<br />

Und was muss geschehen, damit<br />

genug Menschen Ärztin<br />

<strong>und</strong> Arzt werden <strong>und</strong> in Niederösterreich<br />

arbeiten wollen?<br />

Diesen Fragen stellt sich die NÖ<br />

Landeskliniken-Holding seit<br />

Jahren intensiv. Der größte Kliniken-Betreiber<br />

Österreichs, gegründet<br />

2005, investiert auf vielfältige<br />

Art <strong>und</strong> Weise intensiv<br />

in die Sicherung der medizinischen<br />

Versorgung – durch Förderung<br />

von Medizinstudierenden<br />

ebenso wie durch eine<br />

deutliche Verbesserung der Entlohnung<br />

<strong>und</strong> Reduktion der Arbeitszeiten,<br />

durch hochwertige<br />

Weiterbildungsangebote <strong>und</strong><br />

die laufenden Verbesserungen<br />

bei den Arbeitsbedingungen.<br />

Wichtig ist es der NÖ Landeskliniken-Holding<br />

<strong>und</strong> dem Eigentümer<br />

Land Niederösterreich,<br />

dass in allen Häusern<br />

„State of the Art“ gearbeitet<br />

wird. Deshalb entstand unterstützend<br />

an der Donau-Universität<br />

Krems bereits vor Jahren<br />

das Department für Evidenzbasierte<br />

Medizin <strong>und</strong> Klinische<br />

Epidemiologie, das auch die<br />

Österreichische Cochrane-<br />

Zweig stelle beherbergt.<br />

Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte<br />

für Niederösterreich<br />

Für die NÖ Landeskliniken-Holding steht die Sicherung der medizinischen<br />

Versorgung der Bevölkerung an oberster Stelle. Mit dem klinisch-praktischen<br />

Jahr, den drei Universitätskliniken <strong>und</strong> der Karl<br />

Landsteiner Privatuniversität ist der Boden für die dafür nötigen<br />

Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte bereitet.<br />

Schwerpunkte für Spezialisierungen<br />

in den einzelnen Kliniken<br />

zu setzen ist ebenfalls Teil<br />

einer Strategie der NÖ Landeskliniken-Holding,<br />

um neben<br />

der bestmöglichen Versorgung<br />

der Bevölkerung für Ärztinnen<br />

<strong>und</strong> Ärzte attraktive Arbeitsplätze<br />

zu bieten.<br />

Ein weiterer wichtiger Schritt<br />

für die Sicherung der medizinischen<br />

Versorgung ist das Engagement<br />

als Ausbildungsstandort<br />

der MedUniWien, ein anderer<br />

die Gründung der Karl<br />

Landsteiner Privatuniversität für<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>swissenschaften am<br />

Campus Krems sowie die Umwidmung<br />

der Landeskliniken-<br />

Standorte St. Pölten, Krems <strong>und</strong><br />

Tulln zu Universitätskliniken.<br />

Das klinisch-praktische<br />

Jahr an den Niederösterreichischen<br />

Klinikstandorten<br />

Das Klinisch Praktische Jahr<br />

(KPJ) wurde von den Österreichischen<br />

Universitäten im Rahmen<br />

einer Novelle des Medizinstudiums<br />

entwickelt <strong>und</strong> mit<br />

dem Studienjahr 2014/2015<br />

verpflichtend eingeführt. Dabei<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

45


n Ass. Dr. Peter Novak, Zentralröntgeninstitut für Diagnostik, Interventionelle Radiologie <strong>und</strong> Nuklearmedizin, Landesklinikum Wr. Neustadt<br />

sollen die Studierenden des<br />

letzten Studienjahrs die bisher<br />

erworbenen Kenntnisse, Fertigkeiten<br />

<strong>und</strong> ärztlichen Haltungen<br />

unter Anleitung im klinischen<br />

Krankenhausalltag vertiefen.<br />

Das Land Niederösterreich unterstützt<br />

die Studenten im Klinisch<br />

Praktischen Jahr folgendermaßen:<br />

Beginnend mit August 2014, also<br />

auch rückwirkend, erhalten<br />

sie einen Betrag in der Höhe<br />

von € 650.- pro Monat. Weiters<br />

werden den Studenten die<br />

Dienstkleidung sowie ein Gratis-Mittagessen<br />

zur Verfügung<br />

gestellt. Darüber hinaus erhalten<br />

sie auch die Möglichkeit, die<br />

PC-Infrastruktur des jeweiligen<br />

Landesklinikums im für die<br />

Ausbildung notwendigen Umfang<br />

gratis zu nutzen.<br />

Niederösterreich unterstützt damit<br />

die Medizinstudenten im<br />

Klinisch Praktischen Jahr mit<br />

einer Gesamtsumme von maximal<br />

r<strong>und</strong> € 2,5 Mio. pro Jahr.<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>swissenschaften<br />

an der Karl Landsteiner<br />

All diese Neuerungen sind Teil<br />

der Strategie der NÖ Landeskliniken-Holding<br />

für die Sicherung<br />

der künftigen Versorgung<br />

der Kliniken mit den benötigten<br />

Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzten. Zu nennen<br />

ist dazu auch die laufende<br />

Qualitätsarbeit in den ärztlichen<br />

Fachgremien, die nicht zuletzt<br />

auch der Ausbildung sämtlicher<br />

Mediziner an den NÖ Klinikstandorten<br />

zugutekommt.<br />

Doch das ist noch nicht alles.<br />

Hilfreich für die Zukunft sollten<br />

auch die folgenden Initiativen<br />

der NÖ Landeskliniken-Holding<br />

<strong>und</strong> des Landes NÖ zur<br />

Gewinnung des benötigten Ärzte-Nachwuchses<br />

sein:<br />

n „NÖ studiert Medizin“<br />

soll Maturanten von der<br />

Attraktivität des Arztberufes<br />

in Niederösterreich<br />

überzeugen. Dafür gibt es<br />

spezielle Informationsschreiben<br />

<strong>und</strong> -veranstaltungen<br />

für Maturanten.<br />

n Jahr für Jahr fördern Land<br />

<strong>und</strong> NÖ Landeskliniken-<br />

Holding einen Vorbereitungskurs<br />

für den Aufnahmetest<br />

zum Studium der<br />

Humanmedizin. Dieses<br />

Angebot haben seit 2012<br />

Fotos: NÖ Landesklinking-Holding, Fotolia<br />

46 smartguide GESUNDHEIT


AUSBILDUNG<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

n Die NÖ Landeskliniken-Holding bietet zahlreiche Möglichkeiten zu Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung im<br />

medizinischen Bereich an.<br />

bereits mehr als 300 junge<br />

Menschen in Niederösterreich<br />

genützt.<br />

n Um ausreichend Turnusärzte<br />

zu gewinnen – derzeit<br />

sind im Schnitt 530 an<br />

den NÖ Klinikstandorten<br />

im Einsatz – gibt es zahlreiche<br />

Maßnahmen. So<br />

wurden die Tätigkeiten<br />

der Turnusärzte durch die<br />

IMC Fachhochschule<br />

Krems evaluiert.<br />

n Auf Jungmediziner-Messen<br />

wie DocJobs Karrieretage,<br />

MedProgress oder<br />

MedSuccess präsentieren<br />

sich die Personalabteilung<br />

des Landes NÖ sowie die<br />

NÖ Landeskliniken-Holding<br />

als Arbeitgeber <strong>und</strong><br />

unterstützen die Mediziner<br />

von morgen durch<br />

Bewerbungs coachings.<br />

n Alle Turnusärzte können<br />

den Service des Informationszentrums<br />

des Departments<br />

für Evidenzbasierte<br />

Medizin an der Donau-<br />

Universität Krems für spezielle<br />

Literaturrecherchen<br />

nutzen.<br />

n Auch Turnusärzte haben<br />

die Chance auf Kostenersatz<br />

für Fortbildungen aus<br />

der jährlichen Ausbildungs-Million<br />

des Landes<br />

NÖ. Sie werden für bis zu<br />

15 Bildungstage pro Jahr<br />

vom Dienst freigestellt.<br />

n Durch Rotation der Turnusärzte<br />

innerhalb der<br />

fünf Versorgungsregionen<br />

ist eine umfassende Ausbildung<br />

gesichert.<br />

n Schrittweise führen die NÖ<br />

Klinikstandorte das Projekt<br />

„Ausbildungszimmer“<br />

ein, damit Turnusärzte<br />

selbstständig unter Supervision<br />

von Fachärzten eigene<br />

Fälle führen.<br />

n Um Turnusärzten ausreichend<br />

Ausbildungszeiten<br />

zur Verfügung zu stellen,<br />

engagieren sich Land NÖ<br />

<strong>und</strong> NÖ Landeskliniken-<br />

Holding im <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sministerium<br />

für eine Flexibilisierung<br />

der Ärzteausbildung<br />

hinsichtlich der<br />

Kernarbeitszeit, damit außerhalb<br />

des Hochbetriebs<br />

am Vormittag ausreichend<br />

Ausbildungszeit bleibt.<br />

All diese Maßnahmen, gemeinsam<br />

mit den neuen Ausbildungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> der<br />

Die NÖ Landeskliniken-Holding<br />

ständigen Weiterentwicklung<br />

der Versorgungsqualität an den<br />

NÖ Klinikstandorten, gestützt<br />

durch zahlreiche Initiativen im<br />

Bereich Qualität, dienen der Sicherung<br />

der künftigen medizinischen<br />

Versorgung in Niederösterreich.<br />

Informationen:<br />

www.lknoe.at<br />

www.kl.ac.at<br />

www.noe-studiert-medizin.at<br />

Die NÖ Landeskliniken-Holding, gegründet 2005, ist der größte<br />

Klinik-Betreiber Österreichs. Sie vereint alle NÖ Klinikstandorte<br />

unter ihrem Dach. Mit 27 Klinikstandorten garantiert sie durch<br />

wohnortnahe <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sleistungen eine optimale Versorgung<br />

auf höchstem Niveau.<br />

Eckdaten:<br />

385.000 stationäre Patienten pro Jahr,<br />

170.000 Operationen,<br />

insgesamt 2,24 Mio. Belagstage,<br />

8.000 Betten,<br />

r<strong>und</strong> 20.000 Mitarbeiter, davon 3.500 Ärzte<br />

<strong>und</strong> r<strong>und</strong> 10.200 <strong>Pflege</strong>kräfte.<br />

Mehr: www.lknoe.at<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

47


Erstmals in Österreich!<br />

Die besten Spitäler<br />

im Profi-Check<br />

Was tun bei einer ernsten Erkrankung oder<br />

einem OP-Termin? Die Wahl des geeigneten<br />

Krankenhauses kann entscheidend sein.<br />

Nach einem Unfall oder aufgr<strong>und</strong> einer<br />

ganz akuten Erkrankung trifft ein Rettungs-<br />

oder Notarzt die Entscheidung,<br />

welches Krankenhaus seinen Patienten aufnimmt.<br />

Ganz anders bei geplanten Eingriffen: Da<br />

will ein mündiger Patient entscheiden – oder zumindest<br />

mitreden.<br />

Die Österreicher haben aufgr<strong>und</strong> der guten medizinischen<br />

Versorgung in unserem Land dabei<br />

allerdings glücklicherweise die Qual der Wahl.<br />

Natürlich bespricht man die Frage, welches<br />

Krankenhaus im speziellen Fall am besten geeignet<br />

ist, in erster Linie mit seinem behandelnden<br />

Arzt. Gerne wird auch ein weiterer Mediziner<br />

konsultiert. Dazu erhält man aus Familie <strong>und</strong> Bekanntenkreis<br />

gute bzw. gut gemeinte Ratschläge.<br />

Doch zunehmend wird auch das Internet in<br />

die Entscheidungsfindung miteinbezogen – <strong>und</strong><br />

da beginnt das große Rätselraten.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich lässt sich die Frage „nach dem<br />

besten Krankenhaus“ freilich nur schwer beantworten,<br />

denn neben Hard Facts wie technischer<br />

Ausstattung oder dem fachlichen Know-how<br />

des medizinischen Personals für die spezielle<br />

Diagnose spielen dabei auch viele weitere Faktoren<br />

eine Rolle – ganz persönliche Vorlieben<br />

<strong>und</strong> Wünsche zur Ges<strong>und</strong>ung etwa, oder auch<br />

die Entfernung zum Wohnort im Hinblick auf Besuche<br />

von Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Angehörigen.<br />

Gewollt aussagekräftige „Rankings“ österreichischer<br />

Krankenanstalten – „Dieses ist das Beste,<br />

dieses das Zweitbeste usw.“ – sind problematisch.<br />

Wir haben uns in unserem 48-seitigen<br />

Spezialteil des Smartguides für <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Pflege</strong> daher einzig <strong>und</strong> allein auf jene Faktoren<br />

konzentriert, die sich ungeachtet von Größe,<br />

n Medizinjournalisten <strong>und</strong> -statistiker<br />

unterstützen unsere Leserinnen <strong>und</strong> Leser<br />

bei der Wahl des geeigneten Spitals.<br />

Ausstattung oder Spezialisierung tatsächlich vergleichen<br />

lassen. In einem ersten Schritt haben<br />

wir die fünfzehn häufigsten Krankheitsbilder<br />

ausgewählt <strong>und</strong> die angebrachte Behandlung<br />

mithilfe von Experten-Interviews dazurecherchiert.<br />

Auf Basis dieser Fakten wurden dann von<br />

unseren MedizinjournalistInnen die Daten aus<br />

allen 285 heimischen Krankenanstalten gelistet.<br />

Mithilfe einer bewährten medizinisch-statistischen<br />

Methode, die unter anderem die Anzahl<br />

der Aufnahmen, den Personalschlüssel, die medizinische<br />

Ausstattung oder die durchschnittliche<br />

Aufenthaltsdauer berücksichtigt, wurden diese<br />

Informationen verknüpft <strong>und</strong> gereiht.<br />

Das Endergebnis ist eine Auflistung von 150<br />

Krankenhäusern (unberücksichtigt blieben jene<br />

Häuser, von denen nicht genügend Daten ermittelt<br />

werden konnten), die Patienten als f<strong>und</strong>ierte<br />

Erstinformation bei der Suche nach einem geeigneten<br />

Spital sowie als Gr<strong>und</strong>lage für die weiterführenden<br />

Gespräche mit ihrem behandelnden<br />

Arzt dienen soll.<br />

48 smartguide GESUNDHEIT


Fotos; iStock, Getty Images, Fotolia<br />

DIAGNOSEN<br />

Diabetes<br />

50<br />

Mehr als 5 % der Österreicher betroffen<br />

Demenzerkrankungen<br />

Therapien gegen das große Vergessen<br />

Hüfte<br />

Hightech bringt neue Beweglichkeit<br />

Makuladegeneration<br />

Frühdiagnose kann Sehkraft erhalten<br />

Herzinfarkt<br />

64<br />

Zeitfaktor ist für Behandlung wesentlich<br />

Schlaganfall<br />

Interview mit Hans-Peter Haring<br />

Brustkrebs<br />

70<br />

Diagnose ist heute kein Gr<strong>und</strong> zur Panik<br />

Prostatakrebs<br />

Neue Methoden der Früherkennung<br />

Darmkrebs<br />

Überlebensrate ist deutlich gestiegen<br />

Weißer Hautkrebs<br />

Frühformen erkennen<br />

Schwarzer Hautkrebs<br />

In vielen Fällen heilbar<br />

Gebärmutterhalskrebs<br />

Die State-of-the-Art-Behandlung<br />

Endometriose<br />

Fast jede 10. Frau ist davon betroffen<br />

Geburtshilfe<br />

92<br />

Gut vorbereitet auf den großen Moment<br />

Kinderheilk<strong>und</strong>e<br />

Vom Säugling bis zum Teenager<br />

54<br />

58<br />

61<br />

67<br />

73<br />

76<br />

80<br />

83<br />

86<br />

89<br />

96<br />

58<br />

92<br />

50<br />

64<br />

IMPRESSUM<br />

Medieninhaber <strong>und</strong> Herausgeber:<br />

QMM Quality Multi Media GmbH,<br />

Beatrixgasse 32, 1030 Wien<br />

Redaktion: Mariahilfer Straße 51/Top 33,<br />

5. Stiege, 1060 Wien, Tel. 01/34 22 42-0,<br />

E-Mail: office@qmm.at, www.qmm.at<br />

Red. Leitung: Britta Biron<br />

Artdirektion: Gottfried Halmschlager<br />

Chefin vom Dienst: Susanne Dressler<br />

Medizinjournalismus:<br />

Sabine Fisch (Experteninterviews)<br />

Red. Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Eva Baumgardinger, David Zalud, Astrid<br />

Kuffner, Rudolf Preyer, Antonia Wemer,<br />

Jürgen Zacharias<br />

Organisationsmanagement <strong>und</strong><br />

Wissensmanagement mit Schwerpunkt<br />

quantitative Analyse: Dr.habil. DDr.<br />

Thomas Benesch, MMBA MA<br />

Wissenschaftliche Mitarbeit:<br />

Karin Schuch<br />

Fotoredaktion: Natascha Senegacnik<br />

Geschäftsführung: Andreas Dressler,<br />

Günther Havranek<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>smarketing <strong>und</strong><br />

Objektleitung Smartguide:<br />

Sigrid Raditschnig<br />

Büro: Brigitte Janko<br />

Tel. 01/34 22 42-0, E-Mail:<br />

b.janko@qmm.at<br />

Offenlegung gemäß § 25 MedienG:<br />

Medieninhaber <strong>und</strong> Herausgeber:<br />

QMM Quality Multi Media GmbH<br />

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Unternehmensgegenstand: Verlag<br />

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Redaktionsadresse: Mariahilfer Straße 51/5.<br />

Stiege, 1060 Wien, Tel. 01/34 22 42-0<br />

Der Smartguide für GESUNDHEIT ist<br />

Österreichs umfassender Ratgeber zum<br />

Thema ges<strong>und</strong>heitliche Prophylaxe,<br />

Altersvorsorge <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>.<br />

Für den Inhalt der einzelnen Artikel sind die<br />

jeweils benannten Autoren verantwortlich.<br />

Die Inhalte der Artikel spiegeln nicht<br />

zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider.<br />

Alle hier bereitgestellten Informationen<br />

dienen lediglich Informationszwecken sowie<br />

Zwecken der Meinungsbildung. Eine Rechtsberatung<br />

oder medizinische Beratung findet<br />

nicht statt. Alle Informationen <strong>und</strong> Artikel<br />

des Smartguide für GESUNDHEIT sind nach<br />

bestem Wissen <strong>und</strong> Gewissen erstellt worden.<br />

Der Verlag übernimmt jedoch keine Gewähr<br />

für die Aktualität <strong>und</strong> Korrektheit der bereitgestellten<br />

Informationen.<br />

Der Smartguide für GESUNDHEIT versteht<br />

sich nicht als Fachmedium oder Ersatz für<br />

fachmännische medizinische Untersuchungen.<br />

Sollten Sie ges<strong>und</strong>heitliche Beschwerden<br />

haben, suchen Sie einen Arzt auf.<br />

Der österreichische Smartguide für GESUND-<br />

HEIT ist unabhängig von allen politischen<br />

Parteien, Institutionen <strong>und</strong> Interessensgruppen.<br />

Er dient ausschließlich zum Vorteil <strong>und</strong><br />

als Service für Konsumenten.<br />

Coverfoto: © Fotolia<br />

Hersteller: Ferdinand Berger & Söhne<br />

GmbH<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

49


Diabetes<br />

Ernährung <strong>und</strong> Bewegung<br />

heilen Zuckerkrankheit<br />

53 Millionen Menschen sind europaweit an Typ-2-Diabetes erkrankt. In Österreich betrifft<br />

diese Erkrankung mehr als fünf Prozent der Bevölkerung. Neue Therapiemöglichkeiten <strong>und</strong><br />

alte Lebensstiländerungen können viel zu einer Besserung der Erkrankung beitragen.<br />

n Wer ges<strong>und</strong> isst<br />

<strong>und</strong> wenigstens<br />

dreimal pro Woche<br />

Bewegung macht,<br />

kann das Risiko<br />

Diabetes enorm<br />

einschränken.<br />

Etwa 430.000 diagnostizierte<br />

DiabetikerInnen<br />

leben in Österreich.<br />

Geschätzte 143.000 bis<br />

215.000 sind erkrankt, wurden<br />

aber noch nicht diagnostiziert.<br />

Jährlich kommen zirka 30.000<br />

Neuerkrankungen hinzu. Typ-<br />

2-Diabetes kann daher mit Fug<br />

<strong>und</strong> Recht als Volkskrankheit<br />

bezeichnet werden. „Die Stateof-the-Art-Behandlung<br />

des<br />

Typ-2-Diabetes beginnt in der<br />

Primärprävention“, zeigt sich<br />

Univ.-Prof. Dr. Thomas Pieber,<br />

Leiter der Klinischen Abteilung<br />

für Endokrinologie <strong>und</strong> Stoffwechsel<br />

an der MedUni Graz<br />

überzeugt. Zwar zählt auch eine<br />

familiäre Belastung zu den<br />

Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes,<br />

ein deutlich stärkeres<br />

Gewicht liegt allerdings auf<br />

den beiden Lebensstilfaktoren<br />

Ernährung <strong>und</strong> Bewegung.<br />

„Wer sich ges<strong>und</strong> ernährt <strong>und</strong><br />

wenigstens dreimal in der Woche<br />

30 Minuten Bewegung<br />

macht, kann die Entstehung<br />

dieser Erkrankung verhindern“,<br />

sagt Pieber.<br />

Wenn neben der familiären<br />

Belastung weitere Risikofaktoren<br />

(siehe Kasten 1) vorliegen,<br />

tritt langsam, aber sicher<br />

nicht nur eine Verschlechterung<br />

der Insulinwirkung ein,<br />

sondern auch ein Insulinmangel<br />

auf, der zu einem Typ-2-<br />

Diabetes führt. Die Diagnose<br />

50 smartguide GESUNDHEIT


der Erkrankung ist einfach:<br />

„Wir messen zuerst den Nüchternblutzucker“,<br />

erläutert Stoffwechselspezialist<br />

Pieber. Wenn<br />

der gemessene Wert über 126<br />

liegt, ist die Diagnose gesichert.“<br />

Liegt der Wert dagegen<br />

zwischen 100 <strong>und</strong> 125, muss<br />

zudem ein Glukosetoleranztest<br />

durchgeführt werden. Der Patient<br />

nimmt 75 mg Zuckerlösung<br />

zu sich – dann wird zwei<br />

St<strong>und</strong>en gewartet. Danach<br />

wird erneut gemessen. Liegt<br />

der Wert über 200 mg/dl liegt<br />

ein Typ-2-Diabetes vor.<br />

Risiko abschätzen<br />

Vor einer wirksamen Therapie<br />

der Erkrankung muss noch ein<br />

sogenanntes Risikoassessment<br />

durchgeführt werden. Dabei<br />

wird festgestellt, ob weitere<br />

Risikofaktoren wie Bluthochdruck,<br />

erhöhte Blutfette <strong>und</strong>/<br />

oder Übergewicht vorliegen.<br />

Außerdem wird festgestellt, ob<br />

der Patient raucht.<br />

Die State-of-the-Art-Behandlung<br />

eines Typ-2-Diabetes besteht<br />

nicht in erster Linie in einer<br />

medikamentösen Behandlung:<br />

„Viele Betroffene hören<br />

das nicht gern“, sagt Thomas<br />

Pieber: „Aber die beste Therapie<br />

beim Typ-2-Diabetes sind<br />

Gewichtsreduktion, ausgewogene<br />

Ernährung <strong>und</strong> Bewegung<br />

– dreimal die Woche für<br />

mindestens 30 Minuten.“<br />

Wenn PatientInnen diese<br />

Lebensstilumstellung schaffen<br />

<strong>und</strong> ihr Gewicht reduzieren,<br />

verschwindet die Erkrankung.<br />

Konkrete Diätvorschläge<br />

macht der Stoffwechselexperte<br />

nicht: „Egal, ob sie das Fett<br />

weglassen, FDH betreiben oder<br />

eine Mahlzeit täglich ausfällt,<br />

die beste Methode ist die, mit<br />

der der Patient gut leben <strong>und</strong><br />

Gewicht reduzieren kann.“<br />

Blutzucker senken reicht nicht<br />

Wenn Lebensstiländerungen<br />

nicht oder nicht ausreichend<br />

durchgeführt werden (können),<br />

ist eine medikamentöse<br />

Therapie notwendig, damit die<br />

noch vorhandene Insulinproduktion<br />

<strong>und</strong> die Stoffwechselvorgänge<br />

so gut <strong>und</strong> so lange<br />

wie möglich erhalten werden<br />

können. „Es ist mittlerweile eine<br />

große Anzahl verschiedener<br />

Medikamente in Tablettenform<br />

auf dem Markt, die eine individuelle<br />

Therapieentscheidung<br />

für jeden Patienten möglich<br />

machen“, erläutert Pieber. „Die<br />

Behandlung richtet sich dabei<br />

auch nach dem Risikoprofil.“<br />

Neben der wirksamen Senkung<br />

des Blutzuckers ist die<br />

Kontrolle des Blutdrucks mindestens<br />

genauso wichtig.<br />

Die gute Blutzuckereinstellung<br />

ist das A <strong>und</strong> O einer wirksamen<br />

Diabetes-Therapie. Die<br />

Österreichische Diabetes Gesellschaft<br />

hat in ihren Richtlinien<br />

festgelegt, dass ein HbA1c-<br />

Wert von unter 6,5 als ideal gilt<br />

(zum HbA1c siehe Kasten 2).<br />

Allerdings variiert die Einstellung<br />

von Patient zu Patient. Bei<br />

relativ jungen, ges<strong>und</strong>en DiabetikerInnen<br />

sollte ein Wert<br />

unter 6,5 angepeilt werden, bei<br />

älteren Patienten, die zusätzlich<br />

andere Erkrankungen aufweisen,<br />

kann auch mit einem Wert<br />

von 8 ein befriedigendes Ergebnis<br />

erzielt werden. „Wenn<br />

der Blutzucker gut eingestellt<br />

ist, können Betroffene bei normaler<br />

Lebenserwartung sehr<br />

lange ohne die gefürchteten<br />

Spätkomplikationen leben“,<br />

weiß auch Pieber. In Österreich<br />

sterben jährlich etwa 3.000<br />

Menschen direkt an ihrer Erkrankung.<br />

Deutlich höher ist<br />

die Zahl jener, bei denen Spätkomplikationen<br />

wie etwa<br />

Herzerkrankungen zum Tod<br />

führen.<br />

Risikofaktoren für<br />

Diabetes mellitus Typ 2<br />

veränderbar:<br />

Rauchen<br />

Bluthochdruck (Hypertonie)<br />

erhöhte Blutfettwerte<br />

(Hypercholesterinämie)<br />

Übergewicht<br />

nicht veränderbar:<br />

höheres Lebensalter<br />

genetische (erbliche) Belastung<br />

Schwangerschaftsdiabetes<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

51


Diabetes<br />

Thomas Pieber<br />

Leiter der Klinischen Abteilung für<br />

Endokrinologie <strong>und</strong> Stoffwechsel<br />

an der MedUni Graz<br />

Wenn eine ausreichende Blutzuckereinstellung<br />

mit Medikamenten<br />

in Tablettenform nicht<br />

erreicht werden kann, muss der<br />

Patient Insulin zuführen, damit<br />

der mit der Nahrung aufgenommene<br />

Zucker im Körper<br />

verarbeitet werden kann. „Auch<br />

hier liegt mittlerweile eine breite<br />

Palette an Insulinpräparaten<br />

vor, um jeden Betroffenen optimal<br />

versorgen zu können“,<br />

erklärt Pieber.<br />

Biomarker <strong>und</strong> …<br />

Um die Erkrankung künftig<br />

früher <strong>und</strong> eindeutiger dia -<br />

gnostizieren zu können, forschen<br />

WissenschaftlerInnen an<br />

möglichen Biomarkern im<br />

Blut: „Bislang allerdings konnte<br />

noch kein Test entwickelt werden,<br />

der klinische Anwendung<br />

finden kann“, bedauert Pieber.<br />

Weiter sind die ForscherInnen<br />

bei Medikamenten, die helfen,<br />

das Gewicht zu reduzieren. „In<br />

diesem Bereich wird in den<br />

kommenden Jahren eine ganze<br />

Reihe von neuen Arzneimitteln<br />

auf den Markt kommen“, sagt<br />

der Stoffwechselexperte.<br />

PatientInnen gesucht<br />

Echte Forschungsfortschritte<br />

sind allerdings nur dann möglich,<br />

wenn möglichst viele PatientInnen<br />

an Studien teilnehmen.<br />

Und da ortet Pieber Informationsbedarf:<br />

„Die jungen<br />

Typ-1-DiabetikerInnen rennen<br />

uns die Tür ein, um an einer<br />

Studie teilnehmen zu können<br />

– bei den Typ-2-DiabetikerInnen<br />

ist das leider nicht so.“ Um<br />

an einer Studie für neue <strong>und</strong><br />

sichere Diabetes-Medikamente<br />

teilnehmen zu können, muss<br />

lediglich das nächste Diabeteszentrum<br />

aufgesucht <strong>und</strong> aktiv<br />

nach einer Teilnahme gefragt<br />

werden. Eine Liste der Studienzentren<br />

finden Sie in der Tabelle<br />

auf der nächsten Seite. Eine<br />

Teilnahme an einer wissenschaftlichen<br />

Studie bringt nicht<br />

nur den Forschenden Wissensgewinn,<br />

sie ermöglicht auch<br />

den PatientInnen Therapien,<br />

die noch nicht auf dem Markt<br />

sind. „Eine echte State-of-the-<br />

Art-Therapie also“, resümiert<br />

Thomas Pieber abschließend.<br />

HbA1c<br />

Hb steht für den roten Blutfarbstoff<br />

in den roten<br />

Blutkörperchen. Dieser ist<br />

für den Sauerstofftransport im<br />

Blut verantwortlich. Zucker<br />

geht mit dem Hämoglobin<br />

eine chemische Reaktion ein.<br />

Bei Menschen ohne Diabetes<br />

beträgt der mittlere HbA1c<br />

r<strong>und</strong> fünf Prozent. Ein Wert<br />

über 8 Prozent gilt als problematisch,<br />

insbesondere in Bezug<br />

auf die Spätkomplikationen<br />

des Diabetes wie etwa<br />

Augen- <strong>und</strong> Nierenschäden<br />

sowie Herzerkrankungen.<br />

Fotos: Fotolia, Getty Images; Foto Weinwurm<br />

Die Top-10-Zentren <strong>und</strong> Spezialambulanzen zur Behandlung von Diabetes in Österreich<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Wien<br />

Krankenanstalt Rudolfstiftung der<br />

Stadt Wien inklusive Standort der<br />

Semmelweis-Frauenklinik<br />

Juchgasse 25, 1030 Wien<br />

Tel.: 01/711 65-0<br />

http://www.wienkav.at/kav/kar/<br />

OA Univ.-Doz. Dr. Christoph Schnack<br />

Interim. Leiter der 1. Medizinischen Abteilung mit<br />

Diabetologie, Endokrinologie <strong>und</strong> Onkologie. Facharzt<br />

für Innere Medizin mit Zusatzgebiet Endokrinologie u.<br />

Stoffwechselerkrankungen.<br />

Allgemeine Diabetesambulanz <strong>und</strong> Spezialambulanz<br />

für Gestationsdiabetes sowie Spezialambulanz<br />

für Typ-1-Diabetes <strong>und</strong> die Diabetische<br />

Fußambulanz.<br />

Aufnahmen/Jahr 507 Betten 93 ÄrztInnen 25 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 59 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5 Spitalstyp öffentlich<br />

Die Rudolfstiftung hat per 2012<br />

die meisten Diabetes-Aufnahmen<br />

Österreichs. Diagnose <strong>und</strong><br />

Therapie von Diabetes wird<br />

stationär wie ambulant durchgeführt.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Niederösterreich<br />

Landesklinikum Zwettl-Gmünd-<br />

Waidhofen/Thaya<br />

Propstei 5<br />

3910 Zwettl<br />

Tel.: 02822/504-0<br />

http://www.zwettl.lknoe.at<br />

Prim. Univ. Prof. Dr. Michael M. Hirschl, MSc<br />

Seit 2009 Leiter der Abteilung Innere Medizin.<br />

Facharzt für Innere Medizin mit Zusatz-<br />

Fachqualifikationen Kardiologie <strong>und</strong> internistische<br />

Intensivmedizin.<br />

Ein Schwerpunkt im Bereich Diabetes liegt etwa<br />

in der Kinder- <strong>und</strong> Jugendheilk<strong>und</strong>e bei der<br />

Diagnose <strong>und</strong> Behandlung von zuckerkranken<br />

Kindern v. Diabetes Typ 2. Hier verfügt die Abteilung<br />

über ist das größte Insulinpumpenzentrum<br />

für Kinder im B<strong>und</strong>esland.<br />

Aufnahmen/Jahr 292 Betten 57 ÄrztInnen 13 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 48 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 6 Spitalstyp öffentlich<br />

Strukturierte Diabetikerschulungen<br />

als ein wichtiger Teil der Behandlung<br />

werden seit über 10<br />

Jahren im Rahmen von Einzelberatungen<br />

wie auch Gruppenschulungen<br />

durchgeführt.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Burgenland<br />

Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder Eisenstadt<br />

Esterhazystraße 26<br />

7000 Eisenstadt<br />

Tel.: 02682/601-0<br />

http://www.barmherzige-brueder.at<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Andreas Püspök<br />

Leiter der Abteilung Innere Medizin II. Facharzt für<br />

Innere Medizin mit Zusatzfach Gastroenterologie <strong>und</strong><br />

Onkologie.<br />

In der Spezialambulanz für Diabetes <strong>und</strong> endokrine<br />

Erkrankungen bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

(montags) werden auch Pumpentherapieeinleitungen<br />

<strong>und</strong> -überwachung angeboten.<br />

Aufnahmen/Jahr 235 Betten 119 ÄrztInnen 33 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 103 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3 Spitalstyp öffentlich<br />

Spezialisierung auf dem Gebiet<br />

der Stoffwechselerkrankungen<br />

im Mittelpunkt. Für PatientInnen<br />

wird eine Stoffwechselambulanz<br />

sowie Diabetes-Ambulanz angeboten.<br />

52 smartguide GESUNDHEIT<br />

Aufnahmen/Jahr: Erkrankungen hormonproduzierender Drüsen gesamt (z. B. Schilddrüsenerkrankung, Zuckerkrankheit), Stand 2012 Anzahl Betten, ÄrztInnen u. Dipl. <strong>Pflege</strong>personal: im jeweiligen Fachbereich gesamt,<br />

Stand 2012 Ketoazidose: ernste Entgleisung des Stoffwechsels; wird bei Diabetes durch einen absoluten oder gravierenden relativen Insulinmangel ausgelöst.Gestationsdiabetes: eine Form der Zuckerkrankheit. Tritt während<br />

der Schwangerschaft auf <strong>und</strong> klingt danach meist wieder ab.[1] Diabetisches Gangrän: W<strong>und</strong>brand nach einer infizierten Verletzung; diabetisches Fußsyndrom[2] Angio- bzw. Neuropathie: Schäden an kleinsten<br />

Arterien bzw. Nerven[3] Prandiale Insulintherapie: Insulinmenge wird dem gemessenen Blutzucker (mahlzeitbezogen) angepasst[4] ÖAK: Österreichische Ärztekammer


REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Burgenland<br />

Landeskrankenhaus Güssing<br />

Grazer Straße 13<br />

7540 Güssing<br />

Tel.: 05 7979-31000<br />

http://www.krages.at<br />

Prim. Dr. Gerhard Puhr<br />

Seit 1998 Leiter der Internen Abteilung <strong>und</strong> Ärztlicher<br />

Leiter. Facharzt für Innere Medizin mit Zusatzfach<br />

Nephrologie.<br />

Das LKH bietet Diagnostik, Erstbehandlung,<br />

wöchentliche Diabetikerschulungen sowie die<br />

Langzeitführung von PatientInnen mit Diabetes<br />

mellitus Typ 2 <strong>und</strong> Typ 1 an. Sowohl das<br />

diabetische Fußsyndrom wie auch Gestationsdiabetes<br />

können behandelt werden.<br />

Aufnahmen/Jahr 153 Betten 43 ÄrztInnen 13 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 34 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2 Spitalstyp öffentlich<br />

Das LKH Güssing ist besonders<br />

auch auf die Behandlung von<br />

Komplikationen aufgr<strong>und</strong> Diabetes<br />

(Diabetische Gangrän,<br />

diabetische Angio- <strong>und</strong> Neuropathie)<br />

ausgerichtet.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

NORD:<br />

Oberösterreich<br />

Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Schwestern vom Hl. Vinzenz von<br />

Paul Ried<br />

Schloßberg 1, 4910 Ried im Innkreis<br />

Tel.: 07752/602-0<br />

http://www.bhs-ried.at<br />

Prim. Prof. Dr. Friedrich Renner<br />

Facharzt für Innere Medizin mit Zusatzfach Gastroenterologie<br />

<strong>und</strong> Hepatologie, Hämato-Onkologie. Spezialisierungen:<br />

Osteoporose. Umfassende Publikations<strong>und</strong><br />

Vortragstätigkeit im Fachgebiet.<br />

Neben der auf Zuckerkrankheit spezialisierten<br />

Ambulanz stehen eigene „Diabetes-Schwestern“<br />

für die fachliche Betreuung zur Verfügung.<br />

Zusätzlich liefern Diabetes-Schulungen<br />

alles Wissenswerte r<strong>und</strong> um diese Volkskrankheit.<br />

Aufnahmen/Jahr 478 Betten 94 ÄrztInnen 22 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 81 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2 Spitalstyp öffentlich<br />

Diabetes-PatientInnen werden<br />

im Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Schwestern Ried ganzheitlich<br />

behandelt <strong>und</strong> therapiert.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

NORD:<br />

Salzburg<br />

Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder Salzburg<br />

Kajetanerplatz 1<br />

5010 Salzburg<br />

Tel.: 0662/8088<br />

http://www.barmherzige-brueder.at<br />

Prim. Univ. Prof. Dr. Friedrich Hoppichler<br />

Vorstand der Inneren Abteilung <strong>und</strong> Ärztlicher<br />

Direktor. Facharzt für Innere Medizin, Additivfacharzt<br />

für Endokrinologie <strong>und</strong> Stoffwechselerkrankungen,<br />

Kardiologie <strong>und</strong> Geriatrie. ÖÄK-Diplom für<br />

Palliativmedizin sowie Klinischer Prüfarzt.<br />

Unter der direkten Leitung des Vorstandes der<br />

Abteilung steht die Diabetes- <strong>und</strong> Stoffwechsel-Ambulanz<br />

mit drei OberärztInnen den PatientInnen<br />

täglich außer am Wochenende zur<br />

Verfügung. Für die Weiterbetreuung steht eine<br />

spezialisierte Ambulanz zur Verfügung.<br />

Aufnahmen/Jahr 229 Betten 105 ÄrztInnen 21 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 56 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4 Spitalstyp öffentlich<br />

Die Behandlung von Diabetes<br />

mellitus erfolgt von der Abklärung<br />

bis zur Therapie <strong>und</strong> inkludiert<br />

die Insulineinstellungen sowie<br />

Langzeitglukosemonitoring.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Steiermark<br />

Landeskrankenhaus-<br />

Universitätsklinikum Graz<br />

Auenbrugger Platz 1<br />

8036 Graz<br />

Tel.: 0316/385-0<br />

http://www.klinikum-graz.at<br />

Univ.-Prof. Dr. Thomas Pieber<br />

Facharzt für Innere Medizin mit Zusatzfach Endokrinologie<br />

<strong>und</strong> Stoffwechsel. Schwerpunkte liegen im Bereich<br />

Schulungs- <strong>und</strong> Therapieprogramme für Diabetes,<br />

Entwicklung einer künstlichen Bauchspeicheldrüse<br />

sowie neuen Behandlungsmethoden.<br />

Angeboten werden u. a. spezielle Kurse für intensivierte,<br />

konventionelle oder prandiale Insulintherapie,<br />

Kurse für PatientInnen, die nicht<br />

Insulin spritzen, Kurs für PatientInnen mit Hypertonie<br />

<strong>und</strong> mit oraler Gerinnungshemmung<br />

<strong>und</strong> eine besondere Fußschulung<br />

Aufnahmen/Jahr 361 Betten 21 ÄrztInnen 16 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 18 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3 Spitalstyp öffentlich<br />

In der Klinischen Abteilung wird<br />

unter anderem wissenschaftliche<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung auf<br />

dem Gebiet Diabetes-Therapie<br />

betrieben.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Kärnten<br />

Landeskrankenhaus Laas<br />

Laas 39<br />

9640 Kötschach-Mauthen<br />

Tel.: 04715/7701-0<br />

http://www.lkh-laas.at<br />

Prim. Dr. Johannes Hörmann<br />

Seit 1990 Leiter der Internen Medizinischen<br />

Abteilung; Ärztlicher Direktor. Facharzt für Innere<br />

Medizin.<br />

Ein Schwerpunkt ist die Behandlung von<br />

Stoffwechselerkrankungen, für die eigene<br />

ExpertInnen im LKH Laas arbeiten. Eine<br />

Spezialambulanz für DiabetikerInnen steht<br />

von Montag bis Freitag zur Verfügung; auch<br />

eine eigene Fußsprechst<strong>und</strong>e wird angeboten.<br />

Aufnahmen/Jahr 296 Betten 57 ÄrztInnen 13 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 48 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 6 Spitalstyp öffentlich<br />

Das LKH Laas hat zahlenmäßig<br />

die meisten Aufnahmen im Bereich<br />

Diabetes Kärntens (Stand<br />

2012).<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

WEST:<br />

Tirol<br />

Landeskrankenhaus Hall in Tirol<br />

Milser Straße 23<br />

6060 Hall in Tirol<br />

Tel.: 05223/508-0<br />

http://www.tilak.at<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei<br />

Experte auf dem Gebiet der Gastroenterologie <strong>und</strong><br />

Hepatologie, Endoskopie, gastrointestinalen Onkologie<br />

sowie Intensivmedizin. Über 100 Publikationen;<br />

(Vorstands-) Mitglied nationaler wie internationaler<br />

Fachgesellschaften.<br />

Die eigens eingerichtete Diabetes Fettstoffwechselambulanz<br />

steht Montag bis Freitag<br />

von 7:30 bis 16:00 Uhr (nach vorheriger Terminvereinbarung)<br />

zur Verfügung. Lehrkrankenhaus<br />

der Medizinischen Universität Innsbruck.<br />

Aufnahmen/Jahr 212 Betten 85 ÄrztInnen 13 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 66 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 6 Spitalstyp öffentlich<br />

Die Behandlung der<br />

Zuckerkrankheit steht in der<br />

Liste der zehn häufigsten<br />

Diagnosen <strong>und</strong> Leistungen im<br />

LKH Hall.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

WEST:<br />

Vorarlberg<br />

Krankenhaus der Stadt Dornbirn<br />

Lustenauer Straße 4<br />

6850 Dornbirn<br />

Tel.: 05572/303-0<br />

http://krankenhaus.dornbirn.at<br />

Prim. Dr. Guntram Winder<br />

Facharzt für Innere Medizin, Additivfacharzt für Hämatologie<br />

<strong>und</strong> internistische Onkologie sowie für internistische<br />

Intensivmedizin. Ausbildnerstatus: Abdomensonografie,<br />

Echokardiografie.<br />

Jährlich findet eine Diabetesschulung statt, bei<br />

der neben einer ausführlichen Diätberatung<br />

auch außergewöhnliche Situationen (Reisen,<br />

Operationen etc.) <strong>und</strong> mögliche Gefahrenpotenziale<br />

(Unterzuckerung, Ketoazidose) besprochen<br />

werden.<br />

Aufnahmen/Jahr 112 Betten 69 ÄrztInnen 20 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 71 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3 Spitalstyp öffentlich<br />

Die Behandlung erfolgt durch<br />

Ärzte, Diabetesschwestern <strong>und</strong><br />

DiätologInnen. Für PatientInnen<br />

mit einer intensivierten Insulintherapie<br />

steht die Diabe -<br />

tesambulanz zur Verfügung.<br />

[1] Diabetesportal (www.diabetesportal.at) [2] Diabetes-Ratgeber (www.diabetes-ratgeber.net) [3] ebd. [4] Diabetespraxis (www.diabetespraxis.at)<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

