MEDIEN BULLETIN 7/2014 (Vorschau)
4k-Kameras: Unterschiedliche Produkt-Strategien... Audio-Technik: Qualitätsoffensive... Streaming: Broadcast-Einsatz... Encoder-Technik: Treiber für IP-Netzwerke... Dolby Vision: Bessere Bilder für UHD... Dokumentarfilm: Das Salz der Erde... UFA Fiction: Vielfältiges Portfolio... Jugendprogramm: 9.dbb-Medienkonferenz... Dmexco: Wichtigste Leistungsshow... IHS-Marktstudie: Steigende Umsätze bei Services... Cinec: Ungebrochene Innovationskraft... CDN: Boomender Markt...
4k-Kameras: Unterschiedliche Produkt-Strategien... Audio-Technik: Qualitätsoffensive... Streaming: Broadcast-Einsatz... Encoder-Technik: Treiber für IP-Netzwerke... Dolby Vision: Bessere Bilder für UHD... Dokumentarfilm: Das Salz der Erde... UFA Fiction: Vielfältiges Portfolio... Jugendprogramm: 9.dbb-Medienkonferenz... Dmexco: Wichtigste Leistungsshow... IHS-Marktstudie: Steigende Umsätze bei Services... Cinec: Ungebrochene Innovationskraft... CDN: Boomender Markt...
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7.<strong>2014</strong> l Jahrgang 33 l 4263 l D12 Euro<br />
OTT INTERNET-FERNSEHEN<br />
startet durch<br />
GEWINNT AN MARKTRELEVANZ<br />
4k-Kameras Unterschiedliche Produkt-Strategien... Audio-Technik Qualitätsoffensive... Streaming Broadcast-Einsatz...<br />
Encoder-Technik Treiber für IP-Netzwerke... Dolby Vision Bessere Bilder für UHD... Dokumentarfilm Das Salz der Erde...<br />
UFA Fiction Vielfältiges Portfolio... Jugendprogramm 9.dbb-Medienkonferenz... Dmexco Wichtigste Leistungsshow...<br />
IHS-Marktstudie Steigende Umsätze bei Services... Cinec Ungebrochene Innovationskraft... CDN Boomender Markt...
NETWORK. AUDIO. VIDEO.<br />
smart IP live production infrastructure.<br />
If it wasn’t an mc 2 console<br />
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UNBELIEVABLE!<br />
mc 2 36: The new all-in-one console by Lawo!<br />
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NETWORK<br />
AUDIO<br />
VIDEO<br />
RADIO ON-AIR<br />
COMMENTARY
EDITORIAL z<br />
EIN SCHLECHTES IMAGE...<br />
...haben öffentlich-rechtliche Sender, wenn es um die Zusammenarbeit mit<br />
Dienstleistern im Bereich Produktion und Technik geht. Auf der IBC <strong>2014</strong> in<br />
Amsterdam konnte man dazu wieder reichlich Klagen hören. Bei Auftragsvergaben<br />
würde so massiv an der Preisschraube gedreht, dass die erzielbaren Margen oft<br />
gegen Null tendierten, hieß es. Kritisiert wird die Selbstgefälligkeit von manchen<br />
Verantwortlichen in den Beschaffungsstellen der Sender. Es fehle da oft an der<br />
nötigen Sensibilität und dem grundsätzlichen Verständnis für die Marktsituation.<br />
Das partnerschaftliche Miteinander bei der Realisierung von Produktionen ebenso wie beim Bau von<br />
Broadcast-Einrichtungen bleibe zunehmend auf der Strecke.<br />
Dabei wird in Gesprächen mit Dienstleistungsunternehmen durchaus Verständnis für den Sparzwang der öffentlichrechtlichen<br />
deutlich. Nur würde oftmals an der falschen Stelle gespart und immer auf Kosten der Dienstleister als<br />
schwächstes Glied in der Wertschöpfungskette, wird bemängelt. Mittlerweile führt das im Resultat dazu, dass<br />
manche Unternehmen sich an den Ausschreibungen öffentlich-rechtlicher Sender schon gar nicht mehr beteiligen<br />
mögen – wohl wissend, dass sie sowieso nicht den Zuschlag bekommen oder nur, wenn sie die wirtschaftlich noch<br />
vertretbare Schmerzgrenze unterschreiten.<br />
Das kann nicht sein. ARD und ZDF arbeiten mit dem Geld der Bürger und haben deshalb eine besondere<br />
Verantwortung – nicht nur in Sachen Programmgestaltung sondern auch im Umgang mit ihren Partnern.<br />
Auch hieran misst sich Qualität und Relevanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Das sollte man nicht vergessen.<br />
Eine interessante Lektüre wünscht<br />
Eckhard Eckstein, Chefredakteur<br />
mebucom<br />
Relaunch<br />
<strong>2014</strong><br />
www.mebucom.de<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
3
z INHALT<br />
30<br />
22<br />
34<br />
BUSINESS<br />
24 IBC <strong>2014</strong><br />
Vielfältiges Angebot<br />
Die 4k/UHD-Produktstrategien der Kamerahersteller sind<br />
sehr unterschiedlich. Das zeigte ein IBC-Rundgang.<br />
44 UFA FICTION<br />
Von allem etwas<br />
Ende September stellte UFA Fiction in Berlin sein<br />
aktuelles Portfolio vor.<br />
30 Qualitätsoffensive<br />
Bei Herstellern von Audio-Equipment stand zur IBC die<br />
Qualitätsoptimierung des Fernsehtons im Fokus.<br />
34 Die Stärken aus zwei Welten<br />
Das Systemangebot für OTT-Plattformen und Internet-<br />
Fernsehen wird immer vielfältiger und leistungsstärker.<br />
38 Turbo-Tempo statt Datenstau<br />
Bewegtbild-Nutzung im Internet boomt, ebenso wie das<br />
Geschäft der Anbieter von Content Delivery Networks<br />
(CDN). Auf der IBC präsentierten sie ihr Angebot.<br />
40 Ein steter Strom aus IP-Videos<br />
Streaming gewinnt im Broadcast-Business an Relevanz.<br />
42 Hybride für die Zwischenphase<br />
Die rasante Entwicklung der Encoder-Technik beflügelt<br />
die Video-Übertragung in IP-basierten Netzen.<br />
46 JUGENDPROGRAMM<br />
TV-Problemzone Jugend<br />
Das ARD/ZDF-Jugendprogramm war Thema der<br />
9. dbb-Medienkonferenz „Öffentlich-Rechtliche<br />
und junges Publikum“.<br />
48 DOLBY V ISION<br />
Bessere Bilder für UHD<br />
Dolby bietet eine Lösung zur Bildverbesserung für das<br />
neue ultrahochauflösende Fernsehen. Vorgestellt wurde<br />
die neue Technik auf IFA und IBC <strong>2014</strong>.<br />
PRODUKTION<br />
50 DOKUMENTARFILM<br />
Neue Doku-Technik von Wim Wenders<br />
Ende Oktober ist Wim Wenders neuer Dokumentarfilm<br />
„Das Salz der Erde“ in die Kinos gekommen. Produziert<br />
wurde er mit neuer Technik.<br />
4 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
INHALT z<br />
48<br />
54<br />
50<br />
DISTRIBUTION<br />
54 MARKTSTUDIE<br />
Deutlicher Entwicklungssprung<br />
Multiscreen-Angebote führen zu erheblichen Markt-<br />
Verschiebungen bei Herstellern und Lösungsanbietern.<br />
IHS belegt das mit neuen Marktdaten.<br />
EVENT<br />
56 CINEC <strong>2014</strong><br />
Ungebrochene Innovationskraft<br />
Den Weg der Filmtechnik in die digitale Medienzukunft<br />
beleuchtete die Cinec <strong>2014</strong>. Ein Schwerpunktthema<br />
dabei war 4k/UHD.<br />
58 MIPCOM <strong>2014</strong><br />
Das nächste große Ding<br />
Auch auf der MIPCOM <strong>2014</strong> drehte sich Vieles um<br />
UltraHD und 4k-Technik<br />
59 DMEXCO<br />
Wichtigste Leistungsshow<br />
Die Dmexco <strong>2014</strong> hat erneut ihren Stellenwert als<br />
wichtigste Leistungsshow der Digitalwirtschaft unter<br />
Beweis stellen können.<br />
60 CARTOON F ORUM<br />
Mangelnde Unterstützung<br />
Erneut wurde die Vormachtstellung der Franzosen im<br />
europäischen Animationsmarkt überdeutlich.<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
61 Branchenspiegel<br />
68 Kommentar: David B. Hofmann<br />
69 Impressum<br />
70 Termine<br />
6 MAGAZIN<br />
6 Business<br />
10 Produktion<br />
12 Technik<br />
14 Distribution<br />
16 Event<br />
18 Update Medienmarkt<br />
20 Personalien<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
5
z MAGAZIN / BUSINESS<br />
Olaf Schröder<br />
SPORT1 ÜBERTRÄGT DIE EUROPEAN GAMES 2015<br />
Die Premiere der European Games in Die plattformneutralen audiovisuellen Verwertungsrechte<br />
hat die Sport1 GmbH<br />
Baku ist das Highlight des Sport-Sommers<br />
2015 – SPORT1 überträgt es live vom Baku 2015 European Games Operation<br />
Committee (BEGOC) erworben.<br />
und exklusiv in Deutschland sowie live in<br />
Österreich und der Schweiz. Das Multi-<br />
SPORT1 wird als Offizieller Broadcast<br />
Partner unter anderem im Free-TV mindestens<br />
45 Stunden live von den verschiedenen<br />
Wettbewerben berichten und<br />
darüber hinaus mindestens 20 Stunden<br />
im Pay-TV übertragen. Die Eröffnungsund<br />
Schlussfeiern werden ebenfalls live<br />
gezeigt. Zudem gehören Highlight-Zusammenfassungen<br />
zum Übertragungspaket.<br />
„Nach unseren Liveübertragungen der<br />
Olympischen Eishockey-Turniere in Sotschi<br />
ist dieser Rechteerwerb ein logischer<br />
Schritt. Die Verknüpfung mit der<br />
Olympia-Qualifikation für Rio 2016 macht<br />
die Spiele noch attraktiver und spannen-<br />
sport-Event der Olympischen Nationen<br />
und Athleten Europas wird vom 12. bis 28.<br />
Juni 2015 in der aserbaidschanischen<br />
Hauptstadt ausgetragen.<br />
der“, erklärte Olaf Schröder, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung von SPORT1. „Mit<br />
mehr als doppelt so vielen Athleten im<br />
Vergleich zu den Olympischen Winterspielen<br />
<strong>2014</strong> in Sotschi sind die European<br />
Games eines der größten Multisport-<br />
Events. Wir freuen uns, dass die<br />
SPORT1-Zuschauer diesen Spitzensport<br />
in der schönen Stadt Baku verfolgen können“,<br />
sagte Charlie Wijeratna, Commercial<br />
Director of BEGOC. Die European<br />
Games werden ab 2015 alle vier Jahre<br />
ausgetragen. An der siebzehntägigen<br />
Veranstaltung werden über 6.000 Athleten<br />
der Nationalen Olympischen Komitees<br />
in Europa teilnehmen. Organisiert<br />
und durchgeführt werden die Spiele vom<br />
Baku 2015 European Games Operation<br />
Committee in Kooperation mit den Europäischen<br />
Olympischen Komitees (EOC).<br />
In Baku stehen insgesamt 20 verschiedene<br />
Sportarten (16 Olympische und vier<br />
Nicht-Olympische) und 31 Disziplinen auf<br />
dem Programm. In neun der Sportarten<br />
gibt es gleichzeitig auch Qualifikationsmöglichkeiten<br />
für die Olympischen Sommerspiele<br />
2016 in Rio de Janeiro. Diese<br />
Sportarten sind Bogenschießen, Leichtathletik,<br />
Radfahren, Schießen, Schwimmen,<br />
Tischtennis, Taekwondo, Triathlon<br />
und Volleyball.<br />
JUGENDKANAL VON ARD UND ZDF NUR IM INTERNET<br />
Der gemeinsame Jugendkanal von ARD und ZDF darf starten,<br />
allerdings nur in abgespeckter Form im Internet. Das haben die<br />
Ministerpräsidenten der Länder entschieden. ARD und ZDF<br />
wollten ursprünglich einen Multimedia-Auftritt in TV, Radio und<br />
Web einführen. Dagegen hatte es in einigen Bundesländern<br />
Widerstand gegeben. „Die Entscheidung der Ministerpräsidenten<br />
ist für uns ein Ansporn, noch mehr Angebote für junge<br />
Zuschauer zu machen. Das<br />
Internetportal ist eine perfekte<br />
Ergänzung zu ZDFneo und<br />
ZDFinfo, die bereits mit Erfolg<br />
ein jüngeres Publikum erreichen.<br />
Dafür brauchen wir dann<br />
aber auch mehr Bewegungsspielraum<br />
im Netz als bisher“,<br />
meinte ZDF-Intendant Thomas<br />
Bellut. Für das neue Angebot<br />
stellen ARD und ZDF insgesamt<br />
maximal 45 Millionen<br />
Euro bereit. Im Gegenzug werden<br />
die Digitalkanäle ZDFkultur<br />
und EinsPlus eingestellt.<br />
Thomas Bellut<br />
Wie viel Personal beim ZDF für<br />
ein reines Onlineangebot notwendig ist, muss noch geprüft werden.<br />
Für ein Angebot mit klassischem TV-Kanal wären rund 30<br />
Stellen notwendig gewesen. Den Personalbedarf wird das ZDF<br />
bei der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der<br />
Rundfunkanstalten) beantragen. Man will dabei versuchen, den<br />
aktuell stattfindenden Stellenabbau entsprechend zu reduzieren.<br />
Das ZDF muss aufgrund einer KEF-Auflage bis 2020 insgesamt<br />
rund 560 Vollzeitstellen abbauen.<br />
Auch der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor begrüßte die Entscheidung<br />
und erklärte, „alles daran zu setzen, gemeinsam mit dem<br />
ZDF ein gutes Angebot im Netz zu entwickeln.”<br />
Der Intendant des federführenden SWR, Peter Boudgoust,<br />
meinte: „Die Beauftragung entspricht nicht dem ursprünglichen<br />
Konzept eines crossmedialen Angebots. ARD und ZDF hatten<br />
auf die konsequente Verschmelzung von Hörfunk, Online und<br />
Fernsehen gesetzt, ein innovativer, multimedialer, durchdachter<br />
Ansatz. Nun müssen wir uns auf eine Ausstrahlung im Internet<br />
beschränken. Das bringt Probleme mit sich, beispielsweise mit<br />
Blick auf Urheberrechte. Obwohl unser Konzept von vielen<br />
gesellschaftlichen Gruppen unterstützt wurde, wird es nun<br />
schwerer, das Jugendangebot zum Fliegen zu bringen. Aber<br />
klar ist: Wir arbeiten weiter konsequent an jungen Programminnovationen.<br />
Das sind wir der jungen Generation schuldig."<br />
6 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
MAGAZIN / BUSINESS z<br />
INVESTMENT-SPRITZE FÜR THOMSON VIDEO<br />
Thomson Video Networks steht in Verhandlungen<br />
mit einem Finanzpartner, um in den Bereichen<br />
Rundfunk, OTT und Multi-Plattform-Videoübertragung<br />
weiter wachsen zu können. Das Unternehmen<br />
gehört dem Fonds de Consolidation & Développement<br />
des Entreprises (FCDE), der Exklusivverhandlungen<br />
mit Edmond de Rothschild Investment<br />
Partners (EdRIP) über eine Eigenkapitalbeteiligung<br />
an Thomson Video Networks aufgenommen<br />
hat. Künftig möchte man als Partner der<br />
Geschäftsleitung auftreten, verkündet das Unternehmen.<br />
Edmond de Rothschild Investment Partners<br />
ist die Private-Equity-Tochter der Edmond de<br />
Rothschild Group, die sich in erster Linie auf Vermögensverwaltung<br />
und das Privatkundengeschäft<br />
spezialisiert. EdRIP konzentriert sich auf Minderheitsbeteiligungen<br />
an Unternehmen in Privatbesitz.<br />
Thomson Video Networks unterstützt Medienfirmen,<br />
Videodienstleister und Fernsehanstalten<br />
dabei, in den Bereichen Pay-TV, terrestrische Sender,<br />
Satellitensender, Kabelsender, IPTV und OTT<br />
bei geringstmöglicher Bandbreite optimale Videoqualität<br />
zu liefern.<br />
Thomson Video Networks-Präsident Christophe<br />
Delahousse spricht im Zusammenhang der erwarteten<br />
Investmentbeteiligung von einem „weiteren<br />
Meilenstein der Firmengeschichte“: „Wir würden<br />
uns freuen, modernste Rundfunk- und Multi-Screen-<br />
OTT-Dienste im Verbund mit diesem neuen Partner<br />
weiter voranzubringen und die Anforderungen im<br />
Hinblick auf Datenkompression und Videoqualität<br />
sämtlicher Geräte zu erhöhen – und zwar heute<br />
und morgen.“ Thomson Video Networks brachte<br />
kürzlich die Distributions-Plattform Behind Every<br />
Screen auf den Markt – eine einheitliche und intelligente<br />
Lösung zur Videoübertragung, das stationäre<br />
und cloudbasierte Ressourcen miteinander<br />
kombiniert und sowohl Rundfunk- als auch Multi-<br />
Screen-Dienste unterstützt. Behind Every Screen<br />
vereint aktuellste Aufnahme-, Branding-, Ad-Insertion-,<br />
Enkodierungs- und Transkodierungs- sowie<br />
Packaging-Technologien in einer allumfassenden<br />
Videoinfrastruktur.<br />
KURZ GEMELDET<br />
Mediatec Broadcast, Schwedens größter TV-Produzent, hat bei Sony Professional<br />
27 neue Studiokameras (HDC-1700, HDC-2400 und HDC-3300), drei neue<br />
Bildmischer, PMW-500 Camcorder und eine Vielzahl an BRC-H900 und ferngesteuerten<br />
BRC-Z330 Kameras bestellt.<br />
Dimetis, Anbieter von Lösungen im Bereich Operations Support System (OSS), hat<br />
zur IBC <strong>2014</strong> eine Integrationspartnerschaft mit NTT Electronics (NEL) im Bereich<br />
Netzwerk-Management-Systeme geschlossen. Ziel ist die Integration von HVE9210,<br />
HVE9230 und anderen Encodern/Decodern (Codecs) von NEL in das Netzwerk-<br />
Management-System (NMS) von Dimetis, den BOSS LINK Manager.<br />
RaceTech, TV-Produzent bei britischen Pferde-Rennen, hat im Rahmen eines HD-<br />
Upgrades seiner Produktionstechnik bei Ikegami 18 HDK-55 Kamerazüge geordert,<br />
einschließlich Triax-Adapter und Basisstationen plus OCP-300 Kontrollpanels.<br />
Europacorp Television Studios von Filmregisseurs und Produzenten Luc Besson und<br />
das im Februar diesen Jahres gestartete TV-Unterhaltungs-Unternehmen Slingshot<br />
Global Media aus Los Angeles streben eine transatlantische Partnerschaft an.<br />
Trixter Film aus München orientiert sich stärker auf den internationalen Markt und<br />
gründet Beteiligungsfirmen in Kanada: das VFX-Studio Trixter Inc., das rein als<br />
Dienstleister fungieren wird sowie dieTrixter Film Inc., die sich als Produzent und<br />
Koproduzent an internationalen Produktionen beteiligen wird. An beiden neuen<br />
Unternehmen in Toronto sind auch kanadische Investoren beteiligt.<br />
Deutsche Telekom und der IT-Konzern Cisco haben eine strategische Partnerschaft<br />
für eine sichere Cloud in Europa angekündigt. Die Großkundensparte der Telekom, T-<br />
Systems, wird Mitbegründer des weltgrößten Cloud-Netzwerks „Intercloud“ von Cisco.<br />
Die Deutsche Welle hat mit der Studio Hamburg Media Consult International (MCI)<br />
einen Rahmenvertrag zur Lieferung, Installation und Wartung von Ross Video Kamera-<br />
Robotik-Systemen zur Installation in Berlin und am Hauptstandort Bonn geschlossen.<br />
Die Studio Hamburg Produktion Gruppe GmbH (SHPG) beteiligt sich mit jeweils 50<br />
Prozent an der Ulmen Television GmbH und der Ulmen Film GmbH.<br />
Vitec Videocom, eine Abteilung der Vitec Group plc, hat Autocue übernommen.<br />
doppio TV, im Mai <strong>2014</strong> gelaunchter Online-TV-Channel, hat Media Broadcast als<br />
neuen technischen Dienstleister und smartclip als Vermarktungs- und Technologie-<br />
Unternehmen für Videowerbung beauftragt.<br />
Oracle hat den Media Asset Management (MAM) Anbieter Front Porch Digital als<br />
eigene Business-Unit übernommen. Das Management-Team um Rino Petricola bleibt.<br />
Weitere Infos zu diesen Themen unter: www.mebucom.de<br />
When audio<br />
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www.jungeraudio.com<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
7
z MAGAZIN / BUSINESS<br />
DOSB NEW MEDIA WIRD TV-VERANSTALTER<br />
Der Online-Sportsender Sportdeutschland.TV der DOSB New<br />
Media GmbH hat von der Kommission für Zulassung und Aufsicht<br />
(ZAK) die Lizenz zur Veranstaltung eines bundesweit verbreiteten<br />
Fernsehprogramms erhalten. Zuvor hatte auch schon<br />
die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich<br />
(KEK) Grünes Licht dafür gegeben. Für Oliver Beyer,<br />
Geschäftsführer der DOSB New Media GmbH, ist damit die<br />
Grundlage für den weiteren Ausbau des auf Sportdeutschland.TV<br />
verfügbaren Sportprogramms gelegt, da die Sendelizenz unter<br />
anderem erweiterte Möglichkeiten für Livestreams von Sportveranstaltungen<br />
eröffnet. Zur Bedeutung der Zulassung sagt Beyer:<br />
„Unser Ziel ist es, auf Sportdeutschland.TV auch und vor<br />
allem all die faszinierenden Leistungen, spannenden Entscheidungen<br />
und bewegenden Momente im Sport zu zeigen, die viele<br />
Sportfans bislang in den klassischen Medien vermisst haben.<br />
Daran arbeiten wir gemeinsam mit Sportverbänden, -ligen und<br />
