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MEDIEN BULLETIN 7/2014 (Vorschau)

4k-Kameras: Unterschiedliche Produkt-Strategien... Audio-Technik: Qualitätsoffensive... Streaming: Broadcast-Einsatz... Encoder-Technik: Treiber für IP-Netzwerke... Dolby Vision: Bessere Bilder für UHD... Dokumentarfilm: Das Salz der Erde... UFA Fiction: Vielfältiges Portfolio... Jugendprogramm: 9.dbb-Medienkonferenz... Dmexco: Wichtigste Leistungsshow... IHS-Marktstudie: Steigende Umsätze bei Services... Cinec: Ungebrochene Innovationskraft... CDN: Boomender Markt...

4k-Kameras: Unterschiedliche Produkt-Strategien... Audio-Technik: Qualitätsoffensive... Streaming: Broadcast-Einsatz... Encoder-Technik: Treiber für IP-Netzwerke... Dolby Vision: Bessere Bilder für UHD... Dokumentarfilm: Das Salz der Erde... UFA Fiction: Vielfältiges Portfolio... Jugendprogramm: 9.dbb-Medienkonferenz... Dmexco: Wichtigste Leistungsshow... IHS-Marktstudie: Steigende Umsätze bei Services... Cinec: Ungebrochene Innovationskraft... CDN: Boomender Markt...

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.de<br />

7.<strong>2014</strong> l Jahrgang 33 l 4263 l D12 Euro<br />

OTT INTERNET-FERNSEHEN<br />

startet durch<br />

GEWINNT AN MARKTRELEVANZ<br />

4k-Kameras Unterschiedliche Produkt-Strategien... Audio-Technik Qualitätsoffensive... Streaming Broadcast-Einsatz...<br />

Encoder-Technik Treiber für IP-Netzwerke... Dolby Vision Bessere Bilder für UHD... Dokumentarfilm Das Salz der Erde...<br />

UFA Fiction Vielfältiges Portfolio... Jugendprogramm 9.dbb-Medienkonferenz... Dmexco Wichtigste Leistungsshow...<br />

IHS-Marktstudie Steigende Umsätze bei Services... Cinec Ungebrochene Innovationskraft... CDN Boomender Markt...


NETWORK. AUDIO. VIDEO.<br />

smart IP live production infrastructure.<br />

If it wasn’t an mc 2 console<br />

we would just have called it ...<br />

UNBELIEVABLE!<br />

mc 2 36: The new all-in-one console by Lawo!<br />

# unbelievable sound<br />

# unbelievable ease-of-use<br />

# unbelievable value for money<br />

### 28. Tonmeistertagung, Cologne, Stand B-18<br />

www.lawo.com<br />

NETWORK<br />

AUDIO<br />

VIDEO<br />

RADIO ON-AIR<br />

COMMENTARY


EDITORIAL z<br />

EIN SCHLECHTES IMAGE...<br />

...haben öffentlich-rechtliche Sender, wenn es um die Zusammenarbeit mit<br />

Dienstleistern im Bereich Produktion und Technik geht. Auf der IBC <strong>2014</strong> in<br />

Amsterdam konnte man dazu wieder reichlich Klagen hören. Bei Auftragsvergaben<br />

würde so massiv an der Preisschraube gedreht, dass die erzielbaren Margen oft<br />

gegen Null tendierten, hieß es. Kritisiert wird die Selbstgefälligkeit von manchen<br />

Verantwortlichen in den Beschaffungsstellen der Sender. Es fehle da oft an der<br />

nötigen Sensibilität und dem grundsätzlichen Verständnis für die Marktsituation.<br />

Das partnerschaftliche Miteinander bei der Realisierung von Produktionen ebenso wie beim Bau von<br />

Broadcast-Einrichtungen bleibe zunehmend auf der Strecke.<br />

Dabei wird in Gesprächen mit Dienstleistungsunternehmen durchaus Verständnis für den Sparzwang der öffentlichrechtlichen<br />

deutlich. Nur würde oftmals an der falschen Stelle gespart und immer auf Kosten der Dienstleister als<br />

schwächstes Glied in der Wertschöpfungskette, wird bemängelt. Mittlerweile führt das im Resultat dazu, dass<br />

manche Unternehmen sich an den Ausschreibungen öffentlich-rechtlicher Sender schon gar nicht mehr beteiligen<br />

mögen – wohl wissend, dass sie sowieso nicht den Zuschlag bekommen oder nur, wenn sie die wirtschaftlich noch<br />

vertretbare Schmerzgrenze unterschreiten.<br />

Das kann nicht sein. ARD und ZDF arbeiten mit dem Geld der Bürger und haben deshalb eine besondere<br />

Verantwortung – nicht nur in Sachen Programmgestaltung sondern auch im Umgang mit ihren Partnern.<br />

Auch hieran misst sich Qualität und Relevanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Das sollte man nicht vergessen.<br />

Eine interessante Lektüre wünscht<br />

Eckhard Eckstein, Chefredakteur<br />

mebucom<br />

Relaunch<br />

<strong>2014</strong><br />

www.mebucom.de<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

3


z INHALT<br />

30<br />

22<br />

34<br />

BUSINESS<br />

24 IBC <strong>2014</strong><br />

Vielfältiges Angebot<br />

Die 4k/UHD-Produktstrategien der Kamerahersteller sind<br />

sehr unterschiedlich. Das zeigte ein IBC-Rundgang.<br />

44 UFA FICTION<br />

Von allem etwas<br />

Ende September stellte UFA Fiction in Berlin sein<br />

aktuelles Portfolio vor.<br />

30 Qualitätsoffensive<br />

Bei Herstellern von Audio-Equipment stand zur IBC die<br />

Qualitätsoptimierung des Fernsehtons im Fokus.<br />

34 Die Stärken aus zwei Welten<br />

Das Systemangebot für OTT-Plattformen und Internet-<br />

Fernsehen wird immer vielfältiger und leistungsstärker.<br />

38 Turbo-Tempo statt Datenstau<br />

Bewegtbild-Nutzung im Internet boomt, ebenso wie das<br />

Geschäft der Anbieter von Content Delivery Networks<br />

(CDN). Auf der IBC präsentierten sie ihr Angebot.<br />

40 Ein steter Strom aus IP-Videos<br />

Streaming gewinnt im Broadcast-Business an Relevanz.<br />

42 Hybride für die Zwischenphase<br />

Die rasante Entwicklung der Encoder-Technik beflügelt<br />

die Video-Übertragung in IP-basierten Netzen.<br />

46 JUGENDPROGRAMM<br />

TV-Problemzone Jugend<br />

Das ARD/ZDF-Jugendprogramm war Thema der<br />

9. dbb-Medienkonferenz „Öffentlich-Rechtliche<br />

und junges Publikum“.<br />

48 DOLBY V ISION<br />

Bessere Bilder für UHD<br />

Dolby bietet eine Lösung zur Bildverbesserung für das<br />

neue ultrahochauflösende Fernsehen. Vorgestellt wurde<br />

die neue Technik auf IFA und IBC <strong>2014</strong>.<br />

PRODUKTION<br />

50 DOKUMENTARFILM<br />

Neue Doku-Technik von Wim Wenders<br />

Ende Oktober ist Wim Wenders neuer Dokumentarfilm<br />

„Das Salz der Erde“ in die Kinos gekommen. Produziert<br />

wurde er mit neuer Technik.<br />

4 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


INHALT z<br />

48<br />

54<br />

50<br />

DISTRIBUTION<br />

54 MARKTSTUDIE<br />

Deutlicher Entwicklungssprung<br />

Multiscreen-Angebote führen zu erheblichen Markt-<br />

Verschiebungen bei Herstellern und Lösungsanbietern.<br />

IHS belegt das mit neuen Marktdaten.<br />

EVENT<br />

56 CINEC <strong>2014</strong><br />

Ungebrochene Innovationskraft<br />

Den Weg der Filmtechnik in die digitale Medienzukunft<br />

beleuchtete die Cinec <strong>2014</strong>. Ein Schwerpunktthema<br />

dabei war 4k/UHD.<br />

58 MIPCOM <strong>2014</strong><br />

Das nächste große Ding<br />

Auch auf der MIPCOM <strong>2014</strong> drehte sich Vieles um<br />

UltraHD und 4k-Technik<br />

59 DMEXCO<br />

Wichtigste Leistungsshow<br />

Die Dmexco <strong>2014</strong> hat erneut ihren Stellenwert als<br />

wichtigste Leistungsshow der Digitalwirtschaft unter<br />

Beweis stellen können.<br />

60 CARTOON F ORUM<br />

Mangelnde Unterstützung<br />

Erneut wurde die Vormachtstellung der Franzosen im<br />

europäischen Animationsmarkt überdeutlich.<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

61 Branchenspiegel<br />

68 Kommentar: David B. Hofmann<br />

69 Impressum<br />

70 Termine<br />

6 MAGAZIN<br />

6 Business<br />

10 Produktion<br />

12 Technik<br />

14 Distribution<br />

16 Event<br />

18 Update Medienmarkt<br />

20 Personalien<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

5


z MAGAZIN / BUSINESS<br />

Olaf Schröder<br />

SPORT1 ÜBERTRÄGT DIE EUROPEAN GAMES 2015<br />

Die Premiere der European Games in Die plattformneutralen audiovisuellen Verwertungsrechte<br />

hat die Sport1 GmbH<br />

Baku ist das Highlight des Sport-Sommers<br />

2015 – SPORT1 überträgt es live vom Baku 2015 European Games Operation<br />

Committee (BEGOC) erworben.<br />

und exklusiv in Deutschland sowie live in<br />

Österreich und der Schweiz. Das Multi-<br />

SPORT1 wird als Offizieller Broadcast<br />

Partner unter anderem im Free-TV mindestens<br />

45 Stunden live von den verschiedenen<br />

Wettbewerben berichten und<br />

darüber hinaus mindestens 20 Stunden<br />

im Pay-TV übertragen. Die Eröffnungsund<br />

Schlussfeiern werden ebenfalls live<br />

gezeigt. Zudem gehören Highlight-Zusammenfassungen<br />

zum Übertragungspaket.<br />

„Nach unseren Liveübertragungen der<br />

Olympischen Eishockey-Turniere in Sotschi<br />

ist dieser Rechteerwerb ein logischer<br />

Schritt. Die Verknüpfung mit der<br />

Olympia-Qualifikation für Rio 2016 macht<br />

die Spiele noch attraktiver und spannen-<br />

sport-Event der Olympischen Nationen<br />

und Athleten Europas wird vom 12. bis 28.<br />

Juni 2015 in der aserbaidschanischen<br />

Hauptstadt ausgetragen.<br />

der“, erklärte Olaf Schröder, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung von SPORT1. „Mit<br />

mehr als doppelt so vielen Athleten im<br />

Vergleich zu den Olympischen Winterspielen<br />

<strong>2014</strong> in Sotschi sind die European<br />

Games eines der größten Multisport-<br />

Events. Wir freuen uns, dass die<br />

SPORT1-Zuschauer diesen Spitzensport<br />

in der schönen Stadt Baku verfolgen können“,<br />

sagte Charlie Wijeratna, Commercial<br />

Director of BEGOC. Die European<br />

Games werden ab 2015 alle vier Jahre<br />

ausgetragen. An der siebzehntägigen<br />

Veranstaltung werden über 6.000 Athleten<br />

der Nationalen Olympischen Komitees<br />

in Europa teilnehmen. Organisiert<br />

und durchgeführt werden die Spiele vom<br />

Baku 2015 European Games Operation<br />

Committee in Kooperation mit den Europäischen<br />

Olympischen Komitees (EOC).<br />

In Baku stehen insgesamt 20 verschiedene<br />

Sportarten (16 Olympische und vier<br />

Nicht-Olympische) und 31 Disziplinen auf<br />

dem Programm. In neun der Sportarten<br />

gibt es gleichzeitig auch Qualifikationsmöglichkeiten<br />

für die Olympischen Sommerspiele<br />

2016 in Rio de Janeiro. Diese<br />

Sportarten sind Bogenschießen, Leichtathletik,<br />

Radfahren, Schießen, Schwimmen,<br />

Tischtennis, Taekwondo, Triathlon<br />

und Volleyball.<br />

JUGENDKANAL VON ARD UND ZDF NUR IM INTERNET<br />

Der gemeinsame Jugendkanal von ARD und ZDF darf starten,<br />

allerdings nur in abgespeckter Form im Internet. Das haben die<br />

Ministerpräsidenten der Länder entschieden. ARD und ZDF<br />

wollten ursprünglich einen Multimedia-Auftritt in TV, Radio und<br />

Web einführen. Dagegen hatte es in einigen Bundesländern<br />

Widerstand gegeben. „Die Entscheidung der Ministerpräsidenten<br />

ist für uns ein Ansporn, noch mehr Angebote für junge<br />

Zuschauer zu machen. Das<br />

Internetportal ist eine perfekte<br />

Ergänzung zu ZDFneo und<br />

ZDFinfo, die bereits mit Erfolg<br />

ein jüngeres Publikum erreichen.<br />

Dafür brauchen wir dann<br />

aber auch mehr Bewegungsspielraum<br />

im Netz als bisher“,<br />

meinte ZDF-Intendant Thomas<br />

Bellut. Für das neue Angebot<br />

stellen ARD und ZDF insgesamt<br />

maximal 45 Millionen<br />

Euro bereit. Im Gegenzug werden<br />

die Digitalkanäle ZDFkultur<br />

und EinsPlus eingestellt.<br />

Thomas Bellut<br />

Wie viel Personal beim ZDF für<br />

ein reines Onlineangebot notwendig ist, muss noch geprüft werden.<br />

Für ein Angebot mit klassischem TV-Kanal wären rund 30<br />

Stellen notwendig gewesen. Den Personalbedarf wird das ZDF<br />

bei der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der<br />

Rundfunkanstalten) beantragen. Man will dabei versuchen, den<br />

aktuell stattfindenden Stellenabbau entsprechend zu reduzieren.<br />

Das ZDF muss aufgrund einer KEF-Auflage bis 2020 insgesamt<br />

rund 560 Vollzeitstellen abbauen.<br />

Auch der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor begrüßte die Entscheidung<br />

und erklärte, „alles daran zu setzen, gemeinsam mit dem<br />

ZDF ein gutes Angebot im Netz zu entwickeln.”<br />

Der Intendant des federführenden SWR, Peter Boudgoust,<br />

meinte: „Die Beauftragung entspricht nicht dem ursprünglichen<br />

Konzept eines crossmedialen Angebots. ARD und ZDF hatten<br />

auf die konsequente Verschmelzung von Hörfunk, Online und<br />

Fernsehen gesetzt, ein innovativer, multimedialer, durchdachter<br />

Ansatz. Nun müssen wir uns auf eine Ausstrahlung im Internet<br />

beschränken. Das bringt Probleme mit sich, beispielsweise mit<br />

Blick auf Urheberrechte. Obwohl unser Konzept von vielen<br />

gesellschaftlichen Gruppen unterstützt wurde, wird es nun<br />

schwerer, das Jugendangebot zum Fliegen zu bringen. Aber<br />

klar ist: Wir arbeiten weiter konsequent an jungen Programminnovationen.<br />

Das sind wir der jungen Generation schuldig."<br />

6 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


MAGAZIN / BUSINESS z<br />

INVESTMENT-SPRITZE FÜR THOMSON VIDEO<br />

Thomson Video Networks steht in Verhandlungen<br />

mit einem Finanzpartner, um in den Bereichen<br />

Rundfunk, OTT und Multi-Plattform-Videoübertragung<br />

weiter wachsen zu können. Das Unternehmen<br />

gehört dem Fonds de Consolidation & Développement<br />

des Entreprises (FCDE), der Exklusivverhandlungen<br />

mit Edmond de Rothschild Investment<br />

Partners (EdRIP) über eine Eigenkapitalbeteiligung<br />

an Thomson Video Networks aufgenommen<br />

hat. Künftig möchte man als Partner der<br />

Geschäftsleitung auftreten, verkündet das Unternehmen.<br />

Edmond de Rothschild Investment Partners<br />

ist die Private-Equity-Tochter der Edmond de<br />

Rothschild Group, die sich in erster Linie auf Vermögensverwaltung<br />

und das Privatkundengeschäft<br />

spezialisiert. EdRIP konzentriert sich auf Minderheitsbeteiligungen<br />

an Unternehmen in Privatbesitz.<br />

Thomson Video Networks unterstützt Medienfirmen,<br />

Videodienstleister und Fernsehanstalten<br />

dabei, in den Bereichen Pay-TV, terrestrische Sender,<br />

Satellitensender, Kabelsender, IPTV und OTT<br />

bei geringstmöglicher Bandbreite optimale Videoqualität<br />

zu liefern.<br />

Thomson Video Networks-Präsident Christophe<br />

Delahousse spricht im Zusammenhang der erwarteten<br />

Investmentbeteiligung von einem „weiteren<br />

Meilenstein der Firmengeschichte“: „Wir würden<br />

uns freuen, modernste Rundfunk- und Multi-Screen-<br />

OTT-Dienste im Verbund mit diesem neuen Partner<br />

weiter voranzubringen und die Anforderungen im<br />

Hinblick auf Datenkompression und Videoqualität<br />

sämtlicher Geräte zu erhöhen – und zwar heute<br />

und morgen.“ Thomson Video Networks brachte<br />

kürzlich die Distributions-Plattform Behind Every<br />

Screen auf den Markt – eine einheitliche und intelligente<br />

Lösung zur Videoübertragung, das stationäre<br />

und cloudbasierte Ressourcen miteinander<br />

kombiniert und sowohl Rundfunk- als auch Multi-<br />

Screen-Dienste unterstützt. Behind Every Screen<br />

vereint aktuellste Aufnahme-, Branding-, Ad-Insertion-,<br />

Enkodierungs- und Transkodierungs- sowie<br />

Packaging-Technologien in einer allumfassenden<br />

Videoinfrastruktur.<br />

KURZ GEMELDET<br />

Mediatec Broadcast, Schwedens größter TV-Produzent, hat bei Sony Professional<br />

27 neue Studiokameras (HDC-1700, HDC-2400 und HDC-3300), drei neue<br />

Bildmischer, PMW-500 Camcorder und eine Vielzahl an BRC-H900 und ferngesteuerten<br />

BRC-Z330 Kameras bestellt.<br />

Dimetis, Anbieter von Lösungen im Bereich Operations Support System (OSS), hat<br />

zur IBC <strong>2014</strong> eine Integrationspartnerschaft mit NTT Electronics (NEL) im Bereich<br />

Netzwerk-Management-Systeme geschlossen. Ziel ist die Integration von HVE9210,<br />

HVE9230 und anderen Encodern/Decodern (Codecs) von NEL in das Netzwerk-<br />

Management-System (NMS) von Dimetis, den BOSS LINK Manager.<br />

RaceTech, TV-Produzent bei britischen Pferde-Rennen, hat im Rahmen eines HD-<br />

Upgrades seiner Produktionstechnik bei Ikegami 18 HDK-55 Kamerazüge geordert,<br />

einschließlich Triax-Adapter und Basisstationen plus OCP-300 Kontrollpanels.<br />

Europacorp Television Studios von Filmregisseurs und Produzenten Luc Besson und<br />

das im Februar diesen Jahres gestartete TV-Unterhaltungs-Unternehmen Slingshot<br />

Global Media aus Los Angeles streben eine transatlantische Partnerschaft an.<br />

Trixter Film aus München orientiert sich stärker auf den internationalen Markt und<br />

gründet Beteiligungsfirmen in Kanada: das VFX-Studio Trixter Inc., das rein als<br />

Dienstleister fungieren wird sowie dieTrixter Film Inc., die sich als Produzent und<br />

Koproduzent an internationalen Produktionen beteiligen wird. An beiden neuen<br />

Unternehmen in Toronto sind auch kanadische Investoren beteiligt.<br />

Deutsche Telekom und der IT-Konzern Cisco haben eine strategische Partnerschaft<br />

für eine sichere Cloud in Europa angekündigt. Die Großkundensparte der Telekom, T-<br />

Systems, wird Mitbegründer des weltgrößten Cloud-Netzwerks „Intercloud“ von Cisco.<br />

Die Deutsche Welle hat mit der Studio Hamburg Media Consult International (MCI)<br />

einen Rahmenvertrag zur Lieferung, Installation und Wartung von Ross Video Kamera-<br />

Robotik-Systemen zur Installation in Berlin und am Hauptstandort Bonn geschlossen.<br />

Die Studio Hamburg Produktion Gruppe GmbH (SHPG) beteiligt sich mit jeweils 50<br />

Prozent an der Ulmen Television GmbH und der Ulmen Film GmbH.<br />

Vitec Videocom, eine Abteilung der Vitec Group plc, hat Autocue übernommen.<br />

doppio TV, im Mai <strong>2014</strong> gelaunchter Online-TV-Channel, hat Media Broadcast als<br />

neuen technischen Dienstleister und smartclip als Vermarktungs- und Technologie-<br />

Unternehmen für Videowerbung beauftragt.<br />

Oracle hat den Media Asset Management (MAM) Anbieter Front Porch Digital als<br />

eigene Business-Unit übernommen. Das Management-Team um Rino Petricola bleibt.<br />

Weitere Infos zu diesen Themen unter: www.mebucom.de<br />

When audio<br />

matters.<br />

www.jungeraudio.com<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

7


z MAGAZIN / BUSINESS<br />

DOSB NEW MEDIA WIRD TV-VERANSTALTER<br />

Der Online-Sportsender Sportdeutschland.TV der DOSB New<br />

Media GmbH hat von der Kommission für Zulassung und Aufsicht<br />

(ZAK) die Lizenz zur Veranstaltung eines bundesweit verbreiteten<br />

Fernsehprogramms erhalten. Zuvor hatte auch schon<br />

die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich<br />

(KEK) Grünes Licht dafür gegeben. Für Oliver Beyer,<br />

Geschäftsführer der DOSB New Media GmbH, ist damit die<br />

Grundlage für den weiteren Ausbau des auf Sportdeutschland.TV<br />

verfügbaren Sportprogramms gelegt, da die Sendelizenz unter<br />

anderem erweiterte Möglichkeiten für Livestreams von Sportveranstaltungen<br />

eröffnet. Zur Bedeutung der Zulassung sagt Beyer:<br />

„Unser Ziel ist es, auf Sportdeutschland.TV auch und vor<br />

allem all die faszinierenden Leistungen, spannenden Entscheidungen<br />

und bewegenden Momente im Sport zu zeigen, die viele<br />

Sportfans bislang in den klassischen Medien vermisst haben.<br />

Daran arbeiten wir gemeinsam mit Sportverbänden, -ligen und<br />

-veranstaltern. Die Sendelizenz ist ein wesentlicher Baustein<br />

der organisatorischen und rechtlichen Infrastruktur, die wir<br />

neben den technischen Rahmenbedingungen aufbauen,<br />

damit sich unsere Partner ganz auf sportliche<br />

Programminhalte konzentrieren können.“ Die Erteilung<br />

der Sendelizenz für Sportdeutschland.TV helfe<br />

also auch Sportorganisationen, die mediale Übertragung<br />

ihres Sports selbst in die Hand zu nehmen und<br />

dabei ein Stück weit unabhängig von bestehenden<br />

TV-Sendeplänen zu werden. Für Sportfans bedeutete<br />

dies letztlich mehr Möglichkeiten, ihren Sport im Web<br />

hautnah mitzuerleben, meint Beyer. Sportdeutschland.TV<br />

ist der Online-Sportsender des Deutschen<br />

Olympischen Sportbundes (DOSB). Ziel der im August <strong>2014</strong><br />

gestarteten Plattform ist es, den deutschen Sport in seiner ganzen<br />

Vielfalt zu zeigen. Dabei verbindet Sportdeutschland.TV<br />

Livestreams und On-demand-Videos aus unterschiedlichen<br />

Sportarten in einem nach Channels und Sportarten sortierten<br />

Angebot. Schon jetzt findet man dort mehr als 40 Sportarten.<br />

Unter anderem werden Spiele der Volleyball-Bundesliga (Frauen<br />

und Männer), der Tischtennis-Bundesliga (Männer) der 2. Basketball-Bundesliga,<br />

die Basketball-Bundesliga (Frauen) und<br />

ausgewählte Spiele der Handball-Bundesliga (Frauen) gezeigt.<br />

DISRUPTIVE INNOVATIONEN<br />

Zum zweitägigen Digitalkongress „Disruptive Innovationen“ lädt<br />

Nordmedia am 20. und 21. November nach Hannover ein.<br />

Gegenstand der Vorträge und Diskussionen sind die technischen<br />

Umbrüche in der Medienbranche, die gezwungen ist,<br />

sich neu aufzustellen und die passenden Geschäftsmodelle<br />

dafür zu finden. „Disruptive Innovationen“ im Planet MID für<br />

Medien, Information und Design der Hochschule Hannover ist<br />

eine Veranstaltung der nordmedia, des IJK und der Hochschule<br />

Hannover. Das Programm umfasst Vorträge über den Einfluss<br />

disruptiver Technologien auf dem Musikmarkt, Buchmarkt oder<br />

in der Bewegtbildproduktion. Auch Themen wie Design Thinking<br />

oder der digitale Wandel im Journalismus stehen in den<br />

Kongressbeiträgen im Mittelpunkt. Zugesagt haben unter anderem<br />

Dr. Jürgen Erbeldinger von der partake AG, Lisa Altmeier<br />

und Steffi Fetz von crowdspondent, Daniel Brückner vom UFA<br />

LAB Köln sowie Rafael Heuer vom Musikvideodienst Vevo.<br />

Die Veranstaltung wird begleitet von einem Entrepreneurship<br />

Camp – dem Zukunftslabor für neue Geschäftsmodelle in einer<br />

disruptiven Medienlandschaft in Zusammenarbeit mit hannoverimpuls<br />

am zweiten Kongresstag: Junge Gründerinnen und<br />

Grü̈nder kommen mit Gründungsinteressierten aus Niedersachsen<br />

zusammen, um Geschäftsideen zu pitchen und in Diskussionen<br />

weiterzuentwickeln.<br />

LIMELIGHT UNTERSTÜTZT ANYCLIP MEDIA<br />

AnyClip Media arbeitet jetzt mit den Content Delivery Services<br />

(CDN) „Orchestrate“ von Limelight Networks, ein<br />

Unternehmen für die Bereitstellung und Auslieferung digitaler<br />

Inhalte. Die Lösung sorgt für eine geringere Latenzzeit<br />

bei der Auslieferung von Inhalten, unterstützt die Darstellung<br />

auf zahlreichen Geräten und bietet Kunden die Möglichkeit,<br />

ihre Inhalte weltweit besser zu monetarisieren. Die<br />

Plattform von AnyClip bietet Premium-Videoinhalte und<br />

Werbung über die stetig wachsende Zahl von mehr als<br />

130.000 Webseiten. Jeden Monat werden mehr als 50 Millionen<br />

einzelne Nutzer erreicht. AnyClip wird mittlerweile auf<br />

der comScores Liste der Top 20 Anbieter von Videoinhalten<br />

geführt, ist für fast zwei Prozent des weltweiten Video-Werbung-Inventars<br />

verantwortlich und streamt jeden Monat ein<br />

bis zwei Milliarden Minuten an Videos. „Für uns ist eine<br />

CDN-Partnerschaft wichtig, die beste Leistung und Servicequalität<br />

in unterschiedlichen Regionen und für zahlreiche<br />

Plattformen gewährleistet. Gleichzeitig muss die Lösung<br />

skalierbar sein, um dem Besucheransturm bei Nutzungsspitzen<br />

gerecht zu werden“, betont Oren Nauman, CEO,<br />

AnyClip Media. „Limelight hat nicht nur das schnellste verfügbare<br />

CDN sondern teilt mit uns auch unsere strategische<br />

Vision bei der Adaption technischer Innovationen.“<br />

8 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


Die hier abgebildeten Objektive und Zubehörteile sind nicht im Lieferumfang enthalten<br />

Die neue Blackmagic Studio Camera. Mit Glasfaser,<br />

Talkback, Tally und einem kolossalen 10-Zoll-Sucher<br />

Die Blackmagic Studio Camera ist die weltweit progressivste Broadcast-<br />

Kamera für Live- und Mehrkameraproduktionen! Verpackt in ihr sagenhaft<br />

robustes, leichtes Magnesiumgehäuse mit 10-Zoll-Suchermonitor sind ein<br />

Akku mit vierstündiger Laufzeit, Talkback, Tally-Anzeigen, phantomgespeiste<br />

Mikrofonbuchsen und eingebaute Glasfaser- und SDI-Anschlüsse.<br />

Eine völlig autonome Live-Kameralösung auf Broadcast-Niveau!<br />

HD-Sucher in voller Größe<br />

Die Blackmagic Studio Camera punktet mit dem größten<br />

eingebauten Suchermonitor der Welt! Der hochaufgelöste,<br />

kolossale 10”-Monitor ist sehr hell und bietet einen enorm<br />

breiten Betrachtungswinkel. So sehen Sie Ihre Aufnahmen selbst bei grellem<br />

Tageslicht in vortrefflichem Detail! Dieser Sucher der Profiklasse erleichtert<br />

die Bildausschnittswahl, Fokussierung, Blendeneinstellung und lässt Sie<br />

sogar mitten im On-Air-Betrieb risikofrei Feinabstimmungen vornehmen.<br />

Glasfaser- und 6G-SDI-Anschlüsse<br />

Koppeln Sie die Blackmagic Studio Camera mit<br />

Glasfaserkabel über den integrierten Glasfaseranschluss<br />

oder mit regulären BNC-Videokabeln über 6G-SDI an<br />

Ihren Live-Produktionsmischer. Die bidirektionalen<br />

Videoanschlüsse transportieren HD- bzw. Ultra-HD-Video mit eingebetteten<br />

Audio-, Talkback-, Tally- und sogar Kamerafernsteuerungssignalen.<br />

Mit preisgünstigen normalen Glasfaserkabeln können Sie Ihre Kameras<br />

auch über weite Entfernungen anschließen!<br />

Talkback und Tally<br />

Die integrierte Talkback-Feature der Blackmagic Studio Camera<br />

erlaubt den Einsatz gängiger Luftfahrt-Headsets. Das gibt Ihnen<br />

bessere Geräuschunterdrückung und mehr Gebrauchskomfort<br />

für viel weniger Geld. Die eingebauten Tally-Leuchten zeigen<br />

den On-Air-Status der Kamera automatisch an. Cast und Crew sehen auf einen<br />

Blick, welche Kamera auf Sendung ist. Talkback- und Tallysignale werden in<br />

das an die Kamera zurückgesendete End- oder <strong>Vorschau</strong>bild eingebettet – die<br />

Verlegung separater Kabel entfällt.<br />

Micro-Four-Thirds-Objektivanschluss<br />

Der aktive Micro-Four-Thirds-Mount ist mit einem immensen<br />

Spektrum an Objektiven und Adaptern kompatibel. Benutzen<br />

Sie für weniger aufwendige Setups oder fest montierte<br />

Kameras Ihre vorhandenen Fotoobjektive oder setzen Sie mittels B4-Bajonett<br />

extrem hochwertige ENG-Objektive ein. Mittels Fremdherstelleradaptern<br />

können Sie sogar highendige Kinofilm-PL-Optiken verwenden. So einfach lässt<br />

sich Ihre Kamera für Produktionen aller Größenordnungen individualisieren!<br />

Blackmagic Studio Camera HD<br />

Blackmagic Studio Camera 4K<br />

1985<br />

€* 2955<br />

€*<br />

www.blackmagicdesign.com/de<br />

*Der empfohlene Verkaufspreis beinhaltet alle Liefer- und Versandkosten sowie<br />

Umsatzsteuer (SRP €1655 SRP €2465)


z MAGAZIN / PRODUKTION<br />

Lawos Kommentatoren-Einheiten bei den Asian Games<br />

LAWO UND VSM BEI DEN ASIAN GAMES<br />

Der Rastatter Networking-, Audio- und Video-Spezialist Lawo<br />

hat die 17. Asian Games im südkoreanischen Incheon (19. September<br />

bis 4. Oktober <strong>2014</strong>) mit 110 IP-basierten „Lawo Commentary<br />

Control Units“ (LCU) unterstützt. Sie sorgten in 25 Stadien<br />

für die Übertragung des Kommentatoren-Tons. Außerdem<br />

wurden insgesamt zehn Lawo mc²-Mischpulte bei der Tonmischung<br />

eingesetzt, acht mc²56 Pulte in den verschiedenen<br />

Venues, und im<br />

„International Broadcast<br />

Center“ (IBC) ein<br />

weiteres mc²56 sowie<br />

ein mc²66. Während<br />

der Asian Games war<br />

ein internationales<br />

Lawo-Support-Team<br />

von 22 Technikern<br />

vor Ort. Dort betreuten<br />

sie die gesamte<br />

Lawo-Technik und den Einsatz der LCUs, die mit Glasfaserverbindungen<br />

an das zentrale „Commentary Switching Center“<br />

(CSC) im IBC angebunden waren. Das über Lawos Rental Partner<br />

Audio Broadcast Services (ABS) angemietete Lawo Equipment,<br />

das technische Konzept und die Realisierung vor Ort<br />

sowie der Support wurde als Gesamtlösung von Lawo umgesetzt.<br />

Die Verschaltung der verschiedenen Sportstätten über<br />

Router, das Monitoring und auch das Scheduling der 45 Distributionskanäle<br />

wurde über das entsprechend konfigurierte „Virtual<br />

Studio Management“ „VSM“ von L-S-B gesteuert. 50 Hardware-Panels<br />

und 10 Software-GUIs wurden vor Ort verwendet,<br />

damit alle Signale dort landeten, wo sie hin sollten. Zwei weitere<br />

zentrale Softpanel GUIs waren im Einsatz, um im CDT („Contribution-Distribution-Transmission“)<br />

auf den großen 55-Zoll-<br />

Monitoren der Haupt-Monitorwand Transmission Schedule und<br />

Status Monitoring anzuzeigen. Insgesamt waren während der<br />

Asian Games in Incheon acht VSM-Systeme in koreanischen Ü-<br />

Wagen, dem IBC und in einem Backup-Ü-Wagen im Einsatz.<br />

4K-FEED VON DER FORMEL 1<br />

Tata Communications hat beim Formel 1 Grand Prix in Singapur (19.-21<br />

September) die Übertragung eines 4k-Feeds demonstriert. Dabei wurden<br />

die Bilder vom Trainingslauf über das Global Video Connect Network an die<br />

Technikzentrale des Formula One Managements (FOM) in Biggin Hill, Großbritannien,<br />

übertragen. Der Versuch sollte zeigen, welche Möglichkeiten<br />

Glasfaserkabel für die 4k-Übertragung bieten und zugleich, wie die Zukunft<br />

der 4k-Rundfunkübertragung aussehen könnte . Im vergangenen Jahr hatte<br />

Tata Communications beim Grand Prix in Singapur bereits die Live-Übertragung<br />

eines JPEG 2000 Feeds vorgestellt. „In diesem Jahr haben wir mit der<br />

erstmaligen Live-Übertragung von 4k-Bildern bei Formel-1-Rennen einen<br />

wichtigen Schritt Richtung<br />

künftige Rundfunk-Übertragung<br />

getan. Das ist ein weiterer<br />

Meilenstein in der Zusammenarbeit<br />

mit dem Formel 1<br />

Management, der das w ahre<br />

Potential von Sportübertragungen<br />

über unser Video<br />

Connect Network zeigt,<br />

ebenso wie die Qualität und<br />

Geschwindigkeit, die wir<br />

dabei liefern können“, sagte Mehul Kapadia, Managing Director F1 Business<br />

bei Tata Communications, deren Lösung als „A New World of Communications“<br />

angeboten wird. Nach Unternehmensangaben überträgt Tata<br />

Communications Material in JPEG 2000 üblicherweise mit 120 Megabits<br />

p er Second (mbps). Bei der Übertragung eines 4k-Feeds von der Formel 1<br />

beim Grand Prix in Singapur wurden 500 mbps erreicht. Im Februar 2012<br />

haben Tata Communications und FOM die Vernetzung aller Standorte der<br />

Formel 1 weltweit beschlossen. Tata ist auch für das Hosting und die<br />

Bereitstellung der Inhalte auf der Webseite Formula1.com zuständig.<br />

© RedBull Mediahouse<br />

WIGE BEI HANDBALL-CHAMPIONS LEAGUE<br />

Wige Broadcast, Tochterunternehmen der Wige<br />

Media AG, ist von der EHF Marketing GmbH mit<br />

dem Host Broadcasting der Champions-League-<br />

Heimspiele der bundesdeutschen Handball-Vereinsmannschaften<br />

(Velux EHF Champions League)<br />

für die kommenden drei Spielzeiten beauftragt<br />

worden. Das Signal für die internationale<br />

Übertragung wird mit bis zu zehn Kameras und<br />

eigenem Ü-Wagen produziert. Der Leistungsumfang<br />

beinhaltet als Saisonhöhepunkt auch die<br />

Umsetzung der Halbfinalbegegnungen der letzten<br />

vier Mannschaften (Velux EHF Final 4) in der Kölner<br />

Lanxess Arena, für die zur TV-Produktion<br />

unter anderem noch zusätzliche EB-Teams, Ablaufredakteur,<br />

die Bereitstellung von Schnittplätzen,<br />

Kommentatoren-Betreuung und die Produktion<br />

des Stadion TV hinzukommen. Hier wird ein Team<br />

von circa 40 Wige-Mitarbeitern vor Ort sein. Neu<br />

ab dieser Saison ist die Übertragung aller Velux<br />

EHF Champions League Spiele mit deutscher<br />

Beteiligung und der Finalbegegnungen durch den<br />

TV-Partner Sky Deutschland, der die exklusiven<br />

Live-Übertragungsrechte für die kommenden drei<br />

Jahre erworben hat. Wige wird Sky bei der unilateralen<br />

Sendung technisch unterstützen. Das erste<br />

Spiel der Gruppenphase mit deutscher Beteiligung<br />

fand am 27. September in der Mannheimer<br />

SAP Arena statt. Die Finalrunde der Velux EHF<br />

FINAL4 in der Kölner LANXESS Arena ist für den<br />

30./31. Mai 2015 terminiert.<br />

10<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


AXIENT Wireless Funkmanagement-Netzwerk<br />

MAXIMALE ÜBERTRAGUNGSSICHERHEIT.<br />

KEINE DROPOUTS.<br />

Shure Axient bietet völlig neue Technologien, die eine Vielzahl innovativer Systemfunktionen ermöglichen.<br />

So garantiert zum Beispiel die gleichzeitige Übertragung auf zwei unabhängigen Frequenzen – Frequency<br />