53


Alzheimer-Demenz<br />

Früherkennung<br />

ist wichtig!<br />

Wo habe ich nur den Schlüssel hingelegt? Wer war das noch gerade eben am Telefon? Und<br />

warum fühle ich mich seit einiger Zeit so ängstlich? Wenn Sie oder ein Angehöriger sich<br />

solche Fragen stellen, sollte der Hausarzt aufgesucht werden – möglicherweise liegt eine<br />

beginnende Demenzerkrankung vor.<br />

n Eine möglichst frühe<br />

Diagnose kann die<br />

Symptome einer<br />

Demenzerkrankung<br />

hinauszögern.<br />

Noch bis vor 15 Jahren<br />

galt eine Demenzerkrankung<br />

vom Alzheimertyp<br />

als Erkrankung, der<br />

therapeutisch nicht beizukommen<br />

ist. „Das ist heute glücklicherweise<br />

anders“, sagt Univ.-<br />

Doz. Dr. Josef Spatt, ärztlicher<br />

Leiter des Neurologischen Rehabilitationszentrums<br />

Rosenhügel<br />

in Wien <strong>und</strong> Spezialist<br />

für Demenzerkrankungen. Geheilt<br />

werden kann die Alzheimer-Demenz<br />

zwar immer<br />

noch nicht, wohl aber können<br />

die Symptome mit verschiedenen<br />

therapeutischen Methoden<br />

eine lange Zeit hinausgezögert<br />

werden.<br />

Das Wichtigste dabei ist die<br />

möglichst frühe Diagnose der<br />

Erkrankung. „Je weniger<br />

Symptome vorliegen, desto<br />

besser greifen Medikamente<br />

<strong>und</strong> andere Behandlungsformen“,<br />

weiß Spatt <strong>und</strong> wirbt<br />

für mehr Bewusstsein für die<br />

Erkrankung in der Bevölkerung:<br />

„Derzeit leiden etwa<br />

130.000 ÖsterreicherInnen an<br />

einer Demenzerkrankung“, so<br />

Spatt: „2050 werden es – Schätzungen<br />

zufolge – bereits<br />

235.000 sein.“<br />

Sozialer Rückzug<br />

Neben der beginnenden Vergesslichkeit<br />

gilt vor allem der<br />

soziale Rückzug als Symptom<br />

einer beginnenden Alzheimer-<br />

Demenz. Betroffene treffen<br />

keine Fre<strong>und</strong>Innen mehr, sagen<br />

Familientreffen ab <strong>und</strong> gehen<br />

kaum noch vor die Tür.<br />

Wird dies von der betroffenen<br />

Person selbst oder von einem<br />

Angehörigen bemerkt, ist es<br />

sinnvoll, einen Arzt zur weiteren<br />

Abklärung aufzusuchen.<br />

„Wenn die Symptome insgesamt<br />

noch wenig aussagekräftig<br />

sind, sollte der Patient einen<br />

Fotos: Fotolia; beigestellt<br />

54 smartguide GESUNDHEIT


Neurologen oder Psychiater für<br />

eine genauere Diagnostik aufsuchen“,<br />

bekräftigt Spatt.<br />

Alzheimer-Demenz kann nicht<br />

direkt, etwa aufgr<strong>und</strong> eines<br />

Markers im Blut, diagnostiziert<br />

werden. Es wird vielmehr mit<br />

Hilfe von Laboruntersuchungen<br />

<strong>und</strong> bildgebenden Verfahren<br />

(Computertomografie,<br />

Magnetresonanztomografie)<br />

versucht, andere mögliche<br />

Krankheitsbilder auszuschließen.<br />

Dazu gehören etwa<br />

Schlaganfälle, Tumoren oder<br />

bestimmte entzündliche Erkrankungen.<br />

sam <strong>und</strong> über viele Jahre (siehe<br />

Abbildung 1). „Ich betreue als<br />

niedergelassener Neurologe<br />

teilweise auch PatientInnen,<br />

die seit über zehn Jahren erkrankt<br />

sind <strong>und</strong> – mit Unterstützung<br />

– noch zu Hause leben<br />

können“, sagt Josef Spatt.<br />

Medikamentöse Behandlung<br />

Wenn sich die Symptome verschlimmern,<br />

mehr als nur Gedächtnisverlust<br />

<strong>und</strong> sozialer<br />

Rückzug auftreten, wird die<br />

Diagnose Alzheimer-Demenz<br />

gestellt. „Eine Diagnose erfolgt,<br />

wenn eine Gedächtnisstörung<br />

<strong>und</strong> eine weitere geistige Beeinträchtigung<br />

vorliegt, die das<br />

Leben der betroffenen Person<br />

im Alltag beeinträchtigen“, erklärt<br />

Neurologe Spatt. Ab diesem<br />

Zeitpunkt muss auch medikamentös<br />

therapiert werden.<br />

Bei Alzheimer-Demenz kommt<br />

es im Gehirn zu einem Abbau<br />

des Neurotransmitters Acetylcholin,<br />

was die Symptome verschlimmert.<br />

Sogenannte Acetylcholinesterasehemmer<br />

bewirken<br />

eine Verlangsamung<br />

des Abbaus dieses Neurotransmitters<br />

<strong>und</strong> können die Symptome<br />

bessern. Wichtiger noch:<br />

Die Verschlechterung der Demenz<br />

kann länger hintangehalten<br />

werden. Allerdings sprechen<br />

PatientInnen sehr unterschiedlich<br />

auf die Medikamente<br />

an, sodass nicht prognostiziert<br />

werden kann, wie stark<br />

die Besserung ist <strong>und</strong> wie lange<br />

eine Verschlechterung damit<br />

aufgeschoben werden kann.<br />

Das Gehirn trainieren<br />

Auch bei diagnostizierter Alzheimer-Demenz<br />

sollten geistige<br />

Tätigkeit <strong>und</strong> Bewegung weiterhin<br />

ein wichtiger Teil der<br />

Therapie bleiben. Spatt zieht<br />

sie sogar gezieltem Gedächtnistraining<br />

mittels bestimmter<br />

Übungen vor: „Wer immer<br />

Doz. Dr. Josef Spatt<br />

Ärztlicher Leiter des Neurologischen<br />

Rehabilitationszentrums<br />

Rosenhügel in Wien <strong>und</strong> Spezialist<br />

für Demenzerkrankungen<br />

gern gelesen hat, sollte das auch<br />

weiterhin tun“, rät er. Auch gemeinsam<br />

Nachrichten zu hören<br />

oder zu sehen <strong>und</strong> danach<br />

darüber zu sprechen, ist sinnvoll.<br />

Wer finanzielle Unterstützung<br />

für Maßnahmen zum<br />

Gedächtnistraining benötigt,<br />

kann sich seit einiger Zeit auch<br />

an die Volkshilfe wenden. „Wir<br />

haben einen Fonds eingerichtet,<br />

bei dem pro Jahr bis zu 750<br />

Euro für Gedächtnistrainings<br />

beantragt werden können“, sagt<br />

Teresa Kurzbauer von der<br />

Volkshilfe Wien. Angehörige<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>Innen sollten zudem<br />

– behutsam – versuchen,<br />

den sozialen Rückzug des Betroffenen<br />

möglichst zu verhindern.<br />

PatientInnen, die unter<br />

Alzheimer-Demenz leiden,<br />

sind oft sehr unruhig. Hier<br />

können lange Spaziergänge eine<br />

hervorragende Möglichkeit<br />

sein, diese Unruhe zu kanalisieren<br />

<strong>und</strong> Bewegung in den<br />

Alltag einzubauen.<br />

Die Unterstützung durch Angehörige<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>Innen ist<br />

für PatientInnen mit Alzheimer-Demenz<br />

von enormer<br />

Wichtigkeit. „Das ist nicht<br />

leicht“, weiß auch Spatt. „Vor<br />

allem, wenn sich die Symptomatik<br />

verschlimmert <strong>und</strong> Verhaltensauffälligkeiten<br />

auftreten.“<br />

Betroffene können dann<br />

aggressiv werden, schimpfen<br />

<strong>und</strong> schreien, auch persönliche<br />

Beleidigungen der betroffenen<br />

Angehörigen können vorkommen.<br />

„Es existiert mittlerweile<br />

eine ganze Reihe von Unter-<br />

Liegt lediglich eine Gedächtnisstörung<br />

vor, sprechen ExpertInnen<br />

von einer milden<br />

kognitiven Beeinträchtigung,<br />

also einer leichten Veränderung<br />

der geistigen Funktionen. In<br />

einem solchen Fall wird noch<br />

nicht medikamentös eingegriffen,<br />

wohl aber der Patient – etwa<br />

halbjährlich – ärztlich untersucht,<br />

da das Risiko der Ausbildung<br />

einer Alzheimer-Demenz<br />

groß ist. „Das bedeutet<br />

aber nicht, dass der oder die<br />

Betroffene nichts tun kann“,<br />

weiß Spatt. „Wichtig ist, weiter<br />

das zu tun, was der Patient<br />

schon immer gern getan hat,<br />

etwa ein Buch lesen, die Nachrichten<br />

schauen <strong>und</strong> Karten<br />

spielen.“ Dies alles sind Tätigkeiten,<br />

die das Gehirn stimulieren<br />

<strong>und</strong> dazu beitragen, den<br />

mentalen Abbau zu verlangsamen.<br />

Eine zweite wichtige Säule<br />

ist die Bewegung: „Täglich<br />

ein Spaziergang kann viel helfen“,<br />

so Spatt. Für beide Interventionen<br />

liegen umfassende<br />

Studiendaten vor, die die Wirksamkeit<br />

von geistiger Betätigung<br />

<strong>und</strong> Bewegung klar belegen.<br />

Meist verläuft die Entwicklung<br />

einer Alzheimer-Demenz langstützungsmöglichkeiten<br />

für die<br />

pflegenden Angehörigen, die<br />

auch in Anspruch genommen<br />

werden sollten (siehe Kasten).<br />

Langfristig lässt sich die Unterbringung<br />

in einer <strong>Pflege</strong>einrichtung<br />

oft nicht verhindern:<br />

„Wir können der Erkrankung<br />

gegensteuern, sie aber leider<br />

nicht aufhalten“, sagt Spatt. Die<br />

Zeit, bis eine solche absolute<br />

<strong>Pflege</strong>bedürftigkeit gegeben ist,<br />

beträgt im Durchschnitt sechs<br />

Jahre. Aber auch hier bestehen,<br />

wie bei der Wirkungsweise der<br />

Acetylcholinesterasehemmer,<br />

starke interindividuelle Unterschiede.<br />

Solides Umfeld<br />

Wenn es im mittleren Stadium<br />

der Alzheimer-Demenz zu einer<br />

Verschlechterung trotz laufender<br />

Medikation kommt,<br />

wird eine andere Substanz, Memantine,<br />

verschrieben. Dieses<br />

Medikament greift ins glutamaterge<br />

System im Gehirn ein.<br />

Eine Störung der Produktion<br />

des Botenstoffs Glutamat spielt<br />

eine wichtige Rolle in der Entstehung<br />

einer Demenzerkrankung.<br />

Memantine blockiert<br />

schädliche Glutamat-Wirkungen<br />

<strong>und</strong> kann damit das Absterben<br />

von Nervenzellen verhindern.<br />

Außerdem werden individuell<br />

andere auftretende Störungen,<br />

wie Angst, Wahnideen, Depressionen<br />

<strong>und</strong> Aggressionsdurchbrüche<br />

behandelt. „Dabei kommen<br />

verschiedene Psychopharmaka<br />

zur Anwendung, die sehr<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

55


Alzheimer-Demenz<br />

n Vor 15 Jahren konnte man Alzheimer-Erkrankungen nicht beikommen,<br />

heute hat sich das zum Glück geändert.<br />

gut wirken“, erklärt Spatt. Neben<br />

der medikamentösen Therapie<br />

sollte zudem auf ein ruhiges,<br />

solides Umfeld, einen<br />

gleichbleibenden Tagesablauf<br />

<strong>und</strong> die Unterstützung der pflegenden<br />

Angehörigen geachtet<br />

werden, weil ein gestresster Angehöriger<br />

letztlich auch den Patienten<br />

beunruhigen kann.<br />

Für die Zukunft wünscht sich<br />

der ärztliche Leiter des Neurologischen<br />

Krankenhauses Rosenhügel<br />

die Erforschung von<br />

Biomarkern, die eine möglichst<br />

frühe Diagnostik ermöglichen<br />

sollen, <strong>und</strong> damit auch ein wesentlicher<br />

Baustein für neue<br />

therapeutische Maßnahmen<br />

darstellen. „Es wird in diesem<br />

Bereich viel geforscht, leider<br />

konnte bislang allerdings noch<br />

nicht viel in die klinische Praxis<br />

eingebracht werden.“ Alzheimer-Demenz<br />

ist eine sehr komplexe<br />

Erkrankung. Zu ihrer<br />

Entstehung tragen viele verschiedene<br />

Faktoren bei. Das<br />

macht auch die vielbesprochene<br />

„Impfung“ gegen Alzheimer-Demenz<br />

so schwierig. Bisherige<br />

Versuche, die teilweise<br />

durchaus vielversprechend<br />

wirkten, konnten bis dato nicht<br />

in die Praxis umgesetzt werden.<br />

Spatt gibt die Hoffnung allerdings<br />

nicht auf: „Ich könnte<br />

mir dennoch vorstellen, dass<br />

die Impfstrategie irgendwann<br />

zum Erfolg führen könnte“, resümiert<br />

der Neurologe abschließend.<br />

Unterstützung<br />

für Angehörige<br />

Volkshilfe Österreich<br />

www.demenz-hilfe.at<br />

Plattform für pflegende<br />

Angehörige<br />

www.pflegedaheim.at<br />

Caritas<br />

www.caritas-wien.at/hilfe-einrichtungen/betreuen-pflegen/angehoerigenberatung<br />

Hilfswerk<br />

www.hilfswerk.at/wirueber-uns/fachschwerpunkte/demenz-hilfefuer-betroffene-<strong>und</strong>angehoerige<br />

Finanzielle Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung<br />

für PatientInnen<br />

<strong>und</strong> Angehörige<br />

www.b<strong>und</strong>essozialamt.<br />

gv.at/basb/<strong>Pflege</strong><br />

Foto: Fotolia<br />

Die Top 10 neurologischen <strong>und</strong> psychiatrischen Einrichtungen für Demenzen in Österreich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Wien<br />

Krankenhaus Hietzing mit<br />

Neurologischem Zentrum<br />

Rosenhügel<br />

Wolkersbergenstraße 1, 1130 Wien<br />

Tel.: 01/801 10-0<br />

http://www.wienkav.at/kav/khl/<br />

Univ.-Prof. DI Dr. Christoph Baumgartner<br />

Leiter II. Neurologische Abteilung. Facharzt für<br />

Neurologie <strong>und</strong> Psychiatrie m. Zusatzgebiet Geriatrie.<br />

Verschiedene Diplome <strong>und</strong> Zertifikate der ÖÄK im<br />

Fachgebiet. Schwerpunkte: Bewegungsstörungen,<br />

Epilepsie, Migräne, Schlaganfall/Neuro-Rehabilitation<br />

Das Leistungsspektrum beinhaltet neben den<br />

medizinischen <strong>und</strong> therapeutischen auch persönliche<br />

Aspekte unter Einbeziehung des gesamten<br />

neurologischen Störungsbildes. Weiters<br />

steht eine Spezialambulanz für Bewegungsstörungen<br />

<strong>und</strong> Gedächtnisverlust zur Verfügung.<br />

Aufnahmen/Jahr 646 Betten 74 ÄrztInnen 17 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 61 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 10 Spitalstyp öffentlich<br />

Das Angebot umfasst die Wiederherstellung<br />

<strong>und</strong> den Erhalt motorischer<br />

Fähigkeiten, die Behandlung<br />

neuropsychologischer Störungen<br />

sowie die Therapie von Sprach-,<br />

Sprech- <strong>und</strong> Schluckstörungen.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Niederösterreich<br />

Landesklinikum Baden-Mödling<br />

SR. M. Restituta-Gasse 12<br />

2340 Mödling<br />

Tel.: 02236/204<br />

http://www.baden.lknoe.at/<br />

Prim. Dr. Peter Stöger<br />

Leiter der Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapeutischen<br />

Medizin. Facharzt für Psychiatrie <strong>und</strong> Neurologie mit<br />

Schwerpunkt Diagnostik, Medikamentöse Therapie<br />

<strong>und</strong> Psychotherapie.<br />

Die Abteilung bietet stationär <strong>und</strong> in der Tagesklinik<br />

<strong>und</strong> Ambulanz die Behandlung von<br />

sämtlichen psychischen Störungen, auch jenen<br />

des höheren Lebensalters wie Demenz, an. Die<br />

PatientInnen erhalten individuelle Therapien<br />

im Bereich Musik, Aktivierung oder Kreativität.<br />

Aufnahmen/Jahr 276 Betten 60 ÄrztInnen 16 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 40 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 8 Spitalstyp öffentlich<br />

Das Landesklinikum Baden ist ein<br />

zertifiziertes „Selbsthilfefre<strong>und</strong>liches<br />

Krankenhaus“ <strong>und</strong> bietet<br />

u. a. eine aktive Selbsthilfegruppe<br />

für Angehörige von Alzheimer<strong>und</strong><br />

Demenzkranken an.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Burgenland<br />

Ladislaus Batthyany-Strattmann<br />

Krankenhaus Kittsee<br />

Hauptplatz 3<br />

2421 Kittsee<br />

Tel.: 05 7979-35000<br />

http://www.krages.at<br />

Prim. Dr. Erwin Grafl<br />

Leiter der Internen Abteilung. Schwerpunkte:<br />

Gastroenterologie, Endoskopie, Kardiologie.<br />

Das Haus bietet neben der stationären<br />

Behandlung in der internen Abteilung auch<br />

eine Tagesklinik <strong>und</strong> verschiedene<br />

Ambulanzen an. Die Tagesklinik wird interdisziplinär<br />

mit der Internen Abteilung betrieben.<br />

Aufnahmen/Jahr 64 Betten 48 ÄrztInnen 14 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 35 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4 Spitalstyp öffentlich<br />

Psychische Erkrankungen sowie<br />

psychosomatische Beschwerden<br />

werden von der Klinischen<br />

Psychologin <strong>und</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>spsychologin<br />

bei stationären<br />

Aufenthalten behandelt.<br />

56 smartguide GESUNDHEIT<br />

Aufnahmen/Jahr: Demenz gesamt (Alzheimer, alkohol-/gefäßbedingt), Stand 2012 Anzahl Betten, ÄrztInnen u. Dipl. <strong>Pflege</strong>personal: im jeweiligen Fachbereich gesamt, Stand 2012. Gerontopsychiatrie: medizinisches<br />

Spezialfach, das sich im Besonderen mit der psychischen <strong>und</strong> psychiatrischen Problematik der über 65-Jährigen beschäftigt, wobei neben der medizinischen Ebene auch den sozialen <strong>und</strong> organisatorischen Faktoren<br />

große Bedeutung beigemessen wird.[1] AG/R: Akutgeriatrie/Remobilisation zur fächerübergreifenden Primärversorgung sowie Behandlung von (akutkranken) geriatrischen PatientInnen durch ein geriatrisch qualifiziertes,<br />

interdisziplinäres Team <strong>und</strong> ein multidimensionales Behandlungs- <strong>und</strong> Betreuungsangebot.[2] ÖAK: Österreichische Ärztekammer


REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Burgenland<br />

Landeskrankenhaus Oberwart<br />

Dornburggasse 80<br />

7400 Oberwart<br />

Tel.: 05 7979-32000<br />

http://www.krages.at<br />

Dr. Gerhard Miksch<br />

Chefarzt des Psychosozialen Dienstes (PSD)<br />

Südburgenland der Neurologischen Abteilung im KH<br />

Oberwart. Facharzt für Psychiatrie <strong>und</strong><br />

Psychotherapeutische Medizin<br />

An der Neurologischen Abteilung werden<br />

PatientInnen sowohl stationär als auch ambulant<br />

behandelt. Neben der medikamentösen<br />

Behandlung wird bei Bedarf auch Lichttherapie<br />

angeboten, ein Ausbau der diagnostischen<br />

<strong>und</strong> therapeutischen Möglichkeiten ist geplant.<br />

Aufnahmen/Jahr 43 Betten 30 ÄrztInnen 11 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 28 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 6 Spitalstyp öffentlich<br />

An der eigens eingerichteten<br />

Psychiatrischen Ambulanz des<br />

LKH Oberwart können alle<br />

psychiatrischen Erkrankungen<br />

diagnostiziert <strong>und</strong> behandelt<br />

werden.<br />

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NORD:<br />

Oberösterreich<br />

Oberösterreichische Landes-<br />

Nervenklinik Wagner-Jauregg Linz<br />

Wagner-Jauregg-Weg 15<br />

4020 Linz, Donau<br />

Tel.: 050 554/62-0<br />

http://www.wagner-jauregg.at<br />

Univ.-Doz. Prim. Dr. Friedrich Leblhuber<br />

Leiter der Neurologisch-psychiatrischen Gerontologie.<br />

Spezialgebiete u. a.: Morbus Alzheimer, vaskuläre<br />

Demenz, Lewy-body-Demenz, Chorea Huntington,<br />

Schlaganfall <strong>und</strong> -nachsorge, Schmerzsyndrome /<br />

Wirbelsäulenerkrankungen, Altersdepression.<br />

Ein multidisziplinäres Team steht bei Bedarf<br />

zur Verfügung <strong>und</strong> bemüht sich um Akutbehandlung,<br />

medizinische Basisversorgung<br />

<strong>und</strong> Mitbetreuung des Umfeldes bis hin zur<br />

Reintegration nach Hause. Hohen Stellenwert<br />

hat insbesondere die Psychodiagostik.<br />

Aufnahmen/Jahr 958 Betten 84 ÄrztInnen 13 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 43 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 18 Spitalstyp öffentlich<br />

Geboten wird eine ganzheitliche<br />

Behandlung sowie spezielle<br />

<strong>Pflege</strong>formen (z. B. Basale<br />

Stimulation, Kinästhetik,<br />

Validierende Intervention).<br />

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NORD:<br />

Salzburg<br />

Christian-Doppler-Klinik Salzburg -<br />

Universitätsklinikum der PMU<br />

Ignaz-Harrer-Straße 79, 5020 Salzburg<br />

Tel.: 0662/4483-2004<br />

http://www.salk.at/Christian-Doppler-<br />

Klinik.html<br />

Prim. Univ. Prof. Dr. Bernhard Iglseder<br />

Vorstand der Univ.-Klinik für Geriatrie. Arbeits- <strong>und</strong><br />

Forschungsschwerpunkte sind Schlaganfall,<br />

Atherosklerose <strong>und</strong> Neurologische Intensivmedizin.<br />

Das Angebot der Akutgeriatrie ist zur Verbesserung<br />

von Lebensqualität, Kompetenz <strong>und</strong><br />

Selbsthilfefähigkeit ausgerichtet. Die Klinik<br />

gilt als eine Referenzabteilung in Bezug auf<br />

die Entwicklung der AG/R in Österreich.<br />

Aufnahmen/Jahr 153 Betten 19 ÄrztInnen 3 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 13 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 19 Spitalstyp öffentlich<br />

Die Tagesklinik übernimmt mit den<br />

fortführenden Therapieangeboten<br />

nach dem stationären Aufenthalt<br />

eine wesentliche Rolle bei der Wiederherstellung<br />

der Selbstständigkeit<br />

nach Leistungsverlust.<br />

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SÜD:<br />

Steiermark<br />

Landesnervenklinik Sigm<strong>und</strong> Freud<br />

Graz (LSF)<br />

Wagner-Jauregg-Platz 1<br />

8053 Graz-Neuhart<br />

Tel.: 0316/2191-0<br />

http://www.lsf-graz.at<br />

Prim. Dr. Christian Jagsch<br />

Leitung der Abteilung für Alterspsychiatrie <strong>und</strong> Alterspsychotherapie.<br />

Lehr-/Vortragstätigkeiten; u. a. Leiter<br />

der Qualitätssicherungskommission, Gutachtertätigkeit<br />

für Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie; Lehrtätigkeit<br />

<strong>und</strong> Vorträge zu Fachthemen.<br />

Die Abteilung für Alterspsychiatrie <strong>und</strong> Alterspsychotherapie<br />

bietet ein breites therapeutisches<br />

Leistungsspektrum für Demenzen an. Zusätzlich<br />

werden innovative Wege der Therapie<br />

angeboten, wie etwa mit der Errichtung eines<br />

geeigneten Gartens für Demenzerkrankte.<br />

Aufnahmen/Jahr 844 Betten 109 ÄrztInnen 12 [3] Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 42 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 15 Spitalstyp öffentlich<br />

Die PatientInnen werden von<br />

dem multiprofessionellen Team<br />

nach nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Richtlinien diagnostiziert<br />

<strong>und</strong> behandelt.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Kärnten<br />

Klinikum – Klagenfurt am<br />

Wörthersee<br />

Feschnigstraße 11<br />

9020 Klagenfurt<br />

Tel.: 0463/538-0<br />

http://www.lkh-klu.at<br />

Prim. Mag. Dr. Herwig Oberlerchner, MAS<br />

Seit 2010 Vorstand der Abteilung Psychiatrie <strong>und</strong><br />

Psychotherapie. Veröffentlichungen <strong>und</strong> Interessens -<br />

schwerpunkte: Psychiatrie im Nationalsozialismus,<br />

Sozialpsychiatrie (Prophetenteam) <strong>und</strong> Psychoanalyse<br />

(Trauma; Kaspar-Hauser-Mythos).<br />

Auf der Station Alterspsychiatrie können akut<br />

gerontopsychiatrische PatientInnen betreut<br />

<strong>und</strong> begleitet werden. Weiters stehen eine<br />

ambulante Gedächtnissprechst<strong>und</strong>e, eine<br />

Spezialambulanz für Neurodegenerative<br />

Erkrankungen zur Verfügung.<br />

Aufnahmen/Jahr 234 Betten 66 ÄrztInnen 28 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 124 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 13 Spitalstyp öffentlich<br />

Die PatientInnen werden von erfahrenen<br />

multiprofessionellen<br />

Teams nach dem neuesten<br />

Stand der Wissenschaften therapiert.<br />

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WEST:<br />

Tirol<br />

Krankenhaus St. Vinzenz Zams<br />

Sanatoriumstraße 43<br />

6511 Zams<br />

Tel.: 05442/600-0<br />

http://www.khzams.at<br />

Prim. Univ. Doz. Dr. Ewald Wöll<br />

Leiter der Internen Abteilung; Stellvertretender<br />

Ärztlicher Direktor. Preisträger versch. Preise, eingeladener<br />

Gutachter für European Journal for Cancer<br />

Prevention, Biomed Central BMC-Cancer; European<br />

Journal for Physiology <strong>und</strong> Oncogene.<br />

Mit der Einrichtung „Klinische- <strong>und</strong><br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>spsychologie“ werden entsprechende<br />

Untersuchungen, Beratungen <strong>und</strong><br />

Behandlungsmöglichkeiten mit dem Ziel einer<br />

ganzheitlichen Versorgung von Demenz-<br />

Erkrankten vorgenommen.<br />

Aufnahmen/Jahr 190 Betten 92 ÄrztInnen 13 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 53 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer Spitalstyp öffentlich<br />

Die klinische Psychologie setzt auf<br />

sorgfältige diagnostische Untersuchungen<br />

<strong>und</strong> wissenschaftliche<br />

Theorien <strong>und</strong> unterstützt bei der<br />

Bewältigung psychischer, sozialer<br />

<strong>und</strong> körperlicher Beeinträchtigungen<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

West<br />

Vorarlberg<br />

Landeskrankenhaus Rankweil<br />

Valdunastraße 16<br />

6830 Rankweil<br />

Tel.: 05522/403-0<br />

http://www.lkhr.at<br />

Prim. Dr. Albert Lingg<br />

Leiter der Abteilung Psychiatrie II, Gerontopsychiatrie.<br />

Facharzt für Psychiatrie/Neurologie <strong>und</strong> Psychotherapeut<br />

(Daseinsanalyse). Medizinisch-wissenschaftlicher<br />

Leiter der Schule für psychiatr. Krankenpflege in Rankweil.<br />

Autor einschlägiger Literatur.<br />

Die Diagnostik wird mehrdimensional durchgeführt<br />

<strong>und</strong> beinhaltet auch testpsychologische<br />

Verfahren sowie Biografie, soziale Situation u. a.<br />

Als Behandlungskonzept werden aktivierende<br />

<strong>Pflege</strong>, Pharmako-, Sozio- sowie Psychotherapie<br />

<strong>und</strong> rehabilitative Maßnahmen eingesetzt.<br />

Aufnahmen/Jahr 215 Betten 61 ÄrztInnen 12 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 8 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 36 Spitalstyp öffentlich<br />

Zur Therapie werden unterschiedliche<br />

Ansätze - auch unter<br />

Einbeziehung von Angehörigen<br />

angeboten, um die Erkrankten<br />

zu aktivieren <strong>und</strong> Alltagsfertigkeiten<br />

zu trainieren.<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

57


Hüfte<br />

Schonend<br />

zur neuen Hüfte<br />

Wenn das größte Gelenk im Körper abgenutzt ist, kann der Einbau einer totalen<br />

Endoprothese, also eines künstlichen Gelenks wieder zu schmerzfreier Beweglichkeit führen.<br />

setzt wird, besteht aus einer<br />

Kobalt-Chrom-Titanlegierung,<br />

ebenso die Pfanne, die den<br />

oberen Teil des Gelenks bildet“,<br />

erklärt OA Dr. Johannes<br />

Gründler vom Orthopädischen<br />

Spital Speising in Wien.<br />

„Auf dieses Metall ist eine relativ<br />

elastische Keramik aufgebracht,<br />

die nur sehr schwer<br />

bricht <strong>und</strong> einen reibungslosen<br />

Lauf des Gelenks gewährleistet.“<br />

Diese Oberflächenbeschichtung<br />

im Verb<strong>und</strong> mit<br />

dem Metall des künstlichen<br />

Hüftgelenks wird als Gleitpaarung<br />

bezeichnet.<br />

R<strong>und</strong> 15.000 totale<br />

Hüftgelenksprothesen<br />

werden in Österreich<br />

jährlich eingesetzt. Die häufigste<br />

Ursache dafür ist die Coxarthrose<br />

des Hüftgelenks, die<br />

langfristig zur Abnutzung des<br />

Gelenks führt, was zum einen<br />

Schmerzen verursacht <strong>und</strong><br />

zum anderen die Beweglichkeit<br />

deutlich einschränkt. Die zweite<br />

wichtige Ursache für eine<br />

Hüft-TEP (totale Hüftendoprothese)<br />

ist ein Trauma, ein<br />

n Beweglichkeit bis ins hohe Alter wünscht sich jeder. Manchmal ist aber<br />

ein künstliches Hüftgelenk die einzige Lösung für ein schmerzfreies Gehen.<br />

Bruch im größten menschlichen<br />

Gelenk. Ein solcher kann<br />

beispielsweise dann entstehen,<br />

wenn Betroffene unter Osteoporose<br />

leiden, der Knochen also<br />

im Laufe der Zeit stark an<br />

Masse <strong>und</strong> Kraft verliert <strong>und</strong><br />

dann schon bei einem leichten<br />

Sturz brechen kann.<br />

Routineeingriff<br />

Egal aus welchem Gr<strong>und</strong> das<br />

Hüftgelenk ersetzt werden<br />

muss – der Eingriff gehört heute<br />

zur Routine in den meisten<br />

Krankenhäusern. Nachdem<br />

mittels bildgebenden Verfahren<br />

die notwendige Größe des<br />

künstlichen Gelenks ermittelt<br />

wurde, entnehmen die ChirurgInnen<br />

das abgenutzte oder<br />

zerbrochene Gelenk, nach einem<br />

Hautschnitt <strong>und</strong> ersetzen<br />

es durch ein künstliches Gelenk.<br />

Die Qualität der dabei<br />

verwendeten Materialien ist<br />

hoch: „Der Schaft, der in den<br />

Oberschenkelknochen einge-<br />

Diese Gleitpaarungen bestehen<br />

immer aus zwei Schichten:<br />

„State of the Art ist der<br />

Einsatz von Keramik-Keramiksowie<br />

von Metall-Kunststoff-<br />

Schichten“, so Gründler. Es<br />

hängt vom Alter des Patienten,<br />

seinem Allgemeinzustand <strong>und</strong><br />

von der Leistung, die das Gelenk<br />

bringen muss, ab, welche<br />

Art des künstlichen Hüftgelenks<br />

eingebaut wird. Auch der<br />

Eingriff selbst kann auf drei<br />

verschiedene Arten erfolgen:<br />

„Wir arbeiten entweder konventionell,<br />

das bedeutet, der<br />

Hautschnitt erfolgt seitlich am<br />

Oberschenkel“, berichtet Johannes<br />

Gründler. Dabei muss<br />

Muskelgewebe zertrennt werden,<br />

um zum Gelenk zu gelangen.<br />

„Heute wählen wir<br />

auch häufig den Zugang über<br />

Fotos: Getty Images/Daniel Butowski, www.orthopaedie-ordination.at<br />

58 smartguide GESUNDHEIT


den einen Hautschnitt in der<br />

Nähe der Leiste“, so Gründler:<br />

„Dort besteht unter der Haut<br />

eine natürliche Muskellücke,<br />

sodass das Gelenk ersetzt werden<br />

kann <strong>und</strong> kein Muskel eingeschnitten<br />

werden muss.“<br />

Diese Art des Eingriffs wird als<br />

minimal-invasiv bezeichnet.<br />

Individuelle Entscheidung<br />

„Der minimal-invasive Eingriff<br />

wird mittlerweile immer häufiger<br />

gemacht, um Muskelgewebe<br />

zu schonen“, berichtet<br />

Gründler. Dieser Eingriff erfordert<br />

allerdings eine hohe<br />

Expertise <strong>und</strong> das entsprechende<br />

Instrumentarium wie etwa<br />

einen Extensionstisch. Bei dieser<br />

Art des Vorgehens muss zudem<br />

das Bein stark verdreht<br />

werden. Für Patienten mit Osteoporose<br />

kommt es daher<br />

häufig nicht in Frage, weil das<br />

Bein dabei brechen könnte.<br />

„Letztendlich muss für jeden<br />

Patienten individuell entschieden<br />

werden, welche Art der<br />

Prothese <strong>und</strong> des Eingriffs für<br />

sie oder ihn am besten geeignet<br />

sind“, hält Gründler fest.<br />

Die Operationsdauer beträgt<br />

– je nach Verfahren – ein bis<br />

zwei St<strong>und</strong>en. Ein kleiner<br />

Schlauch, die Drainage, verbleibt<br />

im Gelenk, um heraustretendes<br />

Blut abzuleiten. Dieser<br />

Schlauch kann im Regelfall<br />

nach ein bis zwei Tagen entfernt<br />

werden. „Danach wird<br />

der Patient unmittelbar mobilisiert“,<br />

erläutert Gründler: „Mit<br />

Hilfe von zwei Unterarmkrücken<br />

muss er oder sie aufstehen<br />

<strong>und</strong> vorsichtig einige Schritte<br />

machen.“ Mit jedem weiteren<br />

Tag wird die Mobilisierung verstärkt.<br />

Wenn die PatientInnen<br />

OA Dr. Johannes<br />

Gründler<br />

Orthopädisches Spital Speising<br />

mit ihren Unterarmstützen<br />

Treppen bewältigen können,<br />

werden sie aus der Spitalspflege<br />

nach Hause entlassen.<br />

Bewegung <strong>und</strong> Kontrolle<br />

Um die Beweglichkeit <strong>und</strong> Stabilität<br />

des Hüftgelenks für lange<br />

Zeit zu gewährleisten, sind<br />

schon während des Spitalsaufenthalts<br />

<strong>und</strong> in den Wochen<br />

danach rehabilitative Maßnahmen<br />

unbedingt erforderlich.<br />

Dies kann entweder stationär,<br />

in einer Rehabilitationsklinik<br />

oder ambulant – mit Unterstützung<br />

von Physiotherapie –<br />

geschehen. Die heute verwen-<br />

deten künstlichen Hüftgelenke<br />

sind ausgesprochen haltbar.<br />

95 Prozent sind – Studien zufolge<br />

– noch nach zehn Jahren<br />

in Ordnung, 75 Prozent auch<br />

noch nach mehr als 20 Jahren.<br />

PatientInnen mit einem künstlichen<br />

Hüftgelenk sollten mindestens<br />

alle zwei Jahre ein<br />

Röntgenbild ihres Gelenks machen<br />

lassen, um eventuelle<br />

Funktionsstörungen feststellen<br />

zu lassen. Diese können dann<br />

– im Regelfall – mit geringem<br />

Aufwand wieder behoben<br />

werden.<br />

Die Top-10-Implantationszentren für Totale Gelenksprothesen in Österreich<br />

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OST:<br />

Wien<br />

Herz-Jesu Krankenhaus<br />

Baumgasse 20a<br />

1030 Wien<br />

Tel.: 01/712 26 84-0<br />

http://www.kh-herzjesu.at<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Wolfgang Schneider, MSc,<br />

MBA<br />

Vorstand der Abteilung für Orthopädie <strong>und</strong><br />

Orthopädische Chirurgie. Facharzt für Orthopädie <strong>und</strong><br />

Orthopädische Chirurgie; Präsident der<br />

Österreichischen Gesellschaft für Fußchirurgie.<br />

Hier werden nicht nur künstliche Gelenksersätze<br />

an den großen Gelenken wie Hüfte oder<br />

Knie durchgeführt, sondern auch die selteneren<br />

Operationen wie Endoprothesen an kleineren<br />

Gelenken (Ellbogen, Hand, Finger,<br />

Sprung- oder Zehengelenken).<br />

Aufnahmen/Jahr 1060 Betten 48 ÄrztInnen 26 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 21 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 11 Spitalstyp öffentlich<br />

Die Orthopädische Abteilung<br />

bietet individuelle Betreuung<br />

auf fachlich <strong>und</strong> international<br />

anerkanntem hohem Niveau an.<br />

Eine Besonderheit ist die „Intensivierte<br />

Frührehabilitation“.<br />

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OST:<br />

Wien<br />

Orthopädisches Spital Wien<br />

Speisinger Straße 109<br />

1130 Wien<br />

Tel.: 01/801 82-0<br />

http://www.oss.at<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Martin Dominkus<br />

Facharzt für Orthopädie, Orthopädische Chirurgie <strong>und</strong><br />

Sportorthopädie; Schwerpunkt Endoprothetik Knie<br />

<strong>und</strong> Hüfte.<br />

OA Dr. Christoph Müller<br />

Spezialteamleiter Hüft-Endoprothetik<br />

Das Spezialfeld liegt im Bereich des künstlichen<br />

Gelenksersatzes von Knie- <strong>und</strong> Hüftgelenk.<br />

Hier können vor allem auch schwierige<br />

Wechseloperationen nach gelockerten oder<br />

entzündeten Implantaten durchgeführt werden.<br />

Aufnahmen/Jahr 1830 Betten 51 ÄrztInnen 19 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 25 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 12 Spitalstyp öffentlich<br />

Selbst bei hochgradigen Knochendefekten<br />

können die ExpertInnen<br />

meist die Funktion des<br />

Beines <strong>und</strong> damit die Mobilität<br />

der PatientInnen wieder herstellen.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Niederösterreich<br />

Landesklinikum Krems<br />

Mitterweg 10<br />

3500 Krems an der Donau<br />

Tel.: 02732/804-0<br />

http://www.krems.lknoe.at<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Florian Gottsauner-Wolf<br />

Leiter der Abteilung Orthopädie. Facharzt für<br />

Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie.<br />

Die Schwerpunkte der Abteilung liegen in der<br />

operativen sowie konservativen Behandlung<br />

von Erkrankungen der Wirbelsäule, Hüfte, Becken,<br />

Kniegelenk <strong>und</strong> der Schulter. Zusätzlich<br />

werden auch schmerzlindernde Eingriffe bei<br />

onkologischen Erkrankungen vorgenommen.<br />

Aufnahmen/Jahr 809 Betten 57 ÄrztInnen 13 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 24 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 12 Spitalstyp öffentlich<br />

In NÖ führend in der Endoprothetik,<br />

dem Einsetzen von<br />

künstlichen Gelenken in den<br />

Bereichen Hüfte, Knie sowie<br />

Sprunggelenken oder der<br />

Schulter.<br />

Aufnahmen / Jahr: Gesamtzahl künstliche Hüft- u. Kniegelenke, Stand 2012<br />

Anzahl Betten, ÄrztInnen u. Dipl. <strong>Pflege</strong>personal: Gesamtzahl Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie allgemein, Stand 2012<br />

TEP = Totale Endoprothese (künstliches Gelenk)<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

59


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OST:<br />

Burgenland<br />

Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder Eisenstadt<br />

Esterhazystraße 26<br />

7000 Eisenstadt<br />

Tel.: 02682/601-0<br />

http://www.barmherzige-brueder.at<br />

Prim. Dr. Günter Sinz<br />

Facharzt für Orthopädie, Orthopädische Chirurgie <strong>und</strong><br />

Sportorthopädie; Diplom für Manuelle Medizin;<br />

Operative Spezialgebiet <strong>und</strong> wissenschaftliche<br />

Tätigkeiten u. a. in der Totalendoprothetik bei Knie<br />

<strong>und</strong> Hüfte (minimal invasiv, Navigation).<br />

Neben der allgemeinen konservativen <strong>und</strong> operativen<br />

Orthopädie werden insbesondere Endoprothetik<br />

<strong>und</strong> Revisionsendoprothetik sowie Korrekturosteotomien,<br />

Arthroskopien inkl. Hüftarthroskopien<br />

<strong>und</strong> fußchirurgische Eingriffe durchgeführt.<br />

Zementfreie Hüfttotalendoprothesen.<br />

Aufnahmen/Jahr 620 Betten 25 ÄrztInnen 8 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 15 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 12 Spitalstyp öffentlich<br />

Die Nachbehandlung der PatientInnen<br />

nach der Operation zur<br />

entsprechenden Rehabilitation<br />

kann in de verschiedenen Ambulanzen<br />

erfolgen.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

NORD:<br />

Oberösterreich<br />

Landeskrankenhaus Gm<strong>und</strong>en<br />

Miller v. Aichholz-Straße 49<br />

4810 Gm<strong>und</strong>en<br />

Tel.: 050 554/73-0<br />

http://www.lkh-gm<strong>und</strong>en.at<br />

Prim. Dr. Reinhold Dallinger<br />

Leiter Orthopädische Abteilung. Facharzt für<br />

Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie mit<br />

Zusatzqualifikation Sportmedizin (Diplom der<br />

Österreichischen Ärztekammer).<br />

Der Schwerpunkt liegt im chirurgisch-orthopädischen<br />

Bereich bei Eingriffen für künstliche<br />

Gelenksersätze, wie etwa Knie- oder Hüftendoprothesen.<br />

Neben dem stationären Bereich<br />

wird auch eine Ambulanz-Tätigkeit zur Untersuchung,<br />

Behandlung <strong>und</strong> Kontrolle angeboten.<br />

Aufnahmen/Jahr 898 Betten 40 ÄrztInnen 8 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 14 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 11 Spitalstyp öffentlich<br />

Im LKH Gm<strong>und</strong>en wird das ganze<br />

Spektrum der Orthopädie behandelt<br />

<strong>und</strong> therapiert.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

NORD:<br />

Salzburg<br />

Kardinal Schwarzenberg'sches<br />

Krankenhaus<br />

Kardinal Schwarzenbergstraße 2-6<br />

5620 Schwarzach im Pongau<br />

Tel.: 06415/7101-0<br />

http://www.kh-schwarzach.at<br />

Prim. Dr. Manfred Höflehner<br />

Leitung Orthopädie <strong>und</strong> orthopädische Chirurgie.<br />

Facharzt für Orthopädie <strong>und</strong> orthopädische Chirurgie<br />

Die Eingriffe werden minimal-invasiv durchgeführt<br />

<strong>und</strong> dauern etwa 60 bis 90 Minuten.<br />

Nach der erfolgreichen Operation stehen für<br />

die anschließende Therapie sowohl die orthopädische<br />

Ambulanz wie auch ein umfassendes<br />

physiotherapeutisches Angebotzur Verfügung.<br />

Aufnahmen/Jahr 679 Betten 30 ÄrztInnen 9 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 16 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 14 Spitalstyp öffentlich<br />

An der Fachabteilung<br />

Orthopädie <strong>und</strong> orthopädische<br />

Chirurgie werden alle gängigen<br />

Operationsverfahren der chirurgischen<br />

Orthopädie durchgeführt.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Steiermark<br />

Landeskrankenhaus Bad<br />

Radkersburg<br />

Dr.-Schwaiger-Straße 1<br />

8490 Bad Radkersburg<br />

Tel.: 03476/3501<br />

http://www.lkh-badradkersburg.at<br />

Prim. Univ. Doz. Dr. Reinhard Ehall<br />

Leiter der Abteilung Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische<br />

Chirurgie. Facharzt für Chirurgische Fächer,<br />

Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie.<br />

Hier wird die Abklärung sämtlicher unklarer<br />

Schmerzerscheinungen des Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsapparates<br />

sowie auch konservative <strong>und</strong><br />

operative Therapien angeboten. Im Bereich TEP<br />

machen Austauschoperationen gelockerter Implantate<br />

den Großteil der Eingriffe aus.<br />

Aufnahmen/Jahr 1223 Betten 51 ÄrztInnen 19 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 49 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 13 Spitalstyp öffentlich G<br />

Für PatientInnen ist besonders<br />

die unmittelbare Nähe zur Kurklinik<br />

Maria-Theresia vorteilhaft,<br />

in der zumeist die Rehabilitation<br />

nach großen Gelenkoperationen<br />

erfolgt.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Kärnten<br />

Krankenhaus der Elisabethinen<br />

Klagenfurt GmbH<br />

Völkermarkter Straße 15-19<br />

9020 Klagenfurt<br />

Tel.: 0463/5830<br />

http://www.ekh.at<br />

Prim. Dr. Manfred Kuschnig<br />

Leiter der Abteilung Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische<br />

Chirurgie. Facharzt für Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische<br />

Chirurgie.<br />

Für die chirurgischen Eingriffe steht dem Krankenhaus<br />

eine computergesteuertes Gelenkschirurgie-System,<br />

ein hochaseptischer Knochen-Operationsraum<br />

sowie eine eigene Knochenbank<br />

(ÖBIG-Konform)zur Verfügung.<br />

Aufnahmen/Jahr 629 Betten 30 ÄrztInnen 10 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 19 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 14 Spitalstyp öffentlich<br />

Hier führen ExpertInnen in der<br />

Endoprothetik die chirurgische<br />

Eingriffe an großen wie kleinen<br />

Gelenken sowie Wechseloperationen<br />

von gelockerten oder abgenützten<br />

Endoprothesen durch.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

WEST:<br />

Tirol<br />

Bezirkskrankenhaus St. Johann in<br />

Tirol<br />

Bahnhofstraße 14<br />

6380 St. Johann in Tirol<br />

Tel.: 05352/606-0<br />

http://www.khsj.at<br />

Prim. Dr. Robert Siorpaes<br />

Leiter der Abteilung Orthopädie <strong>und</strong> orthopädische<br />

Chirurgie. Facharzt für Orthopädie <strong>und</strong> orthopädische<br />

Chirurgie, Rheumatologie <strong>und</strong> Sportorthopädie.<br />

Gerichtlich beeideter Gutachter für Orthopädie <strong>und</strong><br />

Spezialist für Prothesen.<br />

Die orthopädische Abteilung führt jedes Jahr<br />

knapp 1.000 TEP-Implantationen im Bereich Hüfte,<br />

Knie, Sprunggelenk, Schulter, Hand sowie Ellbogen<br />

durch. Während der gesamten Behandlung<br />

steht ein Arzt als persönlicher Ansprechpartner<br />

für die PatientInnen zur Verfügung.<br />

Aufnahmen/Jahr 981 Betten 49 ÄrztInnen 13 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 33 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 17 Spitalstyp öffentlich<br />

Die Station <strong>und</strong> die Ambulanzen<br />

sowie die Physiotherapie sind<br />

komplett aufeinander abgestimmt,<br />

um eine individuelle<br />

Betreuung der PatientInnen zu<br />

ermöglichen.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

West<br />

Vorarlberg<br />

Krankenhaus der Stadt Dornbirn<br />

Lustenauer Straße 4<br />

6850 Dornbirn<br />

Tel.: 05572/303-0<br />

http://krankenhaus.dornbirn.at<br />

Prim. Dr. Winfried Heinzle<br />

Leiter der Orthopädischen Abteilung. Facharzt für<br />

Orthopädie <strong>und</strong> orthopädische Chirurgie.<br />

Für die Therapie werden u. a. manuelle Therapie,<br />

Kräftigungs-, Bewegungs- <strong>und</strong> Haltungstraining,<br />

Elektrotherapie, Fango <strong>und</strong> Rotlicht,<br />

aber auch Kältebehandlungen angeboten. Das<br />

Krankenhaus nimmt auch an externen Qualitätssicherungen<br />

teil.<br />

Aufnahmen/Jahr 479 Betten 30 ÄrztInnen 10 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 20 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 14 Spitalstyp öffentlich<br />