-veranstaltern. Die Sendelizenz ist ein wesentlicher Baustein<br />
der organisatorischen und rechtlichen Infrastruktur, die wir<br />
neben den technischen Rahmenbedingungen aufbauen,<br />
damit sich unsere Partner ganz auf sportliche<br />
Programminhalte konzentrieren können.“ Die Erteilung<br />
der Sendelizenz für Sportdeutschland.TV helfe<br />
also auch Sportorganisationen, die mediale Übertragung<br />
ihres Sports selbst in die Hand zu nehmen und<br />
dabei ein Stück weit unabhängig von bestehenden<br />
TV-Sendeplänen zu werden. Für Sportfans bedeutete<br />
dies letztlich mehr Möglichkeiten, ihren Sport im Web<br />
hautnah mitzuerleben, meint Beyer. Sportdeutschland.TV<br />
ist der Online-Sportsender des Deutschen<br />
Olympischen Sportbundes (DOSB). Ziel der im August <strong>2014</strong><br />
gestarteten Plattform ist es, den deutschen Sport in seiner ganzen<br />
Vielfalt zu zeigen. Dabei verbindet Sportdeutschland.TV<br />
Livestreams und On-demand-Videos aus unterschiedlichen<br />
Sportarten in einem nach Channels und Sportarten sortierten<br />
Angebot. Schon jetzt findet man dort mehr als 40 Sportarten.<br />
Unter anderem werden Spiele der Volleyball-Bundesliga (Frauen<br />
und Männer), der Tischtennis-Bundesliga (Männer) der 2. Basketball-Bundesliga,<br />
die Basketball-Bundesliga (Frauen) und<br />
ausgewählte Spiele der Handball-Bundesliga (Frauen) gezeigt.<br />
DISRUPTIVE INNOVATIONEN<br />
Zum zweitägigen Digitalkongress „Disruptive Innovationen“ lädt<br />
Nordmedia am 20. und 21. November nach Hannover ein.<br />
Gegenstand der Vorträge und Diskussionen sind die technischen<br />
Umbrüche in der Medienbranche, die gezwungen ist,<br />
sich neu aufzustellen und die passenden Geschäftsmodelle<br />
dafür zu finden. „Disruptive Innovationen“ im Planet MID für<br />
Medien, Information und Design der Hochschule Hannover ist<br />
eine Veranstaltung der nordmedia, des IJK und der Hochschule<br />
Hannover. Das Programm umfasst Vorträge über den Einfluss<br />
disruptiver Technologien auf dem Musikmarkt, Buchmarkt oder<br />
in der Bewegtbildproduktion. Auch Themen wie Design Thinking<br />
oder der digitale Wandel im Journalismus stehen in den<br />
Kongressbeiträgen im Mittelpunkt. Zugesagt haben unter anderem<br />
Dr. Jürgen Erbeldinger von der partake AG, Lisa Altmeier<br />
und Steffi Fetz von crowdspondent, Daniel Brückner vom UFA<br />
LAB Köln sowie Rafael Heuer vom Musikvideodienst Vevo.<br />
Die Veranstaltung wird begleitet von einem Entrepreneurship<br />
Camp – dem Zukunftslabor für neue Geschäftsmodelle in einer<br />
disruptiven Medienlandschaft in Zusammenarbeit mit hannoverimpuls<br />
am zweiten Kongresstag: Junge Gründerinnen und<br />
Grü̈nder kommen mit Gründungsinteressierten aus Niedersachsen<br />
zusammen, um Geschäftsideen zu pitchen und in Diskussionen<br />
weiterzuentwickeln.<br />
LIMELIGHT UNTERSTÜTZT ANYCLIP MEDIA<br />
AnyClip Media arbeitet jetzt mit den Content Delivery Services<br />
(CDN) „Orchestrate“ von Limelight Networks, ein<br />
Unternehmen für die Bereitstellung und Auslieferung digitaler<br />
Inhalte. Die Lösung sorgt für eine geringere Latenzzeit<br />
bei der Auslieferung von Inhalten, unterstützt die Darstellung<br />
auf zahlreichen Geräten und bietet Kunden die Möglichkeit,<br />
ihre Inhalte weltweit besser zu monetarisieren. Die<br />
Plattform von AnyClip bietet Premium-Videoinhalte und<br />
Werbung über die stetig wachsende Zahl von mehr als<br />
130.000 Webseiten. Jeden Monat werden mehr als 50 Millionen<br />
einzelne Nutzer erreicht. AnyClip wird mittlerweile auf<br />
der comScores Liste der Top 20 Anbieter von Videoinhalten<br />
geführt, ist für fast zwei Prozent des weltweiten Video-Werbung-Inventars<br />
verantwortlich und streamt jeden Monat ein<br />
bis zwei Milliarden Minuten an Videos. „Für uns ist eine<br />
CDN-Partnerschaft wichtig, die beste Leistung und Servicequalität<br />
in unterschiedlichen Regionen und für zahlreiche<br />
Plattformen gewährleistet. Gleichzeitig muss die Lösung<br />
skalierbar sein, um dem Besucheransturm bei Nutzungsspitzen<br />
gerecht zu werden“, betont Oren Nauman, CEO,<br />
AnyClip Media. „Limelight hat nicht nur das schnellste verfügbare<br />
CDN sondern teilt mit uns auch unsere strategische<br />
Vision bei der Adaption technischer Innovationen.“<br />
8 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
Die hier abgebildeten Objektive und Zubehörteile sind nicht im Lieferumfang enthalten<br />
Die neue Blackmagic Studio Camera. Mit Glasfaser,<br />
Talkback, Tally und einem kolossalen 10-Zoll-Sucher<br />
Die Blackmagic Studio Camera ist die weltweit progressivste Broadcast-<br />
Kamera für Live- und Mehrkameraproduktionen! Verpackt in ihr sagenhaft<br />
robustes, leichtes Magnesiumgehäuse mit 10-Zoll-Suchermonitor sind ein<br />
Akku mit vierstündiger Laufzeit, Talkback, Tally-Anzeigen, phantomgespeiste<br />
Mikrofonbuchsen und eingebaute Glasfaser- und SDI-Anschlüsse.<br />
Eine völlig autonome Live-Kameralösung auf Broadcast-Niveau!<br />
HD-Sucher in voller Größe<br />
Die Blackmagic Studio Camera punktet mit dem größten<br />
eingebauten Suchermonitor der Welt! Der hochaufgelöste,<br />
kolossale 10”-Monitor ist sehr hell und bietet einen enorm<br />
breiten Betrachtungswinkel. So sehen Sie Ihre Aufnahmen selbst bei grellem<br />
Tageslicht in vortrefflichem Detail! Dieser Sucher der Profiklasse erleichtert<br />
die Bildausschnittswahl, Fokussierung, Blendeneinstellung und lässt Sie<br />
sogar mitten im On-Air-Betrieb risikofrei Feinabstimmungen vornehmen.<br />
Glasfaser- und 6G-SDI-Anschlüsse<br />
Koppeln Sie die Blackmagic Studio Camera mit<br />
Glasfaserkabel über den integrierten Glasfaseranschluss<br />
oder mit regulären BNC-Videokabeln über 6G-SDI an<br />
Ihren Live-Produktionsmischer. Die bidirektionalen<br />
Videoanschlüsse transportieren HD- bzw. Ultra-HD-Video mit eingebetteten<br />
Audio-, Talkback-, Tally- und sogar Kamerafernsteuerungssignalen.<br />
Mit preisgünstigen normalen Glasfaserkabeln können Sie Ihre Kameras<br />
auch über weite Entfernungen anschließen!<br />
Talkback und Tally<br />
Die integrierte Talkback-Feature der Blackmagic Studio Camera<br />
erlaubt den Einsatz gängiger Luftfahrt-Headsets. Das gibt Ihnen<br />
bessere Geräuschunterdrückung und mehr Gebrauchskomfort<br />
für viel weniger Geld. Die eingebauten Tally-Leuchten zeigen<br />
den On-Air-Status der Kamera automatisch an. Cast und Crew sehen auf einen<br />
Blick, welche Kamera auf Sendung ist. Talkback- und Tallysignale werden in<br />
das an die Kamera zurückgesendete End- oder <strong>Vorschau</strong>bild eingebettet – die<br />
Verlegung separater Kabel entfällt.<br />
Micro-Four-Thirds-Objektivanschluss<br />
Der aktive Micro-Four-Thirds-Mount ist mit einem immensen<br />
Spektrum an Objektiven und Adaptern kompatibel. Benutzen<br />
Sie für weniger aufwendige Setups oder fest montierte<br />
Kameras Ihre vorhandenen Fotoobjektive oder setzen Sie mittels B4-Bajonett<br />
extrem hochwertige ENG-Objektive ein. Mittels Fremdherstelleradaptern<br />
können Sie sogar highendige Kinofilm-PL-Optiken verwenden. So einfach lässt<br />
sich Ihre Kamera für Produktionen aller Größenordnungen individualisieren!<br />
Blackmagic Studio Camera HD<br />
Blackmagic Studio Camera 4K<br />
1985<br />
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www.blackmagicdesign.com/de<br />
*Der empfohlene Verkaufspreis beinhaltet alle Liefer- und Versandkosten sowie<br />
Umsatzsteuer (SRP €1655 SRP €2465)
z MAGAZIN / PRODUKTION<br />
Lawos Kommentatoren-Einheiten bei den Asian Games<br />
LAWO UND VSM BEI DEN ASIAN GAMES<br />
Der Rastatter Networking-, Audio- und Video-Spezialist Lawo<br />
hat die 17. Asian Games im südkoreanischen Incheon (19. September<br />
bis 4. Oktober <strong>2014</strong>) mit 110 IP-basierten „Lawo Commentary<br />
Control Units“ (LCU) unterstützt. Sie sorgten in 25 Stadien<br />
für die Übertragung des Kommentatoren-Tons. Außerdem<br />
wurden insgesamt zehn Lawo mc²-Mischpulte bei der Tonmischung<br />
eingesetzt, acht mc²56 Pulte in den verschiedenen<br />
Venues, und im<br />
„International Broadcast<br />
Center“ (IBC) ein<br />
weiteres mc²56 sowie<br />
ein mc²66. Während<br />
der Asian Games war<br />
ein internationales<br />
Lawo-Support-Team<br />
von 22 Technikern<br />
vor Ort. Dort betreuten<br />
sie die gesamte<br />
Lawo-Technik und den Einsatz der LCUs, die mit Glasfaserverbindungen<br />
an das zentrale „Commentary Switching Center“<br />
(CSC) im IBC angebunden waren. Das über Lawos Rental Partner<br />
Audio Broadcast Services (ABS) angemietete Lawo Equipment,<br />
das technische Konzept und die Realisierung vor Ort<br />
sowie der Support wurde als Gesamtlösung von Lawo umgesetzt.<br />
Die Verschaltung der verschiedenen Sportstätten über<br />
Router, das Monitoring und auch das Scheduling der 45 Distributionskanäle<br />
wurde über das entsprechend konfigurierte „Virtual<br />
Studio Management“ „VSM“ von L-S-B gesteuert. 50 Hardware-Panels<br />
und 10 Software-GUIs wurden vor Ort verwendet,<br />
damit alle Signale dort landeten, wo sie hin sollten. Zwei weitere<br />
zentrale Softpanel GUIs waren im Einsatz, um im CDT („Contribution-Distribution-Transmission“)<br />
auf den großen 55-Zoll-<br />
Monitoren der Haupt-Monitorwand Transmission Schedule und<br />
Status Monitoring anzuzeigen. Insgesamt waren während der<br />
Asian Games in Incheon acht VSM-Systeme in koreanischen Ü-<br />
Wagen, dem IBC und in einem Backup-Ü-Wagen im Einsatz.<br />
4K-FEED VON DER FORMEL 1<br />
Tata Communications hat beim Formel 1 Grand Prix in Singapur (19.-21<br />
September) die Übertragung eines 4k-Feeds demonstriert. Dabei wurden<br />
die Bilder vom Trainingslauf über das Global Video Connect Network an die<br />
Technikzentrale des Formula One Managements (FOM) in Biggin Hill, Großbritannien,<br />
übertragen. Der Versuch sollte zeigen, welche Möglichkeiten<br />
Glasfaserkabel für die 4k-Übertragung bieten und zugleich, wie die Zukunft<br />
der 4k-Rundfunkübertragung aussehen könnte . Im vergangenen Jahr hatte<br />
Tata Communications beim Grand Prix in Singapur bereits die Live-Übertragung<br />
eines JPEG 2000 Feeds vorgestellt. „In diesem Jahr haben wir mit der<br />
erstmaligen Live-Übertragung von 4k-Bildern bei Formel-1-Rennen einen<br />
wichtigen Schritt Richtung<br />
künftige Rundfunk-Übertragung<br />
getan. Das ist ein weiterer<br />
Meilenstein in der Zusammenarbeit<br />
mit dem Formel 1<br />
Management, der das w ahre<br />
Potential von Sportübertragungen<br />
über unser Video<br />
Connect Network zeigt,<br />
ebenso wie die Qualität und<br />
Geschwindigkeit, die wir<br />
dabei liefern können“, sagte Mehul Kapadia, Managing Director F1 Business<br />
bei Tata Communications, deren Lösung als „A New World of Communications“<br />
angeboten wird. Nach Unternehmensangaben überträgt Tata<br />
Communications Material in JPEG 2000 üblicherweise mit 120 Megabits<br />
p er Second (mbps). Bei der Übertragung eines 4k-Feeds von der Formel 1<br />
beim Grand Prix in Singapur wurden 500 mbps erreicht. Im Februar 2012<br />
haben Tata Communications und FOM die Vernetzung aller Standorte der<br />
Formel 1 weltweit beschlossen. Tata ist auch für das Hosting und die<br />
Bereitstellung der Inhalte auf der Webseite Formula1.com zuständig.<br />
© RedBull Mediahouse<br />
WIGE BEI HANDBALL-CHAMPIONS LEAGUE<br />
Wige Broadcast, Tochterunternehmen der Wige<br />
Media AG, ist von der EHF Marketing GmbH mit<br />
dem Host Broadcasting der Champions-League-<br />
Heimspiele der bundesdeutschen Handball-Vereinsmannschaften<br />
(Velux EHF Champions League)<br />
für die kommenden drei Spielzeiten beauftragt<br />
worden. Das Signal für die internationale<br />
Übertragung wird mit bis zu zehn Kameras und<br />
eigenem Ü-Wagen produziert. Der Leistungsumfang<br />
beinhaltet als Saisonhöhepunkt auch die<br />
Umsetzung der Halbfinalbegegnungen der letzten<br />
vier Mannschaften (Velux EHF Final 4) in der Kölner<br />
Lanxess Arena, für die zur TV-Produktion<br />
unter anderem noch zusätzliche EB-Teams, Ablaufredakteur,<br />
die Bereitstellung von Schnittplätzen,<br />
Kommentatoren-Betreuung und die Produktion<br />
des Stadion TV hinzukommen. Hier wird ein Team<br />
von circa 40 Wige-Mitarbeitern vor Ort sein. Neu<br />
ab dieser Saison ist die Übertragung aller Velux<br />
EHF Champions League Spiele mit deutscher<br />
Beteiligung und der Finalbegegnungen durch den<br />
TV-Partner Sky Deutschland, der die exklusiven<br />
Live-Übertragungsrechte für die kommenden drei<br />
Jahre erworben hat. Wige wird Sky bei der unilateralen<br />
Sendung technisch unterstützen. Das erste<br />
Spiel der Gruppenphase mit deutscher Beteiligung<br />
fand am 27. September in der Mannheimer<br />
SAP Arena statt. Die Finalrunde der Velux EHF<br />
FINAL4 in der Kölner LANXESS Arena ist für den<br />
30./31. Mai 2015 terminiert.<br />
10<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
AXIENT Wireless Funkmanagement-Netzwerk<br />
MAXIMALE ÜBERTRAGUNGSSICHERHEIT.<br />
KEINE DROPOUTS.<br />
Shure Axient bietet völlig neue Technologien, die eine Vielzahl innovativer Systemfunktionen ermöglichen.<br />
So garantiert zum Beispiel die gleichzeitige Übertragung auf zwei unabhängigen Frequenzen – Frequency<br />
Diversity – eine noch nie dagewesene Übertragungssicherheit. Und sollte doch etwas dazwischen<br />
funken, Interference Detection und Avoidance schaltet automatisch innerhalb von Millisekunden auf<br />
eine freie Frequenz um.<br />
www.shure.de<br />
www.axient.net<br />
© 2011 Shure Incorporated
z MAGAZIN / TECHNIK<br />
DELEC MIT NEUEM GLASFASERKONVERTER<br />
Um in großen Intercom-Systemen auch weit entfernte Sprechstellen<br />
problemlos einbinden zu können, hat DELEC für seine<br />
Produktfamilie oratis einen neuen Glasfaserkonverter<br />
entwickelt. Der P2F-Converter<br />
ermöglicht größte Kabellängen zwischen<br />
Sprechstelle und oratis Matrix-<br />
Frame. Der P2F-Converter erlaubt die<br />
Steigerung von Flexibilität und Konnektivität<br />
der DELEC-Produkte, da Distanzen<br />
keine Rolle mehr spielen. Das kleine<br />
Modul wandelt AES3-Daten mit Abtastraten<br />
bis 192 kHz transparent und bidirektional<br />
in ein optisches Signal und<br />
Delec P2F-Converter<br />
ermöglicht<br />
somit eine Übertragung per Glasfaser. Sogenannte SFP-<br />
Module dienen als steckbare Ein- und Ausgänge des P2F-Converters.<br />
Je nachdem, welches SFP-Modul<br />
der Kunde wählt, können die verschiedenen<br />
Kabeltypen angeschlossen und Wellenlängen<br />
unterstützt werden, die Distanzen<br />
bis zu 120 Kilometer ermöglichen.<br />
Der P2F-Converter lässt sich mit einem<br />
12-Volt-Netzteil oder über den Expansion-Port<br />
mit Spannung versorgen. Dieser<br />
Port ermöglicht auch das Anschließen<br />
von Tastaturerweiterungen wie zum Beispiel<br />
der oratis Key16.<br />
MULTIMEDIA-STUDIO FÜR JEDERMANN<br />
NewTek hat mit dem TriCaster Mini ein neues kompaktes<br />
Multimedia-Studio vorgestellt. Das ultra-portable System,<br />
so der Hersteller, erlaubt jedermann ohne technischen<br />
Background in der Video- und Rundfunkproduktion eine<br />
gewöhnliche Medienpräsentation in fesselnde Multimedia-<br />
Inhalte im TV-Stil zu verwandeln. Mit dem neuen<br />
NewTek-System können unter anderem folgende<br />
Aufgaben erledigt werden: Mischen<br />
verschiedener Videoquellen, Overlay von<br />
Logos, Charts, Titel, Animationen etc., Import<br />
von eigenen Branding-Elementen für Übergänge<br />
und Animationen, Einbindung von Slideshows<br />
und Webseiten von externen Computern,<br />
Ersetzen von Hintergründen durch<br />
simulierte Umgebungsbilder, Webcast-Programme<br />
auf einem Live-Stream, Posten von<br />
Clips auf YouTube, Facebook, Twitter etc., Call-in<br />
von Gastrednern von deren Webcams, Aufzeichnen von<br />
Programmen für On-Demand-Nutzung, gleichzeitiges Aufzeichnen<br />
aller Kamera-Signale zum Editieren des Programms<br />
und Anlegen von Keyboard-Shortcuts für einfache<br />
One-Touch-Bedienung.<br />
KURZ GEMELDET<br />
Videobasierte Lösung zur Sportanalyse SAP SE und<br />
Panasonic haben zur IBC <strong>2014</strong> den Start einer gemeinsamen<br />
Initiative bekannt gegeben. Ziel ist die Innovation von videobasierten<br />
Lösungen im Bereich Sportanalyse. Ein erster<br />
Prototyp wurde in Amsterdam bereits gezeigt. Die Lösung baut<br />
auf SAP Match Insights for Football auf. Der Analyseprototyp<br />
wurde zusammen mit dem Deutschen Fußballbund (DFB) für<br />
die Fußballweltmeisterschaft <strong>2014</strong> in Brasilien entwickelt und<br />
wird nun von SAP für den kommerziellen Vertrieb weiterentwickelt.<br />
SAP und Panasonic arbeiten an einer Integration<br />
von Panasonic’s Video- und Tracking-Software.<br />
Live Stadium-App für Sportfans Die IT-Firma Atos hat die<br />
cloudbasierte Multimedia-Distributionsplattform C-Cast von<br />
EVS in ihren SMART Player (Sports Media Application in<br />
Realtime) integriert. Worldline, Anbieter von Payment-<br />
Lösungen, nutzt den Player jetzt in einer speziellen App<br />
für Sportfans bei Live-Events.<br />
Weitere Informationen unter www.mebucom.de<br />
CLEAR-COM VERBINDET AUDIO UND INTERCOM<br />
Clear-Com hat zur IBC <strong>2014</strong> die Core-Technik und sollen<br />
die Verbindung von<br />
LINQ-Produktlinie erstmals vorgestellt.<br />
LINQ-Interfaces sind kompakte<br />
Geräte, die die Verbindung von temen vereinfachen. Maxi-<br />
Intercom- und Audio-Sys-<br />
Zwei-Draht-Partyline mit Ruf-Signalisierung<br />
und Vier-Draht-Audio über Interface in jeder Zwei- oder Viermal<br />
können sechs LINQ IP-<br />
LAN, WAN oder Internet-IP-Infrastrukturen<br />
erlauben. Sie basieren den. LINQ nutzt den Audio-Codec<br />
Draht-Kombination verbunden wer-<br />
auf Clear-Coms pattentierter I.V.- OPUS. Ein Wechsel bei Bitraten,<br />
Bandbreiten und Delay<br />
kann einfach und unterbrecherfrei<br />
realisiert werden.<br />
12 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
News from IBC<br />
First network based<br />
intercom application<br />
TANGO TNG-200<br />
We are proud to introduce the world’s first network-based<br />
AES67 and AVB standard capable intercom system. An<br />
exceptionally flexible platform, Tango not only adapts to<br />
users’ specific requirements, but also accommodates current<br />
and future standards in broadcast, theater, and live-event<br />
environments.<br />
The SMART way<br />
to communicate<br />
SMARTPANEL RSP-2318<br />
As the world’s first smartpanel designed to serve as a powerful<br />
multifunctional user interface, the RSP-2318 offers<br />