Diversity – eine noch nie dagewesene Übertragungssicherheit. Und sollte doch etwas dazwischen<br />

funken, Interference Detection und Avoidance schaltet automatisch innerhalb von Millisekunden auf<br />

eine freie Frequenz um.<br />

www.shure.de<br />

www.axient.net<br />

© 2011 Shure Incorporated


z MAGAZIN / TECHNIK<br />

DELEC MIT NEUEM GLASFASERKONVERTER<br />

Um in großen Intercom-Systemen auch weit entfernte Sprechstellen<br />

problemlos einbinden zu können, hat DELEC für seine<br />

Produktfamilie oratis einen neuen Glasfaserkonverter<br />

entwickelt. Der P2F-Converter<br />

ermöglicht größte Kabellängen zwischen<br />

Sprechstelle und oratis Matrix-<br />

Frame. Der P2F-Converter erlaubt die<br />

Steigerung von Flexibilität und Konnektivität<br />

der DELEC-Produkte, da Distanzen<br />

keine Rolle mehr spielen. Das kleine<br />

Modul wandelt AES3-Daten mit Abtastraten<br />

bis 192 kHz transparent und bidirektional<br />

in ein optisches Signal und<br />

Delec P2F-Converter<br />

ermöglicht<br />

somit eine Übertragung per Glasfaser. Sogenannte SFP-<br />

Module dienen als steckbare Ein- und Ausgänge des P2F-Converters.<br />

Je nachdem, welches SFP-Modul<br />

der Kunde wählt, können die verschiedenen<br />

Kabeltypen angeschlossen und Wellenlängen<br />

unterstützt werden, die Distanzen<br />

bis zu 120 Kilometer ermöglichen.<br />

Der P2F-Converter lässt sich mit einem<br />

12-Volt-Netzteil oder über den Expansion-Port<br />

mit Spannung versorgen. Dieser<br />

Port ermöglicht auch das Anschließen<br />

von Tastaturerweiterungen wie zum Beispiel<br />

der oratis Key16.<br />

MULTIMEDIA-STUDIO FÜR JEDERMANN<br />

NewTek hat mit dem TriCaster Mini ein neues kompaktes<br />

Multimedia-Studio vorgestellt. Das ultra-portable System,<br />

so der Hersteller, erlaubt jedermann ohne technischen<br />

Background in der Video- und Rundfunkproduktion eine<br />

gewöhnliche Medienpräsentation in fesselnde Multimedia-<br />

Inhalte im TV-Stil zu verwandeln. Mit dem neuen<br />

NewTek-System können unter anderem folgende<br />

Aufgaben erledigt werden: Mischen<br />

verschiedener Videoquellen, Overlay von<br />

Logos, Charts, Titel, Animationen etc., Import<br />

von eigenen Branding-Elementen für Übergänge<br />

und Animationen, Einbindung von Slideshows<br />

und Webseiten von externen Computern,<br />

Ersetzen von Hintergründen durch<br />

simulierte Umgebungsbilder, Webcast-Programme<br />

auf einem Live-Stream, Posten von<br />

Clips auf YouTube, Facebook, Twitter etc., Call-in<br />

von Gastrednern von deren Webcams, Aufzeichnen von<br />

Programmen für On-Demand-Nutzung, gleichzeitiges Aufzeichnen<br />

aller Kamera-Signale zum Editieren des Programms<br />

und Anlegen von Keyboard-Shortcuts für einfache<br />

One-Touch-Bedienung.<br />

KURZ GEMELDET<br />

Videobasierte Lösung zur Sportanalyse SAP SE und<br />

Panasonic haben zur IBC <strong>2014</strong> den Start einer gemeinsamen<br />

Initiative bekannt gegeben. Ziel ist die Innovation von videobasierten<br />

Lösungen im Bereich Sportanalyse. Ein erster<br />

Prototyp wurde in Amsterdam bereits gezeigt. Die Lösung baut<br />

auf SAP Match Insights for Football auf. Der Analyseprototyp<br />

wurde zusammen mit dem Deutschen Fußballbund (DFB) für<br />

die Fußballweltmeisterschaft <strong>2014</strong> in Brasilien entwickelt und<br />

wird nun von SAP für den kommerziellen Vertrieb weiterentwickelt.<br />

SAP und Panasonic arbeiten an einer Integration<br />

von Panasonic’s Video- und Tracking-Software.<br />

Live Stadium-App für Sportfans Die IT-Firma Atos hat die<br />

cloudbasierte Multimedia-Distributionsplattform C-Cast von<br />

EVS in ihren SMART Player (Sports Media Application in<br />

Realtime) integriert. Worldline, Anbieter von Payment-<br />

Lösungen, nutzt den Player jetzt in einer speziellen App<br />

für Sportfans bei Live-Events.<br />

Weitere Informationen unter www.mebucom.de<br />

CLEAR-COM VERBINDET AUDIO UND INTERCOM<br />

Clear-Com hat zur IBC <strong>2014</strong> die Core-Technik und sollen<br />

die Verbindung von<br />

LINQ-Produktlinie erstmals vorgestellt.<br />

LINQ-Interfaces sind kompakte<br />

Geräte, die die Verbindung von temen vereinfachen. Maxi-<br />

Intercom- und Audio-Sys-<br />

Zwei-Draht-Partyline mit Ruf-Signalisierung<br />

und Vier-Draht-Audio über Interface in jeder Zwei- oder Viermal<br />

können sechs LINQ IP-<br />

LAN, WAN oder Internet-IP-Infrastrukturen<br />

erlauben. Sie basieren den. LINQ nutzt den Audio-Codec<br />

Draht-Kombination verbunden wer-<br />

auf Clear-Coms pattentierter I.V.- OPUS. Ein Wechsel bei Bitraten,<br />

Bandbreiten und Delay<br />

kann einfach und unterbrecherfrei<br />

realisiert werden.<br />

12 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


News from IBC<br />

First network based<br />

intercom application<br />

TANGO TNG-200<br />

We are proud to introduce the world’s first network-based<br />

AES67 and AVB standard capable intercom system. An<br />

exceptionally flexible platform, Tango not only adapts to<br />

users’ specific requirements, but also accommodates current<br />

and future standards in broadcast, theater, and live-event<br />

environments.<br />

The SMART way<br />

to communicate<br />

SMARTPANEL RSP-2318<br />

As the world’s first smartpanel designed to serve as a powerful<br />

multifunctional user interface, the RSP-2318 offers<br />

features and capabilities that will enrich the user experience<br />

and change the way broadcasters and AV professionals<br />

communicate.<br />

Professional A/V<br />

interface for Skype<br />

STX-200<br />

Licensed by Microsoft, the STX-200 is a stand-alone, studiograde<br />

solution that leverages Skype to bring live content<br />

directly from reporters to the on-air production. The Riedel<br />

unit offers broadcast-quality HD-SDI and balanced XLR audio<br />

I/Os and is packaged with professional Microsoft Skype TX<br />

software, available exclusively with the STX-200.<br />

RIEDEL'S NEXT STEP<br />

www.riedel.net


z MAGAZIN / DISTRIBUTION<br />

ORANGE BUCHT KAPAZITÄTEN AUF EUTELSAT 3B<br />

Eutelsat Communications und Orange haben ein mehrjähriges<br />

Mietabkommen für C-Band-Kapazitäten auf dem neuen Satelliten<br />

EUTELSAT 3B geschlossen. Orange erhöht damit seine<br />

Business-Services-Übertragungskapazitäten für den afrikanischen<br />

Markt. Mit den neu angemieteten Ressourcen ergänzt die<br />

Orange Business Services ihre bereits auf den beiden Satelliten<br />

EUTELSAT 5 West A und EUTELSAT 10A angemieteten C-Band<br />

Eutelsat 3B<br />

Transponder. Die zusätzlichen Kapazitäten will der Serviceanbieter<br />

insbesondere für die Kommunikation von Unternehmen in<br />

Afrika einsetzen, die auf zuverlässige VSAT-Verbindungen zwischen<br />

geografisch weit verstreuten Niederlassungen angewiesen<br />

sind. Die Satellitenkommunikation über das C-Band ist für<br />

die Telekommunikationslandschaft in Afrika unerlässlich und<br />

profitiert von zwei wesentlichen Eigenschaften. Dieses Frequenzband<br />

ist über alle Klimazonen, einschließlich Äquatorialafrika<br />

hinweg, extrem leistungsfähig und in den sehr breiten<br />

Servicezonen verschiedener Eutelsat-Satelliten verfügbar. Laut<br />

Eutelsat profitieren Nutzer dabei von sehr sicheren und robusten<br />

Anbindungslösungen in ländlichen und abgelegenen Gegenden<br />

nicht nur in Afrika sondern auch in anderen Regionen in der<br />

ganzen Welt, die nicht über terrestrische Netzwerke versorgt<br />

sind. Der im Mai <strong>2014</strong> gestartete Satellit EUTELSAT 3B erhöht<br />

und diversifiziert die Ressourcen und Ausleuchtzonen von<br />

Eutelsat auf der Orbitalposition 3° Ost. Dieser erreicht Europa,<br />

Afrika, den Nahen Osten, Zentralasien und Brasilien. Es ist<br />

zugleich der erste Satellit, der auf einer Plattform C-, Ku- und<br />

Ka Band Nutzlasten vereinigt.<br />

KINO-SUPPORT AUS EINER HAND BEI SONY<br />

Sony Digital Cinema beauftragt Veritek mit der Bereitstellung eines<br />

mehrsprachigen Network Operations Centre (NOC) für sein gesamtes<br />

Digitalkinogeschäft in Europa. Veritek bietet künftig Kinobetreibern<br />

und Integratoren technischen Support auf mehreren Ebenen<br />

an. Dazu gehört auch aktives Monitoring aller in Europa installierten<br />

Projektoren von Sony Digital Cinema. Ab Dezember <strong>2014</strong> erreichen<br />

die akkreditierten Sony Digital Cinema Händler als auch die Sony-<br />

VPF-Kundschaft, die deutsch-, englisch-, italienisch- und spanischsprachigen<br />

Mitarbeiter des NOC sieben Tage die Woche, von 9 bis<br />

24 Uhr. David McIntosh, Vice President für den Bereich Sony Digital<br />

Cinema 4k Europe and the Americas, sagt: „Wir wollen unseren Digitalkinokunden<br />

in ganz Europa einen einheitlichen, effektiven und effizienten<br />

Service bieten. Dabei haben wir uns für Veritek entschieden,<br />

weil sowohl das Know-how als auch die geografische Reichweite<br />

unseren hohen Anforderungen an den Kundenservice gerecht werden.“<br />

Bislang nutzte Sony ein englischsprachiges NOC, das von<br />

Convergent in Atlanta betrieben wurde,<br />

ein internes NOC in Basingstoke sowie<br />

ein NOC von Veritek in Deutschland.<br />

Veritek begann seine Zusammenarbeit<br />

mit Sony 2011 als OSP-Anbieter (Online-<br />

Dienste) von Ausfall- und Wartungsdiensten<br />

für Vue Cinemas in Großbritannien.<br />

2013 setzte Veritek die Digitalisierung<br />

der CinemaxX-Gruppe in Deutschland<br />

und Dänemark um und führt<br />

seitdem auch den OSP (Online)- und<br />

David McIntosh<br />

NOC-Support durch.<br />

STARTSCHUSS FÜR DVB-T2 PILOTPROJEKT<br />

Media Broadcast hat in Berlin ein Pilotprojekt zur Erprobung<br />

des neuen DVB-T2-Standards gestartet. Alle führenden<br />

TV-Sender, die relevanten Verbände sowie zahlreiche<br />

Unternehmen der Endgeräte-Industrie sind als<br />

Projektpartner beteiligt. Mit dem Pilotprojekt, welches<br />

für eine Dauer von 18 Monaten geplant ist, testet der<br />

Betreiber digital-terrestrischer TV- und Radionetze den<br />

TV-Sendebetrieb via DVB-T2, der Nachfolgetechnologie<br />

des heutigen DVB-T, in Kombination mit dem HEVC/<br />

H.265-Kompressionsstandard. Diese Technologie wird<br />

es in Zukunft ermöglichen, zur Verfügung stehende Frequenzen<br />

effizienter zu nutzen, mit mehr TV-Sendern<br />

eine größere Programmvielfalt zu bieten und dabei auch<br />

in HD-Qualität auszustrahlen. Der Endgeräteindustrie<br />

steht mit dem Pilotprojekt eine Testumgebung zur praktischen<br />

Entwicklung künftiger Endgeräte, die für den<br />

Empfang der neuen Plattform notwendig werden, zur<br />

Verfügung. Der DVB-T2-Pilot bildet die gesamte Broadcast-Systemkette<br />

vom Sender bis zum Endgerät inklusive<br />

der entsprechenden Service-Plattform ab. Media<br />

Broadcast erprobt und analysiert damit sämtliche Systemparameter,<br />

um den reibungslosen Betrieb der für<br />

2016 geplanten DVB-T2-Plattform sicherzustellen und<br />

die schnelle Verfügbarkeit geeigneter Endgeräte zu<br />

ermöglichen. Auch Test und Spezifikation für das<br />

Umschaltszenario von DVB-T auf DVB-T2 sind Bestandteil<br />

der Testumgebung. Ein weiterer Test zu DVB-T2 wird<br />

vom IRT/BR in München durchgeführt.<br />

14 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


Immobilie sucht Anschluss<br />

Tele Columbus – Ihr Partner für leistungsstarke Multimediadienste<br />

Bei uns erhalten Sie alles aus einer Hand: analoges, digitales und hochauflösendes Fernsehen,<br />

superschnelle Internetverbindungen, günstige Telefon-Flatrates und attraktive Zusatzdienste.<br />

Tele Columbus ist einer der führenden Kabelnetzbetreiber Deutschlands und seit mehr als dreißig<br />

Jahren kompetenter, zuverlässiger Servicepartner für die Wohnungswirtschaft, für Endkunden<br />

und Kommunen. Gemeinsam mit unseren Partnern entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen<br />

für eine zukunftssichere Medienversorgung ihrer Wohn- und Geschäftsobjekte. Wir freuen uns<br />

auf Ihre Anfrage: www.telecolumbus.de / partner


z MAGAZIN / EVENT<br />

BEI DEN INTERNATIONALEN FILMFESTSPIELEN BERLIN<br />

ERHALTEN PRODUZENTEN VON FERNSEHSERIEN IM<br />

KOMMENDEN JAHR ERSTMALS DIE MÖGLICHKEIT, IHREN<br />

TV-CONTENT ZU PRÄSENTIEREN UND ZU VERKAUFEN. ZU<br />

DIESEM ZWECK WERDEN BEIM EUROPEAN FILM MARKET<br />

(EFM) AM 9. UND 10. FEBRUAR 2015 SPEZIELLE MARKET<br />

SCREENINGS FÜR TV-CONTENT ANGEBOTEN. ZUDEM<br />

WIRD EINE BUSINESS-LOUNGE FÜR DIE EINKÄUFER UND<br />

ANBIETER VON FERNSEHPRODUKTIONEN EINGERICHTET.<br />

European Film Market<br />

Neuer Markt für TV-Serien<br />

›<br />

Auch der Berlinale Co-Production Market öffnet sich für<br />

neue Serien-Projekte und wird sein Programm um einen Tag<br />

(10. Februar 2015) verlängern. Als Partner für den TV-Tag fungiert<br />

das Forum des Images, welches das Séries Mania-TV-<br />

Festival und das damit verbundene TV-Koproduktionsforum in<br />

Paris organisiert. „Diese neuen Initiativen würdigen die Tatsache,<br />

dass Erzählen in Serienform dieser Tage fester Bestandteil<br />

der audiovisuellen Kultur geworden ist”, erklärt Matthijs Wouter<br />

Knol, Leiter des European Film Market. „Wir wollen den Bedürfnissen<br />

unserer in Serien-Projekte involvierten Fachbesucher in<br />

den nächsten Jahren besser entgegenkommen.“ Auch für die<br />

Nachwuchsplattform Berlinale Talents können sich erstmals<br />

junge Kreative aus dem Bereich der Serienentwicklung und<br />

-produktion qualifizieren. Darüber hinaus sind EFM-Veranstaltungen<br />

mit TV-Experten geplant, die für erfolgreiche Serien verantwortlich<br />

zeichnen. Der Schwerpunkt soll auf Produktionen<br />

aus Nordamerika und Europa liegen, denn es sollen die neuesten<br />

Serien von deutschen, britischen und skandinavischen Sendern<br />

vorgestellt werden. „Da viele unserer Festivalgäste und Filmemacher<br />

gleichermaßen bei Kinofilmen wie bei Fernsehserien<br />

aktiv sind, ist die neue EFM-Initiative das Ergebnis einer natürlichen<br />

Entwicklung“, betont der Festival-Direktor Dieter Kosslick.<br />

Bereits 2010 wurde auf der Berlinale die deutsche Krimiserie<br />

„Im Angesicht des Verbrechens“ von Dominik Graf präsentiert.<br />

2013 folgte „Top of the Lake“ von Jane Campion. In diesem<br />

Jahr liefen auf der Berlinale einige Folgen der zweiten Staffel<br />

von „House of Cards“, bei denen Carl Franklin Regie geführt<br />

hat. Auch in Deutschland setzen immer mehr renommierte<br />

Kinofilmregisseure und -Produzenten auf das lukrative Serien-<br />

© Oliver Möst<br />

geschäft. Die Berliner Produktionsfirma X Filme Creative Pool,<br />

auf deren Konto große internationale Kinofilme wie „Das Parfum“<br />

oder „Der Wolkenatlas“ gehen entwickelt gemeinsam mit<br />

der ARD, Sky Deutschland und Beta Film die deutschsprachige<br />

TV-Serie „Babylon Berlin“, bei der Tom Tykwer die Regie übernimmt.<br />

„Babylon Berlin“ basiert auf<br />

der international erfolgreichen Krimi-<br />

Reihe von Volker Kutscher über<br />

einen Polizeikommissar, die im Berlin<br />

der zwanziger Jahre angesiedelt ist. Das Konzept für diese TV-<br />

Serie hat Tom Tykwer zusammen mit den Filmemachern Hendrik<br />

Handloegten, Achim von Borries und dem Produzenten<br />

Stefan Arndt entwickelt. „‚Babylon Berlin‘ ist ein breit angelegter,<br />

facetten- und figurenreicher Polizeifilm in historischem Kontext,<br />

der auf verblüffende Weise die deutsche und europäische<br />

Gegenwart spiegelt“, berichtet Tykwer. „“Genrekino, epischer<br />

Atem und politische Spurensuche finden in diesem detailliert<br />

recherchierten und packenden Stoff auf einzigartige Weise<br />

zusammen.“<br />

Der Krimi-Autor Kutscher freut sich, dass Tykwer seinen Stoff<br />

verfilmt, zu dem er durch die „Sopranos“ inspiriert worden ist.<br />

„Die neue Art, Geschichten zu erzählen, die diese Fernsehserie<br />

aufbrachten, und mit der sie eine neue Tradition begründete,<br />

hat mit Sicherheit auch mein Schreiben beeinflusst, jedenfalls<br />

mein fiktionales Denken“, versichert Kutscher. „Und wenn die<br />

Welt von Gereon Rath in genau dieser Tradition von Serien wie<br />

‚The Wire‘, ‚Mad Men‘, ‚Breaking Bad‘, ‚Six Feet Under‘, ‚Boardwalk<br />

Empire‘ adaptiert werden soll, ist das genau das, was ich<br />

mir für diesen Stoff immer gewünscht habe.“<br />

Der Drehstart für „Babylon Berlin“, wofür Beta Film den Weltvertrieb<br />

übernommen hat, soll Mitte 2015 beginnen. Als Redakteure<br />

dafür verantwortlich zeichnen Sascha Schwingel und Carolin<br />

Haasis von ARD Degeto, der WDR-Fernsehfilmchef Gebhard<br />

Henke WDR und der Sky-Programmchef Marcus Ammon. „Um<br />

dieses anspruchsvolle und aufwendige Projekt realisieren zu<br />

können, möchten wir einen neuen Weg der Kooperation mit Sky<br />

ausprobieren“, betont der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor. „Dies<br />

könnte auch ein Modell für die Zukunft sein.“ ❮Birgit Heidsiek<br />

16 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


MAGAZIN / EVENT z<br />

DIE TAGE DES PRODUZENTEN ALTER SCHULE SIND<br />

GEZÄHLT. ES REICHT NICHT MEHR EINE GUTE IDEE AN<br />

EINEN SENDER ODER VERLEIH ZU VERKAUFEN UND DANN<br />

UMZUSETZEN. LÄNGST MÜSSEN PRODUZENTEN DARÜBER<br />

NACHDENKEN, WIE SIE IHRE IDEEN UND DAS PRODUZIERTE<br />

MATERIAL MEHR ALS EINMAL ZU GELD MACHEN KÖNNEN.<br />

DAS BETRIFFT FIKTIONALE STOFFE GENAUSO WIE NONFIK-<br />

TIONALE. DIE TECHNISCHE BASIS DAFÜR SCHAFFT DIE<br />

DIGITALISIERUNG. DIE KONFERENZ CHANGING THE PICTURE<br />

IN POTSDAM-BABELSBERG (19. UND 20. NOVEMBER)<br />

WILL DAS BEWUSSTSEIN DAFÜR SCHÄRFEN.<br />

›„Unsere Produktionsmittel verändern sich, doch die Fähigkeiten<br />

und Kompetenzen, mit denen man das Workflow<br />

Design intelligent und profitabler zusammen stellt, machen zu<br />

oft noch Schwierigkeiten“, sagt Peter Effenberg von der transfer<br />

media, dem Veranstalter von Changing the Picture. Den<br />

Grund dafür sieht Effenberg darin, dass die Bewegtbildbranche<br />

und die IT-Branche im Grunde ganz viele Berührungspunkte<br />

haben, aber: Man versteht sich nicht und musste es bisher<br />

auch nicht. Zwar ist die Postproduktion längst digital. Gedacht<br />

wird sie in der Regel aber noch immer analog. Das ist nicht<br />

anders, als der Gebrauch eines Computers als Ersatz für eine<br />

Schreibmaschine. Die ein oder andere Annehmlichkeit, wie die<br />

Maus, wird zwar genutzt, doch das eigentliche Potential des<br />

PCs liegt brach. „Die Kerntechnologie von IT ist die dahinter liegende<br />

Infrastruktur“, betont Effenberg. „Es geht um Dienste. Es<br />

geht darum Daten indexiert, rechtssicher und physisch sicher in<br />

einer Cloud zu speichern.“ Wobei mit Cloud auch ein Teil des<br />

Firmenservers gemeint ist, Hauptsache alle Produktionsbeteiligten<br />

haben Zugriff auf die Daten. Im Grunde geht es für die<br />

effiziente Nutzung des Materials darum, zu wissen, was man in<br />

welchem Datenformat im Archiv hat, um jederzeit darauf zugreifen<br />

zu können. „Bei Changing the Picture stehen die Technologien,<br />

die Infrastruktur und die Abläufe im Vordergrund, mit<br />

denen Produzenten ihr Material besser monetarisieren können“,<br />

sagt Effenberg. „Andere Konferenzen setzen nicht beim Produzenten,<br />

sondern beim Zuschauer an und fragen wie die neue<br />

Technik deren Sehverhalten ändert und wie dadurch die<br />

Geschäftsmodelle von Sendern und anderen Plattformbetreibern<br />

angepasst werden müssen. Oder sie stellen die Hersteller<br />

in den Vordergrund, die sich den Produzenten vorstellen.<br />

Changing the Picture hingegen stellt den Produzenten ins Zentrum<br />

und fragt, was Technologie für sie tun kann.“ Beispiele,<br />

warum ein Produzent seine Aktiva aktiv vermarkten sollte gibt<br />

Peter Effenberg<br />

Neue Technik für Produzenten<br />

es viele. Im fiktionalen<br />

Bereich lassen sich weitere<br />

Handlungsstränge<br />

auf weiteren Ebenen erzählen. Der Wechsel von Serie zu Spielfilm<br />

und umgekehrt ist wohl bekannt. Auch Erfahrungen mit<br />

ergänzenden Webserien sind bereits gemacht worden. Im nonfikionalen<br />

Bereich ist das Drehverhältnis so hoch, dass massenweise<br />

brauchbares Material nicht genutzt wird. Heute verschwindet<br />

es zumeist noch in den Archiven. Mit einer entsprechenden<br />

Pflege der Meta-Daten, die man gleich bei der Aufnahme<br />

erheben und mit abspeichern kann, wäre es ein leichtes auf<br />

Anfrage eine passende Clip-Auswahl zusammen zu stellen und<br />

nutzbar zu machen.<br />

„Uns liegt mit Changing the Picture daran Lernprozesse zu<br />

begleiten und einen Mentalitätswandel herbei zu führen“, sagt<br />

Effenberg. Das ist nicht ganz leicht, da es letztendlich um mehr<br />

geht als Digitalisierung. „Denn die haben wir schon seit 20 Jahren,<br />

als die DigiBeta auf den Markt kam“, erinnert er. Es geht<br />

um file-basierte Produktion. Also eine Produktion, die aus einzelnen<br />

Datenpakten bestehen, die es aber in sich haben. Außer<br />

der Szenen beinhalten sie nicht nur sämtliche technischen<br />

Informationen über das Paket, sondern auch alle „weichen“<br />

Informationen wie Stichworte, die beschreiben, was auf den<br />

Clips zu sehen ist, die Rechte, die Urheber und so weiter.<br />

Bei Changing the Picture werden von der Drehbucherstellung<br />

über die Produktion und Postproduktion bis zu Ausspielung,<br />

Archivierung und Distribution auf international besetzten Panels<br />

alle Schritte vorgestellt, die bei der IT-basierten Herstellungsweise<br />

eine Rolle spielen. Etwa in „Tech Tools Rocking the Production<br />

Workflow“, wo die der neuesten Generation kollaborativer<br />

Werkzeuge für das Scheiben von Drehbüchern, für den Einsatz<br />

am Set, für den Schnitt und für komplexe Produktions-<br />

Workflows vorgestellt werden oder eine Casestudy über den<br />

4k-Workflow, den die US-Firma Light Iron in der letzten Zeit bei<br />

der Produktion von US-Blockbustern implementiert hat.<br />

❮Thomas Steiger<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

17


z MAGAZIN / <strong>MEDIEN</strong>MARKT<br />

Update Medienmarkt<br />

POLITIK BEI DVB-T2 IN ZUGZWANG<br />

Nachdem die Mediengruppe RTL Deutschland noch im<br />

letzten Jahr vorhatte, sich von DVB-T zu verabschieden,<br />

haben nun doch alle privaten TV-Sender über ihre Aufsichtsgremien,<br />

die Medienanstalten, sowie ARD und ZDF<br />

gemeinsam bekundet, ab Juni 2016 sukzessive auf den<br />

neuen Standard DVB-T2 für terrestrisches Fernsehen<br />

umstellen zu wollen. Möglich sei dies durch die Verständigung<br />

der Marktbeteiligten auf die Einführung von DVB-T2 in<br />

Kombination mit dem effizienten Kodierstandard HEVC<br />

geworden, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung.<br />

Zu Testzwecken ist am 6. Oktober in Berlin ein DVB-T2-<br />

Pilotbetrieb gestartet worden, in dem Fernsehprogramme<br />

erstmals terrestrisch in HD-Qualität ausgestrahlt werden.<br />

Beteiligt am Pilotbetrieb sind ARD, ZDF, die Mediengruppe<br />

RTL Deutschland, ProSiebenSat.1, ARTE, Samsung, Sony,<br />

LG Electronics, Panasonic, Philips, Loewe, Humax, Techni-<br />

Sat, Rohde & Schwarz, Sagemcom, Funke und Broadcom<br />

sowie die Verbände Deutsche TV-Plattform, VPRT, DVB<br />

Konsortium und ZVEI.<br />

Für die Einführung bestehe ein enger Zeitplan. Um diesen<br />

halten zu können, müsse „seitens der Politik jetzt Klarheit<br />

geschaffen werden“, fordern ARD, ZDF und die Medienanstalten.<br />

Insbesondere müsse, wie auch im Koalitionsvertrag<br />

vereinbart, langfristig sichergestellt werden, dass ausreichend<br />

Frequenzspektrum für den terrestrischen Fernsehempfang<br />

bis zum Abschluss des<br />

Umstellungsprozesses Mitte 2019 und<br />

darüber hinaus auch zur Verfügung stehen.<br />

Dies betreffe insbesondere das<br />

700 MHz-Band. Man brauche Planungssicherheit und eine<br />

zügige Zuordnungsentscheidung der Ministerpräsidentenkonferenz,<br />

ansonsten sei der Fortbestand der Fernsehterrestrik<br />

in Deutschland gefährdet. Die Beteiligten fordern<br />

zudem, dass „Bund und Bundesnetzagentur dauerhaft<br />

einen störsicheren Betrieb der neuen DVB-T2-Sender<br />

gewährleisten“. Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor betonte<br />

in diesem Zusammenhang: „Mit dem Umstieg auf DVB-<br />

T2/HEVC wird es uns gelingen, für die Zuschauerinnen und<br />

Zuschauer einen deutlichen Mehrwert zu schaffen, Übertragungskosten<br />

einzusparen und nach erfolgtem Umstieg die<br />

Frequenzen des 700-MHz-Bandes bis Mitte 2019 zu räumen.<br />

Damit leisten wir einen aktiven Beitrag für die auch<br />

uns wichtige Breitbandversorgung.“ Der ZDF-Intendant<br />

Thomas Bellut stellte heraus, dass sich durch den Umstieg<br />

auf DVB-T2 die Progammvielfalt auch beim terrestrischen<br />

Empfang deutlich erhöhen werde und sich Bild- und Tonqualität<br />

erheblich verbessert werden. Dr. Jürgen Brautmeier,<br />

Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten,<br />

resümierte, dass große Einigkeit unter den<br />

Rundfunkveranstaltern bestehe, und „die Politik nun die<br />

notwendigen Rahmenbedingungen schaffen“ müsse.<br />

RTL BAUT INTERNET-GESCHÄFT WEITER AUS<br />

Um ihre werbeunabhängigen Geschäftsfelder zu verstärken,<br />

setzt die Mediengruppe RTL Deutschland auf den<br />

Online-Handel. Dafür hat sie die Econa Shopping GmbH<br />

erworben, das redaktionell geführte Ratgeber- und Empfehlungsplattformen<br />

für Online-Shopping, wie www.Sparwelt.de<br />

betreibt. Zur Mediengruppe RTL Deutschland gehört<br />

bereits seit 2012 mit www.Gutscheine.de eine ähnliche<br />

Plattform. Die Transaktion<br />

steht unter dem Vorbehalt der<br />

Genehmigung durch das Bundeskartellamt.<br />

Marc Schröder, Geschäftsführer RTL interactive<br />

und als Mitglied der Geschäftsleitung der Mediengruppe<br />

RTL Deutschland verantwortlich für die Strategische<br />

Unternehmensentwicklung erklärte, dass mit dem<br />

Erwerb der Econa Shopping das erfolgreiche Online-Couponing<br />

Geschäft der RTL-Gruppe deutlich ausgebaut werde.<br />

Das Online-Couponing-Geschäft ist ein Segment des<br />

Bereichs Affiliate-Marketing. Verbraucher können über die<br />

jeweiligen Websites wie Sparwelt.de beispielsweise kostenlose<br />

Gutscheincodes nutzen und diese direkt in den Onlineshops<br />

der jeweiligen Anbieter einlösen. Die Plattform finanziert<br />

sich über Vermittlungsprovisionen, die sie von Händlern<br />

erhält, wenn Verbraucher die Angebote und Gutscheine<br />

nutzen.<br />

KEIN GELD FÜR VG MEDIA VON GOOGLE<br />

Die VG Media, Verwertungsgesellschaft für die Urheberund<br />

Leistungsschutzrechte der privaten Fernseh- und Hörfunksender,<br />

an der mittlerweile auch Presseverleger zu 50<br />

Prozent beteiligt sind, ist mit ihrer Forderung an Google,<br />

Leistungsschutzrechts-Entgelte für Presseverleger zu zahlen,<br />

zumindest gegenüber dem Bundeskartellamt gescheitert.<br />

Hintergrund ist, dass aufgrund des geltenden neuen<br />

Leistungsschutzrechts deutsche Verlage Entgelte von Google<br />

verlangen können, sollte die Suchmaschine längere<br />

Textausschnitte („Snippets”) und <strong>Vorschau</strong>bilder („Thumbnails”)<br />

verwenden, die aus den Websites der Verleger wie etwa<br />

bild.de, bunte.de oder hoerzu.de stammen. Eine entsprechende<br />

Klage auf Entgelte hat VG Media eingereicht. Google<br />

hat nun im Gegenzug die unter dem Dach der VG Media<br />

18 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


MAGAZIN / <strong>MEDIEN</strong>MARKT z<br />

organisierten Mitglieder aus den Snippets und Thumbnails<br />

ausgelistet und zeigt nur noch den Link zum Artikel sowie<br />

dessen Überschrift an. Dies sieht VG Media als einen<br />

Erpressungsversuch an. Dennoch hat<br />

sie die Presseverleger angewiesen,<br />

gegenüber Google eine widerrufliche<br />

„Gratiseinwilligung“ in die unentgeltliche<br />

Nutzung ihrer Presseerzeugnisse<br />

zu erklären. Bundeskartellamtschef<br />

Andreas Mundt erklärte indes gegenüber<br />

Reuters, dass es keine aus dem Kartellrecht ableitbare<br />

Verpflichtung gebe, wonach Betreiber von Suchmaschinen<br />

Textausschnitte entgeltlich erwerben müssten. Zwar habe<br />

das Kartellamt gegenüber Google deutlich gemacht, dass<br />

eine Totalauslistung einzelner Verleger „eine kartellrechtlich<br />

relevante Diskriminierung“ sein könnte, eine bloße Beschränkung<br />

auf die Überschriften der Verlagsbeiträge, wie bei<br />

Google, sei aber von einer Totalauslistung deutlich entfernt.<br />

KOOPERATION VON RTL & SKY<br />

Der Pay-TV-Sender RTL Crime ist seit dem 25. September<br />

bei Sky in HD verfügbar. Darüber hinaus hat Sky von der<br />

Mediengruppe RTL Deutschland in einer neuen Vereinbarung<br />

umfangreiche non-lineare Rechte für Sky Go und Sky<br />

Anytime erworben, so dass viele der RTL Crime-Programme<br />

auch zuhause oder unterwegs auf Abruf gesehen werden<br />

können und auch in der Originalsprache verfügbar<br />

sind. RTL Crime HD ist Bestandteil des Sky Welt Pakets<br />

und steht zum Start Sky HD-Kunden mit Satelliten- bzw.<br />

IPTV-Anschluss zur Verfügung. Alle Programminhalte werden<br />

ohne Unterbrecherwerbung gezeigt.<br />

NEUE CHECKLISTE FÜR WEB-TV-LIZENZ<br />

Welcher Video-Anbieter im Internet muss eine Web-TV-<br />

Lizenz bei den Medienanstalten beantragen? Als Orientierung<br />

dafür haben die Medienanstalten eine „Checkliste<br />

Web-TV“ ins Netz gestellt. Die Checkliste erklärt, nach welchen<br />

Kriterien es sich um ein zulassungsfreies Telemedium<br />

oder um ein zu lizensierendes Rundfunkangebot handelt.<br />

Als Faustregel gilt, dass Angebote auf Abruf („on demand“)<br />

keiner Rundfunkzulassung bedürfen. Eine Rundfunkzulassung<br />

ist grundsätzlich auch erst dann erforderlich, wenn es<br />

sich um ein redaktionelles Angebot stammt, auf das mindestens<br />

500 Nutzer zeitgleich zugreifen.<br />

SPD HAT #DIGITALLEBEN GESTARTET<br />

Die SPD hat auf ihrem Parteikonvent am 20. September in<br />

Berlin den Diskussions- und Programmprozess #DigitalLE-<br />

BEN gestartet und eine entsprechende Website dafür eingerichtet.<br />

Die Partei will die Frage beantworten: „Wie verändert<br />

das Internet unser Leben?“ Das soll in den kommenden<br />

Monaten mit Fachleuten aus Gewerkschaften, Verbänden<br />

und Wissenschaft diskutiert werden. SPD-Chef Sigmar<br />

Gabriel, der gleichzeitig Bundesminister für Wirtschaft und<br />

Energie ist, erklärte: „Das Digitale ist politisch“ und „Wir<br />

müssen den Silicon-Valley-Kapitalismus bändigen“.<br />

SKY INVESTIERT ERNEUT IN EINE SERIE<br />

Zeitgleich mit Sky UK und Canal+ in Frankreich hat Sky<br />

Deutschland am 29. September die neue Crime-Drama-<br />

Serie „The Last Panthers“ angekündigt. Die<br />

Serie wird 6 Episoden á 60 Minuten umfassen.<br />

Sky Deutschland setzt mit diesem<br />

neuen Projekt seine Investitionen im<br />

Bereich der internationalen, hochqualitativen<br />

Serien fort. Die Serie, deren Ausstrahlung für das Jahr<br />

2015 geplant ist, wurde von BSkyB und dem französischen<br />

Canal+ in Auftrag gegeben. Co-Produzenten sind Warp<br />

Films und die Produktionsfirma Haut Et Court TV.<br />

ZDF BAUT SECOND-SCREEN-FUNKTIONEN AUS<br />

In der ZDFmediathek waren im Verlauf des Jahres 2013 insgesamt<br />

83.000 Abrufvideos zu sehen. Ein Angebot, das mit<br />

insgesamt 447 Millionen Sichtungen laut ZDF „außergewöhnlich<br />

erfolgreich war“. Dabei habe man festgestellt,<br />

dass bereits heute die Hälfte der Nutzer über mobile Endgeräte<br />

auf die Videos zugreift. Um diesem Trend auch in<br />

Zukunft gerecht werden zu können, will sich das ZDF auf<br />

den weiteren Ausbau und die Pflege seiner Apps kaprizieren.<br />

Dies kündigte ZDF-Intendant Thomas Bellut vor dem<br />

ZDF-Fernsehrat im September in Berlin an: „Wir werden die<br />

Second-Screen-Funktionalitäten der ZDFmediathek ausbauen,<br />

so dass die Zuschauer künftig über ihre gewohnte<br />

App noch besser mit unseren Live-Programmen interagieren<br />

können“. Zudem soll mit der tivi-Mediathek-App<br />

demnächst auch die Nutzbarkeit<br />

der Videos des ZDF-Kinderprogramms auf<br />

mobilen Endgeräten erweitert werden: Diese<br />

„Hybrid-App“ werde einerseits in den<br />

gängigen Stores verfügbar sein. Andererseits könne das<br />

Angebot aber auch unmittelbar über tivi.de abgerufen werden,<br />

kündigte der Mainzer Sender an. Damit wolle man<br />

auch bei jüngeren Zusehern dem wandelnden Nutzerverhalten<br />

gerecht werden. Bereits seit April <strong>2014</strong> gibt es auch<br />

beim Telemedienangebot von 3sat einen Livestream und<br />

eine entsprechende App. Demnächst soll das Angebot<br />

beim Ereignis- und Dokumentationskanal PHOENIX erweitert<br />

werden: Ein größerer Anteil an Video-on-Demand-Beiträgen<br />

und eine umfassendere Orientierung auf Bewegtbilder<br />

sollen die ganze Palette der PHOENIX-Ereignisberichterstattung<br />

künftig auch im Netz abbilden.<br />

❮Erika Butzek<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong> 19


z MAGAZIN / LEUTE<br />

PERSONALIEN<br />

FRED KOGEL (53) ist zum 1. Oktober in den Vorstand der<br />

Constantin Medien AG eingetreten. Er war zuvor fünf Jahre lang<br />

Aufsichtsratsvorsitzender des Medienkonzerns. Im Constantin Medien<br />

Vorstand ist Kogel für die Bereiche Produktion, Prozessmanagement und<br />

Integration zuständig. Eine wichtige Aufgabe dabei ist, Kooperationsmöglichkeiten<br />

und Synergien in der Zusammenarbeit der Konzerngesellschaften,<br />

insbesondere am Standort München/Ismaning, zu<br />

realisieren. Zusätzlich hat Kogel die operative Verantwortung für die<br />

Produktionsaktivitäten der Constantin Medien-Tochtergesellschaft<br />

Plazamedia GmbH TV- und Film-Produktion und ihrer Tochtergesellschaften<br />

in Österreich und der Schweiz übernommen. Sie lag bislang<br />

beim Vorstandsvorsitzenden Bernhard Burgener. Im Management<br />

von Plazamedia mit Joachim Wildt als Vorsitzendem der Geschäftsführung<br />

und Markus Pieper als kaufmännischem Geschäftsführer gibt es<br />

keine Veränderungen. Neben Burgener und Kogel gehört dem Vorstand<br />

der Constantin Medien AG weiterhin Antonio Arrigoni an, der wie bisher<br />

als CFO agiert. Darüber zeichnet Kogel auch als Vorstandsmitglied der<br />

Konzerngesellschaft Constantin Film AG für die Bereiche TV, Personal<br />

und ebenfalls für Prozessmanagement und Integration verantwortlich.<br />

STEPHANIE SCHROEDER wird Direktorin für externe<br />

Kommunikation im Vorstand der Euronews Gruppe. In dieser Funktion ist<br />

sie für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Beziehungen zu Institutionen<br />

sowie für internationale Partnerschaften zuständig. Die in Frankreich<br />

lebende gebürtige Deutsche war seit 2010 für die externe<br />

Kommunikation der Pernod Ricard Gruppe verantwortlich. Schroeder<br />

tritt die Nachfolge von Grégoire de Rubiana an.<br />

DR. JULIAN WEISS, Geschäftsleiter Marketing der IP Deutschland,<br />

hat zum 1. Oktober <strong>2014</strong> Martin Krapf als Vertreter der Mediengruppe<br />