Die Schwerpunkte der Orthopädie<br />

am Krankenhaus Dornbirn<br />

liegen in der Gelenksersatz-,<br />

Wirbelsäulen- <strong>und</strong> Fußchirurgie,<br />

die auf hohem fachlichem<br />

Niveau durchgeführt werden.<br />

60 smartguide GESUNDHEIT


Altersbedingte Makuladegeneration<br />

Die Früherkennung<br />

ist wesentlich<br />

Ab dem 50. Lebensjahr sollte jede <strong>und</strong> jeder einmal im Jahr seine Augen von einer Fachärztin<br />

für Augenheilk<strong>und</strong>e untersuchen lassen. Damit kann die häufige Augenerkrankung<br />

früh genug diagnostiziert werden, um das Sehvermögen lebenslang zu erhalten.<br />

Foto: Getty Images/Carl Smith<br />

Noch vor wenigen Jahren<br />

hieß es zum Thema<br />

Altersbedingte<br />

Makuladegeneration (AMD)<br />

in Lehrbüchern <strong>und</strong> Forschungsarbeiten,<br />

dies sei eine<br />

Erkrankung, die in jedem Fall<br />

zur Erblindung führe. „Mit den<br />

unglaublichen Fortschritten,<br />

die wir in den vergangenen<br />

Jahren in Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />

der AMD gemacht haben,<br />

hat sich das vollkommen<br />

verändert“, bringt es Univ.-<br />

Prof. Dr. Ursula Schmidt-Erfurth,<br />

Vorstand der Universitätsklinik<br />

für Augenheilk<strong>und</strong>e<br />

an der MedUni Wien auf den<br />

Punkt: „Die Antikörpertherapie<br />

ermöglicht uns heute eine<br />

wirksame Behandlung der<br />

AMD, das Sehvermögen kann<br />

damit erhalten werden.“<br />

Wesentlich dafür ist allerdings<br />

die Früherkennung der Erkrankung:<br />

„wenn bereits Gewebeschäden<br />

aufgetreten sind,<br />

sind diese nicht mehr rückgängig<br />

zu machen“, erläutert<br />

Augenspezialistin Schmidt-Erfurth.<br />

Erste Anzeichen der AMD sind<br />

gelbliche Ablagerungen im Augenhintergr<strong>und</strong>,<br />

die als Drusen<br />

bezeichnet werden. Zudem treten<br />

Pigmentveränderungen im<br />

retinalen Pigmentepithel<br />

(RPE) auf. Das retinale Pigmentepithel<br />

ist die oberste<br />

n Das Sehvermögen wird mit den Jahren schwächer. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig.<br />

Netzhautschicht <strong>und</strong> unter anderem<br />

für die Lichtabsorption<br />

zuständig. „Diese Veränderungen<br />

kann man lange vor Auftreten<br />

von Symptomen beobachten“,<br />

sagt Schmidt-Erfurth:<br />

„Deshalb ist die jährliche augenärztliche<br />

Kontrolle ab dem<br />

50. Lebensjahr von essenzieller<br />

Bedeutung.“<br />

R<strong>und</strong> 20 Prozent der 65 bis<br />

74jährigen sind bereits an<br />

AMD erkrankt. Wenn dann<br />

nichts unternommen wird, endet<br />

die Augenkrankheit unweigerlich<br />

mit dem Verlust des<br />

funktionellen Sehens. Letzten<br />

Endes zerstört die Erkrankung<br />

den Punkt des schärfsten Sehens<br />

– die Makula lutea (gelber<br />

Fleck). Diese befindet sich im<br />

Zentrum der Augen, was dazu<br />

führt, dass Betroffene nicht<br />

mehr lesen, kochen, Autofahren<br />

oder eine andere Tätigkeit<br />

ausüben können, für die zentrales<br />

Sehen unerlässlich ist.<br />

Werden bei der jährlichen augenärztlichen<br />

Untersuchung<br />

erste Veränderungen erkannt,<br />

wird erst einmal eine Risikoabschätzung<br />

vorgenommen.<br />

Dazu wird State of the Art die<br />

AREDS-Klassifizierung angewendet.<br />

Diese gibt, je nach vorliegendem<br />

Bef<strong>und</strong>, Auskunft,<br />

in welchem Stadium die Erkrankung<br />

sich befindet.Je nach<br />

Klassifizierung wird bei Vorliegen<br />

erster Drusen <strong>und</strong> einem<br />

unauffälligen Pigmentepithel<br />

erst einmal regelmäßig kontrolliert.<br />

Im Frühstadium der<br />

AMD wird im Idealfall bereits<br />

mit der Therapie begonnen.<br />

Die Wahl des Krankenhauses<br />

Allerdings kann eine essenzielle<br />

Untersuchung für die Stateof-the-Art-Diagnostik<br />

der<br />

AMD bislang fast ausschließlich<br />

an großen Zentren durchgeführt<br />

werden. „Für die Untersuchung<br />

setzen wir an der<br />

Klinik die Optische Kohärenztomografie<br />

(OCT) ein“, erklärt<br />

Klinikchefin Schmidt-Erfurth:<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

61


Altersbedingte Makuladegeneration<br />

„Mit dieser schmerzlosen Untersuchung<br />

kann der Augenhintergr<strong>und</strong><br />

optimal eingesehen<br />

<strong>und</strong> vorliegende Veränderungen<br />

beurteilt werden.“<br />

Mit der OCT können nicht nur<br />

Veränderungen am Augenhintergr<strong>und</strong><br />

festgestellt werden, es<br />

kann auch gemessen werden,<br />

wo <strong>und</strong> in welcher Zeit <strong>und</strong><br />

Menge sich Ablagerungen entwickeln.<br />

Ab einem bestimmten<br />

Zeitpunkt kommt es zum Zerfall<br />

der Ablagerungen im Augenhintergr<strong>und</strong><br />

– das Sehvermögen<br />

beginnt sich zu ver-<br />

Prof. Dr. Ursula<br />

Schmidt-Erfurth<br />

Vorstand der Universitätsklinik für<br />

Augenheilk<strong>und</strong>e an der MedUni Wien<br />

schlechtern. Zu diesem Zeitpunkt<br />

muss therapeutisch eingegriffen<br />

werden, damit das<br />

zentrale Sehvermögen erhalten<br />

werden kann.<br />

Feuchte <strong>und</strong> trockene Makuladegeneration<br />

Je nach Zustandsbild werden<br />

zwei Formen der AMD unterschieden:<br />

Die Feuchte Makuladegeneration<br />

wird auch als<br />

neovaskuläre MD bezeichnet<br />

(neovaskulär – Neubildung<br />

von Blutgefäßen). Dabei wird<br />

der Organismus angeregt, neue<br />

Blutgefäße zur Versorgung der<br />

Makula zu bilden. Die wuchernden<br />

Gefäße sind sehr instabil<br />

<strong>und</strong> oft <strong>und</strong>icht, sodass<br />

es zu Blutungen in die Netzhaut<br />

kommen kann. Diese Erkrankung<br />

kann mittlerweile<br />

ausgezeichnet mit Antikörpern<br />

behandelt werden: „Die VEGF-<br />

Antikörper* unterbinden die<br />

Neubildung von Blutgefäßen<br />

– die Erkrankung kommt zum<br />

Stillstand“, erläutert Augenspezialistin<br />

Schmidt-Erfurth.<br />

Bei der trockenen AMD, sie<br />

wird auch als geografische<br />

Atrophie (Abbau) bezeichnet,<br />

liegt ein Defekt im Retinalen<br />

Pigmentepithel vor, ein Loch,<br />

das sich im Laufe der Zeit immer<br />

mehr vergrößert <strong>und</strong><br />

schließlich in die Makula einwächst<br />

– das Sehvermögen geht<br />

verloren. Eine Behandlung, die<br />

das Krankheitsgeschehen auf-<br />

hält, ist derzeit noch nicht erhältlich.<br />

„Allerdings sind vor<br />

Kurzem ausgesprochen vielversprechende<br />

Daten veröffentlicht<br />

worden, die die erfolgreiche<br />

Behandlung der Trockenen<br />

Makuladegeneration mit bestimmten<br />

Antikörpern nachweisen<br />

konnten“, freut sich<br />

Schmidt-Erfurth.<br />

Wichtig ist der Zeitpunkt des<br />

Behandlungsbeginns: Vorhandene<br />

Schäden können nicht<br />

rückgängig gemacht werden.<br />

Wenn also das Sehvermögen<br />

erhalten werden soll, muss die<br />

Therapie der Feuchten AMD<br />

in einem möglichst frühen Erkrankungsstadium<br />

begonnen<br />

<strong>und</strong> regelmäßig fortgesetzt<br />

werden. Wird rechtzeitig eingegriffen,<br />

„friert“ die Feuchte<br />

AMD ein – das Sehvermögen<br />

bleibt erhalten, die Erblindungsgefahr<br />

ist abgewendet.<br />

Die Top-10-Behandlungszentren für die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) in Österreich<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Wien<br />

Allgemeines Krankenhaus der Stadt<br />

Wien<br />

Währinger Gürtel 18-20<br />

1090 Wien<br />

Tel.: 01/40 400-0<br />

http://www.akhwien.at<br />

Univ.-Prof. Dr. Ursula Schmidt-Erfurth<br />

Leiterin der Universitätsklinik für Augenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Optometrie der MedUni Wien. Im Medizinischen<br />

Ausschuss des Österreichischen Wissenschaftsrates;<br />

Vizepräsidentin des Europäischen Forums Alpbach.<br />

In der Ambulanz werden Spaltlampen- <strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>usuntersuchungen durchgeführt. Hier<br />

wird weiters in einem der wenigen Zentren<br />

Österreichs die Optische Kohärenztomografie<br />

(OCT) <strong>und</strong> Fluoreszenzangiografie (FLA) angeboten.<br />

Aufnahmen/Jahr 5105 Betten 58 ÄrztInnen 60 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 47 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2 Spitalstyp öffentlich<br />

Die Augenklinik ist eine der<br />

größten führenden Augenkliniken<br />

Europas <strong>und</strong> bietet den PatientInnen<br />

das ganze Spektrum<br />

der Augenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Optometrie<br />

auf höchstem Niveau an.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Wien<br />

Krankenanstalt Rudolfstiftung der<br />

Stadt Wien<br />

Juchgasse 25<br />

1030 Wien<br />

Tel.: 01/711 65-0<br />

http://www.wienkav.at/kav/kar/<br />

Prim. Univ. Prof. Dr. Susanne Binder<br />

Leiterin der Augenabteilung. Schwerpunkte:<br />

Netzhautchirurgie sowie Makulachirurgie.<br />

Schwerpunkte sind insbesondere die diagnostische<br />

<strong>und</strong> therapeutische Versorgung von<br />

Netzhaut- <strong>und</strong> Makula-Erkrankungen wie<br />

AMD. PatientInnen können aber das ganze<br />

Spektrum der modernen Augenchirurgie <strong>und</strong> -<br />

behandlung in Anspruch nehmen<br />

Aufnahmen/Jahr 4481 Betten 35 ÄrztInnen 20 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 30 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4 Spitalstyp öffentlich<br />

Einsatz der modernsten Diagnoseverfahren<br />

<strong>und</strong> Therapieverfahren<br />

wie u. a. Optical Coherence<br />

Tomografie (OCT) <strong>und</strong> Intravi -<br />

treale Injektionstherapien (IVT).<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Niederösterreich<br />

Landesklinikum Wiener Neustadt<br />

Matthias Corviniusring 3-5<br />

2700 Wiener Neustadt<br />

Tel.: 02622/321-0<br />

http://wienerneustadt.lknoe.at<br />

Prim. Dr. Erwin Wodak<br />

Seit 2004 Abteilungsvorstand der Augenheilk<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Optometrie. Schwerpunkte: Grauer Star,<br />

Netzhautdegenerationen <strong>und</strong> Sehschule. Seit 10/2003<br />

Fachgruppenobmann-Stellvertreter der NÖ<br />

Augenärzte.<br />

Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration<br />

mit Farbstoffuntersuchungen der<br />

Netzhaut, Injektionsbehandlungen mit Anti-<br />

Gefäßwachstumsfaktoren. Darüber hinaus<br />

steht eine eigene Netzhautambulanz für die<br />

PatientInnen zur Verfügung.<br />

Aufnahmen/Jahr 2742 Betten 35 ÄrztInnen 20 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 31 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2 Spitalstyp öffentlich<br />

Die Abteilung legt großen Wert<br />

auf Qualitätssicherung, die zur<br />

Erhöhung der Patientenzufriedenheit<br />

<strong>und</strong> zur Steigerung des<br />

Komforts beiträgt.<br />

Foto: beigestellt<br />

62 smartguide GESUNDHEIT<br />

Aufnahmen/Jahr: Gesamtzahl für Netzhautdefekte u. chron. Grüner Star, Stand 2012 Anzahl Betten, ÄrztInnen u. Dipl. <strong>Pflege</strong>personal: Abteilung Augenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Optometrie gesamt, Stand 2012<br />

ÖAG = Österreichische Ophthalmologische Gesellschaft (Vertretung der Augenärzte Österreichs / Verband für Augenmedizin <strong>und</strong> Optik) IVOM = intravitreale operative Medikamentengabe: operatives Einbringen von<br />

Medikamenten in das Augeninnere Anti-VEGF Medikament = anti-vascular endothelial growth factor Arzneistoff zur Behandlung der exsudativen (feuchten) altersbezogenen Makuladegeneration


REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Burgenland<br />

Landeskrankenhaus Oberpullendorf<br />

Spitalstraße 32<br />

7350 Oberpullendorf<br />

Tel.: 05 7979-34000<br />

http://www.krages.at<br />

Dr. Josef Leitner<br />

Leiter der Tagesklinik für die Abteilung<br />

Augenheilk<strong>und</strong>e. Facharzt für Augenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Optometrie.<br />

(keine weiteren Informationen verfügbar)<br />

Die Schwerpunkte der Abteilung liegen u. a. in<br />

der Diagnostik <strong>und</strong> Therapie von Netzhautleiden.<br />

Hier können sämtliche laserchirurgische<br />

Eingriffe durchgeführt werden. AMD-PatientInnen<br />

stehen Belegbetten nach der intravitrealen<br />

Therapie zur Verfügung.<br />

Aufnahmen/Jahr 837 Betten 22[2 ÄrztInnen 2 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 5 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4 Spitalstyp öffentlich<br />

Die Versorgung von PatientInnen<br />

im Bereich Augenheilk<strong>und</strong>e<br />

erfolgt in der Tagesklinik, die u.<br />

a. auch auf die Behandlung der<br />

AMD spezialisiert ist.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

NORD:<br />

Oberösterreich<br />

Klinikum Wels-Grieskirchen<br />

Grieskirchner Straße 42<br />

4600 Wels<br />

Tel.: 07242/415-0<br />

http://www.klinikum-wels.at<br />

Prim. Dr. Ali Abri<br />

Leiter der Abteilung Augenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Optometrie.<br />

Internationale Ausbildung, Tätigkeiten sowie<br />

Forschungsaufenthalte im Fachgebiet; seit 2005<br />

Führungsfunktionen in der Abteilung Augenheilk<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Optometrie.<br />

Das Leistungsspektrum umfasst u. a. die Glaskörper-<br />

<strong>und</strong> Netzhautchirurgie, die Behandlung<br />

von Blutungen <strong>und</strong> Netzhautablösungen<br />

sowie die Operation von „Macular Pucker“,<br />

Maculaforamina <strong>und</strong> des persistierenden Makulaödem<br />

mit Membranpeeling.<br />

Aufnahmen/Jahr 3400 Betten 25 ÄrztInnen 19 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 33 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4 Spitalstyp öffentlich<br />

In der therapeutischen Behandlung<br />

werden Laseroperationen<br />

sowie die Photodynamische<br />

Therapie angeboten, ein modernes<br />

Verfahren zur Behandlung<br />

bei feuchter AMD.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

NORD:<br />

Salzburg<br />

Landeskrankenhaus Salzburg –<br />

Universitätsklinikum der PMU<br />

Müllner Hauptstraße 48, 5020 Salzburg<br />

Tel.: 0662/4482<br />

www.salk.at/Landeskrankenhaus.html<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Günther Grabner<br />

Vorstand der Universitätsklinik für Augenheilk<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Optometrie. Spezialist <strong>und</strong> europaweit führend<br />

auf dem Gebiet der chirurgischen Korrektur der<br />

Alterssichtigkeit.<br />

Neben dem neuesten Behandlungsverfahren, bei<br />

dem Medikamente direkt in das Augeninnere<br />

eingebracht werden, werden Behandlungen in<br />

Form von Kombinationstherapien mit hoch dosierten<br />

Vitaminen sowie laserchirurgische <strong>und</strong><br />

operative Therapiemöglichkeiten angeboten.<br />

Aufnahmen/Jahr 3537 Betten 54 ÄrztInnen 31 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 42 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4 Spitalstyp öffentlich<br />

Diagnose <strong>und</strong> Therapie werden<br />

mit modernster Medizintechnik<br />

<strong>und</strong> nach dem aktuellen Stand<br />

der Wissenschaft durchgeführt.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Steiermark<br />

Landeskrankenhaus-<br />

Universitätsklinikum Graz<br />

Auenbrugger Platz 1<br />

8036 Graz<br />

Tel.: 0316/385-0<br />

http://www.klinikum-graz.at<br />

Univ. Prof. Dr. Andreas Wedrich<br />

Seit 2005 Vorstand der Universitäts-Augenklinik.<br />

Augenchirurgie mit Schwerpunkt Glaskörper-/<br />

Netzhauterkrankungen, Diabetische<br />

Augenkomplikationen, Verletzungen.<br />

Zur Behandlung stehen alle modernen Verfahren<br />

zur Verfügung, insbesondere die Photody -<br />

namische Therapie <strong>und</strong> die Intravitreale Therapie<br />

sind für die Behandlung von AMD von Bedeutung.<br />

AMD-PatientInnen werden in den<br />

Spezialambulanzen betreut.<br />

Aufnahmen/Jahr 3805 Betten 46 ÄrztInnen 40 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 73 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 1 Spitalstyp öffentlich<br />

Neben der Betreuung von PatientInnen<br />

sowie der Ausbildung<br />

von FachärztInnen zählen die<br />

universitäre Lehre <strong>und</strong> die Forschung<br />

zu den Hauptaufgaben<br />

dieser Augenklinik.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Kärnten<br />

Klinikum – Klagenfurt am<br />

Wörthersee (LKH Klagenfurt)<br />

Feschnigstraße 11<br />

9020 Klagenfurt<br />

Tel.: 0463/538-0<br />

http://www.lkh-klu.at<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Yosuf El-Shabrawi<br />

Vorstand der Abteilung für Augenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Optometrie. Facharzt für Augenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Optometrie.<br />

(keine weiteren Informationen verfügbar)<br />

Für die ambulante <strong>und</strong> stationäre Versorgung<br />

werden Verfahren wie die augenärztliche Mikrochirurgie,<br />

Laserbehandlungen <strong>und</strong> die Spezialambulanz<br />

für Orthoptik zur Verfügung gestellt.<br />

Die Augenabteilung umfasst u. a. zwei<br />

Operationssäle <strong>und</strong> einen Eingriffsraum.<br />

Aufnahmen/Jahr 281 Betten 35 ÄrztInnen 16 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 32 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3 Spitalstyp öffentlich<br />

Eine eigene Makula-Spezialambulanz<br />

steht mit ihrer Expertise<br />

insbesondere für Erkrankungen<br />

in diesem Bereich zur Verfügung.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

WEST:<br />

Tirol<br />

Landeskrankenhaus<br />

Universitätskliniken Innsbruck<br />

Anichstraße 35<br />

6020 Innsbruck<br />

Tel.: 0512/504-0<br />

http://www.tilak.at<br />

Univ-Prof. Dr. Nikolaos E. Bechrakis<br />

Zahlreiche Mitgliedschaft bei Fachgesellschaften; Vorstandsmitglied<br />

der ÖAG; Direktor des European Leadership<br />

Development Program (EuLDP) der European Society<br />

of Ophthalmology (SOE). Mehrfache Auszeichnungen.<br />

Zur Therapie werden operative Eingriffe mit<br />

Wachstumsfaktor-hemmenden Medikamenten,<br />

Vitrektomie oder Glaskörper-Chirurgie wie<br />

auch Laserbehandlungen oder die photodynamische<br />

Therapie (PDT) angeboten.<br />

Aufnahmen/Jahr 3250 Betten 43 ÄrztInnen 26 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 42 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 1 Spitalstyp öffentlich<br />

Die Augenklinik deckt die ganze<br />

Bandbreite an Augenerkrankungen<br />

ab, sieht sich jedoch vorwiegend<br />

für die Behandlung<br />

komplexer <strong>und</strong> schwieriger Erkrankungen<br />

zuständig.<br />

REGION KH/STANDORT LEITERIN SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

West<br />

Vorarlberg<br />

Landeskrankenhaus Feldkirch<br />

Carinagasse 47<br />

6800 Feldkirch<br />

Tel.: 05522/303-0<br />

http://www.lkhf.at<br />

Prim. Prof. Dr. Stefan Mennel<br />

Leiter der Abteilung Augenheilk<strong>und</strong>e. Arbeits- <strong>und</strong><br />

Forschungsschwerpunkte: Makuladegeneration,<br />

Netzhautablösung <strong>und</strong> Durchblutungsstörungen der<br />

Netzhaut <strong>und</strong> Netzhauterkrankungen.<br />

Seit etwa vier Jahren kann das LKH Feldkirch<br />

an AMD-erkrankten Personen den anti-VEGF-<br />

Wirkstoff operativ in das Augeninnere einbringen.<br />

Im Jahr 2012 wurden bereits 1.520 derartige<br />

Operationen durchgeführt[1].<br />

Aufnahmen/Jahr 1372 Betten 34 ÄrztInnen 10 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 23 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 1 Spitalstyp öffentlich<br />

Die Abteilung hat bereits zwei<br />

Zertifikate des Qualitätsmanagement-Projekts<br />

„Vitreoretinale<br />

Chirurgie bei Macular pucker“<br />

der Netzhautkommission der<br />

ÖAG.<br />

[1] lt. Jahresbericht 2012<br />

[2] Tagesklinik gesamt (inkl. Chirurgie, Gynäkologie <strong>und</strong> Interne Medizin)<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

63


Herzinfarkttherapie<br />

Risikofaktoren im<br />

Auge behalten<br />

Bei einem Infarkt werden Muskelzellen im Herzen nicht mehr mit Blut versorgt <strong>und</strong> sterben<br />

ab. Wer Symptome wie Brustschmerzen, Übelkeit, Todesangst <strong>und</strong> Vernichtungsgefühl verspürt,<br />

sollte sofort ins Spital gebracht werden.<br />

bis unmöglich.“ Sehr wohl<br />

möglich ist es aber, in kleinen<br />

Schritten <strong>und</strong> behutsam die<br />

einzelnen Risikofaktoren zu<br />

verringern. Wichtig ist auch,<br />

verordnete Medikamente einzunehmen.<br />

Dies geschieht leider<br />

oft nicht, etwa bei Bluthochdruck:<br />

„Hypertonie spüren<br />

die Betroffenen nicht“,<br />

weiß Hochleitner: „Dies führt<br />

oft dazu, dass die Tabletten gegen<br />

den Hochdruck nicht oder<br />

nur unregelmäßig eingenommen<br />

werden.“<br />

n Das Herz leistet im Laufe eines Menschenlebens beachtliche Arbeit <strong>und</strong> braucht auch Unterstützung.<br />

Es kann nicht genug betont<br />

werden, wie wichtig<br />

das Thema Zeit beim<br />

Herzinfarkt ist“, sagt Universitätsprofessorin<br />

Dr. Margarethe<br />

Hochleitner, Kardiologin<br />

<strong>und</strong> Leiterin des Frauenges<strong>und</strong>heitszentrums<br />

an der<br />

Uniklinik Innsbruck im Interview.<br />

Dennoch: Nicht immer muss<br />

eines der Symptome gleich einen<br />

Herzinfarkt bedeuten.<br />

Wichtig sind die Risikofaktoren,<br />

die zu einem Infarkt führen<br />

können (siehe Kasten Risikofaktoren).<br />

Die einmal jährlich<br />

durchgeführte Ges<strong>und</strong>enuntersuchung<br />

klärt über bestehende<br />

Risikofaktoren auf<br />

<strong>und</strong> bietet Möglichkeiten, daran<br />

zu arbeiten. „Wenn eine<br />

Veränderbare<br />

Risikofaktoren<br />

Rauchen<br />

Bluthochdruck<br />

Cholesterin<br />

Zuckerkrankheit<br />

Übergewicht<br />

Patientin oder ein Patient mehrere<br />

Risikofaktoren aufweist,<br />

bedeutet dies nicht, radikal sofort<br />

das ganze Leben umzustellen“,<br />

hält Margarethe Hochleitner<br />

fest: „Das ist schwierig<br />

Unveränderbare<br />

Risikofaktoren<br />

Alter<br />

Geschlecht<br />

Familiäre Belastung<br />

Nicht abwarten!<br />

Wer einen oder gar mehrere<br />

Risikofaktoren aufweist, sollte<br />

bei den oben beschriebenen<br />

Symptomen auf jeden Fall an<br />

einen Herzinfarkt denken <strong>und</strong><br />

„auf gar keinen Fall abwarten,<br />

ob die Beschwerden von selbst<br />

besser werden“, warnt Kardiologin<br />

Hochleitner. „Zeit ist<br />

Herzmuskel!“ Je früher interveniert<br />

wird, desto mehr Herzmuskelgewebe<br />

kann gerettet<br />

<strong>und</strong> so die <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> wiederhergestellt<br />

werden.<br />

„Ich höre bei älteren Patientinnen,<br />

die mit Herzinfarkt an<br />

die Klinik kommen, immer<br />

wieder: Ich wollte niemandem<br />

zur Last fallen“, ärgert sich<br />

Margarethe Hochleitner.<br />

Frauen zeigen übrigens – neben<br />

den klassischen Symptomen<br />

(zusätzlich) oft andere<br />

Zeichen eines Herzinfarkts.<br />

Fotos: Fotolia; beigestellt<br />

64 smartguide GESUNDHEIT


Dr. Margarethe<br />

Hochleitner<br />

Kardiologin <strong>und</strong> Leiterin des<br />

Frauenges<strong>und</strong>heitszentrums an der<br />

Uniklinik Innsbruck<br />

Dazu gehören etwa starke<br />

Kurzatmigkeit <strong>und</strong> massive<br />

Übelkeit, Beschwerden im<br />

Oberbauch oder Druck- <strong>und</strong><br />

Engegefühl in der Brust.<br />

Wenn ein Herzinfarkt vermutet<br />

wird, wird der Patient/die Patientin<br />

sofort ins nächstgelegene<br />

Krankenhaus gebracht.<br />

Dort wird die Symptomatik<br />

festgehalten. Es folgen ein Elektrokardiogramm,<br />

mit dem die<br />

Herzaktivität <strong>und</strong> Abweichungen<br />

gemessen werden können<br />

<strong>und</strong> eine Blutuntersuchung auf<br />

bestimmte Marker im Blut.<br />

Unklare Diagnose<br />

Wenn auch nach den Unter-<br />

suchungen noch unklar ist, ob<br />

tatsächlich ein Herzinfarkt vorliegt,<br />

weil etwa die Symptomatik<br />

zu unspezifisch ist, das EKG<br />

keine klaren Aussagen liefert<br />

<strong>und</strong> die Marker im Blut nicht<br />

entsprechend angestiegen sind,<br />

wird einige St<strong>und</strong>en gewartet.<br />

„Die Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />

erhalten dann Schmerzmittel<br />

<strong>und</strong> Sauerstoff, was sowohl<br />

die Beschwerden lindert<br />

als auch die Angst nimmt“, sagt<br />

Margarethe Hochleitner. „Nach<br />

einigen St<strong>und</strong>en werden die<br />

Untersuchungen wiederholt,<br />

eventuell wird dann noch eine<br />

Ergometrie angeschlossen.“<br />

Bestätigen die Untersuchungen<br />

den Infarkt, werden Erkrankte<br />

so rasch wie möglich ins nächste<br />

Herzkatheterlabor überführt.<br />

Verstopfte Gefäße öffnen<br />

In allen österreichischen B<strong>und</strong>esländern<br />

steht 24 St<strong>und</strong>en<br />

am Tag (mindestens) ein Herzkatheterlabor<br />

zur Verfügung.<br />

Dies ermöglicht bei einem<br />

Herzinfarkt, rasch die verschlossenen<br />

Gefäße im Herzen<br />

wieder von Ablagerungen zu<br />

befreien. Bei einer Herzkatheteruntersuchung<br />

wird – meist<br />

über die Leistenarterie – ein<br />

dünner Schlauch bis zum verstopften<br />

Herzgefäß geführt.<br />

Dann wird die Verstopfung<br />

entfernt <strong>und</strong> entweder ein winziger<br />

Ballon oder ein kleines<br />

Metallröhrchen in den erkrankten<br />

Teil des Blutgefäßes<br />

eingesetzt, damit es sich nicht<br />

erneut verschließen kann. Damit<br />

ist die Blutversorgung des<br />

Herzens wieder gewährleistet.<br />

Troponine<br />

Zu den wichtigsten Markern im<br />

Blut bei Herzinfarkt zählen die<br />

Troponine. Sie steigen innerhalb<br />

von drei bis acht St<strong>und</strong>en nach<br />

einem Infarkt an. Troponin ist ein<br />

kardiales Isoenzym. Im Normalfall<br />

ist es nur in den Herzmuskelzellen<br />

zu finden. Bei einem Infarkt gelangen<br />

Troponine in die Blutbahn.<br />

Mittels Blutuntersuchung kann<br />

dies nachgewiesen werden. Wenn<br />

solche Enzyme im Blut gef<strong>und</strong>en<br />

werden, ist dies ein klarer Hinweis<br />

auf einen Infarkt.<br />

Je rascher das nach dem Auftreten<br />

der ersten Symptome<br />

passiert, desto geringer sind die<br />

Schäden am Herzmuskel.<br />

Wenn ein Herzinfarkt im Herzkatheterlabor<br />

erfolgreich behandelt<br />

wurde, können Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten das Krankenhaus<br />

meist nach zwei Tagen<br />

wieder ges<strong>und</strong> verlassen.<br />

Die Top-10-Herzkatheterlaboratorien <strong>und</strong> Kardiologischen Abteilungen in Österreich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT<br />

OST:<br />

Wien<br />

Sozialmedizinisches Zentrum Ost -<br />

Donauspital<br />

Langobardenstraße 122<br />

1220 Wien<br />

Tel.: 01/288 02-0<br />

http://www.wienkav.at/kav/dsp<br />

Univ.-Prof. Dr. Heinrich Weber<br />

Verfügt über eine mehr als 20-jährige Erfahrung aufgr<strong>und</strong> von mehreren<br />

Tausend selbständig durchgeführten Herzkatheteruntersuchungen mit Koronarangiografien,<br />

Untersuchungen bei Vitien mit Ventrikulogrammen <strong>und</strong><br />

Rechts-Herzkathetern.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die umfassende internistische Betreuung bietet einen Schwerpunkt<br />

in der Versorgung von PatientInnen mit Herzkrankheiten<br />

(Angina pectoris, drohender Herzinfarkt, Herzinfarkt, Herzschwäche,<br />

Herzklappenfehler, Herzrhythmusstörungen) an. In<br />

dem sehr aktiven Herzkatheterlabor findet auch die Betreuung<br />

nach komplizierten Coronarinterventionen statt.<br />

Aufnahmen/Jahr 4302 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 ÄrztInnen 35 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 38 Anzahl Betten / Katheterplätze 108/1 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT<br />

OST:<br />

Wien<br />

Wilhelminenspital der Stadt Wien<br />

Montleartstraße 37<br />

1160 Wien<br />

Tel.: 01/491 50-0<br />

http://www.wienkav.at/kav/wil/<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Kurt Huber<br />

Abteilungsvorstand: 3. Medizinische Abteilung mit Kardiologie, Pavillon 29<br />

Mitglied u. a. der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG),<br />

der Austrian Heart Association (AHA), Europäischen Gesellschaft für<br />

Kardiologie u. v. m. Zahlreiche Publikationen <strong>und</strong> umfassende Tätigkeit in<br />

einschlägigen wissenschaftlichen Journalen<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Der Schwerpunkt liegt in der Behandlung von PatientInnen<br />

mit Erkrankungen aus dem gesamten Fachgebiet der Inneren<br />

Medizin mit Fokus auf die Kardiologie. Auf der Herz-<br />

Intensivstation werden akute Erkrankungen des Herz-<br />

Kreislaufsystems <strong>und</strong> beatmungspflichtige respiratorische<br />

Insuffizienz behandelt.<br />

Aufnahmen/Jahr 5814 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 ÄrztInnen 24 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 83 Anzahl Betten / Katheterplätze 64/1 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT<br />

OST:<br />

Niederösterreich<br />

Landesklinikum Wiener Neustadt<br />

Matthias Corviniusring 3-5<br />

2700 Wiener Neustadt<br />

Tel.: 02622/321-0<br />

http://wienerneustadt.lknoe.at<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Leo Marosi<br />

Leitung 2. Interne Abteilung<br />

Lehrbefugnis als Univ.-Dozent für Innere Medizin. Seine<br />

Habilitationsschrift befasste sich vor allem mit Herzgefäßerkrankungen<br />

<strong>und</strong> Ultraschalluntersuchungsmethoden<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Auf der II. Internen Abteilung unter der Leitung von Prim.<br />

Univ.-Prof. Dr. Leo Marosi steht eine innovative Anlage zur<br />

Koronarangiografie nach dem neuesten Stand der Technik zur<br />

Verfügung. Erste Angiografie-Untersuchungen fanden im<br />

Landesklinikum Wiener Neustadt bereits 1986 statt.<br />

Aufnahmen/Jahr 4604 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 ÄrztInnen 25 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 18[3] Anzahl Betten / Katheterplätze 76/1 Spitalstyp öffentlich<br />

Versorgung 24/7 = 24 St<strong>und</strong>en, 7 Tage die Woche<br />

Anzahl Betten: Abteilung Interne Medizin bzw. Kardiologie gesamt<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

65


Herzinfarkttherapie<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT<br />

OST:<br />

Burgenland<br />

Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder Eisenstadt<br />

Esterhazystraße 26<br />

7000 Eisenstadt<br />

Tel.: 02682/601-2010<br />

http://www.barmherzige-brueder.at<br />

Privatdozent Dr. Rudolf Maximilian Berger, MSc, FESC<br />

Abteilungsleitung Innere Medizin I (Kardiologie <strong>und</strong> Nephrologie):<br />

Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie <strong>und</strong> Intensivmedizin.<br />

Lehrbefugnis als Privatdozent, war zuletzt im AKH Wien, Abteilung<br />

Kardiologie sowie im Herzkatheterlabor als leitender Studienkoordinator<br />

der Medizinischen Universität Wien tätig.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die medizinische Versorgung der stationären <strong>und</strong> der ambulanten<br />

Patienten wird durch Spezialisten verschiedener<br />

Bereiche der Inneren Medizin entsprechend den internationalen<br />

Standards optimal gewährleistet. Das Leitziel schließt<br />

dabei immer die optimale Verschmelzung von Medizin <strong>und</strong><br />

<strong>Pflege</strong> ein.<br />

Aufnahmen/Jahr 4249 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 ÄrztInnen 33 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 18 Anzahl Betten / Katheterplätze 119/1 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT<br />

NORD:<br />

Oberösterreich<br />

Krankenhaus der Elisabethinen Linz<br />

Fadinger Straße 1,4020 Linz<br />

Tel.: 0732/7676-4905<br />

www.elisabethinen.or.at/fuer_patienten_<strong>und</strong>_<br />

besucher/abteilungen/interne_2_kardiologie_<br />

angiologie_interne_intensivmedizin/<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Hans Joachim Nesser<br />

Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Kardiologie<br />

Setzt auf intensive klinische Forschung <strong>und</strong> Erweiterung der therapeutischen<br />

Möglichkeiten zur Therapie von Herzerkrankungen<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Hier wird sehr engagiert in der klinischen Forschung gearbeitet<br />

<strong>und</strong> es werden immer wieder neue, innovative<br />

Therapiemaßnahmen angeboten. Es besteht eine enge<br />

Kooperation mit Zentren in den USA wie etwa der Tufts<br />

University <strong>und</strong> der University of Chicago.<br />

Aufnahmen/Jahr 6479 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 ÄrztInnen 11 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 4 Anzahl Betten / Katheterplätze 72/1 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT<br />

SÜD:<br />

Steiermark<br />

Medizinische Universität Graz<br />

Klinische Abteilung für Kardiologie<br />

Auenbrugger Platz 2<br />

8036 Graz Tel.: 0316/38512494<br />

http://www.kardiologiegraz.at/index.php?id=133<br />

OA Dr. med. univ. Olev Luha<br />

Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Kardiologie In den<br />

Herzkatheterlaboren erfolgen sämtliche diagnostischen <strong>und</strong> interventionellen<br />

Eingriffe einschließlich Koronarangiografie mit Koronardilatation<br />

<strong>und</strong> Stentimplantation, bei Bedarf mit Pressure wire (Druckdraht) <strong>und</strong><br />

intravaskulärem Ultraschall.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die MedUni Graz ist ein interdisziplinäres Herzzentrum auf<br />

höchstem Niveau <strong>und</strong> beteiligt sich auch im internationalen<br />

Rahmen an aktuellen Forschungsgebieten. Jährlich werden<br />

von erfahrenen Kardiologen über 3.000 Eingriffe in den<br />

Herzkatheterlaboratorien durchgeführt.<br />

Aufnahmen/Jahr 8923 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 ÄrztInnen 38 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 63 Anzahl Betten / Katheterplätze 56/2 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT<br />

NORD:<br />

Salzburg<br />

Universitätsklinikum Salzburg<br />

Müllner Hauptstraße 48<br />

5020 Salzburg<br />

Tel.: 0662/4482-3401<br />

medizin2@salk.at<br />

http://www.salk.at/544.html<br />

OA Dr. Matthias Hammerer<br />

war 2011 im Team, das die erste minimal-invasive Herzklappe am schlagenden<br />

Herzen eingesetzt hat. Gibt als „Hobby“ Sozialmedizin an.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Das Salzburger Universitätsklinikum nimmt regelmäßig an<br />

nationalen wie auch internationalen klinischen Studien teil.<br />

Dies ermöglicht den Einsatz völlig neuer Therapieoptionen,<br />

noch bevor sie auf dem Markt zugelassen sind.<br />

Aufnahmen/Jahr 7580 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 ÄrztInnen 28 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 9 Anzahl Betten / Katheterplätze 82/2 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT<br />

SÜD:<br />

Kärnten<br />

Klinikum Klagenfurt Wörthersee<br />

Feschnigstraße 11<br />

9020 Klagenfurt<br />

Tel.: 0463/538-31203<br />

2med.abteilung@kabeg.at<br />

http://www.lkh-klu.at/1879.html<br />

Prim. Univ.-Prof. DDr. Georg Grimm<br />

Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Kardiologie<br />

Hat gemeinsam mit Kollegen das Kompetenznetz Herzinfarkt in Kärnten<br />

aufgebaut, setzt sich engagiert für PatientInnen-Aufklärung r<strong>und</strong> um die<br />

Herzges<strong>und</strong>heit ein.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern<br />

Klagenfurt <strong>und</strong> Villach sowie dem Rettungsdienst konnte die<br />

Sterblichkeit nach Herzinfarkt in Kärnten in den vergangenen<br />

zehn Jahren von 14,9 auf 3,5 Prozent gesenkt werden.<br />

Aufnahmen/Jahr 6845 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 ÄrztInnen 11 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 6 Anzahl Betten / Katheterplätze 50/1,5[4] Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT<br />

WEST:<br />

Tirol<br />

Univ.-Klinik für Kardiologie an der<br />

Medizinischen Universität Innsbruck<br />

Anichgasse 35, 6020 Innsbruck<br />

Tel.: 0512/504-25621 ambulanz.kardiologie@uki.at,<br />

http://kardiologie.uki.at/<br />

page.cfm?vpath=herzkatheterlabor<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Michael Franz<br />

Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Kardiologie<br />

International renommierter Herzspezialist <strong>und</strong> Forscher. Forschungsziel:<br />

Regeneration von Herzmuskelgewebe.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die Kardiologische Univ.-Klinik Innsbruck verfügt über ein<br />

hochmodernes Labor. Es wird eine Versorgung auf dem letzten<br />

Stand der Wissenschaft angeboten. Die Forschung findet<br />

in internationalen Studiengruppen statt.<br />

Aufnahmen/Jahr 9556 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 ÄrztInnen 10 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 7[1] Anzahl Betten / Katheterplätze 68/3 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT<br />

WEST:<br />

Vorarlberg<br />

Landeskrankenhaus Feldkirch<br />

Carinagasse 47, 6807 Feldkirch-Tisis<br />

Tel: 05522/303-2650, kardiologie@lkhf.at<br />

http://www.lkhf.at/feldkirch/kardiologie/in<br />

dex.php?v_id=fc157a91089a7e6218425c<br />

a20d040ae3<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Werner Benzer<br />

Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Kardiologie<br />

Träger der Peter-Beckmann-Medaille der Deutschen Gesellschaft für<br />

Prävention <strong>und</strong> Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen; Aufbau<br />

eines strukturierten flächendeckenden ambulanten kardiologischen<br />

Rehabilitationsmodells.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Das LKH Feldkirch bietet das einzige Herzkatheterlabor in<br />

Vorarlberg an. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit<br />

dem Rettungsdienst; der Rettungswagen ist fast vollständig<br />

mit telemedizinischer EKG-Übertragung ausgestattet,<br />

wodurch eine rasche Diagnose noch während des Transports<br />

ermöglicht wird.<br />

Aufnahmen/Jahr 3929 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 ÄrztInnen 6 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 12 Anzahl Betten / Katheterplätze 135/2 Spitalstyp öffentlich<br />

66 smartguide GESUNDHEIT<br />

[1] 7 <strong>Pflege</strong>kräfte sind Vollzeit für das Herzkatheterlabor tätig, 2 leisten 75 % ihrer Tätigkeit im HK-Labor. [2] Hisam®: High Safety Management: einheitliches Meldesystem für<br />

kritische Ereignisse <strong>und</strong> Beinahe-Fehler [3] Journal für Kardiologie, www.kup.at [30.3.2014] [4] Am Krankenhaus Klagenfurt sind zwei Katheterplätze vorhanden. Allerdings wird<br />

die Kapazität eines Gerätes zu 50 Prozent vom Zentralen Röntgeninstitut des Krankenhauses genutzt <strong>und</strong> steht daher nicht für HerzpatientInnen zur Verfügung.