features and capabilities that will enrich the user experience<br />
and change the way broadcasters and AV professionals<br />
communicate.<br />
Professional A/V<br />
interface for Skype<br />
STX-200<br />
Licensed by Microsoft, the STX-200 is a stand-alone, studiograde<br />
solution that leverages Skype to bring live content<br />
directly from reporters to the on-air production. The Riedel<br />
unit offers broadcast-quality HD-SDI and balanced XLR audio<br />
I/Os and is packaged with professional Microsoft Skype TX<br />
software, available exclusively with the STX-200.<br />
RIEDEL'S NEXT STEP<br />
www.riedel.net
z MAGAZIN / DISTRIBUTION<br />
ORANGE BUCHT KAPAZITÄTEN AUF EUTELSAT 3B<br />
Eutelsat Communications und Orange haben ein mehrjähriges<br />
Mietabkommen für C-Band-Kapazitäten auf dem neuen Satelliten<br />
EUTELSAT 3B geschlossen. Orange erhöht damit seine<br />
Business-Services-Übertragungskapazitäten für den afrikanischen<br />
Markt. Mit den neu angemieteten Ressourcen ergänzt die<br />
Orange Business Services ihre bereits auf den beiden Satelliten<br />
EUTELSAT 5 West A und EUTELSAT 10A angemieteten C-Band<br />
Eutelsat 3B<br />
Transponder. Die zusätzlichen Kapazitäten will der Serviceanbieter<br />
insbesondere für die Kommunikation von Unternehmen in<br />
Afrika einsetzen, die auf zuverlässige VSAT-Verbindungen zwischen<br />
geografisch weit verstreuten Niederlassungen angewiesen<br />
sind. Die Satellitenkommunikation über das C-Band ist für<br />
die Telekommunikationslandschaft in Afrika unerlässlich und<br />
profitiert von zwei wesentlichen Eigenschaften. Dieses Frequenzband<br />
ist über alle Klimazonen, einschließlich Äquatorialafrika<br />
hinweg, extrem leistungsfähig und in den sehr breiten<br />
Servicezonen verschiedener Eutelsat-Satelliten verfügbar. Laut<br />
Eutelsat profitieren Nutzer dabei von sehr sicheren und robusten<br />
Anbindungslösungen in ländlichen und abgelegenen Gegenden<br />
nicht nur in Afrika sondern auch in anderen Regionen in der<br />
ganzen Welt, die nicht über terrestrische Netzwerke versorgt<br />
sind. Der im Mai <strong>2014</strong> gestartete Satellit EUTELSAT 3B erhöht<br />
und diversifiziert die Ressourcen und Ausleuchtzonen von<br />
Eutelsat auf der Orbitalposition 3° Ost. Dieser erreicht Europa,<br />
Afrika, den Nahen Osten, Zentralasien und Brasilien. Es ist<br />
zugleich der erste Satellit, der auf einer Plattform C-, Ku- und<br />
Ka Band Nutzlasten vereinigt.<br />
KINO-SUPPORT AUS EINER HAND BEI SONY<br />
Sony Digital Cinema beauftragt Veritek mit der Bereitstellung eines<br />
mehrsprachigen Network Operations Centre (NOC) für sein gesamtes<br />
Digitalkinogeschäft in Europa. Veritek bietet künftig Kinobetreibern<br />
und Integratoren technischen Support auf mehreren Ebenen<br />
an. Dazu gehört auch aktives Monitoring aller in Europa installierten<br />
Projektoren von Sony Digital Cinema. Ab Dezember <strong>2014</strong> erreichen<br />
die akkreditierten Sony Digital Cinema Händler als auch die Sony-<br />
VPF-Kundschaft, die deutsch-, englisch-, italienisch- und spanischsprachigen<br />
Mitarbeiter des NOC sieben Tage die Woche, von 9 bis<br />
24 Uhr. David McIntosh, Vice President für den Bereich Sony Digital<br />
Cinema 4k Europe and the Americas, sagt: „Wir wollen unseren Digitalkinokunden<br />
in ganz Europa einen einheitlichen, effektiven und effizienten<br />
Service bieten. Dabei haben wir uns für Veritek entschieden,<br />
weil sowohl das Know-how als auch die geografische Reichweite<br />
unseren hohen Anforderungen an den Kundenservice gerecht werden.“<br />
Bislang nutzte Sony ein englischsprachiges NOC, das von<br />
Convergent in Atlanta betrieben wurde,<br />
ein internes NOC in Basingstoke sowie<br />
ein NOC von Veritek in Deutschland.<br />
Veritek begann seine Zusammenarbeit<br />
mit Sony 2011 als OSP-Anbieter (Online-<br />
Dienste) von Ausfall- und Wartungsdiensten<br />
für Vue Cinemas in Großbritannien.<br />
2013 setzte Veritek die Digitalisierung<br />
der CinemaxX-Gruppe in Deutschland<br />
und Dänemark um und führt<br />
seitdem auch den OSP (Online)- und<br />
David McIntosh<br />
NOC-Support durch.<br />
STARTSCHUSS FÜR DVB-T2 PILOTPROJEKT<br />
Media Broadcast hat in Berlin ein Pilotprojekt zur Erprobung<br />
des neuen DVB-T2-Standards gestartet. Alle führenden<br />
TV-Sender, die relevanten Verbände sowie zahlreiche<br />
Unternehmen der Endgeräte-Industrie sind als<br />
Projektpartner beteiligt. Mit dem Pilotprojekt, welches<br />
für eine Dauer von 18 Monaten geplant ist, testet der<br />
Betreiber digital-terrestrischer TV- und Radionetze den<br />
TV-Sendebetrieb via DVB-T2, der Nachfolgetechnologie<br />
des heutigen DVB-T, in Kombination mit dem HEVC/<br />
H.265-Kompressionsstandard. Diese Technologie wird<br />
es in Zukunft ermöglichen, zur Verfügung stehende Frequenzen<br />
effizienter zu nutzen, mit mehr TV-Sendern<br />
eine größere Programmvielfalt zu bieten und dabei auch<br />
in HD-Qualität auszustrahlen. Der Endgeräteindustrie<br />
steht mit dem Pilotprojekt eine Testumgebung zur praktischen<br />
Entwicklung künftiger Endgeräte, die für den<br />
Empfang der neuen Plattform notwendig werden, zur<br />
Verfügung. Der DVB-T2-Pilot bildet die gesamte Broadcast-Systemkette<br />
vom Sender bis zum Endgerät inklusive<br />
der entsprechenden Service-Plattform ab. Media<br />
Broadcast erprobt und analysiert damit sämtliche Systemparameter,<br />
um den reibungslosen Betrieb der für<br />
2016 geplanten DVB-T2-Plattform sicherzustellen und<br />
die schnelle Verfügbarkeit geeigneter Endgeräte zu<br />
ermöglichen. Auch Test und Spezifikation für das<br />
Umschaltszenario von DVB-T auf DVB-T2 sind Bestandteil<br />
der Testumgebung. Ein weiterer Test zu DVB-T2 wird<br />
vom IRT/BR in München durchgeführt.<br />
14 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
Immobilie sucht Anschluss<br />
Tele Columbus – Ihr Partner für leistungsstarke Multimediadienste<br />
Bei uns erhalten Sie alles aus einer Hand: analoges, digitales und hochauflösendes Fernsehen,<br />
superschnelle Internetverbindungen, günstige Telefon-Flatrates und attraktive Zusatzdienste.<br />
Tele Columbus ist einer der führenden Kabelnetzbetreiber Deutschlands und seit mehr als dreißig<br />
Jahren kompetenter, zuverlässiger Servicepartner für die Wohnungswirtschaft, für Endkunden<br />
und Kommunen. Gemeinsam mit unseren Partnern entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen<br />
für eine zukunftssichere Medienversorgung ihrer Wohn- und Geschäftsobjekte. Wir freuen uns<br />
auf Ihre Anfrage: www.telecolumbus.de / partner
z MAGAZIN / EVENT<br />
BEI DEN INTERNATIONALEN FILMFESTSPIELEN BERLIN<br />
ERHALTEN PRODUZENTEN VON FERNSEHSERIEN IM<br />
KOMMENDEN JAHR ERSTMALS DIE MÖGLICHKEIT, IHREN<br />
TV-CONTENT ZU PRÄSENTIEREN UND ZU VERKAUFEN. ZU<br />
DIESEM ZWECK WERDEN BEIM EUROPEAN FILM MARKET<br />
(EFM) AM 9. UND 10. FEBRUAR 2015 SPEZIELLE MARKET<br />
SCREENINGS FÜR TV-CONTENT ANGEBOTEN. ZUDEM<br />
WIRD EINE BUSINESS-LOUNGE FÜR DIE EINKÄUFER UND<br />
ANBIETER VON FERNSEHPRODUKTIONEN EINGERICHTET.<br />
European Film Market<br />
Neuer Markt für TV-Serien<br />
›<br />
Auch der Berlinale Co-Production Market öffnet sich für<br />
neue Serien-Projekte und wird sein Programm um einen Tag<br />
(10. Februar 2015) verlängern. Als Partner für den TV-Tag fungiert<br />
das Forum des Images, welches das Séries Mania-TV-<br />
Festival und das damit verbundene TV-Koproduktionsforum in<br />
Paris organisiert. „Diese neuen Initiativen würdigen die Tatsache,<br />
dass Erzählen in Serienform dieser Tage fester Bestandteil<br />
der audiovisuellen Kultur geworden ist”, erklärt Matthijs Wouter<br />
Knol, Leiter des European Film Market. „Wir wollen den Bedürfnissen<br />
unserer in Serien-Projekte involvierten Fachbesucher in<br />
den nächsten Jahren besser entgegenkommen.“ Auch für die<br />
Nachwuchsplattform Berlinale Talents können sich erstmals<br />
junge Kreative aus dem Bereich der Serienentwicklung und<br />
-produktion qualifizieren. Darüber hinaus sind EFM-Veranstaltungen<br />
mit TV-Experten geplant, die für erfolgreiche Serien verantwortlich<br />
zeichnen. Der Schwerpunkt soll auf Produktionen<br />
aus Nordamerika und Europa liegen, denn es sollen die neuesten<br />
Serien von deutschen, britischen und skandinavischen Sendern<br />
vorgestellt werden. „Da viele unserer Festivalgäste und Filmemacher<br />
gleichermaßen bei Kinofilmen wie bei Fernsehserien<br />
aktiv sind, ist die neue EFM-Initiative das Ergebnis einer natürlichen<br />
Entwicklung“, betont der Festival-Direktor Dieter Kosslick.<br />
Bereits 2010 wurde auf der Berlinale die deutsche Krimiserie<br />
„Im Angesicht des Verbrechens“ von Dominik Graf präsentiert.<br />
2013 folgte „Top of the Lake“ von Jane Campion. In diesem<br />
Jahr liefen auf der Berlinale einige Folgen der zweiten Staffel<br />
von „House of Cards“, bei denen Carl Franklin Regie geführt<br />
hat. Auch in Deutschland setzen immer mehr renommierte<br />
Kinofilmregisseure und -Produzenten auf das lukrative Serien-<br />
© Oliver Möst<br />
geschäft. Die Berliner Produktionsfirma X Filme Creative Pool,<br />
auf deren Konto große internationale Kinofilme wie „Das Parfum“<br />
oder „Der Wolkenatlas“ gehen entwickelt gemeinsam mit<br />
der ARD, Sky Deutschland und Beta Film die deutschsprachige<br />
TV-Serie „Babylon Berlin“, bei der Tom Tykwer die Regie übernimmt.<br />
„Babylon Berlin“ basiert auf<br />
der international erfolgreichen Krimi-<br />
Reihe von Volker Kutscher über<br />
einen Polizeikommissar, die im Berlin<br />
der zwanziger Jahre angesiedelt ist. Das Konzept für diese TV-<br />
Serie hat Tom Tykwer zusammen mit den Filmemachern Hendrik<br />
Handloegten, Achim von Borries und dem Produzenten<br />
Stefan Arndt entwickelt. „‚Babylon Berlin‘ ist ein breit angelegter,<br />
facetten- und figurenreicher Polizeifilm in historischem Kontext,<br />
der auf verblüffende Weise die deutsche und europäische<br />
Gegenwart spiegelt“, berichtet Tykwer. „“Genrekino, epischer<br />
Atem und politische Spurensuche finden in diesem detailliert<br />
recherchierten und packenden Stoff auf einzigartige Weise<br />
zusammen.“<br />
Der Krimi-Autor Kutscher freut sich, dass Tykwer seinen Stoff<br />
verfilmt, zu dem er durch die „Sopranos“ inspiriert worden ist.<br />
„Die neue Art, Geschichten zu erzählen, die diese Fernsehserie<br />
aufbrachten, und mit der sie eine neue Tradition begründete,<br />
hat mit Sicherheit auch mein Schreiben beeinflusst, jedenfalls<br />
mein fiktionales Denken“, versichert Kutscher. „Und wenn die<br />
Welt von Gereon Rath in genau dieser Tradition von Serien wie<br />
‚The Wire‘, ‚Mad Men‘, ‚Breaking Bad‘, ‚Six Feet Under‘, ‚Boardwalk<br />
Empire‘ adaptiert werden soll, ist das genau das, was ich<br />
mir für diesen Stoff immer gewünscht habe.“<br />
Der Drehstart für „Babylon Berlin“, wofür Beta Film den Weltvertrieb<br />
übernommen hat, soll Mitte 2015 beginnen. Als Redakteure<br />
dafür verantwortlich zeichnen Sascha Schwingel und Carolin<br />
Haasis von ARD Degeto, der WDR-Fernsehfilmchef Gebhard<br />
Henke WDR und der Sky-Programmchef Marcus Ammon. „Um<br />
dieses anspruchsvolle und aufwendige Projekt realisieren zu<br />
können, möchten wir einen neuen Weg der Kooperation mit Sky<br />
ausprobieren“, betont der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor. „Dies<br />
könnte auch ein Modell für die Zukunft sein.“ ❮Birgit Heidsiek<br />
16 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
MAGAZIN / EVENT z<br />
DIE TAGE DES PRODUZENTEN ALTER SCHULE SIND<br />
GEZÄHLT. ES REICHT NICHT MEHR EINE GUTE IDEE AN<br />
EINEN SENDER ODER VERLEIH ZU VERKAUFEN UND DANN<br />
UMZUSETZEN. LÄNGST MÜSSEN PRODUZENTEN DARÜBER<br />
NACHDENKEN, WIE SIE IHRE IDEEN UND DAS PRODUZIERTE<br />
MATERIAL MEHR ALS EINMAL ZU GELD MACHEN KÖNNEN.<br />
DAS BETRIFFT FIKTIONALE STOFFE GENAUSO WIE NONFIK-<br />
TIONALE. DIE TECHNISCHE BASIS DAFÜR SCHAFFT DIE<br />
DIGITALISIERUNG. DIE KONFERENZ CHANGING THE PICTURE<br />
IN POTSDAM-BABELSBERG (19. UND 20. NOVEMBER)<br />
WILL DAS BEWUSSTSEIN DAFÜR SCHÄRFEN.<br />
›„Unsere Produktionsmittel verändern sich, doch die Fähigkeiten<br />
und Kompetenzen, mit denen man das Workflow<br />
Design intelligent und profitabler zusammen stellt, machen zu<br />
oft noch Schwierigkeiten“, sagt Peter Effenberg von der transfer<br />
media, dem Veranstalter von Changing the Picture. Den<br />
Grund dafür sieht Effenberg darin, dass die Bewegtbildbranche<br />
und die IT-Branche im Grunde ganz viele Berührungspunkte<br />
haben, aber: Man versteht sich nicht und musste es bisher<br />
auch nicht. Zwar ist die Postproduktion längst digital. Gedacht<br />
wird sie in der Regel aber noch immer analog. Das ist nicht<br />
anders, als der Gebrauch eines Computers als Ersatz für eine<br />
Schreibmaschine. Die ein oder andere Annehmlichkeit, wie die<br />
Maus, wird zwar genutzt, doch das eigentliche Potential des<br />
PCs liegt brach. „Die Kerntechnologie von IT ist die dahinter liegende<br />
Infrastruktur“, betont Effenberg. „Es geht um Dienste. Es<br />
geht darum Daten indexiert, rechtssicher und physisch sicher in<br />
einer Cloud zu speichern.“ Wobei mit Cloud auch ein Teil des<br />
Firmenservers gemeint ist, Hauptsache alle Produktionsbeteiligten<br />
haben Zugriff auf die Daten. Im Grunde geht es für die<br />
effiziente Nutzung des Materials darum, zu wissen, was man in<br />
welchem Datenformat im Archiv hat, um jederzeit darauf zugreifen<br />
zu können. „Bei Changing the Picture stehen die Technologien,<br />
die Infrastruktur und die Abläufe im Vordergrund, mit<br />
denen Produzenten ihr Material besser monetarisieren können“,<br />
sagt Effenberg. „Andere Konferenzen setzen nicht beim Produzenten,<br />
sondern beim Zuschauer an und fragen wie die neue<br />
Technik deren Sehverhalten ändert und wie dadurch die<br />
Geschäftsmodelle von Sendern und anderen Plattformbetreibern<br />
angepasst werden müssen. Oder sie stellen die Hersteller<br />
in den Vordergrund, die sich den Produzenten vorstellen.<br />
Changing the Picture hingegen stellt den Produzenten ins Zentrum<br />
und fragt, was Technologie für sie tun kann.“ Beispiele,<br />
warum ein Produzent seine Aktiva aktiv vermarkten sollte gibt<br />
Peter Effenberg<br />
Neue Technik für Produzenten<br />
es viele. Im fiktionalen<br />
Bereich lassen sich weitere<br />
Handlungsstränge<br />
auf weiteren Ebenen erzählen. Der Wechsel von Serie zu Spielfilm<br />
und umgekehrt ist wohl bekannt. Auch Erfahrungen mit<br />
ergänzenden Webserien sind bereits gemacht worden. Im nonfikionalen<br />
Bereich ist das Drehverhältnis so hoch, dass massenweise<br />
brauchbares Material nicht genutzt wird. Heute verschwindet<br />
es zumeist noch in den Archiven. Mit einer entsprechenden<br />
Pflege der Meta-Daten, die man gleich bei der Aufnahme<br />
erheben und mit abspeichern kann, wäre es ein leichtes auf<br />
Anfrage eine passende Clip-Auswahl zusammen zu stellen und<br />
nutzbar zu machen.<br />
„Uns liegt mit Changing the Picture daran Lernprozesse zu<br />
begleiten und einen Mentalitätswandel herbei zu führen“, sagt<br />
Effenberg. Das ist nicht ganz leicht, da es letztendlich um mehr<br />
geht als Digitalisierung. „Denn die haben wir schon seit 20 Jahren,<br />
als die DigiBeta auf den Markt kam“, erinnert er. Es geht<br />
um file-basierte Produktion. Also eine Produktion, die aus einzelnen<br />
Datenpakten bestehen, die es aber in sich haben. Außer<br />
der Szenen beinhalten sie nicht nur sämtliche technischen<br />
Informationen über das Paket, sondern auch alle „weichen“<br />
Informationen wie Stichworte, die beschreiben, was auf den<br />
Clips zu sehen ist, die Rechte, die Urheber und so weiter.<br />
Bei Changing the Picture werden von der Drehbucherstellung<br />
über die Produktion und Postproduktion bis zu Ausspielung,<br />
Archivierung und Distribution auf international besetzten Panels<br />
alle Schritte vorgestellt, die bei der IT-basierten Herstellungsweise<br />
eine Rolle spielen. Etwa in „Tech Tools Rocking the Production<br />
Workflow“, wo die der neuesten Generation kollaborativer<br />
Werkzeuge für das Scheiben von Drehbüchern, für den Einsatz<br />
am Set, für den Schnitt und für komplexe Produktions-<br />
Workflows vorgestellt werden oder eine Casestudy über den<br />
4k-Workflow, den die US-Firma Light Iron in der letzten Zeit bei<br />
der Produktion von US-Blockbustern implementiert hat.<br />
❮Thomas Steiger<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
17
z MAGAZIN / <strong>MEDIEN</strong>MARKT<br />
Update Medienmarkt<br />
POLITIK BEI DVB-T2 IN ZUGZWANG<br />
Nachdem die Mediengruppe RTL Deutschland noch im<br />
letzten Jahr vorhatte, sich von DVB-T zu verabschieden,<br />
haben nun doch alle privaten TV-Sender über ihre Aufsichtsgremien,<br />
die Medienanstalten, sowie ARD und ZDF<br />
gemeinsam bekundet, ab Juni 2016 sukzessive auf den<br />
neuen Standard DVB-T2 für terrestrisches Fernsehen<br />
umstellen zu wollen. Möglich sei dies durch die Verständigung<br />
der Marktbeteiligten auf die Einführung von DVB-T2 in<br />
Kombination mit dem effizienten Kodierstandard HEVC<br />
geworden, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung.<br />
Zu Testzwecken ist am 6. Oktober in Berlin ein DVB-T2-<br />
Pilotbetrieb gestartet worden, in dem Fernsehprogramme<br />
erstmals terrestrisch in HD-Qualität ausgestrahlt werden.<br />
Beteiligt am Pilotbetrieb sind ARD, ZDF, die Mediengruppe<br />
RTL Deutschland, ProSiebenSat.1, ARTE, Samsung, Sony,<br />
LG Electronics, Panasonic, Philips, Loewe, Humax, Techni-<br />
Sat, Rohde & Schwarz, Sagemcom, Funke und Broadcom<br />
sowie die Verbände Deutsche TV-Plattform, VPRT, DVB<br />
Konsortium und ZVEI.<br />
Für die Einführung bestehe ein enger Zeitplan. Um diesen<br />
halten zu können, müsse „seitens der Politik jetzt Klarheit<br />
geschaffen werden“, fordern ARD, ZDF und die Medienanstalten.<br />
Insbesondere müsse, wie auch im Koalitionsvertrag<br />
vereinbart, langfristig sichergestellt werden, dass ausreichend<br />
Frequenzspektrum für den terrestrischen Fernsehempfang<br />
bis zum Abschluss des<br />
Umstellungsprozesses Mitte 2019 und<br />
darüber hinaus auch zur Verfügung stehen.<br />
Dies betreffe insbesondere das<br />
700 MHz-Band. Man brauche Planungssicherheit und eine<br />
zügige Zuordnungsentscheidung der Ministerpräsidentenkonferenz,<br />
ansonsten sei der Fortbestand der Fernsehterrestrik<br />
in Deutschland gefährdet. Die Beteiligten fordern<br />
zudem, dass „Bund und Bundesnetzagentur dauerhaft<br />
einen störsicheren Betrieb der neuen DVB-T2-Sender<br />