RTL Deutschland im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft<br />

Fernsehforschung (AGF) abgelöst.<br />

HARRIS MORRIS ist neuer CEO von T3Media, einem Anbieter von<br />

Lösungen für Content-Management, -Distribution und -Monetarisierung<br />

für die Medien- und Entertainment-Industrie. Als Präsident und CEO<br />

hatte er zuvor den Umbau von Harris Broadcast (heute Imagine<br />

Communications) vorangetrieben.<br />

ANNE KRIAN wechselt von Smartclip zum ZDF Werbefernsehen. Sie<br />

kommt für Thorsten Leopold, der innerhalb des Unternehmens, nach<br />

mehrjähriger Tätigkeit für die Disposition in den Media Service wechselte.<br />

DR. KATRIN VERNAU (41) wird zum 31. März 2015 neue<br />

Verwaltungsdirektorin des WDR. Die Amtszeit beträgt fünf Jahre.<br />

Nachdem im Mai dieses Jahres die beiden WDR-Programmdirektoren,<br />

Hörfunkdirektorin Valerie Weber und Fernsehdirektor Jörg Schönenborn,<br />

ihr Amt angetreten haben, ist mit Vernau die neue Geschäftsleitung des<br />

WDR nun komplett. Katrin Vernau kommt von der<br />

Unternehmensberatung Roland Berger Strategy.<br />

DIRK IFSEN (40) ist als Nachfolger von Manuel Lopez neuer<br />

Geschäftsführer für Deutschland bei PERFORM. Er war seit 2010 als<br />

Geschäftsführer bei PERFORM für den Geschäftsbetrieb von Opta<br />

Deutschland tätig. Zu seinen Verantwortungsbereichen gehörten neben<br />

der Kooperation mit Sky und DFL Deutsche Fußball Liga und einem<br />

Großteil der Bundesliga-Vereine auch verschiedene Medienunternehmen.<br />

Neben Deutschland wird Ifsen auch für die Aktivitäten von<br />

PERFORM in Österreich und in der Schweiz zuständig sein. Vor seinem<br />

Wechsel zu Opta war er seit 2009 bei Kabel Deutschland als Leiter für<br />

den Bereich E-Commerce tätig.<br />

MICHAEL KLEINHAGAUER ist neuer operativer Geschäftsführer<br />

(COO) bei Siemens Convergence Creators. In dieser Position ist er für<br />

die weltweiten Aktivitäten des Unternehmens und die Market Unit<br />

Industries verantwortlich. Vor seinem Einstieg bei Siemens arbeitete er<br />

als CTO und Mitglied der Geschäftsführung bei Kapsch CarrierCom.<br />

JOOP JANSSEN (54) ist Mitte Oktober als Hauptgeschäftsführer bei<br />

EVS Broadcast Equipment S.A. ausgestiegen. Als Grund werden vom<br />

EVS-Aufsichtsrat unterschiedliche Ansichten über die Umsetzung der<br />

langfristigen Firmenstrategie genannt. Muriel De Lathouwer, Mitglied im<br />

EVS-Aufsichtsrat und Leiterin des Strategie-Ausschusses, wurde interimsweise,<br />

bis zur Ernennung eines neuen CEOs, zur Präsidentin des<br />

Vorstandes ernannt. Janssen soll als Berater den Wechsel zur neuen<br />

Geschäftsführung begleiten. Janssen kam Anfang September 2012 als<br />

Managing Director und CEO zu EVS. Davor war er unter anderem als<br />

Chief Executive bei Vitec Videocom und als Vice President und General<br />

Manager bei Phillips Broadcast in Nordamerika tätig.<br />

TOM ZWIESSLER (46) ist seit Mitte Oktober neuer Bereichsleiter<br />

Programm von RTL II. Er war zuletzt Geschäftsführer von Story House<br />

Productions und davor als Senior Vice President bei ProSiebenSat.1 TV<br />

Deutschland für alle Factual Programme von ProSieben, Sat.1 und kabel<br />

eins zuständig.<br />

20 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


MAGAZIN / LEUTE z<br />

Im Amt verabschiedet<br />

DER DIREKTOR DER <strong>MEDIEN</strong>ANSTALT BERLIN BRANDEN-<br />

BURG (MABB) UND BISHERIGER FEDERFÜHRENDER DIGITAL-<br />

EXPERTE ALLER LANDES<strong>MEDIEN</strong>ANSTALTEN, DR. HANS<br />

HEGE, WURDE AM 17. SEPTEMBER IM BERLINER PARTY<br />

CLUB KALKSCHEUNE OFFIZIELL IN DEN RUHESTAND VER-<br />

ABSCHIEDET. DOCH HEGE BLEIBT VORERST NOCH IM AMT.<br />

›<br />

Dr. Hans Hege, Jurist, ist in mehrerer Hinsicht Pionier und<br />

Vorreiter des privaten und digitalen Fernsehens in Deutschland<br />

und dabei Dienstältester Direktor einer Landesmedienanstalt.<br />

Er trat bereits 1985 im Rahmen des Berliner Kabelpilotprojektes<br />

sein Amt als Gründungsdirektor der damaligen Berliner<br />

Kabelanstalt an. Mit 218.000 angeschlossenen Haushalten<br />

war Westberlin damals das teilnehmerstärkste der insgesamt<br />

vier Kabelpilotprojekte, die ursprünglich wissenschaftlich evaluieren<br />

sollten, welche Auswirkung privater Rundfunk und die<br />

damit verbundenen Programmvermehrung auf die Konsumenten<br />

hat. Es waren zu Beginn in Westberlin gerade einmal zwölf<br />

zusätzliche TV-Kanäle und zwei neue Radiosender, die neben<br />

den ortsüblichen eingespeist wurden. Wie der frühere West-<br />

Berliner-Kultursenator Volker Hassemer sich bei der Verabschiedung<br />

von Hege erinnerte, sei es ihm damals zusammen<br />

mit dem früheren Verfassungsgerichtspräsidenten Prof. Ernst<br />

Benda und Hege in nur einem Jahr gelungen, ein Gesetz für die<br />

Etablierung des Privatfunks in Westberlin auf die Beine zu stellen.<br />

Bis heute einzigartig in Deutschland hatte man sich nach<br />

britischem Vorbild entschieden, für die Aufsicht des Privatfunks<br />

einen „weisen“, fünfköpfigen „Kabelrat“ (später siebenköpfiger<br />

„Medienrat“) zu etablieren, deren Vorsitz Benda über viele Jahre<br />

innehatte, aktuell ist es die ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts<br />

Prof. Dr. Jutta Limbach. Standortpolitisch<br />

clever gelang es damals Kabelrat und Hege im Gegenzug für<br />

eine terrestrische Antennenfrequenz für Sat.1 von Leo Kirch die<br />

finanziellen Zusagen zu erhalten, eine Art Hauptstadtsender in<br />

der Mauerstadt Berlin neben dem kleinen Sender Freies Berlin<br />

zu etablieren und das damalige Verlegerfernsehen Sat.1 musste<br />

sich zusätzlich verpflichten, auch Nachrichten in der Region zu<br />

produzieren. Flink war Hege auch nach dem Mauerfall und der<br />

Wiedervereinigung Deutschlands. Schon 1992 gelang ihm das<br />

Kunststück für die Länder Berlin und Brandenburg auch eine<br />

gemeinsame Medienanstalt auf die Beine zu stellen, die unter<br />

anderem für eine gemeinsame Infrastruktur zur Distribution von<br />

Radio und Fernsehen in der Region sorgt. Erst Jahre später,<br />

2003, kam es zur Gründung des rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg.<br />

So ist die mabb bis heute das einzige funktionierende privatwirtschaftliche<br />

Projekt beider Länder geblieben, zumal die<br />

geplante Länderfusion scheiterte.<br />

Dr. Hans Hege bei seiner Verabschiedung durch die mabb<br />

International machte Hege als DVB-T-Vorreiter Furore. Berlin-<br />

Brandenburg war weltweit der erste Ballungsraum, in dem der<br />

Umstieg von analoger auf digitale Terrestrik nach einem sozialverträglichen<br />

Modell vollzogen wurde. Bereits 2002 wurden<br />

gemeinsam mit der Regulierungsbehörde für Telekommunikation<br />

und Post (heute: Bundesnetzagentur), den Sendern, der<br />

Geräteindustrie und dem Handel die Weichen für den Switch-<br />

Off gestellt. Rechtlich hat das Projekt Hege etwas Ärger eingebracht.<br />

Dennoch geriet die Umstellung zum Erfolg und wurde<br />

Grundlage für weitere Umstiegsvereinbarungen in anderen Ländern.<br />

Und noch unter der Ägide von Hege ist Anfang Oktober in<br />

Berlin das erste Pilotprojekt zur Erprobung des neuen DVB-T2-<br />

Standards gestartet. Das werde aber eine viel schwierigere<br />

Umstellung werden, schätzte es Hege bei seiner Verabschiedung<br />

ein. Am Anfang seiner Karriere wurde Hege in der Region<br />

noch „Medienpapst“ genannt. Mehr und mehr hat sich der Freizeit-Globetrotter<br />

zu einem Teamworker und Partner der Digitalwirtschaft<br />

entwickelt, ein Hans „Dampf“ in allen digitalen Gassen,<br />

der auch gerne provozierende Vorschläge entwickelt wie<br />

die Etablierung einer öffentlich-rechtlichen Suchmaschine als<br />

Konkurrenz zu Google um Meinungsmacht zu verhindern und<br />

„Vielfalt“ – eines seiner Lieblingswörter – zu ermöglichen. Gab<br />

es früher viel Zoff zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen,<br />

so sind mabb und rbb heute partnerschaftlich eng verbunden.<br />

Zwar steht der mabb wie den Medienanstalten in anderen Bundesländern<br />

rund 1,9 Prozent des in der Region eingesammelten<br />

Rundfunkbeitrags zu. Allerdings kommt dem rbb davon ein Vorwegabzug<br />

in Höhe von 27,5 Prozent zweckgebunden unter<br />

anderem für Filme und Ausbildung zu Gute. Und weil der<br />

Schwabe Hege gut wirtschaften kann, blieben beim mabb-Jahresabschluss<br />

2013 zusätzlich 620.000 Euro übrig, die der rbb<br />

kassierte. rbb-Intendantin Dagmar Reim verabschiedete Hege<br />

mit ganz besonders herzlichen Worten. In Brandenburg würde<br />

man gerne den früheren ORB-Intendanten Hansjürgen Rosenbauer<br />

als neuen Vorsitzenden des Medienrates sehen, der den<br />

Nachfolger für Hege als mabb-Direktor bestellen muss. In Berlin<br />

hat man sich noch nicht entschieden. Deshalb bleibt Hege vorerst<br />

weiter im Amt.<br />

❮Erika Butzek<br />

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sich für Film- und Fernsehzukunft mit ultrahochauflösenden<br />

Bildern für ganz neue Seherlebnisse zu positionieren. Die Produktstrategien,<br />

die bei den Aufnahmesystemen für 4k und Ultra<br />

High Definition (UHD) verfolgt werden, sind indes sehr uneinheitlich.<br />

Bislang fehlende Spezifikationen und Standards werden<br />

gerne als Grund dafür genannt. Unsicherheit gibt es auch<br />

bei den Marktanforderungen, da niemand das Tempo der 4k-<br />

Entwicklung vorhersagen kann. So wurde auf der IBC weiter<br />

über Bildwiederholraten, Farbräume, Auflösung, Dynamik- und<br />

Kontrastumfänge für UHD, 4k oder 8k diskutiert und ein immer<br />

vielfältiger werdendes UHD/4k-Kamera-Angebot präsentiert.<br />

Und jeder Hersteller betonte, wie zeitgemäß und zugleich<br />

zukunftssicher seine Systeme sind.<br />

ARRI zum Beispiel stellte auf der IBC sein neues Aufnahmeformat<br />

ProRes 3.2k für die ARRI ALEXA-Kamera vor. Das entsprechende<br />

Software-Upgrade soll Anfang 2015 auf den Markt<br />

kommen. Laut Unternehmen lässt sich das Upsampling in der<br />

Postproduktion für UHD damit ebenso einfach bewerkstelligen<br />

wie bei ARRIRAW Open Gate auf 4k. Diese Formate in Kombination<br />

mit ALEXAs unübertroffenem Dynamikumfang, so ARRI,<br />

würden dafür sorgen, dass die Kamera für jede Produktionsart<br />

mit allen Distributionsanforderungen geeignet sei. Die Mehrzahl<br />

der Film- und TV-Produktionen würden weiterhin bei Aufzeichnung,<br />

Postproduktion und Distribution in HD oder 2k realisiert.<br />

Dafür biete die ALEXA beste Voraussetzungen. Bei wachsender<br />

Adaption von UHD/4k Postproduktionsworkflows und zunehmender<br />

Verfügbarkeit von UHD-Displays in den Haushalten in<br />

ein bis zwei Jahren könne sie auch diesen Markt bedienen. Das<br />

gelte insbesondere auch vor dem Hintergrund der anhaltenden<br />

Debatte darüber, dass HDR-Displays (High Dynamic Range) für<br />

das Seherlebnis wichtiger seien als höhere Pixelzahlen bei der<br />

Bildauflösung. ALEXA Product Manager Marc Shipman-Mueller<br />

meinte dazu: „Von Beginn an wurde die ALEXA so entwickelt,<br />

dass sie adaptierbar und zukunftssicher ist. Sie kann leicht Produktionen<br />

erledigen, die einem UHD- oder 4k-Workflow folgen.<br />

Die herausragende Bildqualität der Kamera in Verbindung mit<br />

ProRes 3.2k oder ARRIRAW Open Gate bietet einfaches UHDoder<br />

4k-Upsampling in einer Qualität, die mindestens so gut ist<br />

wie die der Systeme von Mitbewerbern.“<br />

ARRI präsentierte zur IBC <strong>2014</strong> mit SUP 1.1 das erste Software<br />

Update Packet für Dokumentarfilm-Style-Kamera AMIRA. Seit<br />

Oktober ist es nun verfügbar. Angekündigt wurde für Ende des<br />

Jahres ein weiteres Software-Upgrade für ProRes UHD-Aufnah-<br />

ARRI AMIRA auf der IBC <strong>2014</strong>


BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />

Andy Bellamy mit der CION von AJA<br />

Ikewami Kamera Hü K-7ARRI<br />

men. Auch damit sollen die 4k-Anforderungen bei einigen Produktionen<br />

besser adressiert werden.<br />

Bei Blackmagic Design wurden die Blackmagic Production<br />

Camera 4k und die Blackmagic Cinema Camera mit PL-Mounts<br />

ausgestattet, um sie künftig auch mit Profi-Kinoobjektiven von<br />

Herstellern wie Panavision, ARRI oder Zeiss nutzen zu können.<br />

Die Mounts sind im Gegensatz zu den auf dem Markt verfügbaren<br />

Adaptern nicht aus Aluminium sondern aus Stahl. Das<br />

macht laut Blackmagic insbesondere den Einsatz von schweren<br />

Filmobjektiven sicherer und einfacher im Handling. Nach wie<br />

vor gibt es die Kameras auch mit EF- oder MFT-Objektivanschlüssen.<br />

Die Blackmagic Production Camera 4k-Modelle sind<br />

mit einem Super35mm-Sensor ausgestattet. Der zwölf Blenden<br />

breite Dynamikumfang erlaubt die Aufzeichnung brillanter Ultra-<br />

HD-Bilder in filmischer Qualität. Ein weiteres Modell ist mit<br />

einem 2.5k-Sensor bestückt, der mit 13 Blenden arbeitet.<br />

Auf der IBC stand zudem die von Blackmagic Design erstmals<br />

auf der NAB <strong>2014</strong> vorgestellte und seit kurzem lieferbare<br />

URSA-Kamera im Mittelpunkt. Sie ist unter anderem mit einem<br />

ausklappbaren10-Zoll-Display und 4k Super35mm CMOS-Sensor<br />

mit Global Shutter ausgestattet.<br />

Sony präsentierte mit der PXW-FS7 auf der IBC <strong>2014</strong> eine<br />

ultraportable 4k-XDCAM-Kamera mit Super35-CMOS-Sensor.<br />

Sie ermöglicht Aufnahmen in 4k Quad Full HD (QFHD) und<br />

Super-Slow-Motion in Full HD. Der Super35-„Exmor“-CMOS-<br />

Sensor der PXW-FS7 mit 11,6 Millionen Pixeln bietet laut Sony<br />

eine hohe Empfindlichkeit, geringe Tiefenschärfe, einen hohen<br />

Signalrauschabstand und guten Leistungen bei schwierigen<br />

Lichtverhältnissen. Die Kamera zeichnet QFHD mit 4:2:2/10-<br />

Bit-Abtastung und bis zu 600 Mbit/s auf. Sie unterstützt eine<br />

Vielzahl von Aufnahmeformaten einschließlich XAVC Intra, Long<br />

GOP, MPEG HD422 und Apple ProRes 422 (Anfang 2015 per<br />

Firmware-Update verfügbar). Die neue Kamera wurde laut Sony<br />

speziell entwickelt, um eine Vielzahl kreativer Aufnahmeoptionen<br />

zu bieten und dabei einen bequemen Sitz auf der Schulter<br />

zu gewährleisten – selbst bei stundenlangem Einsatz. Der im<br />

Lieferumfang enthaltene Griff, der leicht verstellbare Sucher<br />

und das vollständig abgedichtete Gehäuse aus Magnesiumdruckguss<br />

gewährleisten eine robuste Funktion in staubigen<br />

oder feuchten Umgebungen sowie den „Run and Gun“-Betrieb.<br />

„Filmemacher in aller Welt haben sich von uns ein Paket<br />

gewünscht, das hochwertige Codecs, unbegrenzte Zeitlupenund<br />

Zeitrafferaufnahmen sowie flexiblen Objektivwechsel miteinander<br />

kombiniert, ohne dass dafür ein zusätzliches Rig notwendig<br />

wird“, erklärte Produktmanager Sebastian Leske. „Die<br />

PXW-FS7 haben wir entwickelt, um Kunden eine größtmögliche<br />

Flexibilität für verschiedenste Produktionsanforderungen zu<br />

geben, und zwar in einer Form, die es Anwendern ermöglicht,<br />

all das auf ihrer Schulter zu erledigen.“ Die Kamera ist, wie<br />

auch die Sony FS700, mit E-Mount ausgerüstet. Dazu gibt es<br />

einen Sony-Adapter für A-Mount-Objektive. „E-Mount bietet<br />

den Vorteil, dass es dafür weitere Adapter von Drittherstellern<br />

gibt, so dass es sehr einfach ist, auch leichte und günstigere<br />

Objektive nutzbar zu machen“, betonte Leske. Die FS7 mit<br />

Sony-Optik kommt Ende des Jahres auf den Markt. In der reinen<br />

Body-Variante ist sie seit Ende Oktober erhältlich.<br />

JVC stellte auf der IBC den 4k/UHD-Camcorder GY-LS300 vor,<br />

der Anfang 2015 auf den Markt kommen soll. Ausgestattet ist<br />

der Camcorder mit einem Super 35-mm-4k-CMOS-Sensor<br />

(13,6MP) von AltaSens. Dieses Unternehmen wurde vor gut<br />

zwei Jahren in die JVC-Kenwood-Gruppe eingegliedert. Der<br />

GY-LS300 verfügt über einen Micro-Four-Thirds-Mount (MFT).<br />

Ferner sind Konverter für PL-Mount- und andere Objektive<br />

erhältlich. Der erste Prototyp auf der IBC hatte ein hochmodernes<br />

Codec- und Aufnahmesystem an Bord, das die 4k-Bilder<br />

auf SDHC/SDXC UHS-I U3-Standard-Speicherkarten aufzeichnet.<br />

Darüber hinaus ermöglicht das Dual-Codec-System die<br />

gleichzeitige Aufnahme und das Streamen von HD/SD und<br />

HD/proxy-Dateien. Die Kamera markiert laut JVC den Start<br />

einer neuen Kameraserie mit Single-Vollformat-Sensoren. Dazu<br />

gab es am JVC-Stand bereits einige Technologiestudien beziehungsweise<br />

Prototypen zu sehen. Gezeigt wurde das zweiteilige<br />

Mini-Kamerasystem GW-SP100 für 4k-Video mit Auflösungen<br />

von 4.096x2.160 oder 3.840x2.160 bei bis zu 50/60p mit lokaler<br />

Aufzeichnungsmöglichkeit auf SDXC UHS-I U3 Speicherkarten<br />

und MFT-Mount. Präsentiert wurde die 4k-Mini-Kamera auch<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

25


z BUSINESS / IBC <strong>2014</strong><br />

Paddy Roache und Arnold zonhDuser (Head of Ogerations Germany) mit Hitachis 4k-Kamera<br />

JVC 4k-Camcorder GW-LS300<br />

als PTZ-Lösung integriert in einer Gimbal-Aufhängung (MT-<br />

GB001), geeignet unter anderem auch für Luftaufnahmen. Vorgestellt<br />

wurde mit der GY-LSX1 auch die Studie einer 4k-Schulterkamera<br />

mit dem gleichen 13.6 MP 4k-CMOS-Sensor und<br />

PL-Mount wie beim GY-LS300. 2015 könnte dazu möglicherweise<br />

ein fertiges Produkt auf den Markt kommen, heißt es.<br />

Bei AJA am Stand wurde die bereits auf der NAB <strong>2014</strong> vorgestellte<br />

Cion in den Vordergrund gerückt, eine leichte und ergonomische<br />

Kamera für 4k/UHD- und 2k/HD-Produktionen. Sie<br />

erlaubt Aufnahmen in Apple ProRes 4444 mit bis zu 4k 30 fps,<br />

ProRes 422 mit bis zu 4k 60 fps oder AJA Raw-Ausgang mit bis<br />

zu 4k 120 fps. Durch die Offenlegung des AJA RAW Formates<br />

können nun Disk Recorder für den Uncompressed Betrieb der<br />

CION entwickelt werden. Adobe unterstützt das Format mit<br />

Premiere CC. AJA präsentierte zur IBC einen Demo-Film, der<br />

die hohe Bildqualität der Kamera deutlich machte. „Die CION<br />

wurde so konstruiert, dass sie in jeder beliebigen Aufnahmeumgebung<br />

komfortabel, bequem und flexibel eingesetzt werden<br />

kann“, betonte Andy Bellamy, AJA Field Sales Engineer EMEA<br />

von AJA in Amsterdam. Bei der Entwicklung und Gestaltung<br />

der CION sei zudem ein offener Ansatz gewählt worden, damit<br />

die Kamera mit möglichst vielen unterschiedlichen Zubehörteilen<br />

auf dem Markt ausgestattet werden könne. Die CION verfügt<br />

standardmäßig über einen PL-Mount. Aber auch andere<br />

Objektivaufnahmen lassen sich einsetzen. Auf der IBC wurden<br />

Objektiv-Mounts von Drittanbietern für EF, Canon, Nikon und<br />

B4 Linsen vorgestellt, die die Einsatzmöglichkeiten der Kamera<br />

erweitern sollen. Der 4k APS-C CMOS-Sensor der CION arbeitet<br />

mit einem elektronischen Global Shutter und einem Dynamikbereich<br />

von zwölf Blendenstufen. 2k- und HD-Aufnahmen<br />

werden von der Hardware vom vollen 4k-Sensorbild herunter<br />

skaliert, wodurch laut Bellamy fantastische Oversampling-Bilder<br />

entstehen, bei denen die Brennweite des Objektivs bei<br />

jeder gewünschten Auflösung beibehalten wird.<br />

Auch Grass Valley stellte am IBC-Stand in Amsterdam den<br />

Prototypen einer 4k/UHD-Kamera mit drei 2/3-Zoll-Sensoren<br />

vor, die auch mit Standard 2/3-Zoll-Objektiven bestückt werden<br />

kann. Sie soll bereits Anfang 2015 auf den Markt kommen und<br />

die LDX-Kamera-Serien von Grass Valley nach oben ergänzen.<br />

Laut Klaus Weber, Senior Produktmarketing Manager Kamera<br />

bei Grass Valley, wurde sie speziell für die Anforderungen in der<br />

Live-Produktion entwickelt. Ähnlich wie bei Hitachi ziele man<br />

darauf ab, mit der Kamera nicht nur die UltraHD/4k-Produktion<br />

zu ermöglichen, sondern auch die aktuellen HD-Produktionsformate.<br />

Mike Cronk, Senior Vice President Marketing bei Grass<br />

Valley, betonte: „Als erste 4k/UHD-Systemkamera-Lösung mit<br />

nativer B4-Optik ist dieses Produkt bestens geeignet, den<br />

Markt für 4k/UHD-Sportproduktionen mit besserem Zoom,<br />

Lichtempfindlichkeit und Tiefenschärfe zu knacken. Wir bieten<br />

eine kostengünstige Lösung an, das die heutigen Produktionsformate<br />

bedient, gleichzeitig aber so konfiguriert werden kann,<br />

dass auch die Anforderungen beim Übergang zu 4k/UHD-Produktionen<br />

erfüllt werden.“<br />

Panasonic zeigte auf der IBC wie schon auf der NAB <strong>2014</strong> die<br />

dritte Varicam-Generation. Sie wird in zwei Versionen verfügbar<br />

sein: Die Varicam 35 bietet Super 35mm und 4k, die Varicam<br />

HS ist ideal für High-Speed-Aufnahmen in HD und verfügt über<br />

einen 2/3-Typ Kamerakopf. „Ausgehend von der ersten Varicam<br />

haben wir die Varicam 35 mit einem neuen V-Log Gamma ausgestattet<br />

und decken damit eine große Belichtungsbreite mit<br />

mehr als 14 Stopps ab“, berichtete Andre Meterian, Director<br />

von Panasonic’s Professional Camera Division. „Außerdem<br />

kann die neue Varicam 35 gleichzeitig zwei verschiedene Formate<br />

aufzeichnen, was zusammen mit den integrierten Farbkorrekturfunktionen<br />

etwa ermöglicht, 4k sowie HD gleichzeitig aufzunehmen<br />

und schon mit der Farbkorrektur zu beginnen.<br />

Dadurch können Produktionsfirmen ihre Arbeitsabläufe deutlich<br />

effizienter gestalten. Die neue Varicam HS bietet jetzt dank der<br />

Aufnahme von 240 fps geschmeidige Slow-Motion-Effekte –<br />

und das ohne einen Cache-Speicher.“ Die neue Varicam 35 und<br />

26 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />

die neue Varicam HS sind seit Oktober <strong>2014</strong> verfügbar. Panasonic<br />

präsentierte auf der IBC auch den zur IFA angekündigten<br />

4k-Camcorder HC-1000 und die Technologiestudie einer 4k-<br />

Box-Type-Kamera.<br />

Auch am Stand von Ikegami stand die super-hochauflösende<br />

Bildqualität im Vordergrund der Präsentationen. Das japanische<br />

Unternehmen bot den Besuchern dabei Einblicke in die neuesten<br />

Entwicklungen in Sachen Super Hi Vision (8k). Ein weiteres<br />

Highlight war die Vorstellung der auf der NAB 2013 erstmals<br />

gezeigten und mit dem Super 35mm CMOS Sensor von Arri<br />

ausgestatteten Kamera HDK-97ARRI, eine Broadcast-Style-<br />

Produktionskamera mit Digital Cinema-Charakteristik.<br />

Neben Ikegamis Unicam HD-Kameras wie die HDF-97A wurden<br />

auch neue Modelle wie die superlichtempfindlichen HDK-5500<br />

und HDL-4500 (POV-Kamera) gezeigt, die auch noch bei einer<br />

Minimalbeleuchtung mit 0,02 lux und weniger Bilder mit 60 fps<br />

machen können. Mit der HC-HD300 wurde zudem eine günstige,<br />

kompakte 1/3-Zoll-3CMOS-HD-Kamera erstmals vorgestellt,<br />

die für einen sehr breiten Anwendungsbereich konzipiert<br />

wurde und im Dezember <strong>2014</strong> auf den Markt kommen soll.<br />

Besonders großes Besucherinteresse verzeichnete man am<br />

Stand von Hitachi. Grund war die neue SK-UHD4000, eine<br />

speziell für den Broadcast-Bereich entwickelte 4k-UltraHD-<br />

Kamera, die mit 2/3-Zoll B4 Mount Objektiven auch als konventionelle<br />

HDTV-Kamera genutzt werden kann. Die SK-UHD4000<br />

ist mit vier neu entwickelten 2/3-Zoll MOS Sensoren ausgestattet.<br />

„Unsere Produktstrategie geht klar in Richtung vier MOS-<br />

Sensoren. Damit lassen sich alle Pixel generieren, die wir brauchen,<br />

um exzellente Videobilder in ultrahochauflösender Qualität<br />

zu generieren“, betonte Paddy Roache, Director and General<br />

Manager bei Hitachi Kokusai Electric Europe. Er zeigte sich<br />

zuversichtlich, dass binnen eines Jahres alle traditionellen<br />

Kamerahersteller eine Vier-Sensor-Lösung wie Hitachi anbieten<br />

werden. „Broadcaster wollen funktionierende Optionen für 4k-<br />

Produktionen haben, die ihren finanziellen Möglichkeiten und<br />

ihren unterschiedlichen Einsatzgebieten entspricht. Und diese<br />

Art Kameras machen enormen wirtschaftlichen und technischen<br />

Sinn“, betonte er. Dabei verwies er zugleich auch darauf,<br />

dass Gearhouse die ersten 50 Kameras der SK-UHD4000 geordert<br />

habe und wohl auch nur deshalb, weil die Kunden das britische<br />

Rental-Hauses dazu gedrängt hätten. „Alle großen<br />

Sportsender waren hier bei uns am Stand und haben sich die<br />

neue Kamera angeschaut. Seit 17 Jahren bin ich nun bei Hitachi,<br />

aber ein so großes Interesse an einem Produkt wie an diesem<br />

habe ich noch nie erlebt“, begeisterte sich Roache. Die<br />

SK-UHD4000 soll ab März 2015 ausgeliefert werden. Entstan-<br />

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z BUSINESS / IBC <strong>2014</strong><br />

Sony FS7<br />

Klaus T eber mit der neuen 4k-Kamera von Grass Valley<br />

den ist ihr Konzept in der Zusammenarbeit mit NHK bei der<br />

Entwicklung der 8k-Kameras für die Produktion der Olympischen<br />

Spiele 2020 in Japan. Am NHK-Stand in Amsterdam war<br />

dann auch eine Hitachi 8k-Kamera zu sehen. „Dank der intensiven<br />

Vorarbeit von Sony ist ein gewisser Bedarf an 4k-Kameras<br />

entstanden, der sich allerdings nur schwer quantifizieren lässt“,<br />

sagte er. Bei entsprechenden Marktanalysen sei man zunächst<br />

nur von 150 bis 200 Kameras in <strong>2014</strong>/2015 ausgegangen. In<br />

den Geprächen mit den Produktionsfirmen und Sendern habe<br />

man aber klar erkannt, dass Cinema-Typ-Lösungen mit Ein-<br />

Zoll-Single-Chips nicht ideal für die TV-Industrie seien. Bei Hitachis<br />

4k-Feldversuchen bei Live-Sportevents im Juli und August<br />

habe man feststellen können, dass die neue 4k-Kamera auch<br />

sehr gut bei HD-Aufzeichnungen abschneide. „Die SK-<br />

UHD4000 kann ja parallel 2k- und 4k-Signale generieren. Wir<br />

haben also auch eine HD-Kamera am Start, die besser als jede<br />

andere performt. Plötzlich waren auch Dienstleister ernsthaft<br />

unserer Kamera interessiert, die ihre HD-Upgrades bislang<br />

zurück gehalten haben. Sie haben schnell erkannt, dass sie mit<br />

unserer Kamera ihr Brot- und Butter-Business mit hochqualitativem<br />

HD weiter betreiben können, gleichzeitig aber die Option<br />

für 4k-Produktionen mit Standard CCUs haben, ohne dabei ihre<br />

Trucks umbauen zu müssen“, berichtete Roache. Er sieht nun<br />

vor allem aber auch die Chance darin, deutlich mehr 4k-Kameras<br />

zu verkaufen, wenn sie auch als HD-Kameras eingesetzt<br />

werden können. Die Vorteile für den gesamten Markt seien vielfältig.<br />

„Bei höheren Produktionszahlen können wir die Kameras<br />

günstiger anbieten. Mehr Kunden können Erfahrungen mit der<br />

4k-Technik machen und der Output an 4k-Material wächst und<br />

das ohne großes Risiko durch den Umbau von Infrastrukturen“,<br />

meinte er. Die Stimmung für 4k/UltraHD sei auf der IBC deutlich<br />

ins Positive geschlagen. „In Europa gibt es genügend Top-<br />

Sportevents die für 4k angemessene Produktionsbudgets zur<br />

Verfügung stellen können. Die Verkaufszahlen für UltraHD-Fernsehgeräte<br />

entwickeln sich ebenfalls sehr positiv. Produktionsunternehmen<br />

können deshalb sehr zuversichtlich sein, dass<br />

sich ihre Investitionen in 4k-Kameras rechnen werden. Sie können<br />

gleichzeitig mit diesen Kameras die Qualität für HD-Programme<br />

steigern“, meinte er.<br />

Die Nachfrage nach der neuen 4k-Kamera von Hitachi, so Roache,<br />

sei mittlerweile so groß, dass das Unternehmen seine Produktionsziele<br />

deutlich nach oben korrigieren müsse. „Je mehr<br />

wir bauen können, desto mehr können wir auch verkaufen. Das<br />

war in der Vergangenheit nicht immer so. Aber bei den 4k-<br />

Kameras sind wir nun ganz vorne mit dabei. Unsere Kamera<br />

wird von vielen Kunden, die sich auch die Kameras der Mitbewerber<br />

angesehen haben, als die einzige wirklich voll einsetzbare<br />

und gut entwickelte bewertet. Wir erhalten durch diese<br />

Kamera einen gewaltigen Pusch für unser ganzes Geschäft. Auf<br />

eine solche Situation habe ich schon lange gewartet. Wir haben<br />

die Chance wieder an die Spitze der Kamerahersteller zurück<br />

zu kehren,“ erklärte der Hitachi-Manager.<br />

Bei Sony will man die Hitachi-Strategie bei der 4k-Kameraentwicklung<br />

für Live-Produktionen im Broadcast-Bereich nicht teilen.<br />

Angesprochen auf die richtige Sensorgröße und -anzahl<br />

erklärt Claus Pfeifer, Strategic Marketing Manager, Live Production<br />

Sony Europe: „Die Entscheidung für den großen Single-<br />

Chip in der F55 ist zum jetzigem Zeitpunkt genau richtig. Als<br />

das Produkt entwickelt wurde war 4k Live noch nicht so relevant.<br />

Im szenischen Bereich, wo ja auch viel mit Systemkameras<br />

gearbeitet wird, ist das Produkt wunderbar. Man kann den<br />

szenischen Look mit einem Großformat-Sensor besser herstellen.<br />

Abgesehen davon, ist er auch viel lichtempfindlicher als ein<br />

kleiner 2/3 Zoll Sensor. Deswegen glauben wir, dass diese<br />

Lösung auch eine sehr variable ist. Man kann sie an einem<br />

Wochenende für Sport einsetzen, dann wieder für High Frame<br />

Rate (HFR), also für Hochgeschwindigkeitsproduktionen, dann<br />

wieder für szenische Produktion von einem Trailer. Wir merken<br />

aber auch, dass im Sportbereich was anderes gefordert ist. Bei<br />

Sony geht es in der Sensorentwicklung natürlich weiter – Sony<br />

ist ja weltweit einer der größten Sensorhersteller – und ich will<br />

nicht ausschließen, dass es auch mal eine andere Kamera<br />

geben wird.“<br />

❮Eckhard Eckstein<br />

28 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


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LaY o MC 2 36 Präsentation IBC <strong>2014</strong><br />

Qualitätsoffensive<br />

GUT BESUCHT WAREN IN DIESEM JAHR<br />

WIEDER DIE STÄNDE DER AUDIO-HERSTELLER<br />

AUF DER IBC <strong>2014</strong>. HIER GAB ES ZAHLREICHE<br />

INNOVATIVE PRODUKTE UND LÖSUNGEN ZU ENTDECKEN. DAS THEMA AUDIO-OVER-IP SPIELTE DABEI OFT EINE WICHTIGE<br />

ROLLE. DEUTLICH WURDE ABER AUCH, DASS BEIM ULTRAHOCHAUFLÖSENDEN FERNSEHEN KÜNFTIG NOCH MEHR WERT<br />

AUF EXZELLENTE AUDIOPRODUKTIONEN GELEGT WERDEN MUSS. AUCH DAZU GAB ES NEUE SYSTEME.<br />

›<br />

Wachsende Bildqualität geht Hand in Hand mit höherer Audio-<br />

Qualität. Das Motto hatte sich unter anderem Sennheiser<br />

auf die Fahnen geschrieben. „Untersuchungen mit Zuschauern<br />

haben ergeben, dass eine sehr hohe Bildqualität überhaupt erst<br />

als eine solche wahrgenommen wird, wenn auch die Audioqualität<br />

stimmt“, erklärte Sven Boetcher, Marketing Manager Pro<br />

Audio bei Sennheiser. „Dem Mikrofon als erstem Glied in der<br />

Produktionskette kommt hier eine ganz besondere Bedeutung<br />

zu. Auf der IBC zeigen wir darum Audiolösungen, die den viel<br />

zitierten Unterschied machen.“ Dazu zählten Lösungen für die<br />

Bereiche „HD Audio“ und „Immersive Audio“, allen voran das<br />

Funkmikrofonsystem Digital 9000 und das 5.1-System Esfera.<br />

Digital 9000 ist Sennheisers bestes Funkmikrofonsystem, das<br />

HD-Sound ohne jegliche Komprimierung oder Datenreduktion<br />

übertragen kann. Als Messeneuheit zeigt Sennheiser eine Dante-Erweiterungskarte<br />

für dieses System. Damit kann der Empfänger<br />

EM 9046 in ein Dante-Audionetzwerk integriert werden.<br />

Die hochauflösenden Audiodaten des digitalen Funkmikrofonsystems<br />

lassen sich über Audinates Dante Controller beliebig<br />

innerhalb des Netzwerkes routen.<br />

Im drahtgebundenen Bereich sorgen die analogen/digitalen<br />

Richtrohrmikrofone der MKH 8000er<br />

Serie dafür, dass der Klang am Set ebenso gezielt<br />

wie natürlich aufgenommen wird.<br />

„Schnell und unkompliziert bei<br />

größtmöglicher Freiheit in der Workflow-Gestaltung – dafür<br />

steht das Surround-Mikrofonsystem Esfera“, erklärte Boetcher.<br />

Zur IBC wurde Esfera mit einem IABM Design and Innovation<br />

Award in der Kategorie Audio ausgezeichnet. Claus Menke,<br />

Head of Portfolio Management Pro, Professional Division erklärte<br />

bei dieser Gelegenheit: „Immersive Audio ist ein Schlüsselthema<br />

für uns. Für die Zuschauer vor den Bildschirmen erzeugt<br />

erst hochwertiger Surround-Sound das Gefühl, mit dabei zu<br />

sein. Esfera erleichtert die Arbeit der Tonprofis enorm, denn<br />

damit kann authentische Surround-Ambience unter Verwendung<br />

von nur zwei Kanälen aufgenommen werden. Die Wandlung<br />

in 5.1 kann an jedem beliebigen Punkt im Workflow stattfinden,<br />

ganz gleich, ob live oder in der Postproduktion.“<br />

Höhere Audio-Qualität war auch der Treiber bei die Entwicklung<br />

der innovativen DIWA Technologie von Neutrik zur drahtlosen<br />

Verbindung zwischen zwei Steckverbindern. DIWA (Digital<br />

Wireless Audio) steht für digitale Datenübertragung ohne<br />

Daten-Kompression und für Klangqualität auf höchstem<br />

Niveau. Audio-Signale werden mit DIWA drahtlos und dennoch<br />

in Studioqualität übertragen. So müssen laut Neutrik in Situationen,<br />

in denen kein Kabel zum Einsatz kommen<br />

kann oder soll, audiotechnisch keine Kompromisse<br />

mehr eingegangen werden. Mit XIRIUM X hat Neutrik<br />

zur IBC ein neues, innovatives Produkt vorgestellt,<br />

das einen einfachen Einstieg<br />

Sennheiser Esfera<br />

30 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />

in die DIWA-Technologie<br />

ermöglichen und<br />

einen neuen Standard<br />

für professionelle<br />

Wireless-Audio-Übertragungen<br />

setzt soll.<br />

Neben purem Sound,<br />

robuster Übertragung,<br />

einfachster<br />

Bedienung und multifunktionalem<br />

Einsatz<br />

bietet XIRIUM X laut<br />

Neutrik noch weitere<br />

Vorteile: Für das<br />

Übertragen von mehreren,<br />

unterschiedlichen<br />

Audio- bezie-<br />

Jan Ehrlich, Claudio Becker-Foss mit ANNA-LISA und Christian M9ller (v.l.n.r.)<br />

Rundfunkübertragungen,<br />

mobilen Tonproduktionen,<br />

ebenso<br />

wie bei Konzerten<br />

und Festivals ist es<br />

entscheidend, die<br />

Qualität aller MADI-<br />

Verbindungen zu kennen“,<br />

stellte CTO Stephan<br />

Flock fest. „Wir<br />

freuen uns mit ANNA-<br />

LISA ein einzigartiges<br />

Werkzeug anbieten<br />

zu können, das nicht<br />

nur die Fehlersuche<br />

auf Protokollebene<br />

erleichtert, sondern<br />

hungsweise Stereosignalen kann das System bis auf vier<br />

Audio-Kanäle ausgebaut werden. Hierfür übernimmt eine der<br />

XTX-Einheiten mit dem ersten Audio-Kanal die Funktion des<br />

Masters, dem dann bis zu drei weitere XTX zugeschaltet werden<br />

können und die Übertragung der anderen Audio-Kanäle<br />

übernehmen. Auch hier besteht die Möglichkeit unendlich viele<br />

XRX einzusetzen, die wahlweise einen der vier Audio-Kanäle<br />

empfangen. Der XRX kann entweder als reine Empfangseinheit<br />

oder als Repeater eingesetzt werden. Im Repeater-Modus sendet<br />

der XRX das vom XTX empfangene Audio-Signal 1:1 weiter,<br />

das dann erneut von unendlich vielen XRX im Empfängermodus<br />

empfangen werden kann.<br />

Zur Qualitätsverbesserung im Audiobereich sind auch Test- und<br />

Analysegeräte von großer Bedeutung. Auch hier gab es einige<br />

Neuheiten zu entdecken. DirectOut zeigte zum Beispiel erstmals<br />

sein brandneues Analysetool ANNA-LISA. Das ist ein<br />

handlicher, tragbarer MADI-Analyser mit integriertem Signalgenerator.<br />

Ausgestattet mit BNC und SFP Schnittstellen bietet die<br />

akkubetriebene Box eine Vielzahl an Analysefunktionen für jegliche<br />

MADI-Formate. Signalart, Eingangspegel und Jitter können<br />

direkt am Gerät abgelesen werden. Detailliertere Funktionen<br />

wie Bitchecks und Protokollanalyse werden über eine Software<br />

– angebunden über USB oder Bluetooth – angezeigt. „Der<br />

Signalgenerator macht ANNA-LISA zu einem komfortablen und<br />

universalen Werkzeug für jeden, der mit MADI arbeitet“, betonte<br />

darüber hinaus eine unmittelbare Aussage zur physikalischen<br />

Signalqualität ermöglicht. Wer häufig MADI-Systeme installiert,<br />

nutzt oder testet, wird ANNA-LISA nicht mehr missen wollen.“<br />

Zu sehen war am Stand von DirectOut mit der D.O.TEC M.1k2<br />

auch eine Kreuzschiene mit 1024 x 1024 Audiokanälen auf der<br />

Basis von 16 MADI Ports. Sie schliesst die Lücke zwischen<br />

kleinen Routing-Konzepten und großen Kreuzschienen-Lösungen.<br />

Um individuellen Ansprüchen zu genügen, ist die Ausstattung<br />

skalierbar und flexibel, erklärte Ehrlich. Unterschiedliche<br />

Module (BNC, SC optisch oder SFP) können in zwei Einschüben<br />

untergebracht werden; zum Beispiel 8 x SC und 8 x BNC.<br />

Beginnend mit einem Modul (8 Ports) kann später auf 16 Ports<br />

erweitert werden.<br />

Genelec stellte zur IBC das SAM-Konzept (Smart Active Monitoring)<br />

zur professionellen Einmessung und Soundoptimierung<br />

von Studio-Lautsprechern vor. Dazu werden die akustischen<br />

Eigenschaften des Abhörraumes mit einem Messmikrofon und<br />

der GLM-Software analysiert. Danach werden die DSP-Filter<br />

der Lautsprecher automatisch raumoptimiert justiert. Passend<br />

für SAM bietet Genelec zwei neue 2-Weg-Aktivmonitore an:<br />

den 8320 und den 8330. Der entsprechende Subwoofer ist der<br />

7350. Zusätzlich wird ein Netzwerk-Interface und die GLM-<br />

Software benötigt (Genelec Lautsprecher Manager), ein kalibriertes<br />

Messmikrofon liegt bei. Die Software ist in der neuen<br />

Version 2.0 komplett überarbeitet und laut Genelec jetzt noch<br />

Jan Ehrlich, Vertriebsleiter und Geschäftsführer von einfacher zu bedienen.<br />