Schlaganfall<br />

Zeit ist Hirngewebe!<br />

R<strong>und</strong> 20.000 Menschen in Österreich erleiden jedes Jahr einen<br />

Schlaganfall. Betroffene <strong>und</strong> Angehörige sollten ausdrücklich fordern,<br />

in ein Krankenhaus mit einer Stroke-Unit gebracht zu werden.<br />

Fotos: Pixelio; beigestellt<br />

Im Interview berichtet der<br />

stellvertretende Leiter der<br />

Abteilung für Neurologie<br />

an der Wagner-Jauregg Nervenklinik<br />

Linz, Hein-Peter<br />

Harding, über die notwendigen<br />

Voraussetzungen für eine<br />

State-of-the-Art-Behandlung<br />

des Schlaganfalls sowie über<br />

den Verlauf einer solchen Therapie.<br />

Welche Voraussetzungen sind<br />

für eine State-of-the-Art-Behandlung<br />

des Schlaganfalls<br />

unbedingt erforderlich?<br />

Sie brauchen eine Stroke Unit,<br />

eine radiologische Abteilung,<br />

die r<strong>und</strong> um die Uhr verfügbar<br />

ist <strong>und</strong> über Computer- <strong>und</strong><br />

Magnetresonanztomografie<br />

verfügt. Auch das Labor muss<br />

24 St<strong>und</strong>en täglich erreichbar<br />

sein. In Österreich konnten<br />

diese Voraussetzungen inzwischen<br />

flächendeckend geschaffen<br />

werden. In jedem B<strong>und</strong>esland<br />

gibt es mehrere Krankenhäuser,<br />

die über eine Stroke<br />

Unit <strong>und</strong> die notwendigen<br />

Strukturen verfügen. Zusätzlich<br />

bieten große Zentren in<br />

ganz Österreich zusätzlich eine<br />

neuroradiologische Versorgung<br />

r<strong>und</strong> um die Uhr an.<br />

n Der Schlaganfall – Knock-out für das Gehirn<br />

Zeit spielt beim Schlaganfall<br />

eine wichtige Rolle. Wie viel<br />

Zeit hat der Patient/die Patientin,<br />

um optimal versorgt<br />

zu werden?<br />

Zeit ist Hirngewebe – je mehr<br />

Zeit von den ersten Symptomen<br />

bis zur Therapie in der<br />

Stroke Unit vergeht, desto<br />

mehr Schäden können im Gehirn<br />

entstehen. Bis maximal<br />

4,5 St<strong>und</strong>en nach Beginn der<br />

Symptome ist eine erfolgversprechende<br />

Akutversorgung<br />

möglich. Allerdings nimmt<br />

diese Chance von Minute eins<br />

an ab. Deshalb macht es auch<br />

Sinn, wenn PatientInnen<br />

<strong>und</strong>/oder Angehörige darauf<br />

drängen, direkt in ein Krankenhaus<br />

mit Stroke Unit gebracht<br />

zu werden.<br />

Was sind denn typische<br />

Symptome, die auf einen<br />

Schlaganfall hindeuten?<br />

Da der Schlaganfall still <strong>und</strong><br />

schmerzlos verläuft, muss man<br />

besonders auf folgende Symptome<br />

achten: ein plötzlich auftretender<br />

hängender M<strong>und</strong>winkel,<br />

ein plötzlich herabhängender<br />

Arm, Sprachstörungen,<br />

halbseitige Sehstörungen<br />

oder unerklärlicher massiver<br />

Schwindel, so als wäre die Person<br />

betrunken. In solchen Fällen<br />

sollte die Rettung angerufen<br />

<strong>und</strong> eine Stroke Unit angefahren<br />

werden.<br />

Hans-Peter Haring<br />

Stellvertretender Leiter der Abteilung<br />

für Neurologie an der Wagner-Jauregg<br />

Nervenklinik Linz<br />

Wie beginnt die<br />

Akutversorgung?<br />

Wenn der Patient auf die Stroke<br />

Unit kommt, wird er neurologisch<br />

notuntersucht. Weiters<br />

wird eine Magnetresonanztomografie<br />

oder Computertomografie<br />

durchgeführt,<br />

um das Geschehen im Gehirn<br />

abzuklären. Schlaganfälle entstehen<br />

am häufigsten, wenn<br />

ein Blutgerinnsel im Gehirn<br />

eine Arterie verschließt. Je größer,<br />

die Arterie, die verschlossen<br />

wird, ist, desto schwerer ist<br />

der Schlaganfall. In etwa drei<br />

Prozent der Fälle treten Schlaganfälle<br />

aufgr<strong>und</strong> von Blutungen<br />

im Gehirn auf.<br />

Was geschieht, nachdem die<br />

Diagnose gesichert ist?<br />

Wir haben prinzipiell zwei<br />

Therapiemöglichkeiten: Das<br />

Blutgerinnsel kann medikamentös<br />

aufgelöst werden. Dies<br />

wird als Thrombolyse bezeichnet.<br />

Die zweite Interventionsmöglichkeit<br />

ist die Katheter-<br />

Behandlung. Dabei wird –<br />

meist über die Leistenarterie<br />

– ein Katheter bis zum betroffenen<br />

Hirngefäß hochgeschoben<br />

<strong>und</strong> das Gerinnsel mit Hilfe<br />

des Katheters entfernt.<br />

Wann wird welche Therapieoption<br />

gewählt?<br />

Die Katheterintervention ist<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

67


Schlaganfall<br />

den sehr schweren Schlaganfällen<br />

vorbehalten, bei denen<br />

große Arterien im Gehirn verschlossen<br />

sind, hier wird außerdem<br />

zusätzlich eine Thrombolyse<br />

durchgeführt. Bei einem<br />

leichteren Schlaganfall wird die<br />

medikamentöse Behandlung<br />

vorgezogen.<br />

Was geschieht nach der Akutversorgung?<br />

Wenn der Patient stabilisiert<br />

wurde, beginnt die Ursachenforschung.<br />

Risikofaktoren für<br />

Schlaganfälle sind etwa Bluthochdruck,<br />

Hypercholesterinämie,<br />

Diabetes mellitus, Herzrhythmusstörungen,<br />

Vorhofflimmern<br />

oder eine Engstellung<br />

an der Halsarterie. Innerhalb<br />

der ersten 24 St<strong>und</strong>en<br />

nach der Akutversorgung sollten<br />

diese Risikofaktoren behandelt<br />

werden. Natürlich<br />

müssen auch die anderen Ri-<br />

sikofaktoren wie Bluthochdruck,<br />

erhöhte Blutfette <strong>und</strong><br />

erhöhte Zuckerwerte medikamentös<br />

eingestellt werden.<br />

Wann beginnt die Rehabilitation?<br />

Wenn der klinische Zustand<br />

des Patienten das zulässt, beginnt<br />

diese Phase an Tag eins<br />

nach der Akutversorgung. Diese<br />

Akutrehabilitation findet<br />

noch auf der Stroke Unit statt<br />

<strong>und</strong> umfasst Ergo-, Logo- <strong>und</strong><br />

Physiotherapie. Auch hier gilt:<br />

Zeit ist Hirn. Je schneller mit<br />

der Rehabilitation begonnen<br />

werden kann, desto besser sind<br />

die Erfolgsaussichten.<br />

Worauf ist noch zu achten?<br />

Eine zweite, sehr wichtige Sache<br />

ist das Komplikationsmanagement.<br />

Wenn etwa Schluckstörungen<br />

aufgr<strong>und</strong> des<br />

Schlaganfalls auftreten, kann<br />

es zu Aspirationen in die Lunge<br />

kommen, was zu einer Lungenentzündung<br />

führen kann.<br />

Sind Lähmungserscheinungen<br />

– etwa im Bein – vorhanden,<br />

muss gegen Thrombosebildung<br />

behandelt werden.<br />

In welcher Form erfolgt die<br />

Rehabilitation nach dem Aufenthalt<br />

auf der Stroke Unit?<br />

Im Idealfall geht der Patient<br />

nach fünf Tagen ges<strong>und</strong> nach<br />

Hause. Das ist zwar selten, bei<br />

ca. 15% der Patienten, aber<br />

doch der Fall. In der Regel verbringt<br />

der Patient allerdings<br />

einige Zeit auf der neurologischen<br />

Station oder auf einer<br />

Frührehabilitationsstation. Vor<br />

der Verlegung muss der Patient<br />

stabil sein <strong>und</strong> die Ursachenforschung<br />

abgeschlossen. Mit<br />

Hilfe einer Übergangsrehabilitation<br />

wird forciert mit dem<br />

Patienten gearbeitet, um mög-<br />

lichst viele – durch die Erkrankung<br />

entstandene – Schädigungen<br />

zu beseitigen.<br />

Wann sollte die Rehabilitation<br />

in einem speziellen Zentrum<br />

begonnen werden?<br />

Das ist individuell sehr verschieden<br />

<strong>und</strong> hängt auch vom<br />

Schweregrad des Schlaganfalls<br />

<strong>und</strong> den Ressourcen des Patienten<br />

ab. Der Zeitraum beträgt<br />

aber in Etwa zwei bis<br />

sechs Wochen ab Eintritt des<br />

Akutereignissese. Wichtig ist:<br />

90 Prozent aller PatientInnen,<br />

die sich in eine Rehabilitationseinrichtung<br />

begeben, verbessern<br />

ihre Fähigkeiten auch.<br />

Aber auch nach Beendigung<br />

des Rehabilitationsaufenthaltes<br />

sollten Physio-, Logo- <strong>und</strong> Ergotherapie<br />

ambulant fortgesetzt<br />

werden. Das kann durchaus<br />

bis zu 18 Monate nach dem<br />

Akutereignis notwendig sein.<br />

Die Top-10-Stroke-Unit-Zentren in Österreich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Wien<br />

Otto-Wagner-Spital<br />

Baumgartner Höhe 1<br />

1140 Wien<br />

Tel.: 01/910 60-0<br />

http://www.wienkav.at/kav/ows/<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Heinrich Binder<br />

Gründungsmitglied, Vorstandsmitglied sowie<br />

Präsident der Österreichischen Gesellschaft für<br />

Neurorehabilitation (ÖGNR). Schwerpunkt: besonders<br />

schwere neurologische/neuropsychologische Erkran -<br />

kungen sowie invasive Rehabilitationsmethoden.<br />

Für die Diagnosen steht das modern ausgestattete<br />

neurophysiologische, neurosonologische<br />

<strong>und</strong> neuropsychologische Labor zur<br />

Verfügung. An Therapien werden sowohl medikamentöse<br />

Behandlungen als auch Physio<strong>und</strong><br />

Ergotherapie, Logopädie etc. angeboten.<br />

Ein Schwerpunkt im Otto-<br />

Wagner-Spital liegt auf der<br />

Frührehabilitation sowohl im<br />

stationären Bereich als auch in<br />

der Tagesklinik.<br />

Aufnahmen/Jahr 2591 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 Betten 4 ÄrztInnen 19 [6] Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 99 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 26,92 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Niederösterreich<br />

Landesklinikum Amstetten<br />

Krankenhausstraße 21<br />

3300 Amstetten<br />

Tel.: 07472/604-00<br />

http://www.amstetten.lknoe.at<br />

Prim. a.o. Univ.-Prof. DDr. Susanne Asenbaum-<br />

Nan, MBA<br />

Leiterin der Stroke Unit. Klinische Spezialgebiete:<br />

Multiple Sklerose, Bewegungsstörungen,<br />

Neurorehabilitation <strong>und</strong> Neuroimaging.<br />

An der Stroke Unit wird die transkranielle<br />

Dopplersonografie[5] <strong>und</strong> Emboliedetektion<br />

bzw. ein PDF-Screening bei RisikopatientInnen<br />

mit (Verdacht auf) Schlaganfall durchgeführt.<br />

In der Akutneurologie können<br />

zusammen mit Internisten,<br />

Anästhesisten, Radiologen <strong>und</strong><br />

Gefäßchirurgen auch schwere<br />

Fälle von Schlaganfällen in dieser<br />

Region behandelt werden.<br />

Aufnahmen/Jahr 613 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 Betten 4 ÄrztInnen 7 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 20 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 6,1 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Burgenland<br />

Landeskrankenhaus Oberwart<br />

Dornburggasse 80<br />

7400 Oberwart<br />

Tel.: 05 7979-32000<br />

http://www.krages.at<br />

Prim. Dr. Marc Rus<br />

Vorstand der Neurologischen Abteilung; Facharzt für<br />

Neurologie <strong>und</strong> Psychiatrie.<br />

An der Station werden überwiegend akute<br />

neurologische Erkrankungen therapiert.<br />

Neben den Ärzten <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>personal ergänzen<br />

Physio- <strong>und</strong> Ergotherapie, Logopädie <strong>und</strong><br />

Neuropsychologie das Team.<br />

Durch Aufklärungsarbeit wird die<br />

Bevölkerung auf Symptome des<br />

Schlaganfalls sensibilisiert, um<br />

die Zeitspanne zur Therapie kurz<br />

zu halten <strong>und</strong> damit Beeinträchtigungen<br />

zu vermindern.<br />

Aufnahmen/Jahr 462 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 Betten 4 ÄrztInnen 11 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 28 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 6 Spitalstyp öffentlich<br />

68 smartguide GESUNDHEIT<br />

Aufnahmen / Jahr: Schlaganfall / Hirngefäßkrankheiten, Jahresdaten 2012 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr: 24/7 = 24 St<strong>und</strong>en 7 Tage die Woche: immer anwesend bzw. jederzeit verfügbar sein müssen Fachärzte im Bereich<br />

Neurologie u. Innere Medizin; Computertomographie, Ultraschall-Untersuchung <strong>und</strong> Labor sowie bestimmte Untersuchungen wie z.B. Angiographie oder MR-Angiographie.[1] *) Angaben beziehen sich auf den Bereich<br />

Intensivbetreuung Neurologie / Stroke-Unit ÖGSF: Österreichische Schlaganfall-Gesellschaft ÖAK: Österreichische Ärztekammer


REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

NORD:<br />

Oberösterreich<br />

Oberösterreichische Landes-<br />

Nervenklinik Wagner-Jauregg Linz<br />

Wagner-Jauregg-Weg 15<br />

4020 Linz, Donau<br />

Tel.: 050 554/62-0<br />

http://www.wagner-jauregg.at<br />

Univ.-Doz. Dr. Hans-Peter Haring<br />

Leiter der Stroke Unit. Facharzt für Neurologie <strong>und</strong><br />

neurologische Intensivmedizin; 100 Publikationen <strong>und</strong><br />

mehr als 300 Vorträge. Präsident der ÖGSF.<br />

Das Spektrum umfasst die engmaschige Überwachung<br />

der Vitalparameter. Die diagnostische<br />

Abklärung <strong>und</strong> therapeutische Intervention<br />

erfolgt durch die 24-stündige Verfügbarkeit<br />

von CT, MRI, Perfusions-MRI, Angiografie,<br />

Röntgen, Labor <strong>und</strong> Neurochirurgie.<br />

Die Stroke-Unit-Klinik ist sowohl<br />

aus technischer wie auch ärztlicher<br />

Sicht auf die Versorgung<br />

von selbst akut lebensbedrohlichen<br />

Notfallsituationen ausgerichtet.<br />

Aufnahmen/Jahr 660 [4] Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 Betten 84 ÄrztInnen 21 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 70 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5,8 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

NORD:<br />

Salzburg<br />

Christian-Doppler-Klinik Salzburg -<br />

Universitätsklinikum der PMU<br />

Ignaz-Harrer-Straße 79, 5020 Salzburg<br />

Tel.: 0662/4483-2004<br />

http://www.salk.at/Christian-Doppler-<br />

Klinik.html<br />

Prim. Univ.-Prof. Mag. Dr. Eugen Trinka<br />

Leiter der Intensivbetreuung (Neurologie)-Stroke Unit.<br />

Facharzt für Neurologie <strong>und</strong> Psychiatrie;<br />

Schwerpunkte u. a. in Akut- <strong>und</strong> Langzeitbehandlung<br />

von Epilepsie, neurophysiologische Akutdiagnostik,<br />

akute Bewusstseinsstörungen.<br />

Der Schwerpunkt liegt auf der Akuttherapie<br />

des frischen Schlaganfalles mit Akutintervention<br />

beider Therapieformen: Lysetherapie<br />

(medikamentös) sowie Katheterbehandlung<br />

mittels Stent. Ebenso werden Eingriffe durch<br />

Coiling [3] durchgeführt.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit<br />

der Paracelsus Medizinischen<br />

Privatuniversität sind neben der<br />

Versorgung der PatientInnen<br />

auch Voraussetzungen für<br />

Forschung <strong>und</strong> Lehre gegeben.<br />

Aufnahmen/Jahr 1354 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 Betten 14 ÄrztInnen 4 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 10 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2,5 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Steiermark<br />

Landesnervenklinik Sigm<strong>und</strong> Freud<br />

Graz (LSF)<br />

Wagner-Jauregg-Platz 1<br />

8053 Graz-Neuhart<br />

Tel.: 0316/2191-0<br />

http://www.lsf-graz.at<br />

Prim. Dr. Franz Stefan Höger<br />

Zertifikate <strong>und</strong> Diplome für mehrere zusätzliche<br />

Fachausbildungen; Präsident der MS-Gesellschaft<br />

Burgenland <strong>und</strong> Vorstandsmitglied der österreichischen<br />

MS-Gesellschaft. Schaffung der ersten Stroke<br />

Unit im Burgenland 2006.<br />

Zur Behandlung stehen moderne diagnostische<br />

Möglichkeiten wie Labor, Ultraschall der<br />

Halsgefäße <strong>und</strong> Computertomografie sowie<br />

MR-Bef<strong>und</strong>ung, Schluckdiagnostik <strong>und</strong><br />

Neuropsychologie zur Verfügung.<br />

Die Neurologische Abteilung<br />

genießt aufgr<strong>und</strong> ihrer über<br />

30-jährigen Erfahrung in der<br />

Betreuung von<br />

SchlaganfallpatientInnen einen<br />

ausgezeichneten Ruf.<br />

Aufnahmen/Jahr 918 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 Betten 5 ÄrztInnen19 [ 7] Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 83 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 18 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Steiermark<br />

Landeskrankenhaus Bruck an der<br />

Mur<br />

Tragösser Straße 1<br />

8600 Bruck an der Mur<br />

Tel.: 03862/895-0<br />

http://www.lkh-bruck.at<br />

Prim. Priv.-Doz. Dr. Michael Feichtinger<br />

Seit 2013 Leiter der Neurologischen Abteilung.<br />

Privatdozent-Befugnis seit 2007.<br />

(keine weiteren Informationen verfügbar)<br />

Die Neurologische Abteilung verfügt zusätzlich<br />

über eine Intensiveinheit im interdisziplinären<br />

Bereich <strong>und</strong> bietet die notwendigen<br />

Diagnosesysteme sowie Magnetresonanz-/<br />

Computertomografie an.<br />

Anerkanntes medizinisches wie<br />

technisches Behandlungsniveau.<br />

Operative Interventionen werden<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

Neurochirurgischen Klinik Graz<br />

durchgeführt.<br />

Aufnahmen/Jahr 770 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 Betten 4 ÄrztInnen 14 [8 ] Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 12 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 8,16 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Kärnten<br />

Klinikum – Klagenfurt am<br />

Wörthersee (LKH Klagenfurt)<br />

Feschnigstraße 11<br />

9020 Klagenfurt<br />

Tel.: 0463/538-0<br />

http://www.lkh-klu.at<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Joerg R. Weber<br />

Vorstand der Neurologischen Abteilung<br />

Zusätzlich zu Intensivbehandlung, Stroke Unit,<br />

Frührehabilitation <strong>und</strong> einem interdisziplinären<br />

Behandlungsteam stehen als<br />

Interventions- <strong>und</strong> Therapiemöglichkeiten<br />

Thrombolyse, mechanische Rekanalisation,<br />

Stenting, Coiling etc. zur Verfügung.<br />

Durch die Kampagne<br />

„Schlaganfall ist Notfall“ hat<br />

die Neurologische Abteilung<br />

maßgeblich zu Aufklärung über<br />

die optimale Behandlungskette<br />

bei Schlaganfällen beigetragen.<br />

Aufnahmen/Jahr 1077 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 Betten 6 ÄrztInnen 27[ 9 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 7 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 13,8 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

WEST:<br />

Tirol<br />

Bezirkskrankenhaus Kufstein<br />

Endach 27<br />

6330 Kufstein<br />

Tel.: 05372/6966-0<br />

http://www.bkh-kufstein.at<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Klaus Berek<br />

Abteilungsleitung Stroke Unit. ÖAK-Diplome für<br />

Geriatrie, Klinischer Prüfarzt u. Palliativmedizin; ÖÄK-<br />

Zertifikate für EEG <strong>und</strong> Notarzt<br />

Bereits seit 10 Jahren steht hier eine eigene<br />

Stroke Unit zur Verfügung, um die intensive<br />

Versorgung zu gewährleisten. In der Akutphase<br />

wird die Möglichkeit zur Therapie mit<br />

der logopädischen Abteilung angeboten, um<br />

Beeinträchtigungen zu vermeiden.<br />

Dank moderner Behandlungsmethoden<br />

ist der Aufenthalt im<br />

stationären Bereich meist kurz;<br />

die Fachärzte können auf neueste<br />

technische Geräte zurückgreifen.<br />

Aufnahmen/Jahr 691 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 Betten 4 ÄrztInnen 5 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 18 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 6,3 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

WEST:<br />

Vorarlberg<br />

Landeskrankenhaus Feldkirch<br />

Carinagasse 47<br />

6800 Feldkirch<br />

Tel.: 05522/303-0<br />

http://www.lkhf.at<br />

Prim. Dr. Werner Philipp<br />

Leiter Institut für Akutneurologie <strong>und</strong> Schlaganfall<br />

(IANS); u. a. Zertifikat der National Institutes of<br />

Health Stroke Scale. Vorstandsmitglied einschlägiger<br />

Gesellschaften in Österreich <strong>und</strong> Europa<br />

Ein Schwerpunkt in der Therapie liegt im<br />

Bereich Frührehabilitation <strong>und</strong><br />

Schluckabklärung, wofür ein eigenes Team an<br />

Physio- <strong>und</strong> ErgotherapeutInnen <strong>und</strong><br />

Logopädinnen zur Verfügung steht.<br />

Seit dem Frühjahr 2014 ist hier<br />

die erste Stroke Unit Vorarlbergs<br />

eingerichtet. Nun werden<br />

Akuttherapien <strong>und</strong><br />

Akutuntersuchungen r<strong>und</strong> um<br />

die Uhr angeboten.<br />

Aufnahmen/Jahr 175 [2 Versorgung r<strong>und</strong> um die Uhr 24/7 Betten 14 ÄrztInnen 6 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 12 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5,24 Spitalstyp öffentlich<br />

[1] Quelle: Öffentliches <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sportal Österreichs (www.ges<strong>und</strong>heit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/Stroke_Unit_LN.html) [2] Zeitraum 1-10/2013 [3] vgl. http://www.medizinfo.de/schlaganfall/aneurysma6.htm [4] Daten für<br />

Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg gelten für Abteilung Neurologie gesamt [5] Transkranielle Dopplersonographie: Mobile Methode zum Auffinden von Gefäßverengungen innerhalb des Schädels <strong>und</strong> zur Beurteilung der Blutversorgung<br />

des Gehirns. (http://www.klinikum-stuttgart.de/kliniken-institute-zentren/kliniken/bh/neurologische-klinik/leistungsspektrum/neurologische-ultraschalldiagnostik.html) [6] Daten Ärzte / Dipl. <strong>Pflege</strong>personal / Aufenthaltsdauer: für neurologisches<br />

Zentrum gesamt [7] Daten Ärzte/Dipl. <strong>Pflege</strong>personal <strong>und</strong> Aufenthaltsdauer für Neurologie gesamt [8] Daten Ärzte <strong>und</strong> Aufenthaltsdauer für Neurologie gesamt [9] Daten Ärzte <strong>und</strong> Aufenthaltsdauer für Neurologie gesamt<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

69


BRUSTKREBS<br />

Panik<br />

ist nicht angesagt<br />

Wer die Diagnose Mammakarzinom erhält, will begreiflicherweise alles tun, um wieder<br />

ges<strong>und</strong> zu werden. Univ.-Prof. Dr. Michael Gnant rät allerdings zu größtmöglicher<br />

Gelassenheit – <strong>und</strong> dem Einholen einer zweiten Meinung.<br />

Eine Brustkrebsoperation<br />

ist nie akut“, hält Michael<br />

Gnant, Präsident<br />

der Austrian Breast and Colon<br />

Cancer Study Group (ABCSG:<br />

www.abcsg.at) fest. „Bis endgültige<br />

Entscheidungen über<br />

die richtige Therapie getroffen<br />

werden müssen, hat die Patientin<br />

jedenfalls die eine oder andere<br />

Woche Zeit.“ Der Chirurg,<br />

der an der Wiener Medizinischen<br />

Universität tätig ist, hält<br />

den „richtigen Plan“ für den<br />

besseren Weg als den „schnellen<br />

Plan“, wenn die Diagnose<br />

Brustkrebs gestellt worden ist.<br />

„Jede Patientin sollte auch unbedingt<br />

eine zweite Meinung<br />

einholen, sich erk<strong>und</strong>igen, wo<br />

Vorgehen bei<br />

der Diagnose<br />

eines Tumors:<br />

1. Tastuntersuchung durch<br />

die Ärztin/den Arzt<br />

2. Mammografie<br />

3. Ultraschalluntersuchung<br />

4. Gewebeentnahme aus<br />

dem Knoten (Biopsie)<br />

zur genaueren histologischen<br />

Untersuchung<br />

des Gewebes<br />

n Mittels regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen kann ein Tumor in der<br />

Brust früh entdeckt werden, <strong>und</strong> die Chancen auf Heilung sind heute so<br />

hoch wie nie zuvor.<br />

sie sich am besten behandeln<br />

lassen soll, <strong>und</strong> sich genügend<br />

Zeit nehmen, um alle für sie<br />

wichtigen Fragen zu klären.“<br />

Kein Todesurteil<br />

Brustkrebs ist – zumindest in<br />

Österreich – heute in 80 Prozent<br />

der Fälle kein Todesurteil<br />

mehr. Die Früherkennung hat<br />

dazu nicht wenig beigetragen:<br />

„Je früher ein Tumor erkannt<br />

wird, desto eher können wir<br />

rechtzeitig eingreifen <strong>und</strong> eine<br />

Heilung bewirken“. Die Früherkennung<br />

stellt den ersten<br />

Schritt auf dem Weg zu einer<br />

State-of-the-Art-Behandlung<br />

dar. ExpertInnen raten heute<br />

zu einer Basismammografie ab<br />

dem 40. Lebensjahr. Ab dem<br />

45. Geburtstag sollte jährlich<br />

eine Durchleuchtung der Brust<br />

durchgeführt werden.<br />

Wenn bei der Mammografie<br />

eine verdächtige Struktur gef<strong>und</strong>en<br />

wird, wird meist mit<br />

einer Feinnadelbiopsie, unter<br />

örtlicher Betäubung, eine Gewebeprobe<br />

genommen <strong>und</strong><br />

histologisch untersucht. Ist der<br />

Bef<strong>und</strong> positiv, liegt also ein<br />

bösartiger Tumor vor, gilt es,<br />

die nächsten Behandlungsschritte<br />

zu planen.<br />

Tumor entfernen<br />

„Wenn der Tumor sehr früh<br />

gef<strong>und</strong>en wurde, steht am Anfang<br />

der Behandlung üblicherweise<br />

die operative Entfernung<br />

des veränderten Gewebes“, erläutert<br />

Gnant. Auch der dem<br />

Tumor nächstgelegene Lymphknoten<br />

wird bei der Tumorentfernung<br />

entnommen <strong>und</strong><br />

unter dem Mikroskop untersucht:<br />

Dieser Lymphknoten<br />

wird als Sentinel (Wächter) bezeichnet.<br />

Finden sich in ihm<br />

keine Tumorzellen, müssen<br />

auch keine weiteren Lymphknoten<br />

entfernt werden, was<br />

die Folgen des chirurgischen<br />

Eingriffs minimiert. Je nach<br />

Tumorart wird die Patientin<br />

danach meist weiteren – vorbeugenden<br />

– Bestrahlungen<br />

<strong>und</strong> medikamentösen Therapien<br />

unterzogen.<br />

Ist der Tumor bei Diagnosestellung<br />

zu groß für eine brust -<br />

erhaltende Operation, wird zuerst<br />

eine medikamentöse Behandlung,<br />

die neoadjuvante<br />

Therapie durchgeführt. Diese<br />

kann mit Hilfe von Chemotherapie,<br />

Antikörperbehandlung<br />

<strong>und</strong>/oder Immuntherapie<br />

erfolgen. Auch dies hängt von<br />

der Art des Tumors ab. Wenn<br />

sich der Tumor verkleinert hat,<br />

wird operiert – <strong>und</strong> die Brust<br />

Fotos: Fotolia/Tylor Olsen; beigestellt<br />

70 smartguide GESUNDHEIT


Univ.-Prof. Dr.<br />

Michael Gnant<br />

Leiter des Brustges<strong>und</strong>heitszentrums<br />

am Wiener AKH <strong>und</strong> Chef der<br />

österreichweit größten Studiengruppe<br />

zu dieser Krebsform<br />

dabei heutzutage in 90 Prozent<br />

erhalten. „Verstümmelnde<br />

Brustamputationen müssen in<br />

Österreich zum Glück meist<br />

nicht mehr durchgeführt werden“,<br />

so Gnant.<br />

Schlüssel-Schloss-Prinzip<br />

„Am häufigsten erkranken<br />

Frauen an einem hormorezep -<br />

torpositiven Mammakarzinom“,<br />

berichtet ABCSG-Präsident<br />

Gnant. Auf der Tumoroberfläche<br />

befinden sich – wie<br />

Schlüssellöcher – sogenannte<br />

Rezeptoren, an denen bestimmte<br />

körpereigene Substanzen,<br />

wie etwa Hormone (wie<br />

Schlüssel), andocken können.<br />

Bei einem hormonrezeptorpositiven<br />

Karzinom besetzen –<br />

nach der Tumorentfernung –<br />

bestimmte Medikamente, wie<br />

etwa antihormonelle Therapien,<br />

möglicherweise übrig gebliebene<br />

Tumorzellen <strong>und</strong> unterbrechen<br />

somit das Tumorwachstum.<br />

„Diese Zellen können<br />

mikroskopisch klein sein“,<br />

sagt Gnant: „Deshalb macht es<br />

in vielen Fällen Sinn, nach der<br />

Operation eine Bestrahlung<br />

durchzuführen, um noch vorhandene<br />

Mikrometastasen abzutöten<br />

<strong>und</strong>/oder über einen<br />

bestimmten Zeitraum Medikamente<br />

zu verabreichen, um<br />

ein neues Wachstum zu verhindern.“<br />

Operation im<br />

zertifizierten Zentrum<br />

In Österreich wird das Mammakarzinom<br />

mittlerweile in<br />

über 60 Prozent in zertifizierten<br />

Brustkrebszentren behandelt.<br />

Achtzehn Zentren stehen derzeit<br />

zur Behandlung des Mammakarzinoms<br />

zur Verfügung –<br />

<strong>und</strong> die Zertifzierung aller Zentren<br />

ist auf dem Weg. Wichtigstes<br />

Prinzip in einem Brustzentrum<br />

ist die Multidisziplinarität.<br />

„Brustkrebstherapie erfolgt<br />

heute im besten Fall innerhalb<br />

eines multidisziplinären<br />

Teams“, weiß Gnant. Zu einem<br />

solchen Team, das sich in<br />

jedem zertifizierten Brustzentrum<br />

findet, gehören InternistInnen,<br />

ChirurgInnen, PathologInnen<br />

(die entnommenes<br />

Gewebe untersuchen), Gynä-<br />

kologInnen, StrahlentherapeutInnen,<br />

RadiologInnen, PsychologInnen,<br />

SozialarbeiterInnen,<br />

ErnährungsberaterInnen<br />

<strong>und</strong> SeelsorgerInnen .<br />

Ist die primäre Behandlung abgeschlossen,<br />

folgt der letzte Teil<br />

einer State-of-the-Art-Brustkrebsbehandlung<br />

– die Nachsorge.<br />

„Je nach Tumorart wird<br />

dabei ein risikoadaptiertes<br />

Schema zum Einsatz kommen,<br />

um ein Wiederauftreten der Erkrankung<br />

so früh wie möglich<br />

zu erkennen“, erläutert Brustkrebsspezialist<br />

Michael Gnant:<br />

„Dieses besteht aus Besprechungen,<br />

Untersuchungen<br />

<strong>und</strong>/oder apparativer Diagnostik.“<br />

Abschließend rät der Spezialist<br />

zu Ruhe: „Wenn Sie die<br />

Diagnose Brustkrebs erhalten,<br />

holen Sie bitte eine zweite Meinung<br />

ein – <strong>und</strong> begeben Sie<br />

sich zur Behandlung in ein zertifiziertes<br />

Brustzentrum.“<br />

Die Top-10-Brustges<strong>und</strong>heitszentren in Österreich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Wien<br />

Krankenhaus Hietzing<br />

Wolkersbergenstraße 1<br />

1130 Wien<br />

Tel.: 01/801 10-2294<br />

www.wienkav.at/kav/khr/<br />

Univ.-Doz. Dr. Christian Peters-Engl<br />

Facharzt für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe; wird von<br />

Patientinnen als sehr einfühlsam, genau, herzlich,<br />

humorvoll <strong>und</strong> als ausgewiesener Experte bezeichnet.<br />

Schwerpunkte: Mammakarzinom<br />

christian.peters-engl@wienkav.at<br />

Mammazertifikat der Österreichischen<br />

Röntgengesellschaft. Zertifiziert durch die<br />

Österreichische Zertifizierungskommission.<br />

Aufnahmen/Jahr 271 Betten 54 ÄrztInnen 24 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 48 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4,7 Spitalstyp öffentlich<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Eines der größten österreichischen<br />

Brustzentren mit viel<br />

Expertise.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Wien<br />

St. Josef Krankenhaus<br />

Auhofstraße 189, 1130 Wien<br />

Tel.: 01/878 44-82000<br />

http://www.sjkwien.at/index_html?sc=970249015<br />

office@sjkwien.at<br />

OA Dr. Ulrich Schmidbauer<br />

Facharzt für Chirurgie, ärztlicher Leiter des St. Josef-<br />

Krankenhauses seit 2010; hohes Maß an Expertise<br />

<strong>und</strong> Menschlichkeit sowie starkes Interesse an<br />

Qualitätssicherung.<br />

bgz@sjk-wien.at<br />

zertifiziert nach ProCum-Cert[ 18] seit 2012.<br />

Das Brustges<strong>und</strong>heitszentrum verfügt über<br />

eine speziell ausgebildete Breast Care Nurse<br />

<strong>und</strong> wird bei der Durchführung klinischer<br />

Studien von einer Datenmanagerin unterstützt.<br />

Aufnahmen/Jahr 233 Betten 10–15 ÄrztInnen 12 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 26 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4 Spitalstyp öffentlich<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Neben der technischen Ausstattung<br />

auf dem letzten Stand<br />

wird hier besonders auf einen<br />

liebevollen <strong>und</strong> würdigen Umgang<br />

mit den Patientinnen wert<br />

gelegt.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Wien<br />

Allgemeines Krankenhaus der Stadt Univ.-Prof. Dr. Christian Singer<br />

Wien Währinger Gürtel 18-20, 1090 Facharzt für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe, forscht in<br />

Wien Tel.: 01/40 400-2804 www.meduniwien.ac.at/brust.cc<br />

der Arbeitsgruppe Brustkrebs am AKH; zahlreiche wis-<br />

der ABCSG[17] intensiv zum Thema Brustkrebs, Leiter<br />

brustges<strong>und</strong>heit-frauenheilk<strong>und</strong>e@meduniwien.ac.asenschaftliche<br />

Artikel <strong>und</strong> Bücher zum<br />

Mammakarzinom<br />

Größtes Brustges<strong>und</strong>heitszentrum Österreichs,<br />

zertifiziert nach ISO 9001:2000 seit 2006, seither<br />

regelmäßig erfolgreiche Rezertifizierung.<br />

Umfassenden Versorgung aller Aspekte des<br />

Mammakarzinoms.<br />

Aufnahmen/Jahr 698 Betten 28 ÄrztInnen 12 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 6 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2 Spitalstyp öffentlich<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Intensive Forschungstätigkeit<br />

ermöglicht den Patientinnen<br />

neue Therapien schon Jahre vor<br />

der allgemeinen Zulassung zu<br />

erhalten.<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

71


BRUSTKREBS<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

NORD:<br />

Oberösterreich<br />

Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Schwestern Linz<br />

Seilerstätte 4, 4010 Linz,<br />

Tel.: 0732/7677-6100<br />

www.brust-ges<strong>und</strong>heitszentrum.at<br />

OA Privatdozent DDr. Michael Knauer<br />

Facharzt für Chirurgie. Mehrfache Auszeichnungen für<br />

herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus dem<br />

Bereich Brustkrebs. Mitglied der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Chirurgische Onkologie<br />

Zentrum seit 2005, Zertifizierung nach Onko-<br />

Zert[15] <strong>und</strong> ISO 2001[16], laufende Teilnahme<br />

an wissenschaftlichen Studien, derzeit über 900<br />

Patientinnen in Studien, Diagnose innerhalb von<br />

vier Tagen, Operation innerhalb von zwei Wochen.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Eines der ersten Brustzentren in<br />

Österreich, alles an einem<br />

Standort, eigene Breast-Care-<br />

Nurses, ganzheitliches<br />

Betreuungsangebot.<br />

Aufnahmen/Jahr 679 Betten 24 ÄrztInnen 4 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 4 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

NORD:<br />

Salzburg<br />

Salzburger Universitätskliniken,<br />

Brustzentrum Salzburg<br />

Müllner Hauptstraße 48, 5020 Salzburg<br />

Tel.: 0662/4482-2570<br />

http://www.salk.at/692.html<br />

b.funke@salk.at<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Thorsten Fischer<br />

leitet seit Oktober 2011 die Universitätsklinik für Frauenheilk<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Geburtshilfe <strong>und</strong> die Universitätsklinik<br />

für Spezielle Gynäkologie mit dem Brustzentrum<br />

Salzburg. Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische<br />

Onkologie (AGO)<br />

Seit mehreren Jahren „Center of Excellence“<br />

für Diagnostik <strong>und</strong> Therapie des<br />

Mammakarzinoms. Seit November 2004 zertifiziert<br />

durch die Deutsche Krebsgesellschaft<br />

<strong>und</strong> nach DIN EN ISO 9001:2000 des TÜV[14]<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Eines der ersten Zentren, das<br />

die intraoperative Bestrahlung<br />

einführte, um eventuell vorhandene<br />

Mikrometastasen zu zerstören.<br />

Aufnahmen/Jahr 719 Betten 125 ÄrztInnen 31 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 108 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4,08 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

SÜD:<br />

Steiermark<br />

Spitalsverb<strong>und</strong> Landeskrankenhaus<br />

Judenburg-Knittelfeld<br />

Oberweggasse 18<br />

8750 Judenburg<br />

Tel.: 03572/825 60-0<br />

http://www.lkh-judenburg.at<br />

Prim. Dr. Peter W. Klug<br />

Abteilungsleitung<br />

DW 3246, peter.klug@kages.at<br />

Brustambulanz DW 3353<br />

OA Dr. Erich Vajda, OA Dr. Andrea Janz<br />

Eigenes Qualitätsmanagement im Haus zur<br />

Sicherung der Qualitätsstandards<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Sämtliche therapeutische<br />

Schritte werden individuell auf<br />

die einzelne Patientin abgestimmt.<br />

Aufnahmen/Jahr 42 Betten 24 ÄrztInnen 16 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 26 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3,35 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

SÜD:<br />

Kärnten<br />

Krankenhaus Spittal/Drau<br />

Billrothstraße 1<br />

9800 Spittal an der Drau<br />

Tel.: 04762/622-0<br />

http://www.khspittal.com<br />

Prim. Dr. Gerald Rauter<br />

Abteilungsleitung Gynäkologie<br />

Onkologie der Abteilung für Innere Medizin unter der<br />

Leitung OA Dr. Elmar Krassnitzer<br />

onkologie@khspittal.com<br />

Qualitätsmanagement-Zertifikat nach ISO<br />

9001:2008<br />

Durch die onkologische Station im KH<br />

Spittal/Drau können Krebspatienten des<br />

Oberkärntner Raumes wohnortnah versorgt<br />

werden.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Jeder Patient wird fachübergreifend,<br />

persönlich <strong>und</strong> rasch<br />

behandelt, ohne weite Wege in<br />

andere Bezirkskrankenhäuser<br />

auf sich nehmen zu müssen.<br />

Aufnahmen/Jahr 20 Betten 25 ÄrztInnen 12 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 18 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3,4 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

WEST:<br />

Tirol<br />

A.ö. Bezirkskrankenhaus Lienz<br />

Emanuel von Hibler-Straße 5<br />

9900 Lienz<br />

Tel.: 04852/606/680<br />

http://kh-lienz.at/kh-lienz<br />

brustzentrum.osttirol@kh-lienz.at<br />

OÄ Dr. Birgit Volgger<br />

Fachärztin für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe, Leiterin<br />

der Arbeitsgemeinschaft gynäkologische Onkologie<br />

AGO, Mitarbeit an internationalen wissenschaftlichen<br />

Studien zum Thema Brustkrebs<br />

Enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen<br />

Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe. Eigene<br />

Breast-Care-Nurses. Enge Kooperation mit<br />

dem Brustkrebszentrum Tirol der Universitätsklinik<br />

für Frauenheilk<strong>und</strong>e Innsbruck. Wöchentliches,<br />

interdisziplinäres Tumorboard[7]<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Durch die enge Kooperation mit<br />

der Universitätsklinik Innsbruck<br />

können auch komplizierte Fälle<br />

kompetent behandelt <strong>und</strong><br />

betreut werden.<br />

Aufnahmen/Jahr 160 Betten 22 ÄrztInnen 10 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 25 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4,6 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

WEST:<br />

Tirol<br />

Univ.-Klinik für Frauenheilk<strong>und</strong>e<br />

Anichstraße 35<br />

6020 Innsbruck<br />

Tel.: 0512/504-23075<br />

http://www.brustges<strong>und</strong>heitzentrum.at/<br />

brust.ambulanz@uki.at<br />

Univ.-Prof. Dr. Christian Marth<br />

Facharzt für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe, Präsident<br />

der AGO, ENGOT[8]<br />

Univ.-Prof. Dr. Werner Jaschke<br />

Facharzt für Radiologie, Präsident der Österreichischen<br />

Röntgengesellschaft, mehr als 200 Publikationen<br />

Erstes österreichisches Brustzentrum mit European<br />

Cancer Care Certification[9]; Zertifiziert<br />

durch die Österreichische Zertifizierungskommission<br />

[10]; ESGO[11]-Akkreditierung als Europäisches<br />

Zentrum für Gynäkologische Onkologie;<br />

Zertifiziertes Risk-Management-System.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Universitätsspital, intensive<br />

Beteiligung an wissenschaftlichen<br />

Studien. Kompetente<br />

Betreuung durch eigens ausgebildete<br />

Breast-Care-Nurses.<br />

Aufnahmen/Jahr 1202 Betten 109 ÄrztInnen 56 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 91 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4,5[13] Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

WEST:<br />

Vorarlberg<br />

A.ö. KH der Stadt Dornbirn<br />

Lustenauer Straße 4<br />

6853 Dornbirn<br />

Tel.: 05572/303/1516<br />

http://krankenhaus.dornbirn.at<br />

brustzentrum@dornbirn.at<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Walter Neunteufel<br />

FA für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />

Spezialist für Erkrankungen der weiblichen Brust<br />

Unterrichtet an der European Academy of Senology[1]<br />

Mitinitiator der Zertifizierung von Brustzentren in<br />

ganz Österreich<br />

Multidisziplinäres Brustzentrum für<br />

R<strong>und</strong>umversorgung der Patientin<br />

Eigene Breast-Care-Nurse<br />

Intensive Teilnahme an nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

wissenschaftlichen Studien<br />

2010 Gewinnerin des PRIMA-Awards[2]<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Sehr engagiertes Team, wurde<br />

als eines der ersten österreichischen<br />

Brustkrebszentren zertifiziert.<br />

Aufnahmen/Jahr 160 Betten 20 ÄrztInnen 12 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 14 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4 Spitalstyp öffentlich<br />

72 smartguide GESUNDHEIT


Prostatakrebs-Therapie<br />

Jährliche Vorsorgeuntersuchung<br />

ab 45<br />

Unter UrologInnen ist die Bestimmung des<br />

Prostataspezifischen Antigens (PSA) mittlerweile<br />

unumstritten. Um die Verdachtsdiagnose<br />

zu erhärten, muss zudem eine transrektale<br />

Prostatabiopsie durchgeführt werden.<br />

Fotos: Fotolia; beigestellt<br />

Eine PSA-Wert-Bestimmung<br />

mit dem 40. Lebensjahr<br />

ist sinnvoll,<br />

weil wir damit einen Basiswert<br />

ermitteln können“, hält Oberarzt<br />

Dr. Andreas Sommerhuber<br />

vom Prostatazentrum am<br />

Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Schwestern in Linz fest.<br />

„Ab dem 45. Lebensjahr sollte<br />

jährlich eine Vorsorgeuntersuchung<br />

mit Bestimmung des<br />

PSA-Wertes durchgeführt werden.“<br />

Die PSA-Wert-Bestimmung<br />

allein kann allerdings<br />

nicht als ausschlaggebendes diagnostisches<br />

Instrument herangezogen<br />

werden. „Zusätzlich<br />

muss natürlich eine rektale<br />

Prostatauntersuchung durchgeführt<br />

werden“. Ist der PSA-<br />

Wert erhöht <strong>und</strong>/oder wird bei<br />

der rektalen Prostatauntersuchung<br />

ein Knoten getastet,<br />

muss eine transrektale Gewebeentnahme<br />

durchgeführt<br />

werden, um festzustellen, ob<br />

tatsächlich ein Prostatakarzinom<br />

vorliegt.<br />

Wird ein bösartiger Tumor der<br />

Prostata diagnostiziert, spielen<br />

zwei Faktoren eine wichtige<br />

Rolle: Die TNM-Klassifizierung<br />

<strong>und</strong> der Gleason-Score. Die<br />

TNM-Klassifizierung gibt darüber<br />

Auskunft, in welche Risikoklasse<br />

der betroffene Patient<br />

einzuordnen ist. Ein niedriger<br />

TNM-Score steht auch für ein<br />

niedriges Risiko. „Beim Low-<br />

Risk-Patienten ist der Tumor<br />

auf die Prostata beschränkt, der<br />

PSA-Wert liegt unter zehn <strong>und</strong><br />

der Gleason-Score unter sieben“,<br />

erklärt Sommerhuber:<br />

„Ein high risk-Patient weist einen<br />

PSA-Wert über 20 <strong>und</strong> einen<br />

Gleason-Score zwischen<br />

acht <strong>und</strong> zehn auf.“<br />

Wie aggressiv ist der Tumor?<br />

Mit dem Gleason-Score dagegen<br />

wird die biologische Aggressivität<br />

des Tumors abgebildet.<br />

Der Score reicht bis<br />

zehn, wobei zehn für eine hohe<br />

Aggressivität steht. Beide Werte<br />

– TNM-Klassifizierung <strong>und</strong><br />

Gleason-Score haben maßgeblichen<br />

Einfluss auf die Therapieentscheidung.<br />

Außerdem<br />

sind Alter <strong>und</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>szustand<br />

des Patienten wichtig:<br />

„Tendenziell gilt, bei Patienten<br />

in gutem Allgemeinzustand<br />

<strong>und</strong> einem Alter bis zu etwa<br />

70 Jahren stellt die radikale<br />

Prostatektomie, also die komplette<br />

Entfernung der Prostata,<br />

die wichtigste Therapieoption<br />

dar. Ist der Tumor über die<br />

n Eine operative Entfernung der Prostat muss keineswegs Impotenz bedeuten.<br />

OA Dr. Andreas<br />

Sommerhuber<br />

Prostatazentrum am Krankenhaus der<br />

Barmherzigen Schwestern in Linz<br />

Prostatagrenze hinaus gewachsen,<br />

aber auch bei älteren Patienten<br />

oder bei schlechterem<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>szustand, können<br />

auch andere Therapieoptionen,<br />

wie etwa die lokale Radiotherapie<br />

eingesetzt werden.<br />

Möglich sind natürlich auch<br />

Kombinationsbehandlungen,<br />

bei denen die Entfernung der<br />

Prostata <strong>und</strong> des Tumors <strong>und</strong><br />

anschließend Strahlen- <strong>und</strong><br />

antihormonelle Therapie eingesetzt<br />

werden. Mit der antihormonellen<br />

Therapie wird<br />

die Testosteron-Produktion<br />

unterdrückt. Prostatatumoren<br />

„ernähren“ sich von Testosteron.<br />

Wird kein Testosteron<br />

mehr gebildet, so kann sich<br />

auch der Tumor zurückbilden.<br />

„Die Strahlentherapie plus antihormonelle<br />

Behandlung,<br />

stellt, neben der Prostatektomie<br />

eine weitere Säule der Prostatakrebs-Therapie<br />

dar“, hält<br />

Sommerhuber fest.<br />

Interne Strahlenbehandlung<br />

Bei bestimmten Patienten, die<br />

ein niedriges Risiko aufweisen,<br />

kann auch eine interstitielle<br />

Brachytherapie als kurative Behandlung<br />

zur Anwendung<br />

kommen. „Hier werden winzige<br />

radioaktive Teilchen in die<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