gewährleisten“. Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor betonte<br />
in diesem Zusammenhang: „Mit dem Umstieg auf DVB-<br />
T2/HEVC wird es uns gelingen, für die Zuschauerinnen und<br />
Zuschauer einen deutlichen Mehrwert zu schaffen, Übertragungskosten<br />
einzusparen und nach erfolgtem Umstieg die<br />
Frequenzen des 700-MHz-Bandes bis Mitte 2019 zu räumen.<br />
Damit leisten wir einen aktiven Beitrag für die auch<br />
uns wichtige Breitbandversorgung.“ Der ZDF-Intendant<br />
Thomas Bellut stellte heraus, dass sich durch den Umstieg<br />
auf DVB-T2 die Progammvielfalt auch beim terrestrischen<br />
Empfang deutlich erhöhen werde und sich Bild- und Tonqualität<br />
erheblich verbessert werden. Dr. Jürgen Brautmeier,<br />
Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten,<br />
resümierte, dass große Einigkeit unter den<br />
Rundfunkveranstaltern bestehe, und „die Politik nun die<br />
notwendigen Rahmenbedingungen schaffen“ müsse.<br />
RTL BAUT INTERNET-GESCHÄFT WEITER AUS<br />
Um ihre werbeunabhängigen Geschäftsfelder zu verstärken,<br />
setzt die Mediengruppe RTL Deutschland auf den<br />
Online-Handel. Dafür hat sie die Econa Shopping GmbH<br />
erworben, das redaktionell geführte Ratgeber- und Empfehlungsplattformen<br />
für Online-Shopping, wie www.Sparwelt.de<br />
betreibt. Zur Mediengruppe RTL Deutschland gehört<br />
bereits seit 2012 mit www.Gutscheine.de eine ähnliche<br />
Plattform. Die Transaktion<br />
steht unter dem Vorbehalt der<br />
Genehmigung durch das Bundeskartellamt.<br />
Marc Schröder, Geschäftsführer RTL interactive<br />
und als Mitglied der Geschäftsleitung der Mediengruppe<br />
RTL Deutschland verantwortlich für die Strategische<br />
Unternehmensentwicklung erklärte, dass mit dem<br />
Erwerb der Econa Shopping das erfolgreiche Online-Couponing<br />
Geschäft der RTL-Gruppe deutlich ausgebaut werde.<br />
Das Online-Couponing-Geschäft ist ein Segment des<br />
Bereichs Affiliate-Marketing. Verbraucher können über die<br />
jeweiligen Websites wie Sparwelt.de beispielsweise kostenlose<br />
Gutscheincodes nutzen und diese direkt in den Onlineshops<br />
der jeweiligen Anbieter einlösen. Die Plattform finanziert<br />
sich über Vermittlungsprovisionen, die sie von Händlern<br />
erhält, wenn Verbraucher die Angebote und Gutscheine<br />
nutzen.<br />
KEIN GELD FÜR VG MEDIA VON GOOGLE<br />
Die VG Media, Verwertungsgesellschaft für die Urheberund<br />
Leistungsschutzrechte der privaten Fernseh- und Hörfunksender,<br />
an der mittlerweile auch Presseverleger zu 50<br />
Prozent beteiligt sind, ist mit ihrer Forderung an Google,<br />
Leistungsschutzrechts-Entgelte für Presseverleger zu zahlen,<br />
zumindest gegenüber dem Bundeskartellamt gescheitert.<br />
Hintergrund ist, dass aufgrund des geltenden neuen<br />
Leistungsschutzrechts deutsche Verlage Entgelte von Google<br />
verlangen können, sollte die Suchmaschine längere<br />
Textausschnitte („Snippets”) und <strong>Vorschau</strong>bilder („Thumbnails”)<br />
verwenden, die aus den Websites der Verleger wie etwa<br />
bild.de, bunte.de oder hoerzu.de stammen. Eine entsprechende<br />
Klage auf Entgelte hat VG Media eingereicht. Google<br />
hat nun im Gegenzug die unter dem Dach der VG Media<br />
18 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
MAGAZIN / <strong>MEDIEN</strong>MARKT z<br />
organisierten Mitglieder aus den Snippets und Thumbnails<br />
ausgelistet und zeigt nur noch den Link zum Artikel sowie<br />
dessen Überschrift an. Dies sieht VG Media als einen<br />
Erpressungsversuch an. Dennoch hat<br />
sie die Presseverleger angewiesen,<br />
gegenüber Google eine widerrufliche<br />
„Gratiseinwilligung“ in die unentgeltliche<br />
Nutzung ihrer Presseerzeugnisse<br />
zu erklären. Bundeskartellamtschef<br />
Andreas Mundt erklärte indes gegenüber<br />
Reuters, dass es keine aus dem Kartellrecht ableitbare<br />
Verpflichtung gebe, wonach Betreiber von Suchmaschinen<br />
Textausschnitte entgeltlich erwerben müssten. Zwar habe<br />
das Kartellamt gegenüber Google deutlich gemacht, dass<br />
eine Totalauslistung einzelner Verleger „eine kartellrechtlich<br />
relevante Diskriminierung“ sein könnte, eine bloße Beschränkung<br />
auf die Überschriften der Verlagsbeiträge, wie bei<br />
Google, sei aber von einer Totalauslistung deutlich entfernt.<br />
KOOPERATION VON RTL & SKY<br />
Der Pay-TV-Sender RTL Crime ist seit dem 25. September<br />
bei Sky in HD verfügbar. Darüber hinaus hat Sky von der<br />
Mediengruppe RTL Deutschland in einer neuen Vereinbarung<br />
umfangreiche non-lineare Rechte für Sky Go und Sky<br />
Anytime erworben, so dass viele der RTL Crime-Programme<br />
auch zuhause oder unterwegs auf Abruf gesehen werden<br />
können und auch in der Originalsprache verfügbar<br />
sind. RTL Crime HD ist Bestandteil des Sky Welt Pakets<br />
und steht zum Start Sky HD-Kunden mit Satelliten- bzw.<br />
IPTV-Anschluss zur Verfügung. Alle Programminhalte werden<br />
ohne Unterbrecherwerbung gezeigt.<br />
NEUE CHECKLISTE FÜR WEB-TV-LIZENZ<br />
Welcher Video-Anbieter im Internet muss eine Web-TV-<br />
Lizenz bei den Medienanstalten beantragen? Als Orientierung<br />
dafür haben die Medienanstalten eine „Checkliste<br />
Web-TV“ ins Netz gestellt. Die Checkliste erklärt, nach welchen<br />
Kriterien es sich um ein zulassungsfreies Telemedium<br />
oder um ein zu lizensierendes Rundfunkangebot handelt.<br />
Als Faustregel gilt, dass Angebote auf Abruf („on demand“)<br />
keiner Rundfunkzulassung bedürfen. Eine Rundfunkzulassung<br />
ist grundsätzlich auch erst dann erforderlich, wenn es<br />
sich um ein redaktionelles Angebot stammt, auf das mindestens<br />
500 Nutzer zeitgleich zugreifen.<br />
SPD HAT #DIGITALLEBEN GESTARTET<br />
Die SPD hat auf ihrem Parteikonvent am 20. September in<br />
Berlin den Diskussions- und Programmprozess #DigitalLE-<br />
BEN gestartet und eine entsprechende Website dafür eingerichtet.<br />
Die Partei will die Frage beantworten: „Wie verändert<br />
das Internet unser Leben?“ Das soll in den kommenden<br />
Monaten mit Fachleuten aus Gewerkschaften, Verbänden<br />
und Wissenschaft diskutiert werden. SPD-Chef Sigmar<br />
Gabriel, der gleichzeitig Bundesminister für Wirtschaft und<br />
Energie ist, erklärte: „Das Digitale ist politisch“ und „Wir<br />
müssen den Silicon-Valley-Kapitalismus bändigen“.<br />
SKY INVESTIERT ERNEUT IN EINE SERIE<br />
Zeitgleich mit Sky UK und Canal+ in Frankreich hat Sky<br />
Deutschland am 29. September die neue Crime-Drama-<br />
Serie „The Last Panthers“ angekündigt. Die<br />
Serie wird 6 Episoden á 60 Minuten umfassen.<br />
Sky Deutschland setzt mit diesem<br />
neuen Projekt seine Investitionen im<br />
Bereich der internationalen, hochqualitativen<br />
Serien fort. Die Serie, deren Ausstrahlung für das Jahr<br />
2015 geplant ist, wurde von BSkyB und dem französischen<br />
Canal+ in Auftrag gegeben. Co-Produzenten sind Warp<br />
Films und die Produktionsfirma Haut Et Court TV.<br />
ZDF BAUT SECOND-SCREEN-FUNKTIONEN AUS<br />
In der ZDFmediathek waren im Verlauf des Jahres 2013 insgesamt<br />
83.000 Abrufvideos zu sehen. Ein Angebot, das mit<br />
insgesamt 447 Millionen Sichtungen laut ZDF „außergewöhnlich<br />
erfolgreich war“. Dabei habe man festgestellt,<br />
dass bereits heute die Hälfte der Nutzer über mobile Endgeräte<br />
auf die Videos zugreift. Um diesem Trend auch in<br />
Zukunft gerecht werden zu können, will sich das ZDF auf<br />
den weiteren Ausbau und die Pflege seiner Apps kaprizieren.<br />
Dies kündigte ZDF-Intendant Thomas Bellut vor dem<br />
ZDF-Fernsehrat im September in Berlin an: „Wir werden die<br />
Second-Screen-Funktionalitäten der ZDFmediathek ausbauen,<br />
so dass die Zuschauer künftig über ihre gewohnte<br />
App noch besser mit unseren Live-Programmen interagieren<br />
können“. Zudem soll mit der tivi-Mediathek-App<br />
demnächst auch die Nutzbarkeit<br />
der Videos des ZDF-Kinderprogramms auf<br />
mobilen Endgeräten erweitert werden: Diese<br />
„Hybrid-App“ werde einerseits in den<br />
gängigen Stores verfügbar sein. Andererseits könne das<br />
Angebot aber auch unmittelbar über tivi.de abgerufen werden,<br />
kündigte der Mainzer Sender an. Damit wolle man<br />
auch bei jüngeren Zusehern dem wandelnden Nutzerverhalten<br />
gerecht werden. Bereits seit April <strong>2014</strong> gibt es auch<br />
beim Telemedienangebot von 3sat einen Livestream und<br />
eine entsprechende App. Demnächst soll das Angebot<br />
beim Ereignis- und Dokumentationskanal PHOENIX erweitert<br />
werden: Ein größerer Anteil an Video-on-Demand-Beiträgen<br />
und eine umfassendere Orientierung auf Bewegtbilder<br />
sollen die ganze Palette der PHOENIX-Ereignisberichterstattung<br />
künftig auch im Netz abbilden.<br />
❮Erika Butzek<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong> 19
z MAGAZIN / LEUTE<br />
PERSONALIEN<br />
FRED KOGEL (53) ist zum 1. Oktober in den Vorstand der<br />
Constantin Medien AG eingetreten. Er war zuvor fünf Jahre lang<br />
Aufsichtsratsvorsitzender des Medienkonzerns. Im Constantin Medien<br />
Vorstand ist Kogel für die Bereiche Produktion, Prozessmanagement und<br />
Integration zuständig. Eine wichtige Aufgabe dabei ist, Kooperationsmöglichkeiten<br />
und Synergien in der Zusammenarbeit der Konzerngesellschaften,<br />
insbesondere am Standort München/Ismaning, zu<br />
realisieren. Zusätzlich hat Kogel die operative Verantwortung für die<br />
Produktionsaktivitäten der Constantin Medien-Tochtergesellschaft<br />
Plazamedia GmbH TV- und Film-Produktion und ihrer Tochtergesellschaften<br />
in Österreich und der Schweiz übernommen. Sie lag bislang<br />
beim Vorstandsvorsitzenden Bernhard Burgener. Im Management<br />
von Plazamedia mit Joachim Wildt als Vorsitzendem der Geschäftsführung<br />
und Markus Pieper als kaufmännischem Geschäftsführer gibt es<br />
keine Veränderungen. Neben Burgener und Kogel gehört dem Vorstand<br />
der Constantin Medien AG weiterhin Antonio Arrigoni an, der wie bisher<br />
als CFO agiert. Darüber zeichnet Kogel auch als Vorstandsmitglied der<br />
Konzerngesellschaft Constantin Film AG für die Bereiche TV, Personal<br />
und ebenfalls für Prozessmanagement und Integration verantwortlich.<br />
STEPHANIE SCHROEDER wird Direktorin für externe<br />
Kommunikation im Vorstand der Euronews Gruppe. In dieser Funktion ist<br />
sie für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Beziehungen zu Institutionen<br />
sowie für internationale Partnerschaften zuständig. Die in Frankreich<br />
lebende gebürtige Deutsche war seit 2010 für die externe<br />
Kommunikation der Pernod Ricard Gruppe verantwortlich. Schroeder<br />
tritt die Nachfolge von Grégoire de Rubiana an.<br />
DR. JULIAN WEISS, Geschäftsleiter Marketing der IP Deutschland,<br />
hat zum 1. Oktober <strong>2014</strong> Martin Krapf als Vertreter der Mediengruppe<br />
RTL Deutschland im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft<br />
Fernsehforschung (AGF) abgelöst.<br />
HARRIS MORRIS ist neuer CEO von T3Media, einem Anbieter von<br />
Lösungen für Content-Management, -Distribution und -Monetarisierung<br />
für die Medien- und Entertainment-Industrie. Als Präsident und CEO<br />
hatte er zuvor den Umbau von Harris Broadcast (heute Imagine<br />
Communications) vorangetrieben.<br />
ANNE KRIAN wechselt von Smartclip zum ZDF Werbefernsehen. Sie<br />
kommt für Thorsten Leopold, der innerhalb des Unternehmens, nach<br />
mehrjähriger Tätigkeit für die Disposition in den Media Service wechselte.<br />
DR. KATRIN VERNAU (41) wird zum 31. März 2015 neue<br />
Verwaltungsdirektorin des WDR. Die Amtszeit beträgt fünf Jahre.<br />
Nachdem im Mai dieses Jahres die beiden WDR-Programmdirektoren,<br />
Hörfunkdirektorin Valerie Weber und Fernsehdirektor Jörg Schönenborn,<br />
ihr Amt angetreten haben, ist mit Vernau die neue Geschäftsleitung des<br />
WDR nun komplett. Katrin Vernau kommt von der<br />
Unternehmensberatung Roland Berger Strategy.<br />
DIRK IFSEN (40) ist als Nachfolger von Manuel Lopez neuer<br />
Geschäftsführer für Deutschland bei PERFORM. Er war seit 2010 als<br />
Geschäftsführer bei PERFORM für den Geschäftsbetrieb von Opta<br />
Deutschland tätig. Zu seinen Verantwortungsbereichen gehörten neben<br />
der Kooperation mit Sky und DFL Deutsche Fußball Liga und einem<br />
Großteil der Bundesliga-Vereine auch verschiedene Medienunternehmen.<br />
Neben Deutschland wird Ifsen auch für die Aktivitäten von<br />
PERFORM in Österreich und in der Schweiz zuständig sein. Vor seinem<br />
Wechsel zu Opta war er seit 2009 bei Kabel Deutschland als Leiter für<br />
den Bereich E-Commerce tätig.<br />
MICHAEL KLEINHAGAUER ist neuer operativer Geschäftsführer<br />
(COO) bei Siemens Convergence Creators. In dieser Position ist er für<br />
die weltweiten Aktivitäten des Unternehmens und die Market Unit<br />
Industries verantwortlich. Vor seinem Einstieg bei Siemens arbeitete er<br />
als CTO und Mitglied der Geschäftsführung bei Kapsch CarrierCom.<br />
JOOP JANSSEN (54) ist Mitte Oktober als Hauptgeschäftsführer bei<br />
EVS Broadcast Equipment S.A. ausgestiegen. Als Grund werden vom<br />
EVS-Aufsichtsrat unterschiedliche Ansichten über die Umsetzung der<br />
langfristigen Firmenstrategie genannt. Muriel De Lathouwer, Mitglied im<br />
EVS-Aufsichtsrat und Leiterin des Strategie-Ausschusses, wurde interimsweise,<br />
bis zur Ernennung eines neuen CEOs, zur Präsidentin des<br />
Vorstandes ernannt. Janssen soll als Berater den Wechsel zur neuen<br />
Geschäftsführung begleiten. Janssen kam Anfang September 2012 als<br />
Managing Director und CEO zu EVS. Davor war er unter anderem als<br />
Chief Executive bei Vitec Videocom und als Vice President und General<br />
Manager bei Phillips Broadcast in Nordamerika tätig.<br />
TOM ZWIESSLER (46) ist seit Mitte Oktober neuer Bereichsleiter<br />
Programm von RTL II. Er war zuletzt Geschäftsführer von Story House<br />
Productions und davor als Senior Vice President bei ProSiebenSat.1 TV<br />
Deutschland für alle Factual Programme von ProSieben, Sat.1 und kabel<br />
eins zuständig.<br />
20 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
MAGAZIN / LEUTE z<br />
Im Amt verabschiedet<br />
DER DIREKTOR DER <strong>MEDIEN</strong>ANSTALT BERLIN BRANDEN-<br />
BURG (MABB) UND BISHERIGER FEDERFÜHRENDER DIGITAL-<br />
EXPERTE ALLER LANDES<strong>MEDIEN</strong>ANSTALTEN, DR. HANS<br />
HEGE, WURDE AM 17. SEPTEMBER IM BERLINER PARTY<br />
CLUB KALKSCHEUNE OFFIZIELL IN DEN RUHESTAND VER-<br />
ABSCHIEDET. DOCH HEGE BLEIBT VORERST NOCH IM AMT.<br />
›<br />
Dr. Hans Hege, Jurist, ist in mehrerer Hinsicht Pionier und<br />
Vorreiter des privaten und digitalen Fernsehens in Deutschland<br />
und dabei Dienstältester Direktor einer Landesmedienanstalt.<br />
Er trat bereits 1985 im Rahmen des Berliner Kabelpilotprojektes<br />
sein Amt als Gründungsdirektor der damaligen Berliner<br />
Kabelanstalt an. Mit 218.000 angeschlossenen Haushalten<br />
war Westberlin damals das teilnehmerstärkste der insgesamt<br />
vier Kabelpilotprojekte, die ursprünglich wissenschaftlich evaluieren<br />
sollten, welche Auswirkung privater Rundfunk und die<br />
damit verbundenen Programmvermehrung auf die Konsumenten<br />
hat. Es waren zu Beginn in Westberlin gerade einmal zwölf<br />
zusätzliche TV-Kanäle und zwei neue Radiosender, die neben<br />
den ortsüblichen eingespeist wurden. Wie der frühere West-<br />
Berliner-Kultursenator Volker Hassemer sich bei der Verabschiedung<br />
von Hege erinnerte, sei es ihm damals zusammen<br />
mit dem früheren Verfassungsgerichtspräsidenten Prof. Ernst<br />
Benda und Hege in nur einem Jahr gelungen, ein Gesetz für die<br />
Etablierung des Privatfunks in Westberlin auf die Beine zu stellen.<br />
Bis heute einzigartig in Deutschland hatte man sich nach<br />
britischem Vorbild entschieden, für die Aufsicht des Privatfunks<br />
einen „weisen“, fünfköpfigen „Kabelrat“ (später siebenköpfiger<br />
„Medienrat“) zu etablieren, deren Vorsitz Benda über viele Jahre<br />
innehatte, aktuell ist es die ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts<br />
Prof. Dr. Jutta Limbach. Standortpolitisch<br />
clever gelang es damals Kabelrat und Hege im Gegenzug für<br />
eine terrestrische Antennenfrequenz für Sat.1 von Leo Kirch die<br />
finanziellen Zusagen zu erhalten, eine Art Hauptstadtsender in<br />
der Mauerstadt Berlin neben dem kleinen Sender Freies Berlin<br />
zu etablieren und das damalige Verlegerfernsehen Sat.1 musste<br />
sich zusätzlich verpflichten, auch Nachrichten in der Region zu<br />
produzieren. Flink war Hege auch nach dem Mauerfall und der<br />
Wiedervereinigung Deutschlands. Schon 1992 gelang ihm das<br />
Kunststück für die Länder Berlin und Brandenburg auch eine<br />
gemeinsame Medienanstalt auf die Beine zu stellen, die unter<br />
anderem für eine gemeinsame Infrastruktur zur Distribution von<br />
Radio und Fernsehen in der Region sorgt. Erst Jahre später,<br />
2003, kam es zur Gründung des rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg.<br />
So ist die mabb bis heute das einzige funktionierende privatwirtschaftliche<br />
Projekt beider Länder geblieben, zumal die<br />
geplante Länderfusion scheiterte.<br />
Dr. Hans Hege bei seiner Verabschiedung durch die mabb<br />
International machte Hege als DVB-T-Vorreiter Furore. Berlin-<br />
Brandenburg war weltweit der erste Ballungsraum, in dem der<br />
Umstieg von analoger auf digitale Terrestrik nach einem sozialverträglichen<br />
Modell vollzogen wurde. Bereits 2002 wurden<br />
gemeinsam mit der Regulierungsbehörde für Telekommunikation<br />
und Post (heute: Bundesnetzagentur), den Sendern, der<br />
Geräteindustrie und dem Handel die Weichen für den Switch-<br />
Off gestellt. Rechtlich hat das Projekt Hege etwas Ärger eingebracht.<br />
Dennoch geriet die Umstellung zum Erfolg und wurde<br />
Grundlage für weitere Umstiegsvereinbarungen in anderen Ländern.<br />
Und noch unter der Ägide von Hege ist Anfang Oktober in<br />
Berlin das erste Pilotprojekt zur Erprobung des neuen DVB-T2-<br />
Standards gestartet. Das werde aber eine viel schwierigere<br />
Umstellung werden, schätzte es Hege bei seiner Verabschiedung<br />
ein. Am Anfang seiner Karriere wurde Hege in der Region<br />
noch „Medienpapst“ genannt. Mehr und mehr hat sich der Freizeit-Globetrotter<br />
zu einem Teamworker und Partner der Digitalwirtschaft<br />
entwickelt, ein Hans „Dampf“ in allen digitalen Gassen,<br />
der auch gerne provozierende Vorschläge entwickelt wie<br />
die Etablierung einer öffentlich-rechtlichen Suchmaschine als<br />
Konkurrenz zu Google um Meinungsmacht zu verhindern und<br />
„Vielfalt“ – eines seiner Lieblingswörter – zu ermöglichen. Gab<br />