DirectOut. Das Unternehmen habe sich in den letzten fünf Jahren<br />

einen ausgezeichneten Ruf als MADI-Spezialist und Hersteller<br />

von Wandlern, Routern und kleinen Problemlösern erarbeitet.<br />

Bei STAGETEC am IBC-Stand wurde eine neue Generation der<br />

NEXUS-Signalprozessorbaugruppe XDSP vorgestellt. Die neue<br />

Einschubkarte bietet bei gleichem Gewicht und gleicher Bau-<br />

Die Einführung von<br />

größe eine vierfache<br />

ANNA-LISA, eines umfassenden<br />

Rechenleistung und Reser-<br />

und kompakten<br />

ven für ressourcenintensi-<br />

Messgerätes zur mobilen<br />

ve Anwendungen. Gleichzeitig<br />

Qualitätssicherung und<br />

integriert STAGETEC<br />

Fehlersuche, sei daher ein<br />

hardwareseitig den ISOSlogischer<br />

Schritt. „Bei<br />

TEM Upmix-Algorithmus<br />

Genelec SAM<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

31


z BUSINESS / IBC <strong>2014</strong><br />

von DSPECIALISTS,<br />

Berlin. Die neue<br />

NEXUS XDSP-Karte<br />

bietet laut STAGETEC<br />

überlegene Möglichkeiten<br />

für die Audio-<br />

Signalbearbeitung in<br />

der Matrix: Anwender<br />

können jetzt beispielsweise<br />

bis zu 20<br />

Minuten Delay, bis zu<br />

66 30-Band EQs oder<br />

bis zu 320 Dynamic-Module auf einer XDSP 06 realisieren. Verschiedene<br />

Module lassen sich je nach Anforderung individuell<br />

kombinieren, um auch komplexe Anforderungen zu erfüllen.<br />

Eine weitere Weltneuheit für NEXUS-Systeme mit der aktuellen<br />

XDSP richtet sich an Anwender, die häufig Surround-Upmixes<br />

auf der Basis von Stereo-Signalen benötigen, etwa im Broadcast<br />

oder der Post-Produktion: Optional integriert STAGETEC<br />

das ISOSTEM-Verfahren von DSPECIALISTS in seine neue Karte.<br />

Der ISOSTEM-Algorithmus generiert aus Stereo-Eingangssignalen<br />

in Echtzeit eine vollwertige Mehrkanal-Mischung, die,<br />

und das ist laut STAGETEC das Besondere daran, vollständig<br />

reversibel ist. Abnehmer, die kein 5.1 wiedergeben beziehungsweise<br />

übertragen können, erhalten im Downmix das unverfälschte<br />

Stereosignal, das ISOSTEM für den Upmix herangezogen<br />

hat. Das auf dem Markt einzigartige Verfahren ist für DSPE-<br />

CIALISTS patentiert. Die neue NEXUS XDSP Baugruppe ist vollständig<br />

abwärtskompatibel. Die Karte soll Ende des 4. Quartals<br />

<strong>2014</strong> verfügbar sein. Mit ON AIR flex zeigte STAGETEC auch<br />

das erstmals im April <strong>2014</strong> vorgestellte IP-basierte Broadcast-<br />

Mischpult mit neuen Modulen, offener Konfiguration und Remote-Steuerung<br />

über Browser. Das Pult setzt den Cloud-Gedanken<br />

innerhalb einer Campus-weiten Vernetzung um und ist<br />

bereits bei ABC in Australien in Betrieb.<br />

INNOVATIVE AUDIO-KONSOLEN<br />

Im Bereich der Audio-Konsolen gab es überhaupt zahlreiche<br />

Neuerungen. Zu den Highlights dabei zählte sicherlich das<br />

bereits in der letzten <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong>-Ausgabe vorgestellte<br />

neue All-in-one-Pult mc²36 von Lawo. Die Schnittstellen des<br />

mc²36 System umfassen 32 Mic/Line Eingänge, 32 Line-Ausgänge,<br />

acht digitale AES3 Eingänge, acht digitale AES3 Ausgänge,<br />

acht GPIO-Ports, einen MADI (SFP) Port, drei RAVEN-<br />

NA/AES67 Kanäle und einen Headphone-Anschluss. Zusätzlich<br />

zu den I/Os an Bord sorgen eine MADI Tie-Line-Verbindung und<br />

drei RAVENNA/AES67 Audio-over-IP Ports für zukunftssichere<br />

Konnektivität für bis zu 384 externe Eingänge und Ausgänge,<br />

was eine Gesamtanzahl von 496 physikalische Eingänge und<br />

Ausgänge erbringt.<br />

Auch andere Hersteller hatten<br />

Neues zu bieten. Calrec<br />

zum Beispiel war mit sei-<br />

POLARIS Evolution von Saläbrenner<br />

nem neuen Summa-<br />

Pult mit 128 Kanälen<br />

am Start als Alternative<br />

zu den Summa-<br />

Pulten mit 180 Kanälen.<br />

Eine intuitiv nutzbare<br />

Bedienoberfläche<br />

mit Kontrollmöglichkeiten<br />

auf einem 17-<br />

Zoll Touch Screen soll<br />

die einfache Steuerung,<br />

insbesondere<br />

bei Live-Broadcast-Einsätzen, ermöglichen. Die Konsole arbeitet<br />

mit Calrecs Bluefin2-Technologie und mit der selben<br />

Hydra2-Routertechnik wie alle Bluefin2-Konsolen. Zur IBC stellte<br />

Calrec auch eine Dante-Schnittstelle vor, die im Zusammenspiel<br />

mit Hydra2 mit allen Bluefin2-Konsplen von Calrec arbeitet.<br />

Damit wird die Dante-Konnektivität zu allen Anwendern von<br />

Hydra2-Netzwerken über eine einfache 3U I/O-Interface-Karte<br />

möglich. Interessant waren am Calrec-Stand auch die neuen<br />

iPad-Assist-Apps (Fußball-, Eishockey- und Fader-Assist) mit<br />

denen sich Calrec-Bluefin2-Konsolen via WiFi fernsteuern lassen.<br />

Die Arbeit der Mischpult-Operator soll dadurch insbesondere<br />

bei Live-Sport-Events oder anderen anspruchsvollen Produktionsumgebungen<br />

vereinfacht werden.<br />

Salzbrenner präsentierte in Amsterdam erstmals den Polaris<br />

Scala Audio-DSP seines Netzwerk-Mischpultes Polaris Evolution.<br />

Polaris Scala ist das Schaltzentrum der Evolution-Systemarchitektur,<br />

in dem die Fäden aller simultan stattfindenden Audiobearbeitungen<br />

zusammenlaufen: Hier werden Bedieneinheiten<br />

per Ethernet oder WLAN verbunden, die Ressourcen für die<br />

anstehenden Aufgaben vergeben und die Signalquellen sowie<br />

die Ausgabegeräte angeschlossen. Der Cloud-Gedanke und die<br />

Flexibilität leiten laut Salzbrenner eine neue Ära in der digitalen<br />

Mischpulttechnik ein. Jede Polaris Scala DSP-Einheit bietet bis<br />

zu 256 Eingänge, 128 Matrix-Kanäle und 256 Ausgangsbusse,<br />

die über MADI mit der Außenwelt kommunizieren. Für größere<br />

Projekte lassen sich mehrere DSP-Einheiten kaskadieren. Diese<br />

erlauben dann die Arbeit mit tausenden Kanälen auf engstem<br />

Raum. Die Anbindung der Bedieneinheiten, darunter Polaris<br />

Access Konsolen, Polaris View Multitouch-Bildschirme, zusätzliche<br />

Rechner, Tablets und Smartphones, erfolgt über IP/Ethernet<br />

oder WLAN. Ihre Anzahl kann dem Projekt entsprechend<br />

gewählt und jederzeit geändert werden.<br />

Mit der Polaris Evolution Audio-Cloud sind nach Angaben des<br />

Herstellers der Tontechnik keine Grenzen gesetzt: Die verfügbare<br />

DSP-Leistung könne als Mischpult für Großkonzerte in Arenen<br />

ebenso eingesetzt werden wie für mehrere simultan laufende<br />

Projekte in Rundfunkanstalten, Ü-Wägen, auf Live-Schauplätzen<br />

bei Fernsehübertragungen, in<br />

Kongresszentren oder Theatern.<br />

Jeder Anwender verfüge dabei über<br />

eigene Abhör- und Kommando-<br />

Studer Vista V<br />

32 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />

busse. Auch für Verleihfirmen sei die Flexibilität von Polaris Evolution<br />

ein Vorteil, weil mit einer Lösung unterschiedlichste<br />

Anwendungsbereiche abgedeckt werden könnten, erklärte<br />

Dominik Stepanek, Entwicklungsleiter der Polaris-Produktfamilie.<br />

„Anwender brauchen sich nicht mehr zu merken, welche<br />

Nummer ein Kanal hat. Vielmehr kann das System zum Beispiel<br />

auf Kommando alle Kanäle anzeigen, die zum Schlagzeug<br />

gehören und diese für Einstellungskorrekturen auf die berührungsempfindliche<br />

Oberfläche legen“, sagte er. Der Bedienmechanismus<br />

von Polaris Evolution sei maximal gestrafft worden.<br />

Viele Arbeitsgänge würden nach dem gleichen vertrauten Schema<br />

ablaufen.<br />

Die Audiobearbeitungen für die einzelnen Kanäle umfassen ab<br />

Werk 6-Band-EQ, Delay, Kompressor, Limiter, Multiband-Kompressor<br />

und De-Esser. Polaris Scala erlaubt sowohl die Erstellung<br />

redundanter Mischsysteme innerhalb einer 3HE-Rackeinheit<br />

als auch die Einrichtung einer Hardware-Redundanz über<br />

zwei getrennte Racks. Die Reduzierung der Hardware auf das<br />

Unverzichtbare, das Cloud-Konzept und die komplett neu programmierte<br />

Software garantieren laut Entwicklungsleiter nicht<br />

nur die Zukunftstauglichkeit des Polaris Evolution-Konzepts,<br />

sondern auch seine Wartungsfreundlichkeit. Was auf der IBC<br />

präsentiert wurde, sei erst der Anfang einer neuen Systemarchitektur,<br />

meinte er. Polaris Evolution seivorrangig softwarebasiert<br />

und bietet damit zukunftsfähige Technik.<br />

Mit der neuen Vista V Digital-Konsole hat Harman Studer seine<br />

Infinity-Mischpult-Serie zur IBC ausgebaut. Höhere Leistungsfähigkeit<br />

und einfachere Bedienbarkeit standen bei ihrer Entwicklung<br />

im Vordergrund. Die neue Vista V mit 52 Fadern basiert auf<br />

der gleichen Quad Star-Technologie wie das Vorgängermodell<br />

Vista X, ist allerdings vom Formfaktor her kompakter gestaltet<br />

und deshalb auch besser für kleinere Studios, Ü-Wagen und<br />

große Live-Produktionen geeignet. Der Infinity Core im Vista V<br />

arbeitet mit CPU-basierte Prozessoren, um über 800 Audio-<br />

Kanäle in hoher Klangqualität zu realisieren. Dazu gibt es über<br />

5.000 Ein- und Ausgänge. Vista V verfügt über Messbrücke,<br />

hochwertige Motorfader und Dynamic Automation System.<br />

Der australische Hersteller Fairlight erweiterte mit der Einführung<br />

von QUANTUM.Live auf der IBC <strong>2014</strong> seine Live-Mischpult-Familie,<br />

zu der auch das digitale Audio-Produktionsmischpult<br />

EVO.Live gehört. Basierend auf Fairlights selbst entwickelter<br />

FPGA-Prozessortechnologie und iCAN Bedienoberfläche,<br />

gibt es bei der Live-Mischpult-Serie auch die Möglichkeit, per<br />

Knopfdruck zwischen Live- und Postproduktionsmodus zu<br />

wechseln. Diese Duo-Funktionalität bietet den Anwendern laut<br />

Fairlight „eine sehr attraktive Produktionsumgebung“. De facto<br />

würden sie zwei verschiedene Mischpulte in einem erhalten,<br />

heißt es. Die Fairlight Live-Familie wurde für anspruchsvollste<br />

On-Air- und Live-Produktionen entwickelt und bietet umfangreiche<br />

flexible und modulare Bauformen. Die Live-Produkte sind<br />

erhältlich mit 12 bis 60 Reglern, als Standalone-Pult, als Einbaurahmen<br />

oder auch als Tischversion. Mit dem<br />

QUANTUM.Live bietet Fairlight nun eine kostengünstige Einstiegslösung<br />

in seine Live-Pult-Familie. Das QUANTUM.Live TT<br />

ist das kleinste Mischpult in Fairlights Produktpalette und mit 12<br />

Fadern über 12 Layer für 144 Signalwege ausgestattet. Sie<br />

ermöglichen schnellen Zugang und volle Kontrolle über zwei<br />

Monitorsysteme. Mit der optionalen Ergänzung durch einen<br />

zweiten TT-Rahmen kann das System auf 24 Fader erweitert<br />

werden. Auf der IBC <strong>2014</strong> präsentierte Fahrlight auch seine 3D-<br />

Audio Workstation (3DAW), eine neue Plattform für die immersive<br />

(virtuelle) und objektorientierte 3D-Audio-Produktion für<br />

Film- und Fernsehpostproduktionsstudios. „Fairlight hatte<br />

schon immer den Ruf, die Grenzen der Technologie auszureizen,<br />

aber auch für uns ist die 3DAW eines der aufregendsten<br />

neuen Produkte“, meinte Fairlight-CTO Tino Fibaek. Eine der<br />

Funktionen, welche die 3DAW einzigartig mache, sei Fairlights<br />

AirPan, das Nutzern über eine Virtual Reality (VR) Umgebung<br />

die Möglichkeit gibt, Audio Objekte in einem 3D-Raum zu positionieren<br />

und zu kontrollieren. „Diese Funktion ist unglaublich,<br />

weil man buchstäblich in den vom Controller erfassten Luftraum<br />

hineingreifen kann und dann nur durch die Fingerbewegungen<br />

in der Luft, den Raumklang schwenken, drehen, kippen oder<br />

spreizen kann“, meinte Fibaek.<br />

❮Eckhard Eckstein<br />

28. TMT I STAND 1-07<br />

www.directout.eu


z BUSINESS / IBC <strong>2014</strong><br />

Swipe-Präsentation am IBC-Stand von Siemens Convergence Creators<br />

Die Stärken aus zwei Welten<br />

AUS FERNSEHSENDERN WERDEN OTT-ANBIETER: ZUR IBC STELLTEN EINIGE SENDER UND PLATTFORMBETREIBER<br />

NEUE PROJEKTE VOR, DIE DAS HERKÖMMLICHE TV-ERLEBNIS UM VIDEO-ON-DEMAND UND ZUSÄTZLICHE SERVICES<br />

ERGÄNZEN. DIE HERSTELLER HABEN SICH LÄNGST AUF DEN TREND EINGESTELLT UND BIETEN NEBEN NEUEN<br />

LÖSUNGEN FÜR DIE VIDEOVERBREITUNG AUCH INNOVATIVE ANWENDUNGEN FÜR CUSTOMER RELATION MANAGEMENT<br />

(CRM) UND RECHNUNGSLEGUNG. OFTMALS WERDEN GANZE KOMPLETTPAKETE ANGEBOTEN, DIE FÜR DEN GESAMTEN<br />

DIGITALEN WORKFLOW END-TO-END AUSGELEGT SIND UND DIE STÄRKEN VON ONLINE UND FERNSEHEN VEREINEN.<br />

AUFFÄLLIG GROSS IST DERZEIT DIE NACHFRAGE NACH OTT-ANGEBOTEN IN DEN EMERGING MARKETS.<br />

›<br />

Die Zukunft des Fernsehens nimmt weiter konkrete Gestalt<br />

an: All 4, die neue Plattform von Channel 4 in Großbritannien,<br />

wird im Frühling 2015 erstmals auf einer Plattform alle<br />

linearen Angebote, digitalen Inhalte und Services des Medienhauses<br />

bündeln. Basierend auf den drei inhaltlichen Säulen On<br />

Demand (Wiederholungen), Now (lineares TV) und On Soon<br />

(Previews) bietet der britische Sender seinen Content im kommenden<br />

Jahr zunächst für PC und iOS-Geräte und später für<br />

weitere digitale Plattformen an. Auf der IBC <strong>2014</strong> in Amsterdam<br />

stellte David Abraham, Chief Executive von Channel 4, seine<br />

Vision vor: „Wir glauben, dass es nicht um linear versus On-<br />

Demand geht, sondern um eine kreative und optisch ansprechende<br />

Integration der beiden Welten. So können wir die Stärken<br />

der beiden Nutzungsformen in einer einzigen Marke bündeln.“<br />

Das neue Angebot ersetzt 4oD, den bisherigen Online-Auftritt<br />

von Channel 4, und soll für registrierte Nutzer eine Reihe von<br />

attraktiven, personalisierten Services bieten. Im Promotionkanal<br />

On Soon zum Beispiel sollen Programmvorschauen und<br />

exklusive Previews gezeigt werden. Die Zuschauer können sich<br />

zudem individuell nach ihren Vorlieben an Sendungen erinnern<br />

34 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />

Elena Shubik, Visual Unity<br />

Charlie Vogt, Imagine Communications<br />

lassen. „All 4 wird die bisher beste Antwort eines Rundfunksenders<br />

auf die geänderten Sehgewohnheiten im Digital Age sein“,<br />

trommelte CEO Abraham für seinen Neuanfang auf digitalem<br />

Terrain. „So wollen wir sicherstellen, dass unser Inhalte-Portfolio<br />

ein wichtiger, wertvoller Teil der TV-Nutzung in den kommenden<br />

Jahrzehnten bleiben wird.“<br />

Neben den strategischen Fragen zum TV-Businessmodell und<br />

den neuen Anforderungen an ein Costumer Relationship<br />

Management (CRM), das im Free TV vor wenigen Jahren noch<br />

purer Luxus war, bewegt die Broadcasting-Industrie die Vervielfältigung<br />

der Verbreitungswege und Empfangsplattformen. Diese<br />

Herausforderungen müssen zunächst technisch gelöst werden<br />

– mit einem umfassenden End-to-End-Ansatz, wie auf der<br />

Show in Amsterdam deutlich zu sehen war. Zahllose Hersteller<br />

bieten Komplettlösungen, die zum Teil von der digitalen Produktion<br />

und dem Transport des Originalmaterials bis zum Aufbau<br />

der Abonnentenverwaltung beim Pay TV reicht. Angesichts<br />

der weltweiten Verfügbarkeit des Internet Protokolls stehen die<br />

Weichen in der Distribution dabei auf Over-the-Top TV (OTT) via<br />

IP, also die Programm-Zulieferung über das offene, nicht gemanagte<br />

Internet.<br />

Diese Vertriebsart ergänzt die klassischen Fernseh-Übertragungswege<br />

Kabel, Satellit, terrestrisch oder IPTV und ist weltweit<br />

auf dem Vormarsch. „Wir spüren ein großes Interesse an<br />

OTT-Lösungen vor allem in den Emerging Markets“, berichtet<br />

Elena Shubik, Head of New Business Development CEE bei<br />

dem Prager Unternehmen Visual Unity. In der Tat: In Ländern<br />

wie Brasilien, Russland oder Indien ist OTT in manchen Zielgruppen<br />

bereits fester Teil der Mediennutzung. Bis zu 30 Minuten,<br />

so die auf der IBC vorgestellte Studie, verbringen die Nutzer<br />

mit OTT. Am häufigsten gesehen werden Nachrichten,<br />

knapp gefolgt von frei empfangbaren, linearen Fernsehprogrammen.<br />

Kurzfilme, Spielfilme auf Abruf und Live-Events aus<br />

den Bereichen Sport und Musik zählen ebenfalls zu den beliebten<br />

Programmen. „Es ist extrem wichtig für Broadcaster, eine<br />

OTT-Strategie zu entwickeln”, betont Elena Shubik. Die Botschaft<br />

scheint Gehör zu finden: Gegenüber <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong><br />

kündigt die Managerin an, dass Visual Unity erneut einen internationalen<br />

Broadcasting-Kunden gewinnen konnte. Und: Die<br />

Plattform vuMediaTM des Unternehmens aus der Tschechischen<br />

Republik wird im November um neue Funktionen<br />

ergänzt, darunter Anwendungen für das Content-Management-<br />

System und flexible Tools zur Aboverwaltung.<br />

Umfangreiche Funktionen vom Storefront Design bis zu Payment<br />

Services bietet auch VideoRise, die Lösung für Video-on-<br />

Demand (VoD) von Business Development and Innovation (BDI),<br />

einer Tochter der Deutschen Telekom. Die preisgekrönte Architektur,<br />

die auf der IBC vorgestellt wurde, kann sowohl umfassend<br />

end-to-end eingesetzt werden, als auch modular nach<br />

den Bedürfnissen der Inhalteanbieter.<br />

Ebenfalls für Multiscreen-Plattformen eignet sich das Portfolio<br />

von Appear TV in Norwegen. Der Hersteller integrierte kürzlich<br />

beispielsweise die Universal Picture Perfect Transcoding Hardware<br />

in die XC5000 Video Processing Platform, um für den<br />

ungarischen Multi-Service-Anbieter TARR Kft. den Ausbau zu<br />

OTT/Multiscreen zu ermöglichen. „Auf der IBC haben wir auch<br />

den neuen Appear TV SIM Descrambler auf den Markt<br />

gebracht, der AES/DVB-verschlüsselte Services mit verschiedenen<br />

Subscriber Identity Modulen entschlüsselt und nicht mit<br />

einem Conditional Access Modul (CAM)“, erläutert Carl Walter<br />

Holst, CEO von Appear TV. Dadurch, so der Manager, werde<br />

eine zentrale Verschlüsselung mit dezentraler Entschlüsselung<br />

an verschiedenen Punkten innerhalb des Distributionsnetzwerkes<br />

möglich. Darüber hinaus stellte das Unternehmen zusammen<br />

mit der französischen Firma NEOTION die Integration von<br />

NetFrontTM Living Connect DLNA Technology Component und<br />

NetFrontTM Browser NX in den SECURE HDMI Dongle.<br />

Dadurch, so die Hersteller, könne “Broadcast over IP” kostengünstig<br />

installiert werden. Auf der Show in Amsterdam war<br />

auch Kaltura vertreten, um verschiedene Abrechnungssysteme<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

35


z BUSINESS / IBC <strong>2014</strong><br />

Stefan Jenzowsky, Siemens Convergence Creators<br />

Neale Foster, ACCESS<br />

im OTT TV vorzustellen. Die Lösungen, die etwa beim israelischen<br />

Pay-TV-Anbieter yes im Einsatz sind, ermöglichen beispielsweise<br />

In-App-Transaktionen, verschiedene Abrechnungsmethoden<br />

oder Abonnentenwerbemöglichkeiten.<br />

Ebenfalls einen umfassenden OTT-Ansatz präsentierte Imagine<br />

Communications auf der IBC <strong>2014</strong>. Das Unternehmen zeigte<br />

das Zusammenspiel von SelenioNext Adaptive Bit Rate (ABR)<br />

Transcoding, Selenio Edge Media Content Delivery Network<br />

(CDN), Packetierung, Encryption, personalisierte Werbung,<br />

Abo-Fakturierung, Ingest, Automation und Speicherung –<br />

gesteuert von der neuesten Version des Zenium Workflow<br />

Managers. Chief Technology Officer Steve Reynolds von Imagine<br />

Communications betonte: „Im Gegensatz zu vielen anderen<br />

Anbietern auf dem Markt, die nur Teilbereiche von TV Everywhere<br />

bedienen, offeriert Imagine eine ganzheitliche End-toend-Lösung,<br />

die die Komplexität von OTT- und IPTV-Distributionsservices<br />

eliminiert und Plattformbetreiber in die Lage versetzt,<br />

sich stärker auf die wirtschaftlichen Aspekte ihrer Dienste<br />

konzentrieren zu können.“ Und CEO Charlie Vogt sagte bei der<br />

Vorstellung des OTT-Pakets: „Die Zukunft der Medien basiert<br />

auf IP, softwarebasierte Workflows und der Cloud“.<br />

Eine Multiscreen-Lösung, die Dienste- und Plattformbetreiber in<br />

die Lage versetzt, Multiscreen-Distribution für jedes Endgerät<br />

und jeden Service (Catchup, verschlüsselte Kanäle, OTT oder<br />

VoD) recht einfach zu kontrollieren präsentierte ACCESS erstmals<br />

zur IBC mit ACCESS Twine. “Die Tatsache, dass heute<br />

tausende unterschiedlichster Endgeräte mit allen möglichen<br />

Plattformen verbunden sein wollen, bereitet den Anbieter von<br />

Multiscreen-Services echte Kopfschmerzen”, meinte Neale Foster<br />

von ACCESS. “Mit unserer Management-Plattform Access<br />

Twin machen wir ihnen das Leben leichter. Damit können sie<br />

echte TV-Everywhere-Services aufsetzen und steuern.<br />

Ein erfolgskritischer Bereich für OTT-Anbieter ist die sichere und<br />

zuverlässige, aber auch anwenderfreundliche Verschlüsselung<br />

der Inhalte. Die Hersteller auf der IBC demonstrierten entsprechende<br />

Produkte, oftmals in Kooperation mit anderen Unternehmen.<br />

So stellten der US-Encoding-Spezialist Harmonic<br />

(ProMedia) und die Schweizer Nagra (MediaLive Multiscreen)<br />

gemeinsam einen Cloud-basierten OTT-Service für Bezahlfernsehen<br />

vor. Das gemeinsame Angebot wird bereits von spanischen<br />

TV-Sendern für HbbTV-Services genutzt und soll die<br />

weltweit erste kommerzielle Installation von MPEG-DASH sein.<br />

Das adaptive Streaming-Protokoll unterstützt mehrere Varianten<br />

des Digital Rights Management (DRM) via Common Encryption<br />

und HbbTV 1.5. Komplett auf die Cloud setzen die beiden Partner<br />

Vidmind und Verimatrix, die auf der IBC eine neue Pay-<br />

Lösung für OTT vorstellten. TVzor, ein neues Abonnementfernsehen<br />

in Russland, hat sich bereits für diese Gemeinschaftslösung<br />

entschieden.<br />

Civolution kündigte auf der Show in Amsterdam die Integration<br />

der Forensic Watermarking-Technologie des NexGuard in die<br />

RDK Broadcast Innovation Engine an. Die spezielle Lösung für<br />

das Reference Design Kit dient vor allem dem Schutz der<br />

Inhalteanbieter und erkennt zuverlässig illegale Datenströme via<br />

Set-top-Box, Camcorder, analoger oder digitaler HDMI Quelle.<br />

„Die Videoanbieter bewegen sich in einem zunehmend komplexer<br />

werdenden Umfeld und müssen mehr Lösungen anbieten<br />

als jemals zuvor“, kommentiert Civolution-CEO Alex Terpstra.<br />

Um eine zeitversetzte Wiedergabe von UHD-Videos durch den<br />

Verbraucher zu ermöglichen, haben Vantrix und Kontron eine<br />

gemeinsame Lösung mit nPVR-Funktionalitäten auf linearen 4K-<br />

Live-Feeds entwickelt und auf der IBC vorgestellt. Eine Kernkomponente<br />

der Lösung ist die Vantrix Media Platform (VMP),<br />

eine softwaredefinierte Plattform für die Verarbeitung, Optimierung,<br />

Caching und Analyse von Videos, die als sofort betriebsbereite<br />

Anwendung für den Einsatz am Standort oder in der<br />

Cloud verfügbar ist. Die VMP wird in Form virtueller Maschinen<br />

installiert. Ein einzelner Server kann Anwendungen wie Liveund<br />

VoD-Transkodierung, DRM-Verschlüsselung, Daten-Packaging<br />

und -Streaming parallel ausführen. Außerdem lässt sich<br />

das System problemlos über mehrere Server in einem Cluster<br />

skalieren, der virtuelle Ressourcen auf allen physischen Knoten<br />

36 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />

bereitstellt, ohne dass dafür eine zusätzliche Managementsoftware<br />

erforderlich ist.<br />

Zu den aktuell wichtigsten IT-Trends zählt Software as a Service<br />

(SaaS). Auch in der Broadcasting-Welt nehmen die flexiblen<br />

Speicher- und Distributionslösungen inzwischen breiten Raum<br />

ein. Das US-amerikanische Unternehmen Piksel beispielsweise<br />

präsentierte seine neue Video Plattform mit modularem Aufbau.<br />

Die Lösung umfasst sowohl Backend-Dienste wie Content-Einspeisung<br />

und -Management als auch das Frontend-Benutzererlebnis.<br />

Mit Piksel Mosaic wurde auf der IBC auch eine neue App<br />

auf den Markt gebracht, die unter anderem ein gleichbleibendes<br />

Look-and-Feel für alle Endgeräte garantieren soll.<br />

SaaS für OTT bietet darüber hinaus auch Signiant an. „Broadcaster<br />

haben begonnen zu verstehen, welche Vorzüge echtes<br />

SaaS ihnen bietet“, erläutert Greg Hoskin, Managing Director<br />

EMEA/APAC. Angebote wie der Media Shuttle von Signiant bieten<br />

sich aber auch an, um in der Produktion voluminöse Daten<br />

zu transportieren. Die Visual Effects-Spezialisten von Smoke &<br />

Mirrors etwa setzen auf Media Shuttle. Nach Herstellerangaben<br />

kann Inhalt mit der Software bis zu 200 mal so schnell bewegt<br />

werden wie mit FTP. Signiants SkyDrop ist ein neues Cloud-<br />

Angebot, das sich für alle zeitkritischen Anwendungen im<br />

Broadcasting-Business eignet. Die Produkte des Unternehmens<br />

entsprechen dabei den Vorgaben der Digital Production Partnership<br />

(DPP), die seit 1. Oktober in Großbritannien für alle filebasierten<br />

Anwendungen gilt. Damit SaaS sich in das bestehende<br />

Ökosystem einfügen kann, müssen die Lösungen kompatibel<br />

konzipiert werden. Der neue OTT SWIPE UX as a Service von<br />

Siemens Convergence Creators etwa erreicht diese Voraussetzung<br />

durch standardisierte APIs (Application Programming<br />

Interface) und SDKs (Software Development Kit). Zur IBC <strong>2014</strong><br />

wurde der weltweite Marktstart von OTT SWIPE UX as a Service<br />

verkündet. OTT SWIPE erlaubt es Nutzern, mit einfachen<br />

Wischen (swipe) auf dem Touch-Screen Inhalte von einem Endgerät<br />

auf ein anderes zu transferieren. Die SWIPE-Funktionalität<br />

lässt sich nun in die Multiscreen-Video-Services von Plattform-<br />

Betreibern integrieren – unter Beibehaltung vorhandener Systeme,<br />

Workflows und Bedienoberflächen. Ihr Medienangebot<br />

lässt sich leicht via APIs mit dem cloud-basierten OTT SWIPE<br />

Server von Siemens verbinden. Die Kunden der Anbieter benötigen<br />

zur Nutzung von OTT SWIPE lediglich ein einfaches<br />

Update ihrer Mobile-Apps. „Die Integration ist in wenigen Tagen<br />

erledigt“, verspricht Stefan Jenzowsky, Head of Media Business<br />

bei der Siemens-Tochter.<br />

❮Michael Stadik<br />

www.asperasoft.com<br />

moving the world’s data at maximum speed


z BUSINESS / IBC <strong>2014</strong><br />

Bob Lento und Eva Krug von Limelight Networks<br />

Turbo-Tempo statt Datenstau<br />

ZU SPITZENZEITEN GLÜHEN IM INTERNET DIE DRÄHTE. DAMIT VIDEOS NICHT IM DATENSTAU STECKEN BLEIBEN, SETZEN<br />

FERNSEHSENDER UND INHALTEANBIETER ZUNEHMEND AUF CONTENT DELIVERY NETWORKS (CDN), DIE FLEXIBEL IHRE<br />

KAPAZITÄTEN STEUERN KÖNNEN. NEBEN DEM TRANSPORT VON EXTREM GROSSEN DATENPAKETEN BIETEN DIE CDN<br />

INZWISCHEN AUCH DIE ANBINDUNG AN SOZIALE NETZWERKE UND ANDERE ZUSATZLEISTUNGEN AN. EIN WICHTIGES<br />

THEMA AUCH AUF DER IBC WAR DER WACHSENDE BEDARF AN BANDBREITE DURCH DIE ZUNAHME VON 4K-STREAMS.<br />

›<br />

Zeit ist Geld, auch im Broadcasting-Business: Der Aufbau „Anbieter von Unterhaltungsformaten und Fernsehsender gehören<br />

zu den Pionieren in der Cloud und haben als erste entdeckt,<br />

einer sozialen Kommunikationsplattform im Internet nimmt<br />

in der Regel Wochen oder gar Monate in Anspruch. Der Fernsehsender<br />

RTL2 benötigte für diesen IT-Kraftakt hingegen nur Glyn Smith, M&E Business Development Manager bei AWS, der<br />

welche Vorteile mit dieser Architektur einhergehen“, erläutert<br />

wenige Tage und verringerte den Investitionsaufwand entsprechend.<br />

Die Erweiterung der TV-Serien „Berlin – Tag & Nacht“ Amsterdam auf großes Interesse stieß. Neben RTL2 zählen<br />

mit seinen Präsentationen auch auf der diesjährigen IBC in<br />

und „Köln 50667“ durch mobile Apps und andere digitale Canal+ oder Channel 4 zu den AWS-Kunden, die ihre Inhalte<br />

Dienste basiert nämlich nicht auf einem eigenen Rechenzentrum,<br />

sondern auf den Amazon Web Services (AWS). Der Clou: zen. Die zentrale Benutzerverwaltung etwa kann auch für<br />

auf verschiedensten Wegen teilen, administrieren und schüt-<br />

Anstatt immer die Maximalkapazität an Servern bereithalten zu Online-Auftritte oder HbbTV-Services verwendet werden. Insgesamt<br />

stellt Amazon über 300 verschiedene Anwendungen<br />

müssen, kann RTL2 flexibel die benötigten Leistungen abrufen<br />

und somit Kosten sparen. Das ist vor allem bei TV-Sendern und Lösungen weltweit zur Verfügung. In zehn Regionen hat<br />

wichtig, deren Peak-Zeiten im Social Web während der Ausstrahlung<br />

der Sendungen liegen.<br />

„Dabei werden wir es sicher nicht belassen“, kündigt<br />

das US-Unternehmen sogenannte Availability Zones eingeführt.<br />

AWS-<br />

38 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />

Manager Smith gegenüber <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> an. Die globale<br />

Expansion des Amazon-Dienstes wird vor allem durch den<br />

rasant wachsenden Datenverkehr im weltweiten Internet angetrieben.<br />

Allein die US-amerikanischen Konsumenten verbringen<br />

pro Woche 60 Stunden damit, Inhalte über ihre durchschnittlich<br />

vier verschiedenen Endgeräte abzurufen, so das Marktforschungsinstitut<br />

Nielsen. Das Gesamtaufkommen wird inzwischen<br />

in Petabyte pro Monat gemessen. Entscheidend ist<br />

dabei, auch unter Höchstlast effizient und zuverlässig weltweit<br />

Daten zu transportieren. Die Content Delivery Networks (CDN)<br />

hatten jüngst zum Beispiel einen Extremeinsatz, als unter anderem<br />

das Schottland-Referendum, eine Rede des US-Präsidenten<br />

und diverse Software-Veröffentlichungen für eine erhebliche<br />

Steigerung des Datenverkehrs weltweit sorgten. Allein der<br />

CDN-Anbieter Limelight transportierte bei dieser Gelegenheit<br />

für einen Großkunden mehr als zehn Petabyte Daten in weniger<br />

als 24 Stunden. Zum Vergleich: Der Inhalt der U.S. Library of<br />

Congress umfasst drei Petabyte.<br />

„Da wir unsere Netzwerke, Prozesse und Abläufe beständig<br />

optimieren, hatten wir mit diesem Volumen kein Problem“,<br />

betont Limelight-CEO Bob Lento. Auf der IBC präsentierte das<br />

Unternehmen etwa die vielseitige Plattform Orchestrate. Mit der<br />

Lösung können zum Beispiel Videos einmalig in die Cloud geladen<br />

und dort automatisch für die verschiedensten Formate<br />

umgewandelt werden. Inklusive Digital Rights Management<br />

(DRM) und Kompression. Das Multi-device Media Delivery<br />

(MMD) von Limelight bietet sich für Live-Inhalte ebenso an wie<br />

für Video on Demand. Durch erweiterte Targeting-Möglichkeiten<br />

und Werbeeinblendungen entstehen weitere Chancen zur Refinanzierung<br />

der Angebote, wirbt Limelight.<br />

Parallel zur Auslieferung von Inhalten an die Endkunden betreiben<br />

die Content Delivery Networks umfangreiche Services im<br />

Bereich B2B. Die Amazon Web Services etwa zählen zahlreiche<br />

Filmstudios und TV-Produzenten zur Kundschaft. „Das Special<br />

Effects Studio Atomic Fiction zum Beispiel hat AWS bei der<br />

Produktion des Oscar-nominierten Spielfilms Flight eingesetzt“,<br />

verrät M&E Business Development Manager Glyn Smith. Für die<br />

Übertragung der Daten in die AWS-Cloud kann das herkömmliche<br />

Internet Protocol mit FTP oder das exklusive AWS Direct<br />

Connect genutzt werden. Die unterstützten Transferprotokolle<br />

umfassen etwa Aspera, Signiant oder Attunity Cloudbeam. Das<br />

Produkt AWS Import/Export richtet sich vor allem an Kunden<br />

mit außergewöhnlich hohem Datenvolumen, die solche Mengen<br />

auf mobile Speichermedien an Amazon schicken können. Für<br />

Großkunden wie das Online-Portal Netflix speichert Amazon<br />

mehr als ein Petabyte Videos, wobei jeder Film in mehr als 50<br />

verschiedene Fassungen encodiert wird.<br />

In der Regel setzen Unternehmen mit außergewöhnlich hohem<br />

Kapazitätsbedarf nicht nur auf ein CDN. Die Netflix-Filme beispielsweise<br />

werden von Amazon unter anderem an Akamai,<br />

Limelight und Level 3 weiter gegeben, die ihrerseits den Datenstrom<br />

an lokale Internet Service Provider (ISP) verteilen. Diese<br />

sinnvolle Kooperation wird in Zeiten des hoch aufgelösten<br />

Bewegtbilds immer wichtiger, denn mit Ultra High Definition<br />

Television (Ultra HDTV) explodiert die Datenmenge förmlich.<br />

Akamai listet deshalb in seinem neuen State-of-the-Internet-<br />

Bericht für das zweite Quartal wieder Länder auf, die die Breitbandvoraussetzungen<br />

für die Nutzung von 4k-Streams erfüllen.<br />

Im Allgemeinen ist dafür eine Bandbreite von zehn bis 20 Mbit/s<br />

nötig. Das Ergebnis: Die Schweiz, die Niederlande und Schweden<br />

bilden die Top-Drei in Europa. Bei ihnen wiesen jeweils<br />

mehr als ein Viertel aller Verbindungen die geforderten<br />

Geschwindigkeiten auf.<br />

Der Spitzenreiter Schweiz erreichte dabei sogar eine 4k-Readiness-Quote<br />

von 33 Prozent, während in Deutschland lediglich<br />

elf Prozent aller Verbindungen die nötige Bandbreite erzielten.<br />

Allerdings reicht die durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit<br />

von 8,9 Mbit/s hierzulande für herkömmliche Broadcast-<br />

Qualität wie sie zum Beispiel der Filmdienst Netzkino benötigt.<br />

Als Akamai-Kunde profitiert der deutsche Online-Anbieter von<br />

einem weltumspannenden Netzwerk mit 150.000 Servern, progressiven<br />

Mediendownloads und Adaptivem Bitrate Streaming<br />

für eine Vielzahl von Player-Plattformen. Die SecureHD-Technologie<br />

von Akamai bietet für die Sicherung von Inhalten und<br />

Zugriffsbeschränkungen auch mehrere Schutzstufen zur<br />

Anpassung an die Anforderungen der Inhalte und Zielgruppen.<br />

Zudem unterstützt die Sicherheitsarchitektur Lösungen verschiedener<br />

DRM-Anbieter.<br />

Nach der IBC, wo die Akamai Intelligent Platform im Fokus der<br />

Präsentationen stand, wurden drei Erweiterungen vorgestellt.<br />

Zu den „Cloudlets“ zählt etwa der Edge Redirector, der bereits<br />

von der Fluggesellschaft EL AL Israel Airlines Ltd. eingesetzt<br />

wird, um 5.000 Adressenumleitungen (Redirects) für Suchmaschinen<br />

zu optimieren. Mit zahlreichen Erweiterungen will auch<br />

Amazon Web Services Geschäftskunden ködern. Branchenbeobachter<br />

rechnen damit, dass AWS bei dieser Expansion nicht<br />

nur zu anderen CDN in Konkurrenz tritt, sondern auch auf Kollisionskurs<br />

mit Microsoft steuert: Windows Azure oder Googles<br />

Compute Engine zielen schließlich ebenfalls auf Infrastructure<br />

as a Service (IaaS) ab und sollen angeblich massiv ausgebaut<br />

werden. Der Wettbewerb, da sind sich viele einig, sorgt dabei<br />

auch für sinkende Preise.<br />

Zugleich eröffnen sich neue Chancen durch Partnerschaften:<br />

Wie bereits berichtet hat Imagine auf der IBC eine Kooperation<br />

mit Microsoft bekannt gegeben, um die nächste Zenium-Generation<br />

für Azure vorzubereiten. Das IBM-Tochterunternehmen<br />

Aspera wiederum hat sich mit EVS und Elemental verbündet,<br />

um HD-Streams aus der Cloud zu ermöglichen. Die Live-Videos<br />

sind vor allem für Sportfans in aller Welt attraktiv: Bei der FIFA<br />

Fußballweltmeisterschaft sahen sich 24 Millionen Unique User<br />

insgesamt 15 Millionen Stunden Sportvideos an. Dieser neue<br />

Fußball-Rekord war auch dadurch möglich, dass von jeder<br />

Begegnung 243 Streams ausgeliefert wurden. Ohne Lösungen<br />

wie Asperas FASP High-Speed Transfer Software wäre es niemals<br />

möglich gewesen, diese Masse an Daten in Echtzeit von<br />

Kontinent zu Kontinent zu übertragen.<br />

❮Michael Stadik<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

39


z BUSINESS / IBC <strong>2014</strong><br />

Ein steter Strom aus IP-Videos<br />

IN DER AV-PRODUKTION IST DIE STREAMING-TECHNOLOGIE HINTER DEN KULISSEN EBENSO AUF DEM VORMARSCH WIE<br />

BEI DER VERTEILUNG DER VIDEOS VIA IP AN DIE ZUSCHAUER UND NUTZER. AUF DER IBC <strong>2014</strong> ZEIGTEN DIE AUSSTELLER<br />