73


Prostatakrebs-Therapie<br />

Prostata eingebracht, es ist also<br />

eine Strahlentherapie von innen“,<br />

erklärt Sommerhuber die<br />

Brachytherapie.<br />

Schonende Operation<br />

Wenn die Prostata operativ<br />

entfernt werden muss, fürchten<br />

viele Patienten Impotenz <strong>und</strong><br />

Inkontinenz. „Die Gefahr ist<br />

da, aber es hat sich in den vergangenen<br />

Jahren viel verbessert“,<br />

weiß Urologe Sommerhuber:<br />

„Wir wenden heute<br />

Operationsmethoden an, die<br />

durch verbesserte Präparationstechnik<br />

die Nervenbündel<br />

r<strong>und</strong> um die Prostata verschonen<br />

können – auszuschließen<br />

ist aber die Impotenz nach einem<br />

solchen Eingriff nicht.“<br />

Dies gilt natürlich auch dann,<br />

wenn eine antihormonelle<br />

Therapie durchgeführt werden<br />

muss, um ein Fortschreiten der<br />

Erkrankung zu verhindern.<br />

Chemotherapie <strong>und</strong><br />

Hormonblockade<br />

Wenn der Tumor nicht mehr<br />

operiert werden kann oder die<br />

Erkrankung trotz Entfernung<br />

der Prostata weiter fortschreitet,<br />

steht mittlerweile eine Vielzahl<br />

von therapeutischen Optionen<br />

zur Verfügung. „Wir setzen<br />

bei Knochenmetastasen<br />

zum Beispiel einen Antikörper<br />

ein“, sagt Sommerhuber: „Denosumab<br />

stärkt die Knochensubstanz,<br />

das Medikament hat<br />

auch positive Auswirkungen<br />

auf die Krebserkrankung.“<br />

Standard in der Therapie ist<br />

heute das Chemotherapeutikum<br />

Taxotere <strong>und</strong> eine neuere<br />

antihormonelle Therapie mit<br />

der Substanz Abiraterone.<br />

Auch neue chemotherapeutische<br />

Verfahren, wie Cabazitaxel,<br />

berechtigen durchaus zu<br />

Hoffnungen, den Krankheitsverlauf<br />

zu bremsen. Eine ganz<br />

neue Methode der antihormonellen<br />

Therapie stellt Enzalutamid<br />

dar. Das Medikament<br />

hemmt nicht direkt die Testosteronproduktion,<br />

sondern<br />

blockiert den Signalweg des<br />

Androgenrezeptors an drei<br />

Stellen (Androgene = männliche<br />

Hormone) <strong>und</strong> sorgt so<br />

für eine wirksame Testoste -<br />

ronblockade.<br />

Knochen stärken mit Radium<br />

Ebenfalls neu ist die Behandlung<br />

von Knochenmetastasen<br />

mit Alpharadin: „Dabei wird<br />

Patienten mit Knochenmetastasen<br />

intravenös ein Radium<br />

223 direkt in den Knochen<br />

eingeschleust“, erläutert<br />

der Urologe: „Diese Therapie<br />

stärkt den Knochen <strong>und</strong> verlängert<br />

das Überleben der Patienten.“<br />

Diese neue Therapie<br />

wird vor oder nach einer Chemotherapie<br />

durchgeführt. Das<br />

Prostatazentrum Linz war das<br />

erste Zentrum in Österreich,<br />

das diese neue Methode im<br />

Dezember angewendet hat.<br />

Insgesamt die Heilungschancen<br />

bei Prostatakarzinom sehr<br />

gut – sie liegen zwischen 80<br />

<strong>und</strong> 95 Prozent. „Dies gilt allerdings<br />

nur dann, wenn das<br />

Karzinom in einem frühen<br />

Stadium erkannt wird“, weist<br />

Sommerhuber noch einmal<br />

auf die Wichtigkeit der jährlichen<br />

PSA-Wert-Bestimmung<br />

hin: „Neue Testverfahren<br />

helfen uns dabei, den Wert<br />

besser zu interpretieren, was<br />

wesentlich zur Früherkennung<br />

des Prostatakarzinoms<br />

<strong>und</strong> damit zur erfolgreichen<br />

Behandlung beiträgt.“<br />

„Für uns Urologen ist dieser<br />

Test eine wertvolle Hilfe in<br />

der Diagnostik des Prostatakarzinoms“,<br />

sagt er abschließend.<br />

Die Top-10-Prostatazentren <strong>und</strong> Spezialambulanzen zur Behandlung von Prostatakarzinom<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Wien<br />

Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder Wien<br />

Johannes-von-Gott-Platz 1<br />

1020 Wien<br />

Tel.: 01/21121-0<br />

http://www.bbwien.at<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Paul Schramek, F.E.B.U.<br />

Arbeitsschwerpunkte sind u. a. laparoskopische Eingriffe<br />

in der Urologie (u. a. radikale Prostatektomie<br />

<strong>und</strong> offene Tumorchirurgie), Therapie des Prostatakarzinoms<br />

<strong>und</strong> Mikrochirurgie in der Urologie.<br />

Es werden alle konservativen <strong>und</strong> operativen<br />

Verfahren sowie endoskopische Operationen<br />

angeboten wie etwa die Radikale Tumorchirurgie<br />

an der Prostata, Rekonstruktive Chirurgie<br />

sowie Robotisch-laparoskopische <strong>und</strong> offene<br />

Chirurgie von gutartigen Erkrankungen.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Hier werden die meisten Prostata-Operationen<br />

Wiens durchgeführt.<br />

Die Patienten können den<br />

Eingriff auch mittels da Vinci-<br />

Robotersystem durchführen lassen.<br />

Aufnahmen/Jahr 354 Betten 44 ÄrztInnen 16 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 12 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Wien<br />

Wilhelminenspital der Stadt Wien<br />

Montleartstraße 37<br />

1160 Wien<br />

Tel.: 01/491 50-0<br />

http://www.wienkav.at/kav/wil/<br />

Univ.-Prof. Dr. Hans Christoph Klingler<br />

Leiter der Urologischen Abteilung. Habilitation im<br />

Bereich der Urologie. Schwerpunkte u. a. in den<br />

Bereichen minimal-invasive laparoskopische<br />

Operationstechniken sowie Wachstumsfaktoren<br />

(TGFßs) in BHP-Stromazellen.<br />

An der urologischen Abteilung werden Patienten<br />

mit Erkrankungen der Harnorgane sowie<br />

der männlichen Geschlechtsorgane untersucht<br />

<strong>und</strong> behandelt. Ein Schwerpunkt der Abteilung<br />

liegt in der Therapie urologischer Karzinomerkrankungen<br />

wie etwa der Prostata.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Patienten, die an Prostatakarzinom<br />

erkrankt sind, können sich<br />

hier sowohl stationär wie auch<br />

in mehreren Spezialambulanzen<br />

behandeln lassen.<br />

Aufnahmen/Jahr 257 Betten 47 ÄrztInnen 17 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 44 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Niederösterreich<br />

Landesklinikum Wiener Neustadt<br />

Matthias Corviniusring 3-5<br />

2700 Wiener Neustadt<br />

Tel.: 02622/321-0<br />

http://wienerneustadt.lknoe.at<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Johann Hofbauer<br />

Leiter der Abteilung Urologie. Seit vielen Jahren als<br />

Prüfer bei der europäischen Facharztprüfung tätig.<br />

Im Leistungsspektrum für Prostatakrebs liegen<br />

Eingriffe mittels Laserchirurgie als auch radikale<br />

Prostataoperationen. Alle urologischen<br />

Fachärzte können eine freiwillige europäische<br />

Facharztprüfung nachweisen; Teilnahme an<br />

wissenschaftlichen Forschungsarbeiten.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die Patienten werden von Spezialisten<br />

versorgt, die in jedem<br />

urologischen Gebiet versiert<br />

sind. Weiters ist die Abteilung<br />

ein EU-zertifiziertes Trainingszentrum.<br />

Aufnahmen/Jahr 282 Betten 37 ÄrztInnen 13 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 29 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2 Spitalstyp öffentlich<br />

74 smartguide GESUNDHEIT<br />

Aufnahmen/Jahr: Abteilung Prostata-, Hoden <strong>und</strong> Penis-Krebs gesamt, Stand 2012<br />

Anzahl Betten, ÄrztInnen u. dipl. <strong>Pflege</strong>personal: Abteilung Urologie gesamt, Stand 2012<br />

PSA: Prostataspezifisches Antigen; eignet sich als Tumormarker [1]


REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

SÜD:<br />

Burgenland<br />

Landeskrankenhaus Oberwart<br />

Dornburggasse 80<br />

7400 Oberwart<br />

Tel.: 05 7979-32000<br />

http://www.krages.at<br />

Prim. Dr. Gottfried <strong>Pflege</strong>r<br />

Vorstand der Urologischen Abteilung. Facharzt für<br />

Urologie <strong>und</strong> Chirurgie sowie Allgemeinmedizin<br />

(Praktischer Arzt). Spezialisierung auf dem Gebiet der<br />

Andrologie.<br />

Ein urodynamischer Messplatz sowie einer der<br />

modernsten urologischen Röntgenarbeitsplätze<br />

haben die Abteilung auf ein sehr hohes medizintechnisches<br />

Niveau gebracht. Es können sämtliche<br />

Bereiche der Urologie inklusive komplexer<br />

uroonkologischer Probleme behandelt werden.<br />

Aufnahmen/Jahr 210 Betten 31 ÄrztInnen 12 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 25 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2 Spitalstyp öffentlich<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die Abteilung ist die einzige<br />

bettenführende Fachabteilung<br />

im Burgenland <strong>und</strong> nimmt daher<br />

eine wichtige Rolle in der<br />

Versorgung von an Prostatakrebs<br />

erkrankten Patienten ein.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

NORD:<br />

Oberösterreich<br />

Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Schwestern vom Hl. Vinzenz von<br />

Paul Linz<br />

Seilerstätte 4, 4020 Linz, Donau<br />

Tel.: 0732/7677-0<br />

http://www.bhs.at/linz/<br />

Prim. Dr. Wolfgang Loidl<br />

Lehrbeauftragter an der PMU Salzburg; assoziiertes<br />

Mitglied der Central European Society for Anticancer<br />

Drug Research-EWIV; Gründer der Austrian Prostate<br />

Study Group (AUPSG).<br />

Das Prostatazentrum nimmt an Forschungsstudien<br />

teil, um weltweit neue diagnostische Mittel<br />

zur Behandlung von Prostatakrebs anzuwenden.<br />

So wurde hier die Methode der Knochenstärkung<br />

mit Radium zur Behandlung von Knochenmetastasen<br />

erstmalig durchgeführt.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Linz ist das führende Zentrum<br />

Österreichs bei der Entfernung<br />

der Vorsteherdrüse bei<br />

Prostatakrebs mit dem da<br />

Vinici-Roboter.<br />

Aufnahmen/Jahr 690 Betten 55 ÄrztInnen 17 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 40 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 1 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

NORD:<br />

Salzburg<br />

Landeskrankenhaus Salzburg -<br />

Universitätsklinikum der PMU<br />

Müllner Hauptstraße 48, 5020 Salzburg<br />

Tel.: 0662/4482<br />

http://www.salk.at/Landeskrankenhaus.h<br />

tml<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Günter Janetschek<br />

Medizinische Schwerpunkte im gesamten Spektrum<br />

der Urologie, insbesondere in der laparoskopischen<br />

Chirurgie. Lehrbefugnis als Universitätsdozent für<br />

Urologie; Vorsitzender des Arbeitskreises der österreichischen<br />

Primarärzte für Urologie.<br />

Bereits seit mehreren Jahren werden bei den<br />

Eingriffen besonders nervschonende Techniken<br />

bei der radikalen Prostatovesikulektomie eingesetzt,<br />

um Folgeschäden zu vermeiden. Die Patienten<br />

können bei den Verfahren zwischen Lokalanästhesie<br />

oder Allgemeinnarkose wählen.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Unter der Leitung eines weltweit<br />

anerkannten Experten der<br />

laparoskopischen Chirurgie wird<br />

die Diagnose <strong>und</strong> Behandlung<br />

des Prostatakarzinoms angeboten.<br />

Aufnahmen/Jahr 353 Betten 55 ÄrztInnen 13 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 41 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 12 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

SÜD:<br />

Steiermark<br />

Landeskrankenhaus-<br />

Universitätsklinikum Graz<br />

Auenbrugger Platz 1<br />

8036 Graz<br />

Tel.: 0316/385-0<br />

http://www.klinikum-graz.at<br />

Univ.-Prof. Dr. Karl Pummer<br />

Zahlreiche Mitgliedschaften in nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Fachgesellschaften, Lehrtätigkeit <strong>und</strong> Modulkoordinator;<br />

umfangreiche Publikationsliste sowie intensive<br />

Vortragstätigkeit im In- <strong>und</strong> Ausland.<br />

Im Bereich des Prostatakrebses wurde in Graz<br />

bereits ein entsprechender Biomarker eingeführt.<br />

Zur Versorgung der Patienten steht zusätzlich<br />

eine eigene Spezialambulanz zur Verfügung.<br />

Neben der Patientenbetreuung wird intensive<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Lehrtätigkeit betrieben.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die Universitätsklinik hat sich in<br />

den letzten zwanzig Jahren zu<br />

einem Zentrum für urologischonkologische<br />

Chirurgie entwickelt.<br />

Aufnahmen/Jahr 229 Betten 62 ÄrztInnen 24 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 39 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

SÜD<br />

Kärnten<br />

Klinikum – Klagenfurt am<br />

Wörthersee (LKH Klagenfurt)<br />

Feschnigstraße 11<br />

9020 Klagenfurt<br />

Tel.: 0463/538-0<br />

http://www.lkh-klu.at<br />

Prim. Dr. Klaus Jeschke<br />

Seit 2003 Vorstand der Urologischen Abteilung.<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Forschungsschwerpunkte liegen auf den<br />

Gebieten Urolaparoskopie, Onkologie, große<br />

Tumorchirurgie sowie Andrologie.<br />

Im LKH Klagenfurt findet sich die einzige urologische<br />

Abteilung Kärntens. Hier können sich<br />

Patienten, die an bösartigen Erkrankungen –<br />

wie etwa dem Prostatakarzinom –leiden,<br />

sowohl stationär wie auch ambulant behandeln<br />

lassen.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die Abteilung für Urologie zählt<br />

zu den größten urologischen<br />

Abteilungen Österreichs <strong>und</strong><br />

genießt einen hervorragenden<br />

Ruf über die Landesgrenzen<br />

hinaus.<br />

Aufnahmen/Jahr 144 Betten 60 ÄrztInnen 14 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 41 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

WEST:<br />

Tirol<br />

Landeskrankenhaus<br />

Universitätskliniken Innsbruck<br />

Anichstraße 35<br />

6020 Innsbruck<br />

Tel.: 0512/504-0<br />

http://www.tilak.at<br />

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Horninger<br />

Seit 2011 Direktor der Univ.-Klinik für Urologie. Seit<br />

1999 Leiter des Prostatazentrums der Innsbrucker<br />

Urologie; Gründer <strong>und</strong> Leiter des im Jahr 2007 ISOzertifizierten<br />

Europäischen Prostatazentrums. Experte<br />

auf dem Gebiet der Prostataerkrankungen.<br />

Ein besonderer Fokus liegt auf der Früherkennung.<br />

Das derzeitige PSA Screening Projekt<br />

hat die höchste Teilnahmequote weltweit. Alle<br />

Ärzte arbeiten schwerpunktmäßig auf dem<br />

Gebiet der gutartigen Prostatavergrößerung<br />

(BPH) <strong>und</strong>/oder des Prostatakarzinoms.<br />

Aufnahmen/Jahr 525 Betten 59 ÄrztInnen 22 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 36 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 1 Spitalstyp öffentlich<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Hier wird das Prostatakarzinom<br />

auf höchstem internationalem<br />

Niveau erforscht, das Urologische<br />

Labor genießt Weltruf.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

WEST<br />

Vorarlberg<br />

Landeskrankenhaus Feldkirch<br />

Carinagasse 47<br />

6800 Feldkirch<br />

Tel.: 05522/303-0<br />

http://www.lkhf.at<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Alfred Hobisch<br />

Mitglied in namhaften Fachorganisationen <strong>und</strong><br />

Gesellschaften; vielfach ausgezeichnet aufgr<strong>und</strong> seiner<br />

Forschungsarbeiten im Bereich (Prostata-)Krebs<br />

sowie Veröffentlichung von zahlreichen Publikationen<br />

<strong>und</strong> Buchbeiträgen.<br />

Es stehen drei Behandlungsräume mit<br />

Ultraschall, eine digitale Röntgenanlage für<br />

Endourologische Engriffe; ein endourologischer<br />

Eingriffsraum mit Kamerasystem sowie<br />

je einen transportabler Holmium:Yag-Laser<br />

<strong>und</strong> Thullium 120-W-Laser zur Verfügung.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Dadurch, dass hier die meisten<br />

Eingriffe Vorarlbergs im Schwerpunkt<br />

Prostatakarzinom vorgenommen<br />

werden, kann eine hohe<br />

Qualität der Behandlung der<br />

Patienten ermöglicht werden.<br />

Aufnahmen/Jahr 495 Betten 25 ÄrztInnen 8 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 29 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 1 Spitalstyp öffentlich<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

75


Darmkrebstherapie<br />

Überlebensrate von drei<br />

auf 30 Prozent gestiegen<br />

Aufgr<strong>und</strong> neuer Therapiemöglichkeiten haben Darmkrebserkrankungen<br />

ein wenig von ihrem Schrecken verloren. Das Dickdarmkarzinom<br />

<strong>und</strong> das Rektumkarzinom haben heute etwa gleich gute Prognosen.<br />

Die Säulen einer Stateof-the-Art-Behandlung<br />

unterschiedlicher<br />

Darmkrebsformen im<br />

fortgeschrittenen Stadium<br />

heißen Tumorentfernung inklusive<br />

der Lymphknoten,<br />

Strahlentherapie <strong>und</strong> medikamentöse<br />

antitumorale Therapie<br />

vor <strong>und</strong>/oder nach der<br />

Operation “, fasst Prim. Univ.-<br />

Prof. Dr. Dietmar Öfner, Vorstand<br />

der Universitätsklinik<br />

für Chirurgie in Salzburg, zusammen.<br />

Um es aber erst gar<br />

nicht so weit kommen zu lassen,<br />

muss der Vorsorge <strong>und</strong><br />

Früherkennung von Darmkrebs<br />

breiter Raum gegeben<br />

werden. Dabei gilt: Nach dem<br />

50. Geburtstag sollte die Vorsorgekoloskopie<br />

(Darmspiegelung)<br />

auf dem Programm<br />

stehen. Der Bef<strong>und</strong> entscheidet<br />

wann die nächste Koloskopie<br />

erfolgen soll. „Die<br />

Vorsorgekoloskopie wird,<br />

wenn sie State of the Art<br />

durchgeführt wird unter einer<br />

leichten Narkose durchgeführt<br />

– dies wird auch als<br />

sanfte Koloskopie bezeichnet,<br />

sodass der Patient von der<br />

Untersuchung nichts merkt<br />

<strong>und</strong> keine Schmerzen hat“,<br />

weiß Öfner.<br />

Fotos: Pixelio; beigestellt<br />

76 smartguide GESUNDHEIT


Vorsorge verhindert Krebs<br />

Darmkrebs gehört zu den wenigen<br />

Krebserkrankungen, die<br />

tatsächlich zu über 90 Prozent<br />

verhindert werden können.<br />

Denn wenn bei einer Darmspiegelung<br />

Krebsvorstufen, sogenannte<br />

Polypen, gef<strong>und</strong>en<br />

werden, können die sofort entfernt<br />

werden. Das Krebsrisiko<br />

ist damit gebannt. Die Mehrzahl<br />

der Dick- <strong>und</strong> Mastdarmkarzinome<br />

entstehen während<br />

eines Zeitraumes von circa<br />

zehn Jahren aus Polypen.<br />

führt wurden, desto besser sind<br />

die Aussichten für die PatientInnen.<br />

Therapie im Zentrum<br />

„Wir bieten bei großflächigen<br />

Tumoren, die in einem sehr<br />

frühen Stadium entdeckt werde,<br />

zudem die Möglichkeit der<br />

endoskopischen Submukosadissektion<br />

– ESD – an“, so Öfner:<br />

„In Österreich kann dies<br />

nur in sehr wenigen Zentren<br />

durchgeführt werden.“ Dieses<br />

Verfahren ermöglicht – im Gegensatz<br />

zu anderen Techniken<br />

– die Entfernung des Tumors<br />

in einem Stück, was die feingewebliche<br />

Untersuchung<br />

nicht nur erheblich erleichtert<br />

sondern auch verbessert <strong>und</strong><br />

dem Patienten eine belastende<br />

– weil offene Bauchoperation<br />

– erspart. Das Verfahren wird<br />

bereits seit einigen Jahren erfolgreich<br />

im asiatischen Raum,<br />

insbesondere in Japan, angewendet<br />

<strong>und</strong> ist erst seit kurzer<br />

Zeit <strong>und</strong> ausschließlich an spezialisierten<br />

Zentren in Österreich<br />

möglich.<br />

Bei fortgeschrittenen Tumoren<br />

ist die Behandlung – je nachdem<br />

ob Dickdarm- oder Mastdarmkarzinom<br />

– unterschiedlich.<br />

Um den Krankheitsfortschritt<br />

zu prüfen, steht eine<br />

Reihe von bildgebenden Verfahren<br />

zur Verfügung, die letztlich<br />

mit dazu beitragen, welche<br />

Therapieentscheidung getroffen<br />

wird. „Dazu gehört neben<br />

dem Routine-CT des Brustkorbes<br />

<strong>und</strong> des Bauchraumes<br />

die Magnetresonanztomografie<br />

ebenso wie endoskopische<br />

Ultraschalluntersuchungen“,<br />

berichtet der Darmkrebsspezialist<br />

Dietmar Öfner. Wenn<br />

der Tumor bereits weiter fortgeschritten<br />

ist, wird beim<br />

Dickdarmkarzinom die radikale<br />

Entfernung des Tumors<br />

Prim. Univ.-Prof.<br />

Dr. Dietmar Öfner<br />

Vorstand der Universitätsklinik für<br />

Chirurgie in Salzburg<br />

durchgeführt, indem der Tumor<br />

selbst unter Mitnahme<br />

seines Lymphabflussgebietes<br />

entfernt wird. Beim fortgeschrittenen<br />

Mastdarmkarzinom<br />

dagegen wird – auch um<br />

einen permanenten künstlichen<br />

Darmausgang zu vermeiden<br />

– vor der Operation eine<br />

neoadjuvante kombinierte Radiochemotherapie<br />

durchgeführt:<br />

„Der Patient erhält Chemotherapie<br />

<strong>und</strong> unterzieht<br />

sich gleichzeitig über etwas<br />

mehr als vier Wochen mehrmals<br />

einer Strahlentherapie,<br />

um den Tumor zu verkleinern“,<br />

erklärt Öfner.<br />

Nach der Entfernung des Tumors<br />

<strong>und</strong> der umgebenden<br />

Lymphknoten im Mastdarm<br />

oder Dickdarm wird das entnommene<br />

Material im Labor<br />

feingeweblich untersucht. Dabei<br />

wird auch festgestellt, ob<br />

bereits Metastasen vorhanden<br />

sind. Lymphknotenmetastasen<br />

werden mit Hilfe einer Chemotherapie<br />

nach der Operation<br />

behandelt, die meist auf<br />

der Substanz 5-Fluorouracil<br />

(5-FU) aufgebaut ist. 5-FU<br />

hemmt vor allem eine spezielle<br />

Proteinbildung, die für die Teilung<br />

der Tumorzellen lebensnotwendig<br />

ist.<br />

Neue Substanzen<br />

Seit einigen Jahren werden erfolgreich<br />

auch neue Substanzen<br />

zur Behandlung der metastasierten<br />

Darmkrebserkrankung<br />

eingesetzt. Dazu gehören<br />

hauptsächlich zwei Gruppen<br />

Wenn familiäre Risikofaktoren<br />

vorliegen, etwa wenn ein Elternteil<br />

an Darmkrebs erkrankt<br />

ist, muss allerdings<br />

schon mit 40 mit der Vorsorgekoloskopie<br />

begonnen werden.<br />

„Und wenn in einer Familie<br />

Erkrankungen wie die<br />

familiäre Polypose bekannt<br />

sind, kann es sein, dass bereits<br />

im jugendlichen Alter eine radikale<br />

Operation durchgeführt<br />

werden muss“, erläutert Öfner<br />

das breite Spektrum.<br />

Prinzipiell wird das Dickdarm-<br />

(Kolon-) vom Mastdarmkarzinom<br />

(Rektumkarzinom) unterschieden.<br />

Wenn die Erkrankungen<br />

früh genug erkannt<br />

werden, kommt eine örtliche<br />

Entfernung des Tumors ohne<br />

umgebenden Lymphknoten in<br />

Frage, wenn gewisse Kriterien<br />

erfüllt sind. „Diese Eingriffe<br />

werden in spezialisierten Kliniken<br />

endoskopisch durchgeführt“,<br />

sagt Öfner. „Das ist<br />

schonender für den Patienten<br />

<strong>und</strong> schmerzlos.“ Öfner setzt<br />

sich dafür ein, Darmkrebsoperationen<br />

in spezialisierten Zentren<br />

durchführen zu lassen:<br />

„Der Chirurg bzw. die Chirurgin<br />

ist nämlich ein wesentlicher<br />

prognostischer Faktor für<br />

die betroffenen PatientInnen.“<br />

Je mehr Eingriffe von erfahrenen<br />

ChirurgInnen durchgevon<br />

Medikamenten: Dies sind<br />

einerseits Antikörper <strong>und</strong> anderseits<br />

sogenannte „small molecules“.<br />

Ein Tumor benötigt<br />

ab einer gewissen Größe Sauerstoff<br />

zum Wachsen <strong>und</strong> bildet<br />

daher Blutgefäße aus, um<br />

den Sauerstofftransport zu<br />

steigern. Der Vaskular Endothelial<br />

Growth Factor (vaskulärer<br />

endothelialer Wachstumsfaktor)<br />

ist verantwortlich<br />

für die Neubildung von Blutgefäßen.<br />

Werden diese Faktoren<br />

gehemmt, schrumpft der<br />

Tumor, er „verhungert“. Der<br />

zweite Antikörper, der routinemäßig<br />

eingesetzt wird, hemmen<br />

das unkontrollierte<br />

Wachstumssignal für die Tumorzelle.<br />

„Sie müssen sich das<br />

so vorstellen“, meint Öfner,<br />

„die Rezeptoren an der Tumoroberfläche<br />

der Tumorzellen<br />

sind wie Schlüssellöcher.<br />

Diese Wachstumsrezeptoren<br />

werden mit einem anderen<br />

Schlüssel blockiert, der im Gegensatz<br />

zum ursprünglichen<br />

keine Wirkung zeigt. Zusammen<br />

mit der zweiten Gruppe<br />

neuer Medikamente kann zunehmend<br />

gezielter als mit der<br />

konventionellen Chemotherapie<br />

eine Tumorzelle angegriffen<br />

werden, <strong>und</strong> wir können<br />

teilweise schon mit individuellen<br />

Untersuchungen vorhersehen,<br />

ob man von dem einen<br />

oder anderen neuen Medikament<br />

ein Ansprechen erwarten<br />

kann. Man spricht daher von<br />

einer personalisierten Tumortherapie.<br />

Wenn Dickdarmkrebs metas-<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

77


Darmkrebstherapie<br />

n Spätestens ab dem 50. Lebensjahr sollte man eine Darmspiegelung<br />

machen lassen. Besteht ein erhöhtes Risiko durch Erkrankungen in der<br />

Familie, empfiehlt sich die Vorsorgeuntersuchung schon früher.<br />

tasiert, so finden sich Absiedelungen<br />

meist in der Leber, aber<br />

auch in der Lunge. Diese Komplikation<br />

galt noch bis vor wenigen<br />

Jahren als Todesurteil.<br />

„Dies ist mit neuen chirurgischen<br />

Verfahren <strong>und</strong> den Möglichkeiten<br />

der medikamentösen<br />

Therapien heute nicht mehr<br />

der Fall“, freut sich Öfner: „Die<br />

operative Entfernung von Leber-,<br />

aber auch Lungenmetastasen<br />

ist heute Stand der Therapie<br />

des metastasierten kolorektalen<br />

Karzinoms.“ Zur technisch<br />

anspruchsvollen Operation<br />

an der Leber stehen noch<br />

zusätzliche Maßnahmen zu<br />

Verfügung, die es ermöglichen,<br />

alle Lebermetasten zu entfernen.<br />

Überlebensrate verzehnfacht<br />

Und dies zeigt sich auch an den<br />

Überlebenszahlen bei Darmkrebs,<br />

die sich in den vergangenen<br />

zehn Jahren stark ins Positive<br />

verbessert haben. Noch<br />

im Jahr 2002 lag die Langzeitüberlebensrate<br />

bei allen PatientInnen<br />

mit einem metastasierten<br />

Dickdarmkarzinom bei<br />

drei Prozent. 2012 ist diese Zahl<br />

auf 30 Prozent gestiegen, wenn<br />

gemeinsam mit einer antitumorösen<br />

medikamentösen<br />

Therapie auch noch eine operative<br />

Entfernung der Lebermetastasen<br />

erzielt werden<br />

konnte. Die Zahlen für das<br />

Mastdarmkarzinom sind mittlerweile<br />

ähnlich positiv, obwohl<br />

es lange Zeit eine deutlich<br />

schlechtere Prognose als das<br />

Dickdarmkarzinom aufwies.<br />

„Für mich gehört die Stateof-the-Art-Behandlung<br />

des<br />

kolorektalen Karzinoms in spezialisierten<br />

Zentren konzentriert“,<br />

zeigt sich Öfner abschließend<br />

überzeugt: „Nur<br />

dort ist durch die Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> die Expertise nicht nur<br />

der ChirurgInnen, sondern<br />

auch der Vertreter verschiedenster<br />

Disziplinen wie der<br />

internistischen Onkologie,<br />

Strahlentherapie, Pathologie,<br />

Intensivmedizin, Psychoonkologie,<br />

Nuklearmedizin <strong>und</strong><br />

Radiologie eine Behandlung<br />

nach dem letzten Stand der<br />

Wissenschaft möglich.“ Die<br />

fortgeschrittene Tumorerkrankung<br />

ist heute überwiegend<br />

eine interdisziplinäre Herausforderung.<br />

Foto: Fotolia/psdesign1<br />

Die Top-10-Darmkrebs-Fachabteilungen & -Ambulanzen für Behandlung u. Vorsorgeuntersuchungen<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Wien<br />

Allgemeines Krankenhaus der Stadt<br />

Wien<br />

Währinger Gürtel 18-20<br />

1090 Wien Tel: 01/40 400-0<br />

http://www.akhwien.at<br />

Ao.Univ.-Prof.in Dr.in med.univ. Judith Karner-<br />

Hanusch<br />

Leitung der Endoskopie-Ambulanz (Gastroskopie,<br />

Koloskopie) der Klinischen Abteilung für<br />

Allgemeinchirurgie/Univ. Klinik für Chirurgie<br />

Als wesentliche Merkmale einer qualitätsgesicherten<br />

Untersuchung werden die „sanfte Koloskopie“<br />

(mit der Sedierung der zu untersuchenden<br />

Person), klar definierte Hygienebestimmungen<br />

<strong>und</strong> spezielle Anforderungen an<br />

die Qualität der Untersuchung.[6] genannt.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Am AKH sind Patientenbetreuung,<br />

Lehre <strong>und</strong> Forschung als<br />

untrennbare <strong>und</strong> gleichwertige<br />

Einheit festgelegt. Im Mittelpunkt<br />

der Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />

steht der Mensch.<br />

Aufnahmen/Jahr 804 Betten 120[7] ÄrztInnen 76 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 109 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 6,16 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Niederösterreich<br />

Landesklinikum St. Pölten-Lilienfeld<br />

Propst-Führer-Straße 4<br />

3100 St. Pölten<br />

Tel: 02742/300<br />

http://www.stpoelten.lknoe.at/<br />

Prim. Dr. Karl Dam<br />

Hauptfächer: Innere Medizin <strong>und</strong> Nuklearmedizin;<br />

Zusatzfächer: Endokrinologie,<br />

Stoffwechselerkrankungen, Gastroenterologie <strong>und</strong><br />

Hepatologie.<br />

Schwerpunkt u. a. bei gastrointestinalen Infektionserkrankungen,<br />

endoskopischen Therapieverfahren<br />

sowie chronisch-entzündlichen<br />

Darmerkrankungen. Besondere Bedeutung<br />

kommt der interdisziplinären Kooperation mit<br />

der Abt. f. Nuklearmedizin zu.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die ständige technische<br />

Weiterentwicklung erlaubt<br />

neben umfangreicher<br />

Diagnostik auch immer mehr<br />

therapeutische Anwendungen.<br />

Aufnahmen/Jahr 255 Betten 1179[5] ÄrztInnen 23 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 57 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 7,84 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Burgenland<br />

Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder Eisenstadt<br />

Esterhazystraße 26<br />

7000 Eisenstadt<br />

Tel: 02682/601-0<br />

http://www.barmherzige-brueder.at<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Andreas Püspök<br />

Leiter der Abteilung Innere Medizin II<br />

Prim. Dr. Mathias Resinger: Ausgezeichnet mit dem<br />

Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge der<br />

Qualitätssicherung der Österreichischen Gesellschaft<br />

für Gastroenterologie <strong>und</strong> Hepatologie (ÖGGH)<br />

An Spezialambulanzen werden hier u. a. eine<br />

Gastroenterologische Ambulanz wie auch eine<br />

Hämato-Onkologische Ambulanz angeboten,<br />

die sich mit der Therapie von bösartigen Tumoren<br />

beschäftigt.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die Patienten erfahren Hospitalität<br />

<strong>und</strong> christliche Gastfre<strong>und</strong>schaft<br />

eines Ordensspitals <strong>und</strong><br />

spüren Nähe <strong>und</strong> sehr persönliche<br />

Zuwendung.<br />

Aufnahmen/Jahr 140 Betten 119 ÄrztInnen 33 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 103 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3,32 Spitalstyp öffentlich<br />

78 smartguide GESUNDHEIT<br />

Aufnahmen / Jahr: für Krebs im Bereich Magen-Darmtrakt gesamt<br />

Betten: Gesamtanzahl in der entsprechenden Abteilung für Innere Medizin


REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

NORD:<br />

Oberösterreich<br />

Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Schwestern vom Hl. Vinzenz von<br />

Paul Ried<br />

Schloßberg 1, 4910 Ried im Innkreis<br />

Tel: 07752/602-0<br />

http://www.bhs-ried.at<br />

Prim. Prof. Dr. Friedrich Renner<br />

Zahlreiche Vorträge sowie umfassende Publikationen<br />

im Fachbereich<br />

Als erstes nach Qualitäts- <strong>und</strong> Wertekriterien<br />

(KTQ[3] <strong>und</strong> pCC[4]) zertifiziertes Krankenhaus<br />

Österreichs nahm das Rieder Spital eine<br />

Vorreiterrolle ein. Die zweite Rezertifizierung<br />

erfolgte im Jahr 2011.<br />

Aufnahmen/Jahr 260 Betten 94 ÄrztInnen 22 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 81 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4,8 Spitalstyp öffentlich<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die PatientInnen erwartet medizinische<br />

Versorgung auf höchstem<br />

Niveau. In Spezialambulanzen<br />

werden verschiedene Bereiche<br />

der Inneren Medizin besonders<br />

behandelt.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

NORD:<br />

Salzburg<br />

A.ö Krankenhaus Zell am See<br />

Paracelsusstraße 8<br />

5700 Zell am See<br />

Tel: 06542/777-51<br />

http://www.kh-zellamsee.at<br />

Prim. Univ.-Dozent Dr. René R. Wenzel<br />

Facharzt für Innere Medizin – Facharzt für Kardiologie<br />

& Nephrologie; Clinical Hypertension Specialist der<br />

European Society of Hypertension (ESH).<br />

Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft<br />

für Hypertensiologie (ÖGH)<br />

Zum Leistungsangebot zählt u. a. die Gastroenterologie<br />

inkl. der Endoskopie. Durchgeführt<br />

werden im Speziellen die Koloskopie, Stufenbiopsie,<br />

Polypektomie, Vorsorge-Koloskopie<br />

sowie PEG-Sondenanlage, Bestimmung der<br />

Colon Transitzeit <strong>und</strong> Defäkogramm.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Das hochmotivierte Team sieht<br />

als wichtigstes Ziel die bestmögliche<br />

<strong>und</strong> persönliche, auf<br />

die PatientInnen fokussierte,<br />

Betreuung.<br />

Aufnahmen/Jahr 56 Betten 70 ÄrztInnen 10 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 45 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4,09 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

NORD:<br />

Salzburg<br />

SALK – Salzburger Landeskliniken<br />

Betriebsgmbh<br />

Universitätsklinik für Innere Medizin III<br />

Müllner Hauptstraße 48, 5020 Salzburg<br />

Tel: 0662/4482-0<br />

www.salk.at/Landeskrankenhaus.html<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Dietmar Öfner-Velano<br />

Forschungsschwerpunkt: Chirurgische Onkologie (des<br />

Gastrointestinaltrakts); Mitgliedschaft in zahlreichen<br />

wissenschaftlichen Gesellschaften <strong>und</strong> Organen; vielfach<br />

ausgezeichnet – zuletzt von der German South-<br />

West Society of Gastroenterology<br />

Spezialisiert auf möglichst komplikationsfreie<br />

Methoden wie die Durchführung auch komplexer<br />

Eingriffe: Multiviszeralresektion[2], intraoperative<br />

hypertherme Chemotherapie oder<br />

die heiße Chemotherapie im Abdomen. Alle erforderlichen<br />

Disziplinen sind vertreten.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Salzburg hat sich als Zentrum<br />

für chirurgische Eingriffe bei<br />

Krebserkrankungen etabliert<br />

<strong>und</strong> ist bei komplexen chirurgischen<br />

Operationen bei Krebserkrankung<br />

in einer Vorreiterrolle.<br />

Aufnahmen/Jahr 1071 Betten 86 ÄrztInnen 39 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 89 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2,3 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

SÜD:<br />

Steiermark<br />

Krankenanstaltenverb<strong>und</strong> Feldbach-<br />

Fürstenfeld<br />

Ottokar-Kernstockstraße 18<br />

8330 Feldbach<br />

Tel: 03152/899-0<br />

http://www.lkh-feldbach.at<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Norbert Watzinger<br />

Lehrbefugnis für Innere Medizin (Habilitation).<br />

Ausgezeichnet mit dem Qualitätszertifikat<br />

Darmkrebsvorsorge der Qualitätssicherung der<br />

Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie<br />

<strong>und</strong> Hepatologie (ÖGGH).<br />

Einen etablierten Schwerpunkt bildet die Behandlung<br />

gastroenterologischer Erkrankungen,<br />

ergänzt durch das gesamte Spektrum diagnostischer<br />

<strong>und</strong> therapeutischer endoskopischer<br />

Verfahren inkl. ERCP.<br />

Aufnahmen/Jahr 304 Betten 84 ÄrztInnen 17 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 45 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5,68 Spitalstyp öffentlich<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Durch konsequentes Qualitätsmanagement<br />

wird eine optimale<br />

medizinische Versorgung gesichert.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

SÜD:<br />

Kärnten<br />

Krankenhaus des Deutschen Ordens<br />

Friesach GmbH<br />

St. Veiter Straße 12<br />

9360 Friesach, Kärnten<br />

Tel: 04268/2691-0<br />

http://www.krankenhaus-friesach.at<br />

Prim. Dr. Felix Waidmann<br />

Ausgezeichnet mit dem Qualitätszertifikat<br />

Darmkrebsvorsorge der Qualitätssicherung der<br />

Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie<br />

<strong>und</strong> Hepatologie (ÖGGH).<br />

Großer Wert wird auf Prävention <strong>und</strong> Früherkennung<br />

zur Vermeidung von späteren Komplikationen<br />

gelegt. Die onkologische Versorgung erfolgt<br />

in Kooperation mit dem Klinikum Klagenfurt.<br />

Die Abteilung bietet eine Ausbildungsstelle im<br />

Zusatzfach Gastroenterologie/Hepatologie.<br />

Aufnahmen/Jahr 31 Betten 119 ÄrztInnen 17 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 67 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4,59 Spitalstyp öffentlich<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die Interne Abteilung bietet eine<br />

hochprofessionelle Basisdiagnostik<br />

<strong>und</strong> Therapie mit Spezialisierungen<br />

u. a. im Bereich der Gastroenterologie<br />

<strong>und</strong> der gastroenterologischen<br />

Endoskopie an.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

WEST:<br />

Tirol<br />

Krankenhaus St. Vinzenz Zams<br />

Sanatoriumstraße 43<br />

6511 Zams<br />

Tel: 05442/600-0<br />

http://www.khzams.at<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Ewald Wöll<br />

Additivfächer: Hämatologie u. Internistische Onkologie,<br />

Intensivmedizin. Ausgezeichnet mit dem Qualitätszertifikat<br />

Darmkrebsvorsorge der Qualitätssicherung<br />

der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie<br />

<strong>und</strong> Hepatologie (ÖGGH).<br />

Schwerpunkte liegen u. a. insbesondere auf<br />

den Fächern Innere Medizin <strong>und</strong> Onkologie.<br />

Regelmäßige Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungen sowie<br />

interdisziplinäre Vernetzung mit Universitäten<br />

<strong>und</strong> Forschungseinrichtungen.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Menschliche Zuwendung sowie<br />

hohe medizinische <strong>und</strong> pflegerische<br />

Kompetenz stehen hier an<br />

erster Stelle.<br />

Aufnahmen/Jahr 98 Betten 92 ÄrztInnen 13 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 53 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 7 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

WEST:<br />

Vorarlberg<br />

Landeskrankenhaus Hohenems<br />

Bahnhofstraße 31<br />

6845 Hohenems<br />

Tel: 05576/703-0<br />

http://www.lkhh.at<br />

Prim. Doz. Dr. Günter Höfle<br />

Auszeichnungen: ÖÄK-Diplom Palliativmedizin, Durig-<br />

Böhler Preis (zweifach), Poster Award der European<br />

Society for Clinical Investigation (ESCI).<br />

Mitglied in zahlreichen ärztlichen Fachgesellschaften,<br />

Fachausschüssen <strong>und</strong> Arbeitskreisen.<br />

Die Abteilung führt wissenschaftliche Untersuchungen<br />

mit Veröffentlichung auf Kongressen<br />

<strong>und</strong> in medizinischen Fachzeitschriften durch;<br />

weiters werden in regelmäßiger Folge Ausbildungskurse<br />

für ärztliches Personal aus ganz<br />

Österreich in Hohenems abgehalten.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Hauptaugenmerk auf Vorsorgekoloskopie<br />

(Dickdarmspiegelung),<br />

um Darmkrebs gar nicht<br />

erst entstehen zu lassen.<br />

Aufnahmen/Jahr 135 Betten 58[1] ÄrztInnen 25 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 54 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3,62 Spitalstyp öffentlich<br />

[1] davon 6 Intensivbetten [2] mehrere Organe werden in einem Operationsschritt entfernt [3] KTQ: Kooperation für Transparenz <strong>und</strong> Qualität im <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>swesen<br />

[4] pCC: pro Cum Cert. Konfessionelle Zertifizierungsgesellschaft zur Sicherung <strong>und</strong> Weiterentwicklung der Qualität in kirchlichen Krankenhäusern <strong>und</strong> sozialen Einrichtungen<br />

[5] gesamt LK St. Pölten [6] vgl. http://www.oeggh.at/zertifikat/cms/index.php/8-home/23-symposiumrueck [5.4.2014] [7] davon 8 Intensivbetten<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

79


Weißer Hautkrebs<br />

Häufig <strong>und</strong> immer<br />

noch unterschätzt<br />

Das Basaliom gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Österreich. Jährlich<br />

werden etwa 20.000 bis 30.000 neue Fälle diagnostiziert. Eine State-of-the-Art-Behandlung<br />

der Hautkrebsform ist allerdings (fast) nur in großen Zentren möglich.<br />

n Um die Diagnose abzusichern, werden kleine Gewebeproben genommen<br />

<strong>und</strong> unter dem Mikroskop untersucht.<br />

Fast jeder zweite über<br />

Sechzigjährige in Österreich<br />

erkrankt an weißem<br />

Hautkrebs. Dabei werden<br />

zwei Formen unterschieden:<br />

Die aktinische Keratose gilt als<br />

standen ist, stehen verschiedene<br />

Therapieoptionen zur Verfügung.<br />

„Da wäre zum einen<br />

die lokale Behandlung mit einem<br />

Chemotherapeutikum in<br />

Cremeform“, sagt Sidoroff. „5-<br />

Fluorouracil wird dabei über<br />

zwei bis drei Wochen auf die<br />

betroffenen Hautstellen aufgetragen.“<br />

Das Medikament zerstört die<br />

Krebszellen <strong>und</strong> führt so zu einer<br />

Heilung der Erkrankung.<br />

Die Substanz hat allerdings<br />

auch Nachteile: „Sie führt zu<br />

einer recht heftigen Entzündung<br />

– das sieht nicht nur<br />

scheußlich aus, es tut auch über<br />

einen längeren Zeitraum weh“,<br />

weiß Sidoroff.<br />

Eine andere therapeutische<br />

Möglichkeit ist die ebenfalls<br />

lokale Anwendung des Immunmodulators<br />

Imiquimod.<br />

Immunmodulatoren bekämpfen<br />

die Krebszellen nicht selbst,<br />

sie regen vielmehr das Immunsystem<br />

dazu an, gegen die bösartigen<br />

Zellen vorzugehen.<br />

Auch hier wird eine Entzündung<br />

provoziert, die letztlich<br />

zur Abheilung der betroffenen<br />

Hautstellen führt.<br />

Zu den neuesten Therapieoptionen<br />

zur Behandlung von<br />

Weißem Hautkrebs zählt ein<br />

Extrakt aus der Wolfsmilchpflanze.<br />

Das Präparat mit dem<br />

Substanznamen Ingenol Me-<br />

Plattenepithelkarzinome<br />

Darunter fallen oberflächliche<br />

aktinische Keratosen, invasive<br />

Plattenepithelkarzinome <strong>und</strong><br />

die Sonderform des Morbus<br />

Bowen.<br />

Basaliom<br />

Dazu gehören oberflächliche<br />

oder knotige Varianten.<br />

eine Frühform des weißen<br />

Hautkrebses. Erst wenn die Tumorzellen<br />

von der Oberfläche<br />

in die Tiefe wachsen, spricht<br />

man von einem invasiven<br />

Hautkrebs. Die Frühform des<br />

weißen Hautkrebses manifestiert<br />

sich an sonnenexponierten<br />

Arealen wie dem Gesicht,<br />

hier insbesondere dem Stirnbereich<br />

<strong>und</strong> bei Männern auch<br />

an haarlosen Stellen am Kopf.<br />

Aktinische Keratosen präsentieren<br />

sich als Hautstellen, die<br />

sich rau anfühlen, wenn man<br />

mit den Fingern darüber<br />

streicht. „Wenn eine solche<br />

raue Stelle mehr als zwei bis<br />

drei Wochen zu fühlen ist, sollte<br />

der Betroffene einen Facharzt<br />

für Dermatologie aufsuchen“,<br />

rät Univ.-Prof. Dr. Alexis<br />

Sidoroff von der Universitätshautklinik<br />

der Medizinischen<br />

Universität Innsbruck.<br />

Ausschlussdiagnostik<br />

Bevor die Diagnose eines weißen<br />

Hautkrebses gestellt wird,<br />

müssen andere Erscheinungsbilder<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Dazu gehören beispielsweise<br />