es früher viel Zoff zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen,<br />
so sind mabb und rbb heute partnerschaftlich eng verbunden.<br />
Zwar steht der mabb wie den Medienanstalten in anderen Bundesländern<br />
rund 1,9 Prozent des in der Region eingesammelten<br />
Rundfunkbeitrags zu. Allerdings kommt dem rbb davon ein Vorwegabzug<br />
in Höhe von 27,5 Prozent zweckgebunden unter<br />
anderem für Filme und Ausbildung zu Gute. Und weil der<br />
Schwabe Hege gut wirtschaften kann, blieben beim mabb-Jahresabschluss<br />
2013 zusätzlich 620.000 Euro übrig, die der rbb<br />
kassierte. rbb-Intendantin Dagmar Reim verabschiedete Hege<br />
mit ganz besonders herzlichen Worten. In Brandenburg würde<br />
man gerne den früheren ORB-Intendanten Hansjürgen Rosenbauer<br />
als neuen Vorsitzenden des Medienrates sehen, der den<br />
Nachfolger für Hege als mabb-Direktor bestellen muss. In Berlin<br />
hat man sich noch nicht entschieden. Deshalb bleibt Hege vorerst<br />
weiter im Amt.<br />
❮Erika Butzek<br />
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sich für Film- und Fernsehzukunft mit ultrahochauflösenden<br />
Bildern für ganz neue Seherlebnisse zu positionieren. Die Produktstrategien,<br />
die bei den Aufnahmesystemen für 4k und Ultra<br />
High Definition (UHD) verfolgt werden, sind indes sehr uneinheitlich.<br />
Bislang fehlende Spezifikationen und Standards werden<br />
gerne als Grund dafür genannt. Unsicherheit gibt es auch<br />
bei den Marktanforderungen, da niemand das Tempo der 4k-<br />
Entwicklung vorhersagen kann. So wurde auf der IBC weiter<br />
über Bildwiederholraten, Farbräume, Auflösung, Dynamik- und<br />
Kontrastumfänge für UHD, 4k oder 8k diskutiert und ein immer<br />
vielfältiger werdendes UHD/4k-Kamera-Angebot präsentiert.<br />
Und jeder Hersteller betonte, wie zeitgemäß und zugleich<br />
zukunftssicher seine Systeme sind.<br />
ARRI zum Beispiel stellte auf der IBC sein neues Aufnahmeformat<br />
ProRes 3.2k für die ARRI ALEXA-Kamera vor. Das entsprechende<br />
Software-Upgrade soll Anfang 2015 auf den Markt<br />
kommen. Laut Unternehmen lässt sich das Upsampling in der<br />
Postproduktion für UHD damit ebenso einfach bewerkstelligen<br />
wie bei ARRIRAW Open Gate auf 4k. Diese Formate in Kombination<br />
mit ALEXAs unübertroffenem Dynamikumfang, so ARRI,<br />
würden dafür sorgen, dass die Kamera für jede Produktionsart<br />
mit allen Distributionsanforderungen geeignet sei. Die Mehrzahl<br />
der Film- und TV-Produktionen würden weiterhin bei Aufzeichnung,<br />
Postproduktion und Distribution in HD oder 2k realisiert.<br />
Dafür biete die ALEXA beste Voraussetzungen. Bei wachsender<br />
Adaption von UHD/4k Postproduktionsworkflows und zunehmender<br />
Verfügbarkeit von UHD-Displays in den Haushalten in<br />
ein bis zwei Jahren könne sie auch diesen Markt bedienen. Das<br />
gelte insbesondere auch vor dem Hintergrund der anhaltenden<br />
Debatte darüber, dass HDR-Displays (High Dynamic Range) für<br />
das Seherlebnis wichtiger seien als höhere Pixelzahlen bei der<br />
Bildauflösung. ALEXA Product Manager Marc Shipman-Mueller<br />
meinte dazu: „Von Beginn an wurde die ALEXA so entwickelt,<br />
dass sie adaptierbar und zukunftssicher ist. Sie kann leicht Produktionen<br />
erledigen, die einem UHD- oder 4k-Workflow folgen.<br />
Die herausragende Bildqualität der Kamera in Verbindung mit<br />
ProRes 3.2k oder ARRIRAW Open Gate bietet einfaches UHDoder<br />
4k-Upsampling in einer Qualität, die mindestens so gut ist<br />
wie die der Systeme von Mitbewerbern.“<br />
ARRI präsentierte zur IBC <strong>2014</strong> mit SUP 1.1 das erste Software<br />
Update Packet für Dokumentarfilm-Style-Kamera AMIRA. Seit<br />
Oktober ist es nun verfügbar. Angekündigt wurde für Ende des<br />
Jahres ein weiteres Software-Upgrade für ProRes UHD-Aufnah-<br />
ARRI AMIRA auf der IBC <strong>2014</strong>
BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />
Andy Bellamy mit der CION von AJA<br />
Ikewami Kamera Hü K-7ARRI<br />
men. Auch damit sollen die 4k-Anforderungen bei einigen Produktionen<br />
besser adressiert werden.<br />
Bei Blackmagic Design wurden die Blackmagic Production<br />
Camera 4k und die Blackmagic Cinema Camera mit PL-Mounts<br />
ausgestattet, um sie künftig auch mit Profi-Kinoobjektiven von<br />
Herstellern wie Panavision, ARRI oder Zeiss nutzen zu können.<br />
Die Mounts sind im Gegensatz zu den auf dem Markt verfügbaren<br />
Adaptern nicht aus Aluminium sondern aus Stahl. Das<br />
macht laut Blackmagic insbesondere den Einsatz von schweren<br />
Filmobjektiven sicherer und einfacher im Handling. Nach wie<br />
vor gibt es die Kameras auch mit EF- oder MFT-Objektivanschlüssen.<br />
Die Blackmagic Production Camera 4k-Modelle sind<br />
mit einem Super35mm-Sensor ausgestattet. Der zwölf Blenden<br />
breite Dynamikumfang erlaubt die Aufzeichnung brillanter Ultra-<br />
HD-Bilder in filmischer Qualität. Ein weiteres Modell ist mit<br />
einem 2.5k-Sensor bestückt, der mit 13 Blenden arbeitet.<br />
Auf der IBC stand zudem die von Blackmagic Design erstmals<br />
auf der NAB <strong>2014</strong> vorgestellte und seit kurzem lieferbare<br />
URSA-Kamera im Mittelpunkt. Sie ist unter anderem mit einem<br />
ausklappbaren10-Zoll-Display und 4k Super35mm CMOS-Sensor<br />
mit Global Shutter ausgestattet.<br />
Sony präsentierte mit der PXW-FS7 auf der IBC <strong>2014</strong> eine<br />
ultraportable 4k-XDCAM-Kamera mit Super35-CMOS-Sensor.<br />
Sie ermöglicht Aufnahmen in 4k Quad Full HD (QFHD) und<br />
Super-Slow-Motion in Full HD. Der Super35-„Exmor“-CMOS-<br />
Sensor der PXW-FS7 mit 11,6 Millionen Pixeln bietet laut Sony<br />
eine hohe Empfindlichkeit, geringe Tiefenschärfe, einen hohen<br />
Signalrauschabstand und guten Leistungen bei schwierigen<br />
Lichtverhältnissen. Die Kamera zeichnet QFHD mit 4:2:2/10-<br />
Bit-Abtastung und bis zu 600 Mbit/s auf. Sie unterstützt eine<br />
Vielzahl von Aufnahmeformaten einschließlich XAVC Intra, Long<br />
GOP, MPEG HD422 und Apple ProRes 422 (Anfang 2015 per<br />
Firmware-Update verfügbar). Die neue Kamera wurde laut Sony<br />
speziell entwickelt, um eine Vielzahl kreativer Aufnahmeoptionen<br />
zu bieten und dabei einen bequemen Sitz auf der Schulter<br />
zu gewährleisten – selbst bei stundenlangem Einsatz. Der im<br />
Lieferumfang enthaltene Griff, der leicht verstellbare Sucher<br />
und das vollständig abgedichtete Gehäuse aus Magnesiumdruckguss<br />
gewährleisten eine robuste Funktion in staubigen<br />
oder feuchten Umgebungen sowie den „Run and Gun“-Betrieb.<br />
„Filmemacher in aller Welt haben sich von uns ein Paket<br />
gewünscht, das hochwertige Codecs, unbegrenzte Zeitlupenund<br />
Zeitrafferaufnahmen sowie flexiblen Objektivwechsel miteinander<br />
kombiniert, ohne dass dafür ein zusätzliches Rig notwendig<br />
wird“, erklärte Produktmanager Sebastian Leske. „Die<br />
PXW-FS7 haben wir entwickelt, um Kunden eine größtmögliche<br />
Flexibilität für verschiedenste Produktionsanforderungen zu<br />
geben, und zwar in einer Form, die es Anwendern ermöglicht,<br />
all das auf ihrer Schulter zu erledigen.“ Die Kamera ist, wie<br />
auch die Sony FS700, mit E-Mount ausgerüstet. Dazu gibt es<br />
einen Sony-Adapter für A-Mount-Objektive. „E-Mount bietet<br />
den Vorteil, dass es dafür weitere Adapter von Drittherstellern<br />
gibt, so dass es sehr einfach ist, auch leichte und günstigere<br />
Objektive nutzbar zu machen“, betonte Leske. Die FS7 mit<br />
Sony-Optik kommt Ende des Jahres auf den Markt. In der reinen<br />
Body-Variante ist sie seit Ende Oktober erhältlich.<br />
JVC stellte auf der IBC den 4k/UHD-Camcorder GY-LS300 vor,<br />
der Anfang 2015 auf den Markt kommen soll. Ausgestattet ist<br />
der Camcorder mit einem Super 35-mm-4k-CMOS-Sensor<br />
(13,6MP) von AltaSens. Dieses Unternehmen wurde vor gut<br />
zwei Jahren in die JVC-Kenwood-Gruppe eingegliedert. Der<br />
GY-LS300 verfügt über einen Micro-Four-Thirds-Mount (MFT).<br />
Ferner sind Konverter für PL-Mount- und andere Objektive<br />
erhältlich. Der erste Prototyp auf der IBC hatte ein hochmodernes<br />
Codec- und Aufnahmesystem an Bord, das die 4k-Bilder<br />
auf SDHC/SDXC UHS-I U3-Standard-Speicherkarten aufzeichnet.<br />
Darüber hinaus ermöglicht das Dual-Codec-System die<br />
gleichzeitige Aufnahme und das Streamen von HD/SD und<br />
HD/proxy-Dateien. Die Kamera markiert laut JVC den Start<br />
einer neuen Kameraserie mit Single-Vollformat-Sensoren. Dazu<br />
gab es am JVC-Stand bereits einige Technologiestudien beziehungsweise<br />
Prototypen zu sehen. Gezeigt wurde das zweiteilige<br />
Mini-Kamerasystem GW-SP100 für 4k-Video mit Auflösungen<br />
von 4.096x2.160 oder 3.840x2.160 bei bis zu 50/60p mit lokaler<br />
Aufzeichnungsmöglichkeit auf SDXC UHS-I U3 Speicherkarten<br />
und MFT-Mount. Präsentiert wurde die 4k-Mini-Kamera auch<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
25
z BUSINESS / IBC <strong>2014</strong><br />
Paddy Roache und Arnold zonhDuser (Head of Ogerations Germany) mit Hitachis 4k-Kamera<br />
JVC 4k-Camcorder GW-LS300<br />
als PTZ-Lösung integriert in einer Gimbal-Aufhängung (MT-<br />
GB001), geeignet unter anderem auch für Luftaufnahmen. Vorgestellt<br />
wurde mit der GY-LSX1 auch die Studie einer 4k-Schulterkamera<br />
mit dem gleichen 13.6 MP 4k-CMOS-Sensor und<br />
PL-Mount wie beim GY-LS300. 2015 könnte dazu möglicherweise<br />
ein fertiges Produkt auf den Markt kommen, heißt es.<br />
Bei AJA am Stand wurde die bereits auf der NAB <strong>2014</strong> vorgestellte<br />
Cion in den Vordergrund gerückt, eine leichte und ergonomische<br />
Kamera für 4k/UHD- und 2k/HD-Produktionen. Sie<br />
erlaubt Aufnahmen in Apple ProRes 4444 mit bis zu 4k 30 fps,<br />
ProRes 422 mit bis zu 4k 60 fps oder AJA Raw-Ausgang mit bis<br />
zu 4k 120 fps. Durch die Offenlegung des AJA RAW Formates<br />
können nun Disk Recorder für den Uncompressed Betrieb der<br />
CION entwickelt werden. Adobe unterstützt das Format mit<br />
Premiere CC. AJA präsentierte zur IBC einen Demo-Film, der<br />
die hohe Bildqualität der Kamera deutlich machte. „Die CION<br />
wurde so konstruiert, dass sie in jeder beliebigen Aufnahmeumgebung<br />
komfortabel, bequem und flexibel eingesetzt werden<br />
kann“, betonte Andy Bellamy, AJA Field Sales Engineer EMEA<br />
von AJA in Amsterdam. Bei der Entwicklung und Gestaltung<br />
der CION sei zudem ein offener Ansatz gewählt worden, damit<br />
die Kamera mit möglichst vielen unterschiedlichen Zubehörteilen<br />
auf dem Markt ausgestattet werden könne. Die CION verfügt<br />
standardmäßig über einen PL-Mount. Aber auch andere<br />
Objektivaufnahmen lassen sich einsetzen. Auf der IBC wurden<br />
Objektiv-Mounts von Drittanbietern für EF, Canon, Nikon und<br />
B4 Linsen vorgestellt, die die Einsatzmöglichkeiten der Kamera<br />
erweitern sollen. Der 4k APS-C CMOS-Sensor der CION arbeitet<br />
mit einem elektronischen Global Shutter und einem Dynamikbereich<br />
von zwölf Blendenstufen. 2k- und HD-Aufnahmen<br />
werden von der Hardware vom vollen 4k-Sensorbild herunter<br />
skaliert, wodurch laut Bellamy fantastische Oversampling-Bilder<br />
entstehen, bei denen die Brennweite des Objektivs bei<br />
jeder gewünschten Auflösung beibehalten wird.<br />
Auch Grass Valley stellte am IBC-Stand in Amsterdam den<br />
Prototypen einer 4k/UHD-Kamera mit drei 2/3-Zoll-Sensoren<br />
vor, die auch mit Standard 2/3-Zoll-Objektiven bestückt werden<br />
kann. Sie soll bereits Anfang 2015 auf den Markt kommen und<br />
die LDX-Kamera-Serien von Grass Valley nach oben ergänzen.<br />
Laut Klaus Weber, Senior Produktmarketing Manager Kamera<br />
bei Grass Valley, wurde sie speziell für die Anforderungen in der<br />
Live-Produktion entwickelt. Ähnlich wie bei Hitachi ziele man<br />
darauf ab, mit der Kamera nicht nur die UltraHD/4k-Produktion<br />
zu ermöglichen, sondern auch die aktuellen HD-Produktionsformate.<br />
Mike Cronk, Senior Vice President Marketing bei Grass<br />
Valley, betonte: „Als erste 4k/UHD-Systemkamera-Lösung mit<br />
nativer B4-Optik ist dieses Produkt bestens geeignet, den<br />
Markt für 4k/UHD-Sportproduktionen mit besserem Zoom,<br />
Lichtempfindlichkeit und Tiefenschärfe zu knacken. Wir bieten<br />
eine kostengünstige Lösung an, das die heutigen Produktionsformate<br />
bedient, gleichzeitig aber so konfiguriert werden kann,<br />
dass auch die Anforderungen beim Übergang zu 4k/UHD-Produktionen<br />
erfüllt werden.“<br />
Panasonic zeigte auf der IBC wie schon auf der NAB <strong>2014</strong> die<br />
dritte Varicam-Generation. Sie wird in zwei Versionen verfügbar<br />
sein: Die Varicam 35 bietet Super 35mm und 4k, die Varicam<br />
HS ist ideal für High-Speed-Aufnahmen in HD und verfügt über<br />
einen 2/3-Typ Kamerakopf. „Ausgehend von der ersten Varicam<br />
haben wir die Varicam 35 mit einem neuen V-Log Gamma ausgestattet<br />
und decken damit eine große Belichtungsbreite mit<br />
mehr als 14 Stopps ab“, berichtete Andre Meterian, Director<br />
von Panasonic’s Professional Camera Division. „Außerdem<br />
kann die neue Varicam 35 gleichzeitig zwei verschiedene Formate<br />
aufzeichnen, was zusammen mit den integrierten Farbkorrekturfunktionen<br />
etwa ermöglicht, 4k sowie HD gleichzeitig aufzunehmen<br />
und schon mit der Farbkorrektur zu beginnen.<br />
Dadurch können Produktionsfirmen ihre Arbeitsabläufe deutlich<br />
effizienter gestalten. Die neue Varicam HS bietet jetzt dank der<br />
Aufnahme von 240 fps geschmeidige Slow-Motion-Effekte –<br />
und das ohne einen Cache-Speicher.“ Die neue Varicam 35 und<br />
26 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />
die neue Varicam HS sind seit Oktober <strong>2014</strong> verfügbar. Panasonic<br />
präsentierte auf der IBC auch den zur IFA angekündigten<br />
4k-Camcorder HC-1000 und die Technologiestudie einer 4k-<br />
Box-Type-Kamera.<br />
Auch am Stand von Ikegami stand die super-hochauflösende<br />
Bildqualität im Vordergrund der Präsentationen. Das japanische<br />
Unternehmen bot den Besuchern dabei Einblicke in die neuesten<br />
Entwicklungen in Sachen Super Hi Vision (8k). Ein weiteres<br />
Highlight war die Vorstellung der auf der NAB 2013 erstmals<br />
gezeigten und mit dem Super 35mm CMOS Sensor von Arri<br />
ausgestatteten Kamera HDK-97ARRI, eine Broadcast-Style-<br />
Produktionskamera mit Digital Cinema-Charakteristik.<br />
Neben Ikegamis Unicam HD-Kameras wie die HDF-97A wurden<br />
auch neue Modelle wie die superlichtempfindlichen HDK-5500<br />
und HDL-4500 (POV-Kamera) gezeigt, die auch noch bei einer<br />
Minimalbeleuchtung mit 0,02 lux und weniger Bilder mit 60 fps<br />
machen können. Mit der HC-HD300 wurde zudem eine günstige,<br />
kompakte 1/3-Zoll-3CMOS-HD-Kamera erstmals vorgestellt,<br />
die für einen sehr breiten Anwendungsbereich konzipiert<br />
wurde und im Dezember <strong>2014</strong> auf den Markt kommen soll.<br />
Besonders großes Besucherinteresse verzeichnete man am<br />
Stand von Hitachi. Grund war die neue SK-UHD4000, eine<br />
speziell für den Broadcast-Bereich entwickelte 4k-UltraHD-<br />
Kamera, die mit 2/3-Zoll B4 Mount Objektiven auch als konventionelle<br />
HDTV-Kamera genutzt werden kann. Die SK-UHD4000<br />
ist mit vier neu entwickelten 2/3-Zoll MOS Sensoren ausgestattet.<br />
„Unsere Produktstrategie geht klar in Richtung vier MOS-<br />
Sensoren. Damit lassen sich alle Pixel generieren, die wir brauchen,<br />
um exzellente Videobilder in ultrahochauflösender Qualität<br />
zu generieren“, betonte Paddy Roache, Director and General<br />
Manager bei Hitachi Kokusai Electric Europe. Er zeigte sich<br />
zuversichtlich, dass binnen eines Jahres alle traditionellen<br />
Kamerahersteller eine Vier-Sensor-Lösung wie Hitachi anbieten<br />
werden. „Broadcaster wollen funktionierende Optionen für 4k-<br />
Produktionen haben, die ihren finanziellen Möglichkeiten und<br />
ihren unterschiedlichen Einsatzgebieten entspricht. Und diese<br />
Art Kameras machen enormen wirtschaftlichen und technischen<br />
Sinn“, betonte er. Dabei verwies er zugleich auch darauf,<br />
dass Gearhouse die ersten 50 Kameras der SK-UHD4000 geordert<br />
habe und wohl auch nur deshalb, weil die Kunden das britische<br />
Rental-Hauses dazu gedrängt hätten. „Alle großen<br />
Sportsender waren hier bei uns am Stand und haben sich die<br />
neue Kamera angeschaut. Seit 17 Jahren bin ich nun bei Hitachi,<br />
aber ein so großes Interesse an einem Produkt wie an diesem<br />
habe ich noch nie erlebt“, begeisterte sich Roache. Die<br />
SK-UHD4000 soll ab März 2015 ausgeliefert werden. Entstan-<br />
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z BUSINESS / IBC <strong>2014</strong><br />
Sony FS7<br />
Klaus T eber mit der neuen 4k-Kamera von Grass Valley<br />
den ist ihr Konzept in der Zusammenarbeit mit NHK bei der<br />
Entwicklung der 8k-Kameras für die Produktion der Olympischen<br />
Spiele 2020 in Japan. Am NHK-Stand in Amsterdam war<br />
dann auch eine Hitachi 8k-Kamera zu sehen. „Dank der intensiven<br />
Vorarbeit von Sony ist ein gewisser Bedarf an 4k-Kameras<br />
entstanden, der sich allerdings nur schwer quantifizieren lässt“,<br />
sagte er. Bei entsprechenden Marktanalysen sei man zunächst<br />
nur von 150 bis 200 Kameras in <strong>2014</strong>/2015 ausgegangen. In<br />
den Geprächen mit den Produktionsfirmen und Sendern habe<br />
man aber klar erkannt, dass Cinema-Typ-Lösungen mit Ein-<br />
Zoll-Single-Chips nicht ideal für die TV-Industrie seien. Bei Hitachis<br />
4k-Feldversuchen bei Live-Sportevents im Juli und August<br />
habe man feststellen können, dass die neue 4k-Kamera auch<br />
sehr gut bei HD-Aufzeichnungen abschneide. „Die SK-<br />
UHD4000 kann ja parallel 2k- und 4k-Signale generieren. Wir<br />
haben also auch eine HD-Kamera am Start, die besser als jede<br />
andere performt. Plötzlich waren auch Dienstleister ernsthaft<br />
unserer Kamera interessiert, die ihre HD-Upgrades bislang<br />
zurück gehalten haben. Sie haben schnell erkannt, dass sie mit<br />
unserer Kamera ihr Brot- und Butter-Business mit hochqualitativem<br />
HD weiter betreiben können, gleichzeitig aber die Option<br />
für 4k-Produktionen mit Standard CCUs haben, ohne dabei ihre<br />
Trucks umbauen zu müssen“, berichtete Roache. Er sieht nun<br />
vor allem aber auch die Chance darin, deutlich mehr 4k-Kameras<br />
zu verkaufen, wenn sie auch als HD-Kameras eingesetzt<br />
werden können. Die Vorteile für den gesamten Markt seien vielfältig.<br />
„Bei höheren Produktionszahlen können wir die Kameras<br />
günstiger anbieten. Mehr Kunden können Erfahrungen mit der<br />
4k-Technik machen und der Output an 4k-Material wächst und<br />
das ohne großes Risiko durch den Umbau von Infrastrukturen“,<br />