BEISPIELSWEISE DIE ANBINDUNG AN MOBILFUNKNETZE, ERGÄNZUNGEN FÜR KAMERAS ODER UMFASSENDE ALL-IN-<br />

ONE-LÖSUNGEN. DER STREAMING-SPEZIALIST TV1.EU PRÄSENTIERTE DEN EINZIGEN LEGALEN ONLINE TV-REKORDER<br />

IN DEUTSCHLAND. KLAR IST: AUCH BEI DEN ZUSCHAUERN WIRD DER STETE STROM AUS IP-VIDEOS IMMER BELIEBTER.<br />

Noa Wohl von LiveU<br />

›<br />

Die Vielfalt an technischen Szenarien beim Video-Streaming<br />

zu überblicken ist sogar für Profis nicht leicht. „Das ist eine<br />

Herausforderung“, beschreibt etwa Dave Stubenvoll seinen Eindruck<br />

auf der IBC <strong>2014</strong>. Ob diverse globale Einsatzmöglichkeiten,<br />

Encoder, Player, Netzwerke oder Endgeräte – „es gibt so<br />

viele Wege, um Video- und Audio-Daten zu erzeugen, zu bearbeiten,<br />

zu paketieren und zu transportieren, dass einem der<br />

Kopf schwirren kann,“ fügt der CEO von Wowza Media Systems<br />

hinzu. Mit der Streaming Engine hat das US-Unternehmen aus<br />

Colorado daher eine preisgekrönte Serversoftware entwickelt,<br />

die auf dem einfachen Ansatz „build-it-yourself“ basiert.<br />

Auf der diesjährigen Show in Amsterdam zeigte Wowza zum<br />

Beispiel gemeinsam mit dem Kamerahersteller JVC, wie hochwertige<br />

HD-Video-Inhalte einfach und flexibel von überall aus<br />

live gesendet oder online übertragen werden können. Ein viel<br />

gefragter Gesprächspartner am Messestand war auch der<br />

deutsche Product Manager Philipp Angele, den CEO Dave Stubenvoll<br />

als einen seiner wichtigsten Mitarbeiter vorstellte. Mit<br />

dem Aufbau eines Büros in Berlin hat Wowza bereits gezeigt,<br />

wie wichtig der deutschsprachige Markt für das Unternehmen<br />

ist.<br />

Von einem großen Interesse an Lösungen für professionelles<br />

Streaming via Internet Protocol berichtet auch Raymond<br />

Michel Bais, Geschäftsführer Mobile Viewpoint<br />

Thompson, Vice President Marketing and Project Management<br />

bei Zixi. Die Software-Plattform Zixi Edge Points, die aus drei<br />

Hauptmodulen (Feeder, Receiver und Broadcaster) besteht,<br />

ermöglicht den Transport von Daten in verschiedenen Bit-Raten<br />

und Protokollen (zum Beispiel RTMP oder HLS). „Dies ermöglicht<br />

ausgeklügelte Workflows für ENG-Nachrichtenproduktion<br />

oder die Distribution via OTT zu jeder erdenklichen Plattform“,<br />

erläutert Thompson, der in Amsterdam richtig Grund zur Freude<br />

hatte: Als wichtiger Bestandteil des Workflows von Sky News<br />

Arabia hatte das US-Unternehmen aus Waltham einen Anteil<br />

am Gewinn des diesjährigen IBC Innovation Award.<br />

Zudem gab Zixi Partnerschaften mit dem führenden Infrastruktur-Anbieter<br />

Harmonic und VITEC bekannt. Und: „Turner Broadcasting<br />

System wird unsere Lösung bei der Übertragung der<br />

Primary Videos vom Ryder Cup in die Studios in Atlanta nutzen.<br />

Das ist unsere erste Beteiligung an einem Live-Event in dieser<br />

Größenordnung“, berichtet Thompson.<br />

Neue Bahnen schlägt auch der deutsche Streaming-Spezialist<br />

TV1.EU ein: Mit SHIFT.TV stellte das Unternehmen den nach<br />

eigenen Angaben derzeit einzigen legalen online TV-Rekorder in<br />

Deutschland vor. SHIFT.TV ist ein webbasierter Service, der<br />

über das Content Delivery Network (CDN) von TV1.EU ausgeliefert<br />

wird und von jedem PC, Notebook, iPhone/iPad App,<br />

40 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />

Hybrid- und bald auch Smart-TV abgerufen werden kann. Bis<br />

zu 50 Kanäle können parallel aufgenommen werden. Der Cloud-<br />

Rekorder ermöglicht dem Kunden, Programme des deutschen<br />

Fernsehangebots aufzunehmen und entweder als Stream direkt<br />

zu sehen oder per Download zu archivieren. „In der Ära von<br />

Cloud Computing – wer will da noch einen Festplatten-Rekorder<br />

mit Aufnahmekapazitäten für maximal 2 Programme?“ fragt<br />

Michael Westphal, CEO von TV1.EU, eher rhetorisch.<br />

Neben dem neuen Cloud-Recording-Service standen auf der<br />

IBC das gesamte Portfolio an Streaming und Transcoding Services<br />

im Fokus. TV1.EU will vor allem Fernsehsender und Content-Provider<br />

in die Lage versetzen, ihr Material einer immer<br />

fragmentierteren Zielgruppe zur Verfügung zu stellen und die<br />

große Nachfrage nach VoD-Angeboten (Video-on-Demand) zu<br />

beantworten.<br />

Eine Lösung für das Streaming von Live-Inhalten bei Außenaufnahmen<br />

zählte zu den Produktinnovationen, die LiveU auf der<br />

Show in Amsterdam präsentierte. Die Software-Lösung LU-Lite<br />

Series eignet sich für den Mobilfunk-Datentransfer hinter den<br />

Kulissen ebenso wie für die Bearbeitung von Videos und die<br />

Übertragung von Interviews, die etwa mit einer Notebook-<br />

Kamera gemacht wurden. Die Anwendung, die für den mobilen<br />

Einsatz konzipiert wurde, steht in Windows und Mac zur Verfügung.<br />

„Eine Herausforderung ist heutzutage die große Anzahl<br />

von Feeds, die bei Produktionen erzeugt und in den Workflow<br />

integriert werden müssen“, berichtet Noa Wohl, Services Producer<br />

bei LiveU.<br />

Die neue Übertragungseinheit LU 200, die separat getragen<br />

oder auf die Kamera aufgesetzt werden kann, dient daher entweder<br />

als eigenständiger Video Encoder mit Satellitenintegration<br />

oder als mobiler Hotspot für alle IP-Anwendungen mit Einbindung<br />

in die LiveU DataBridge. Auf der IBC wurde auch<br />

bekannt, dass BT Sport sich für das Equipment von LiveU entschieden<br />

hat, um die nach eigenen Angaben erste Flotte Ü-<br />

Wagen für Cellular Newsgathering (CNG) aufzubauen.<br />

Ebenfalls auf Streaming-Lösungen in der Produktion spezialisiert<br />

ist Mobile Viewpoint. Das niederländische Unternehmen<br />

bietet mit W-Link eine Lösung an, die Produktionsfirmen via<br />

Wideband Mini Transponder (WMT) live mit Rundfunksendern<br />

weltweit verbindet. „Bisher war die mobile Bandbreite ein Problem“,<br />

erläutert Michel Bais, Director bei Mobile Viewpoint.<br />

„Aber Dank der Einführung von 4G und H.265 HEVC wird die<br />

Übertragung von HD-Material deutlich einfacher.“ Um das finanzielle<br />

Risiko der Kunden zu minimieren, kündigt Bais an, soll es<br />

mit WMT Blue-Link eine Mietlösung geben. Das Basismodell<br />

kann nur begrenzt Live-Aufnahmen verarbeiten und verfügt<br />

über sechs Modems. Mögliche Inputs sind HD-SDI, HDMI und<br />

CVBS. „Damit hat nun jeder bei Bedarf Zugriff auf einen WMT”<br />

trommelt Michel Bais für das Profi-Angebot.<br />

Die große und weiter wachsende Bedeutung der Streaming-<br />

Technologie verdeutlicht eine aktuelle Analyse des deutschen<br />

Hightech-Verbands BITKOM. Demnach schauen sich die Nutzer<br />

Videos im Internet überwiegend per Stream an. 73 Prozent der<br />

Bundesbürger (gut 40 Millionen Personen ab 14 Jahren) bevorzugen<br />

diesen Verbreitungsweg. Vor allem Videoportale wie You-<br />

Tube, Clipfish oder Vimeo sind bei Internetnutzern beliebt. Fast<br />

die Hälfte der Nutzer (46 Prozent) ruft bereits gesendete Beiträge<br />

und Sendungen in Online-Mediatheken von Fernsehsendern<br />

ab. Mehr als jeder Dritte sieht zumindest hin und wieder das<br />

aktuelle Fernsehprogramm als Livestream über eine Internetverbindung.<br />

„Streaming-Angebote verändern unsere Fernsehgewohnheiten<br />

dauerhaft“, kommentiert denn auch Dr. Christian P.<br />

Illek, Mitglied des BITKOM-Präsidiums. „Per Streaming bestimmen<br />

Verbraucher selbständig, wann und wo sie Filme, Serien<br />

oder Nachrichten sehen möchten.“<br />

Dabei dominiert nach wie vor die Gratiskultur des Internets.<br />

Doch laut BITKOM-Umfrage zahlt bereits fast jeder sechste<br />

WOWZA-Stand mit CEO Dave Stubenvoll und Product Manager Philipp Angele<br />

Nutzer (17 Prozent) für kostenpflichtige Angebote. Entscheidend<br />

für den wirtschaftlichen Erfolg der Anbieter sind daher<br />

Profilösungen für den Kopierschutz. „In der Dach-Region ist es<br />

ausschlaggebend, den Anti-Filmpiraterie-Anforderungen der<br />

Inhalteindustrie zu entsprechen“, berichtet Richard Waldner,<br />

Director Sales Central & Eastern Europe bei Exterity. Das schottische<br />

Unternehmen stellte auf der IBC <strong>2014</strong> einen End-to-End-<br />

Komplettschutz inklusive Hi-Bandwidth Digital Content Protection<br />

v2 (HDCPv2) und Unterstützung von Conditional Access<br />

(CA) vor. Die neuen AvediaStream g44xx TVgateways von Exterity<br />

haben eine platzsparende Größe und können die Streams<br />

von bis zu acht Multiplexer verarbeiten und mit Ingest versehen.<br />

Die Bedeutung von solchen Systemen, so viel ist klar, wird weiter<br />

wachsen. Schließlich entsteht durch Raubkopie allein in der<br />

deutschen Filmindustrie, so Schätzungen, jährlich ein Schaden<br />

von 300 Millionen Euro und mehr.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass das Thema<br />

Online-Video-Streaming und die damit verbundenen Umbrüche<br />

im Film- und Fernsehmarkt auch zunehmend Relevanz auf<br />

Medien- und Broadcast-Kongressen gewinnen. Es war auch ein<br />

zentraler Programmpunkt bei den <strong>MEDIEN</strong>TAGEN MÜNCHEN<br />

<strong>2014</strong> (22. – 24. Oktober).<br />

❮Michael Stadik<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

41


z BUSINESS / IBC <strong>2014</strong><br />

Mike Antonovich, Ateme<br />

Keith Wymbs, Elemental Technologies<br />

Hybride für die Zwischenphase<br />

DAS ENCODING VON VIDEOMATERIAL IST EINE SCHLÜSSELTECHNOLOGIE BEI DER ÜBERTRAGUNG ÜBER DAS INTERNET<br />

PROTOCOL. AUF DER IBC <strong>2014</strong> ZEIGTEN HERSTELLER LÖSUNGEN MIT KOMPRESSIONSVERFAHREN, DIE FÜR DIE ÜBER-<br />

GANGSPHASE ZWISCHEN DEM HEUTIGEN H.264-STANDARD (ADVANCED VIDEO CODING, AVC) UND DEM KOMMENDEN<br />

HIGH EFFICIENCY VIDEO CODING (HEVC) AUSGELEGT UND AUCH SCHON IM FELD ERPROBT SIND. DAS ENCODING SPIELT<br />

INDES NICHT NUR IN DER DISTRIBUTION EINE WICHTIGE ROLLE, SONDERN AUCH BEI DER PRODUKTION. INNOVATIVE<br />

ANSÄTZE SOLLEN ZUM BEISPIEL DIE MÖGLICHKEITEN BEIM DIGITAL SATELLITE NEWSGATHERING ERWEITERN.<br />

›<br />

Für die meisten Aussteller ging es nach der IBC <strong>2014</strong><br />

Schlag auf Schlag weiter. Die Experten von ATEME etwa,<br />

die auf der Show in Amsterdam mit Red Bull, Eutelsat und IDC<br />

das Projekt „Wings to 4k” gezeigt hatten, waren danach sofort<br />

bei den Asian Games in Südkorea intensiv mit den Ergebnissen<br />

von Feldtests und Live-Übertragungen beschäftigt. „Für die terrestrische<br />

Live-Übertragung und Wiederholungen produzierten<br />

die führenden, koreanischen Rundfunksender KBS, SBS und<br />

MBC die Aufnahmen von einigen Wettbewerben in Ultra HD“,<br />

berichtete Mike Antonovich, Senior VP & GM Americas bei ATE-<br />

ME. Der Encoder TITAN des US-Unternehmens, der den neuen<br />

Komprimierungsstandard High Efficiency Video Coding (HEVC)<br />

unterstützt, wurde bei diesem Sportereignis mit bewegten<br />

Motiven vor besondere Herausforderungen gestellt.<br />

„Die Entwicklungsarbeit endet nicht“, sagte Antonovich mit<br />

Blick auf die geplanten Verbesserungen bei der Qualität der<br />

Videos, der effizienten Nutzung von Bandbreiten oder der<br />

Zuverlässigkeit der Encoding-Systeme. Schließlich befindet<br />

sich der Markt noch in der Pionierphase: Wohl erst gegen Ende<br />

des Jahres soll die Produktion von Decoder Chipsets mit HEVC<br />

für TV-Geräte, Set-top-Boxen und andere Endgeräte spürbar<br />

erhöht werden, erwartet der ATEME-Manager. Bekanntlich wurden<br />

bei der NAB <strong>2014</strong> die ersten Anwendungen mit dem Verfahren<br />

vorgestellt, das auch als H.265 bekannt ist und seit<br />

2006 entwickelt wird. Derzeit am weitesten verbreitet ist H.264,<br />

bekannt auch als MPEG4-AVC (Advanced Video Coding).<br />

In der wohl noch einige Jahre dauernden Übergangsphase<br />

unterstützen nun viele Hersteller sowohl H.264 als auch H.265.<br />

Elemental Technologies aus Portland, Oregon, zum Beispiel<br />

stellte auf der IBC die Video-Distributionsplattform Delta vor,<br />

die beide Codecs unterstützt. Zum Funktionsumfang des Systems<br />

zählen zudem Just-in-Time (JIT) Packaging, Origin Services,<br />

Intelligent Caching, die dynamische Werbeeinblendung<br />

und die Verschlüsselung End-to-End. „Die Plattform reduziert<br />

die Komplexität bei der Distribution für Multiscreen und ermöglicht<br />

es, jeglichen Input in jede Form von Output verwandeln<br />

und dabei einen sicheren Videotransport in hoher Qualität zu<br />

erreichen“, hebt Keith Wymbs, Chief Marketing Officer von Elemental<br />

Technologies hervor. Delta wurde auf der IBC nicht nur<br />

als herausragende Lösung mit dem IABM Design & Innovation<br />

Award geehrt, sondern auch als Teil der Feldversuche von Turner<br />

Sports sowie den Wiener Staatsopern mit dem IBC Innovation<br />

Award ausgezeichnet. Sogar der Finalist BBC setzt auf die<br />

Architektur von Elemental Technologies.<br />

42 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />

Katrine Sørum, Appear TV<br />

Stefan Niesen, Envivio<br />

Umfassende Live-Erfahrungen aus Versuchsprojekten kann<br />

auch Envivio vorweisen. Das US-Unternehmen aus San Francisco<br />

präsentierte auf der IBC die neuesten Versionen der Software<br />

Muse und Guru für Kompression und Management von<br />

Videodaten. Die Systeme bewiesen auf der Show ihre Praxistauglichkeit<br />

im Zusammenspiel mit Set-top-Boxen von Sagemcom<br />

und Technicolor sowie TV-Geräten von Samsung bei Live-<br />

Vorführungen mit 10-bit Ultra-HD HEVC. Als neue Funktion hat<br />

der US-Hersteller das Livestream-Switching entwickelt. „Zu fest<br />

gesetzten Zeiten kann nun nahtlos auf verschiedene Videoquellen<br />

zugegriffen und etwa eine Werbeeinblendungen eingefügt<br />

werden“, erklärte Stefan Niesen, Vertriebsdirektoe West, Zentral-<br />

und Nord-Europa von Envivio. Zusammen mit Dolby wurde<br />

in Amsterdam auch die Kombination aus Dolby AC-4 und HEVC<br />

gezeigt. Zudem belieferte Envivio eine Reihe von Messeständen<br />

mit Inhalten in UltraHD HEVC, darunter die Vorführungen von<br />

Irdeto, STMicroelectronics oder Broadcom. Mit der Cloudbasierten<br />

Lösung Nuage präsentierte Envivio ferner ein Komplettsystem<br />

für die Betreiber von Pay-TV.<br />

Auf die Lösung ViBE EM4000 premium HD/SD Encoder von<br />

Thomson Video Networks setzt etwa der Pay-Sender Foxtel in<br />

Australien, der nun seine DTH-Video-Plattform modernisiert<br />

und dazu auch den NetProcessor 9040 Multiplexer und Video<br />

Prozessor, Amethyst sowie das XMS Network Management<br />

System von Thomson einsetzt. Für den ViBE XT1000 Xtream<br />

Transcoder wurde das Unternehmen mit Hauptsitz in Cesson-<br />

Sévigné mit dem IBC <strong>2014</strong> Best of Show Award ausgezeichnet.<br />

Die Lösung ist besonders auf die HD-Anforderungen von OTT-<br />

Diensten, Kabel und Telekommunikationsunternehmen zugeschnitten.<br />

Damit erhält die Unternehmensphilosophie „Behind<br />

Every Screen” von Thomson erste Lorbeeren.<br />

„TV Everywhere” heißt der Slogan, mit dem Imagine Communications<br />

im Bereich der Komplettlösungen für die verschiedenen<br />

Verbreitungswege und Monetarisierungsmöglichkeiten wirbt.<br />

Auf der IBC <strong>2014</strong> stellte das US-Unternehmen einen umfassenden<br />

Ansatz vom Media Ingest über innovative Werbemöglichkeiten<br />

bis zur Abonnentenabrechnung vor. SelenioFlex Live,<br />

das Imagine-Angebot für Live- oder Linear-Multiscreen-Encoding,<br />

basiert in diesem Rahmen auf dem Zenium Workflow<br />

Manager und bietet sich für die Übertragung des herkömmlichen<br />

Fernsehprogramms ebenso an wie für OTT-Services.<br />

Auch das Brot- und Butter-Geschäft mit AVC war ein zentrales<br />

Thema auf der IBC <strong>2014</strong>. Für Digital Satellite Newsgathering<br />

(DSNG) konzipiert sind etwa die beiden neuen Multi-CODEC-<br />

Kompressionslösungen von Adtec Digital in Nashville. Der EN-<br />

30 beispielsweise unterstützt HD/SD AVC und MPEG 2 4:2:0<br />

Encoding, der RD-30 ist ein Integrated Receiver Decoder für<br />

HD MPEG 2/MPEG 4 4:2:0, der auch als Multi-CODEC Decoder/IRD<br />

angeboten wird.<br />

Appear TV aus Norwegen präsentierte erstmals den neuen High<br />

VQ (Video Quality) Encoder für die XC5000 Series Platform. Die<br />

Lösung eignet sich sowohl für Broadcasting als auch OTT- und<br />

Multiscreen-Inhalte. Bei der Distribution von Live-TV entfällt<br />

damit der Einsatz von verschiedenen Encoding-Systemen für<br />

die unterschiedlichen Verbreitungswege. Durch die Integration<br />

in das XC5000-Chassis kann der neue Encoder mit anderen<br />

Modulen direkt vernetzt werden. „Descrambling, Audio Leveling,<br />

Scrambling und Multiplexing sind somit innerhalb einer<br />

Einheit möglich“, sagte Katrine Sørum von Appear TV.<br />

Eine Innovation zeigte auch Harmonic auf der IBC <strong>2014</strong>: Der<br />

neue Ellipse 3202 Contribution Encoder für Digital Satellite<br />

Newsgathering (DSNG) ist das erste Gerät mit einem integrierten<br />

Modulator, der den Standard DVB Carrier ID (DVB-CID) zur<br />

Reduzierung von Interferenzen sowie die Spezifikation DVB-<br />

S2X für verbesserte Leistung unterstützt. Der Enconder verfügt<br />

über alle Standard-Outputs inklusive IP und DVB-ASI, womit<br />

sich die Lösung auch besonders für die Fixed Line Contribution<br />

etwa in Stadien eignet. Nach der IBC landete das Unternehmen<br />

aus San Jose dann einen Coup: Verschiedene Satellitenbetreiber<br />

weltweit entschieden sich für Ellipse 3202, um DVB-CID zu<br />

testen. Die Versuche werden immerhin durch die Satellite Interference<br />

Reduction Group (IRG) organisiert.<br />

❮Michael Stadik<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

43


z BUSINESS / UFA FICTION<br />

VOR GUT EINEM JAHR WURDEN DIE VIER FIKTIONALEN<br />

UFA-PRODUKTIONSUNTERNEHMEN TEAMWORX, UFA<br />

FERNSEHPRODUKTION, PHOENIX FILM UND UFA CINEMA<br />

EINGESTELLT UND STATTDESSEN UFA FICTION UNTER<br />

LEITUNG DES FRÜHEREN TEAMWORX-CHEF NICO HOFMANN<br />

ALS EINE NEUE UNIT AUFGEBAUT. ZUSAMMEN MIT DEN<br />

ZWEI WEITEREN GESCHÄFTSFÜHRERN JOACHIM KOSACK<br />

UND MARKUS BRUNNEMANN STELLTE HOFMANN<br />

AM 29. SEPTEMBER IN BERLIN DAS AKTUELLE<br />

PORTFOLIO DER UFA FICTION IM ANGESAGTEN<br />

Markus Brunnemann, Joachim Kosack, Nico Hofmann (v.l.n.r.)<br />

PROMINENTEN-RESTAURANT GRILL ROYAL VOR.<br />

Von allem etwas<br />

›<br />

Als Leiter der Geschäftsführung hat Nico Hofmann natürlich<br />

erst einmal die Zahlen im Blick. So betonte er gleich am<br />

Anfang seiner Begrüßungsrede, Ufa Fiction sei in Sachen fiktionaler<br />

TV- und Filmproduktion im Wettbewerb mit Studio Hamburg<br />

und Bavaria, gemessen an den Geschäftszahlen, „deutlich<br />

der Marktführer geblieben“. Erfolgsfaktor für Hofmann ist, dass<br />

sich Ufa Fiction „als Anlaufstelle für Talente“ versteht. Man<br />

bemühe sich extrem um die Nachwuchspflege, sei es im Buch-,<br />

im Regie- oder im Schauspielerbereich. „Wir haben uns stark<br />

verjüngt“, erklärte Hofmann. Man stelle mittlerweile nur noch<br />

„unter 25-Jährige“ ein, – das sei kein Scherz! Tatsächlich will<br />

Hofmann mit der Verjüngung wohl gleich drei Fliegen mit einer<br />

Klappe schlagen: Zum einen fließen so neue Ideen und Herzblut<br />

für die Produktion von Filmen ein, zum anderen dürfte sie<br />

gleichzeitig zu günstigen Kosteneffekten führen. Und drittens<br />

ist Verjüngung genau das, was alle TV-Sender von den Produzenten<br />

erwarten. Dabei, so bekannte Hofmann, habe man „eine<br />

mächtige Umstrukturierung“ durchmachen müssen, indem man<br />

verschiedenste Unternehmenskulturen, Persönlichkeiten und<br />

Teams in einer völlig neuen Organisationsform unter einem<br />

Dach neu formiert habe.<br />

Zur Erinnerung: Vor gut zwei Jahren fing Ufa-Chef Wolf Bauer<br />

an, seine Unternehmensgruppe, die als Tochter der RTL Group<br />

zu Bertelsmann gehört, völlig umzukrempeln und in den drei<br />

Units „Show & Factual“, „Serial Drama“ und last but not least<br />

„Fiction“ zu bündeln. „Rationalisierung. Mehr Effizienz mit weniger<br />

Kosten und weniger festem Personal. Man wollte dem digitalen<br />

Wandel Herr werden“, argumentierte Wolf. Wobei aber<br />

sicher das allgemeine Bertelsmann-Ziel im Vordergrund stand,<br />

möglichst schlank und dennoch schlagkräftig im neuen höchst<br />

fragmentierten audiovisuellen Entertainment-Markt zu agieren.<br />

Auch für die Zerschlagung der einzelnen Brands Team-<br />

Worx, Ufa Fernsehproduktion, Phoenix Film und der<br />

noch jungen Ufa Cinema gab es eine schöne Begründung.<br />

In Zukunft soll, wo Ufa drin ist, auch Ufa draufstehen<br />

– der legendäre Brand Ufa soll wieder einzigartig strahlen.<br />

Was wurde dazu in nur einem Jahr erreicht, was bleibt, was<br />

ist neu?In einem ersten Trailer wurde zunächst das Portfolio<br />

präsentiert, das aktuell bis ins nächste Jahr hinein zu sehen<br />

sein wird. Speziell im Bereich „Reihen und Serien“ wird Ufa<br />

Fiction künftig einige Herausforderungen meistern müssen.<br />

Denn die vielfach preisgekrönte Serie „Danni Lowinski“ wurde<br />

mittlerweile von Sat.1 eingestellt. Bei der ZDF-Vorabendserie<br />

„Soko 5113“, die es schon seit 1978 gibt, sind die jungen<br />

Zuschauer zuletzt nach Sat.1 und der Krimialternative Navy CIS<br />

gewechselt. Man habe bereits Verjüngungsstrategien für Soko<br />

5113 entwickelt, die man aber noch mit dem ZDF abstimmen<br />

müsse, war im Grill Royal zu erfahren. Auch die seit vielen Jahren<br />

etablierte ZDF-Krimi-Reihe „Bella Block“ wird es nicht mehr<br />

lange geben, da die Hauptprotagonistin Hannelore Hoger nicht<br />

mehr weiter machen will. Bestehen bleiben aber „Ein starkes<br />

Team“ (ZDF), Soko Leipzig (ZDF) und „Donna Leon“ (ARD).<br />

Auch hat Ufa Fiction im Serienbereich ganz neue Formate in<br />

Petto, etwa die schon gestartete Kinderserie „Binny und der<br />

Geist“ für Disney Channel und die von einem deutsch-amerikanischen<br />

Autorenteam kreierte Event-Serie „Deutschland!“, die<br />

es vielleicht schon im nächsten Jahr auf RTL zu sehen gibt. Es<br />

handelt sich um einen Spionage-Thriller aus dem Deutschland<br />

der 1980er Jahre, als eine nukleare Katastrophe wahrscheinlicher<br />

war, als man damals dachte.<br />

Überhaupt bleibt die von TeamWorx entwickelte Qualitätshandschrift<br />

für die fiktionale Erzählung historisch relevanter Stoffe<br />

von „Der Tunnel“ bis zu „Unsere Mütter, unsere Väter“ offensichtlich<br />

erhalten. Hierzu gehören sicherlich „Bornholmer Straße“,<br />

„Nackt unter Wölfen“ oder auch „Götz von Berlichingen“<br />

und „Grzimek“. Und es wird etliche Movies aus der Ufa Fiction-<br />

44 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


BUSINESS / UFA FICTION z<br />

Schmiede mit unterschiedlichen Farben geben, die sich an den<br />

jeweiligen Sendern und ihren Sendeplätzen orientieren. Beispielsweise:<br />

„Die letzten Millionen“, „Alle unter einer Tanne“,<br />

„Die wilde Kaiserin“, „Winnetous Weiber“, „Beckenbauer“ als<br />

Doku. Maßgeschneidert für einen Sender und einen Sendeplatz,<br />

das war beispielsweise „Die Schlickerfrauen“ für Sat.1:<br />

ein preiswertes fiktionales Event mit gesellschaftlich relevantem<br />

Thema. Zwar geriet es Quoten-mäßig eher zum Achtungserfolg,<br />

brachte Sat.1 aber hohe Aufmerksamkeit in der Meinungselite.<br />

Böse TV-Kritiker zürnten, mit dem Film sei der Konkurs<br />

der Drogeriekette Schlecker zur Klamotte verhunzt. Tatsächlich<br />

aber war die Satire so weit weg von der Realität platziert,<br />

dass es sich eher um ein junges soziales Wohlfühlmärchen<br />

handelte, das bestens mit den vielen eingestreuten<br />

Werbespots harmonierte und Sat.1 deshalb sicher viel Freude<br />

bereitet hat. Freude beim Kinopublikum wird Ufa Fiction mit an<br />

Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im nächsten Jahr mit<br />

der Verfilmung des Hape Kerkeling-Bestsellers „Ich bin dann<br />

mal weg“ erreichen, so dass die Kassen klingen werden. Man<br />

bringt zudem drei weitere Kinofilme an den Start.<br />

Aber all das, was man schon im Portfolio habe, sei nur die Vorund<br />

nicht die Hauptspeise, betonte Ufa Fiction-Geschäftsführer<br />

Markus Brunnemann, der für sein neues Ufa Fiction-Engagement<br />

die von seinem Vater geerbte renommierte Marke Phoenix<br />

Film auf Eis gelegt hat, die zuletzt viele Jahre unterm Ufa-Dach<br />

firmierte. Er beherrscht die leichte serielle Mainstream-Unterhaltung,<br />

wie er viele Jahre mit den ZDF-Vorabendserien „Unser<br />

Charly“ und „Hallo Robbie!“ bewies. Gleichzeitig stammen einige<br />

innovative Serien, wie unter anderem einst „Edel & Starck“<br />

und zuletzt „Danni Lowinski“, von ihm. Mit dem Biopic „Romy“<br />

hat Brunnemann ein wunderschönes Arthouse-Movie geschaffen,<br />

mit dem Mystery-Format „Kill Your Darling“ etwas Neues<br />

für das Web ausprobiert. An diesem Abend im Grill Royal präsentiert<br />

sich Brunnemann indessen mehr von seiner Marketing-<br />

Seite. Er betont Ufa Fiction wolle „den gesamten Markt abbilden“,<br />

wolle alle Genre anbieten und mit allen ins Gespräch<br />

kommen. Ziel sei es, die Benchmarks selber zu setzen, sowohl<br />

erzählerisch als auch produktionstechnisch. Nicht mehr und<br />

nicht weniger habe man sich vorgenommen als „den Markt selber<br />

mit zu gestalten“. Und was ist im Zukunfts-Portfolio drin?<br />

Spektakulär ist natürlich die Hitler-Serie für RTL. Hier plant man<br />

offenbar Hitlers Lügengebäude zu durchleuchten. Da wird aber<br />

wohl noch viel Detailarbeit hinein gesteckt werden müssen. Vor<br />

2016 gibt es die Serie wohl nicht zu sehen. Es soll ja auch<br />

etwas werden, wie Hofmann schon vor einem Jahr angekündigt<br />

hat, was international vermarktbar ist. Auch an dem kommenden<br />

Doku-Drama über Hannelore Kohl wird schon seit Jahren<br />

gestrickt. Neu in Machart und Farbe wird vermutlich „Killing<br />

Berlin“ werden, eine Mini-Krimiserie, die in den 20er Jahren<br />

spielt, als Berlin als amerikanischste Stadt Europas galt. Ende<br />

des 19. Jahrhunderts ist die Miniserie „Charité“ zeitlich angesiedelt,<br />

wo es um den Mythos einer der ältesten Kliniken der<br />

Welt geht, die noch heute in Berlin steht. Verfilmen will Ufa<br />

© MDR<br />

Szene aus „Bornholmer Strasse“<br />

Fiction auch „Die Porsche-Saga: Eine Familiengeschichte des<br />

Automobils“ von den Autoren Stefan Aust und Thomas<br />

Ammann. Hier geht es nicht nur um die Mainstream-Themen<br />

Automobil und Pioniere, sondern auch um die Übernahmeschlacht<br />

zwischen Porsche und VW. Westberlin und die 50er<br />

Jahre, in denen das deutsche Wirtschaftswunderland entsteht,<br />

sollen im Mittelpunkt der 3-teiligen Miniserie „Ku’damm 56“<br />

stehen. An den Niederrhein soll die Verfilmung des Bestsellers<br />

„Wir sind doch Schwestern“ führen, der ein ganzes Jahrhundert<br />

in Deutschland vom Kaiserreich bis zur Loveparade und<br />

der EU aufzeichnet. Pläne über Pläne, die bei Ufa Fiction grassieren.<br />

Aber „eine richtige Linie hat das nicht“, weiß Ufa Fiction-Geschäftsführer<br />

Joachim Kosack. Es ist von allem etwas.<br />

Von seinen Wurzeln her ist Kosack sowohl Theatermann mit<br />

kabarettistischem Einschlag als auch von Anfang an mit den<br />

früher so genannten industriell gefertigten Ufa-Formaten wie<br />

GZSZ oder „Hinter Gittern“ verbunden. In seiner Zeit bei Team-<br />

Worx hatte er unter anderem den großen anspruchsvollen TV-<br />

Event „Die Flucht“ (ARD) mitverantwortet. Bevor Kosack zurück<br />

zur Ufa und Hofmann wechselte, war er zuletzt als Sat.1-<br />

Geschäftsführer verantwortlich. Er ist somit der einzige im Ufa<br />

Fiction-Geschäftsführer-Dreiergestirn, der das Innenleben<br />

eines TV-Senders als eigene Erfahrung kennengelernt hat. Wie<br />

die anderen, so sagt Kosack, liebe er es „über die Genres zu<br />

hüpfen“. Fundament von allem sei eine „extrem starke Mannschaft“.<br />

Die wird bei Ufa Fiction von neun weiteren Produzenten<br />

und Producern geleitet. Noch ist Ufa Fiction weit entfernt<br />

davon im Output Hollywood das Wasser zu reichen. So war<br />

Hollywood-Star George Clooney, der wie man in Berlin weiß<br />

munter das Grill Royal besuchte, an diesem Abend leider nicht<br />

zugegen. Andererseits: Die Zeiten haben sich gewandelt und<br />

wandeln sich. Vermutlich taugen heute weder Hollywood noch<br />

das legendäre, mystifizierte Label Ufa als Vorbild dafür, um<br />

zeitgemäße Fiction zu schaffen. Wie sich die neue Ufa Fiction<br />

bewährt, wird man erst in einigen Jahren wissen.<br />

❮Erika Butzek<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

45


KOMMT ER ODER KOMMT ER NICHT – DER GEMEINSAME TRIMEDIALE<br />

JUGENDKANAL VON ARD UND ZDF FÜR 14-29-JÄHRIGE, DER VIA<br />

FERNSEHEN, RADIO UND INTERNET AUSGESPIELT WERDEN SOLL? WENIGE<br />

STUNDEN BEVOR DIE 16 MINISTERPRÄSIDENTEN DER LÄNDER DAZU IN DER<br />

HAUPTSTADTREGION ENDLICH EINE GRUNDSATZENTSCHEIDUNG FÄLLTEN,<br />

FAND AM 16. OKTOBER IN BERLIN-MITTE DIE 9. <strong>MEDIEN</strong>KONFERENZ DES<br />