Altersflecken, Warzen, eine<br />

Pilzinfektion der Haut, Ekzeme,<br />

Schuppenflechte <strong>und</strong> bösartige<br />

Tumoren anderer Art.<br />

Wenn die Diagnose gesichert<br />

ist, wird in einfachen, milden<br />

Fällen das betroffene Gewebe<br />

mit flüssigem Stickstoff vereist,<br />

erklärt Alexis Sidoroff. „Allerdings<br />

sehen wir aktinische Keratosen<br />

inzwischen nicht mehr<br />

als Einzelerkrankung“, fährt<br />

der Dermatologe fort: „Inzwischen<br />

gehen wir vom Konzept<br />

der „field cancerisation“ aus –<br />

das bedeutet, einzelne aktinische<br />

Keratosen stellen lediglich<br />

die Spitze des Eisbergs dar.“<br />

Betroffen ist also meist eine<br />

ganze Region, weil hier die<br />

Exposition mit Sonnenlicht eines<br />

ganzen Lebens eine Rolle<br />

spielt.<br />

Wenn größere Regionen auf<br />

der Haut von aktinischen Keratosen<br />

befallen sind oder bereits<br />

ein invasives Karzinom,<br />

ein sogenanntes Basaliom, ent-<br />

Fotos: 123RF, beigestellt<br />

80 smartguide GESUNDHEIT


Alexis Sidoroff<br />

Universitätshautklinik der<br />

Medizinischen Universität<br />

Innsbruck<br />

butat bringt – im Vergleich zu<br />

bisher vorhandenen Medikamenten<br />

– eine raschere Besserung<br />

<strong>und</strong> weniger Nebenwirkungen.<br />

empfindlich. Danach werden<br />

die Stellen mit rotem Licht bestrahlt.<br />

Gemeinsam mit dem<br />

im Gewebe vorhandenen Sauerstoff<br />

erzeugt das Licht giftige<br />

Substanzen, die ausschließlich<br />

den Tumor schädigen. „Betrachtet<br />

man internationale<br />

Studien <strong>und</strong> Richtlinien von<br />

Fachgesellschaften, so gilt die<br />

photodynamische Therapie für<br />

oberflächliche Formen des weißen<br />

Hautkrebses als Behandlung<br />

der ersten Wahl“, hält<br />

Sidoroff fest.<br />

Derzeit kann die photodynamische<br />

Therapie an den Universitätshautkliniken<br />

in Innsbruck,<br />

Salzburg, Graz <strong>und</strong><br />

Wien <strong>und</strong> an einigen Krankenanstalten<br />

durchgeführt werden.<br />

„Teilweise bieten seit Kurzem<br />

auch niedergelassene DermatologInnen<br />

diese Form der Behandlung<br />

an“, sagt Sidoroff:<br />

„Allerdings muss der Patient<br />

die Therapie aus eigener Tasche<br />

bezahlen.“<br />

Besonders für eine Form des<br />

weißen Hautkrebses gilt die<br />

photodynamische Therapie<br />

als Mittel der ersten Wahl.<br />

„Beim Morbus Bowen sind<br />

oft größere Hautareale an ungünstigen<br />

Stellen, wie etwa<br />

dem Unterschenkel, betroffen“,<br />

erläutert Sidoroff.<br />

„Hier können die befallenen<br />

Stellen mit der photodynamischen<br />

Therapie oft spurlos<br />

zur Abheilung gebracht werden.“<br />

Kann diese Therapieform<br />

nicht angewendet werden,<br />

sind häufig entstellende<br />

Hauttransplantationen notwendig.<br />

Auch wenn bösartige Hautver-<br />

Elegante Therapieform<br />

Zu den Behandlungsmöglichkeiten,<br />

die nicht nur sehr gut<br />

wirksam sind, sondern auch<br />

exzellente kosmetische Ergebnisse<br />

liefern, zählt die photo -<br />

dynamische Therapie (PDT).<br />

Dabei werden die erkrankten<br />

Hautareale mit einer photosensitivierenden<br />

Substanz bestrichen.<br />

Die Substanz reichert<br />

sich selektiv in den Tumorzellen<br />

an <strong>und</strong> macht diese lichtänderungen<br />

mittlerweile in<br />

über 90 Prozent der Fälle zum<br />

Verschwinden gebracht werden<br />

können, sollten danach regelmäßige<br />

Verlaufskontrollen<br />

stattfinden. „Nur weil die befallen<br />

Stellen entfernt wurden,<br />

heißt das nicht, dass nicht wieder<br />

Veränderungen auftreten<br />

können“, hält Sidoroff fest:<br />

„Wer einmal einen weißen<br />

Hautkrebs hatte, sollte alle drei<br />

Monate zur Kontrolle zum<br />

Dermatologen gehen.“<br />

Krebsprophylaxe<br />

Weißer Hautkrebs könnte in<br />

den meisten Fällen vermieden<br />

werden – wenn auf die Sonnenexposition<br />

geachtet würde.<br />

„Konsequenter Sonnenschutz<br />

ist die wichtigste Prophylaxe.<br />

Wer sein Leben lang jeden<br />

Sommer ausgiebige Sonnenbäder<br />

genommen hat, trägt essenziell<br />

dazu bei, weißen Hautkrebs<br />

zu entwickeln“, resümiert<br />

Sidoroff abschließend.<br />

Die Top-10-weißer-Hautkrebs-Kliniken zur Behandlung mit Zusatzangebot der PDT-Therapie<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Wien<br />

Krankenanstalt Rudolfstiftung der<br />

Stadt Wien<br />

Juchgasse 25<br />

1030 Wien<br />

Tel.: 01/711 65-0<br />

http://www.wienkav.at/kav/kar/<br />

Univ.-Prof. Prim. Dr. Klemens Rappersberger<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Forschungsschwerpunkte: Langerhans<br />

Zellen/Immunologie; blasenbildende<br />

Autoimmunerkrankungen, Psoriasis, Melanom<br />

Schwerpunkte liegen u. a. auf Imm<strong>und</strong>ermatologie<br />

mit angeschlossenem immunpathologischem<br />

Labor, Dermatologischer Onkologie, Operativer<br />

Dermatologie: Tumorchirurgie mit plastischer Rekonstruktion;<br />

Lymphknotenchirurgie <strong>und</strong> Pigmentambulanz<br />

mit digitaler Bilddokumentation.*<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die dermatologische Abteilung<br />

an der Krankenanstalt Rudolfstiftung<br />

deckt traditionsgemäß<br />

das gesamte Spektrum der modernen<br />

Dermatologie ab.<br />

Aufnahmen/Jahr 212 Betten 28 ÄrztInnen 14 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 2 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 7,2 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Niederösterreich<br />

Landesklinikum Wiener Neustadt<br />

Matthias Corviniusring 3-5<br />

2700 Wiener Neustadt<br />

Tel.: 02622/321-0<br />

http://wienerneustadt.lknoe.at<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Robert Müllegger<br />

Facharztausbildungfür Dermatologie <strong>und</strong> Venerologie;<br />

Zusatzausbildung am Department of Dermatology der<br />

Harvard Medical School Boston sowie am Department<br />

of Dermatology der Tufts University School of Medicine/New<br />

England Medical Center Boston<br />

Die Abteilung verfügt über eine Krankenstation,<br />

eine Allgemeine Ambulanz, einen operativen<br />

Bereich (Dermatochirurgie) sowie über<br />

Spezialsprechst<strong>und</strong>en u. a. für Melanom,<br />

Phototherapie <strong>und</strong> Dermatochirurgie.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Zu den Aufgaben der Abteilung<br />

zählen auch die Angelegenheiten<br />

der medizinischen Weiter<strong>und</strong><br />

Fortbildung auf dem Gebiet<br />

der Dermatologie sowie die<br />

Facharztausbildung.<br />

Aufnahmen/Jahr 282 Betten 26 ÄrztInnen 13 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 29 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5,75 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Niederösterreich<br />

Landesklinikum St. Pölten-Lilienfeld<br />

Propst-Führer-Straße 4<br />

3100 St. Pölten<br />

Tel.: 02742/300<br />

http://www.stpoelten.lknoe.at/<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Franz Trautinger<br />

Leiter der Abt. für Haut- <strong>und</strong> Geschlechtskrankheiten<br />

Umfangreiche wissenschaftliche Aktivitäten; zahlreiche<br />

Publikationen sowie Beiträge als Buchautor<br />

Ein Schwerpunkt der Abteilung ist die<br />

Durchführung klinischer Forschung aus dem<br />

Bereich der Dermatologie. Dies umfasst u. a.<br />

die Durchführung klinischer Studien <strong>und</strong><br />

Anwendungsbeobachtungen im Bereich<br />

Melanom.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Ein erfahrenes Operationsteam,<br />

ein aseptischer Operationssaal<br />

<strong>und</strong> ambulante Eingriffsräume<br />

sorgen für höchste Kompetenz.<br />

Aufnahmen/Jahr 520 Betten k.A. ÄrztInnen 18 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 44 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5,86 Spitalstyp öffentlich<br />

PDT-Therapie = Photodynamische Therapie<br />

Aufnahmen / Jahr: Hautkrebs gesamt (= inkl. Melanom)<br />

Anzahl Betten: Abteilung Dermatologie gesamt<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

81


Weißer Hautkrebs<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

NORD:<br />

Oberösterreich<br />

Klinikum Wels-Grieskirchen<br />

Grieskirchner Straße 42<br />

4600 Wels<br />

Tel.: 07242/415-0<br />

http://www.klinikum-wels.at<br />

Prim. Dr. Werner Saxinger MSc<br />

Leitung der Dermatologischen Abteilung.<br />

Zu seinen wichtigsten Zielen für die Abteilung zählt,<br />

den Schwerpunkt der onkologischen Hautchirurgie<br />

weiter auszubauen <strong>und</strong> zu vertiefen.<br />

Die dermatologische Abteilung bietet die<br />

photodynamische Therapie sowohl stationär<br />

wie auch ambulant an. Weiters angeboten<br />

wird die Diagnose-Therapie-Nachsorge „Alles<br />

aus einer Hand“.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die Abteilung ist österreichweit<br />

eine spezielle Anlaufstelle für<br />

HautkrebspatientInnen im fortgeschrittenen<br />

Stadium.<br />

Aufnahmen/Jahr 491 Betten 30 ÄrztInnen 14 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 32 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3,6 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

NORD:<br />

Oberösterreich<br />

Krankenhaus der Elisabethinen Linz<br />

Fadingerstraße 1<br />

4020 Linz, Donau<br />

Tel.: 0732/7676-0<br />

http://www.elisabethinen.or.at<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Georg Klein<br />

Abteilungsleiter Dermatologie<br />

1993 Habilitation an der Universität Innsbruck;<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Forschungsschwerpunkte sind die allgemeine<br />

Dermatologie, Allergologie <strong>und</strong><br />

Autoimmunkrankheiten der Haut<br />

Schwerpunkte der Abteilung sind u. a. die<br />

Abklärung <strong>und</strong> Behandlung aller<br />

Hautkrankheiten mit allen Bereichen der dermatologischen<br />

Onkologie, operativen<br />

Dermatologie <strong>und</strong> Phototherapie.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Entstehung <strong>und</strong> Verlauf der<br />

Erkrankung wird ganzheitlich<br />

betrachtet, indem neben körperlichen<br />

Bef<strong>und</strong>en auch auf<br />

seelische, soziale <strong>und</strong> kulturelle<br />

Einflussfaktoren geachtet wird.<br />

Aufnahmen/Jahr 480 Betten 42 ÄrztInnen 14 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 29 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 6 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

NORD:<br />

Salzburg<br />

Landeskrankenhaus Salzburg<br />

Universitätsklinik für Dermatologie<br />

der PMU<br />

Müllner Hauptstraße 48, 5020 Salzburg<br />

Tel.: 0662/4482/3401<br />

www.salk.at/Landeskrankenhaus.html<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Johann Bauer, MBA<br />

Renommierter Forschungsprofessor mit Hauptgebiet<br />

der Erforschung neuer Therapien für genetische<br />

Erkrankungen. 2009 Abschluss des Masterstudiums<br />

(MBA) für Health Care Management<br />

Schwerpunkte u. a. in der Dermatochirurgie<br />

<strong>und</strong> in der molekularen Dermatologie. Als Teil<br />

eines Zentralkrankenhauses kommt der Universitätsklinik<br />

für Dermatologie eine zentrale<br />

Versorgungsfunktion zu.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Das Führen von Spezialambulanzen<br />

<strong>und</strong> -labors ermöglicht<br />

es, besondere fachspezifische<br />

Erkrankungen nach dem neuesten<br />

Stand der Wissenschaft zu<br />

versorgen.<br />

Aufnahmen/Jahr 837 Betten 88 ÄrztInnen 32 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 67 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5,54 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

SÜD:<br />

Steiermark<br />

Landeskrankenhaus-<br />

Universitätsklinikum Graz<br />

Auenbrugger Platz 1<br />

8036 Graz<br />

Tel.: 0316/385-0<br />

http://www.klinikum-graz.at<br />

Univ.-Prof. Dr. Werner Aberer<br />

Vielfache Funktionen/Mitgliedschaften in wissenschaftlichen<br />

Gesellschaften; Herausgeber sowie<br />

Fachgutachter für zahlreiche wissenschaftliche<br />

Zeitschriften; Gutachter bei externen Berufungen <strong>und</strong><br />

Habilitationen sowie laufende Seminartätigkeit<br />

Verschiedene Ambulanzen <strong>und</strong> Spezialeinrichtungen<br />

für die umfassende Behandlung von<br />

Hautkrankheiten, wie z. B. für dermatologische<br />

Gefäßerkrankungen, Dermatoröntgentherapie<br />

sowie der Phototherapie bis hin zur Tumornachsorge<br />

<strong>und</strong> Tumorvorsorge.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

An der Klinik wird relevante<br />

dermatologische Forschung mit<br />

internationaler Anerkennung<br />

sowie zeitgemäße klinische Dermatologie<br />

betrieben.<br />

Aufnahmen/Jahr 1591 Betten 80 ÄrztInnen 43 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 63 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4,17 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

SÜD:<br />

Kärnten<br />

Klinikum – Klagenfurt am<br />

Wörthersee (LKH Klagenfurt)<br />

Feschnigstraße 11<br />

9020 Klagenfurt<br />

Tel.: 0463/538-0<br />

http://www.lkh-klu.at<br />

Prim. Priv.-Doz. Dr. Bernhard Lange-Asschenfeldt<br />

Ausbildung unter anderem an der Harvard University<br />

in Boston <strong>und</strong> den National Institutes of Health in<br />

Bethesda (USA). Schwerpunkte sind die Onkologie,<br />

Allergologie <strong>und</strong> die W<strong>und</strong>versorgung. Intensive<br />

Forschungstätigkeit, um neue Methoden zu etablieren.<br />

Die dermatologische Abteilung beschäftigt<br />

sich mit der Abklärung, Behandlung <strong>und</strong><br />

Betreuung von PatientInnen mit nichtinfektiösen<br />

<strong>und</strong> infektiösen Erkrankungen der<br />

Haut sowie mit gut- <strong>und</strong> bösartigen<br />

Hauttumoren.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die Abteilung für Dermatologie<br />

<strong>und</strong> Venerologie des LKH<br />

Klagenfurt übernimmt eine zentrale<br />

Versorgungsfunktion <strong>und</strong><br />

bietet u. a. auch die<br />

Phototherapie an.<br />

Aufnahmen/Jahr 443 Betten 40 ÄrztInnen 15 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 27 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5,4 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

WEST:<br />

Tirol<br />

Landeskrankenhaus<br />

Universitätskliniken Innsbruck<br />

Universitätsklinik für Dermatologie<br />

<strong>und</strong> Venerologie<br />

Anichstraße 35, 6020 Innsbruck<br />

Tel.: 0512/504-0, http://www.tilak.at<br />

Ao. Univ.-Prof. Dr. Matthias Schmuth<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Tätigkeit in Berlin, San Francisco, Innsbruck<br />

<strong>und</strong> Wien; Habilitation in Wien zum Dr. med.<br />

univ.; frühere klinische Leitungsfunktionen als Stations-<br />

<strong>und</strong> Ambulanz-Oberarzt in Innsbruck <strong>und</strong> San<br />

Francisco<br />

Die Klinik besitzt eine eigene starke Histologie,<br />

Immunhistochemie, Immunfluoreszenz,<br />

Elektronenmikroskopie <strong>und</strong> ein mykologisches<br />

Labor. Für Dermatochirurgie, Lichttherapie<br />

oder Tumorbehandlungen stehen zusätzliche<br />

Spezialistenteams zur Verfügung.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die Innsbrucker Univ.-Klinik ist<br />

das Referenzzentrum der dermatologischen<br />

Versorgung<br />

Westösterreichs <strong>und</strong> eines der<br />

wenigen dermatologischen Ausbildungszentren.<br />

Aufnahmen/Jahr 525 Betten 61 ÄrztInnen 30 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 49 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5,5 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

WEST:<br />

Vorarlberg<br />

LKH Feldkirch<br />

Carinagasse 47<br />

6807 Feldkirch<br />

Tel.: 05522/303/ 4610<br />

http://lkhf.at/feldkirch<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Robert Strohal<br />

Leiter der Abteilung Dermatologie <strong>und</strong> Venerologie.<br />

Durchführung von Lehrveranstaltungen sowie zahlreichen<br />

Vorträgen; Organisation von Symposien; regelmäßige<br />

Beteiligung an Publikationen <strong>und</strong> klinischer<br />

Forschungsarbeit<br />

Seit zehn Jahren können komplizierte Hauterkrankungen<br />

ambulant bzw. stationär direkt in<br />

der Spezialabteilung für Dermatologie im LKH<br />

Feldkirch behandelt werden.<br />

Aufnahmen/Jahr 151 Betten 12 ÄrztInnen 9 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 8 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4,19 Spitalstyp öffentlich<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die Versorgung besteht aus einem<br />

Netz gut ausgebildeter<br />

Mediziner, deren Zuständigkeitsbereich<br />

je nach Art der<br />

Erkrankung variiert.<br />

82 smartguide GESUNDHEIT


Melanom-Therapie<br />

In vielen Fällen heilbar<br />

Je früher eine tumoröse Veränderung<br />

erkannt wird, desto eher kann erfolgreich<br />

therapiert werden. Daher sollte sich jeder<br />

einer jährlichen Hautinspektion beim<br />

Dermatologen unterziehen.<br />

Fotos: Fotolia; beigestellt<br />

Seit den 80er-Jahren des<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>erts steigen<br />

die Neuerkrankungen<br />

rapide an. So erkrankten 2011<br />

in Österreich 5.174 Menschen<br />

an schwarzem Hautkrebs,<br />

dem malignen Melanom, wobei<br />

von einer erheblichen Anzahl<br />

nicht erfasster Fälle ausgegangen<br />

werden muss. Die<br />

Ursachen für diesen Anstieg<br />

liegen auf der Hand – <strong>und</strong><br />

konnten inzwischen auch<br />

wissenschaftlich bewiesen<br />

werden: „Exzessive Sonnenbestrahlung<br />

– vor allem in<br />

Kindheit <strong>und</strong> Jugend – <strong>und</strong><br />

viele Sonnenbrände erhöhen<br />

das Risiko, in höherem Lebensalter<br />

an einem malignen<br />

Melanom zu erkranken“,<br />

deutlich, berichtet Univ.-Prof.<br />

Dr. Christoph Höller von der<br />

Universitätshautklinik an der<br />

MedUni Wien. „Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche müssen vor zu<br />

viel Sonne unbedingt geschützt<br />

werden“, warnt Dermatologe<br />

Höller: „Häufiges<br />

Eincremen mit hohem Lichtschutzfaktor<br />

sollte Pflicht<br />

sein.“ Dies gilt übrigens auch<br />

für Erwachsene, denn Sonnenbrände<br />

wirken kumulativ:<br />

Je häufiger jemand einen Sonnenbrand<br />

hat, desto höher<br />

wird das Risiko für ein malignes<br />

Melanom. Personen, die<br />

sehr viele Muttermale <strong>und</strong><br />

helle Haut haben, sollten unbedingt<br />

einmal jährlich zum<br />

Hautarzt, um eventuelle Auffälligkeiten<br />

so früh wie möglich<br />

zu entdecken. Dies umfasst<br />

die Hautinspektion am<br />

ganzen Körper mit freiem Auge<br />

sowie mit Hilfe der Auflichtmikroskopie.<br />

Früherkennung ist alles!<br />

Je früher eine auffällige Hautveränderung<br />

entdeckt wird,<br />

desto besser sind auch die<br />

Heilungschancen. Mittlerweile<br />

können mehr als 90 Prozent<br />

der Melanome durch chirurgische<br />

Entfernung geheilt<br />

werden. „Dabei wird nicht<br />

nur das veränderte Gewebe,<br />

sondern in einer zweiten<br />

Operation auch ges<strong>und</strong>e Haut<br />

r<strong>und</strong> um den Tumor herausgeschnitten.<br />

Zuerst muss aber<br />

abgeklärt werden, wie groß<br />

der Tumor ist <strong>und</strong> wie tief er<br />

bereits in die Haut eingedrungen<br />

ist. Zwischen 0,5 <strong>und</strong> einen<br />

Zentimeter beträgt das<br />

Areal r<strong>und</strong> um das erkrankte<br />

Gewebe, das mit dem Tumor<br />

entfernt wird, wenn er unter<br />

zwei Millimeter groß ist. Bei<br />

dickeren Tumoren wird ein<br />

Sicherheitsabstand von zwei<br />

Zentimetern eingehalten.<br />

Der Eingriff erfolgt normalerweise<br />

unter Lokalanästhesie.<br />

Danach wird das entfernte<br />

Gewebe im Labor untersucht.<br />

Stellt sich dabei heraus, dass<br />

n Zurückhaltung bei Sonnenbädern, die Verwendung von Sonnenschutz<br />

<strong>und</strong> regelmäßige Kontrollen beim Arzt mindern das Risiko deutlich.<br />

Krebszellen vorhanden sind,<br />

erfolgen weitere diagnostische<br />

Schritte.<br />

Was sagt der<br />

Wächterlymphknoten?<br />

„Bei einer Eindringtiefe unter<br />

einem Millimeter kann man<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

mit einer Heilung durch die<br />

Operation rechnen – mit zunehmender<br />

Dicke des Tumors<br />

steigt aber die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass der Tumor bereits<br />

Metastasen gebildet hat“, so<br />

Höller.<br />

Um schwarzen Hautkrebs<br />

nach dem letzten Stand der<br />

Wissenschaft zu behandeln,<br />

wird bei einer Tumordicke<br />

von über einem Millimeter<br />

Univ.-Prof. Dr.<br />

Christoph Höller<br />

Universitätsklinik Wien<br />

angeraten, auch den sogenannte<br />

„Wächterlymphknoten“ zu<br />

entfernen. Denn meist streut<br />

der Tumor zuerst in die nächstgelegenen<br />

Lymphknoten. Ist<br />

der „Wächterlymphknoten“<br />

bereits befallen, werden alle<br />

Lymphknoten in der Nähe des<br />

Tumors entfernt, um eine weitere<br />

Metastasenbildung möglichst<br />

zu verhindern.<br />

Wichtig sind regelmäßige Kontrollen<br />

im Rahmen eines Tumor-Nachsorgeprogramms<br />

beim Hautarzt über 10 Jahre,<br />

damit eventuell wieder auftretende<br />

tumoröse Hautveränderungen<br />

so früh wie möglich<br />

erkannt <strong>und</strong> entfernt werden<br />

können. Liegt ein höheres Risiko<br />

für eine Metastasierung<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

83


Melanom-Therapie<br />

vor, wird Interferon Alpha, ein<br />

körpereigener Botenstoff, der<br />

Abwehrzellen aktivieren kann,<br />

zur vorbeugenden Behandlung<br />

eingesetzt. In mehreren Metaanalysen<br />

konnte ein Effekt<br />

auf das krankheitsfreie Überleben<br />

der Patienten gezeigt<br />

werden. „Deshalb raten wir allen<br />

Patienten, die eine Tumordicke<br />

von mehr als 1,5 Millimeter<br />

oder Lymphknotenmetastasen<br />

aufweisen, zu dieser<br />

Behandlung“, sagt Höller: „Sie<br />

wird anschließend an die chirurgische<br />

Entfernung des betroffenen<br />

Hautareals <strong>und</strong> der<br />

Lymphknoten durchgeführt.“<br />

Bis vor wenigen Jahren war bei<br />

Metastasenbildungen in Organen<br />

nur die Durchführung einer<br />

Chemotherapie möglich.<br />

„Die hat aber keinen bewiesenen<br />

Effekt auf das Fortschreiten<br />

der Erkrankung gebracht“,<br />

bedauert Höller.<br />

Neue Therapiestrategien<br />

Ebenfalls bereits im Einsatz<br />

sind neue Substanzen, die gezielt<br />

auf genetische Veränderungen<br />

im Tumor abzielen,<br />

wie etwa die B-Raf-Inhibitoren<br />

Vemurafenib oder Dabrafenib.<br />

Etwa 50 Prozent der<br />

Hautkrebspatienten weisen<br />

eine genetische Veränderung<br />

auf, welche das Wachstum des<br />

Tumors antreibt <strong>und</strong> auf die<br />

die Substanzen abzielen.<br />

B-Raf Inhibitoren zeigen<br />

durch den direkten Angriff<br />

am Tumor bei vielen Patienten<br />

ein rasches Ansprechen<br />

mit ausgeprägter Rückbildung<br />

der Metastasen, in einigen Fällen<br />

kommt es sogar zu einem<br />

kompletten Verschwinden des<br />

Tumors.<br />

Allerdings kommt es unter<br />

der Behandlung mit diesen<br />

Substanzen manchmal schon<br />

nach einigen Monaten zum<br />

Auftreten von Resistenzen –<br />

das bedeutet, der Tumor lernt,<br />

die Wirkung des Medikaments<br />

abzuwehren.<br />

Eine weitere therapeutische<br />

Möglichkeit ist die Immuntherapie.<br />

Diese wirkt nicht direkt<br />

auf den Tumor, sondern<br />

auf die T-Zellen des Immunsystems.<br />

Deren Aktivität wird<br />

durch fördernde <strong>und</strong> hemmende<br />

Signale gesteuert. Bei<br />

einer Krebserkrankung kann<br />

die Aktivität der T-Zellen nicht<br />

ausreichend sein, um den Tumor<br />

anzugreifen, sie kann sogar<br />

von den Tumorzellen blockiert<br />

werden. Sie können ihre<br />

Arbeit, die Abwehr der Tumorzellen,<br />

daher nicht mehr ausführen.<br />

Ipilimumab, ein Antikörper,<br />

der 2011 zugelassen<br />

wurde <strong>und</strong> gute Erfolge erzielen<br />

konnte blockiert einen<br />

hemmenden Schalter auf<br />

T-Zellen, sodass das Immun-<br />

system sich wieder erfolgreich<br />

der Krebsbekämpfung widmen<br />

kann. In Studien konnte<br />

gezeigt werden, dass mit dieser<br />

Immuntherapie bei einem Teil<br />

der Patienten ein langfristiges<br />

Überleben erzielt werden<br />

kann. Allerdings kann es einige<br />

Zeit in Anspruch nehmen, bis<br />

das Immunsystem in der Lage<br />

ist den Tumor zu kontrollieren.<br />

Die Immuntherapie sollte<br />

daher möglichst frühzeitig eingesetzt<br />

werden, um effektiv zu<br />

sein.<br />

Mittlerweile werden weitere<br />

Antikörper <strong>und</strong> auch direkt<br />

die Tumorzelle angreifende<br />

Substanzen in Studien untersucht:<br />

„Wir rechnen in den<br />

kommenden Jahren mit mehreren<br />

neuen Therapieoptionen,<br />

um auch lebensbedrohliche<br />

Tumore unter Kontrolle<br />

oder ganz zum Verschwinden<br />

zu bringen“, meint Höller.<br />

Die Top-10-schwarzer-Hautkrebs-Fachabteilungen & -ambulanzen zur Behandlung von malignen Melanomen<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Wien<br />

Wilhelminenspital der Stadt Wien<br />

Montleartstraße 37<br />

1160 Wien<br />

Tel.: 01/491 50-0<br />

http://www.wienkav.at/kav/wil/<br />

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Jurecka<br />

Facharzt für Haut- <strong>und</strong> Geschlechtskrankheiten mit<br />

der Zusatzausbildung Dermatohistopathologie; seit<br />

1988 Venia docendi (Lehrbefugnis) für das Fach<br />

Dermatologie <strong>und</strong> Venerologie; seit 1993 ao.<br />

Universitätsprofessor<br />

Spezialisierung auf die Themenfelder Dermatoonkologie<br />

<strong>und</strong> die operative Behandlung<br />

von Hauttumoren in Schwerpunktambulanzen.<br />

In der Dermatologischen Wochenklinik befinden<br />

sich zusätzlich 7 Betten zur stationären<br />

Behandlung von PatientInnen.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Das Wilhelminenspital schafft<br />

eine Atmosphäre des Vertrauens<br />

<strong>und</strong> der Geborgenheit. Die<br />

Achtung der Würde <strong>und</strong> Wahrung<br />

der Patientenrechte ist<br />

selbstverständlich.<br />

Aufnahmen/Jahr 137 Betten 65[1] ÄrztInnen 16 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 23 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 7,71 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Wien<br />

Sozialmedizinisches Zentrum Ost –<br />

Donauspital<br />

Langobardenstraße 122<br />

1220 Wien<br />

Tel.: 01/288 02-0<br />

http://www.wienkav.at/kav/dsp<br />

Univ.-Prof. Dr. Beatrix Volc-Platzer<br />

Leitung Dermatologische Abteilung, Facharzt für Dermatologie<br />

<strong>und</strong> Venerologie; Titularprofessur, Zusatzfacharzt<br />

für Humangenetik. Lehrtätigkeit für Wahlfachausbildung<br />

Der onkologische Schwerpunkt der Abteilung<br />

wurde bereits bei der Planung <strong>und</strong> Etablierung<br />

der Abteilung gesetzt. Im ambulanten Eingriffsraum<br />

werden regelmäßig Hautplastiken<br />

<strong>und</strong> Hauttransplantationen bei Hauttumoren<br />

im Gesichtsbereich durchgeführt.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die Dermatologische Abteilung<br />

bietet das gesamte Spektrum<br />

der Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />

von Hautkrankheiten an.<br />

Aufnahmen/Jahr 185 Betten 32 ÄrztInnen 6 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 15 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 8,2 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Niederösterreich<br />

Landesklinikum Wiener Neustadt<br />

Matthias Corviniusring 3-5<br />

2700 Wiener Neustadt<br />

Tel.: 02622/321-0<br />

http://wienerneustadt.lknoe.at<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Robert Müllegger<br />

Facharztausbildung für Dermatologie <strong>und</strong> Venerologie;<br />

Zusatzausbildung am Department of Dermatology der<br />

Harvard Medical School Boston sowie am Department<br />

of Dermatology der Tufts University School of Medicine<br />

/ New England Medical Center Boston<br />

Zu den Aufgaben der Abteilung zählen auch<br />

die Angelegenheiten der medizinischen Weiter-<br />

<strong>und</strong> Fortbildung auf dem Gebiet der Dermatologie,<br />

die Facharztausbildung <strong>und</strong> die<br />

Ausbildung von Kollegen im Turnus zum Arzt<br />

für Allgemeinmedizin sowie von Famulanten.<br />

Aufnahmen/Jahr 282 Betten 26 ÄrztInnen 13 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 29 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5,75 Spitalstyp öffentlich<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die Abteilung ist medizintechnisch<br />

<strong>und</strong> organisatorisch modernst<br />

ausgerüstet <strong>und</strong> verfügt<br />

u. a. über Spezialsprechst<strong>und</strong>en<br />

für Melanom, Phototherapie<br />

<strong>und</strong> Dermatochirurgie.<br />

84<br />

Anmerkungen: Aufnahmen / Jahr: Hautkrebs gesamt (= inkl. weißem Hautkrebs); Anzahl Betten: Abteilung Dermatologie gesamt<br />

Belegkrankenhaus = Privatkrankenanstalt. Sie können sich durch einen Arzt Ihrer Wahl <strong>und</strong> Ihres Vertrauens behandeln lassen. Darüber hinaus steht r<strong>und</strong> um die Uhr ein Hausärzteteam zur Verfügung. Die Belegung der Stationen erfolgt nicht zwingend<br />

nach Fachrichtungen, sondern passt sich den Wünschen sowie den medizinischen Bedürfnissen <strong>und</strong> Diagnosen der PatientInnen an. * Daten betreffen jeweils die Privatklinik gesamt<br />

1: Der Bauteil E des AKH Linz wird generalsaniert. Die Abteilung Dermatologie wurde daher bis voraussichtlich Sommer 2015 übersiedelt. Für die Dauer des Umbaus werden gewisse Einschränkungen auftreten.


REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Niederösterreich<br />

Landesklinikum St. Pölten-Lilienfeld<br />

Propst-Führer-Straße 4<br />

3100 St. Pölten<br />

Tel.: 02742/300<br />

http://www.stpoelten.lknoe.at/<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Franz Trautinger<br />

Leiter der Dermatologischen Abteilung<br />

Umfangreiche wissenschaftliche Aktivitäten; zahlreiche<br />

Publikationen sowie Beiträge als Buchautor<br />

Ein Schwerpunkt der Abteilung ist die Durchführung<br />

klinischer Forschung aus dem Bereich<br />

der Dermatologie. Dies umfasst u. a. die<br />

Durchführung klinischer Studien <strong>und</strong> Anwendungsbeobachtungen<br />

im Bereich Melanom.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Früherkennung steht im Zentrum<br />

der Bemühungen. Die<br />

Hautabteilung legt größten<br />

Wert auf ständige Verfügbarkeit<br />

<strong>und</strong> höchstqualifizierte Kompetenz.<br />

Aufnahmen/Jahr 520 Betten k.A. ÄrztInnen 18 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 44 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5,86 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

NORD:<br />

Oberösterreich<br />

Allgemeines Krankenhaus der Stadt<br />

Linz<br />

Krankenhausstraße 9<br />

4020 Linz, Donau<br />

Tel.: 0732/7806-0<br />

http://www.akh.linz.at<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Josef Auböck<br />

Leitung Abteilung Dermatologie<br />

Chirurgische Eingriffe werden in Lokalanästhesie<br />

vorgenommen, um z. B. Basaliome, Plattenepithelkarzinome,<br />

Melanome <strong>und</strong> zahlreiche gutartige<br />

Tumore zu entfernen. Spezialambulanzen für<br />

Tumor/Melanom. Qualitätssicherungsarbeit nach<br />

dem Exzellenzmodell der AFQM<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Das Hauptziel liegt darin, die<br />

medizinische, pflegerische <strong>und</strong><br />

psychosoziale Versorgungsqualität<br />

kontinuierlich zu verbessern<br />

<strong>und</strong> auf die persönlichen<br />

Bedürfnisse abzustimmen (1).<br />

Aufnahmen/Jahr 189 Betten 25 ÄrztInnen 19 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 28 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4,1 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

NORD:<br />

Salzburg<br />

Landeskrankenhaus Salzburg<br />

Universitätsklinik für Dermatologie<br />

der PMU<br />

Müllner Hauptstraße 48, 5020 Salzburg<br />

Tel.: 0662/4482/3401<br />

www.salk.at/Landeskrankenhaus.html<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Johann Bauer, MBA<br />

Renommierter Forschungsprofessor mit Hauptgebiet<br />

der Erforschung neuer Therapien für genetische<br />

Erkrankungen. 2009 Abschluss des Masterstudiums<br />

(MBA) für Health Care Management<br />

Die Universitätsklinik für Dermatologie in<br />

Salzburg setzt ihre Schwerpunkte u. a. in der<br />

Dermatochirurgie <strong>und</strong> in der molekularen Dermatologie.<br />

Die medizinische Versorgung reicht<br />

von der Diagnose bis zur Therapie.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Das Führen von Spezialambulanzen<br />

<strong>und</strong> -labors ermöglicht<br />

es, besondere fachspezifische<br />

Erkrankungen nach dem neuesten<br />

Stand der Wissenschaft zu<br />

versorgen.<br />

Aufnahmen/Jahr 837 Betten 88 ÄrztInnen 32 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 67 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5,54 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

SÜD:<br />

Steiermark<br />

Landeskrankenhaus-<br />

Universitätsklinikum Graz<br />

Auenbrugger Platz 1<br />

8036 Graz<br />

Tel.: 0316/385-0<br />

http://www.klinikum-graz.at<br />

Univ.-Prof. Dr. Werner Aberer<br />

Vielfache Funktionen/Mitgliedschaften in wissenschaftlichen<br />

Gesellschaften; Herausgeber sowie Fachgutachter<br />

für zahlreiche wissenschaftliche Zeitschriften;<br />

Gutachter bei externen Berufungen <strong>und</strong> Habilitationen<br />

Schwerpunkte sind u. a. die Diagnose <strong>und</strong> Behandlung<br />

häufiger Dermatosen (Allgemeine<br />

Dermatologie), Hauttumoren (Dermatoonkologie<br />

– Melanom), Dermatopathologie sowie<br />

der operativen Dermatologie.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die Betreuung reicht vom<br />

Dienstleistungszentrum bis zur<br />

Spitzenmedizin.<br />

Aufnahmen/Jahr 1591 Betten 80 ÄrztInnen 43 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 63 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4,17 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

SÜD:<br />

Kärnten<br />

Klinikum – Klagenfurt am<br />

Wörthersee (LKH Klagenfurt)<br />

Feschnigstraße 11<br />

9020 Klagenfurt<br />

Tel.: 0463/538-0<br />

http://www.lkh-klu.at<br />

Prim. Priv.-Doz. Dr. Bernhard Lange-Asschenfeldt<br />

Ausbildung unter anderem an der Harvard University in<br />

Boston <strong>und</strong> den National Institutes of Health in Bethesda<br />

(USA). Schwerpunkte sind die Onkologie, Allergologie<br />

<strong>und</strong> die W<strong>und</strong>versorgung. Intensive Forschungstätigkeit,<br />

um neue Methoden in der Klinik zu etablieren<br />

Das Leistungsspektrum deckt alle Bereiche der<br />

dermatologischen Onkologie <strong>und</strong> Therapie bis<br />

hin zur operativen Dermatologie ab <strong>und</strong> bietet<br />

u. a. auch die Phototherapie an. Seit 2008 in<br />

vielen Bereichen wiederholt erfolgreich im klinischen<br />

Qualitätsmanagementsystem zertifiziert.<br />

Aufnahmen/Jahr 443 Betten 40 ÄrztInnen 15 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 27 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5,4 Spitalstyp öffentlich<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die Abteilung für Dermatologie<br />

<strong>und</strong> Venerologie des LKH Klagenfurt<br />

übernimmt für das Einzugsgebiet<br />

zwischen Steiermark,<br />

Salzburg <strong>und</strong> Tirol die<br />

zentrale Versorgungsfunktion.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

WEST:<br />

Tirol<br />

Landeskrankenhaus<br />

Universitätskliniken Innsbruck<br />

Universitätsklinik für Dermatologie <strong>und</strong><br />

Venerologie, Anichstraße 35<br />

6020 Innsbruck, Tel.: 0512/504-0<br />

http://www.tilak.at<br />

Ao. Univ.-Prof. Dr. Matthias Schmuth<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Tätigkeit in Berlin, San Francisco,<br />

Innsbruck <strong>und</strong> Wien; Habilitation in Wien zum Dr.<br />

med. univ.; frühere klinische Leitungsfunktionen als<br />

Stations- <strong>und</strong> Ambulanz-Oberarzt in Innsbruck <strong>und</strong><br />

San Francisco<br />

Für Dermatochirurgie, Lichttherapie oder Tumorbehandlungen<br />

sowie Laserbehandlungen<br />

stehen zusätzliche Spezialistenteams zur Verfügung.<br />

Die Klinik besitzt eine eigene Histologie,<br />

Immunhistochemie, Immunfluoreszenz, Elektronenmikroskopie<br />

<strong>und</strong> ein mykologisches Labor.<br />

Aufnahmen/Jahr 525 Betten 61 ÄrztInnen 30 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 49 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5,5 Spitalstyp öffentlich<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Referenzzentrum der dermatologischen<br />

Versorgung Westösterreichs<br />

<strong>und</strong> eines der wenigen<br />

dermatologischen Ausbildungszentren<br />

für den Nachwuchs.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

WEST:<br />

Vorarlberg<br />

LKH Feldkirch<br />

Carinagasse 47<br />

6807 Feldkirch<br />

Tel.: 05522/303/ 4610<br />

http://lkhf.at/feldkirch<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Robert Strohal<br />

Leiter der Abteilung Dermatologie <strong>und</strong> Venerologie.<br />

Durchführung von Lehrveranstaltungen sowie zahlreichen<br />

Vorträgen; Organisation von Symposien; regelmäßige<br />

Beteiligung an Publikationen <strong>und</strong> klinischer<br />

Forschungsarbeit<br />

Die Versorgung besteht aus einem Netz gut<br />

ausgebildeter Mediziner, deren Zuständigkeitsbereich<br />

je nach Art der Erkrankung variiert.<br />

Laut Jahresbericht 2010 wurden bsp. 3.158<br />

Phototherapie-Testungen durchgeführt.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die Abteilung für Dermatologie<br />

kann schwer erkrankte Patienten<br />

auch stationär behandeln<br />

<strong>und</strong> hat sich zum spitzenmedizinischen<br />

Versorger etabliert.<br />

Aufnahmen/Jahr 151 Betten 12 ÄrztInnen 9 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 8 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4,19 Spitalstyp öffentlich<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

85


Gebärmutterhalskrebs<br />

Echte Vorsorge ist möglich<br />

Mittels Krebsvorsorge durch PAP-Abstrich, Kolposkopie <strong>und</strong> HPV-Test kann ein<br />

Gebärmutterhalskrebs in seinem vollständig heilbaren Vorstadium erkannt <strong>und</strong> unter<br />

Erhaltung der Gebärmutter therapiert werden.<br />

Etwas weniger als 400<br />

Frauen erkranken in<br />

Österreich jährlich am<br />

Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom).<br />

Etwas mehr als 150<br />

erkrankte Frauen versterben an<br />

ihrer Krebserkrankung. Fakt ist:<br />

Je früher die Krebserkrankung<br />

erkannt wird, desto besser sind<br />

die Heilungschancen. Daher<br />

kommt der jährlichen Untersuchung<br />

auf veränderte Zellen im<br />

Abstrich (PAP-Test), die Vorstadien<br />

der Erkrankung anzeigen,<br />

eine wesentliche Bedeutung zu.<br />

Bei einem solchen Test werden<br />

Zellen vom Gebärmutterhals mit<br />

einem Abstrichinstrument entnommen<br />

<strong>und</strong> in einem Labor<br />

unter dem Mikroskop untersucht.<br />

Diese Untersuchung ist<br />

wenig bis gar nicht schmerzhaft.<br />

Wichtig ist: „State of the Art ist<br />

die Abnahme des Zellabstriches<br />

dann, wenn sie nicht blind, sondern<br />

unter kolposkopischer<br />

Sicht vorgenommen wird“, erläutert<br />

Univ.-Prof. Dr. Olaf<br />

Reich, Gynäkologe <strong>und</strong> Pathologe<br />

an der Medizinischen Universität<br />

Graz. „Ein Kolposkop ist<br />

eine starke <strong>und</strong> beleuchtete Lupe,<br />

mit der die Region, die für<br />

die Gewinnung eines qualitativ<br />

guten Abstriches besonderes<br />

wichtig ist, eingesehen <strong>und</strong> auch<br />

beurteilt werden kann.“<br />

Kombitest macht sicher<br />

Der PAP-Test – so benannt nach<br />

dem griechischen Gynäkologen<br />

George Papanicolaou (1883 bis<br />

1962) – ist allerdings nicht zu<br />

100 % treffsicher, auch wenn es<br />

hier technische Weiterentwicklungen<br />

wie z. B. die Dünnschichtzytologie<br />

oder die Immunzytochemie<br />

gibt. „Maximale<br />

Sicherheit erreicht man, wenn<br />

etwa ab dem 30. Lebensjahr neben<br />

dem PAP-Test zusätzlich alle<br />

drei bis fünf Jahre eine Testung<br />

auf HPV gemacht wird <strong>und</strong> auffällige<br />

Tests weiter abgeklärt werden“,<br />

fasst Reich zusammen.<br />

Sind beide Tests (PAP <strong>und</strong> HPV)<br />

negativ, ist die Wahrscheinlichkeit,<br />

dennoch eine Erkrankung<br />

zu haben oder in Kürze zu entwickeln,<br />

fast auszuschließen.<br />

Liegt bereits ein Gebärmutterhalskrebs<br />

vor, heißt die Devise<br />

mittlerweile nicht mehr Operation<br />

um jeden Preis. Vielmehr<br />

stehen einander zwei Therapiemethoden<br />

gleichberechtigt gegenüber:<br />

Beide Methoden haben etwa<br />

die gleichen Erfolgsaussichten,<br />

wobei die Operation in erster<br />

Linie bei frühen <strong>und</strong> die Radiochemotherapie<br />

bei fortgeschrittenen<br />

Tumorstadien zum Einsatz<br />

kommen. Welche Methode<br />

zu empfehlen ist, hängt auch<br />

von sogenannten Prognosefaktoren<br />

ab. Die wichtigsten prognostischen<br />

Faktoren des Gebärmutterhalskrebses<br />

sind die Tumorgröße<br />

<strong>und</strong> das Vorhandensein<br />

von Lymphknotenmetastasen.<br />

„Um festzustellen, wie<br />

groß der Tumor ist <strong>und</strong> ob Metastasen<br />

vorliegen, kommen<br />

bildgebende Verfahren zur Anwendung“,<br />

erklärt Olaf Reich.<br />

n Die HPV-Impfung dient zur Vorsorge <strong>und</strong> verhindert das Eintreten von<br />