meinte er. Die Stimmung für 4k/UltraHD sei auf der IBC deutlich<br />
ins Positive geschlagen. „In Europa gibt es genügend Top-<br />
Sportevents die für 4k angemessene Produktionsbudgets zur<br />
Verfügung stellen können. Die Verkaufszahlen für UltraHD-Fernsehgeräte<br />
entwickeln sich ebenfalls sehr positiv. Produktionsunternehmen<br />
können deshalb sehr zuversichtlich sein, dass<br />
sich ihre Investitionen in 4k-Kameras rechnen werden. Sie können<br />
gleichzeitig mit diesen Kameras die Qualität für HD-Programme<br />
steigern“, meinte er.<br />
Die Nachfrage nach der neuen 4k-Kamera von Hitachi, so Roache,<br />
sei mittlerweile so groß, dass das Unternehmen seine Produktionsziele<br />
deutlich nach oben korrigieren müsse. „Je mehr<br />
wir bauen können, desto mehr können wir auch verkaufen. Das<br />
war in der Vergangenheit nicht immer so. Aber bei den 4k-<br />
Kameras sind wir nun ganz vorne mit dabei. Unsere Kamera<br />
wird von vielen Kunden, die sich auch die Kameras der Mitbewerber<br />
angesehen haben, als die einzige wirklich voll einsetzbare<br />
und gut entwickelte bewertet. Wir erhalten durch diese<br />
Kamera einen gewaltigen Pusch für unser ganzes Geschäft. Auf<br />
eine solche Situation habe ich schon lange gewartet. Wir haben<br />
die Chance wieder an die Spitze der Kamerahersteller zurück<br />
zu kehren,“ erklärte der Hitachi-Manager.<br />
Bei Sony will man die Hitachi-Strategie bei der 4k-Kameraentwicklung<br />
für Live-Produktionen im Broadcast-Bereich nicht teilen.<br />
Angesprochen auf die richtige Sensorgröße und -anzahl<br />
erklärt Claus Pfeifer, Strategic Marketing Manager, Live Production<br />
Sony Europe: „Die Entscheidung für den großen Single-<br />
Chip in der F55 ist zum jetzigem Zeitpunkt genau richtig. Als<br />
das Produkt entwickelt wurde war 4k Live noch nicht so relevant.<br />
Im szenischen Bereich, wo ja auch viel mit Systemkameras<br />
gearbeitet wird, ist das Produkt wunderbar. Man kann den<br />
szenischen Look mit einem Großformat-Sensor besser herstellen.<br />
Abgesehen davon, ist er auch viel lichtempfindlicher als ein<br />
kleiner 2/3 Zoll Sensor. Deswegen glauben wir, dass diese<br />
Lösung auch eine sehr variable ist. Man kann sie an einem<br />
Wochenende für Sport einsetzen, dann wieder für High Frame<br />
Rate (HFR), also für Hochgeschwindigkeitsproduktionen, dann<br />
wieder für szenische Produktion von einem Trailer. Wir merken<br />
aber auch, dass im Sportbereich was anderes gefordert ist. Bei<br />
Sony geht es in der Sensorentwicklung natürlich weiter – Sony<br />
ist ja weltweit einer der größten Sensorhersteller – und ich will<br />
nicht ausschließen, dass es auch mal eine andere Kamera<br />
geben wird.“<br />
❮Eckhard Eckstein<br />
28 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
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LaY o MC 2 36 Präsentation IBC <strong>2014</strong><br />
Qualitätsoffensive<br />
GUT BESUCHT WAREN IN DIESEM JAHR<br />
WIEDER DIE STÄNDE DER AUDIO-HERSTELLER<br />
AUF DER IBC <strong>2014</strong>. HIER GAB ES ZAHLREICHE<br />
INNOVATIVE PRODUKTE UND LÖSUNGEN ZU ENTDECKEN. DAS THEMA AUDIO-OVER-IP SPIELTE DABEI OFT EINE WICHTIGE<br />
ROLLE. DEUTLICH WURDE ABER AUCH, DASS BEIM ULTRAHOCHAUFLÖSENDEN FERNSEHEN KÜNFTIG NOCH MEHR WERT<br />
AUF EXZELLENTE AUDIOPRODUKTIONEN GELEGT WERDEN MUSS. AUCH DAZU GAB ES NEUE SYSTEME.<br />
›<br />
Wachsende Bildqualität geht Hand in Hand mit höherer Audio-<br />
Qualität. Das Motto hatte sich unter anderem Sennheiser<br />
auf die Fahnen geschrieben. „Untersuchungen mit Zuschauern<br />
haben ergeben, dass eine sehr hohe Bildqualität überhaupt erst<br />
als eine solche wahrgenommen wird, wenn auch die Audioqualität<br />
stimmt“, erklärte Sven Boetcher, Marketing Manager Pro<br />
Audio bei Sennheiser. „Dem Mikrofon als erstem Glied in der<br />
Produktionskette kommt hier eine ganz besondere Bedeutung<br />
zu. Auf der IBC zeigen wir darum Audiolösungen, die den viel<br />
zitierten Unterschied machen.“ Dazu zählten Lösungen für die<br />
Bereiche „HD Audio“ und „Immersive Audio“, allen voran das<br />
Funkmikrofonsystem Digital 9000 und das 5.1-System Esfera.<br />
Digital 9000 ist Sennheisers bestes Funkmikrofonsystem, das<br />
HD-Sound ohne jegliche Komprimierung oder Datenreduktion<br />
übertragen kann. Als Messeneuheit zeigt Sennheiser eine Dante-Erweiterungskarte<br />
für dieses System. Damit kann der Empfänger<br />
EM 9046 in ein Dante-Audionetzwerk integriert werden.<br />
Die hochauflösenden Audiodaten des digitalen Funkmikrofonsystems<br />
lassen sich über Audinates Dante Controller beliebig<br />
innerhalb des Netzwerkes routen.<br />
Im drahtgebundenen Bereich sorgen die analogen/digitalen<br />
Richtrohrmikrofone der MKH 8000er<br />
Serie dafür, dass der Klang am Set ebenso gezielt<br />
wie natürlich aufgenommen wird.<br />
„Schnell und unkompliziert bei<br />
größtmöglicher Freiheit in der Workflow-Gestaltung – dafür<br />
steht das Surround-Mikrofonsystem Esfera“, erklärte Boetcher.<br />
Zur IBC wurde Esfera mit einem IABM Design and Innovation<br />
Award in der Kategorie Audio ausgezeichnet. Claus Menke,<br />
Head of Portfolio Management Pro, Professional Division erklärte<br />
bei dieser Gelegenheit: „Immersive Audio ist ein Schlüsselthema<br />
für uns. Für die Zuschauer vor den Bildschirmen erzeugt<br />
erst hochwertiger Surround-Sound das Gefühl, mit dabei zu<br />
sein. Esfera erleichtert die Arbeit der Tonprofis enorm, denn<br />
damit kann authentische Surround-Ambience unter Verwendung<br />
von nur zwei Kanälen aufgenommen werden. Die Wandlung<br />
in 5.1 kann an jedem beliebigen Punkt im Workflow stattfinden,<br />
ganz gleich, ob live oder in der Postproduktion.“<br />
Höhere Audio-Qualität war auch der Treiber bei die Entwicklung<br />
der innovativen DIWA Technologie von Neutrik zur drahtlosen<br />
Verbindung zwischen zwei Steckverbindern. DIWA (Digital<br />
Wireless Audio) steht für digitale Datenübertragung ohne<br />
Daten-Kompression und für Klangqualität auf höchstem<br />
Niveau. Audio-Signale werden mit DIWA drahtlos und dennoch<br />
in Studioqualität übertragen. So müssen laut Neutrik in Situationen,<br />
in denen kein Kabel zum Einsatz kommen<br />
kann oder soll, audiotechnisch keine Kompromisse<br />
mehr eingegangen werden. Mit XIRIUM X hat Neutrik<br />
zur IBC ein neues, innovatives Produkt vorgestellt,<br />
das einen einfachen Einstieg<br />
Sennheiser Esfera<br />
30 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />
in die DIWA-Technologie<br />
ermöglichen und<br />
einen neuen Standard<br />
für professionelle<br />
Wireless-Audio-Übertragungen<br />
setzt soll.<br />
Neben purem Sound,<br />
robuster Übertragung,<br />
einfachster<br />
Bedienung und multifunktionalem<br />
Einsatz<br />
bietet XIRIUM X laut<br />
Neutrik noch weitere<br />
Vorteile: Für das<br />
Übertragen von mehreren,<br />
unterschiedlichen<br />
Audio- bezie-<br />
Jan Ehrlich, Claudio Becker-Foss mit ANNA-LISA und Christian M9ller (v.l.n.r.)<br />
Rundfunkübertragungen,<br />
mobilen Tonproduktionen,<br />
ebenso<br />
wie bei Konzerten<br />
und Festivals ist es<br />
entscheidend, die<br />
Qualität aller MADI-<br />
Verbindungen zu kennen“,<br />
stellte CTO Stephan<br />
Flock fest. „Wir<br />
freuen uns mit ANNA-<br />
LISA ein einzigartiges<br />
Werkzeug anbieten<br />
zu können, das nicht<br />
nur die Fehlersuche<br />
auf Protokollebene<br />
erleichtert, sondern<br />
hungsweise Stereosignalen kann das System bis auf vier<br />
Audio-Kanäle ausgebaut werden. Hierfür übernimmt eine der<br />
XTX-Einheiten mit dem ersten Audio-Kanal die Funktion des<br />
Masters, dem dann bis zu drei weitere XTX zugeschaltet werden<br />
können und die Übertragung der anderen Audio-Kanäle<br />
übernehmen. Auch hier besteht die Möglichkeit unendlich viele<br />
XRX einzusetzen, die wahlweise einen der vier Audio-Kanäle<br />
empfangen. Der XRX kann entweder als reine Empfangseinheit<br />
oder als Repeater eingesetzt werden. Im Repeater-Modus sendet<br />
der XRX das vom XTX empfangene Audio-Signal 1:1 weiter,<br />
das dann erneut von unendlich vielen XRX im Empfängermodus<br />
empfangen werden kann.<br />
Zur Qualitätsverbesserung im Audiobereich sind auch Test- und<br />
Analysegeräte von großer Bedeutung. Auch hier gab es einige<br />
Neuheiten zu entdecken. DirectOut zeigte zum Beispiel erstmals<br />
sein brandneues Analysetool ANNA-LISA. Das ist ein<br />
handlicher, tragbarer MADI-Analyser mit integriertem Signalgenerator.<br />
Ausgestattet mit BNC und SFP Schnittstellen bietet die<br />
akkubetriebene Box eine Vielzahl an Analysefunktionen für jegliche<br />
MADI-Formate. Signalart, Eingangspegel und Jitter können<br />
direkt am Gerät abgelesen werden. Detailliertere Funktionen<br />
wie Bitchecks und Protokollanalyse werden über eine Software<br />
– angebunden über USB oder Bluetooth – angezeigt. „Der<br />
Signalgenerator macht ANNA-LISA zu einem komfortablen und<br />
universalen Werkzeug für jeden, der mit MADI arbeitet“, betonte<br />
darüber hinaus eine unmittelbare Aussage zur physikalischen<br />
Signalqualität ermöglicht. Wer häufig MADI-Systeme installiert,<br />
nutzt oder testet, wird ANNA-LISA nicht mehr missen wollen.“<br />
Zu sehen war am Stand von DirectOut mit der D.O.TEC M.1k2<br />
auch eine Kreuzschiene mit 1024 x 1024 Audiokanälen auf der<br />
Basis von 16 MADI Ports. Sie schliesst die Lücke zwischen<br />
kleinen Routing-Konzepten und großen Kreuzschienen-Lösungen.<br />
Um individuellen Ansprüchen zu genügen, ist die Ausstattung<br />
skalierbar und flexibel, erklärte Ehrlich. Unterschiedliche<br />
Module (BNC, SC optisch oder SFP) können in zwei Einschüben<br />
untergebracht werden; zum Beispiel 8 x SC und 8 x BNC.<br />
Beginnend mit einem Modul (8 Ports) kann später auf 16 Ports<br />
erweitert werden.<br />
Genelec stellte zur IBC das SAM-Konzept (Smart Active Monitoring)<br />
zur professionellen Einmessung und Soundoptimierung<br />
von Studio-Lautsprechern vor. Dazu werden die akustischen<br />
Eigenschaften des Abhörraumes mit einem Messmikrofon und<br />
der GLM-Software analysiert. Danach werden die DSP-Filter<br />
der Lautsprecher automatisch raumoptimiert justiert. Passend<br />
für SAM bietet Genelec zwei neue 2-Weg-Aktivmonitore an:<br />
den 8320 und den 8330. Der entsprechende Subwoofer ist der<br />
7350. Zusätzlich wird ein Netzwerk-Interface und die GLM-<br />
Software benötigt (Genelec Lautsprecher Manager), ein kalibriertes<br />
Messmikrofon liegt bei. Die Software ist in der neuen<br />
Version 2.0 komplett überarbeitet und laut Genelec jetzt noch<br />
Jan Ehrlich, Vertriebsleiter und Geschäftsführer von einfacher zu bedienen.<br />
DirectOut. Das Unternehmen habe sich in den letzten fünf Jahren<br />
einen ausgezeichneten Ruf als MADI-Spezialist und Hersteller<br />
von Wandlern, Routern und kleinen Problemlösern erarbeitet.<br />
Bei STAGETEC am IBC-Stand wurde eine neue Generation der<br />
NEXUS-Signalprozessorbaugruppe XDSP vorgestellt. Die neue<br />
Einschubkarte bietet bei gleichem Gewicht und gleicher Bau-<br />
Die Einführung von<br />
größe eine vierfache<br />
ANNA-LISA, eines umfassenden<br />
Rechenleistung und Reser-<br />
und kompakten<br />
ven für ressourcenintensi-<br />
Messgerätes zur mobilen<br />
ve Anwendungen. Gleichzeitig<br />
Qualitätssicherung und<br />
integriert STAGETEC<br />
Fehlersuche, sei daher ein<br />
hardwareseitig den ISOSlogischer<br />
Schritt. „Bei<br />
TEM Upmix-Algorithmus<br />
Genelec SAM<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
31
z BUSINESS / IBC <strong>2014</strong><br />
von DSPECIALISTS,<br />
Berlin. Die neue<br />
NEXUS XDSP-Karte<br />
bietet laut STAGETEC<br />
überlegene Möglichkeiten<br />
für die Audio-<br />
Signalbearbeitung in<br />
der Matrix: Anwender<br />
können jetzt beispielsweise<br />
bis zu 20<br />
Minuten Delay, bis zu<br />
66 30-Band EQs oder<br />
bis zu 320 Dynamic-Module auf einer XDSP 06 realisieren. Verschiedene<br />
Module lassen sich je nach Anforderung individuell<br />
kombinieren, um auch komplexe Anforderungen zu erfüllen.<br />
Eine weitere Weltneuheit für NEXUS-Systeme mit der aktuellen<br />
XDSP richtet sich an Anwender, die häufig Surround-Upmixes<br />
auf der Basis von Stereo-Signalen benötigen, etwa im Broadcast<br />
oder der Post-Produktion: Optional integriert STAGETEC<br />
das ISOSTEM-Verfahren von DSPECIALISTS in seine neue Karte.<br />
Der ISOSTEM-Algorithmus generiert aus Stereo-Eingangssignalen<br />
in Echtzeit eine vollwertige Mehrkanal-Mischung, die,<br />
und das ist laut STAGETEC das Besondere daran, vollständig<br />
reversibel ist. Abnehmer, die kein 5.1 wiedergeben beziehungsweise<br />
übertragen können, erhalten im Downmix das unverfälschte<br />
Stereosignal, das ISOSTEM für den Upmix herangezogen<br />
hat. Das auf dem Markt einzigartige Verfahren ist für DSPE-<br />
CIALISTS patentiert. Die neue NEXUS XDSP Baugruppe ist vollständig<br />
abwärtskompatibel. Die Karte soll Ende des 4. Quartals<br />
<strong>2014</strong> verfügbar sein. Mit ON AIR flex zeigte STAGETEC auch<br />
das erstmals im April <strong>2014</strong> vorgestellte IP-basierte Broadcast-<br />
Mischpult mit neuen Modulen, offener Konfiguration und Remote-Steuerung<br />
über Browser. Das Pult setzt den Cloud-Gedanken<br />
innerhalb einer Campus-weiten Vernetzung um und ist<br />
bereits bei ABC in Australien in Betrieb.<br />
INNOVATIVE AUDIO-KONSOLEN<br />
Im Bereich der Audio-Konsolen gab es überhaupt zahlreiche<br />
Neuerungen. Zu den Highlights dabei zählte sicherlich das<br />
bereits in der letzten <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong>-Ausgabe vorgestellte<br />
neue All-in-one-Pult mc²36 von Lawo. Die Schnittstellen des<br />
mc²36 System umfassen 32 Mic/Line Eingänge, 32 Line-Ausgänge,<br />
acht digitale AES3 Eingänge, acht digitale AES3 Ausgänge,<br />
acht GPIO-Ports, einen MADI (SFP) Port, drei RAVEN-<br />
NA/AES67 Kanäle und einen Headphone-Anschluss. Zusätzlich<br />
zu den I/Os an Bord sorgen eine MADI Tie-Line-Verbindung und<br />
drei RAVENNA/AES67 Audio-over-IP Ports für zukunftssichere<br />
Konnektivität für bis zu 384 externe Eingänge und Ausgänge,<br />
was eine Gesamtanzahl von 496 physikalische Eingänge und<br />
Ausgänge erbringt.<br />
Auch andere Hersteller hatten<br />
Neues zu bieten. Calrec<br />
zum Beispiel war mit sei-<br />
POLARIS Evolution von Saläbrenner<br />
nem neuen Summa-<br />
Pult mit 128 Kanälen<br />
am Start als Alternative<br />
zu den Summa-<br />
Pulten mit 180 Kanälen.<br />
Eine intuitiv nutzbare<br />
Bedienoberfläche<br />
mit Kontrollmöglichkeiten<br />
auf einem 17-<br />
Zoll Touch Screen soll<br />
die einfache Steuerung,<br />
insbesondere<br />
bei Live-Broadcast-Einsätzen, ermöglichen. Die Konsole arbeitet<br />
mit Calrecs Bluefin2-Technologie und mit der selben<br />
Hydra2-Routertechnik wie alle Bluefin2-Konsolen. Zur IBC stellte<br />
Calrec auch eine Dante-Schnittstelle vor, die im Zusammenspiel<br />
mit Hydra2 mit allen Bluefin2-Konsplen von Calrec arbeitet.<br />
Damit wird die Dante-Konnektivität zu allen Anwendern von<br />
Hydra2-Netzwerken über eine einfache 3U I/O-Interface-Karte<br />
möglich. Interessant waren am Calrec-Stand auch die neuen<br />
iPad-Assist-Apps (Fußball-, Eishockey- und Fader-Assist) mit<br />
denen sich Calrec-Bluefin2-Konsolen via WiFi fernsteuern lassen.<br />
Die Arbeit der Mischpult-Operator soll dadurch insbesondere<br />
bei Live-Sport-Events oder anderen anspruchsvollen Produktionsumgebungen<br />
vereinfacht werden.<br />
Salzbrenner präsentierte in Amsterdam erstmals den Polaris<br />
Scala Audio-DSP seines Netzwerk-Mischpultes Polaris Evolution.<br />
Polaris Scala ist das Schaltzentrum der Evolution-Systemarchitektur,<br />
in dem die Fäden aller simultan stattfindenden Audiobearbeitungen<br />
zusammenlaufen: Hier werden Bedieneinheiten<br />
per Ethernet oder WLAN verbunden, die Ressourcen für die<br />
anstehenden Aufgaben vergeben und die Signalquellen sowie<br />
die Ausgabegeräte angeschlossen. Der Cloud-Gedanke und die<br />
Flexibilität leiten laut Salzbrenner eine neue Ära in der digitalen<br />
Mischpulttechnik ein. Jede Polaris Scala DSP-Einheit bietet bis<br />
zu 256 Eingänge, 128 Matrix-Kanäle und 256 Ausgangsbusse,<br />
die über MADI mit der Außenwelt kommunizieren. Für größere<br />
Projekte lassen sich mehrere DSP-Einheiten kaskadieren. Diese<br />
erlauben dann die Arbeit mit tausenden Kanälen auf engstem<br />
Raum. Die Anbindung der Bedieneinheiten, darunter Polaris<br />
Access Konsolen, Polaris View Multitouch-Bildschirme, zusätzliche<br />
Rechner, Tablets und Smartphones, erfolgt über IP/Ethernet<br />
oder WLAN. Ihre Anzahl kann dem Projekt entsprechend<br />
gewählt und jederzeit geändert werden.<br />
Mit der Polaris Evolution Audio-Cloud sind nach Angaben des<br />
Herstellers der Tontechnik keine Grenzen gesetzt: Die verfügbare<br />
DSP-Leistung könne als Mischpult für Großkonzerte in Arenen<br />
ebenso eingesetzt werden wie für mehrere simultan laufende<br />
Projekte in Rundfunkanstalten, Ü-Wägen, auf Live-Schauplätzen<br />
bei Fernsehübertragungen, in<br />
Kongresszentren oder Theatern.<br />
Jeder Anwender verfüge dabei über<br />
eigene Abhör- und Kommando-<br />
Studer Vista V<br />
32 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />
busse. Auch für Verleihfirmen sei die Flexibilität von Polaris Evolution<br />
ein Vorteil, weil mit einer Lösung unterschiedlichste<br />
Anwendungsbereiche abgedeckt werden könnten, erklärte<br />
Dominik Stepanek, Entwicklungsleiter der Polaris-Produktfamilie.<br />
„Anwender brauchen sich nicht mehr zu merken, welche<br />
Nummer ein Kanal hat. Vielmehr kann das System zum Beispiel<br />
auf Kommando alle Kanäle anzeigen, die zum Schlagzeug<br />
gehören und diese für Einstellungskorrekturen auf die berührungsempfindliche<br />
Oberfläche legen“, sagte er. Der Bedienmechanismus<br />
von Polaris Evolution sei maximal gestrafft worden.<br />
Viele Arbeitsgänge würden nach dem gleichen vertrauten Schema<br />
ablaufen.<br />
Die Audiobearbeitungen für die einzelnen Kanäle umfassen ab<br />
Werk 6-Band-EQ, Delay, Kompressor, Limiter, Multiband-Kompressor<br />
und De-Esser. Polaris Scala erlaubt sowohl die Erstellung<br />
redundanter Mischsysteme innerhalb einer 3HE-Rackeinheit<br />
als auch die Einrichtung einer Hardware-Redundanz über<br />
zwei getrennte Racks. Die Reduzierung der Hardware auf das<br />
Unverzichtbare, das Cloud-Konzept und die komplett neu programmierte<br />
Software garantieren laut Entwicklungsleiter nicht<br />
nur die Zukunftstauglichkeit des Polaris Evolution-Konzepts,<br />
sondern auch seine Wartungsfreundlichkeit. Was auf der IBC<br />