GEWERKSCHAFTLICHEN DACHVERBANDES DBB ZUM THEMA „ÖFFENTLICH-<br />

RECHTLICHE UND JUNGES PUBLIKUM“ STATT. DISKUSSIONSTEILNEHMER<br />

WAREN UNTER ANDEREM DER ARD-VORSITZENDE UND NDR-INTENDANT<br />

LUTZ MARMOR SOWIE EX-RTL-CHEF UND HEUTIGER <strong>MEDIEN</strong>BERATER<br />

DasDing.tv Moderatorin Sandra Jozipovic<br />

UND –UNTERNEHMER, PROF. DR. HELMUT THOMA.<br />

TV-Problemzone Jugend<br />

›<br />

In seiner Begrüßungsrede hatte dbb-Bundesvorsitzender<br />

Klaus Dauderstädt die These aufgestellt: „Nur wenn es<br />

gelingt, dauerhaft mehr junge Zuschauer für das Programm zu<br />

gewinnen, ist die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks<br />

gesichert“. Frage aller Fragen aber ist, wie sollen ARD und ZDF<br />

die jungen Zuschauer gewinnen, zumal sie heute viel lieber privates<br />

als öffentlich-rechtliches Fernsehen sehen? Dazu fällt<br />

einem Helmut Thomas‘ Bonmot aus seiner Zeit als RTL-Chef<br />

ein, wonach „der Köder dem Fisch und nicht dem Angler<br />

schmecken muss“. Diese simple Wahrheit ist bis heute Prinzip<br />

für erfolgreiches Fernsehmachen geblieben, das massenhaft<br />

Zuschauer als Quoten einfängt. Bei der dbb-Medienkonferenz<br />

ließ Thoma neue pragmatische Metapher-Weisheiten vom Stapel.<br />

Beispiel: Gibt es digitales Fernsehen? Thoma: „Wenn der<br />

Joghurt mit einem Elektrokarren ins Geschäft gebracht wird,<br />

wird er nicht zu einem Elektro-Joghurt“. „Der Transportweg“, so<br />

Thoma, „gestaltet nicht den Inhalt“. Es ist wurscht, ob ein TV-<br />

Programm via Broadcast- oder Internetwege zum Zuschauer<br />

kommt. Ob es Erfolg haben wird, hängt davon ab, ob der Inhalt<br />

dem Zuschauer schmeckt, egal wie alt er ist. Ergo: „Digitales<br />

Fernsehen gibt es nicht!“ Thoma „hat vollkommen Recht“,<br />

bestätigte Dr. Simone Emmelius, Leiterin von ZDFneo. Digital<br />

sei lediglich die Verbreitungsform: „Die Übersetzung von Bildern<br />

und Tönen in Null und Eins – mehr ist das nicht“. Trotzdem<br />

aber rede man immer noch – auch rund um die Diskussion über<br />

den Jugendkanal – von Digitalfernsehen, „weil es die Ermächtigungsgrundlage<br />

für ARD und ZDF war, weiteres Programm zu<br />

machen“.<br />

So ist in der hiesigen föderalen Medienpolitik ein Durcheinander<br />

entstanden. Vor rund fünf Jahren hatten die 16 Ministerpräsidenten<br />

der Länder das Digital-Konzept von ARD und ZDF mit<br />

insgesamt sechs neuen<br />

Kanälen durchgewinkt.<br />

Die ARD wusste<br />

mit ihren drei neuen<br />

Kanälen wenig anzufangen. Kein Wunder, sie verfügt ja zusätzlich<br />

zu ihrem Hauptprogramm beispielsweise über neun Dritte<br />

Programme und sogar über einen Bildungskanal, der sich seit<br />

Juni dieses Jahres ARD-alpha nennt. Dagegen war das ZDF<br />

über die drei neuen Kanäle hoch erfreut und wollte endlich eine<br />

Sendefamilie bilden. Peu á peu fiel indessen den Medienpolitikern<br />

auf, dass ARD und ZDF die Jugend als Zuschauer abhanden<br />

gekommen ist. Zu dieser Erkenntnis hatte sie auch SWR-<br />

Intendant Peter Boudgoust ein bisschen hingetrieben. Seit langem<br />

schon bastelt der SWR, rund um sein Jugendradio „Das-<br />

Ding“, an einem trimedialen Jugendkanal, wofür man mit dem<br />

E-Lab ein feines voll digitalisiertes Studio aufgebaut hat, „mit<br />

filebasiertem Medienworkflow“. Also preschte Lutz Marmor vor<br />

zwei Jahren in seiner Rolle als „ARD-Sprecher“, wie er sich bei<br />

der dbb-Medienkonferenz nannte, vor, um den Ministerpräsidenten<br />

vorzuschlagen, dass die ARD zugunsten eines gemeinsamen<br />

Jugendkanals mit dem ZDF zwei digitale Kanäle wieder<br />

abgeben wolle. Konkret schlug er vor, aus den bisherigen Digitalkanälen<br />

ZDFneo und Einsfestival (ARD) ein gemeinsames<br />

Programm für jüngere Erwachsene (30-49 Jahre) zu bündeln,<br />

Einsplus und ZDFkultur zu einem Programm für „junge Menschen<br />

(14-29 Jahre)“ zu verschmelzen sowie aus tagesschau24<br />

und ZDFinfo einen gemeinsamen Nachrichtenkanal von<br />

ARD/ZDF zu machen. Auf diese Weise würden dann auch die<br />

45 Millionen Euro jährlich an Ressourcen frei, die man eben für<br />

einen gemeinsamen Jugendkanal verwenden könnte. Mit diesem<br />

Vorschlag war Zoff zwischen ARD und ZDF vorprogrammiert.<br />

Zwar hatte ZDF-Intendant Thomas Bellut den Ministerpräsidenten<br />

längst selber vorgeschlagen, aus Kostengründen<br />

ZDFKultur einzustellen, aber ZDFneo und ZDFinfo wollte er selber<br />

und alleine behalten. Hickhack auch unter den Ministerprä-<br />

46 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


BUSINESS / JUGENDKANAL z<br />

sidenten. Während es vordergründig allein um Überlegungen<br />

zur Verjüngung von ARD/ZDF ohne neue Kostenerhöhung ging,<br />

hatte man in Wirklichkeit natürlich auch standortpolitische Interessen:<br />

Wo wird neues Programm produziert? Wo entstehen<br />

neue Arbeitsplätze? Was kriege ich im Gegenzug dafür, wenn<br />

ich einem Jugendkanal im Land XY zustimme?<br />

Zum Zeitpunkt der dbb-Medienkonferenz war bekannt, dass 13<br />

der 16 Ministerpräsidenten dem Jugendkanal zustimmen wollten<br />

und, dass es nur dann grünes Licht gibt, wenn alle 16 ja<br />

sagen. Quer geschlagen haben die drei unionsgeführten Länder<br />

Bayern, Hessen und Sachsen. Als Grund dafür gab Marcus<br />

Weinberg, familienpolitischer Sprecher der CDU/CSU, an, man<br />

habe den Wunsch, dass es für die Jüngeren unter 30 Jahren<br />

analog zum Kika-Kanal „wieder ein gutes Bildungsangebot<br />

gibt“, „ergänzend“ könne man im Internet andere gute Aktionen<br />

machen. Mag sein, dass der Wunsch davon geleitet ist, dass<br />

der BR bereits den Bildungskanal Alpha-ARD aufgesetzt hat.<br />

Und die Ministerpräsidenten haben sich dann dafür entschieden,<br />

dass es keinen speziellen TV-Jugendkanal, sondern entsprechende<br />

gemeinsame Programme von ARD und ZDF nur im<br />

Internet geben solle. Auch zum Thema Bildungsprogramm hatte<br />

Thoma eine interessante Anekdote auf Lager. Er könne sich<br />

erinnern, dass die Dritten Programme einst alle mit dem<br />

Anspruch gestartet seien, Bildung anzubieten. Nach drei<br />

Wochen sei beim BR ein Anruf eingegangen, der sofort zum<br />

Intendanten weiter geleitet worden sei, nach dem Motto „Unser<br />

Zuschauer ruft an“. „Bildungsprogramm will keiner sehen“,<br />

weiß Thoma. Man müsste „die Leute fesseln oder in irgendeiner<br />

anderen Weise in ihrer Freiheit beinträchtigen“.<br />

Dem widersprach Emmelius vehement. Die Leiterin von ZDFneo<br />

platzte schier vor Stolz, dass ihr Programm, das sich an<br />

Zuschauer im Alter von 20 bis 49 Jahre wendet, in den fünf<br />

Jahren seiner Existenz den Marktanteil von 0,1 Prozent bis<br />

sogar auf 1,5 Prozent gesteigert habe. Das sei ein „großer<br />

Erfolg, wenn man guckt, wie fragmentiert die Landschaft<br />

geworden ist“. Besonders gerne von den Jüngeren seien neu<br />

entwickelte Formate wie „Auf der Flucht“ oder „Der Rassist in<br />

mir“ geguckt worden, weil sie viel Diskussionsstoff angeboten<br />

hätten. „Ein reines Bildungsprogramm beabsichtigen wir mit<br />

Sicherheit nicht“, räumte Marmor ein. Man wolle vielmehr ein<br />

Programm mit Niveau anbieten für die Jugendlichen, die sich<br />

nicht für RTL 2 interessieren. RTL 2 hat bekanntlich viel Erfolg<br />

bei unter 30-Jährigen mit Soaps wie etwa „Berlin – Tag &<br />

Nacht“. Sandra Kothe, Vorsitzende der dbb Jugend, bekam viel<br />

Applaus, als sie forderte „RTL 2 kann nicht alles gewesen sein!“<br />

Sie ist überzeugt, man könne auch Bildungsprogramm spannend<br />

machen. Als Mittel dafür fiel ihr wie auch Dr. Walter Klingler,<br />

Leiter der Abteilung Medienforschung beim SWR, ein, man<br />

müsse die Jugendlichen an der Programmgestaltung partizipieren<br />

lassen. Klingler hob das Feedback, wie es dann ja auch im<br />

Internet möglich ist, als „entscheidend“ hervor wie natürlich<br />

auch Social Media. Marmor hatte referiert, dass die ARD „mitten<br />

in der Gesellschaft“ verankert und „quicklebendig“ sei. Die<br />

Helmut Thoma<br />

Tagesschau erreiche auch bei den unter 30-Jährigen einen<br />

Marktanteil von rund zehn Prozent. Man sei ständig darum<br />

bemüht die Programmqualität zu verbessern. Eine Verjüngung<br />

des Hauptprogramms könne man indessen nur „in kleinen<br />

Schritten, in längerem Zeitraum, mit neuen Stoffen und Darstellern“<br />

angehen. Man wolle das vorhandene Publikum nicht verprellen.<br />

Thoma hatte in seinem Vortrag grundsätzlichere Probleme ausgemacht,<br />

als die Frage danach, wie wichtig ein Jugendkanal<br />

ist. Zunächst brachte er Zahlen. In der Zielgruppe der 14- bis<br />

29-Jährigen hätten ARD und ZDF bislang addiert einen Marktanteil<br />

von 7,6 Prozent. Der läge allein bei RTL 2 bei 9,2 Prozent.<br />

Viel gravierender aber sei, dass ARD/ZDF selbst in der<br />

Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen insgesamt nur einen Marktanteil<br />

von rund 16 Prozent erreichten. Das hieße: Wenn die Privaten<br />

in den öffentlich-rechtlichen Programmen kein echtes<br />

Gegengewicht mehr hätten, dann müssten Konsequenzen aus<br />

dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahre<br />

1994 gezogen werden. Es müssten programmbestimmende<br />

Beiräte für die Kontrolle der Qualität des Fernsehens in<br />

Deutschland eingesetzt werden oder eine andere Lösung<br />

gefunden werden, um das Gleichgewicht im Dualen System<br />

wieder herstellen zu können, weiß Thoma als Jurist. Wobei er<br />

sich darüber erregte, dass hierzulande das Privatfernsehen zu<br />

86 Prozent allein von dem Duopol RTL und ProSiebenSat.1<br />

beherrscht werde, was aber niemanden interessiere, schon gar<br />

nicht die Ministerpräsidenten. Andererseits sei man hierzulande<br />

über die Dominanz von Silvio Berlusconis TV-Imperium empört<br />

gewesen, obwohl das lediglich einen Marktanteil von 40 Prozent<br />

gehabt habe. Dem Jugendkanal von ARD und ZDF<br />

wünschte Thoma „viel Glück!“. Er selber habe mit seinem Projekt<br />

„Jugend-Fenster“ Nix.TV.de, das 40 Studenten auf seinem<br />

Fernsehsender NRW.TV gestalten, festgestellt, dass die<br />

Jugend heute noch „viel heterogener“ aufgestellt ist, als man<br />

ohnehin denkt.<br />

❮Erika Butzek<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

47


z BUSINESS / DOLBY VISION<br />

Bessere Bilder für UHD<br />

Bilderverbesserung mit Dolby Vision-Technik (re.)<br />

ZU DEN BEIDEN MESSEN IBC <strong>2014</strong> IN AMSTERDAM UND<br />

DER IFA <strong>2014</strong> IN BERLIN SPIELTE DAS THEMA ULTRA<br />

HIGH DEFINITION (UHD) EINE WICHTIGE ROLLE.<br />

DISKUTIERT WURDEN HIER AUCH MÖGLICHKEITEN DER<br />

BILDVERBESSERUNG FÜR DAS NEUE ULTRAHOCHAUF-<br />

LÖSENDE FERNSEHEN. DOLBY LABORATORIES NUTZTE<br />

DIE GELEGENHEIT, UM SEIN DARAUF ABZIELENDES<br />

PROJEKT DOLBY VISION VORZUSTELLEN.<br />

›<br />

Ultrahochauflösende Fernseher bestechen mit einem scharfen,<br />

klaren Bild, doch die tatsächliche Bildverbesserung von<br />

UHD gegenüber HD liegt nicht allein in der vierfachen Menge<br />

der Pixel, sondern in der Darstellung eines größeren Farbraums,<br />

dem Wider Color Gamut (WCG), eines größeren Kontrastumfangs,<br />

der High Dynamik Range (HDR), und nicht zuletzt<br />

in einer größeren Helligkeit des Bildschirms. Diese Features<br />

werden jedoch erst in der UHD-Umstellungsphase 2, die frühestens<br />

2017/18 beginnt und vorerst noch standardisiert werden<br />

müssen, eine Rolle spielen. Einer der Vorreiter in der Entwicklung<br />

von HDR-Bildern in Dolby mit seinem Projekt Dolby<br />

Vision, das während der IFA an den Ständen von Philips und<br />

TCL präsentiert wurde und unabhängig von der UHD-Entwicklung<br />

ist. Auch auf der IBC <strong>2014</strong> in Amsterdam stellte Dolby das<br />

Dolby-Vision-Projekt vor.<br />

Zur Ausgangslage. Der aktuelle Fernsehstandard für HDTV<br />

(Rec. ITU-R BT.709) sieht eine maximale Helligkeit (Leuchtdichte)<br />

von 100 cd/m² (auch Nits genannt) vor. Moderne Displays<br />

unterstützen in der Regel nicht mehr als 300 bis 400 Nits. UHD-<br />

Bildschirme der Phase 1 hingegen erreichen maximal 1.000<br />

Nits. Zum Vergleich: Kinofilme erreichen maximal 48 Nits, die<br />

Filmindustrie hätte jedoch gerne 10.000 Nits und einen<br />

Schwarzwert von 0,005 Nits, was einem Kontrastverhältnis von<br />

2.000.000:1 entspricht und im Grunde auch für HDR angestrebt<br />

wird. Das menschliche Auge kann sich gleitend innerhalb<br />

eines Bereichs von 0,000001 Nits (entspricht Sternenlicht) und<br />

100 Mio. Nits (starkem Sonnenlicht) anpassen. In Umgebungen<br />

mit unterschiedlicher Helligkeit erfasst das Auge einen Dynamikumfang<br />

zwischen 177.000 und -0,25 Nits – es kann also<br />

gleichzeitig dunkle Ecken, als auch von Sonnenlicht erleuchtete<br />

Stellen im Detail erkennen.<br />

Im Vorfeld der IFA <strong>2014</strong> erläuterte Roland Vlaicu, Vice President,<br />

Consumer Imaging, Dolby Laboratories, Inc., bei einem<br />

Pressetag die Idee und die Technik hinter Dolby Vision. Dolby<br />

baute ein Protodisplay mit 20.000 Nits und hat Zuschauern Bilder<br />

mit hohem Kontrastumfang in verschiedenen Helligkeitsstufen<br />

gezeigt. Besonders gut kam die Version an, die nur mit Maximalleistung<br />

des Displays anzuzeigen war. „Was vom Zuschauer<br />

als bestes Bild beurteilt wurde, entspricht einer Leuchtdichte,<br />

die 200 mal und einem Kontrast, der 4.000 mal höher liegt als<br />

der heutige Standard“, stellte Vlaicu fest. Womit das für die<br />

Entwicklung von Dolby Vision definiert war.<br />

FARBRAUM<br />

Ebenfalls wichtig: der Farbraum. Bei der Fachveranstaltung<br />

„Von Ultra HD zu UHDTV“ der Deutschen TV-Plattform während<br />

der IFA wurde gerne das Beispiel heran gezogen, dass das Rot<br />

der Londoner Doppeldeckerbusse zur Zeit noch aus dem darstellbaren<br />

Farbraum herausfällt und daher im Fernsehen noch<br />

nie in dem richtigen Rot zu sehen war. Zwar ist der Farbraum,<br />

der alle natürlichen Farben abdeckt als ITU-R BT.2020 bereits<br />

48 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


BUSINESS / DOLBY VISION z<br />

Bilderverbesserung mit Dolby Vision-Technik (re.)<br />

standardisiert, aber es gibt noch keine Displays, die ihn abbilden<br />

können. Die meisten Hersteller von UHD-Fernseher werben<br />

damit, dass ihre Geräte in der Lage sind angelieferte Bilder im<br />

Bereich Farbe und Kontrast nachträglich durch Berechnungen<br />

zu verbessern. Eine Methode, die ihre natürlichen Grenzen hat,<br />

denn Daten, die nicht vorhanden sind, können nicht repliziert<br />

werden. Berechnungen können daher nur Annäherungswerte<br />

erzeugen. Um das Original nicht erraten zu müssen, wird mit<br />

Dolby Vision der umgekehrte Weg gegangen, bei dem Farbraum<br />

und Kontrast wie aufgezeichnet vorhanden bleiben. Um<br />

das zu erreichen, arbeitet Dolby mit Hollywood-Studios zusammen,<br />

die ihre Filme in Dolby Vision mastern. Bei diesen Filmen<br />

wird in den Metadaten ein Algorithmus abgelegt, der bei der<br />

Wiedergabe auf TV-Geräten die jeweils beste Abbildungsleistung<br />

des Geräts errechnet und nutzt.<br />

CHIP FÜR DOLBY VISION<br />

Für Dolby Vision ist ein Chip im Fernseher notwendig, außerdem<br />

muss das Display selbst in der Lage sein, DV abzubilden.<br />

Das werden eher Geräte im High End-Bereich sein. Die ersten<br />

Chips werden im Januar auf den Markt kommen. Die ersten<br />

Dolby Vision-Fernseher werden zunächst in den USA auf den<br />

Markt kommen. Geplant ist, die Signale mit zwölf Bit zu übertragen.<br />

Erste Dolby Vision-Produktionen werden zuerst über<br />

Streaming-Dienste und Spielekonsolen erhältlich sein. Auch<br />

Set-top-boxen sollen entsprechen ausgerüstet werden.<br />

Auf der IBC sprach Dolby mit den Herstellern von Broadcastkameras<br />

Ikegami und Grass Valley, die einen Standard implementiert<br />

haben, der den natürlichen Farbraum und Kontrast<br />

erhält, den Dolby Vision sichtbar macht. „Es wird aber noch<br />

dauern, bis Dolby Vision voller Teil der Broadcast-Infrastruktur<br />

sein wird“, merkt Vlaicu an.<br />

FilmLight verkündete indes zur IBC <strong>2014</strong>, dass sein Color Grading<br />

System Baselight in der Version 4.4 den vollständigen<br />

Support des HDR-Farbraums von Dolby Vision bietet. Am IBC-<br />

Stand von Dolby in Halle 2 zeigte Colourist Shane Ruggieri wie<br />

mit Baselight das erweiterte HDR-Farbspektrum und -Kontrastvermögen<br />

genutzt wird. Seit der ersten Vorstellung von Dolby<br />

Vision auf der NAB <strong>2014</strong> ist Baselight laut FilmLight das einzige<br />

Grading-System, das bislang Dolby Vision komplett unterstützt.<br />

Baselight-Anwender Deluxe nutzt die Technologie bereits beim<br />

Mastering von Serien-und Langformat-Produktionen in seiner<br />

Hollywood-Niederlassung.<br />

DOLBY DISPLAY PROTOTYP<br />

Dolby stellte zur IBC in einer Technologie-Demo auch einen<br />

Dolby Display Prototypen vor, der Dolby Vision unterstützt und<br />

in die ARRI ALEXA XT-Kamera, in FilmLight FLIP und Codex<br />

Vault integriert werden soll. FilmLight FLIP ist ein Echtzeit-Bildprozessor,<br />

der bereits am Set die exakte Bildkontrolle erlaubt.<br />

Die Vault Plattform von Codex ist ein modulares Workflow-System<br />

welches schnelle Übertragungen von Kamera-Daten auf<br />

einen internen Speicher, Metadaten-Management, Transkoding<br />

und Archivierung auf LTO Tapes ermöglicht.<br />

Die Demonstrationen von Dolby Vision zur IBC <strong>2014</strong> und zur<br />

IFA <strong>2014</strong> überzeugten voll und ganz und waren darüber hinaus<br />

noch erstaunlich nachhaltig. Denn nicht nur im direkten Vergleich<br />

haben die Dolby-Vision-Versionen satte Farben, keine<br />

überstrahlten, abgesoffenen oder ausgewaschenen Stellen;<br />

feinste Zeichnungen, etwa von Wolken oder im Schatten, sind<br />

deutlich sichtbar – auch viel später beim normalen Fernsehen<br />

mit HDTV-Bild fällt deutlich auf, was hier eigentlich alles nicht<br />

sichtbar ist – so sehr hat sich die Demonstration ins visuelle<br />

Gedächtnis eingeprägt.<br />

Ein weiterer Schritt bei der Bildverbesserung wird die Quantum<br />

Dot LCD-Technologie sein, die nach Ansicht von Dolby Vice<br />

President Vlaicu die Display-Technologie revolutionieren wird.<br />

Sie sind heller und stromsparender als bisherige LCD-Panels<br />

und professionelle Quantum Dot-Monitore erreichen schon<br />

2.000 Nits. ❮Thomas Steiger<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

49


z PRODUKTION / DOKUMENTARFILM<br />

Neue Doku-Technik von<br />

NICHT ZUM ERSTEN MAL IST WIM WENDERS IN CANNES MIT TOSENDEM BEIFALL UND STEHENDEN<br />

OVATIONEN FÜR SEIN WERK BELOHNT WORDEN. IN DIESEM JAHR GALT DIE BEGEISTERUNG SEINEM<br />

EINDRUCKSVOLLEN NEUEN DOKUMENTARFILM „DAS SALZ DER ERDE“. KINOSTART IN DEUTSCHLAND WAR<br />

AM 30. OKTOBER. IM GESPRÄCH MIT <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> ERKLÄRT WENDERS UNTER ANDEREM, WARUM UND<br />

WIE ER MIT DER „TELEPROMPTER-DUNKELKAMMER“ EINE NEUE DOKU-TECHNIK ENTWICKELT HAT.<br />

›<br />

Wim Wenders steht zur Begrüßung in einem kleinen<br />

Berliner Hinterzimmer, das über dem Kant Kino liegt,<br />

etwas breitbeinig standfest auf dem Boden. Der zierliche<br />

junge Alte, 1945 in Düsseldorf geborene, ist stylish angezogen.<br />

Ocean-blau sein Hemd, auf dem die breiten<br />

Hosenträger, die die weiten Jeans nach oben halten, in<br />

einer helleren Blau-Nuance leuchten. Wenders ist nicht<br />

nur die große lebendige Legende des deutschen Films,<br />

wofür er bei der kommenden Berlinale mit einem goldenen<br />

Bären und einer Hommage geehrt wird. Davor hat er<br />

bereits ungezählte internationale Preise und Ehrungen<br />

erhalten. Als Autorenfilmer ist er immer weitgehend unabhängig<br />

geblieben und ist gleichzeitig vielseitig als Fotograf<br />

und Autor rührig. Mit seinen Spots beispielsweise für Eiscreme<br />

ist er auch in der Werbebranche zu einer renommierten<br />

Größe avanciert. Dabei interessiert sich Wenders<br />

selbstredend nicht nur für 3D („Pina“ Bausch), sondern<br />

alle neuen Filmtechnologien, so dass ihm beispielsweise<br />

Samsung vor zwei Jahren die kreative Leitung eines Wettbewerbs<br />

angetragen hatte, in dem der Filmnachwuchs<br />

ausschließlich mit dem Galaxy Note 2 drehte. Und für<br />

„Das Salz der Erde“ hat Wenders nun sogar selber eine<br />

50 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


PRODUKTION / DOKUMENTARFILM z<br />

Wim Wenders<br />

„Das Salz der Erde“: Sebastião Salgado am Polarkreis<br />

© Juliano Ribeiro Salgado / NFP<br />

Wim Wenders<br />

© Donata Wenders / NFP<br />

neue Doku-Technik gefunden und entwickelt. „Eine Entdeckung,<br />

die aus dem Wunsch heraus entstand“, wie Wenders<br />

erklärt, „nahe an dem Protagonisten und seinen<br />

Geschichten dran zu sein und mich selbst als Interviewer<br />

aus dem Bild zu entfernen“. In der Tat konnte Wenders auf<br />

diese Weise die eher langweilige, in Dokumentationen<br />

aber häufig übliche Interview-Situation durch eine ganz<br />

neue Bilddramaturgie ersetzen, die dann den ganzen Film<br />

beflügelte und aus dem eigentlich<br />

als schlicht geplanten<br />

Dokumentarfilm etwas Besonderes<br />

machte. Worum geht es<br />

in dem Film?<br />

Im Mittelpunkt steht das Leben<br />

und Werk des brasilianischen<br />

Fotografen Sebastião Salgado,<br />

der mit seiner Bildreportage<br />

über die freiwilligen Goldschürfer<br />

in der brasilianischen Mine<br />

„Das Salz der Erde“: Sebastião Salgado bei den Yali in Papua<br />

von Serra Pelada, die sich aus Gier nach Geld mittelalterlichen<br />

Lebens-und Arbeitsbedingungen aussetzen, internationale<br />

Anerkennung als sozialer Fotograf erobert hatte.<br />

30 Jahre lang reiste er rund um den Globus in Krisen- und<br />

Kriegsgebiete, in arme Länder, wo er das Leid der Menschen<br />

und ihre menschenunwürdige Umwelt mit seinen<br />

ausschließlich Schwarz-Weiß-Fotografien dokumentierte.<br />

Unter vielem anderen: Hungersnot in der Sahelzone, Völkermord<br />

in Ruanda,<br />

brennende Ölfelder im<br />

Irak-Krieg. Vor etwa<br />

zehn Jahren stellte<br />

© Juliano Ribeiro Salgado / NFP<br />

Sagado dann fest: „Ich<br />

kann nicht mehr“. Er<br />

hatte so viel Leid in sich<br />

eingesogen, dass er nun<br />

selber seelisch auf der<br />

Kippe stand. Mit seinem<br />

Projekt „Genesis“ sattel-<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

51


z PRODUKTION / DOKUMENTARFILM<br />

Wim Wenders während der Dreharbeiten zu „Das Salz der Erde“<br />

© Sebastião SALGADO / Amazonas images<br />

te er um auf Naturfotografie. Seitdem widmet er sich der<br />

Schönheit unseres Planeten, den Naturparadiesen und<br />

versucht die Ursprünglichkeit des Lebens einzufangen.<br />

Zum Beispiel Menschen im Amazonas, den Papuas, die<br />

immer noch bunte Federn auf ihren Köpfen tragen. Und es<br />

kommt noch eine andere wichtige Dimension seiner<br />

Lebensgeschichte hinzu.<br />

Salgado war als kleiner Junge in einem Paradies aufgewachsen,<br />

zwischen Krokodilen und Kalmaren und tausend<br />

Vögeln auf der Farm seines Vaters, die an den<br />

Regenwald grenzte, wie Wenders erzählt. Als er 50 Jahre<br />

später zurückkam, war das Paradies verschwunden. Es<br />

gab nur noch Dürre, die sich durch die Abholzung des<br />

Regenwaldes eingestellt hatte. Seine Frau Lélia und er<br />

begannen ein Projekt, das ganz klein anfing und sich dann<br />

aber doch als riesig und erfolgreich entpuppte, nämlich<br />

den Regenwald mit zwei Millionen Setzlingen wieder neu<br />

aufzuforsten.<br />

Die Quellen sprudeln heute wieder! „Das ist eine gewaltige<br />

Nachricht“, sagt Wenders, „die Zerstörung kann rückgängig<br />

gemacht werden“. Und so zeichnet „Das Salz der<br />

Erde“ erst vornehmlich in Schwarz-Weiß und dann in Farbe<br />

einen großen Bogen vom Grauen bis zur Hoffnung und<br />

der Erkenntnis, dass Leben sich immer wieder erneuert,<br />

erneuern kann. Ein großes Filmthema, das aber eher<br />

zufällig und durch die beharrliche Auseinandersetzung mit<br />

dem Thema und seinem Protagonisten entstand. „Ich<br />

kann nicht sagen, dass wir von Anfang an ein ganz großes<br />

Thema geplant haben. Ich wollte einen Dokumentarfilm<br />

über einen Fotografen drehen. Dann habe ich allmählich<br />

gemerkt, dass wir ein viel größeres Projekt machen“. Den<br />

Bogen vom beschwerlichen zum paradiesischen Leben<br />

auf der Welt, hat Wenders zusammen mit dem Co-Regisseur<br />

und Sohn von Salgado, Juliano Ribeiro, auch als<br />

Augenweide inszeniert. Wobei man auf eine Fülle von<br />

Archivmaterial zurückgreifen konnte, die dadurch entstan-<br />

52 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


PRODUKTION / DOKUMENTARFILM z<br />

Sebastião Salgado<br />

© Donata Wenders / NFP<br />

den war, dass Juliano Ribeiro seinen Vater viele Jahre auf<br />

seinen Reisen filmisch begleitet hatte.<br />

Weil Wenders am Anfang eine „bescheidene Geschichte“<br />

drehen wollte, fing er an „ganz konventionell“ zu drehen:<br />

„Sebastião Salgado und ich haben am Tisch gesessen<br />

und zusammen in seinen Bildbändern geblättert oder uns<br />

seine Bilder an die Wand gepinnt. Er hat mir Bild für Bild<br />

etwas dazu erzählt.“ Das wurde von zwei Kameras eingefangen.<br />

Zunehmend fiel Wenders auf, dass Salgado „eine<br />

andere Wahrheit“ erzählte, wenn er nur auf sein Foto<br />

schaute und sich an die Situation erinnerte, als wenn er<br />

Wenders sozusagen als Öffentlichkeit direkt anschaute,<br />

um über seine Erinnerungen zu berichten. Daraus folgerte<br />

Wenders: „Blöd, wenn ich immer als Interviewer mit im<br />

Bild bin. Schöner wäre es, wenn man ihn allein mit seinen<br />

Erinnerungen lassen könnte“. Dann ist Wenders „das<br />

duselige Mittel des Teleprompters im Fernsehen“ eingefallen,<br />

mit dem es gelingt, Zuschauer in den Glauben zu halten,<br />

dass das, was von den Moderatoren<br />

erzählt wird, nicht abgelesen, sondern<br />

spontan auswendig kommt. So ist<br />

die Idee entstanden, das Teleprompter-<br />

Prinzip in der Art abzuwandeln, dass<br />

Salgado nicht einen Text sieht, sondern<br />

seine Fotografien. „Damit haben wir den<br />

Teleprompter zweckentfremdet“, freut<br />

sich Wenders: „Anstatt er Texte vorgibt,<br />

haben wir ihn als Mittel benutzt, dass<br />

Salgado seine Erinnerungen frei erzählen<br />

kann, ohne das Gefühl zu haben, in<br />

die Kamera zu schauen und mir und der<br />

Öffentlichkeit etwas mitzuteilen“. An der<br />

Umsetzung der Idee musste man tüfteln.<br />

„Wir haben Salgado in eine Dunkelkammer<br />

gesetzt, wo er nichts anderes als<br />

den leuchtenden Bildschirm mit seinen<br />

Fotografien vor sich hatte. Ich war dann<br />

weg. Die Kamera war weg. Er war alleine<br />

mit seinen Bildern und hat alleine<br />

erzählt“. Dabei sind Salgados Mimik und<br />

Emotionen bei seinen Erzählungen<br />

durch einen halbdurchlässigen Spiegel<br />

von der Kamera eingefangen worden.<br />

Auf diese Weise konnte „etwas ganz<br />

Intimes“ zwischen den Zuschauern und<br />

den Geschichten, die Salgado über seine<br />

Bilder erzählt, entstehen.<br />

Wie aber finanziert man einen Film, der<br />

sich Zeit dafür nimmt, auf Zufälle und<br />

Lernprozesse mit Konzeptveränderungen zu reagieren?<br />

Wenders: „Wir haben den Film mit einem sehr kleinen<br />

Team und mit sehr einfachen Mitteln alleine gemacht. Da<br />

ist keine deutsche Filmförderung drin. Der Film ist in<br />

Frankreich produziert worden mit ein bisschen Förderung,<br />

nicht viel. Ein bisschen Förderung aus Brasilien. Der Film<br />

hat nicht viel gekostet – außer unserer Arbeitszeit“.<br />

Das kleine Team bestand, wenn Wenders drehte, aus<br />

einem Kamera- und einem Ton-Mann, wobei man mit den<br />

verwendeten 2k-Kameras von Canon schon etwas Besseres<br />

als HD nutzte, wie Wenders weiß. Und Juliano hatte<br />

seinen Vater filmisch sogar ganz alleine begleitet. Ist es<br />

nicht wunderbar, dass man heute ambitionierte Filme<br />

dank der neuen digitalen Technik mit relativ wenig Geld<br />

hinkriegen kann? Wenders: „Es ist umgekehrt. Je mehr<br />

Geld man hat, umso weniger darf man wirklich erzählen“.<br />

Aber das ist ein ganz anderes Thema.<br />

❮Erika Butzek<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

53


z DISTRIBUTION / MARKTSTUDIE<br />

Deutlicher<br />

Entwicklungssprung<br />

DIE BROADCAST-WELT IST IM UMBRUCH. TV-SENDER<br />

POSITIONIEREN SICH MIT IHREN ANGEBOTEN FÜR DIE<br />

MULTISCREEN-/MULTIPLATTFORM-ÜBERTRAGUNG. DAS<br />

FÜHRT ZU ERHEBLICHEN MARKTVERSCHIEBUNGEN MIT<br />

BLICK AUF HERSTELLER UND LÖSUNGSANBIETER. EINE<br />

AKTUELLE STUDIE VON IHS TECHNOLOGY ZEIGT DIE<br />

TRENDS AUF UND ERFASST DAMIT IN VERBINDUNG<br />

STEHENDE MARKTDATEN. SO KONSTATIERT MAN UNTER<br />

ANDEREM, DASS SICH DIE WELTWEITEN UMSÄTZE IM<br />

BEREICH <strong>MEDIEN</strong>TRANSPORT-SERVICES IN DEN LETZTEN<br />

SIEBEN JAHREN FAST VERDOPPELT HABEN.<br />

›<br />

2013 erreichten die Investitionen in Produkte und Services<br />

der Medien- und Broadcast-Industrie, laut den IHS-Marktforschern,<br />

rund 78,5 Milliarden US-Dollar. Erwartet wird bis<br />

2017 insgesamt ein jährliches Wachstum von 5,4 Prozent.<br />

Dabei gehen indes die Produkt-Investitionen leicht zurück (auf<br />

rund 40 Mrd. US-Dollar 2017), wohingegen die Service-Investitionen<br />

deutlich ansteigen. Hier wird ein jährliches Wachstum<br />

von 10,6 Prozent erwartet (auf über 56,2 Mrd. US-Dollar in<br />

2017). Die stärksten Umsatzbringer sind auf der Produktseite<br />

Set-top-Box und Konsumerelektronik und auf der Service-Seite<br />

der Signaltransport. Getrieben wird die Entwickung von Produkt-<br />

hin zu Service-Investitionen vom anhaltenden Trend,<br />

Arbeitsbereichen auszulagern und Inhouse-Technik zu reduzieren.<br />

Der Services-Markt ist gleichzeitig im Umbruch. Immer<br />

mehr Cloud-basierte Applikationen werden angeboten. So lauten<br />

einige Kernaussagen einer Marktstudie, die die Analysten<br />

von IHS Technology kürzlich veröffentlicht haben. Maßgeblich<br />

beteiligt daran war die neue Abteilung Professional Video,<br />

geleitet von Tom Morrod. Sie befasst sich mit der Quantifizierung<br />

der Nachfrageseite (Sender, Plattform Operator, Studios,<br />

OTT-Anbieter, Retail) und der Anbieterseite für verschiedene<br />

Marktsegmente, wie Broadcast Equipment, Broadcast Infrastructure,<br />

Media IT- und IP-Anbieter sowie Consumer Equipment.<br />

Auf der Anbieterseite erhebt die IHS-Abteilung neben<br />

den Marktdaten zum Equipment-Verkauf (Kameras, Mischer,<br />

Encoder, STBs etc.) auch solche über Service-Anbieter (Transport,<br />

Storage, Asset Management, Cloud Services etc.). Die<br />

erhobenen Marktdaten basieren auf Interviews mit Sendern,<br />

Medienhäusern, Plattformbetreibern, Produzenten, Studios und<br />

Dienstleistern in allen Medienbereichen.<br />

„In der Vergangenheit haben Rundfunksender in In-house-Infrastrukturen<br />

investiert, um ihren Tagesbetrieb zu sichern. Redundanz<br />

und Skalierbarkeit waren dabei wichtig. Der wettbewerbsintensive<br />

Servicemarkt hat nun dazu geführt, dass die Preise für<br />

Bearbeitung und Speicherung deutlich runter gegangen sind.<br />

Dadurch werden Kosteneinsparungen von bis zu 40 Prozent<br />

möglich“, betont Przemek Bozek, Senior Analyst Professional<br />

Video von IHS Technology. Er leitet die Forschung im Bereich<br />

Transmission Infrastructure and Media Managed Services. Sein<br />

Fokus liegt dabei auf den Übertragungsinfrastrukturen von<br />

Satellit, Kabel und Terrestrik sowie auf den damit verbundenen<br />

Services.<br />

Der globale Markt für Medientransport-Services ist laut IHS-<br />

Studie von 2006 auf 2013 von 8,3 Milliarden US-Dollar auf 16,5<br />

Milliarden US-Dollar gewachsen. Dazu beigetragen haben im<br />

wesentlichen Serviceanbieter in den fünf Bereichen Satellit,<br />

Glasfaser, Content Delivery Network (CDN), Terrestrik sowie<br />

Teleports für Up- und Downlinks in der Medien- und Entertainment-Wirtschaft.<br />

Die traditionellen Service-Anbieter von Satelliten-,<br />

Teleport- und terrestrischen Verbindungen konnten laut<br />

IHS ihre Umsätze etwa verdoppeln, Anbieter von Services in<br />

den Bereichen Glasfaser und Content Delivery Network (CDN)<br />

hingegen konnten sie verdreifachen beziehungsweise versechsfachen.<br />

IHS prognostiziert nun eine jährliche Wachstumsrate<br />

von sechs Prozent in den nächsten vier Jahren für die gesamte<br />

Medientransport-Service-Branche. Getrieben wird das Wachstum<br />

bei den traditionellen Service-Providern im Bereich der<br />

Satelliten, Teleports und terrestrischen Netze durch die Zunahme<br />

an Verbreitungskanälen, die Multicast-Aktivitäten der Sender<br />

und die Vervielfachung der Endgeräte für Medienempfang<br />

und -nutzung. Betreiber von Glasfasernetzen profitieren bei der<br />

Kontribution vom wachsenden Bedarf an Bandbreiten, hoher<br />

Übertragungsgeschwindigkeit und einfachem Feed-Management.<br />

Sie sind hier, laut IHS, gegenüber den Betreibern von<br />

54 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


DISTRIBUTION / MARKTSTUDIE z<br />

Satelliten-Netzwerken im Vorteil. Und CDN-Anbieter<br />

profitieren von der wachsenden Mediennutzungsvielfalt<br />

mit sogenannten Connected Devices, einer zunehmenden<br />

Multiscreen-Akzeptanz. „Die CDNs konnten von<br />

allen untersuchten Service-Provider-Kategorien das<br />

größte Wachstum verzeichnen. Das veränderte<br />

Medien-Nutzungsverhalten der Konsumenten in Richtung<br />

personalisiertes Sehen und Mediennutzung außerhalb<br />

der eigenen vier Wände schlägt sich bei ihnen<br />

besonders stark nieder“, betont Bozek. Allein von 2013<br />

auf <strong>2014</strong> sei der Umsatz beim Medientransport der<br />

CDNs um 11,5 Prozent angestiegen. Ursächlich dafür<br />

seien insbesondere die großen Sportevents Olympische<br />

Winterspielen <strong>2014</strong> und Fußball-Weltmeisterschaft<br />

<strong>2014</strong> gewesen. Akamai habe zur FIFA WM beispielsweise<br />

beim Halbfinalspiel Deutschland gegen<br />

Brasilien einen Traffic-Rekord von 5.8 Tbps verzeichnet.<br />

Die Unsicherheit der Broadcaster über die Zukunft,<br />

so Bozek, habe dazu geführt, dass auch die OTT-<br />

Geschäfte (Over-the-Top TV) bislang stagniert hätten,<br />

nun aber mit der Verfügbarkeit neuer Plattformen und<br />

Applikationen einen deutlichen Entwicklungssprung<br />

erwarten ließen. Der einfachere Zugang zu Services<br />

führe auch dazu, dass sich entsprechende Angebote<br />

leichter monetarisieren ließen und Inhalte leichter auffindbar<br />

würden. „Alle Programmanbieter überlegen derzeit<br />

den teilweisen oder vollständigen Wechsel von Inhouse-Lösungen<br />

hin zu den Angeboten von Managed<br />

Service Providers (MSPs). Die Frage ist nicht mehr ob<br />

sondern wann das passiert“, betont Bozek. Grund<br />

dafür sei eine starke Fokussierung auf das Kerngeschäft Programmproduktion<br />

und Distribution und weg von Server<br />

Management und Bearbeitung der Assets. Zudem könnten<br />

eigene Betriebskosten gesenkt werden indem man die Skaleneffekte<br />

der Service-Provider nutzte. „Große Kostenteile können<br />

von CAPEX (Investionsausgaben) auf OPEX (Betriebskosten)<br />

umgelegt werden. Es ist besser auf die bereits erfolgreich eingesetzten<br />

Werkzeuge von Drittanbietern zu setzen als in etwas<br />

zu investieren, das intern womöglich nicht richtig funktioniert“,<br />

meint Bozek. Im Ergebnis würden bei den Sendern und Inhalte-<br />

Produzenten die Investitionen<br />

in Services zunehmen und<br />

die in Produkte abnehmen.<br />

Die Untersuchung von rund<br />

100 Herstellern hätte ergeben,<br />

dass der Produktabverkauf<br />

zwar leicht nachlasse<br />

aber nicht, wie von manchen<br />

befürchtet, auf extremer Talfahrt<br />

sei. Produktinvestitionen<br />

vermehrt beim Dienstleister, der ausgelagerte Workflows übernimmt.<br />

„Der traditionelle Broadcast-Produktmarkt einschließlich<br />

Equipment für Inhalte-Akquisition und -Management mit Kameras,<br />

Optiken, Mischern, Encodern und Monitoren ist stabil,<br />

obwohl die Firmen, die entsprechende Produkte anbieten, einige<br />

ihrer Abteilungen restrukturieren mussten, um sich auf niedrigere<br />

Margen einzustellen. Das hat bereits zu einigen Übernahmen<br />

und Zusammenschlüssen geführt. Mehr davon sind zu<br />

erwarten“, betont IHS-Analyst Bozek.<br />

IHS sieht eine schnelle Entwicklung Richtung managed und<br />

cloudbasierte Services mit seinen primären und sekundären<br />

Angeboten. Die primären Angebote stammen von Web-Service-<br />

Providern an Inhalte-Anbietern und -Distributoren, die sekundären<br />

Angebote von Mittlern. Das sind Firmen, die eine eigene<br />

Plattform betreiben, die aber auf Servern eines anderen Unternehmens<br />

laufen. In Sachen ultrahochauflösendes Fernsehen<br />

(UHD) prognostiziert IHS, dass die ersten Kanäle mit dem neuen<br />

Standard Ende 2015 und 2016 an den Start gehen werden.<br />

Gleichzeitig würden auf dem Markt ausreichend HEVC-Set-top-<br />

Boxen zur Verfügung stehen, die den Zuschauern die Nutzung<br />

würden weiterhin getätigt, der HD-Angebote ermöglichten. Einen kommerziellen Massenmarkt<br />

allerdings an anderer Stelle –<br />

für UHD erwarten die IHS-Analysten indes erst<br />

Przemek Bozek<br />

statt beim Sender künftig<br />

Umsatzentwicklung in der Medien- und Entertainment-Industrie in Mio. US-Dollar<br />