Viren in den Körper.<br />

2. Die Behandlung mit einer<br />

Kombination aus Bestrahlung<br />

<strong>und</strong> Chemotherapie (Radiochemotherapie)<br />

Therapiemethoden<br />

1. Die operative Entfernung<br />

des Tumors<br />

Mit Hilfe der Magnetresonanztomografie<br />

kann heutzutage die<br />

Tumorgröße <strong>und</strong> mit der Positronen-Emissions-Tomografie<br />

das Vorhandensein <strong>und</strong> die Lage<br />

von Metastasen gut beurteilt<br />

werden. Auch eine Bauchspiegelung<br />

kann durchgeführt werden,<br />

um festzustellen, ob im kleinen<br />

Becken <strong>und</strong>/oder im Bauchraum<br />

Metastasen vorhanden<br />

sind <strong>und</strong> wo diese lokalisiert<br />

sind.<br />

Bei einer Operation strebt man<br />

an, den gesamten Tumor vollständig<br />

zu entfernen, um das<br />

spätere Risiko eines Wiederauftretens<br />

der Erkrankung möglichst<br />

zu minimieren.<br />

Im Einzelfall kann versucht werden,<br />

große <strong>und</strong> deshalb schwer<br />

zu operierende Tumoren durch<br />

eine Chemotherapie zu verkleinern,<br />

um sie dann besser operieren<br />

zu können.<br />

Nach sogenannten radikalen<br />

Operationen kann es zu Funktionsstörungen<br />

von Harnblase<br />

oder Darm kommen, wenn Nervenbahnen<br />

zu diesen Organen<br />

im Zuge der Operation mit<br />

durchtrennt werden mussten.<br />

Die Sexualität ist hingegen im<br />

weiteren Leben nach einer Ope-<br />

Fotos: Fotolia; beigestellt<br />

86 smartguide GESUNDHEIT


ation weniger beeinträchtigt als<br />

nach einer Bestrahlung. Diese<br />

kommt heutzutage in Kombination<br />

mit einer Chemotherapie<br />

primär dann zum Einsatz, wenn<br />

Metastasen zum Zeitpunkt der<br />

Therapieplanung nachweisbar<br />

sind oder bei großen Tumoren.<br />

Karzinom, Kinderwusch <strong>und</strong><br />

Schwangerschaft<br />

Ein Gebärmutterhalskrebs kann<br />

auch entdeckt werden, wenn<br />

Frauen mit Kinderwunsch die<br />

gynäkologische Praxis aufsuchen.<br />

„Frauen bekommen heute<br />

ihre Kinder nicht selten nach<br />

dem 30. Lebensjahr <strong>und</strong> das Zervixkarzinom<br />

betrifft eher jüngere<br />

Frauen – da gibt es eine zeitliche<br />

Überlappung“, erklärt Reich.<br />

Wenn der Tumor in einem solchen<br />

Fall entdeckt wird, er lediglich<br />

bis zu zwei Zentimeter<br />

groß ist <strong>und</strong> keine Metastasen<br />

vorliegen, kann die Geschwulst<br />

mittlerweile mit einer speziellen<br />

Operationstechnik (Trachelektomie),<br />

die an Tumorzentren<br />

durchgeführt wird, oft so entfernt<br />

werden, dass die Gebärmutter<br />

erhalten wird. Eine<br />

Schwangerschaft ist dann nach<br />

der Operation weiter möglich.<br />

Aber auch für schwangere Frauen,<br />

bei denen ein Gebärmutterhalskrebs<br />

entdeckt wird, bedeutet<br />

das heute nicht mehr unbedingt<br />

eine Beendigung der Schwangerschaft.<br />

„Im Mutter-Kind-Pass<br />

ist ein PAP-Test zwischen siebter<br />

<strong>und</strong> elfter Schwangerschaftswoche<br />

vorgeschrieben“, hält Reich<br />

fest: „Wird ein Zervixkarzinom<br />

festgestellt, kann man bis etwa<br />

zur 25. Schwangerschaftswoche<br />

mit Hilfe einer Bauchspiegelung<br />

prüfen, ob Metastasen vorhanden<br />

sind. Ist dies nicht der Fall,<br />

besteht die Möglichkeit, mit der<br />

Therapie bis zur Entbindung,<br />

Prof. Dr. Olaf Reich<br />

Gynäkologe <strong>und</strong> Pathologe an der<br />

Medizinischen Universität Graz<br />

die in der Regel vor dem Geburtstermin<br />

stattfindet, zu warten<br />

<strong>und</strong> nicht die Schwangerschaft<br />

abzubrechen. Auch bei<br />

großen Tumoren oder solchen<br />

mit Metastasen kann mit einer<br />

Chemotherapie, die das Ungeborene<br />

nicht schädigt, versucht<br />

werden, das Fortschreiten der<br />

Erkrankung bis nach der Entbindung<br />

aufzuhalten <strong>und</strong> erst<br />

dann die definitive Therapie einzuleiten.<br />

Impfstoff gegen Krebszellen<br />

Die HPV-Impfung dient der<br />

Vorsorge, das heißt, die Impfung<br />

verhindert, dass Viren in den<br />

Körper eintreten. Damit wird einer<br />

späteren Erkrankung vorgebeugt.<br />

Intensiv geforscht wird<br />

derzeit an einem weiteren Impfstoff,<br />

der sich direkt gegen die<br />

Krebszellen richtet. „Therapeutische<br />

Impfstoffe sollen das körpereigene<br />

Immunsystem anregen,<br />

vom Virus befallene Zellen<br />

zu vernichten“, erläutert Reich:<br />

Marktreif ist so ein Impfstoff allerdings<br />

noch nicht. Geforscht<br />

wird weiters an einer Vakzine,<br />

die sowohl die HPV-Infektion<br />

verhindert als auch infizierte<br />

Zellen eliminieren kann“, berichtet<br />

Reich. Aber auch das ist<br />

vorläufig noch Zukunftsmusik.<br />

Die Top-10-Behandlungszentren bei Gebärmutterhalskrebs<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Wien<br />

Krankenhaus Göttlicher Heiland<br />

Gesellschaft mbH<br />

Dornbacher Straße 20-28<br />

1170 Wien<br />

Tel.: 01/400 88-0<br />

http://www.khgh.at<br />

Prim. Dr. Albert Mayer<br />

Vorstand der Abteilung für Gynäkologie <strong>und</strong><br />

Geburtshilfe.<br />

Er deckt das gesamte Spektrum des Faches mit<br />

Schwerpunkt Geburtshilfe <strong>und</strong> Mammachirurgie ab.<br />

Schwerpunkte der Gynäkologie sind diagnostische<br />

<strong>und</strong> operative Eingriffe an Gebärmutter<br />

(Uterus), Eierstöcken <strong>und</strong> Eileitern sowie die<br />

diagnostische <strong>und</strong> therapeutische Endoskopie.<br />

Aufnahmen/Jahr 14 Betten 12 ÄrztInnen 11 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 14 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 1,4 Spitalstyp öffentlich<br />

In der Dysplasie-Ambulanz zur<br />

Früherkennung von Verände -<br />

rungen am Gebärmutterhals<br />

werden verdächtige Abstrichbef<strong>und</strong>e<br />

abgeklärt <strong>und</strong> weitere<br />

therapeutische Schritte gesetzt.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Niederösterreich<br />

Landesklinikum Mistelbach-<br />

Gänserndorf<br />

Liechtensteinstraße 67<br />

2130 Mistelbach an der Zaya<br />

Tel.: 02572/3341<br />

http://www.mistelbach.lknoe.at<br />

Prim. Doz. Dr. Felix Stonek<br />

Spezialgebiete: Kinderwunsch, Hormondiagnostik,<br />

Ultraschall, Risikoschwangerschaften, Harnverlust <strong>und</strong><br />

gynäkologische Operationen.<br />

ÖÄK Diplome für Genetik sowie für Akupunktur<br />

Gynäkologisch-onkologische Operationen inkl.<br />

minimal-invasiver Techniken (Laparoskopie =<br />

Bauchspiegelung) sowie der medikamentösen<br />

Nachbehandlung (Chemotherapie).<br />

Gynäkologische Eingriffe werden bevorzugt<br />

ohne Bauchschnitt durchgeführt.<br />

Aufnahmen/Jahr 57 Betten k. A. ÄrztInnen 12 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 24 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3,06 Spitalstyp öffentlich<br />

Als Schwerpunktkrankenhaus<br />

für das gesamte Weinviertel<br />

wird das gesamte Spektrum der<br />

operativen sowie konservativen<br />

Gynäkologie angeboten.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Burgenland<br />

Landeskrankenhaus Oberpullendorf<br />

Spitalstraße 32<br />

7350 Oberpullendorf<br />

Tel.: 05 7979-34000<br />

http://www.krages.at<br />

Prim. Dr. Martin Fabsits<br />

Abteilungsleitung Oberpullendorf, Oberwart <strong>und</strong><br />

Güssing<br />

Seit 2007 Vorstand des Gynäkologisch-<br />

Geburtshilflichen Verb<strong>und</strong>es Mitte-Süd der KRAGES<br />

Die gynäkologischen/geburtshilflichen<br />

Abteilungen der drei Standorte Oberpullendorf,<br />

Oberwart <strong>und</strong> Güssing sind durch einen<br />

gemeinsamen Leiter, Prim. Dr. Martin Fabsits,<br />

verb<strong>und</strong>en. Der Verb<strong>und</strong> Mitte-Süd nimmt<br />

aktiv an internationalen Studien teil.<br />

Aufnahmen/Jahr 89 Betten 34 ÄrztInnen 12 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 16 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4 Spitalstyp öffentlich<br />

Raschere Genesung durch den<br />

Einsatz von Laparoskopie. Den<br />

onkologischen Patientinnen stehen<br />

– falls gewünscht – im<br />

jeweiligen Haus auch<br />

Psychotherapeuten zur Seite.<br />

Aufnahmen / Jahr: nur im Bereich Gebärmutter- sowie Eierstockkrebs<br />

Betten: Abteilung Gynäkologie / Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Geburtshilfe gesamt<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

87


Gebärmutterhalskrebs<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

NORD:<br />

Oberösterreich<br />

Klinikum Wels-Grieskirchen<br />

Grieskirchner Straße 42<br />

4600 Wels<br />

Tel.: 07242/415-0<br />

http://www.klinikum-wels.at<br />

Prim. Univ. Prof. Dr. Klaus Reisenberger<br />

Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft<br />

für Geburtshilfe <strong>und</strong> Gynäkologie (Vertreter der<br />

Primarärzte). Autor von zahlreichen Publikationen<br />

<strong>und</strong> Autor in Standardlehrbüchern des Faches<br />

Geburtshilfe <strong>und</strong> Gynäkologie<br />

Komplexe endoskopische Operationen werden<br />

u. a. mit dem Da Vinci Roboter durchgeführt.<br />

Radiotherapeutisch-onkologische<br />

Therapieberatung zusammen mit dem<br />

Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in<br />

Linz.<br />

Aufnahmen/Jahr 97 Betten 60 ÄrztInnen 33 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 61 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3,5 Spitalstyp öffentlich<br />

Sämtliche gut- <strong>und</strong> bösartige<br />

Erkrankungen des gynäkologischen<br />

Bereiches werden mit<br />

Bevorzugung der endoskopisch<br />

operativen Therapie behandelt.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

NORD:<br />

Oberösterreich<br />

Salzkammer Klinikum<br />

Landeskrankenhaus Vöcklabruck<br />

Dr. Wilhelm-Bock-Straße 1<br />

4840 Vöcklabruck<br />

Tel.: 050 554/71-0<br />

http://www.lkh-voecklabruck.at<br />

Prim. Dr. Wolfgang Fellner<br />

Abteilungsleiter der Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe am<br />

LKH Vöcklabruck <strong>und</strong> LKH Gm<strong>und</strong>en;<br />

Schwerpunkte der fachlichen Tätigkeit sind<br />

Geburtshilfe <strong>und</strong> die gynäkologische Onkologie.<br />

Ein großer Teil der Krebsoperationen wird<br />

minimal-invasiv mittels Bauchspiegelung<br />

behandelt. Eine eventuell anschließende<br />

Chemo- <strong>und</strong> Strahlentherapie wird direkt an<br />

der Abteilung bzw. im Haus durchgeführt.<br />

Aufnahmen/Jahr 121 Betten 15 ÄrztInnen 14 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 30 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3,25 Spitalstyp öffentlich<br />

Interdisziplinäre Betreuung während<br />

des Aufenthaltes (klinische<br />

Sozialarbeit, psychoonkologische<br />

Betreuung – auch für Angehörige<br />

sowie Physiotherapie).<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

NORD:<br />

Salzburg<br />

Kardinal Schwarzenberg'sches<br />

Krankenhaus<br />

Kardinal-Schwarzenbergstraße 2-6<br />

5620 Schwarzach im Pongau<br />

Tel.: 06415/7101-0<br />

http://www.kh-schwarzach.at<br />

Prim. Dr. Wieland Zeilmann<br />

Seit 1994 wissenschaftlicher Referent <strong>und</strong> Trainer für<br />

minimal-invasive Chirurgie („Knopflochchirurgie“) an<br />

der Frauenheilk<strong>und</strong>e am Endosurgery Institute (ESI) in<br />

Hamburg<br />

Mit Dezember 2011 wurde das<br />

Qualitätsmanagement des Kardinal<br />

Schwarzenberg’schen Krankenhauses erfolgreich<br />

nach proCum Cert inkl. KTQ zertifiziert.<br />

Aufnahmen/Jahr 61 Betten 40 ÄrztInnen 11 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 28 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4 Spitalstyp öffentlich<br />

Das Krankenhaus erbringt zeitgemäße,<br />

verantwortungsvolle<br />

Medizin <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> setzt<br />

sich aktiv <strong>und</strong> engagiert für<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sbelange ein.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Steiermark<br />

Landeskrankenhaus Leoben<br />

Vordernberger Straße 42<br />

8700 Leoben<br />

Tel.: 03842/401-0<br />

http://www.lkh-leoben.at<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. George Ralph<br />

Sieht als wichtigste Aufgabe der Medizin, jedem<br />

Patienten die beste medizinische <strong>und</strong> menschliche<br />

Betreuung zukommen zu lassen. Sein Lebensprinzip<br />

lautet: „Unter allen Umständen menschlich bleiben“.<br />

Schwerpunkte liegen in den Bereichen<br />

Krebsabstrich, Kolposkopie, Biopsie, HPV-<br />

Typisierung, LLETZ-Konisation, laparoskopische<br />

oder abdominale Hysterektomie,<br />

Wertheim Meigs, laparoskopische <strong>und</strong> offene<br />

Lymphadenektomie.<br />

Aufnahmen/Jahr 130 Betten 34 ÄrztInnen 21 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 14 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4,5 Spitalstyp öffentlich<br />

Gynäkologische<br />

Schwerpunktversorgung mit<br />

dem kompletten Spektrum<br />

modernster diagnostischer <strong>und</strong><br />

therapeutischer Leistungen<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Kärnten<br />

Landeskrankenhaus Villach<br />

Nikolaigasse 43<br />

9500 Villach<br />

Tel.: 04242/208-2222<br />

http://www.lkh-vil.or.at<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Jörg Keckstein<br />

Leitet das erste österreichische Endometriosezentrum<br />

der Stufe III der Europäischen Endometriose-Liga.<br />

2011 wurde er mit dem Golden Scope der ARGE<br />

Gynäkologische Endoskopie der Deutschen<br />

Gesellschaft für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe geehrt.<br />

In der hauseigenen Dysplasieambulanz findet<br />

die Abklärung unklarer Abstrichbef<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

HPV-assoziierter Veränderungen statt.<br />

Zusätzlich werden Videokolposkopie, ambulante<br />

Probeentnahmen <strong>und</strong> HPV-Typisierung<br />

durchgeführt.<br />

Aufnahmen/Jahr 104 Betten 57 ÄrztInnen 16 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 27 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3,4 Spitalstyp öffentlich<br />

Das LKH Villach bietet eine interdisziplinäre<br />

Spezialambulanz<br />

für Erkrankungen der Mamma<br />

sowie eine eigene Dysplasieambulanz<br />

an.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Kärnten<br />

Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder St. Veit/Glan<br />

Spitalgasse 26<br />

9300 St. Veit an der Glan<br />

Tel.: 04212/499-0<br />

http://www.bbstveit.at<br />

Prim. Dr. Freydun Ronaghi, MBA<br />

Langjährige Erfahrung in der operativen Gynäkologie,<br />

gynäkologischen Onkologie, Beckenbodenchirurgie,<br />

Laparoskopie[4] sowie Geburtshilfe<br />

Ein Großteil der operativen Eingriffe erfolgt<br />

mit Hilfe der minimal-invasiven Operationstechnik.<br />

Das Krankenhaus wurde 2004 als erstes<br />

Spital in Kärnten in das Österreichische<br />

Netzwerk ges<strong>und</strong>heitsfördernder Krankenhäuser<br />

(ÖNGK), aufgenommen*<br />

Aufnahmen/Jahr 50 Betten 28 ÄrztInnen 9 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 15 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3,64 Spitalstyp öffentlich<br />

Hohe medizinische<br />

Fachkompetenz wird verknüpft<br />

mit einer starken menschlichen<br />

Komponente im Umgang mit<br />

den PatientInnen.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

WEST:<br />

Tirol<br />

Landeskrankenhaus Hall in Tirol<br />

Milser Straße 23<br />

6060 Hall in Tirol<br />

Tel.: 05223/508-0<br />

http://www.tilak.at<br />

Prim. Dr. Burghard Abendstein<br />

Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen<br />

Endometriose, Frauenkrankheiten, Geburtsdefekte,<br />

Inkontinenz sowie Onkologie.<br />

Die Abteilung bietet eine individuell angepasste<br />

<strong>und</strong> fachübergreifende Therapie im<br />

Rahmen eines wöchentlich stattfindenden<br />

Tumorboards an. Für die Strahlentherapie<br />

können in Innsbruck zeitnahe Termine<br />

vereinbart werden.<br />

Aufnahmen/Jahr 38 Betten 40 ÄrztInnen 8 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 47 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5,75 Spitalstyp öffentlich<br />

Vom ersten Kontakt an ist jeder<br />

Arzt mit der Krankengeschichte<br />

der jeweiligen Patientin vertraut.<br />

Eine wesentliche<br />

Schlüsselrolle nimmt die<br />

Tumornachsorge ein.<br />

88 smartguide GESUNDHEIT<br />

[1] AssekuRisk sorgt für Sicherheit in Unternehmen <strong>und</strong> Spitälern. Die Experten orientieren sich an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen <strong>und</strong> Sicherheitskonzepten aus der Hochsicherheitsbranche Luftfahrt. AssekuRisk bündelt<br />

das aktuelle Wissen über Sicherheit in der Industrie, in Unternehmen <strong>und</strong> im Spitalswesen. [3] AGO Austria: Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie in Österreich [4] Knopflochchirurgie


Endometriose<br />

Abhängig von der<br />

individuellen Situation<br />

Studien zufolge leidet jede zehnte Frau im gebärfähigen Alter<br />

unter Gewebewucherungen der Gebärmutterschleimhaut r<strong>und</strong> um<br />

<strong>und</strong> in den Fortpflanzungsorganen. Schmerzen <strong>und</strong> unerfüllter<br />

Kinderwunsch sind die Folgen.<br />

Sehr starke Menstru -<br />

ationsbeschwerden,<br />

Schmerzen bei tief penetrierendem<br />

Geschlechtsverkehr,<br />

beim Harnlassen <strong>und</strong>/<br />

oder Stuhlgang während der<br />

Regel können auf Endometriose<br />

hindeuten.<br />

Bei dieser Erkrankung siedelt<br />

sich Gebärmutterschleimhaut<br />

dort an, wo sie nicht hingehört.<br />

„Wir unterscheiden prinzipiell<br />

zwei Formen dieser Erkrankung“,<br />

erklärt Univ.-Doz. Dr.<br />

Gernot Hudelist, MSc vom<br />

zertifizierten Endometriosezentrum<br />

am Wiener Wilhelminenspital:<br />

„Die oberflächliche<br />

Form ist durch Wucherungen<br />

am Bauchfell gekennzeichnet.“<br />

Das Bauchfell kleidet<br />

den Bauchraum r<strong>und</strong> um die<br />

inneren Organe aus. „Die zweite<br />

Form ist die tief infiltrierende<br />

Form – dabei wächst die<br />

Endometriose in Organe.“ Betroffen<br />

sein können Gebärmutter,<br />

Eierstöcke, aber auch<br />

Harnblase <strong>und</strong> Darm.<br />

Lange Zeit galt: Eine Endometriose<br />

kann lediglich mithilfe<br />

einer Bauchspiegelung eindeutig<br />

diagnostiziert werden. „Mit<br />

dem Erscheinungsbild vertraute<br />

bzw. spezialisierte GynäkologInnen<br />

können eine tief infiltrierende<br />

Endometriose<br />

meist auch im Ultraschall er-<br />

n Sehr starke Menstruationsbeschwerden können auf eine Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut deuten.<br />

kennen“, weiß Hudelist. Die<br />

oberflächliche Endometriose<br />

kann bislang allerdings ohnehin<br />

nur mit Hilfe eines minimal-invasiven<br />

Eingriffs festgestellt<br />

werden. Dabei wird (in<br />

Vollnarkose) über winzige<br />

Schnitte ein Endoskop in<br />

den Bauchraum eingeführt.<br />

Mithilfe dieses Instruments<br />

kann der Arzt die Endometriose<br />

<strong>und</strong> den Ort der Ablagerungen<br />

entdecken <strong>und</strong> –<br />

wenn möglich – auch gleich<br />

entfernen.<br />

Schmerz wird sehr unterschiedlich<br />

empf<strong>und</strong>en<br />

Die Therapie der Endometriose<br />

ist ganz wesentlich abhängig<br />

von der individuellen Situation<br />

der betroffenen Patientin.<br />

Wenn etwa die Schmerzen von<br />

der Betroffenen als „erträglich“<br />

beschrieben werden, kein Kinderwunsch<br />

<strong>und</strong> – während der<br />

Menstruation – keine Beschwerden<br />

beim Wasserlassen<br />

oder Stuhlabsetzen bestehen,<br />

kann eine Behandlung mit<br />

Schmerzmitteln sinnvoll sein,<br />

die immer dann eingesetzt<br />

werden, wenn Schmerzen auftreten.<br />

Die zweite Gruppe von Patientinnen<br />

ist jene, die von lebensqualitätsbeeinträchtigenden<br />

Schmerzen berichtet <strong>und</strong> keinen<br />

Kinderwunsch hat. „Hier<br />

setzen wir erfolgreich eine<br />

Hormonbehandlung ein“, sagt<br />

Endometriose-Spezialist Hudelist.<br />

„Die Patientin nimmt<br />

beispielsweise die Pille.“ Mit<br />

den Hormonen in dem Präparat<br />

kann die Endometriose<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

89


Endometriose<br />

zur Ruhe gebracht werden. Die<br />

Wucherungen bleiben zwar bestehen,<br />

werden aber inaktiv –<br />

es treten keine Schmerzen<br />

mehr auf. „Natürlich ist darauf<br />

zu achten, dass die Patientin<br />

das verschriebene Präparat gut<br />

verträgt <strong>und</strong> wir genau die Pille<br />

verschreiben, die zur Lebenssituation<br />

der Patientin passt“,<br />

hält Hudelist fest.<br />

Operativ entfernt werden die<br />

Endometriose-Herde dann,<br />

wenn Patientinnen lebensqualitätseinschränkende<br />

Schmerzen<br />

<strong>und</strong>/oder einen unerfüllten<br />

Kinderwunsch haben. „Fünf-<br />

Gernot Hudelist<br />

MSc vom zertifizierten Endometriosezentrum<br />

am Wiener Wilhelminenspital<br />

zehn Prozent aller Frauen, die<br />

nicht schwanger werden, leiden<br />

unter Endometriose“, so Hudelist.<br />

Patientinnen aus dieser<br />

Gruppe wird eine Operation<br />

zur Entfernung der Endometrioseherde<br />

empfohlen.<br />

Erfolgreiche Operationen verhindern<br />

weitere Symtome<br />

Das Ziel eines solchen Eingriffs<br />

ist dabei aber nicht nur die Entfernung<br />

der Schleimhautinseln,<br />

sondern auch die Wiederherstellung<br />

der Reproduktionsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> – falls Blase <strong>und</strong>/<br />

oder Darm betroffen sind, auch<br />

die uneingeschränkte Funktion<br />

dieser Organe. „Das kann nur<br />

dann funktionieren, wenn ein<br />

interdisziplinäres Team mit hoher<br />

Expertise den Eingriff vornimmt“,<br />

weiß Hudelist: „Im<br />

Endometriosezentrum im Wilhelminenspital<br />

arbeitet bei jedem<br />

solchen Eingriff ein eingespieltes<br />

Team aus Chirurg,<br />

Gastroenterologe <strong>und</strong>/oder<br />

Urologe sowie Gynäkologe zusammen,<br />

um das bestmögliche<br />

Ergebnis zu erzielen.<br />

Bei erfolgreicher Operation<br />

verschwinden bei über 80 Prozent<br />

der Patientinnen die<br />

Symptome, <strong>und</strong> es werden<br />

Schwangerschaftsraten von bis<br />

zu 50 Prozent erreicht.<br />

Allerdings kann die Erkrankung<br />

wieder kommen. „Die<br />

oberflächliche Endometriose<br />

tritt bei circa zehn Prozent der<br />

Patientinnen innerhalb von<br />

fünf bis acht Jahren wieder<br />

auf“, sagt Gernot Hudelist: „Bei<br />

der tief infiltrierenden liegt diese<br />

Rate bei unter fünf Prozent.“<br />

Für eine erfolgreiche Behandlung<br />

der Endometriose sind –<br />

laut Gernot Hudelist – drei<br />

Faktoren von essenzieller Bedeutung:<br />

Die 3 Faktoren<br />

1. Bewusstsein bei den betroffenen<br />

Frauen, dass unerträgliche<br />

Regelschmerzen keineswegs<br />

eine Normalität darstellen,<br />

sondern untersucht<br />

werden müssen.<br />

2. Hohe Expertise beim untersuchenden<br />

Gynäkologen, um<br />

die richtigen diagnostischen<br />

Entscheidungen zu treffen.<br />

3. Interdisziplinäre OP-Teams,<br />

die gemeinsam am bestmöglichen<br />

Ergebnis arbeiten.<br />

Die Top 10 Endometriose-Behandlungsmöglichkeiten <strong>und</strong> -zentren in Österreich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Wien<br />

Allgemeines Krankenhaus der Stadt<br />

Wien<br />

Währinger Gürtel 18-20<br />

1090 Wien<br />

Tel.: 01/40 400/2804<br />

http://www.akhwien.at<br />

Prof. Dr. René Wenzl<br />

Leitung des Endometriosezentrums, Facharzt für<br />

Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Geburtshilfe, Oberarzt an der<br />

Universitätsklinik für Frauenheilk<strong>und</strong>e<br />

Aufnahmen/Jahr 1243 Betten 11 ÄrztInnen 12 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 13 Endo-Zentrum ja Spitalstyp öffentlich<br />

Der Schwerpunkt Endometriose-Therapie wurde<br />

in der „ZEM-Ambulanz“ mit der Behandlung<br />

von Zysten <strong>und</strong> Myomen zusammengelegt.<br />

Die Spezialambulanz behandelt ausschließlich<br />

diese drei Erkrankungen <strong>und</strong> weist<br />

dadurch eine umfangreiche Expertise auf.<br />

An der Klinischen Abteilung für<br />

Allgemeine Gynäkologie <strong>und</strong><br />

Gynäkologische Onkologie werden<br />

die meisten Behandlungen<br />

dieser Erkrankung Österreichs<br />

durchgeführt.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Wien<br />

Wilhelminenspital der Stadt Wien<br />

Montleartstraße 37<br />

1160 Wien<br />

Tel.: 01/491 50-0<br />

http://www.wienkav.at/kav/wil/<br />

Univ.-Doz. Dr. Gernot Hudelist, MSc<br />

Seit 2010 Oberarzt an der Abteilung für Gynäkologie<br />

<strong>und</strong> Geburtshilfe <strong>und</strong> Leiter der Endoskopie u.<br />

Endometrioseambulanz<br />

Aufnahmen/Jahr 736 Betten 55 ÄrztInnen 25 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 42 Endo-Zentrum ja Spitalstyp öffentlich<br />

Die Spezialisten des Endometriosezentrums<br />

arbeiten mit der Knopfloch-Chirurgie. Der<br />

Eingriff ist minimal invasiv, Eierstöcke <strong>und</strong><br />

Gebärmutter bleiben unberührt. Bei Operationen<br />

werden die Herde durch Hochfrequenzstrom<br />

oder Hitzeeinwirkung behandelt.<br />

Hier befindet sich eines der<br />

wenigen Endometriosezentren<br />

Österreichs. Bis zu 98 % der<br />

Endometriose-Fälle werden<br />

rechtzeitig diagnostiziert.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Niederösterreich<br />

Landesklinikum Horn-Allentsteig<br />

Spitalgasse 10<br />

3580 Horn, Niederösterreich<br />

Tel.: 02982/2661-0<br />

http://www.horn.lknoe.at<br />

Prim. Dr. Johann Klobasa<br />

Leiter der Abteilung Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />

Horn; Facharzt für Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />

Aufnahmen/Jahr 293 Betten 30 ÄrztInnen 10 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 125 Endo-Zentrum nein Spitalstyp öffentlich<br />

An der Abteilung werden sämtliche konservative<br />

<strong>und</strong> operative Behandlungsmethoden<br />

angeboten, schwerpunktmäßig laparoskopische<br />

Operationstechniken. Zusätzlich steht ein<br />

fachübergreifendes Team für einen interdiszi -<br />

plinären Ansatz zur Verfügung.<br />

Durch den Schwerpunkt bei<br />

laparoskopischen sowie minimal-invasiven<br />

Operationstechniken<br />

werden die Patientinnen<br />

mit den modernsten chirurgischen<br />

Techniken behandelt.<br />

Fotos: Thinkstock, beigestellt<br />

90 smartguide GESUNDHEIT<br />

Aufnahmen / Jahr: Sammeldaten betr. Gynäkologische Operationen (z.B. bei gutartiger Gebärmuttergeschwulst), Bauchspiegelung (z.B. wegen Eierstockzysten) <strong>und</strong> Krankhei-ten der weiblichen Geschlechtsorgane<br />

(z.B. Eierstockzysten, Infertilität) Anzahl Betten: Abteilung Gynäkologie / Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Geburtshilfe gesamt<br />

Endo-Zentrum: Zertifiziertes Endometriose-Zentrum lt. Europäischer Endometriose Liga, Stiftung Endometriose-Forschung <strong>und</strong> Endometriose-Vereinigung-Deutschland e.V.


REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

OST:<br />

Niederösterreich<br />

Landesklinikum Neunkirchen<br />

Peischinger Straße 19<br />

2620 Neunkirchen, Niederösterreich<br />

Tel.: 02635/602<br />

http://www.neunkirchen.lknoe.at<br />

Prim. Dr. Albert Knauder<br />

Seit Juni 2013 Leiter der Abteilung Frauenheilk<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Geburtshilfe. Er plant, im LK Neunkirchen das<br />

erste zertifizierte Endometriosezentrum<br />

Niederösterreichs zu etablieren.<br />

Aufnahmen/Jahr 366 Betten 38[2] ÄrztInnen 1 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 26 Endo-Zentrum nein Spitalstyp öffentlich<br />

Das Leistungsangebot umfasst das gesamte<br />

Spektrum der konservativen (nicht operativen)<br />

Behandlungsmöglichkeiten. Im operativen<br />

Bereich liegt der Schwerpunkt auf der minimal-invasiven<br />

Chirurgie (Knopflochtechnik).<br />

Eine eigene Endometriose-Spezialambulanz<br />

steht als Anlaufstelle<br />

für betroffene Frauen <strong>und</strong><br />

zur Optimierung der Zusammenarbeit<br />

mit niedergelassenen<br />

KollegInnen zur Verfügung.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Burgenland<br />

Landeskrankenhaus Güssing<br />

Grazer Straße 13<br />

7540 Güssing<br />

Tel.: 05 7979-31000<br />

http://www.krages.at<br />

Prim. Dr. Martin Fabsits<br />

Seit 2007 Vorstand des Gynäkologisch-<br />

Geburtshilflichen Verb<strong>und</strong>es Mitte-Süd der KRAGES<br />

für Oberpullendorf, Oberwart <strong>und</strong> Güssing<br />

Aufnahmen/Jahr 150 Betten 41 ÄrztInnen 13 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 24 Endo-Zentrum nein Spitalstyp öffentlich<br />

Die minimal-invasive gynäkologische<br />

Chirurgie (MIGC) ist einer der Schwerpunkte<br />

im Gynäkologisch-Geburtshilflichen Verb<strong>und</strong><br />

der KH Oberpullendorf, Oberwart <strong>und</strong> Güssing<br />

Die schwerpunktmäßig durchgeführten<br />

laparoskopischen<br />

Eingriffe mindern Schmerzen<br />

nach der Operation, verringern<br />

Narben <strong>und</strong> verkürzen die<br />

Aufenthaltsdauer.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

NORD:<br />

Oberösterreich<br />

Landes-Frauen- <strong>und</strong> Kinderklinik<br />

Linz<br />

Krankenhausstraße 26-30<br />

4020 Linz<br />

Tel.: 05 055463-0<br />

http://www.frauen-kinderklinik-linz.at<br />

Prim. Priv.-Doz. Dr. Peter Oppelt, MBA<br />

Leiter der Abteilung Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe.<br />

Experte auf dem Gebiet der Endometriose<br />

Aufnahmen/Jahr 846[1 Betten 32 ÄrztInnen 24 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 53 Endo-Zentrum ja Spitalstyp öffentlich<br />

Laparoskopische Operationstechniken gelten<br />

hier als Standardeingriffe, wodurch fast drei<br />

Viertel der Patientinnen keinen Bauchschnitt<br />

benötigen <strong>und</strong> dadurch weniger Schmerzen<br />

<strong>und</strong> eine schnellere Erholung nach dem<br />

Eingriff erwarten können.<br />

Dozent Oppelt baute bereits in<br />

Erlangen ein zertifiziertes<br />

Kompetenzzentrum für<br />

Endometriose auf, welches zu<br />

den 10 großen Endometriosezentren<br />

in Deutschland zählt.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

NORD:<br />

Salzburg<br />

AÖ Krankenhaus Zell am See<br />

Paracelsusstraße 8<br />

5700 Zell am See<br />

Tel.: 06542/777-51<br />

http://www.kh-zellamsee.at<br />

Prim. Dr. med. univ. Oliver Preyer<br />

Leiter der Abteilung Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe.<br />

Mitglied nationaler <strong>und</strong> internationaler<br />

Fachgesellschaften; Vorstandsmitglied der Österreichischen<br />

Arbeitsgemeinschaft für Urogynäkologie <strong>und</strong><br />

Rekonstruktive Beckenbodenchirurgie (AUB)<br />

Aufnahmen/Jahr 191 Betten 30 ÄrztInnen 8 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 22 Endo-Zentrum nein Spitalstyp öffentlich<br />

Neben der konservativen Therapie werden<br />

auch Laboruntersuchungen sowie das gesamte<br />

operative Spektrum der gynäkologischen<br />

Versorgung mittels der minimal-invasiven<br />

Chirurgie (Laparoskopie <strong>und</strong> operative<br />

Hysteroskopie) durchgeführt.<br />

Die gynäkologische Abteilung<br />

ist mit einem modernen<br />

Operationstrakt ausgestattet.<br />

Die „First Love Ambulanz“<br />

unterstützt bei allen Fragen<br />

r<strong>und</strong> ums Erwachsenenwerden.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

SÜD:<br />

Steiermark<br />

Landeskrankenhaus<br />

Deutschlandsberg<br />

Radlpaßstraße 29<br />

8530 Deutschlandsberg<br />

Tel.: 03462/4411-0<br />

http://www.lkh-deutschlandsberg.at<br />

Prim. Dr. Peter Hofmann<br />

Leitung der Abteilung für Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Geburtshilfe. Mitglied der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe sowie<br />

der Arbeitsgemeinschaft für Endoskopie<br />

Aufnahmen/Jahr 396 Betten 34 ÄrztInnen 15 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 20 Endo-Zentrum nein Spitalstyp öffentlich<br />

Einen Schwerpunkt am LKH Deutschlandsberg<br />

bilden u. a. endoskopische Operationen<br />

(Schlüssellochoperationen). Im Durchschnitt<br />

werden pro Jahr insgesamt etwa 1.300<br />

Eingriffe durchgeführt, bei 70 % davon werden<br />

endoskopische Verfahren eingesetzt.<br />

Die Diagnose <strong>und</strong> Behandlung<br />

von Endometriose wird mittels<br />

Laparoskopie (Bauchspiegelung)<br />

bzw. Hysteroskopie (Spiegelung<br />

der Gebärmutter) durchgeführt.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

WEST:<br />

Tirol<br />

Landeskrankenhaus Hall in Tirol<br />

Milser Straße 23<br />

6060 Hall in Tirol<br />

Tel.: 05223/508-0<br />

http://www.tilak.at<br />

Prim. Dr. Burghard Abendstein<br />

Leiter der Abteilung Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe.<br />

Schwerpunkte: Endometriose, Frauenkrankheiten,<br />

Geburtsdefekte, Inkontinenz sowie Onkologie<br />

Aufnahmen/Jahr 519 Betten 40 ÄrztInnen 8 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 47 Endo-Zentrum nein Spitalstyp öffentlich<br />

Die Diagnose <strong>und</strong> Behandlung der<br />

Endometriose sowie laparoskopische<br />

Endometriosetherapie, Bauchspiegelungen<br />

<strong>und</strong> gynäkologische Operationen für gutartige<br />

Gebärmuttergeschwülste liegen im<br />

Leistungsschwerpunkt des LKH Hall/Tirol.<br />

Die Abteilung hat bereits seit<br />

Jahren Erfahrung mit der<br />

Durchführung der minimal invasiven<br />

Chirurgie, mit der<br />

Endometriose-Entfernungen<br />

durchgeführt werden.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

West<br />

Vorarlberg<br />

Landeskrankenhaus Bregenz<br />

Carl-Pedenz-Straße 2<br />

6900 Bregenz<br />

Tel.: 05574/401-0<br />

http://www.lkhb.at<br />

Prim. Dr. Michael Rohde<br />

Leiter der Abteilung für Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Geburtshilfe. Facharzt für Gynäkologie <strong>und</strong><br />

Geburtshilfe; international geprüfter Still- <strong>und</strong><br />

Laktationsberater nach IBCLC (International Board<br />

Certified Lactation Consultant)<br />

Blutungsstörungen aufgr<strong>und</strong> von<br />

Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut<br />

können mittels operativer<br />

Gebärmutterspiegelung <strong>und</strong> mit speziellen<br />

Instrumenten behoben werden. Diese<br />

Eingriffe sind oft tagesstationär durchführbar.<br />

Aufnahmen/Jahr 257 Betten 34 ÄrztInnen 14 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 30 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4 Endo-Zentrum nein Spitalstyp öffentlich<br />

Laparoskopische Eingriffe mittels<br />

„Knopflochchirurgie“ erlauben<br />

die endoskopische Untersuchung<br />

chronischer Bauchschmerzen<br />

oder eines unerfüllten<br />

Kinderwunsches.<br />

[1] Daten aus AKH-Linz / Jahresbericht 2012. Die Abteilung für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe des AKH Linz Anfang Jänner 2013 in die Landesfrauen- <strong>und</strong> Kinderklinik Linz übersiedelt.<br />

[2] vgl. Bericht des Rechnungshofes - Ausbauprogramm des Landes Niederösterreich im Spitalswesen. Niederösterreich 2012/3, S. 77<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

91


Geburtshilfe<br />

Gut vorbereiten <strong>und</strong><br />

auf das Unerwartete<br />

gefasst sein<br />

Geburtshilfe beginnt nicht erst mit dem Einsetzen von Wehen.<br />

Eine optimale Begleitung, Unterstützung <strong>und</strong> Beratung startet mit<br />

dem positiven Schwangerschaftstest.<br />

n Eine individuelle Betreuung durch eine fürsorgliche Hebamme erleichtert die Angst vor der Geburt.<br />

Schwangerschaften waren<br />

noch nie so sicher,<br />

so überwacht <strong>und</strong> untersucht,<br />

wie sie es heute sind.<br />

Der Wunsch nach dem „perfekten<br />

Kind“ ist groß, <strong>und</strong> so<br />

wird alles getan, um dieses<br />

W<strong>und</strong>er möglich zu machen.<br />

„98 Prozent aller Babys werden<br />

in Österreich ges<strong>und</strong> geboren“,<br />

weiß auch Dr. Doris Linsberger,<br />

Frauenärztin in Wien <strong>und</strong><br />

Krems. Diese positive Tatsache<br />

hat aber auch ihre Schattenseiten.<br />

Die pränatale Diagnostik<br />

etwa stellt viele Frauen vor<br />

Fragen, die sie überfordern.<br />

„Deshalb beginnt für mich Geburtshilfe<br />

mit dem positiven<br />

Schwangerschaftstest <strong>und</strong> einer<br />

ersten Ultraschalluntersuchung<br />

etwa in der achten<br />

Schwangerschaftswoche“, sagt<br />

Doris Linsberger.<br />

Fotos: iStockphoto, beigestellt<br />

92 smartguide GESUNDHEIT


Wenn die Schwangerschaft<br />

feststeht <strong>und</strong> die Schwangere<br />

das Kind behalten will, wird<br />

ein Mutter-Kind-Pass angelegt<br />

(alle Infos dazu finden Sie hier:<br />

https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/8/Seite.082200.html)<br />

<strong>und</strong><br />

die erste Blutuntersuchung<br />

wird durchgeführt. „Dabei<br />

wird die Blutgruppe bestimmt,<br />

ein Blutbild erstellt <strong>und</strong> auf<br />

verschiedene Infektionserkrankungen<br />

getestet“, erklärt die<br />

Gynäkologin. Zwischen der<br />

achten <strong>und</strong> der zwölften<br />

Schwangerschaftswoche wird<br />

mithilfe einer Ultraschalluntersuchung<br />

ein erster Blick auf<br />

das Ungeborene geworfen <strong>und</strong><br />

festgestellt, ob beispielsweise<br />

eine Mehrlingsschwangerschaft<br />

vorliegt.<br />

„In Wien wird der Mutter-<br />

Kind-Pass meist schon sehr<br />

früh ausgestellt, weil sich die<br />

Mütter bereits zu einem sehr<br />

frühen Zeitpunkt zur Geburt<br />

im Spital anmelden müssen.<br />

In den B<strong>und</strong>esländern wird er<br />

eher später – so um die zehnte<br />

Woche ausgestellt – da man zu<br />

diesem Zeitpunkt davon ausgehen<br />

kann, dass die Schwangerschaft<br />

in Ordnung ist.<br />

Individuelle Begleitung<br />

Eine State-of-the-Art-Geburtshilfe<br />

setzt, neben den standardisierten<br />

Untersuchungen, die<br />

im Mutter-Kind-Pass gefordert<br />

werden, auf individuelle Begleitung.<br />

Denn jede Frau ist<br />

anders, hat andere Bedürfnisse<br />

<strong>und</strong> Beschwernisse, denen sie<br />

während einer Schwangerschaft<br />

ausgesetzt ist. Dies betrifft<br />

etwa die Schwangerschaftsübelkeit:<br />

„Wenn Frauen<br />

sehr unter Übelkeit <strong>und</strong> Erbrechen<br />

leiden, muss das behandelt<br />

werden“, sagt Linsberger:<br />

„Es gibt Medikamente, die<br />

dem Ungeborenen nicht schaden<br />

<strong>und</strong> die Beschwerden der<br />

Frauen effektiv lindern können.<br />

Denn“, so die Geburtshelferin,<br />

„wenn es der Mutter<br />

nicht gut geht, geht es auch<br />

dem Ungeborenen nicht gut.“<br />

Bei starker Übelkeit sollte auch<br />

immer die Schilddrüse untersucht<br />

werden: „Häufig kommt<br />

es in der Schwangerschaft zu<br />

einer Über- oder Unterfunktion<br />

der Drüse“, erklärt Doris<br />

Linsberger. „Wenn die Funktion<br />

wieder optimiert wird,<br />

geht es den Frauen auch mit<br />

der Übelkeit besser.“<br />

Auch die Vielzahl an pränatalen<br />

Untersuchungsmöglichkeiten<br />

fordert viel Beratung <strong>und</strong> Begleitung<br />

durch die Frauenärztin.<br />

Wichtig dabei: „Eine<br />

schwangere Frau darf nie zu<br />

einer Untersuchung gedrängt<br />

werden“, zeigt sich Doris Linsberger<br />

überzeugt: „Ich kann sie<br />

beraten, aufklären <strong>und</strong> über<br />

mögliche Folgen informieren<br />

– entscheiden muss sich letztlich<br />

die Frau selbst, ob <strong>und</strong> welche<br />

pränatalen Untersuchungen<br />

sie vornehmen lässt.“<br />

Laut Mutter-Kind-Pass sind im<br />

Verlauf der Schwangerschaft<br />

drei Ultraschalluntersuchungen<br />

vorgeschrieben: Der bereits<br />

beschriebene Frühultraschall<br />

zwischen achter <strong>und</strong> zwölfter<br />

Woche, eine Untersuchung<br />

zwischen 18. <strong>und</strong> 22. Schwangerschaftswoche<br />

<strong>und</strong> eine weitere<br />

zwischen 30. <strong>und</strong> 34. Woche.<br />

Für Frauenärztin Doris<br />

Linsberger ist das zu wenig:<br />

„Mit diesen drei Untersuchungen<br />

können Auffälligkeiten, wie<br />

etwa Wachsstumsverzögerungen,<br />

oft nicht rechtzeitig erkannt<br />

werden.“ Sie rät zu häufigeren<br />

Ultraschalluntersuchungen,<br />

etwa alle vier bis fünf<br />

Wochen – allerdings sind diese<br />

Doris Linsberger<br />

Frauenärztin in Wien <strong>und</strong> Krems<br />

dann keine Kassenleistung <strong>und</strong><br />

müssen aus eigener Tasche bezahlt<br />

werden.<br />

Pränataluntersuchungen<br />

Zwischen 11. <strong>und</strong> 13. Woche<br />

kann man mithilfe des Ultraschalls<br />

<strong>und</strong> einer Blutuntersuchung<br />

(Combined Test) feststellen,<br />

ob das Baby eine erhöhte<br />

Wahrscheinlichkeit für<br />

eine Chromosomenmissbildun,<br />

wie etwa das Downsyndrom<br />

hat. Wenn ein erhöhtes<br />

Risiko festgestellt wird, wird<br />

der betroffenen Frau eine weitere,<br />

invasive, Untersuchung<br />

(Chorionzottenbiopsie, Fruchtwasserpunktion)<br />

angeboten,<br />

die das Vorliegen eines solchen<br />

Defekts mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

bestätigt oder ausschließt.<br />

Seit kurzer Zeit gibt<br />

es auch einen Bluttest, der zum<br />

jetzigen Zeitpunkt allerdings<br />

sehr teuer ist, der im Fall einer<br />

Trisomie 21 Sicherheit geben<br />

kann.<br />

Organcheck<br />

Zwischen 20. <strong>und</strong> 24. Schwangerschaftswoche<br />

wird die zweite<br />

pränatale Untersuchung auf<br />

organische Fehlbildungen<br />

empfohlen. Beim Organscreening<br />

werden – nomen est<br />

omen – via Ultraschall alle Organsysteme<br />

des Babys untersucht<br />

<strong>und</strong> – in seltenen Fällen<br />

– Auffälligkeiten festgestellt.<br />

„Wenn etwa ein Herzfehler<br />

vorliegt, kann die Geburt an<br />

einem entsprechenden Zentrum<br />

geplant <strong>und</strong> das Baby unmittelbar<br />

nach der Geburt gut<br />

versorgt werden“, erläutert<br />

Linsberger den Gr<strong>und</strong> für diese<br />

Untersuchung. Aber auch hier<br />

gilt: Die Untersuchung soll nur<br />

gemacht werden, wenn die<br />

Schwangere zustimmt. Dazu<br />

kommt: Beide Untersuchungen<br />

auf Fehlbildungen sind Privatleistungen,<br />

müssen also aus eigener<br />

Tasche bezahlt werden.<br />

Der Preis pro Untersuchung<br />

beläuft sich etwa auf 200 Euro.<br />

Drei „Für <strong>und</strong> Wider“- Szenarien,<br />

pränatal-diagnostische<br />

Untersuchungen durchführen<br />

zu lassen, entwirft Doris Linsberger:<br />

Szenario 1: Die schwangere<br />

Frau will ihr Kind bekommen,<br />

egal ob es ges<strong>und</strong> oder<br />

krank ist. In diesem Fall muss<br />

keine Pränataldiagnostik<br />

durchgeführt werden. Szenario<br />

2: Die schwangere Frau will ihr<br />

Kind auf jeden Fall bekommen,<br />

aber sich optimal auf eine eventuelle<br />

Behinderung vorbereiten,<br />

dann rät Linsberger zur<br />

Abklärung. Szenario 3: Die<br />

schwangere Frau sagt, sie traue<br />

es sich nicht zu, ein behindertes<br />

Kind großzuziehen <strong>und</strong> möchte<br />

es daher unbedingt wissen.<br />

Auch in diesem Fall sollte die<br />

Untersuchung unbedingt<br />

durchgeführt werden, da daraus<br />

Konsequenzen – ein<br />

Schwangerschaftsabbruch –<br />

entstehen.<br />

Zwischen 25. <strong>und</strong> 28. Schwangerschaftswoche<br />

ist laut Mutter-Kind-Pass<br />

wieder eine Blutuntersuchung<br />

vorgeschrieben.<br />

Zusätzlich soll zwischen der 24.<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