präsentiert wurde, sei erst der Anfang einer neuen Systemarchitektur,<br />
meinte er. Polaris Evolution seivorrangig softwarebasiert<br />
und bietet damit zukunftsfähige Technik.<br />
Mit der neuen Vista V Digital-Konsole hat Harman Studer seine<br />
Infinity-Mischpult-Serie zur IBC ausgebaut. Höhere Leistungsfähigkeit<br />
und einfachere Bedienbarkeit standen bei ihrer Entwicklung<br />
im Vordergrund. Die neue Vista V mit 52 Fadern basiert auf<br />
der gleichen Quad Star-Technologie wie das Vorgängermodell<br />
Vista X, ist allerdings vom Formfaktor her kompakter gestaltet<br />
und deshalb auch besser für kleinere Studios, Ü-Wagen und<br />
große Live-Produktionen geeignet. Der Infinity Core im Vista V<br />
arbeitet mit CPU-basierte Prozessoren, um über 800 Audio-<br />
Kanäle in hoher Klangqualität zu realisieren. Dazu gibt es über<br />
5.000 Ein- und Ausgänge. Vista V verfügt über Messbrücke,<br />
hochwertige Motorfader und Dynamic Automation System.<br />
Der australische Hersteller Fairlight erweiterte mit der Einführung<br />
von QUANTUM.Live auf der IBC <strong>2014</strong> seine Live-Mischpult-Familie,<br />
zu der auch das digitale Audio-Produktionsmischpult<br />
EVO.Live gehört. Basierend auf Fairlights selbst entwickelter<br />
FPGA-Prozessortechnologie und iCAN Bedienoberfläche,<br />
gibt es bei der Live-Mischpult-Serie auch die Möglichkeit, per<br />
Knopfdruck zwischen Live- und Postproduktionsmodus zu<br />
wechseln. Diese Duo-Funktionalität bietet den Anwendern laut<br />
Fairlight „eine sehr attraktive Produktionsumgebung“. De facto<br />
würden sie zwei verschiedene Mischpulte in einem erhalten,<br />
heißt es. Die Fairlight Live-Familie wurde für anspruchsvollste<br />
On-Air- und Live-Produktionen entwickelt und bietet umfangreiche<br />
flexible und modulare Bauformen. Die Live-Produkte sind<br />
erhältlich mit 12 bis 60 Reglern, als Standalone-Pult, als Einbaurahmen<br />
oder auch als Tischversion. Mit dem<br />
QUANTUM.Live bietet Fairlight nun eine kostengünstige Einstiegslösung<br />
in seine Live-Pult-Familie. Das QUANTUM.Live TT<br />
ist das kleinste Mischpult in Fairlights Produktpalette und mit 12<br />
Fadern über 12 Layer für 144 Signalwege ausgestattet. Sie<br />
ermöglichen schnellen Zugang und volle Kontrolle über zwei<br />
Monitorsysteme. Mit der optionalen Ergänzung durch einen<br />
zweiten TT-Rahmen kann das System auf 24 Fader erweitert<br />
werden. Auf der IBC <strong>2014</strong> präsentierte Fahrlight auch seine 3D-<br />
Audio Workstation (3DAW), eine neue Plattform für die immersive<br />
(virtuelle) und objektorientierte 3D-Audio-Produktion für<br />
Film- und Fernsehpostproduktionsstudios. „Fairlight hatte<br />
schon immer den Ruf, die Grenzen der Technologie auszureizen,<br />
aber auch für uns ist die 3DAW eines der aufregendsten<br />
neuen Produkte“, meinte Fairlight-CTO Tino Fibaek. Eine der<br />
Funktionen, welche die 3DAW einzigartig mache, sei Fairlights<br />
AirPan, das Nutzern über eine Virtual Reality (VR) Umgebung<br />
die Möglichkeit gibt, Audio Objekte in einem 3D-Raum zu positionieren<br />
und zu kontrollieren. „Diese Funktion ist unglaublich,<br />
weil man buchstäblich in den vom Controller erfassten Luftraum<br />
hineingreifen kann und dann nur durch die Fingerbewegungen<br />
in der Luft, den Raumklang schwenken, drehen, kippen oder<br />
spreizen kann“, meinte Fibaek.<br />
❮Eckhard Eckstein<br />
28. TMT I STAND 1-07<br />
www.directout.eu
z BUSINESS / IBC <strong>2014</strong><br />
Swipe-Präsentation am IBC-Stand von Siemens Convergence Creators<br />
Die Stärken aus zwei Welten<br />
AUS FERNSEHSENDERN WERDEN OTT-ANBIETER: ZUR IBC STELLTEN EINIGE SENDER UND PLATTFORMBETREIBER<br />
NEUE PROJEKTE VOR, DIE DAS HERKÖMMLICHE TV-ERLEBNIS UM VIDEO-ON-DEMAND UND ZUSÄTZLICHE SERVICES<br />
ERGÄNZEN. DIE HERSTELLER HABEN SICH LÄNGST AUF DEN TREND EINGESTELLT UND BIETEN NEBEN NEUEN<br />
LÖSUNGEN FÜR DIE VIDEOVERBREITUNG AUCH INNOVATIVE ANWENDUNGEN FÜR CUSTOMER RELATION MANAGEMENT<br />
(CRM) UND RECHNUNGSLEGUNG. OFTMALS WERDEN GANZE KOMPLETTPAKETE ANGEBOTEN, DIE FÜR DEN GESAMTEN<br />
DIGITALEN WORKFLOW END-TO-END AUSGELEGT SIND UND DIE STÄRKEN VON ONLINE UND FERNSEHEN VEREINEN.<br />
AUFFÄLLIG GROSS IST DERZEIT DIE NACHFRAGE NACH OTT-ANGEBOTEN IN DEN EMERGING MARKETS.<br />
›<br />
Die Zukunft des Fernsehens nimmt weiter konkrete Gestalt<br />
an: All 4, die neue Plattform von Channel 4 in Großbritannien,<br />
wird im Frühling 2015 erstmals auf einer Plattform alle<br />
linearen Angebote, digitalen Inhalte und Services des Medienhauses<br />
bündeln. Basierend auf den drei inhaltlichen Säulen On<br />
Demand (Wiederholungen), Now (lineares TV) und On Soon<br />
(Previews) bietet der britische Sender seinen Content im kommenden<br />
Jahr zunächst für PC und iOS-Geräte und später für<br />
weitere digitale Plattformen an. Auf der IBC <strong>2014</strong> in Amsterdam<br />
stellte David Abraham, Chief Executive von Channel 4, seine<br />
Vision vor: „Wir glauben, dass es nicht um linear versus On-<br />
Demand geht, sondern um eine kreative und optisch ansprechende<br />
Integration der beiden Welten. So können wir die Stärken<br />
der beiden Nutzungsformen in einer einzigen Marke bündeln.“<br />
Das neue Angebot ersetzt 4oD, den bisherigen Online-Auftritt<br />
von Channel 4, und soll für registrierte Nutzer eine Reihe von<br />
attraktiven, personalisierten Services bieten. Im Promotionkanal<br />
On Soon zum Beispiel sollen Programmvorschauen und<br />
exklusive Previews gezeigt werden. Die Zuschauer können sich<br />
zudem individuell nach ihren Vorlieben an Sendungen erinnern<br />
34 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />
Elena Shubik, Visual Unity<br />
Charlie Vogt, Imagine Communications<br />
lassen. „All 4 wird die bisher beste Antwort eines Rundfunksenders<br />
auf die geänderten Sehgewohnheiten im Digital Age sein“,<br />
trommelte CEO Abraham für seinen Neuanfang auf digitalem<br />
Terrain. „So wollen wir sicherstellen, dass unser Inhalte-Portfolio<br />
ein wichtiger, wertvoller Teil der TV-Nutzung in den kommenden<br />
Jahrzehnten bleiben wird.“<br />
Neben den strategischen Fragen zum TV-Businessmodell und<br />
den neuen Anforderungen an ein Costumer Relationship<br />
Management (CRM), das im Free TV vor wenigen Jahren noch<br />
purer Luxus war, bewegt die Broadcasting-Industrie die Vervielfältigung<br />
der Verbreitungswege und Empfangsplattformen. Diese<br />
Herausforderungen müssen zunächst technisch gelöst werden<br />
– mit einem umfassenden End-to-End-Ansatz, wie auf der<br />
Show in Amsterdam deutlich zu sehen war. Zahllose Hersteller<br />
bieten Komplettlösungen, die zum Teil von der digitalen Produktion<br />
und dem Transport des Originalmaterials bis zum Aufbau<br />
der Abonnentenverwaltung beim Pay TV reicht. Angesichts<br />
der weltweiten Verfügbarkeit des Internet Protokolls stehen die<br />
Weichen in der Distribution dabei auf Over-the-Top TV (OTT) via<br />
IP, also die Programm-Zulieferung über das offene, nicht gemanagte<br />
Internet.<br />
Diese Vertriebsart ergänzt die klassischen Fernseh-Übertragungswege<br />
Kabel, Satellit, terrestrisch oder IPTV und ist weltweit<br />
auf dem Vormarsch. „Wir spüren ein großes Interesse an<br />
OTT-Lösungen vor allem in den Emerging Markets“, berichtet<br />
Elena Shubik, Head of New Business Development CEE bei<br />
dem Prager Unternehmen Visual Unity. In der Tat: In Ländern<br />
wie Brasilien, Russland oder Indien ist OTT in manchen Zielgruppen<br />
bereits fester Teil der Mediennutzung. Bis zu 30 Minuten,<br />
so die auf der IBC vorgestellte Studie, verbringen die Nutzer<br />
mit OTT. Am häufigsten gesehen werden Nachrichten,<br />
knapp gefolgt von frei empfangbaren, linearen Fernsehprogrammen.<br />
Kurzfilme, Spielfilme auf Abruf und Live-Events aus<br />
den Bereichen Sport und Musik zählen ebenfalls zu den beliebten<br />
Programmen. „Es ist extrem wichtig für Broadcaster, eine<br />
OTT-Strategie zu entwickeln”, betont Elena Shubik. Die Botschaft<br />
scheint Gehör zu finden: Gegenüber <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong><br />
kündigt die Managerin an, dass Visual Unity erneut einen internationalen<br />
Broadcasting-Kunden gewinnen konnte. Und: Die<br />
Plattform vuMediaTM des Unternehmens aus der Tschechischen<br />
Republik wird im November um neue Funktionen<br />
ergänzt, darunter Anwendungen für das Content-Management-<br />
System und flexible Tools zur Aboverwaltung.<br />
Umfangreiche Funktionen vom Storefront Design bis zu Payment<br />
Services bietet auch VideoRise, die Lösung für Video-on-<br />
Demand (VoD) von Business Development and Innovation (BDI),<br />
einer Tochter der Deutschen Telekom. Die preisgekrönte Architektur,<br />
die auf der IBC vorgestellt wurde, kann sowohl umfassend<br />
end-to-end eingesetzt werden, als auch modular nach<br />
den Bedürfnissen der Inhalteanbieter.<br />
Ebenfalls für Multiscreen-Plattformen eignet sich das Portfolio<br />
von Appear TV in Norwegen. Der Hersteller integrierte kürzlich<br />
beispielsweise die Universal Picture Perfect Transcoding Hardware<br />
in die XC5000 Video Processing Platform, um für den<br />
ungarischen Multi-Service-Anbieter TARR Kft. den Ausbau zu<br />
OTT/Multiscreen zu ermöglichen. „Auf der IBC haben wir auch<br />
den neuen Appear TV SIM Descrambler auf den Markt<br />
gebracht, der AES/DVB-verschlüsselte Services mit verschiedenen<br />
Subscriber Identity Modulen entschlüsselt und nicht mit<br />
einem Conditional Access Modul (CAM)“, erläutert Carl Walter<br />
Holst, CEO von Appear TV. Dadurch, so der Manager, werde<br />
eine zentrale Verschlüsselung mit dezentraler Entschlüsselung<br />
an verschiedenen Punkten innerhalb des Distributionsnetzwerkes<br />
möglich. Darüber hinaus stellte das Unternehmen zusammen<br />
mit der französischen Firma NEOTION die Integration von<br />
NetFrontTM Living Connect DLNA Technology Component und<br />
NetFrontTM Browser NX in den SECURE HDMI Dongle.<br />
Dadurch, so die Hersteller, könne “Broadcast over IP” kostengünstig<br />
installiert werden. Auf der Show in Amsterdam war<br />
auch Kaltura vertreten, um verschiedene Abrechnungssysteme<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
35
z BUSINESS / IBC <strong>2014</strong><br />
Stefan Jenzowsky, Siemens Convergence Creators<br />
Neale Foster, ACCESS<br />
im OTT TV vorzustellen. Die Lösungen, die etwa beim israelischen<br />
Pay-TV-Anbieter yes im Einsatz sind, ermöglichen beispielsweise<br />
In-App-Transaktionen, verschiedene Abrechnungsmethoden<br />
oder Abonnentenwerbemöglichkeiten.<br />
Ebenfalls einen umfassenden OTT-Ansatz präsentierte Imagine<br />
Communications auf der IBC <strong>2014</strong>. Das Unternehmen zeigte<br />
das Zusammenspiel von SelenioNext Adaptive Bit Rate (ABR)<br />
Transcoding, Selenio Edge Media Content Delivery Network<br />
(CDN), Packetierung, Encryption, personalisierte Werbung,<br />
Abo-Fakturierung, Ingest, Automation und Speicherung –<br />
gesteuert von der neuesten Version des Zenium Workflow<br />
Managers. Chief Technology Officer Steve Reynolds von Imagine<br />
Communications betonte: „Im Gegensatz zu vielen anderen<br />
Anbietern auf dem Markt, die nur Teilbereiche von TV Everywhere<br />
bedienen, offeriert Imagine eine ganzheitliche End-toend-Lösung,<br />
die die Komplexität von OTT- und IPTV-Distributionsservices<br />
eliminiert und Plattformbetreiber in die Lage versetzt,<br />
sich stärker auf die wirtschaftlichen Aspekte ihrer Dienste<br />
konzentrieren zu können.“ Und CEO Charlie Vogt sagte bei der<br />
Vorstellung des OTT-Pakets: „Die Zukunft der Medien basiert<br />
auf IP, softwarebasierte Workflows und der Cloud“.<br />
Eine Multiscreen-Lösung, die Dienste- und Plattformbetreiber in<br />
die Lage versetzt, Multiscreen-Distribution für jedes Endgerät<br />
und jeden Service (Catchup, verschlüsselte Kanäle, OTT oder<br />
VoD) recht einfach zu kontrollieren präsentierte ACCESS erstmals<br />
zur IBC mit ACCESS Twine. “Die Tatsache, dass heute<br />
tausende unterschiedlichster Endgeräte mit allen möglichen<br />
Plattformen verbunden sein wollen, bereitet den Anbieter von<br />
Multiscreen-Services echte Kopfschmerzen”, meinte Neale Foster<br />
von ACCESS. “Mit unserer Management-Plattform Access<br />
Twin machen wir ihnen das Leben leichter. Damit können sie<br />
echte TV-Everywhere-Services aufsetzen und steuern.<br />
Ein erfolgskritischer Bereich für OTT-Anbieter ist die sichere und<br />
zuverlässige, aber auch anwenderfreundliche Verschlüsselung<br />
der Inhalte. Die Hersteller auf der IBC demonstrierten entsprechende<br />
Produkte, oftmals in Kooperation mit anderen Unternehmen.<br />
So stellten der US-Encoding-Spezialist Harmonic<br />
(ProMedia) und die Schweizer Nagra (MediaLive Multiscreen)<br />
gemeinsam einen Cloud-basierten OTT-Service für Bezahlfernsehen<br />
vor. Das gemeinsame Angebot wird bereits von spanischen<br />
TV-Sendern für HbbTV-Services genutzt und soll die<br />
weltweit erste kommerzielle Installation von MPEG-DASH sein.<br />
Das adaptive Streaming-Protokoll unterstützt mehrere Varianten<br />
des Digital Rights Management (DRM) via Common Encryption<br />
und HbbTV 1.5. Komplett auf die Cloud setzen die beiden Partner<br />
Vidmind und Verimatrix, die auf der IBC eine neue Pay-<br />
Lösung für OTT vorstellten. TVzor, ein neues Abonnementfernsehen<br />
in Russland, hat sich bereits für diese Gemeinschaftslösung<br />
entschieden.<br />
Civolution kündigte auf der Show in Amsterdam die Integration<br />
der Forensic Watermarking-Technologie des NexGuard in die<br />
RDK Broadcast Innovation Engine an. Die spezielle Lösung für<br />
das Reference Design Kit dient vor allem dem Schutz der<br />
Inhalteanbieter und erkennt zuverlässig illegale Datenströme via<br />
Set-top-Box, Camcorder, analoger oder digitaler HDMI Quelle.<br />
„Die Videoanbieter bewegen sich in einem zunehmend komplexer<br />
werdenden Umfeld und müssen mehr Lösungen anbieten<br />
als jemals zuvor“, kommentiert Civolution-CEO Alex Terpstra.<br />
Um eine zeitversetzte Wiedergabe von UHD-Videos durch den<br />
Verbraucher zu ermöglichen, haben Vantrix und Kontron eine<br />
gemeinsame Lösung mit nPVR-Funktionalitäten auf linearen 4K-<br />
Live-Feeds entwickelt und auf der IBC vorgestellt. Eine Kernkomponente<br />
der Lösung ist die Vantrix Media Platform (VMP),<br />
eine softwaredefinierte Plattform für die Verarbeitung, Optimierung,<br />
Caching und Analyse von Videos, die als sofort betriebsbereite<br />
Anwendung für den Einsatz am Standort oder in der<br />
Cloud verfügbar ist. Die VMP wird in Form virtueller Maschinen<br />
installiert. Ein einzelner Server kann Anwendungen wie Liveund<br />
VoD-Transkodierung, DRM-Verschlüsselung, Daten-Packaging<br />
und -Streaming parallel ausführen. Außerdem lässt sich<br />
das System problemlos über mehrere Server in einem Cluster<br />
skalieren, der virtuelle Ressourcen auf allen physischen Knoten<br />
36 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />
bereitstellt, ohne dass dafür eine zusätzliche Managementsoftware<br />
erforderlich ist.<br />
Zu den aktuell wichtigsten IT-Trends zählt Software as a Service<br />
(SaaS). Auch in der Broadcasting-Welt nehmen die flexiblen<br />
Speicher- und Distributionslösungen inzwischen breiten Raum<br />
ein. Das US-amerikanische Unternehmen Piksel beispielsweise<br />
präsentierte seine neue Video Plattform mit modularem Aufbau.<br />
Die Lösung umfasst sowohl Backend-Dienste wie Content-Einspeisung<br />
und -Management als auch das Frontend-Benutzererlebnis.<br />
Mit Piksel Mosaic wurde auf der IBC auch eine neue App<br />
auf den Markt gebracht, die unter anderem ein gleichbleibendes<br />
Look-and-Feel für alle Endgeräte garantieren soll.<br />
SaaS für OTT bietet darüber hinaus auch Signiant an. „Broadcaster<br />
haben begonnen zu verstehen, welche Vorzüge echtes<br />
SaaS ihnen bietet“, erläutert Greg Hoskin, Managing Director<br />
EMEA/APAC. Angebote wie der Media Shuttle von Signiant bieten<br />
sich aber auch an, um in der Produktion voluminöse Daten<br />
zu transportieren. Die Visual Effects-Spezialisten von Smoke &<br />
Mirrors etwa setzen auf Media Shuttle. Nach Herstellerangaben<br />
kann Inhalt mit der Software bis zu 200 mal so schnell bewegt<br />
werden wie mit FTP. Signiants SkyDrop ist ein neues Cloud-<br />
Angebot, das sich für alle zeitkritischen Anwendungen im<br />
Broadcasting-Business eignet. Die Produkte des Unternehmens<br />
entsprechen dabei den Vorgaben der Digital Production Partnership<br />
(DPP), die seit 1. Oktober in Großbritannien für alle filebasierten<br />
Anwendungen gilt. Damit SaaS sich in das bestehende<br />
Ökosystem einfügen kann, müssen die Lösungen kompatibel<br />
konzipiert werden. Der neue OTT SWIPE UX as a Service von<br />
Siemens Convergence Creators etwa erreicht diese Voraussetzung<br />
durch standardisierte APIs (Application Programming<br />
Interface) und SDKs (Software Development Kit). Zur IBC <strong>2014</strong><br />
wurde der weltweite Marktstart von OTT SWIPE UX as a Service<br />
verkündet. OTT SWIPE erlaubt es Nutzern, mit einfachen<br />
Wischen (swipe) auf dem Touch-Screen Inhalte von einem Endgerät<br />
auf ein anderes zu transferieren. Die SWIPE-Funktionalität<br />
lässt sich nun in die Multiscreen-Video-Services von Plattform-<br />
Betreibern integrieren – unter Beibehaltung vorhandener Systeme,<br />
Workflows und Bedienoberflächen. Ihr Medienangebot<br />
lässt sich leicht via APIs mit dem cloud-basierten OTT SWIPE<br />
Server von Siemens verbinden. Die Kunden der Anbieter benötigen<br />
zur Nutzung von OTT SWIPE lediglich ein einfaches<br />
Update ihrer Mobile-Apps. „Die Integration ist in wenigen Tagen<br />
erledigt“, verspricht Stefan Jenzowsky, Head of Media Business<br />
bei der Siemens-Tochter.<br />
❮Michael Stadik<br />
www.asperasoft.com<br />
moving the world’s data at maximum speed
z BUSINESS / IBC <strong>2014</strong><br />
Bob Lento und Eva Krug von Limelight Networks<br />
Turbo-Tempo statt Datenstau<br />
ZU SPITZENZEITEN GLÜHEN IM INTERNET DIE DRÄHTE. DAMIT VIDEOS NICHT IM DATENSTAU STECKEN BLEIBEN, SETZEN<br />
FERNSEHSENDER UND INHALTEANBIETER ZUNEHMEND AUF CONTENT DELIVERY NETWORKS (CDN), DIE FLEXIBEL IHRE<br />
KAPAZITÄTEN STEUERN KÖNNEN. NEBEN DEM TRANSPORT VON EXTREM GROSSEN DATENPAKETEN BIETEN DIE CDN<br />
INZWISCHEN AUCH DIE ANBINDUNG AN SOZIALE NETZWERKE UND ANDERE ZUSATZLEISTUNGEN AN. EIN WICHTIGES<br />
THEMA AUCH AUF DER IBC WAR DER WACHSENDE BEDARF AN BANDBREITE DURCH DIE ZUNAHME VON 4K-STREAMS.<br />
›<br />
Zeit ist Geld, auch im Broadcasting-Business: Der Aufbau „Anbieter von Unterhaltungsformaten und Fernsehsender gehören<br />