Umsatzentwicklung bei Medientransport-Services in Mrd. US-Dollar<br />

2021/2022. ❮Eckhard Eckstein<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

55


z EVENT / CINEC<br />

ARRI ALEXA auf der Cinec <strong>2014</strong><br />

Ungebrochene Innovationskraft<br />

Sony F65-Präsentation<br />

VOM 21. BIS 23. SEPTEMBER <strong>2014</strong> GING IM MOC, MÜNCHEN,<br />

DIE 10. CINEC ÜBER DIE BÜHNE. DIE INTERNATIONALE<br />

FACHMESSE FÜR CINE EQUIPMENT UND TECHNOLOGIE<br />

RICHTETE IHREN FOKUS AUF DAS SPANNUNGSFELD<br />

ZWISCHEN DEN TRADITIONELLEN AUFGABEN DER FILM-<br />

TECHNIK UND DEN HERAUSFORDERUNGEN DER DIGITALEN<br />

<strong>MEDIEN</strong>ZUKUNFT. EIN THEMENSCHWERPUNKT WAR 4K.<br />

›<br />

München zählt mit seinen zahlreichen filmtechnischen Betrieben,<br />

der renommierten Hochschule für Film und Fernsehen<br />

(HFF) und den Bavaria-Filmstudios zu den internationalen Zentren<br />

der Filmindustrie. Kein Wunder, dass rund ein Viertel der<br />

180 Aussteller auf der Cinec <strong>2014</strong> aus der bayerischen Landeshauptstadt<br />

und der näheren Umgebung stammten. Darunter<br />

fanden sich weltweit agierende Unternehmen wie ARRI, Dedo<br />

Weigert, Denz, GMF, Movietech, Panther und P+S Technik. Der<br />

Anteil der internationalen Aussteller betrug laut Veranstalter<br />

rund 50 Prozent.<br />

Der thematische Schwerpunkt im Ausstellungsbereich lag eindeutig<br />

bei der 4k-Technik. Alle namhaften Hersteller führen entsprechende<br />

Kameras im Angebot. Zu sehen waren unter anderem<br />

der neue 4k-Camcorder FS7 von Sony, die Red Dragon von<br />

Red Digital, die CION von AJA, die URSA von Blackmagic Design,<br />

Panasonics 4k Varicam 35 und natürlich auch die ALEXA von<br />

ARRI.<br />

Die Cinec <strong>2014</strong> präsentierte sich auch wieder mit einem spannenden<br />

Begleitprogramm. Unter dem Motto „Kreativität in der<br />

digitalen Zeit“ startete schon am 20. September, das gemeinsam<br />

vom Berufsverband Kinematografie (BVG) und der Fernseh-<br />

und Kinotechnischen Gesellschaft (FKTG) organisierte<br />

Kongressprogramm. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die<br />

Bildqualität, so auch am ersten Kongresstag im Arri-Kino. Das<br />

Panel „Qualität bei der Aufnahme“, moderiert von Dr. Michael<br />

Neubauer (BVK) befasste sich unter anderem mit einem Leistungsvergleich<br />

von 4k-Kameras, mit der effizienten Beurteilung<br />

der Bildqualität in Video und Film und mit dem Einfluß von technischen<br />

Neuerungen auf ästhetische Fragen. Vorgestellt wurden<br />

hier auch Arris 65mm Digital Cinema Kamera und eine<br />

Umfrage zu Objektiven bei der Film- und Fernsehaufnahme.<br />

Zudem gab es eine Podiumsdiskussion zur Aufnahmequalität<br />

mit Prof. Franz Kraus, Vorstand ARRI AG, Prof. Dr. Peter C.<br />

Slansky, HFF München, und Prof. Rolf Coulanges, BVK.<br />

Am 21. September ging es im Münchner MOC (Raum K1) um<br />

die Qualität beim Licht, der Maske, dem Ton, der Wiedergabe.<br />

Und der 22. September bot ein umfangreiches Workshop-Programm,<br />

moderiert von Dr. Johannes Steurer, Arri Cine Technik.<br />

Hier ging es um Kamera-Technik, Workflows, Postproduktionswerkzeuge<br />

und Anwenderbeispiele. Flankiert wurde das Workshop-Programm<br />

von Demo-Sessions. Der Tag stand ganz im<br />

Zeichen des „SCENE“-Forschungsprojekts, das die Verknüpfung<br />

und Integration von Filmsequenzen, Videobildern und<br />

Computergrafiken zum Inhalt hat. Auf dem cineCongress wurden<br />

erstmals Ergebnisse des von der EU geförderten Projekts<br />

veröffentlicht. Das auf 36 Monate angelegte Europäische Projekt<br />

ist im Oktober <strong>2014</strong> ausgelaufen. Ziel der Forschung war<br />

der Paradigmenwechsel in der Media-Produktion. Dementsprechend<br />

hochkarätig war die Sprecherliste. Dazu gehörten Wissenschaftler<br />

Ralf Tanger und Frederik Zilly vom Fraunhofer HHI<br />

bzw. IIS, Thorsten Herfet, ehemals Forschungsdirektor bei<br />

Grundig und jetzt unter anderem in ähnlicher Position beim Intel<br />

Visual Computing Institut tätig. Aus den USA und den Walt Disney<br />

Studios kam Howard Lukk nach München ins MOC. Die<br />

UFA schickt Jens Tukiendorf. Aus Belgien reiste Sammy Rogmans<br />

an, Wolfgang Lempp von FilmLight, Rajat Roy (Prime<br />

Focus World) und der Spanier Javier Montesa.<br />

56 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


EVENT / CINEC z<br />

Am 23. September fokussierte<br />

sich der Cinec-Kongress<br />

unter der Moderation<br />

von FKTG-Geschäftsführer<br />

Jürgen Burghardt<br />

auf das Thema „Qualität in<br />

Bearbeitung, Verteilung,<br />

Wiedergabe. Dr. Rainer<br />

Schäfer, Institut für Rundfunktechnik<br />

(IRT) erklärte<br />

UltraHD und 4k-Fernsehen.<br />

Er gab einen Überblick<br />

über den Status der<br />

Standardisierung und der<br />

Nutzung im professionellen<br />

und im Consumer-<br />

Bereich, stellte den möglichen<br />

Mehrwert für einzelne<br />

Faktoren von UltraHD<br />

Staatsministerin Ilse Aigner mit den Gewinnern des Cinec Awards <strong>2014</strong><br />

dar und bewertet diese. Michael Gamböck , Adobe Systems,<br />

berichtete über 4k/UHD in der Postproduktion. Neue Netzinfrastrukturen<br />

für Studio/Produktion stellte Markus Berg, Head of<br />

Network Technologies IRT, vor. „UHD in einer IP basierten<br />

Rundfunkwelt“ hatte Ulrich Grönewald, Cisco, zum Thema und<br />

„Filmarchive im digitalen Zeitalter“ Dr. Siegfried Fößel vom<br />

Fraunhofer IIS. Eine Paneldiskussion mit Prof. Franz Kraus,<br />

Managing Director ARRI, Ernst Feiler, Head of Technology UFA<br />

Serial Drama, Gerd Alfons, Technischer Direktor Bregenzer<br />

Festspiele, befasste sich zudem mit dem Thema „Workflow:<br />

Serie, Drama, Event“.<br />

CINEC AWARDS <strong>2014</strong><br />

Höhepunkt war wieder die Verleihung der Cinec Awards am<br />

Abend des zweiten Messetages im Kaisersaal der Münchner<br />

Residenz, die von der Bayerischen Staatsministerin für Wirtschaft<br />

und Medien, Energie und Technologie, Frau Ilse Aigner,<br />

an die Gewinner überreicht wurden. Die ungebrochene Innovationskraft<br />

der Branche zeigte sich bereits an der Qualität der 43<br />

eingereichten Bewerbungen. Neun davon wurden für ihre Entwicklungsleistungen<br />

ausgezeichnet – sieben mit einem technischen<br />

Award, zwei mit dem Special Award für eine besondere<br />

Idee. Alle zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf geniale Weise<br />

die hochkomplexe Arbeit der Filmschaffenden unterstützen<br />

und erleichtern. Die Preise gingen an:<br />

Panther GmbH (Kategorie: Camera Support/Grip) für PRECISI-<br />

ON LEVELLING TRACK: Ein Schienensystem für Kamerafahrten,<br />

das bei unebenem Untergrund einfach und präzise waagerecht<br />

ausgerichtet werden kann.<br />

ARRI – Arnold & Richter Cinetechnik (Kategorie: Camera<br />

Technology / New Digital Capturing Tools) für ARRI AMIRA<br />

CAMERA SYSTEM: Eine neue elektronische Kamera für die ein-<br />

Mann-Bedienung, die bis zu einer Bildfrequenz von 200 fps<br />

höchste Bildqualität bietet.<br />

AATON-Digital (Kategorie: Other) für CANTAR-X3: Ein Gerät<br />

für die Audio-Aufnahme bei Filmproduktionen auf Speicherkarten<br />

oder per Netzwerkanbindung über Bluetooth und Cloud.<br />

Widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit oder Hitze.<br />

Dedo Weigert Film GmbH (Kategorie: Lighting Engineering)<br />

für COMPLETE RANGE OF FOCUSING LED LIGHTS WITH<br />

ASPHERIC OPTICS: Ein optisches System, das in Verbindung<br />

mit dem parallel entwickelten LED Licht eine besonders präzise<br />

Ausleuchtung der aufzunehmenden Szene ermöglicht.<br />

Vantage (Kategorie: Optics) für VANTAGE ONE: Eine neue<br />

Objektivserie mit Festbrennweiten von 17,5 bis 120 mm und<br />

einer herausragenden Lichtstärke von T1,0.<br />

ARRI – Arnold & Richter Cinetechnik (Kategorie: Optics) für<br />

ARRI/ZEISS MASTER ANAMORPHIC LENSES: Eine Gemeinschaftsentwicklung<br />

der Firmen ARRI und ZEISS. Erstmals wurde<br />

bei Anamorphoten eine Kombination von kompakter Größe,<br />

geringem Gewicht und herausragender optischer Qualität verwirklicht.<br />

Servicevision BIS SLU (Kategorie: Optics) für SCORPIO LENS<br />

ANAMORPHIC 2x: Eine neu entwickelte Serie von Festbrennweiten<br />

nach einem für anamorphotische Optiken neuen Konstruktionsprinzip.<br />

Die früher bei „Cinemascope“-Optiken häufige<br />

Verzeichnung und Aberration wurden vollständig beseitigt.<br />

Die Special Awards gingen an: tectum raum&zeit für NICE<br />

DICE – THE SWISS ARMY KNIFE FOR CAMERAMEN: Filmkameras<br />

müsse n heute mit viel Zubehör bestückt werden wie<br />

LED-Leuchten, Mikrofone, Bildschirme. Erstmals gibt es eine<br />

Box mit allen nötigen Klemmen und Adaptern, die die Arbeit am<br />

Set wesentlich erleichtern. Sowie an: Screen Plane für ULTRA<br />

MACRO 3D SYSTEM: Durch Verzicht auf den sonst bei 3D-Aufnahmen<br />

üblichen Spiegelkasten und die Verwendung nur einer<br />

Kamera ist es gelungen, ein transportables und flexibles Aufnahmesystem<br />

für beeindruckende Ultra-Nahaufnahmen in 3D<br />

zu schaffen.<br />

❮Eckhard Eckstein<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

57


AUF DER DIESJÄHRIGEN MIPCOM <strong>2014</strong> IN CANNES<br />

FEHLTEN DIE GROSSEN THEMEN? GANZ UND GAR NICHT.<br />

4K UND ULTRA HD SPIELTEN DORT EINE WICHTIGE ROLLE.<br />

SELBST AUF DER VORMESSE MIPJUNIOR WURDE<br />

DARÜBER INTENSIV DISKUTIERT.<br />

Das nächste große Ding<br />

›<br />

Die Location für die kleinere auf Kinderprogramme spezialisierte<br />

Vormesse mipjunior fand dieses Mal an einem neuen<br />

Ort statt, dem Palm Beach, einem Casino-Gebäude am Ende<br />

der Bucht von Cannes. Mit der großen Networkingterrasse<br />

direkt am Meer hatte die mipjunior dieses Mal wirklich etwas<br />

von einer Klausur, was aber durchaus als angenehm empfunden<br />

wurde. Es konnte aber nicht das große Manko der Branche<br />

überdecken, das Fehlen von neuen Ideen. Immer ähnliche,<br />

mehr oder weniger originelle, Charaktere, und in Abwandlung<br />

immer wieder die gleichen Geschichten. Was fehlt ist eindeutig<br />

ein neuer Impuls, etwa wie der vor einigen Jahren als 3D die<br />

Animationsindustrie aufrüttelte, mit neuen Bildern und damit<br />

auch mit neuen Geschichten. Dabei zeichnet sich die nächste<br />

große Revolution bereits überdeutlich ab, nicht nur für die Animatoren,<br />

für die Bewegtbild-Industrie insgesamt. So war eine<br />

der Highlights der Präsentationssessions auf der mipjunior die<br />

Session auf der das Peanuts Filmprojekt vorgestellt wurde, das<br />

im kommenden Jahr in die Kinos kommen soll und selbstverständlich<br />

in 3D und in 4k gedreht wird. Der Aufwand ist enorm<br />

für einen Animationsfilm. Das Budget der US-Produktion liegt<br />

bei 100 Millionen US-Dollar und für das Marketing ist noch einmal<br />

der gleiche Betrag angesetzt. Alleine diese Beträge zeigen,<br />

dass 4k zumindest im Moment noch nichts für die breite Masse<br />

ist. Für den Einsatz bei Standardproduktionen ist 4k einfach<br />

noch zu teuer. Auf der mipjunior wurde auch deutlich: 4k<br />

bedeutet keine Revolution in der Visualisierung, wie das bei 3D<br />

der Fall war. Das Bilderlebnis bleibe grundsätzlich das gleiche.<br />

Die Bilder würden einfach nur um ein Vielfaches „satter und<br />

kontrastreicher“, hieß es. Trotzdem war 4k in Cannes ein Top-<br />

Thema, nicht nur bei der mipjunior, sondern auch bei der großen<br />

Schwester mipcom. Und die Erwartungen sind hoch<br />

gesteckt. „Das hat schon sehr viel von einem Hype“, sagte ein<br />

englischer Produzent, der vor allem befürchtet, dass für ihn das<br />

Produzieren einfach viel teurer werden wird. Dass es in der Tat<br />

um den Verkauf der neuen Technologie geht, ist eigentlich klar.<br />

So verwunderte es auch nicht, dass Sony in einer breiten Infosession<br />

im Rahmenprogramm der mipcom, die Stimmung weiter<br />

anheizen wollte. Von deutscher Seite war Garry Davy, der<br />

Programmchef von Sky Deutschland, auf dem Podium vertreten.<br />

Natürlich schaut man bei einem Pay-TV-Sender, der sich<br />

auch über Innovationen am Markt positioniert, die 4k-Entwicklungen<br />

mit besonderem Interesse an. Allerdings<br />

ist vielerorts noch nicht mal der Übergang<br />

Richtung High Definition Television<br />

(HDTV) abgeschlossen. Die Frage, der Davis<br />

geschickt auswich, ist letztlich auch, wie schnell können Abonnenten<br />

davon überzeugt werden, schon wieder in eine völlig<br />

neue Home-Entertainment-Ausstattung zu investieren?<br />

Sony präsentierte live von der mipcom auch ein Webinar zum<br />

Thema „4k-Produktion für ein fesselndes Zuschauererlebnis“.<br />

Produktionsprofis wie Berti Kropak (Kropak Media), Giuliano<br />

Berretta (DBW Communivcations), Victor Lemos (Trator Films)<br />

und Bernhard Hafenscher (Red Bull) diskutierten darüber, welche<br />

Vorteile 4k der Produktion bietet, angefangen bei Dokumentationen,<br />

Nachrichten und Musikvideos bis hin zu Web-TV<br />

und Live-Veranstaltungen. Und SPI International verkündete zur<br />

mipcom, dass man nun in der Lage sei, 4k-Content über IP-<br />

Netzwerke zu streamen und SmartTV-Plattformen mit 4k-Filmen<br />

zu bedienen. Mit der SPI-Technologie lassen sich 4k-Filme<br />

beispielsweise über den FilmBox Live VoD Service via Breitband-Internet<br />

und mobile Netzwerke nutzen. SPI International<br />

ist dabei, mit „4k FunBox“ einen eigenen Ultra-HD-Kanal aufzubauen.<br />

Marcel Fenez, Global Leader Entertainment and Media<br />

bei Price Waterhouse Cooper (PWC) meinte in Cannes indes<br />

„4k ist kein Game Changer“. Es handele sich vielmehr um eine<br />

wichtige Technologie, die einem ganz normalen Evolutionsprozess<br />

folge. Aktuell müssten noch viele Weichen mit Blick auf<br />

Investitionen, Produktionsabläufe, Schnittstellen und Standards<br />

gestellt werden. Von daher sei nur sehr schwer abzuschätzen,<br />

wie schnell sich das Thema 4k am Massenmarkt durchsetzen<br />

würde. „Heute ist es wichtig, dass Sie ein Tablet besitzen, es<br />

muss aber nicht das allerneueste Modell sein. Bei einem Flatscreen<br />

ist das ähnlich: Es muss nicht unbedingt das schärfste<br />

Modell sein“, meinte Fenez.<br />

❮Dieter Brockmeyer<br />

58 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


EVENT / DMEXCO <strong>2014</strong> z<br />

MIT 807 AUSSTELLERN (30 PROZENT<br />

DAVON AUS DEM AUSLAND), 470<br />

REFERENTEN UND EINEM NEUEN<br />

BESUCHERREKORD VON 31.900<br />

FACHBESUCHERN (+21 PROZENT<br />

GEGENÜBER 2013) HAT DIE DMEXCO<br />

<strong>2014</strong> ERNEUT IHREN STELLENWERT<br />

ALS WICHTIGSTE LEISTUNGSSHOW<br />

DER DIGITALWIRTSCHAFT UNTER<br />

BEWEIS STELLEN KÖNNEN.<br />

›<br />

Ganz nach dem diesjährigen Motto „Entering New Dimensions“<br />

sorgte die dmexco <strong>2014</strong> für jede Menge neue Impulse<br />

und Inspirationen, um erfolgreich in die neue Digiconomy<br />

durchzustarten. Wie die Businessmodelle, die dieser neuen<br />

Dimension zugrunde liegen, konkret aussehen können, demonstrierte<br />

die neu geschaffene dmexco World of Experience mit<br />

Google, Twitter und Banbutsu. Trendsetter des Digital Business<br />

erhielten hier erstmals eine eigene, aufmerksamkeitsstarke Erlebniswelt,<br />

um wichtige Trends zu demonstrieren, aber auch um<br />

marketingrelevante Innovationen und Produkte in erlebbaren<br />

Formaten anschaulich und greifbar zu machen. Google zum<br />

Beispiel brachte sein Google Haus auf die dmexco, in dem das<br />

Leben in einer digitalen Welt schon heute für jeden erlebbar<br />

wird. Auf der gesamten dmexco wurde deutlich, dass in Zeiten<br />

des „Internet of Everything“ die fortschreitende Digitalisierung<br />

zunehmend eine neue Dimension erreicht, die für sämtliche<br />

Bereiche von Marketing, Media und Konsumentenkommunikation<br />

von entscheidender Relevanz ist.<br />

Die großen Media-Agentur-Netzwerke der globalen Digitalwirtschaft,<br />

die allesamt auf der dmexco vertreten waren, stehen in<br />

der digitalisierten Welt ebenfalls vor komplett neuen Herausforderungen<br />

und Chancen. Ein beherrschendes Thema stellte aus<br />

Sicht der Media-Agenturen der intelligente Einsatz von Daten<br />

dar. Frische Ansätze für innovative Geschäftsmodelle lieferte<br />

schließlich auch das vollkommen neu entwickelte Konzept der<br />

dmexco Start-Up Village. 30 vielversprechende Jungunternehmen<br />

aus Deutschland, Großbritannien und den USA erhielten<br />

hier erstmals eine eigene Plattform, um sich vor den Key Playern<br />

der Digitalwirtschaft zu zeigen und dabei wertvolle Kontakte<br />

zu Kunden und Geschäftspartnern zu knüpfen.<br />

Laut Veranstalter waren mehr als 80 Prozent der Fachbesucher<br />

mit ihrem Besuch zufrieden, über 90 Prozent würden den<br />

Besuch der dmexco weiterempfehlen. „Der Erfolg der dmexco<br />

<strong>2014</strong> war überwältigend! Gegenüber 2009 hat sich die Ausstellungsfläche<br />

mehr als verdoppelt, die Zahl der Aussteller fast<br />

verdreifacht und die Anzahl der Speaker sogar mehr als vervierfacht.<br />

Die dmexco besetzt damit inzwischen nicht nur in Europa<br />

© dmexco <strong>2014</strong><br />

Wichtigste Leistungsshow<br />

eine bestimmende Position, sondern hat vor allem auch den<br />

US-amerikanischen Markt und mehr und mehr die asiatische<br />

Region überzeugt“, meinte Christian Muche, dmexco Director<br />

Business Development, Strategy & International. Und Frank<br />

Schneider, dmexco Director Marketing, Sales & Operations,<br />

ergänzte: „Weltweit gibt es unseres Wissens nach keine vergleichbare<br />

Show, die diese Vielfalt und Qualität bereithält – und<br />

zudem für die Besucher kostenfrei angeboten wird. Wir freuen<br />

uns, dass wir dem rasanten quantitativen Wachstum, aber auch<br />

den in der Qualität steigenden Ansprüchen der Aussteller und<br />

Besucher, in diesem Jahr mit zahlreichen smarten Neuerungen<br />

und Formaten mehr als gerecht werden konnten – die Weichen<br />

für die kommenden dmexco Jahre im Zeichen der Digiconomy<br />

sind damit schon jetzt erfolgreich gestellt.“ Die dmexco 2015<br />

findet am 16. und 17. September in Köln statt.<br />

Matthias Ehrlich, Präsident BVDW, erklärt: „Als sichtbares und<br />

erlebbares Epizentrum unserer Branche hat die dmexco auch<br />

dieses Jahr wieder globale Themen gesetzt, gezeigt, wo die<br />

Digitale Wirtschaft im Hinblick auf Marketing und Kommunikation<br />

steht, und wichtige Einblicke in und Ausblicke auf die<br />

Zukunft gegeben. Unser Anspruch ist es, mit der dmexco die<br />

Entwicklung unserer Branche von der Spitze aus zukunftsgerichtet<br />

abzubilden und mitzugestalten. Das ist uns mit den<br />

inhaltlich-programmatischen wie auch Formate betreffenden<br />

Erweiterungen hervorragend gelungen. Ich bin mir sicher, dass<br />

von der Innovativität, Kreativität und Leistungskraft, die auf der<br />

dmexco zu erfahren waren, entscheidende Impulse auch in<br />

neue Marktsegmente und Märkte ausgehen.“ Thomas de Buhr<br />

von Twitter meinte: „Die dmexco ist sowohl inhaltlicher Taktgeber<br />

als auch Treffpunkt der digitalen Marketingszene. Darum ist<br />

es wichtig für Twitter, insbesondere zum Beginn unserer Vermarktungsaktivitäten<br />

in Deutschland, hier Flagge zu zeigen.<br />

Unsere Erwartungen wurden übertroffen.“ Gerald Böse, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung Kölnmesse GmbH, zeigte sich mit<br />

dem Messeverlauf ebenfalls sehr zufrieden. „Die dmexco ist in<br />

Europa die zentrale Kommunikationsplattform für die digitale<br />

Wirtschaft“, betonte er.<br />

❮Eckhard Eckstein<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

59


z EVENT / CARTOON FORUM<br />

ZU SEINEM 25. BESTEHEN PRÄSENTIERTE SICH<br />

CARTOON FORUM (23. – 26. SEPTEMBER), DER<br />

FINANZIERUNGSMARKT FÜR EUROPÄISCHE ANIMATIONS-<br />

SERIEN IN TOULOUSE FRISCH WIE IMMER. ZUGLEICH<br />

WURDE DIE VORMACHTSTELLUNG DER FRANZOSEN IM<br />

ANIMATIONSMARKT ERNEUT ÜBERDEUTLICH, ABER AUCH,<br />

DASS ANIMATION NACH WIE VOR EIN FERNSEHGESTÜTZTES<br />

GENRE IST, DAS SICH SCHWER TUT, WEGE AUSSERHALB<br />

EINGEFAHRENER STRUKTUREN ZU FINDEN.<br />

›<br />

Vor 870 Produzenten, Sendervertretern, Einkäufern und Förderern<br />

aus ganz Europa, Indien und den USA, hob Frédérique<br />

Bredin, Präsidentin des nationalen Förderers CNC, den<br />

Stellenwert von Animation für die französische Wirtschaft und<br />

Kultur hervor. Sie verwies darauf, dass die französische Animationswirtschaft<br />

mehr als 5.000 Arbeitsplätze sichere, dass in<br />

Frankreich circa 320 Stunden Animation im Jahr hergestellt würden,<br />

Animation für knapp 40 Prozent aller audiovisuellen Exporte<br />

Frankreichs stehe und der Export von Animation 2013 gar um<br />

sieben Prozent gestiegen sei. Zurück führt sie dies auf die exzellente<br />

Ausbildung in Frankreich, eine üppige Förderung sowie<br />

einen Aktionsplan des damaligen Kulturministers Jack Lang<br />

Ende der 80er Jahre, in dess en Team Bredin damals arbeitete.<br />

Gerade aus Sicht der deutschen Animationsbranche eine frustrierende<br />

Ausgangslage. Dabei ist die deutsche Branche international<br />

durchaus wettbewerbsfähig, weshalb Produzenten aus<br />

Deutschland und den BeNeLux-Ländern ihre Kräfte bündeln<br />

wollen. Eric Goossens vom belgischen Studio Walking the Dog<br />

erklärte, dass Deutschland aufgrund gleich hoher Standards ein<br />

gesuchter Kop roduktionspartner sei. Überdies hätten die drei<br />

Länder das Potential gemeinsam Filme für den Weltmarkt zu<br />

produzieren. „Wir wollen eine langjährige Zusammenarbeit mit<br />

deutschen Firmen über einzelne Projekte hinaus“, sagte er. Um<br />

diese Zusammenarbeit zu fördern, wird in Nähe zu Brüssel und<br />

Köln von Bruno Felix Willes Firma Submarine in Maastricht ein<br />

Animations-Studio gebaut, das Ende des Jahres betriebs bereit<br />

sein wird.<br />

Cartoon Forum <strong>2014</strong> Präsentation<br />

Mangelnde Unterstützung<br />

So sehr sich die deutsche Animationsbranche<br />

bemüht das Beste aus ihrer Lage zu machen, so sehr wurmt sie<br />

die mangelnde Unterstützung von Förderung und Sendern. Jan<br />

Bonath, Leiter der Sektion Animation der Allianz der Produzenten,<br />

meinte dazu: „Möchte man die deutsche Animation stärken,<br />

muss man überlegen, ob man die Sender oder die Förderungen<br />

mit mehr Geld ausstattet. Die Allianz der Produzenten<br />

schlägt zudem ein anderes Modell vor: der Sender erwirbt eine<br />

Lizenz und der Produzent behält alle anderen Rechte zur Auswertung.“<br />

Ein potentiell lukratives<br />

Geschäft, denn der Animationsmarkt<br />

wächst. Für die diesjährige Ausgabe<br />

von Cartoon Forum gab es 50 Prozent<br />

mehr Einreichungen als im vergangenen Jahr. „Das war eine<br />

große Überraschung für uns“, erklärte Marc Vandeweyer, General<br />

Direktor von Cartoon. „Wir konnten die Projekte jedoch nicht<br />

zurück weisen, weshalb wir uns entschlossen haben auch kürzere<br />

Pitches zuzulassen, um mehr Projekte aufnehmen zu können.“<br />

Während die Zahl der Projekte und Akteure steigt, bleibt<br />

offen, ob sich die Zahl der Abspielflächen für Animationsserien<br />

vergrößert, denn wirkliche Game-Changer gibt es nach wie vor<br />

nicht. Netflix hat den Besuch in Toulouse kurzfristig abgesagt<br />

und Amazon Studios sucht vorerst nur Vorschulprogramme.<br />

Dennoch gehen erste Macher andere Wege. Denis Friedman<br />

verzichtet für sein 2013 vorgestelltes Projekt „Urbance“ vorerst<br />

auf einen Sender und setzt neben einem kanadischen Partner<br />

und europäischer Förderung auf Crowdfunding, mit deren Hilfe<br />

134.000 Euro für den Piloten eingesammelt werden sollen.<br />

Auch „Meet the Pugs“ der Berliner Enormfrei, ebenfalls 2013 vorgestellt,<br />

befindet sich abseits eingetretener Pfade auf einem vielversprechenden<br />

Weg. Die Serie soll mit Hilfe von Förderung, privater<br />

Investoren sowie der Unterstützung des Produktionshauses<br />

M.A.R.K. 13 seinen Weg via YouTube zum Publikum finden.<br />

In 25 Jahren Cartoon Forum, wurden 538, das sind 34,3 Prozent,<br />

aller Projekte finanziert. Bei knapp der Hälfte dieser Projekte<br />

liegt der durchschnittliche Minutenpreis bei 5 bis 10.000<br />

Euro. 10.000 bis 15.000 Euro kostet die Minute bei 30 Prozent<br />

der Projekte während die Extreme unter 5.000 Euro und 15.000<br />

bis 20.000 vier beziehungsweise fünf Prozent belegen. Offen<br />

bleiben jedoch zwei Aspekte: welchen Einfluss hatte die Digitalisierung<br />

auf die Minutenpreise – und: wie hoch liegt der Preis<br />

bei den nicht dokumentierten zwölf Prozent. ❮Thomas Steiger<br />

60 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


BRANCHENSPIEGEL<br />

Im Branchenspiegel von <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> können Sie Ihr Unternehmen mit<br />

Kontaktdaten, Dienstleistungen, Produkten und Referenzen präsentieren.<br />

Dazu mailen Sie uns bitte Firmen-Logo 300dpi und<br />

Texte max. 400 Zeichen an: anzeigen@medienbulletin.de<br />

Der Eintrag kostet 150 Euro netto im Monat.<br />

Buchungen unter Tel.: O8131-354761<br />

Einträge und Korrekturen für <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong>, Ausgabe 8.<strong>2014</strong><br />

bitte bis zum 01.11.<strong>2014</strong> angeben.<br />

Folgende Rubriken stehen Ihnen hier zur Verfügung:<br />

HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION: Hard- und Software-<br />

Hersteller- und Entwickler, Vertriebsunternehmen, Consulting-, Planungsund<br />

Ingenieurbüros, Systemhäuser, Integrations- und Installationsbetriebe,<br />

Leasing-Firmen, etc.<br />

PRODUKTION: Produktions- und Postproduktionsdienstleister, Studiound<br />

Außenproduktions-Betriebe, ENG-, SNG- und Ü-Wagen-Dienstleister,<br />

Verleiher, etc.<br />

DISTRIBUTION: Distributionsdienstleister, Kabel- und Satelliten-Provider,<br />

Telekom-Unternehmen, Playout-Center, Plattformbetreiber<br />

(Radio, TV, IPTV, Web-TV, Mobile-TV, Business-TV, Digital Cinema, Digital<br />

Signage, etc.), Serviceanbieter für Streaming, digitale Archive,<br />

Contentmanagement etc.<br />

INHALTEANBIETER: Radio-, TV- und Web-TV/IPTV-Sender,<br />

Rechteinhaber und -händler, etc<br />

AUSBILDUNG › EVENTS: Aus- und Fortbildungsinstitute, Veranstalter<br />

von Seminaren, Messen, Kongressen und anderen Medien-Events,<br />

Branchenorganisationen, Verbände etc.<br />

HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

AF Marcotec GmbH<br />

Wiesenstraße 8<br />

D-64347 Griesheim<br />

Tel.: 06155/88 777 66<br />

Fax: 06155/88 777 55<br />

Email: shop@marcotec-shop.de<br />

Internet: www.marcotec-shop.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. bis Fr. 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

Workshops und Schulungen: nach Absprache<br />

• AF Marcotec Vertrieb: professionelles Audio-,<br />

Video- und Filmequipment für TV Produktionen und<br />

Broadcast sowie Glidecam Schwebesysteme.<br />

• AF Marcotec Planung: Individuell wie Ihre Produktion,<br />

planen wir mit Ihnen gemeinsam ihre Ausstattung vom<br />

kleinsten Rig, zum größten Schnittplatz, einem<br />

kompletten Studio oder Ihrer Eventhalle.<br />

• AF Marcotec Service & Showroom: Beratung,<br />

Service und großer Showroom – mitten in Deutschland<br />

bei Frankfurt am Main. Am Autobahnkreuz der A5 und<br />

A67 in Darmstadt.<br />

• AF Marcotec Vertrauensgarantie: Herstellerunabhängig<br />

seit 1984. Produkte oder Preise nicht<br />

gefunden? Wir freuen uns auf Ihren Anruf.<br />

artec technologies AG<br />

Mühlenstr. 15-18<br />

D-49356 Diepholz<br />

Tel. 05441-5995-0<br />

Fax 05441-5995-70<br />

E Mail: office@artec.de<br />

Internet: www.artec.de<br />

XENTAURIX ® Media & Broadcast Solutions<br />

• TV/Hörfunk Sendenachweis und Mitschnittsystem<br />

• TV- Zuschauerquoten – Analysesoftware<br />

• Cloud-TV mit 24/7 Aufzeichnung als Service<br />

• Mobile-TV mit Catchup Funktion<br />

• TV-Suchmaschine mit sekundengenauer Wiedergabe<br />

artec technologies AG aus der Diepholz/Deutschland entwickelt<br />

und produziert innovative Software- und Systemlösungen für<br />

die Übertragung, Aufzeichnung von TV, Radio, Video, Audio und<br />

deren Metadaten in Netzwerken und Internet. Kunden nutzen<br />

seit über 14 Jahren unsere Produktplattform XENTAURIX®<br />

für Media und Broadcast Anwendungen, die sich durch ihre<br />

modulare Hard-und Softwarearchitektur auszeichnet und<br />

Kunden ein Höchstmaß an Flexibilität, Erweiterbarkeit<br />

und Investitionssicherheit bietet.<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