93


Geburtshilfe<br />

<strong>und</strong> 26. Woche ein Zuckerbelastungstest<br />

durchgeführt werden.<br />

Liegt ein Schwangerschaftsdiabetes<br />

vor, kann das<br />

Kind im Mutterleib stark beeinträchtigt<br />

werden. Zudem haben<br />

Kinder von Müttern mit<br />

Schwangerschaftsdiabetes in ihrem<br />

späteren Leben ebenfalls<br />

ein erhöhtes Risiko, an Typ-2-<br />

Diabetes zu erkranken. Daher<br />

ist eine gute Blutzuckereinstellung<br />

sinnvoll <strong>und</strong> wichtig.<br />

Wenn ein Diabetes vorliegt,<br />

kann versucht werden, mit<br />

strenger Diät eine optimale<br />

Blutzuckereinstellung zu erreichen.<br />

Wenn das nicht möglich<br />

ist, muss mit Insulin behandelt<br />

werden.<br />

Es ist außerdem sinnvoll, bei<br />

jeder vaginalen Untersuchung<br />

zusätzlich ein Vaginalsekret abzunehmen<br />

<strong>und</strong> zu untersuchen,<br />

um Entzündungen festzustellen<br />

<strong>und</strong> entsprechend zu behandeln.<br />

Die regelmäßige Anwendung<br />

von Milchsäurekapseln<br />

intravaginal ist eine gute Prophylaxe.<br />

Mit dem letzten vorgeschriebenen<br />

Ultraschall um die 30.<br />

Woche wird unter anderem die<br />

Lage des Kindes, die Plazenta<br />

<strong>und</strong> die Menge des Fruchtwassers<br />

bestimmt. Ab der 32. Woche<br />

wird zudem ein Streptokokkenabstrich<br />

aus der Vagina<br />

entnommen. Wenn dieser Test<br />

positiv ist, wird kurzzeitig eine<br />

Lokaltherapie mit einer Salbe<br />

angewendet. Diese Behandlung<br />

ist deshalb wichtig, weil Streptokokkeninfektionen<br />

zu vorzeitigen<br />

Wehen <strong>und</strong> zu Frühgeburten<br />

führen können. Ab<br />

der 36. Schwangerschaftswoche<br />

rät Doris Linsberger „ihren“<br />

Schwangeren, das Geburtsspital<br />

aufzusuchen <strong>und</strong> eine erste Wehenschreibung<br />

durchzuführen.<br />

Wehen oder Vorwehen?<br />

Frauen, die zum ersten Mal<br />

schwanger sind, wissen natürlich<br />

nicht, wie sich Wehen anfühlen.<br />

„Ich rate Frauen, wenn<br />

sie glauben, Wehen zu haben,<br />

sich in die heiße Badewanne zu<br />

legen.“ Wenn die Schmerzen<br />

nachlassen, waren es meist Vorwehen<br />

– werden sie stärker, sollte<br />

das Krankenhaus angesteuert<br />

werden. Linsberger plädiert übrigens<br />

vehement für die<br />

schmerzarme Geburt mit Hilfe<br />

der Periduralanästhesie. „Eine<br />

Geburt kann ein w<strong>und</strong>erbares<br />

Erlebnis sein“, resümiert sie,<br />

„dann, wenn die Frauen ohne<br />

Angst gebären können.“ Sie<br />

führt den Wunsch vieler<br />

Schwangerer auf eine „natürliche“<br />

Geburt auf althergebrachte<br />

Tradition zurück, die<br />

bis zum Bibelwort: „Unter<br />

Schmerzen sollst du deine Kinder<br />

gebären“, zurückreicht: „Das<br />

ist Blödsinn“, hält die resolute<br />

Frauenärztin fest: „Wer eine<br />

schmerzarme Geburt möchte,<br />

soll diese auch bekommen.“<br />

Auch den Kaiserschnitt mag sie<br />

nicht verteufeln: „Es stimmt,<br />

die Raten für Kaiserschnittgeburten<br />

sind stetig ansteigend<br />

<strong>und</strong> erreichen zum Teil 30 Prozent“,<br />

sagt sie: „Allerdings ist –<br />

etwa z. B. bei einem Missverhältnis<br />

zwischen Kindskopf<br />

<strong>und</strong> Becken der Frau oder bei<br />

einer Steißlage ein Kaiserschnitt<br />

medizinisch notwendig <strong>und</strong><br />

sinnvoll.“ Am Ende einer Geburt<br />

hält – in den allermeisten<br />

Fällen, zumindest in der westlichen<br />

Welt – die erschöpfte<br />

Mutter ein ges<strong>und</strong>es Kind im<br />

Arm. Die Begleitung endet damit<br />

allerdings noch nicht. Denn<br />

die Gynäkologin bleibt die Ansprechpartnerin<br />

für die junge<br />

Mutter, auch über die Zeit der<br />

Geburt hinaus.<br />

Die Top-10-Zentren für Geburtshilfe<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Wien<br />

Krankenhaus Göttlicher Heiland<br />

Dornbacher Straße 20-28<br />

1170 Wien<br />

Tel.: 01/400 88-0<br />

http://www.khgh.at<br />

Prim. Dr. Albert Mayer<br />

Vorstand der Abteilung für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe.<br />

Spezialgebiete: Endometriose, Geburtsvorbereitung,<br />

Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung), Inkontinenztherapie<br />

<strong>und</strong> Sonografie (Ultraschalluntersuchung);<br />

Gerichtssachverständiger<br />

Zusatzangebot zur speziellen psychologischen<br />

Unterstützung für glücklose Schwangerschaften.<br />

Mit dem Haus Lena steht ein eigenes Beratungs-<br />

<strong>und</strong> Betreuungszentrum für Schwangerschaft,<br />

Geburt <strong>und</strong> Elternalltag zur Verfügung.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Mit der Einrichtung YoungMum<br />

können speziell auch schwangere<br />

Teenager begleitet werden.<br />

Das Krankenhaus ist von der<br />

WHO als stillfre<strong>und</strong>liches Krankenhaus<br />

ausgezeichnet.<br />

Aufnahmen/Jahr 2028 Anzahl Kreißsäle 3 Neonatologische Überwachungsplätze 2 ÄrztInnen 12 Hebammen 17 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Niederösterreich<br />

Landesklinikum Tulln<br />

Alter Ziegelweg 10<br />

3430 Tulln an der Donau<br />

Tel.: 02272/601<br />

http://www.tulln.lknoe.at/<br />

Prim. Dr. Alfred Kerak<br />

Seit 1993 Leiter der Abteilung für Gynäkologie <strong>und</strong><br />

Geburtshilfe. Diplom für Psychosomatik der<br />

Österreichischen Ärztekammer (ÖAK);<br />

Universitätslektor der Medizinischen Universität Wien<br />

Risikoarme Geburten können mit der eigenen<br />

Hebamme sowie ambulant oder anonym erfolgen.<br />

An der geburtshilflichen Abteilung werden<br />

aber auch Risikoschwangerschaften betreut;<br />

Entbindungen können ab der 29. Schwangerschaftswoche<br />

durchgeführt werden.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Das LK Tulln ist ein stillfre<strong>und</strong>liches<br />

Krankenhaus. Frauen werden<br />

im Wochenbett beim Stillen<br />

unterstützt, nach der Entlassung<br />

steht die Stillambulanz bei<br />

Problemen zur Verfügung.<br />

Aufnahmen/Jahr 1510 Anzahl Kreißsäle 3 Neonatologische Überwachungsplätze 6 ÄrztInnen 9 Hebammen 8 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Burgenland<br />

Landeskrankenhaus Oberpullendorf<br />

Spitalstraße 32<br />

7350 Oberpullendorf<br />

Tel.: 05 7979-34000<br />

http://www.krages.at<br />

Prim. Dr. Martin Fabsits<br />

Seit 2007 Vorstand des Gynäkologisch-<br />

Geburtshilflichen Verb<strong>und</strong>es Mitte-Süd der Krages<br />

In der Pränataldiagnostischen Ambulanz werden<br />

Untersuchung des ungeborenen Kindes<br />

durchgeführt, um Fehlbildungen oder genetische<br />

Erkrankungen aufzudecken. Zusätzlich<br />

wird eine genetische Beratung durch Spezialisten<br />

der Universitätsklinik Graz angeboten.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Noch vor einer Schwangerschaft<br />

kann in der Kinderwunschambulanz<br />

Beratung, ärztliche Hilfe<br />

<strong>und</strong> das Planen einer maßgeschneiderten<br />

Therapie in Anspruch<br />

genommen werden.<br />

Aufnahmen/Jahr 627 Anzahl Kreißsäle 1 Neonatologische Überwachungsplätze 1 ÄrztInnen 12 Hebammen 11 Spitalstyp öffentlich<br />

94 smartguide GESUNDHEIT<br />

Aufnahmen / Jahr: Gesamtzahl Aufenthalte für Schwangerschaft / Geburt<br />

neonatologische Überwachungsplätze: für die medizinischen Begleitung von Neu- <strong>und</strong> Frühgeborenen<br />

PDA = Periduralanästhesie (Kreuzstich für eine schmerzarme Geburt)<br />

Rooming-in: die Mutter hat die Möglichkeit, ihr Kind r<strong>und</strong> um die Uhr bei sich zu haben


REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

NORD:<br />

Oberösterreich<br />

Landeskrankenhaus Steyr<br />

Sierninger Straße 170<br />

4400 Steyr<br />

Tel.: 050 554/66-0<br />

http://www.lkh-steyr.at<br />

Univ.-Prof. Prim. DDr. Hermann Enzelsberger<br />

Lektor an der Fachhochschule Steyr. Allgemein beeideter<br />

<strong>und</strong> gerichtlich zertifizierter Sachverständiger.<br />

Schwerpunkte: Urogynäkologie, Gynäkologische Onkologie,<br />

Endoskopische Operationen, Gestoseproblematik<br />

bei Schwangeren, Medizinisches Management<br />

Die Schwangerenambulanz steht bei Geburtstermin-Überschreitungen<br />

für alle erforderlichen Untersuchungen<br />

<strong>und</strong> medizinischen Maßnahmen zur<br />

Verfügung. Das Team der Kinder-Physiotherapie<br />

informiert u. a. über Fragen zur motorischen Entwicklung,<br />

bzw. wie kann ich mein Kind fördern?<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Im LKH Steyr wird bereits seit<br />

einigen Jahren die Hebammengeburt<br />

praktiziert, bei der die<br />

Geburt ab der Aufnahme ohne<br />

Arzt durchgeführt wird.<br />

Aufnahmen/Jahr 1527 Anzahl Kreißsäle 5 Neonatologische Überwachungsplätze 5 ÄrztInnen 11 Hebammen 12 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

NORD:<br />

Salzburg<br />

Allgemeines öffentliches<br />

Krankenhaus Tamsweg des Landes<br />

Salzburg<br />

Bahnhofstraße 7, 5580 Tamsweg<br />

Tel.: 06474/7381-0<br />

http://www.kh-tamsweg.at<br />

Prim. Dr. Peter Csaicsich<br />

Leiter der Geburtshilflichen Abteilung.<br />

(keine weiteren Informationen verfügbar)<br />

In den modern eingerichteten Entbindungszimmern<br />

stehen neben den herkömmlichen<br />

Entbindungsbetten das Roma-Geburtsrad, eine<br />

Badewanne zur Unterwassergeburt oder<br />

ein Gebärhocker zur Auswahl. Während der<br />

Geburt findet kein Hebammenwechsel statt.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Das AKH Tamsweg ist r<strong>und</strong> um<br />

die Uhr um das Wohl der Mütter<br />

<strong>und</strong> Kinder bemüht. Mit<br />

Rooming-in- sowie Familienzimmern<br />

können auch Väter gleich<br />

miteinbezogen werden.<br />

Aufnahmen/Jahr 295 Anzahl Kreißsäle 3 Neonatologische Überwachungsplätze 2 ÄrztInnen 4 Hebammen 3 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

SÜD:<br />

Steiermark<br />

Krankenanstaltenverb<strong>und</strong> Feldbach-<br />

Fürstenfeld<br />

Ottokar-Kernstockstraße 18<br />

8330 Feldbach<br />

Tel.: 03152/899-0<br />

http://www.lkh-feldbach.at<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Hannes Hofmann<br />

Seit 1991 Leiter der Abteilung für Frauenheilk<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Geburtshilfe. Präsident der Vereinigung der<br />

Primarärzte <strong>und</strong> ärztlichen Direktoren der Steiermark<br />

An geburtshilflichen Spezialambulanzen stehen<br />

die Ambulanz für Diabetes <strong>und</strong> Schwangerschaft,<br />

die Stillambulanz sowie Akupunktur-Ambulanz<br />

zur Verfügung. Mögliche Geburtsvarianten<br />

sind u. a. Matte-, Hocker-, Romarad-<br />

oder Wassergeburt.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Angebot aller erforderlichen<br />

Untersuchungen für die pränatale<br />

Diagnostik sowie Vorbereitungs-/Babymassagekurse.<br />

3D-<br />

Ultraschallaufnahmen für „Baby-Facing“<br />

Aufnahmen/Jahr 1682 Anzahl Kreißsäle 3 Neonatologische Überwachungsplätze 0 ÄrztInnen 19 Hebammen 19 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

SÜD:<br />

Steiermark<br />

Krankenanstaltenverb<strong>und</strong><br />

Rottenmann-Bad Aussee<br />

St. Georgen 2-4<br />

8786 Rottenmann<br />

Tel.: 03614/2431-0<br />

http://www.lkh-rottenmann.at<br />

PPrim. Dr. Peter Wolfgang Klug<br />

Mitglied der Österreichischen Gesellschaften für Gynäkologie<br />

<strong>und</strong> Geburtshilfe; für Ultraschall in der Medizin<br />

sowie für Senologie. Mitglied der Österreichischen<br />

Arbeitsgemeinschaft für Urogynäkologie <strong>und</strong><br />

Rekonstruktive Beckenbodenchirurgie (AUB)<br />

Ein dichtes Angebot von Vorsorge- <strong>und</strong> Früherkennungsuntersuchungen.<br />

Kaiserschnitte werden<br />

nach der „fast-track“-Chirurgie durchgeführt,<br />

wodurch eine rasche Mobilisierung nach<br />

der Operation möglich ist.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Durch die gute Zusammenarbeit<br />

mit benachbarten Krankenhäusern<br />

wird auch die Betreuung<br />

Risikoschwangerer, nötigenfalls<br />

Intensivbetreuung, ermöglicht.<br />

Aufnahmen/Jahr 321 Anzahl Kreißsäle 1 Neonatologische Überwachungsplätze 1 ÄrztInnen 6 Hebammen 8 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

SÜD:<br />

Kärnten<br />

Krankenhaus Spittal/ Drau<br />

Billrothstraße 1<br />

9800 Spittal an der Drau<br />

Tel.: 04762/622-0<br />

http://www.khspittal.com<br />

Prim. Dr. Gerald Rauter<br />

Leiter der Abteilung Geburtshilfe <strong>und</strong> Gynäkologie.<br />

(keine weiteren Informationen verfügbar)<br />

Für die Geburt stehen neben modernen Gebärbetten<br />

auch Gebärhocker, Geburtsmatte, die<br />

Sprossenwand <strong>und</strong> eine Badewanne für Wassergeburten<br />

zur Verfügung. Bei jeder Geburt<br />

ist ein Facharzt persönlich anwesend. Angebot<br />

aller pränataldiagnostischer Untersuchungen.<br />

Aufnahmen/Jahr 678 Anzahl Kreißsäle 3 Neonatologische Überwachungsplätze 3 ÄrztInnen 12 Hebammen 15 Spitalstyp öffentlich<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Im KH Spittal/Drau liegt die<br />

„Storchenlandebahn“ auf einer<br />

kleinen <strong>und</strong> familiären Station,<br />

auf der viel Wert auf individuelle<br />

Bedürfnisse gelegt wird.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

WEST:<br />

Tirol<br />

Bezirkskrankenhaus Schwaz<br />

Swarovskistraße 1<br />

6130 Schwaz<br />

Tel.: 05242/600-0<br />

http://www.kh-schwaz.at<br />

Prim. Dr. Dieter Kölle<br />

Kammerrat der Tiroler Ärztekammer, seit 1992 Vorstandsmitglied<br />

der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft<br />

für Urogynäkologie <strong>und</strong> Rekonstruktive Beckenbodenchirurgie<br />

(AUB). Lehrer an der <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s- <strong>und</strong><br />

Krankenpflegeschule Schwaz<br />

Behandlungsschwerpunkte der Geburtshilfe liegen<br />

auf der Geburtsvorbereitung, der natürlichen,<br />

praxisorientierten Geburtshilfe, Hebammen- <strong>und</strong><br />

Wassergeburt, Akupunktur, Homöopathie <strong>und</strong><br />

Hypnose. Das Krankenhaus ist für Transparenz<br />

<strong>und</strong> Qualität im <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>swesen zertifiziert.<br />

Aufnahmen/Jahr 958 Anzahl Kreißsäle 3 Neonatologische Überwachungsplätze 2 ÄrztInnen 8 Hebammen 9 Spitalstyp öffentlich<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Alle Fragen r<strong>und</strong> um die Geburt<br />

werden in der Hebammenambulanz<br />

beantwortet, vier speziell<br />

ausgebildete Still- <strong>und</strong> Laktationsberaterinnen<br />

bieten in der<br />

Stillambulanz Unterstützung an.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

WEST:<br />

Vorarlberg<br />

Landeskrankenhaus Bludenz<br />

Spitalgasse 13<br />

6700 Bludenz<br />

Tel.: 05552/603<br />

http://www.lkhz.at<br />

Prim. Dr. Hubert Bösch<br />

Seit 2009 Leiter Abteilung Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Geburtshilfe. Schwerpunkte: Minimalinvasive<br />

Abklärung <strong>und</strong> Therapie der weiblichen<br />

Genitalblutungen<br />

Ein vielfältiges Angebot an Kursen bereitet<br />

werdende Eltern auf die Geburt vor, weiters<br />

werden Kreißsaalführungen <strong>und</strong> Elternabende<br />

über schmerzfreie Geburt durchgeführt. Geburten<br />

sind in vielen Varianten (Gebärhocker,<br />

Wassergeburt etc.), auch ambulant, möglich.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Das LKH Bludenz ist das einzige<br />

Krankenhaus in Vorarlberg, das<br />

als Baby-friendly Hospital nach<br />

WHO-Richtlinien zertifiziert ist.<br />

Aufnahmen/Jahr 637 Anzahl Kreißsäle 3 Neonatologische Überwachungsplätze 4 ÄrztInnen 8 Hebammen 6 Spitalstyp öffentlich<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

95


Kinder- <strong>und</strong> Jugendheilk<strong>und</strong>e<br />

Umfassendes Wissen vom<br />

Baby bis zum Jugendlichen<br />

Die Kindermedizin ist das einzige klinische Fachgebiet, das sich mit dem ganzen Menschen<br />

befasst – also nicht organbezogen ist. SpezialistInnen auf diesem Gebiet brauchen ein breites<br />

Fachwissen <strong>und</strong> Spezialkenntnisse, um Kinder <strong>und</strong> Jugendliche optimal betreuen zu können.<br />

Im Interview spricht Prim.<br />

Univ.-Prof. Dr. Reinhold<br />

Kerbl, Vorstand der Abteilung<br />

für Kinder- <strong>und</strong> Jugendliche<br />

am Landeskrankenhaus<br />

Leoben, über die Herausforderungen<br />

<strong>und</strong> die Voraussetzungen<br />

für eine optimale Kinder-<br />

<strong>und</strong> Jugendheilk<strong>und</strong>e.<br />

Was alles umfasst die Kinder<strong>und</strong><br />

Jugendheilk<strong>und</strong>e?<br />

Kerbl: Als einziges klinisches<br />

Fach, das nicht organbezogen<br />

ist, versorgen wir vom 400 g<br />

schweren Frühchen bis zum<br />

krankhaft übergewichtigen<br />

Jugendlichen mit 18 Jahren<br />

alle Erkrankungen. Das unterscheidet<br />

uns von anderen<br />

medizinischen Disziplinen.<br />

Die Kinder- <strong>und</strong> Jugendheilk<strong>und</strong>e<br />

kann somit durchaus<br />

als das umfangreichste Fachgebiet<br />

der Medizin bezeichnet<br />

werden. Das reicht von den<br />

typischen Erkrankungen der<br />

inneren Medizin über neurologische<br />

<strong>und</strong> psychische<br />

Krankheiten bis hin zur Infektiologie<br />

<strong>und</strong> deren Prävention,<br />

wenn wir etwa an die<br />

Impfungen denken.<br />

Dazu kommen selbstverständlich<br />

auch noch das große<br />

Gebiet der Frühgeborenenmedizin,<br />

die Sozialpädiatrie<br />

<strong>und</strong> der Kinder- <strong>und</strong> Jugenddermatologie.<br />

n Kinderärzte benötigen ein breites Wissen <strong>und</strong> viel Fingerspitzengefühl<br />

für ihre kleinen Patienten.<br />

Wie kann das von einem Kinderarzt/einer<br />

Kinderärztin abgedeckt<br />

werden?<br />

Von einem Einzelnen gar nicht.<br />

Im niedergelassenen Bereich<br />

braucht es KinderärztInnen,<br />

die ein breites Wissen haben<br />

<strong>und</strong> als Erstversorger <strong>und</strong> Gatekeeper<br />

fungieren. Das bedeutet<br />

eine Versorgung von Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen, wenn<br />

es um weniger bedrohliche Erkrankungen<br />

geht. Denken Sie<br />

an die Grippe, Mittelohrentzündungen<br />

oder Asthma. Auch<br />

die Impfungen obliegen dem<br />

niedergelassenen Kinderarzt.<br />

Und dann braucht es das Wissen<br />

<strong>und</strong> die Erfahrung, bedrohliche<br />

Erkrankungsbilder zu erkennen<br />

<strong>und</strong> an spezialisierte<br />

KinderärztInnen im Krankenhaus<br />

zu überweisen. Es gibt<br />

teilweise aber auch im niedergelassenen<br />

Bereich KinderärztInnen,<br />

die sich zusätzlich zur<br />

Allgemeinversorgung auf bestimmte<br />

Erkrankungen spezialisiert<br />

haben.<br />

Wie ist die Kinderheilk<strong>und</strong>e<br />

im Krankenhaus organisiert?<br />

Damit Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

im Krankenhaus optimal versorgt<br />

werden können, sind<br />

mehrere Voraussetzungen notwendig.<br />

Zum einen sind die<br />

KinderärztInnen im Krankenhaus<br />

meist auf ein bis zwei Gebiete<br />

spezialisiert – also etwa<br />

auf Herzheilk<strong>und</strong>e, Lungenheilk<strong>und</strong>e,<br />

Nierenheilk<strong>und</strong>e,<br />

Infektionskrankheiten oder<br />

Kinderrheumatologie. Dazu<br />

kommen aber noch weitere<br />

Spezialgebiete wie die Neonatologie,<br />

also die Frühgeborenenmedizin,<br />

Magen-Darm-Erkrankungen<br />

oder die Kinder<strong>und</strong><br />

Jugendpsychosomatik.<br />

Diese Spezialisierungen ermöglichen<br />

es uns im Krankenhaus,<br />

tatsächlich das gesamte Spektrum<br />

der Kinder- <strong>und</strong> Jugendheilk<strong>und</strong>e<br />

abzudecken.<br />

Was macht eine State-of-the<br />

Art-Behandlung in der Kinder-<br />

<strong>und</strong> Jugendheilk<strong>und</strong>e im<br />

Spital noch aus?<br />

Hier ist der multidisziplinäre<br />

Ansatz ungeheuer wichtig. Kinder-<br />

<strong>und</strong> Jugendheilk<strong>und</strong>e ist<br />

eine Teamdisziplin. Dazu gehört<br />

das <strong>Pflege</strong>personal ebenso<br />

wie Ergo-, Logo- <strong>und</strong> Physiotherapie,<br />

Heilpädagogik, Sozialarbeit<br />

<strong>und</strong> Psychologie. Nur<br />

gemeinsam kann heute Kindermedizin<br />

state of the art<br />

durchgeführt werden. Und unabdingbar<br />

ist natürlich die<br />

menschliche Komponente. Um<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche zu behandeln,<br />

müssen ein guter Zugang<br />

zu Kindern <strong>und</strong> die Freude<br />

an der Arbeit mit Kindern<br />

<strong>und</strong> deren Eltern gegeben sein.<br />

Elternbegleitung ist ein unbe-<br />

Fotos: 123RF, beigestellt<br />

96 smartguide GESUNDHEIT


dingtes Erfordernis, wenn kranke<br />

Kinder im Spital behandelt<br />

werden müssen. Dann müssen<br />

natürlich auch die Räumlichkeiten<br />

kinder- <strong>und</strong> elterngerecht<br />

ausgestattet sein. Da<br />

braucht es bunte Farben, Spielzeug,<br />

alles, was die ungewohnte<br />

Umgebung so wohnlich wie<br />

möglich sein lässt. Die Kinderstation<br />

im LKH Leoben bekommt<br />

regelmäßig Besuch von<br />

den Cliniclowns.<br />

dürfnisse des Kindes seinem<br />

Alter gemäß einstufen, die Eltern<br />

zur <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Betreuung<br />

des Kindes anleiten <strong>und</strong> – auch<br />

bei ungünstigen Umständen –<br />

das Kind möglichst selbstständig<br />

halten. Aus diesen Gründen<br />

ist es auch so wichtig, dass die<br />

Berufsausbildung zur „Kinderkrankenschwester“<br />

in Österreich<br />

erhalten bleibt.<br />

Reinhold Kerbl<br />

Vorstand der Abteilung für<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendliche am<br />

Landeskrankenhaus Leoben<br />

Ist diese Spezialisierung gefährdet?<br />

Ja. Es gibt Bestrebungen, sämtliche<br />

<strong>Pflege</strong>kräfte gemeinsam<br />

auszubilden <strong>und</strong> nur mehr direkt<br />

auf der Station, auf der sie<br />

danach tätig sind, einzuschulen.<br />

Das ist zu wenig. Wir wissen<br />

aus Erfahrungen in anderen<br />

Ländern, das sich die <strong>Pflege</strong>qualität<br />

verschlechtert, wenn<br />

PatientInnen verschiedener Altersstufen<br />

von ein <strong>und</strong> denselben<br />

<strong>Pflege</strong>kräften betreut werden.<br />

Kinderpflegekräfte brauchen<br />

spezielle Fähigkeiten <strong>und</strong><br />

eine spezielle Ausbildung.<br />

Was wird die Zukunft in der<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendheilk<strong>und</strong>e<br />

bringen?<br />

Wir haben seit heuer endlich<br />

ein neues Arzneimittelnetzwerk<br />

zur Erforschung von Medikamenten<br />

bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen.<br />

Das ist enorm<br />

wichtig, weil Kinder keine Miniatur-Erwachsenen<br />

sind. Mit<br />

dieser neuen Einrichtung können<br />

wir Medikamente erforschen,<br />

die maßgeschneidert für<br />

Kinder sind. Das wird viel ver-<br />

Welche Fähigkeiten brauchen<br />

die <strong>Pflege</strong>kräfte auf einer Kinderstation?<br />

Abgesehen von der Empathie<br />

<strong>und</strong> der Freude an der Arbeit<br />

mit Kindern brauchen <strong>Pflege</strong>kräfte<br />

auf einer Kinderstation<br />

spezielle Fähigkeiten, die etwa<br />

<strong>Pflege</strong>rInnen auf Erwachsenenstationen<br />

nicht notwendigerweise<br />

haben müssen. Sie müssen<br />

etwa die Wünsche <strong>und</strong> Bebessern.<br />

Große Fortschritte gibt<br />

es auch beim Infektionsschutz,<br />

den wir vor allem den bestehenden,<br />

aber auch den neu auf<br />

den Markt kommenden Impfungen<br />

verdanken. Die größten<br />

Fortschritte sehe ich allerdings<br />

in der Genetik. Vor zehn Jahren<br />

hat z. B. niemand gewusst, dass<br />

verschiedene Formen des Autismus<br />

genetisch bedingt sind.<br />

Heute ist das bekannt. Ich erhoffe<br />

mir aus diesem Bereich<br />

viele neue Erkenntnisse in der<br />

Diagnostik, in absehbarer Zeit<br />

aber auch neue therapeutische<br />

Möglichkeiten für unsere kleinen<br />

PatientInnen.<br />

Die Top-10-Krankenanstalten für Kinder- <strong>und</strong> Jugendheilk<strong>und</strong>e in Österreich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Wien<br />

Gottfried von Preyer'sches<br />

Kinderspital<br />

Schrankenberggasse 31<br />

1100 Wien<br />

Tel.: 01/601 13-0<br />

http://www.wienkav.at/kav/szx/<br />

Univ.-Doz. Dr. Günther Bernert<br />

Seit 2003 Ärztlicher Vorstand Gottfried v. Preyer’sches<br />

Kinderspital; Promotion zum Doktor der gesamten<br />

Heilk<strong>und</strong>e sowie Facharztdiplom für Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendheilk<strong>und</strong>e<br />

Schwerpunkte liegen u.a. in der Neuropädiatrie,<br />

Wachstumsstörungen, Diabetes mellitus, rheumatischen-,<br />

Herz-, Lungen- sowie Nieren- u.<br />

Magen-Darmkrankheiten. Weiters eine Kinderschutzgruppe,<br />

eine Baby-Care-Ambulanz sowie<br />

Ernährungsberatung für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Bei sehr langen stationären<br />

Aufenthalten werden die Betreuungsprogramme<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit den Eltern <strong>und</strong><br />

dem multiprofessionellen Team<br />

ausgearbeitet.<br />

Aufnahmen/Jahr 2165 Betten 56 / 6 ÄrztInnen 41 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 124 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 5,9 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Niederösterreich<br />

Landesklinikum Zwettl-Gmünd-<br />

Waidhofen/Thaya<br />

Propstei 5<br />

3910 Zwettl<br />

Tel.: 02822/504-0<br />

http://www.zwettl.lknoe.at<br />

Prim. Dr. Zdenek Jaros<br />

Abteilungsvorstand der Abteilung für Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendheilk<strong>und</strong>e; Spezialgebiete: Kinder- <strong>und</strong><br />

Neugeborenen-Intensivmedizin,<br />

Kinderherzerkrankungen, Kindernierenerkrankungen,<br />

Anfallserkrankungen, Kinderendokrinologie<br />

Einer der Schwerpunkte liegt auf der Behandlung<br />

von Früh- <strong>und</strong> Neugeborenen. In Spezialambulanzen<br />

werden Kinder mit Epilepsien, Herzfehlern,<br />

Zuckerkrankheit, Drüsenerkrankungen,<br />

chronischen Nieren- <strong>und</strong> Darmerkrankungen sowie<br />

rheumatologischen Erkrankungen versorgt.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Im LKH Zwettl werden alle konventionellen<br />

<strong>und</strong> operativen Therapien<br />

der Kinder- <strong>und</strong> Jugendheilk<strong>und</strong>e<br />

durchgeführt. Die Station<br />

ist wohl eine der schönsten<br />

in Niederösterreich(2).<br />

Aufnahmen/Jahr 2414 Betten 26 / 4 ÄrztInnen 10 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 28 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 1,9 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

OST:<br />

Burgenland<br />

Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder Eisenstadt<br />

Esterházystraße 26<br />

7000 Eisenstadt<br />

Tel.: 02682/601-0<br />

http://www.barmherzige-brueder.at<br />

Prim. Dr. Hans-Peter Wagentristl<br />

Leiter der Abteilung Kinder- <strong>und</strong> Jugendheilk<strong>und</strong>e,<br />

Spezialgebiet Neuropädiatrie <strong>und</strong><br />

Zusatzberechtigungen u. Ärztekammerdiplom für<br />

pädiatrische Intensivmedizin<br />

Leistungsschwerpunkte sind die Betreuung<br />

der immer größeren Zahl an Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

mit Diabetes mellitus Typ I inkl.<br />

Pumpentherapieeinleitung <strong>und</strong> -überwachung,<br />

sowie neuropädiatrische Erkrankungen mit<br />

dem Schwerpunkt pädiatrische Epileptologie.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Die Abteilung ist interdisziplinär<br />

ausgerichtet <strong>und</strong> betreut gemeinsam<br />

mit den entsprechenden<br />

Fachärzten Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

auch chirurgisch,<br />

plastisch- <strong>und</strong> unfallchirurgisch.<br />

Aufnahmen/Jahr 2121 Betten 29 ÄrztInnen 15 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 27 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2,47 Spitalstyp öffentlich<br />

Stationäre Aufenthalte: durchschnittliche Anzahl pro Jahr<br />

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer: ohne Intensivbehandlung<br />

smartguide GESUNDHEIT<br />

97


SÜD:<br />

Burgenland<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendheilk<strong>und</strong>e<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

Landeskrankenhaus Oberwart<br />

Dornburggasse 80<br />

7400 Oberwart<br />

Tel.: 05 7979-32000<br />

http://www.krages.at<br />

Prim. Dr. Robert Bruckner<br />

Vorstand der Kinderabteilung; Zusatzfacharzt für<br />

Neonatologie <strong>und</strong> pädiatrische Intensivmedizin;<br />

Spezialgebiet: Kinderintensivmedizin<br />

Neben einer allgemeinen- <strong>und</strong> einer Notfallsambulanz<br />

stehen verschiedene Spezialambulanzen<br />

zur Verfügung, wie etwa für Kardiologie,<br />

Gastroenterologie, Nephrologisch-urologische<br />

Ambulanz, Endokrinologische/Diabetes-<br />

Ambulanz oder eine Pulmologische Ambulanz.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Im LKH Oberwart werden Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche mit unterschiedlichsten<br />

Krankheitsbildern versorgt.<br />

Für den stationären Aufenthalt<br />

der Kinder wurden Mutter-Kind-Einheiten<br />

eingerichtet.<br />

Aufnahmen/Jahr 1845 Betten 38 / 8[3] ÄrztInnen 12 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 24 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

NORD:<br />

Oberösterreich<br />

Krankenhaus St. Josef<br />

Ringstraße 60<br />

5280 Braunau am Inn<br />

Tel.: 07722/804-0<br />

http://www.khbr.at<br />

Prim. Prof. Dr. Uwe Wintergerst<br />

Habilitation über die Therapie der HIV-Infektion im<br />

Kindesalter; Schwerpunkt im Bereich Neonatologie;<br />

Mitglied mehrerer renommierter Gesellschaften für<br />

Kinderheilk<strong>und</strong>e, pädiatrische Infektiologie <strong>und</strong><br />

Immunologie<br />

Untersuchungen in Spezialambulanzen wie<br />

etwa im Bereich Kardiologie, Pulmologie/<br />

Allergologie oder Gastroenterologie. Weiters<br />

werden u. a. eine Adipositas-, Diabetes- <strong>und</strong><br />

Endokrinologische Ambulanz sowie eine<br />

Nephrologische Ambulanz angeboten.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Damit sich Kinder während des<br />

Aufenthalts wohlfühlen, werden<br />

die Mitaufnahme von<br />

Begleitpersonen sowie freie<br />

Besuchszeiten für Eltern ermöglicht.<br />

Aufnahmen/Jahr 2527 Betten 16 / 4 ÄrztInnen 22 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 57 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 1,68 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

NORD:<br />

Salzburg<br />

Kardinal Schwarzenberg’sches<br />

Krankenhaus<br />

Kardinal Schwarzenbergstraße 2-6<br />

5620 Schwarzach im Pongau<br />

Tel.: 06415/7101-0<br />

http://www.kh-schwarzach.at<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Josef Riedler<br />

Gründer der Forschungsgruppe am Kinderspital<br />

Salzburg für epidemiologische Studien; wissenschaftliche<br />

Tätigkeit an internationalen Studien im Bereich<br />

Asthma <strong>und</strong> Allergieforschung; Schwerpunkte in der<br />

Standardisierung <strong>und</strong> Validierung von Testverfahren<br />

Zusatzangebote wie etwa die Behandlung von<br />

Adipositas sowie Ergotherapie, Logopädie <strong>und</strong><br />

Physiotherapie. In der pädagogischen Heilstättenschule<br />

werden schulpflichtige Kinder sowohl<br />

am Bett als auch in einem eigens dafür<br />

ausgestatteten Klassenraum unterrichtet.<br />

Aufnahmen/Jahr 4520 Betten 79[1] / 12 ÄrztInnen 15 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 50 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2,5 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

SÜD:<br />

Steiermark<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Das Leistungsangebot umfasst<br />

sowohl stationär als auch ambulant<br />

die Versorgung der gesamten<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendheilk<strong>und</strong>e.<br />

Landeskrankenhaus-<br />

Universitätsklinikum Graz<br />

Auenbrugger Platz 1<br />

8036 Graz<br />

Tel.: 0316/385-0<br />

http://www.klinikum-graz.at<br />

Univ.-Prof. Dr. Christian Urban<br />

Seit 1994 Vorstand der Univ.-Klinik für Kinder- <strong>und</strong> Jugendheilk<strong>und</strong>e.<br />

Wirkte an der 1. Knochenmarkstransplantation<br />

Österreichs mit; Mitglied <strong>und</strong> wissenschaftlicher<br />

Beirat verschiedener Fachgesellschaften <strong>und</strong><br />

Kommissionsmitglied zahlreicher Studien<br />

Verschiedene Forschungseinheiten untersuchen<br />

u. a. die Pädiatrische Schlafmedizin,<br />

Spätfolgen <strong>und</strong> Rehabilitation nach onkologischen<br />

Erkrankungen, Infektiologie <strong>und</strong> zerebrale<br />

Entwicklung oder die neonatalen Infektionserkrankungen<br />

<strong>und</strong> Epidemiologie.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Unter der Leitung von Prof. Dr.<br />

Urban wurde die Abteilung zu einem<br />

national <strong>und</strong> international<br />

anerkannten Zentrum für Pädiatrische<br />

Hämatologie/Onkologie<br />

<strong>und</strong> Stammzelltransplantation.<br />

Aufnahmen/Jahr 10953 Betten 249[5] / 14[6] ÄrztInnen 83 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 310 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4,6 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

SÜD:<br />

Steiermark<br />

Landeskrankenhaus Leoben<br />

Vordernberger Straße 42<br />

8700 Leoben<br />

Tel.: 03842/401-0<br />

http://www.lkh-leoben.at<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Reinhold Kerbl<br />

Forschungsschwerpunkte: u. a. plötzlicher Säuglingstod<br />

(SIDS), Präventivmedizin, Schlafmedizin <strong>und</strong><br />

Schlafforschung, Autonome Regulationsstörungen, Tumorbiologie<br />

neuroblastischer Tumoren <strong>und</strong> Tumorfrüherkennung<br />

durch Massenscreening<br />

Angebot an Spezialambulanzen wie etwa<br />

Asthma- <strong>und</strong> Allergie-, Diabetiker-, Anfallsambulanz,<br />

Physiotherapie, Ultraschall, Entwicklungsdiagnostik,<br />

Wachstumsstörungen <strong>und</strong><br />

Hormonerkrankungen, Bettnässen, Schlaflabor<br />

sowie Stillberatung<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Durch die enge Zusammenarbeit<br />

mit übergreifenden Fachgebieten<br />

können nahezu alle internen<br />

<strong>und</strong> chirurgischen Kinderkrankheiten<br />

behandelt werden.<br />

Aufnahmen/Jahr 4959 Betten 61[4] / 9 ÄrztInnen 29 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 78 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3 Spitalstyp öffentlich<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

SÜD:<br />

Kärnten<br />

Landeskrankenhaus Villach<br />

Nikolaigasse 43<br />

9500 Villach<br />

Tel.: 04242/208-2222<br />

http://www.lkh-vil.or.at<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Robert Birnbacher<br />

Additiv-Facharzt in neon.-pädiatr. Intensivmedizin, Endokrinologie<br />

<strong>und</strong> Diabetologie sowie Kardiologie.<br />

Qualitätskoordinator für <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>swesen, über 80<br />

Veröffentlichungen, Vorträge <strong>und</strong> Präsentationen; gerichtl.<br />

beeideter <strong>und</strong> zertifizierter Sachverständiger<br />

In der Neonatologischen/Pädiatrischen Intensivstation<br />

werden sowohl akute als auch chronische<br />

Erkrankungen der gesamten Pädiatrie behandelt.<br />

Wöchentlich kommt ein Augenarzt auf die Station,<br />

weiters zur Verfügung stehen u. a. Röntgen-Fachpersonal,<br />

Physiotherapeuten <strong>und</strong> Logopäden.<br />

Aufnahmen/Jahr 4585 Betten 26 / 14 ÄrztInnen 10 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 17 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 1,9 Spitalstyp öffentlich<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Das Team steht für alle Gebiete<br />

der Kinderheilk<strong>und</strong>e stationär<br />

sowie in zahlreichen Spezialambulanzen<br />

zur Verfügung. Eltern<br />

können immer mitaufgenommen<br />

werden.<br />

REGION KH/STANDORT LEITUNG SCHWERPUNKT BESONDERHEITEN<br />

WEST:<br />

Vorarlberg<br />

Landeskrankenhaus Bregenz<br />

Carl-Pedenz-Straße 2<br />

6900 Bregenz<br />

Tel.: 05574/401-0<br />

http://www.lkhb.at<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Christian Huemer<br />

u. a. Mitglied der Ständigen Kommission für Kinder<strong>und</strong><br />

Jugendheilk<strong>und</strong>e im B<strong>und</strong>esministerium für <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>,<br />

Familie <strong>und</strong> Jugend; Vorstandsmitglied der<br />

Gesellschaft der Ärzte für Vorarlberg <strong>und</strong> des Verbandes<br />

der Ärztlichen Direktoren <strong>und</strong> Primarärzte<br />

Die Abteilung ist mit Ultraschallraum, EEG-Labor<br />

<strong>und</strong> einem Untersuchungsraum für Neurophysiologie<br />

ausgestattet. Die Pädiatriestation<br />

bietet eine neonatologische <strong>und</strong> pädiatrische<br />

Überwachungsstation für die Betreuung von<br />

Frühgeburten <strong>und</strong> Säuglingen.<br />

DAS SAGT DIE REDAKTION<br />

Für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

reicht das Spektrum von <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sförderung,<br />

Prävention <strong>und</strong><br />

Beratung für die Basisversorgung<br />

bis hin zur Behandlung in pädiatrischen<br />

Spezialambulanzen.<br />

Aufnahmen/Jahr 2314 Betten 41/84 ÄrztInnen 11 Diplomiertes <strong>Pflege</strong>personal 25 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2,7 Spitalstyp öffentlich<br />

98 smartguide GESUNDHEIT<br />

[1] davon 12 Betten für Kinder-/Jugendpsychiatrie <strong>und</strong> -psychosomatik<br />

[2] Der Förderverein TUTGUT hilft Eltern <strong>und</strong> Familien im Waldviertel, die durch die lebensbedrohliche oder schwere Erkrankung bzw. durch chronische <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sprobleme ihres Kindes in soziale, finanzielle oder psychische<br />

Notlagen geraten.<br />

[3] Gesamtzahl Intensivbetten [4] davon 12 Betten für Schwerpunkt Psychosomatik [5] davon 87 Begleitpersonenbetten [6] 8 Intensiv- <strong>und</strong> 6 Überwachungsbetten


KRANKHEIT UND ARMUT<br />

PASSIEREN OFT SCHNELLER<br />

ALS MAN DENKT<br />

Über 260.000 Menschen in Österreich sind durch Krankheit<br />

<strong>und</strong> Armut bedroht – vor allem Kinder. Mit Ihrer Spende sagen<br />

Sie „Nein zu krank <strong>und</strong> arm” <strong>und</strong> unterstützen die, die Hilfe am<br />

dringendsten brauchen.<br />

www.neinzukrank<strong>und</strong>arm.org, Erste Bank AG, IBAN: AT95 2011 1289 3091 9500

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