61


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

BFE Studio und Medien Systeme GmbH<br />

An der Fahrt 1<br />

D-55124 Mainz<br />

www.bfe.tv<br />

Mainz<br />

Tel:. +49 6131/946-0<br />

E-Mail: info@bfe.tv<br />

Wien<br />

Tel: +43 1 60828-0<br />

E-Mail: bfe.wien@bfe.at<br />

Dubai<br />

Tel: +971 504 437 677<br />

E-Mail: info@bfe.tv<br />

Kompetenzen:<br />

• Projektmanagment<br />

• Broadcast-IT<br />

• Entwicklung<br />

• Fertigung<br />

• Service & Training<br />

BFE, ein Unternehmen mit mehr als 40 Jahren Erfahrung in<br />

der Planung und Realisierung komplexer Projekte.<br />

Unsere Kernkompetenzen liegen in der Projektierung und<br />

Realisierung von Studiosystemen, Übertragungswagen sowie<br />

Systemen der Medientechnik.<br />

Die Fachbereiche gliedern sich in Fernsehen-, Hörfunk-,<br />

Broadcast IT und Medientechnik.<br />

Von der Entwicklung und Planung über hausinterne<br />

Fertigungsabteilungen liefern wir kundenspezifische<br />

Lösungen.<br />

Darüber hinaus wird die gesamte KSC Produktlinie<br />

für den Broadcast Bereich im eigenen<br />

Hause entwickelt und produziert.<br />

Black Box Deutschland GmbH<br />

Ludwigstr. 45B<br />

85399 Hallbergmoos<br />

Tel.: 0811/5541-110<br />

Fax: 0811/5541-499<br />

E-Mail: techsupp@black-box.de<br />

Internet: www.black-box.de<br />

Entwicklung, Produktion und Vertrieb von mehr als 10.000<br />

Produktlösungen zur Datenkommunikation:<br />

• KVM Switchen<br />

• KVM Extendern (VGA, DVI) über Kupfer bzw. LWL<br />

• Medien- und Schnittstellenkonverter<br />

• 10/100/1000 Mbps Netzwerk Technologie<br />

• Multimedia und Video<br />

Kostenloser qualifizierter Tech Support am Telefon.<br />

Black Box Network Services ist weltweit eines der grössten<br />

technischen Serviceunternehmen mit Schwerpunkt Design,<br />

Installation und Wartung von Netzwerk Infrastruktur<br />

Systemen. In den Bereichen Datenkommunikation, Netzwerkinstallation<br />

vor Ort und Telefonie unterstützen wir mehr als<br />

175.000 Kunden in 141 Ländern mit 181 Niederlassungen<br />

auf der ganzen Welt.<br />

Mit State-of-the-Art Produktsolutionen für den AV-Bereich<br />

und dem kostenlosen Tech Support am Telefon erarbeiten<br />

wir professionelle Lösungen für das tägliche<br />

Business unserer Kunden.<br />

BMS Europe GmbH<br />

Georg-Ohm-Str. 2<br />

D-65232 Taunusstein<br />

Tel.: +49 6128 7408 200<br />

Fax: +49 6128 7408 229<br />

E-Mail: saleseurope@bms-inc.com<br />

Internet: www.bms-inc.com<br />

BMS Europe GmbH unterstützt Sie in folgenden Bereichen:<br />

• HD/SD Funkstrecken<br />

• Drahtlose Komplettlösungen<br />

• Projektmanagement<br />

• Frequenzmanagement<br />

BMS (Broadcast Microwave Services) bietet Systeme und<br />

Lösungen zur professionellen drahtlosen Videoübertragung -<br />

von ultrakompakten, mobilen Funk-Verbindungen über Aerial<br />

Down-Links bis hin zu komplexen Anlagen zur stadtweiten<br />

Flächenversorgung. Unsere Kunden aus den Bereichen<br />

Broadcast- und Videoindustrie sind große Fernsehanstalten,<br />

Produktionshäuser, deren Dienstleister wie auch Kamera<br />

OEM-Kunden.<br />

BMS gehört zu den führenden Herstellern für COFDM<br />

Übertragungstechnologie, mit eigener Entwicklung und<br />

Fertigung in Deutschland sowie einem weltweiten Serviceund<br />

Vertriebsnetz.<br />

Mit einem umfangreichen Portfolio auf Basis von HF-<br />

Kommunikationssystemen, speziell entwickelt für aktuelle<br />

Berichterstattung, Nachrichtenübertragung, Unterhaltungsindustrie<br />

und Live-Events, liefern wir Videostrecken, Telemetry-<br />

Links, Antennen und Diversity-Technologien, die bereits weltweit<br />

erfolgreich im Einsatz sind. Die HD/SD-Systemlösungen<br />

reichen von 0,4 - 15 GHz, basieren auf dem DVB-T Standard<br />

und entsprechen internationalen Richtlinien und Normen für<br />

Übertragungstechnik.<br />

BMS Europe GmbH, die europäische Niederlassung der BMS<br />

INC. (USA), betreut Kunden und Partner in den EU-Ländern<br />

sowie in Osteuropa, im Mittleren Osten und in Asien.<br />

BMS beschäftigt ca. 30 Mitarbeiter in den Abteilungen<br />

Entwicklung, Fertigung, Vertrieb/Marketing sowie<br />

Administration und Logistik<br />

BPM<br />

Broadcast & Professional Media GmbH<br />

Am Borsigturm 58<br />

D-13507 Berlin<br />

Tel.: 030/91 68 49-10<br />

Fax: 030/91 68 49-25<br />

Obenhauptstraße 15<br />

D-22335 Hamburg<br />

Tel.: 040/557 624-0<br />

Fax: 040/557 624-25<br />

E-Mail: info@bpm-media.de<br />

Internet: www.bpm-media.de<br />

BPM-Vertrieb – erfahrene Vertriebsspezia listen beraten<br />

Sie herstellerunabhängig in allen Fragen zu Broadcast-Videound<br />

Audio-Equipment<br />

BPM-Service – erfahrene Techniker warten und reparieren<br />

Ihr komplettes Broadcast-Video und Audio-Equipment<br />

BPM-Planung – erfahrene Systemspezia listen planen und<br />

realisieren herstellerunabhängig Ihre Visionen<br />

Sony<br />

Panasonic<br />

JVC<br />

Sennheiser<br />

Fujinon<br />

Canon<br />

Thomson<br />

Focus<br />

Sachtler<br />

u.v.m.<br />

62 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

Broadcast Solutions GmbH<br />

Alfred-Nobel-Str. 5<br />

D-55411 Bingen<br />

Tel.: +49 6721 4008-0<br />

Fax: +49 6721 4008-27<br />

E-Mail: info@broadcast-solutions.de<br />

Internet: www.broadcast-solutions.de<br />

Mobile Produktionsmittel: Planung und Fertigung von<br />

Übertragungswagen, DSNG Fahrzeugen, Sonderfahrzeuge<br />

Studio Systeme: Planung und Fertigung von Hörfunk und<br />

Fernsehstudios, Regien, Kontroll-und Bearbeitungsräumen<br />

Produkt Vertrieb: Vertrieb von Produkten aus dem<br />

Bereich Audio, Video, Steuerung, IT, SatCom<br />

Rental: Vermietung von Produkten und Systemen aus dem<br />

Bereich SatCom: Encoder, Modulator, IRD, HPA, FlyAway<br />

Antennen, Zubehör, etc.<br />

Service: kompletter Service für Ü-Wagen und DSNG<br />

Fahrzeuge, kompletter Service für SatCom Systeme<br />

Systemintegration and more… langjährige Erfahrung<br />

hohes Qualitätsniveau, Fertigung im eigenen Haus,<br />

kurze Lieferzeiten, 24 / 7 Service und Support<br />

Vetriebs- und Servicepartner von:<br />

<br />

Cineflex6k<br />

Cineflight GmbH<br />

Bültenkoppel 19<br />

D-25492 Heist<br />

Tel.: +49 4122/927 57 75<br />

E-Mail: film@cineflight.de<br />

Internet: www.cineflight.de<br />

• Helicopter: Eurocopter AS 355 twin<br />

für Tiefst-, Nacht- und Seeflug,<br />

2x Bell 206 JetRanger,<br />

alle Kameras + Relais<br />

• Equipment: Cineflex V14, Cineflex Elite,<br />

Super-G2 / Stab-C, HD Broadcast, LiveU,<br />

Tyler-Mounts, Unimount<br />

Referenzen:<br />

• NDR • RBB • action concept<br />

• ARD • WDR • Airbus<br />

• ZDF • Vattenfall • Volvo<br />

• RTL • Lufthansa • BvB<br />

• arte • Siemens • uvm<br />

Chrosziel GmbH<br />

Klausnerring 6<br />

D-85551 Heimstetten<br />

Tel.: 089/9 01 09 10<br />

Fax: 089/4 47 08 61<br />

E-Mail: info@chrosziel.de<br />

Internet: www.chrosziel.de<br />

Herstellung, Vertrieb und Service:<br />

CHROSZIEL Produkte: Kamerazubehör wie Mattebox,<br />

Leichtstützen, Kameraplatten, manuelle Schärfen- und<br />

Zoom antriebe sowie Funkfernbedienungen DIGI FOX und<br />

ALADIN für Schärfe, Blende u. Zoom. (Die DigFOX<br />

Funkschärfe steuert auch eine Vielzahl von internen Motoren<br />

der Panasonic Kameras) Optische Prüfgeräte wie Kollimator<br />

und Projektor für Kameras und Objektive.<br />

Außerdem kostenlose Prüfung und Service für Canon- und<br />

Fujinon Objektive. Vertrieb von Tiffen Filtern,<br />

Easyrig Körperstativen, Heden Motore und exklusiv für<br />

Europa Abel-IB/E Null Optik und Target Produkte für die<br />

Einstellung des Auflagemaßes der Red One Kamera.<br />

COMO Computer & Motion GmbH<br />

A VITEC COMPANY<br />

Lise-Meitner-Str.15<br />

24223 Schwentinental / Germany<br />

Tel.: +49-(0)4307-8358-0<br />

Fax: +49-(0)4307-8358-99<br />

E-Mail: info@como.com<br />

Internet: www.como.com<br />

Entwicklung, Produktion und Vertrieb<br />

von AUDIO/VIDEO-Lösungen<br />

• Streaming & Delivery<br />

z.B. EZ TV IPTV System<br />

• Management & Archive<br />

z.B. ProxSys PX - Media Server<br />

• Acquisition & Recording<br />

z.B FS-T1001 SxS Recorder<br />

• Conversion, Encoding & Decoding<br />

z.B. Extensor HD Scaler<br />

Grass Valley Germany<br />

Zweigniederlassung der Belden<br />

Electronics GmbH<br />

Brunnenweg 9<br />

D-64331 Weiterstadt<br />

Tel. 06150-104-782<br />

Internet: www.grassvalley.com<br />

Produkt Vertrieb für:<br />

• Kameras<br />

• Kreuzschienen und Modular-Produkte<br />

Multiviewer<br />

• News Produktionssysteme<br />

• Produktionsmischer<br />

• Server und SAN Lösungen<br />

• Slow-Motion Controller<br />

Dienstleistungen & Systemlösungen:<br />

• Media Workflow Application Framework<br />

• News/Sport Production<br />

• Integrated Playout<br />

• Beratung, Schulung und Service<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

63


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

HD-Skycam GmbH<br />

Spiesheimer Weg 28-30<br />

D-55286 Wörrstadt<br />

Tel.: +49 6732 94798-10<br />

Fax: +49 6732 94798-20<br />

E-Mail: info@hd-skycam.tv<br />

www.hd-skycam.tv<br />

• Aerial Filming, weltweit<br />

• Kreiselstabilisierte Kamerasysteme für Hubschrauber,<br />

Auto, Boot, Schiene und Seil<br />

• Shotover-Service-Partner für Europa<br />

• 4 x Cineflex, V 14 HD, 5-Achsen Kreiselstabilisiert<br />

• Fujinon Objektive: HA 4,5 – 59 mm;<br />

HA 7,8 – 172 mm; HA 9,7 – 410 mm<br />

• 1x Shotover K1, 2D und 3 D, 6-Achsen kreiselstabilisiert<br />

• Shotover F1, 6-Achsen kreiselstabilisiert<br />

• Red Epic X Camera<br />

• Arri/Fujinon Alura Zoom 18 – 80 und 45 – 250 mm<br />

Quantel GmbH<br />

Mottmannstr. 4A,<br />

D-53842 Troisdorf<br />

Tel.: 49/2241/498-0<br />

Fax: 49/2241/498-160<br />

Ansprechpartner: Thomas Birner<br />

Director of Sales, Central Europe, Middle East<br />

E-Mail: Thomas.Birner@quantel.com<br />

Internet: http://germany.quantel.co.uk<br />

www.quantel.com<br />

Geschäftsführer: Ian Cooper, Martin Mulligan<br />

eQ: Online-Finishing-System für komplette Endbearbeitung,<br />

SD- u. HD-Formaten in Post- u. TV Produktionen.<br />

iQ: Das Digital Intermediate-System iQ deckt<br />

das gesamte DI-Spektrum ab.<br />

Pablo 3D: Ein non-lineares Farbkorrektur-,<br />

Finishing-System.<br />

Pablo PA: PC Software Tool ermöglicht es,<br />

neben dem Conforming und den vorbereitenden<br />

Arbeiten den kompletten Workflow zu bedienen, auch für<br />

nicht Quantel System-Kunden.<br />

Genetic Engineering: Quantels vernetzte<br />

Infrastrukturlösung!<br />

Enterprise sQ: Quantels serverbasiertes Produktionssystem<br />

ermöglicht Ingest, Editing und Playout sämtlicher Formate<br />

vom User Generated Content bis hin zu HD in dem<br />

gewünschten Format. Die neue Betriebssoftware V 5 unterstützt<br />

auch den kompletten Stereo3D Workflow.<br />

QTube: QTube ermöglicht den direkten Zugriff auf jeden sQ<br />

Server über das weltweite Internet. Die Inhalte können zu<br />

jeder Zeit online bearbeitet werden an allen Orten der Welt,<br />

parallel an verschiedenen Sendebeiträgen.<br />

Riedel Communications GmbH & Co. KG<br />

Uellendahler Straße 353<br />

• D-42109 Wuppertal<br />

Tel.:+ 49 (0) 202 292 - 90<br />

rental-germany@riedel.net<br />

sales-germany@riedel.net<br />

Vermiet- und Vertriebsstandorte:<br />

• Riedel Communications GmbH & Co. KG<br />

Niederlassung Berlin<br />

Ernst-Augustin-Straße 12 • D-12489 Berlin<br />

Tel.:+49 (0) 30 678 261-0<br />

rental-berlin@riedel.net<br />

• Riedel Communications Austria GmbH<br />

Tel.:+43 1 5 23 66 85-0<br />

rental-austria@riedel.net<br />

sales-austria @riedel.net<br />

• Riedel Communications Switzerland AG<br />

Käshaldenstrasse 40<br />

• 8052 Zürich Schweiz<br />

Tel.: +41 (0) 44 307 10 30<br />

switzerland@riedel.net<br />

Vermietung & Vertrieb professioneller<br />

Kommunikationstechnik<br />

• Dry-Hire & Systemverleih<br />

• Digital Matrix Intercom<br />

• Digital Partyline Intercom<br />

• Digital Wireless Intercom<br />

• Professionelle Funktechnik<br />

Vermietung von Wireless Video Systemen<br />

• Drahtlos-Kameratechnik<br />

• Drahtlos-Signalverteilung<br />

Vermietung von LWL/Glasfaser-Systemen<br />

• MediorNet Fiber Optic Network<br />

• MediorNet Compact<br />

• RiLink Global Fiber Network<br />

Riedel-Technik trägt weltweit zum Gelingen internationaler<br />

Top-Events wie etwa der Formel 1 oder den Olympischen<br />

Sommer- und Winterspielen bei. Führende Rundfunkanstalten<br />

und namhafte Theater setzen genauso auf Riedel Technologie<br />

wie zahlreiche kleinere Veranstaltungen.<br />

Die Riedel Communications GmbH & Co. KG entwickelt, fertigt<br />

und vertreibt zukunftsorientierte Echtzeitnetzwerke für Video,<br />

Audio und Kommunikation in Rundfunk-, Event-, Theaterund<br />

Industrie-Anwendungen. Das 1987 gegründete Unternehmen<br />

ge- hört zu den Entwicklungspionieren digitaler Audiomatrix-Systeme<br />

und ist weltweit Technologieführer in der<br />

Systemvernetzung mittels Lichtwellenleiter.<br />

Die Riedel-Gruppe hat ihren Hauptsitz in Wuppertal und<br />

beschäftigt an zehn Standorten in Europa, Australien, Asien<br />

und den USA über 280 Mitarbeiter.<br />

Aktuelle Informationen unter www.riedel.net<br />

sonoVTS GmbH<br />

Kapellenstr. 11<br />

D-85622 Feldkirchen bei München<br />

Tel.: 089/41 96 71-0<br />

Fax: 089/419671-999<br />

E-Mail: contact@sonovts.de<br />

Internet: www.sonovts.de<br />

sono Systembau<br />

Consulting, Planung, Installation und Maintenance<br />

von Broadcast Systemen<br />

sono Rental<br />

Full-Service für TV-Produktionstechnik und Event-Technik<br />

sowie Dry-Hire<br />

sono Vertrieb<br />

Professionelle Broadcast Produkte im Bereich Audio, Video,<br />

Intercom und Broadcast-IT<br />

sono Rental<br />

Axon, AVT, Dolby, Glensound, Harris, Lawo, Lexicon,<br />

Linear Acoustic, Lynx, Mayah, Neumann, Riedel, Schoeps,<br />

Sony, Snell, tc electronic, Tektronix, Wisycom, Yamaha,<br />

Zähl Elektronik-Tontechnik<br />

sono Vertrieb<br />

Linear Acoustic, Wisycom, Yamaha,<br />

Zähl Elektronik-Tontechnik<br />

64 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

Studio Hamburg Media Consult<br />

International (MCI) GmbH<br />

Jenfelder Allee 80<br />

22039 Hamburg<br />

Telefon: +49 40 6688-3384<br />

Fax: +49 40 6688-3636<br />

Am Studio 20<br />

12489 Berlin<br />

E-Mail: info@mci.de<br />

Internet: www.mci.de<br />

Webshop: www.mci-shop.de<br />

Systems<br />

• Weltweit tätiger Generalunternehmer für Broadcast/IT,<br />

Audio-, Video- und Medientechnik Projekte.<br />

• Planung, Integration, Montage, Inbetriebnahme,<br />

Schulung & After-Sales-Service<br />

Consulting<br />

• Ausschreibungserstellung & Projektüberwachung nach HOAI<br />

• Workflow Optimierung & Personalverleih<br />

Products<br />

• Spezialisten für Broadcast/IT - und Kommunikationstechnik<br />

• Sonderlösungen, Beratung, Finanzierung & Vermietung<br />

SCISYS Deutschland GmbH<br />

Borgmannstraße 2<br />

D-44894 Bochum<br />

Tel.: 02 34/92 58-0<br />

Fax: 02 34/92 58-190<br />

E-Mail: info@scisys.de<br />

Internet: www.scisys.de<br />

IT-Systemlösungen für Radio, TV und New Media zur<br />

Integration, Vernetzung und Automation aller Prozesse und<br />

Arbeitsabläufe der Rundfunkproduktion bei professionellen<br />

Rund funkbetreibern. Die Systeme basieren auf den<br />

Produktfami lien dira! ® (Hörfunkautomation),<br />

MediaFabric (wellen- und medienübergreifende Lösungen).<br />

Exakte Umsetzung kundenspezifischer Anforde rungen<br />

durch Customizing. Beratung, Planung, Systemintegration,<br />

Schulung und Wartung.<br />

Hörfunkautomation dira! ® als Standardsystem, individuelle<br />

Systemlösung oder modulare Software sowie Integration<br />

angrenzender Systeme.<br />

Beispiele für MediaFabric-Lösungen sind digitale<br />

Langzeitarchive, Newsroomintegration oder Planung<br />

und Programm-Management.<br />

Videocation GmbH<br />

Münchner Straße 110<br />

D-85774 Unterföhring<br />

Tel.: 089/9 58 23-214<br />

Fax: 089/9 58 23-299<br />

Mobil: 01 51/12 55 66 38<br />

E-Mail: info@videocation.com<br />

Internet: www.videocation.com<br />

Videocation ist Handelshaus und Full-Service-Dienstleister<br />

für Broadcastequipment, professionelle Videotechnik,<br />

klassische und IT-basierte Broadcastsysteme und<br />

Medien technik.<br />

Als Dienstleistungen werden Beratung, Planung, Installation,<br />

Service, Support und Schulungen angeboten.<br />

• Avid<br />

• JVC<br />

• Panasonic<br />

• Sennheiser<br />

• Sony<br />

• Tektronix<br />

Wellen+Nöthen GmbH<br />

Mathias-Brüggen-Str. 65a<br />

D-50829 Köln<br />

Tel.: 02 21/91 56-0<br />

Fax: 02 21/91 56-200<br />

Wellen+Nöthen Niederlassung Berlin<br />

Neue Mälzerei<br />

Friedenstraße 91a<br />

D-10249 Berlin<br />

Tel.: 030/2 88 89-0<br />

Fax: 030/2 88 89-200<br />

E-Mail-Zentral: info@wellen-noethen.de<br />

Internet: www.wellen-noethen.de<br />

• W+N Vertrieb von analoger und digitaler<br />

Medientechnologie für TV-Produktionen, Broadcast,<br />

Eventgestaltung und audiovisuelle Kommunikation<br />

• W+N Systembau – Konzeption herstellerübergreifender<br />

Lösungen, Planung, Installation und Systemintegration<br />

von Produktions- und Eventtechnik. SNG- und<br />

Ü-Wagenherstellung<br />

• W+N Service von Audio- Video- und<br />

Computerhardware, Telefonhotline, Ersatzgeräte-Service<br />

• W+N Rental – Vermietung von TV-Produktions- und<br />

Eventtechnik – Camcorder und VTR s aller<br />

Formate, Kamera regien, Schnittplätze, DVD-Authoring,<br />

High Definition etc..<br />

• W+N Finanzen – Leasingvermittlung, Langzeitmiete<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

65


PRODUKTION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

CBC Cologne Broadcasting Center GmbH<br />

Picassoplatz 1, D-50679 Köln<br />

Tel.: 0221/456-40<br />

Lil-Dagover-Ring 2,<br />

D-82031 München/Grünwald<br />

Tel.: 089/6 41 85-51 80<br />

Schiffbauerdamm 22, D-10117 Berlin<br />

Tel.: 030/24 755-720<br />

Internet: www.cbc.de<br />

• Planung und Realisierung von<br />

TV-Produktions- und Broadcast-Lösungen<br />

• Studioproduktion (Köln und Berlin)<br />

• Postproduktion (über 75 Edit-Suiten)<br />

• Sendeabwicklungen<br />

• SNG (in Köln, München und Berlin)<br />

• Programmverbreitung<br />

• Teleport<br />

• Filebasierte Archivlösungen<br />

• IT-Lösungen<br />

• Media Services<br />

“CBC avancierte seit Gründung 1994 zu einem der führenden<br />

TV-Produktions- und Broadcast-Unternehmen Deutschlands.<br />

An den Standorten Köln, München und Berlin betreut CBC<br />

u. a. die Sender RTL, VOX, Super RTL, RTL II, RTL NITRO, n-tv,<br />

RTL Crime, RTL Living, Passion sowie diverse TV-Produktionsunternehmen.<br />

Darüber hinaus zeichnet CBC für Produktion<br />

und Broadcast der internationalen Fußball-Bundesliga-<br />

Live-Berichterstattung im Auftrag der DFL verantwortlich.<br />

<br />

Cineflex6k<br />

Cineflight GmbH<br />

Bültenkoppel 19<br />

D-25492 Heist<br />

Tel.: +49 4122/927 57 75<br />

E-Mail: film@cineflight.de<br />

Internet: www.cineflight.de<br />

• Helicopter: Eurocopter AS 355 twin<br />

für Tiefst-, Nacht- und Seeflug,<br />

2x Bell 206 JetRanger,<br />

alle Kameras + Relais<br />

• Equipment: Cineflex V14, Cineflex Elite,<br />

Super-G2 / Stab-C, HD Broadcast, LiveU,<br />

Tyler-Mounts, Unimount<br />

Referenzen:<br />

• NDR • RBB • action concept<br />

• ARD • WDR • Airbus<br />

• ZDF • Vattenfall • Volvo<br />

• RTL • Lufthansa • BvB<br />

• arte • Siemens • uvm<br />

Mediatec Switzerland AG<br />

Lindenstrasse 2-4<br />

CH-8604 Volketswil ZH<br />

Tel.: +41 71 388 00 55<br />

Fax: +41 71 388 00 56<br />

info@mediatecgroup.ch<br />

www.mediatecgroup.ch<br />

Broadcast, Display, Event, Installation, Media<br />

• TV- & Video-Produktionen<br />

• Mobile Up-Links (SNG)<br />

• Eventtechnik<br />

• Mobile LED Screen Trucks<br />

• Modulare LED Screens<br />

• Mietservice / Dry and Hire<br />

Mediatec ist einer der größten technischen Dienstleister<br />

Europas in den Bereichen TV-Produktion, mobile & modulare<br />

LED Bildschirme und Eventtechnik.<br />

Von Großbildübertragungen bei Festivals und Kongressen<br />

bis zum „Public Viewing“, von Werbespots bis zu Live-TV-<br />

Produktionen: Mediatec ist der Profi, wenn es darum geht,<br />

digitale Emotionen zu schaffen.<br />

PLAZAMEDIA GmbH<br />

TV & Film Produktion<br />

Münchener Straße 101<br />

D-85737 Ismaning<br />

Tel.: +49 (0)89 99 633- 0<br />

Fax: +49 (0)89 99 633 6990<br />

E-Mail: info@plazamedia.de<br />

Internet: www.plazamedia.de<br />

• Innenproduktion: Broadcast Operations,<br />

(Hauptschaltraum, SAW, Studioproduktion,<br />

Zentrale Grafik) Media Production<br />

(Content Management, Neue Medien, Postproduktion)<br />

• Außenproduktion:TV- und Filmproduktion,<br />

Übertragungstechnik, Spezial-Kamera-Systeme,<br />

Sportstättenberatung<br />

• Technologie: Engineering und Support<br />

Etablierter Full-Service-Dienstleister für TV und Neue Medien<br />

und einer der führenden Sport-TV-Produzenten im deutschsprachigen<br />

Raum. Das Unternehmen produziert im Auftrag von<br />

TV-Sendern sowie Rechteinhabern unter anderem nationalen<br />

und internationalen Fußball, Basketball, Boxen, Formel 1<br />

sowie Europa- und Weltmeisterschaften diverser Sportarten.<br />

Kunden: Sky, Constantin Sport Medien/LIGA total!,<br />

SPORT1 u.v.m.<br />

STUDIO BERLIN ADLERSHOF (SBA)<br />

GmbH<br />

Am Studio 20<br />

D-12489 Berlin<br />

Berlin Tel.: +49 [0]30 6704 5500<br />

Fax: +49 [0]30 6704 5505<br />

Hamburg Tel.: +49 [0]40 6688 2221<br />

Fax: +49 [0]40 6688 3299<br />

E-Mail: produktionsservice@<br />

studio-berlin.de<br />

Internet: www.studio-berlin.de<br />

Ateliers: 10 Studios in Berlin Adlershof<br />

2x 2.400m 2 , 1x 1.800 m 2 , 1x 1.400m 2 ,<br />

1x 970m 2 , 5x 635m 2<br />

Übertragunswagen: 24 [2x SSL] Kamera-Ü-Wagen<br />

Ü 6 HDTV 20 [1x SSL] Kamera-Ü-Wagen Ü 5 digital<br />

15 [1x SSL] Kamera-Ü-Wagen Ü 4 HDTV<br />

7 [1x SSL] Kamera-Ü-Wagen Ü 1 digital Schnittmobil (digital)<br />

Super-Slomo LDK 8300/6200/23MKII/23<br />

Drahtlos Bildübertragungssystem GV<br />

Postproduktion: analog und digital<br />

Technischer Dienstleister für Studioproduktionen und<br />

Aussenübertragungen [Live-Sendungen oder<br />

Vorproduktionen] bei Sport-, Show-, Musik- und Event-<br />

Ereignissen und seriellen Produktionen<br />

Unsere Kunden:<br />

Öffentlich-rechtliche und private Fernsehanstalten aus dem<br />

In- und Ausland, Film & TV-Produktionen, Event-Agenturen<br />

WestCom Media Group<br />

Westfalendamm 87<br />

D-44141 Dortmund<br />

Tel.: 02 31/94 37-100<br />

Fax: 02 31/94 37-130<br />

E-Mail: geschaeftsleitung@westcom.de<br />

Internet: www.westcom.de<br />

• Informations- und Unterhaltungsformate<br />

als Komplett sendungen<br />

• Magazinbeiträge, Dokumentationen und Reportagen<br />

• Neuentwicklung und Realisierung von TV-Konzepten<br />

• Staffelproduktionen, Live-Sendungen,<br />

• Werbespots • Imagefilme<br />

• Multimedialösungen • Studioschaltgespräche<br />

FullService Mediendienstleister mit einem der modernsten<br />

TV-Studios Deutschlands. Referenzen:<br />

• Sat.1 • RTL<br />

• N24 • ProSieben<br />

• ARD • ZDF<br />

• WDR • MDR<br />

• DSF • DW<br />

66 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


DISTRIBUTION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

MEDIA BROADCAST GmbH<br />

Joseph-Schumpeter-Allee 17<br />

53227 Bonn<br />

Tel.: 0228 5505 5013<br />

E-Mail: info@media-broadcast.com<br />

www.media-broadcast.com<br />

Occasional Broadcast Services<br />

Tel.: 01803 32 42 00 (kostenfrei)<br />

booking@media-broadcast.com<br />

Zuverlässige Dienstleistungen für die<br />

Broadcast-und Medienbranche<br />

• Event-Broadcasting: SD/HD-Produktion<br />

und Übertragung via SNG, Glasfaser,<br />

Richtfunk und Internet; TK-Services<br />

• Satellite Services: DVB-S-Plattformen,<br />

Up/Downlink, Teleport, Raumsegment<br />

• Terrestrische Netze: DVB-T, DAB+, LMK<br />

• BROADCAST NGN: IP-basiertes Glasfasernetz<br />

mit internationalen Gateways<br />

Media Services: Europaweites CDN,<br />

Play-out, Streaming Services, IPTV<br />

Mehr als 750 Kunden (öffentl.-rechtl. und priv. Rundfunk,<br />

Produktionsfirmen, Eventveranstalter u.v.a.)<br />

vertrauen auf die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit<br />

von MEDIA BROADCAST.<br />

900 Mitarbeiter in ganz Deutschland garantieren<br />

Kundennähe und erstklassigen Service.<br />

SES Platform Services GmbH<br />

Postfach 11 27<br />

85765 Unterföhring<br />

Telefon: 089 1896 3644<br />

Fax: 089 1896 3639<br />

E-Mail: info@ses-ps.com<br />

Internet: www.ses-ps.com<br />

• Content Management: Ingest, Transcoding,<br />

Digitale Archivierung, Media Asset Management<br />

• Playout: Compact, Basic/Pro, Remote<br />

• Encryption: Conditional Access, Simulcrypt, DRM<br />

• Broadcast: Digital Uplink TV, Radio, Daten,<br />

Satellitenkapazität<br />

• Internet: IEncoding, Streaming, Content Delivery<br />

Network, HbbTV Application Development<br />

SES Platform Services ist ein Unternehmen des Satellitenbetreibers<br />

SES und betreibt in Unterföhring bei München eines<br />

der modernsten Sendezentren Europas. SES Platform Services<br />

versteht sich als technischer Dienstleister für Broadcaster und<br />

Produktionshäuser und bietet ein umfassendes Spektrum an<br />

Dienstleistungen rund um die Aufbereitung und Übertragung<br />

von Inhalten für Fernseh- und Radiokanäle an. Dazu gehören<br />

neben der digitalen Archivierung die Sendeabwicklung sowie<br />

die Aufbereitung und Übertragung der Inhalte über Satellit,<br />

Internet und auf mobile Endgeräte.<br />

SES Platform Services verbreitet heute rund 300 digitale TVund<br />

Radioprogramme, interaktive Dienste sowie Datendienste.<br />

Zu den Kunden gehören namhafte Broadcaster aus dem<br />

öffentlich-rechtlichen und privaten Bereich, Pay-TV-Anbieter,<br />

Rechteinhaber, Kabelnetzbetreiber sowie Großunternehmen.<br />

TV1.EU streaming europe<br />

Beta-Str. 9a<br />

D-85774 Unterföhring<br />

Tel.: 089/96 05 70-0<br />

Fax: 089/96 05 70-79<br />

E-Mail: sales@tv1.eu<br />

Full-Service für Streaming media<br />

• Encoding, Transcoding für Web, Handies u.a.<br />

• (Live-) Streaming auf weltweitem Serververbund<br />

• Live-Produktionen für TV und WebTV<br />

• pay per video® - Abrechnungssystem<br />

• Business TV – Inhouse-Lösungen<br />

• Radio, TV-Monitoring und -Speicherung<br />

• Audio-, Videosignal Transfer über IP<br />

• Interaktive Web-/Panorama Kameras<br />

TV1.EU streamt über 55 Radio- und TV Stationen live 24/7<br />

ins Internet. 33 Sender werden rund um die Uhr archiviert.<br />

Dauerkunden für weitere Services:<br />

EADS, BLM, Metro, Volvo Construction Equipment, Die Bahn,<br />

MTV, BMW, Infineon, u.a. Innovationsführer und Anbieter von<br />

Premium Lösungen zu fairen Konditionen. Die Kontaktaufnahme<br />

lohnt in jedem Fall.<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

67


DAVID B. HOFMANN<br />

DIE ZUKUNFT DES FERNSEHENS – VIER SCHLÜSSELTRENDS FÜR DEN DEUTSCHEN TV-MARKT<br />

›<br />

Mit dem Markteinstieg von Netflix in Deutschland rücken Fragen nach der Zukunft des Fernsehens<br />

wieder in den Mittelpunkt. Fakt ist: Fernsehen erlebt aktuell eine Renaissance.<br />

Bis 2017 werden vier Schlüsseltrends den TV-Markt prägen und auch hierzulande nachhaltig verändern.<br />

1. Streaming-Dienste verändern unser Sehverhalten: Umsätze mit Video-on-Demand (VoD) Diensten werden<br />

weiter stark wachsen. Bei den SVoD Anbietern geht der Trend sogar zum „Zweitabo“. Ein Blick auf die<br />

heutige Mediennutzung der 18- bis 30-Jährigen macht jedenfalls deutlich, dass die Veränderungen im<br />

Sehverhalten nachhaltig sind. Dennoch wäre aber verfrüht das Ende des linearen Fernsehens zu<br />

prophezeien: Gerade mit Liveberichten, Großevents und aufwendigen Eigenproduktionen wird es sich<br />

weiter gegen die neue Online-Konkurrenz behaupten können.<br />

2. Second Screens prägen unser Fernseherlebnis: Bewegtbildinhalte werden von<br />

jungen Zielgruppensegmenten immer seltener linear geschaut. Tablet oder<br />

Smartphone dienen als Second Screen, um sich etwa via Facebook oder Twitter mit<br />

Freunden über das Programm auszutauschen. Fernsehen bleibt dabei weiterhin ein<br />

Lean-Back-Medium. Handlungen, die eine stärkere Beteiligung erfordern wie<br />

Programmauswahl, Zusatzinformationen oder Interaktion, erfolgen individuell über<br />

den Second Screen. Die Aufmerksamkeit verschiebt sich damit weg vom TV-Gerät<br />

und hin zum Begleitbildschirm. Das Fernsehen der Zukunft wird daher mehr von<br />

Tablet und Smartphone geprägt sein als von überladenen Fernsehgeräten mit<br />

zahlreichen Gimmicks.<br />

3. Personalisiertes TV erobert die Wohnzimmer: Die Rolle des TV-Bildschirms<br />

verändert sich, das Wohnzimmer wird immer vernetzter. Über sechs Millionen<br />

Deutsche rufen zumindest hin und wieder via Fernseher Inhalte aus dem Internet ab.<br />

Aus Nutzersicht ist es allerdings irrelevant, aus welchen Quellen der Content sich<br />

speist. „Internetfernsehen“ ist daher ein obsoleter Begriff. Gut möglich, dass lineares<br />

Fernsehen die Führungsposition an VoD-Inhalte aus unterschiedlichen Quellen nach<br />

dem Einschalten des TV-Gerätes verliert. Der Zuschauer wird mehr und mehr sein<br />

eigener Programmchef, sucht gezielt nach Inhalten, legt Playlisten an und teilt diese wiederum über Social<br />

Media Kanäle. Für Sender und Werbetreibende wird es damit immer schwieriger ein Massenpublikum zu<br />

erreichen, medienübergreifende Strategien werden immer wichtiger.<br />

4. Neue Geschäftsmodelle bedrohen etablierte Marktteilnehmer: Netflix, Watchever, Amazon, Google und<br />

Apple liefern Inhalte, stellen diese auf allen Endgeräten bereit und steigern kontinuierlich ihre Anteile an den<br />

Erlösen im TV-Geschäft. Die OTT-Anbieter verfügen über leistungsstarke und kostengünstige technische<br />

Infrastrukturen, die es ihnen erlauben, sich mit verhältnismäßig geringen Grenzkosten weitere internationale<br />

Märkte zu erschließen. Dieser neue, asymmetrische Wettbewerb wird für die etablierten Anbieter zur echten<br />

Herausforderung. Neben den Stärken in der Distribution sind diese Anbieter zunehmend mit eigenentwickelten<br />

Inhalten erfolgreich. Dabei wird häufig übersehen, welche Fähigkeiten für den Erfolg grundlegend waren:<br />

Netflix & Co. sind im Kern IT-Unternehmen. Big Data-Spezialisten mit den Fähigkeiten individuelles Sehverhalten<br />

zu erfassen, auszuwerten und in die Bereitstellung eines begeisternden Nutzererlebnisses zu überführen.<br />

Alle vier Schlüsseltrends haben eine gemeinsame Stoßrichtung: Das Fernsehen der Zukunft wird<br />

nutzerzentrischer und facettenreicher – positive Aussichten also für die Zuschauer. ❮David B. Hofmann<br />

David B. Hofmann ist Managing Partner bei mm1 Consulting & Management Partnerschaftsgesellschaft<br />

68 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


Inserentenverzeichnis<br />

Aspera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37<br />

Blackmagicdesign . . . . . . . . . . . . .9<br />

DirectOut . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33<br />

Jünger Audio . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />

Lawo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U2<br />

Neutrik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27<br />

Riedel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13<br />

Shure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />

mebucom . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U3<br />

Shutterstock . . . . . . . . . . . . .22 – 23<br />

Siemens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U4<br />

Telecolumbus . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />

TV-Skyline . . . . . . . . . . . . . . . . . .29<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 01.12.<strong>2014</strong><br />

mebucom.de: Vernetzen und informieren!<br />

mebucom.de ist die Internet-Plattform von <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong>.<br />

mebucom steht für Media Business Community.<br />

Der Name ist Programm.<br />

Die im Firmenbereich von mebucom.de eingetragenen Unternehmen<br />

werden mit allen für sie relevanten Artikeln verlinkt.<br />

Alle Beiträge werden von der Redaktion intensiv getaggt.<br />

Die Plattform will Professionals, Experten und Unternehmen<br />

aus der Welt der digitalen Medien miteinander vernetzen und ihnen<br />

schnellen Zugriff auf für sie relevante Informationen bieten.<br />

Angesprochen werden hier nicht nur Akteure aus dem<br />

klassischen Rundfunk- und Film-Sektor, sondern alle, die digitale<br />

Inhalte produzieren, bearbeiten, verwalten, verwerten und verbreiten.<br />

mebucom.de bietet Unternehmen umfangreiche Möglichkeiten,<br />

sich kostenlos zu präsentieren.<br />

Eingetragen werden können hier unter anderem: Anschrift,<br />

Kontaktdaten, Ansprechpartner, Produkt- und Serviceangebote.<br />

Zudem ist das Upload von Logos und Fotos möglich.<br />

Über die mebucom.de-News oder das mebucom.de-Archiv<br />

findet man so mit wenigen Klicks direkt zu ihrem Unternehmen.<br />

Das Angebot ist Google optimiert, so dass Unternehmen, Personen<br />

oder Produkte auch im world wide web über mebucom.de noch<br />

besser zu finden sind.<br />

mebucom.de wird sukzessive weiter ausgebaut und mit<br />

vielen weiteren interessanten Applikationen versehen.<br />

Das Print-Online-Team von <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> und<br />

mebucom.de präsentiert die Top-Themen der Branche schneller,<br />

flexibler und zielgenauer.<br />

MeBu Verlag Eckhard Eckstein<br />

Am Kurfürstenweg 2A , D-85232 Eschenried/München<br />

USt-IdNr. DE152949652<br />

ISSN 0941-9071<br />

Redaktion<br />

Am Kurfürstenweg 2A , D-85232 Eschenried/München<br />

Tel.: 08131/354759 / Fax: 08131/354760<br />

e-mail: redaktion@medienbulletin.de<br />

Chefredakteur<br />

Eckhard Eckstein<br />

Ständige redaktionelle Mitarbeiter<br />

Dieter Brockmeyer, Erika Butzek, Niklas Eckstein,<br />

Jan Fleischmann, Axel Kersten, Birgit Heidsiek, Bernd Jetschin,<br />

Wolfgang Scheidt, Michael Stadik, Thomas Steiger,<br />

Anzeigenverkauf<br />

Tel.: 08131/354761 / Fax: 08131/354760<br />

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Grafische Gestaltung<br />

Christl Kaiser<br />

Druck<br />

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Holzhauser Feld 2, D-83361 Kienberg<br />

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Das Abonnement für Schüler, Studenten, Auszubildende (jeweils gegen Nachweis) kostet<br />

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Das <strong>MEDIEN</strong> BUlLLETIN Einzelheft kostet Euro 12,–<br />

Die Sondereditionen zum Thema „Live-Produktion“ kosten Euro 14,–<br />

Anzeigenpreisliste gültig ab 01.01.<strong>2014</strong>.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Nachdruck auch auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung<br />

durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />

69


z TERMINE<br />

TERMINE NOVEMBER <strong>2014</strong><br />

24. FILMFESTIVAL COTTBUS<br />

Termin: 4. – 9. November <strong>2014</strong><br />

Ort: Cottbus<br />

Veranstalter: Medienboard Berlin-Brandenburg u.a.<br />

Thema: Festival des osteuropäischen Films<br />

Weitere Infos: www.filmfestivalcottbus.de<br />

INTER BEE<br />

Termin: 19. – 21. November <strong>2014</strong><br />

Ort: Tokyo<br />

Veranstalter: JEITA<br />

Thema: Kongressmesse für Broadcast und Kommunikation<br />

Weitere Infos: www.inter-beee.com<br />

FILMSTOFFENTWICKLUNG – TAG DER DRAMATURGIE<br />

Termin: 8. November <strong>2014</strong><br />

Ort: Berlin<br />

Veranstalter: Verband für Film- und Fernsehdramaturgie Thema:<br />

Thema: Tagung zur Filmstoffentwicklung<br />

Weitere Infos: www.filmstoffentwicklung.de<br />

NATEXPO <strong>2014</strong><br />

Termin: 19. – 21. November <strong>2014</strong><br />

Ort: Moskau<br />

Veranstalter: NATEXPO<br />

Thema: Messe für Broadcast und Digital Cinema-Technik<br />

Weitere Infos: www.natexpo.ru/eng/<br />

22. CAMERIMAGE<br />

Termin: 15. – 22. November <strong>2014</strong><br />

Ort: Bydgoszcz, Polen<br />

Veranstalter: Biuro Festiwalowe Camerimage<br />

Thema: Filmfest<br />

Weitere Infos: www.camerimage.pl<br />

DISRUPTIVE INNOVATIONEN<br />

Termin: 20./21. November <strong>2014</strong><br />

Ort: Hannover<br />

Veranstalter: nordmedia<br />

Thema: Konferenz zu disruptiven Technologien<br />

Weitere Infos: www.nordmedia.de<br />

OTT WORLD SUMMIT <strong>2014</strong><br />

Termin: 17. – 20. November <strong>2014</strong><br />

Ort: London<br />

Veranstalter: Informa<br />

Thema: Over-the-Top-TV<br />

Weitere Infos: http://ottworldsummit.com<br />

28. TONMEISTERTAGUNG<br />

Termin: 20. bis 23. November <strong>2014</strong><br />

Ort: Köln<br />

Veranstalter: VDT<br />

Thema: Audio-Kongress<br />

Weitere Infos: www.tonmeister.de/tmt/<strong>2014</strong><br />

SATIS <strong>2014</strong><br />

Termin: 18. – 20. November <strong>2014</strong><br />

Ort: Paris, Portes de Versailles<br />

Veranstalter: Reed Exhibitions<br />

Thema: AV- und Broadcast-Kongressmesse<br />

Weitere Infos: www.satis-expo.com<br />

BITKOM TRENDKONGRESS<br />

Termin: 25. November <strong>2014</strong><br />

Ort: Berlin<br />

Veranstalter: BITKOM<br />

Thema: digitale Wirtschaft<br />

Weitere Infos: www.bitkom-live.de/43800_43956.aspx<br />

CHANGING THE PICTURE<br />

Termin: 19./20. November <strong>2014</strong><br />

Ort: Berlin<br />

Veranstalter: transfer media<br />

Thema: Babelsberger technologiekonferenz<br />

Weitere Infos: www.changingthepicture.de<br />

TV 2.0 SUMMIT <strong>2014</strong><br />

Termin: 27. November <strong>2014</strong><br />

Ort: Zürich<br />

Veranstalter: Ipmedia Services GmbH<br />

Thema: Kongress TV-Zukunft<br />

Weitere Infos: www.tv2summit.com<br />

70 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>


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