zu den Pionieren in der Cloud und haben als erste entdeckt,<br />
einer sozialen Kommunikationsplattform im Internet nimmt<br />
in der Regel Wochen oder gar Monate in Anspruch. Der Fernsehsender<br />
RTL2 benötigte für diesen IT-Kraftakt hingegen nur Glyn Smith, M&E Business Development Manager bei AWS, der<br />
welche Vorteile mit dieser Architektur einhergehen“, erläutert<br />
wenige Tage und verringerte den Investitionsaufwand entsprechend.<br />
Die Erweiterung der TV-Serien „Berlin – Tag & Nacht“ Amsterdam auf großes Interesse stieß. Neben RTL2 zählen<br />
mit seinen Präsentationen auch auf der diesjährigen IBC in<br />
und „Köln 50667“ durch mobile Apps und andere digitale Canal+ oder Channel 4 zu den AWS-Kunden, die ihre Inhalte<br />
Dienste basiert nämlich nicht auf einem eigenen Rechenzentrum,<br />
sondern auf den Amazon Web Services (AWS). Der Clou: zen. Die zentrale Benutzerverwaltung etwa kann auch für<br />
auf verschiedensten Wegen teilen, administrieren und schüt-<br />
Anstatt immer die Maximalkapazität an Servern bereithalten zu Online-Auftritte oder HbbTV-Services verwendet werden. Insgesamt<br />
stellt Amazon über 300 verschiedene Anwendungen<br />
müssen, kann RTL2 flexibel die benötigten Leistungen abrufen<br />
und somit Kosten sparen. Das ist vor allem bei TV-Sendern und Lösungen weltweit zur Verfügung. In zehn Regionen hat<br />
wichtig, deren Peak-Zeiten im Social Web während der Ausstrahlung<br />
der Sendungen liegen.<br />
„Dabei werden wir es sicher nicht belassen“, kündigt<br />
das US-Unternehmen sogenannte Availability Zones eingeführt.<br />
AWS-<br />
38 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />
Manager Smith gegenüber <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> an. Die globale<br />
Expansion des Amazon-Dienstes wird vor allem durch den<br />
rasant wachsenden Datenverkehr im weltweiten Internet angetrieben.<br />
Allein die US-amerikanischen Konsumenten verbringen<br />
pro Woche 60 Stunden damit, Inhalte über ihre durchschnittlich<br />
vier verschiedenen Endgeräte abzurufen, so das Marktforschungsinstitut<br />
Nielsen. Das Gesamtaufkommen wird inzwischen<br />
in Petabyte pro Monat gemessen. Entscheidend ist<br />
dabei, auch unter Höchstlast effizient und zuverlässig weltweit<br />
Daten zu transportieren. Die Content Delivery Networks (CDN)<br />
hatten jüngst zum Beispiel einen Extremeinsatz, als unter anderem<br />
das Schottland-Referendum, eine Rede des US-Präsidenten<br />
und diverse Software-Veröffentlichungen für eine erhebliche<br />
Steigerung des Datenverkehrs weltweit sorgten. Allein der<br />
CDN-Anbieter Limelight transportierte bei dieser Gelegenheit<br />
für einen Großkunden mehr als zehn Petabyte Daten in weniger<br />
als 24 Stunden. Zum Vergleich: Der Inhalt der U.S. Library of<br />
Congress umfasst drei Petabyte.<br />
„Da wir unsere Netzwerke, Prozesse und Abläufe beständig<br />
optimieren, hatten wir mit diesem Volumen kein Problem“,<br />
betont Limelight-CEO Bob Lento. Auf der IBC präsentierte das<br />
Unternehmen etwa die vielseitige Plattform Orchestrate. Mit der<br />
Lösung können zum Beispiel Videos einmalig in die Cloud geladen<br />
und dort automatisch für die verschiedensten Formate<br />
umgewandelt werden. Inklusive Digital Rights Management<br />
(DRM) und Kompression. Das Multi-device Media Delivery<br />
(MMD) von Limelight bietet sich für Live-Inhalte ebenso an wie<br />
für Video on Demand. Durch erweiterte Targeting-Möglichkeiten<br />
und Werbeeinblendungen entstehen weitere Chancen zur Refinanzierung<br />
der Angebote, wirbt Limelight.<br />
Parallel zur Auslieferung von Inhalten an die Endkunden betreiben<br />
die Content Delivery Networks umfangreiche Services im<br />
Bereich B2B. Die Amazon Web Services etwa zählen zahlreiche<br />
Filmstudios und TV-Produzenten zur Kundschaft. „Das Special<br />
Effects Studio Atomic Fiction zum Beispiel hat AWS bei der<br />
Produktion des Oscar-nominierten Spielfilms Flight eingesetzt“,<br />
verrät M&E Business Development Manager Glyn Smith. Für die<br />
Übertragung der Daten in die AWS-Cloud kann das herkömmliche<br />
Internet Protocol mit FTP oder das exklusive AWS Direct<br />
Connect genutzt werden. Die unterstützten Transferprotokolle<br />
umfassen etwa Aspera, Signiant oder Attunity Cloudbeam. Das<br />
Produkt AWS Import/Export richtet sich vor allem an Kunden<br />
mit außergewöhnlich hohem Datenvolumen, die solche Mengen<br />
auf mobile Speichermedien an Amazon schicken können. Für<br />
Großkunden wie das Online-Portal Netflix speichert Amazon<br />
mehr als ein Petabyte Videos, wobei jeder Film in mehr als 50<br />
verschiedene Fassungen encodiert wird.<br />
In der Regel setzen Unternehmen mit außergewöhnlich hohem<br />
Kapazitätsbedarf nicht nur auf ein CDN. Die Netflix-Filme beispielsweise<br />
werden von Amazon unter anderem an Akamai,<br />
Limelight und Level 3 weiter gegeben, die ihrerseits den Datenstrom<br />
an lokale Internet Service Provider (ISP) verteilen. Diese<br />
sinnvolle Kooperation wird in Zeiten des hoch aufgelösten<br />
Bewegtbilds immer wichtiger, denn mit Ultra High Definition<br />
Television (Ultra HDTV) explodiert die Datenmenge förmlich.<br />
Akamai listet deshalb in seinem neuen State-of-the-Internet-<br />
Bericht für das zweite Quartal wieder Länder auf, die die Breitbandvoraussetzungen<br />
für die Nutzung von 4k-Streams erfüllen.<br />
Im Allgemeinen ist dafür eine Bandbreite von zehn bis 20 Mbit/s<br />
nötig. Das Ergebnis: Die Schweiz, die Niederlande und Schweden<br />
bilden die Top-Drei in Europa. Bei ihnen wiesen jeweils<br />
mehr als ein Viertel aller Verbindungen die geforderten<br />
Geschwindigkeiten auf.<br />
Der Spitzenreiter Schweiz erreichte dabei sogar eine 4k-Readiness-Quote<br />
von 33 Prozent, während in Deutschland lediglich<br />
elf Prozent aller Verbindungen die nötige Bandbreite erzielten.<br />
Allerdings reicht die durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit<br />
von 8,9 Mbit/s hierzulande für herkömmliche Broadcast-<br />
Qualität wie sie zum Beispiel der Filmdienst Netzkino benötigt.<br />
Als Akamai-Kunde profitiert der deutsche Online-Anbieter von<br />
einem weltumspannenden Netzwerk mit 150.000 Servern, progressiven<br />
Mediendownloads und Adaptivem Bitrate Streaming<br />
für eine Vielzahl von Player-Plattformen. Die SecureHD-Technologie<br />
von Akamai bietet für die Sicherung von Inhalten und<br />
Zugriffsbeschränkungen auch mehrere Schutzstufen zur<br />
Anpassung an die Anforderungen der Inhalte und Zielgruppen.<br />
Zudem unterstützt die Sicherheitsarchitektur Lösungen verschiedener<br />
DRM-Anbieter.<br />
Nach der IBC, wo die Akamai Intelligent Platform im Fokus der<br />
Präsentationen stand, wurden drei Erweiterungen vorgestellt.<br />
Zu den „Cloudlets“ zählt etwa der Edge Redirector, der bereits<br />
von der Fluggesellschaft EL AL Israel Airlines Ltd. eingesetzt<br />
wird, um 5.000 Adressenumleitungen (Redirects) für Suchmaschinen<br />
zu optimieren. Mit zahlreichen Erweiterungen will auch<br />
Amazon Web Services Geschäftskunden ködern. Branchenbeobachter<br />
rechnen damit, dass AWS bei dieser Expansion nicht<br />
nur zu anderen CDN in Konkurrenz tritt, sondern auch auf Kollisionskurs<br />
mit Microsoft steuert: Windows Azure oder Googles<br />
Compute Engine zielen schließlich ebenfalls auf Infrastructure<br />
as a Service (IaaS) ab und sollen angeblich massiv ausgebaut<br />
werden. Der Wettbewerb, da sind sich viele einig, sorgt dabei<br />
auch für sinkende Preise.<br />
Zugleich eröffnen sich neue Chancen durch Partnerschaften:<br />
Wie bereits berichtet hat Imagine auf der IBC eine Kooperation<br />
mit Microsoft bekannt gegeben, um die nächste Zenium-Generation<br />
für Azure vorzubereiten. Das IBM-Tochterunternehmen<br />
Aspera wiederum hat sich mit EVS und Elemental verbündet,<br />
um HD-Streams aus der Cloud zu ermöglichen. Die Live-Videos<br />
sind vor allem für Sportfans in aller Welt attraktiv: Bei der FIFA<br />
Fußballweltmeisterschaft sahen sich 24 Millionen Unique User<br />
insgesamt 15 Millionen Stunden Sportvideos an. Dieser neue<br />
Fußball-Rekord war auch dadurch möglich, dass von jeder<br />
Begegnung 243 Streams ausgeliefert wurden. Ohne Lösungen<br />
wie Asperas FASP High-Speed Transfer Software wäre es niemals<br />
möglich gewesen, diese Masse an Daten in Echtzeit von<br />
Kontinent zu Kontinent zu übertragen.<br />
❮Michael Stadik<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
39
z BUSINESS / IBC <strong>2014</strong><br />
Ein steter Strom aus IP-Videos<br />
IN DER AV-PRODUKTION IST DIE STREAMING-TECHNOLOGIE HINTER DEN KULISSEN EBENSO AUF DEM VORMARSCH WIE<br />
BEI DER VERTEILUNG DER VIDEOS VIA IP AN DIE ZUSCHAUER UND NUTZER. AUF DER IBC <strong>2014</strong> ZEIGTEN DIE AUSSTELLER<br />
BEISPIELSWEISE DIE ANBINDUNG AN MOBILFUNKNETZE, ERGÄNZUNGEN FÜR KAMERAS ODER UMFASSENDE ALL-IN-<br />
ONE-LÖSUNGEN. DER STREAMING-SPEZIALIST TV1.EU PRÄSENTIERTE DEN EINZIGEN LEGALEN ONLINE TV-REKORDER<br />
IN DEUTSCHLAND. KLAR IST: AUCH BEI DEN ZUSCHAUERN WIRD DER STETE STROM AUS IP-VIDEOS IMMER BELIEBTER.<br />
Noa Wohl von LiveU<br />
›<br />
Die Vielfalt an technischen Szenarien beim Video-Streaming<br />
zu überblicken ist sogar für Profis nicht leicht. „Das ist eine<br />
Herausforderung“, beschreibt etwa Dave Stubenvoll seinen Eindruck<br />
auf der IBC <strong>2014</strong>. Ob diverse globale Einsatzmöglichkeiten,<br />
Encoder, Player, Netzwerke oder Endgeräte – „es gibt so<br />
viele Wege, um Video- und Audio-Daten zu erzeugen, zu bearbeiten,<br />
zu paketieren und zu transportieren, dass einem der<br />
Kopf schwirren kann,“ fügt der CEO von Wowza Media Systems<br />
hinzu. Mit der Streaming Engine hat das US-Unternehmen aus<br />
Colorado daher eine preisgekrönte Serversoftware entwickelt,<br />
die auf dem einfachen Ansatz „build-it-yourself“ basiert.<br />
Auf der diesjährigen Show in Amsterdam zeigte Wowza zum<br />
Beispiel gemeinsam mit dem Kamerahersteller JVC, wie hochwertige<br />
HD-Video-Inhalte einfach und flexibel von überall aus<br />
live gesendet oder online übertragen werden können. Ein viel<br />
gefragter Gesprächspartner am Messestand war auch der<br />
deutsche Product Manager Philipp Angele, den CEO Dave Stubenvoll<br />
als einen seiner wichtigsten Mitarbeiter vorstellte. Mit<br />
dem Aufbau eines Büros in Berlin hat Wowza bereits gezeigt,<br />
wie wichtig der deutschsprachige Markt für das Unternehmen<br />
ist.<br />
Von einem großen Interesse an Lösungen für professionelles<br />
Streaming via Internet Protocol berichtet auch Raymond<br />
Michel Bais, Geschäftsführer Mobile Viewpoint<br />
Thompson, Vice President Marketing and Project Management<br />
bei Zixi. Die Software-Plattform Zixi Edge Points, die aus drei<br />
Hauptmodulen (Feeder, Receiver und Broadcaster) besteht,<br />
ermöglicht den Transport von Daten in verschiedenen Bit-Raten<br />
und Protokollen (zum Beispiel RTMP oder HLS). „Dies ermöglicht<br />
ausgeklügelte Workflows für ENG-Nachrichtenproduktion<br />
oder die Distribution via OTT zu jeder erdenklichen Plattform“,<br />
erläutert Thompson, der in Amsterdam richtig Grund zur Freude<br />
hatte: Als wichtiger Bestandteil des Workflows von Sky News<br />
Arabia hatte das US-Unternehmen aus Waltham einen Anteil<br />
am Gewinn des diesjährigen IBC Innovation Award.<br />
Zudem gab Zixi Partnerschaften mit dem führenden Infrastruktur-Anbieter<br />
Harmonic und VITEC bekannt. Und: „Turner Broadcasting<br />
System wird unsere Lösung bei der Übertragung der<br />
Primary Videos vom Ryder Cup in die Studios in Atlanta nutzen.<br />
Das ist unsere erste Beteiligung an einem Live-Event in dieser<br />
Größenordnung“, berichtet Thompson.<br />
Neue Bahnen schlägt auch der deutsche Streaming-Spezialist<br />
TV1.EU ein: Mit SHIFT.TV stellte das Unternehmen den nach<br />
eigenen Angaben derzeit einzigen legalen online TV-Rekorder in<br />
Deutschland vor. SHIFT.TV ist ein webbasierter Service, der<br />
über das Content Delivery Network (CDN) von TV1.EU ausgeliefert<br />
wird und von jedem PC, Notebook, iPhone/iPad App,<br />
40 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />
Hybrid- und bald auch Smart-TV abgerufen werden kann. Bis<br />
zu 50 Kanäle können parallel aufgenommen werden. Der Cloud-<br />
Rekorder ermöglicht dem Kunden, Programme des deutschen<br />
Fernsehangebots aufzunehmen und entweder als Stream direkt<br />
zu sehen oder per Download zu archivieren. „In der Ära von<br />
Cloud Computing – wer will da noch einen Festplatten-Rekorder<br />
mit Aufnahmekapazitäten für maximal 2 Programme?“ fragt<br />
Michael Westphal, CEO von TV1.EU, eher rhetorisch.<br />
Neben dem neuen Cloud-Recording-Service standen auf der<br />
IBC das gesamte Portfolio an Streaming und Transcoding Services<br />
im Fokus. TV1.EU will vor allem Fernsehsender und Content-Provider<br />
in die Lage versetzen, ihr Material einer immer<br />
fragmentierteren Zielgruppe zur Verfügung zu stellen und die<br />
große Nachfrage nach VoD-Angeboten (Video-on-Demand) zu<br />
beantworten.<br />
Eine Lösung für das Streaming von Live-Inhalten bei Außenaufnahmen<br />
zählte zu den Produktinnovationen, die LiveU auf der<br />
Show in Amsterdam präsentierte. Die Software-Lösung LU-Lite<br />
Series eignet sich für den Mobilfunk-Datentransfer hinter den<br />
Kulissen ebenso wie für die Bearbeitung von Videos und die<br />
Übertragung von Interviews, die etwa mit einer Notebook-<br />
Kamera gemacht wurden. Die Anwendung, die für den mobilen<br />
Einsatz konzipiert wurde, steht in Windows und Mac zur Verfügung.<br />
„Eine Herausforderung ist heutzutage die große Anzahl<br />
von Feeds, die bei Produktionen erzeugt und in den Workflow<br />
integriert werden müssen“, berichtet Noa Wohl, Services Producer<br />
bei LiveU.<br />
Die neue Übertragungseinheit LU 200, die separat getragen<br />
oder auf die Kamera aufgesetzt werden kann, dient daher entweder<br />
als eigenständiger Video Encoder mit Satellitenintegration<br />
oder als mobiler Hotspot für alle IP-Anwendungen mit Einbindung<br />
in die LiveU DataBridge. Auf der IBC wurde auch<br />
bekannt, dass BT Sport sich für das Equipment von LiveU entschieden<br />
hat, um die nach eigenen Angaben erste Flotte Ü-<br />
Wagen für Cellular Newsgathering (CNG) aufzubauen.<br />
Ebenfalls auf Streaming-Lösungen in der Produktion spezialisiert<br />
ist Mobile Viewpoint. Das niederländische Unternehmen<br />
bietet mit W-Link eine Lösung an, die Produktionsfirmen via<br />
Wideband Mini Transponder (WMT) live mit Rundfunksendern<br />
weltweit verbindet. „Bisher war die mobile Bandbreite ein Problem“,<br />
erläutert Michel Bais, Director bei Mobile Viewpoint.<br />
„Aber Dank der Einführung von 4G und H.265 HEVC wird die<br />
Übertragung von HD-Material deutlich einfacher.“ Um das finanzielle<br />
Risiko der Kunden zu minimieren, kündigt Bais an, soll es<br />
mit WMT Blue-Link eine Mietlösung geben. Das Basismodell<br />
kann nur begrenzt Live-Aufnahmen verarbeiten und verfügt<br />
über sechs Modems. Mögliche Inputs sind HD-SDI, HDMI und<br />
CVBS. „Damit hat nun jeder bei Bedarf Zugriff auf einen WMT”<br />
trommelt Michel Bais für das Profi-Angebot.<br />
Die große und weiter wachsende Bedeutung der Streaming-<br />
Technologie verdeutlicht eine aktuelle Analyse des deutschen<br />
Hightech-Verbands BITKOM. Demnach schauen sich die Nutzer<br />
Videos im Internet überwiegend per Stream an. 73 Prozent der<br />
Bundesbürger (gut 40 Millionen Personen ab 14 Jahren) bevorzugen<br />
diesen Verbreitungsweg. Vor allem Videoportale wie You-<br />
Tube, Clipfish oder Vimeo sind bei Internetnutzern beliebt. Fast<br />
die Hälfte der Nutzer (46 Prozent) ruft bereits gesendete Beiträge<br />
und Sendungen in Online-Mediatheken von Fernsehsendern<br />
ab. Mehr als jeder Dritte sieht zumindest hin und wieder das<br />
aktuelle Fernsehprogramm als Livestream über eine Internetverbindung.<br />
„Streaming-Angebote verändern unsere Fernsehgewohnheiten<br />
dauerhaft“, kommentiert denn auch Dr. Christian P.<br />
Illek, Mitglied des BITKOM-Präsidiums. „Per Streaming bestimmen<br />
Verbraucher selbständig, wann und wo sie Filme, Serien<br />
oder Nachrichten sehen möchten.“<br />
Dabei dominiert nach wie vor die Gratiskultur des Internets.<br />
Doch laut BITKOM-Umfrage zahlt bereits fast jeder sechste<br />
WOWZA-Stand mit CEO Dave Stubenvoll und Product Manager Philipp Angele<br />
Nutzer (17 Prozent) für kostenpflichtige Angebote. Entscheidend<br />
für den wirtschaftlichen Erfolg der Anbieter sind daher<br />
Profilösungen für den Kopierschutz. „In der Dach-Region ist es<br />
ausschlaggebend, den Anti-Filmpiraterie-Anforderungen der<br />
Inhalteindustrie zu entsprechen“, berichtet Richard Waldner,<br />
Director Sales Central & Eastern Europe bei Exterity. Das schottische<br />
Unternehmen stellte auf der IBC <strong>2014</strong> einen End-to-End-<br />
Komplettschutz inklusive Hi-Bandwidth Digital Content Protection<br />
v2 (HDCPv2) und Unterstützung von Conditional Access<br />
(CA) vor. Die neuen AvediaStream g44xx TVgateways von Exterity<br />
haben eine platzsparende Größe und können die Streams<br />
von bis zu acht Multiplexer verarbeiten und mit Ingest versehen.<br />
Die Bedeutung von solchen Systemen, so viel ist klar, wird weiter<br />
wachsen. Schließlich entsteht durch Raubkopie allein in der<br />
deutschen Filmindustrie, so Schätzungen, jährlich ein Schaden<br />
von 300 Millionen Euro und mehr.<br />
Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass das Thema<br />
Online-Video-Streaming und die damit verbundenen Umbrüche<br />
im Film- und Fernsehmarkt auch zunehmend Relevanz auf<br />
Medien- und Broadcast-Kongressen gewinnen. Es war auch ein<br />
zentraler Programmpunkt bei den <strong>MEDIEN</strong>TAGEN MÜNCHEN<br />
<strong>2014</strong> (22. – 24. Oktober).<br />
❮Michael Stadik<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
41
z BUSINESS / IBC <strong>2014</strong><br />
Mike Antonovich, Ateme<br />
Keith Wymbs, Elemental Technologies<br />
Hybride für die Zwischenphase<br />
DAS ENCODING VON VIDEOMATERIAL IST EINE SCHLÜSSELTECHNOLOGIE BEI DER ÜBERTRAGUNG ÜBER DAS INTERNET<br />
PROTOCOL. AUF DER IBC <strong>2014</strong> ZEIGTEN HERSTELLER LÖSUNGEN MIT KOMPRESSIONSVERFAHREN, DIE FÜR DIE ÜBER-<br />
GANGSPHASE ZWISCHEN DEM HEUTIGEN H.264-STANDARD (ADVANCED VIDEO CODING, AVC) UND DEM KOMMENDEN<br />
HIGH EFFICIENCY VIDEO CODING (HEVC) AUSGELEGT UND AUCH SCHON IM FELD ERPROBT SIND. DAS ENCODING SPIELT<br />
INDES NICHT NUR IN DER DISTRIBUTION EINE WICHTIGE ROLLE, SONDERN AUCH BEI DER PRODUKTION. INNOVATIVE<br />
ANSÄTZE SOLLEN ZUM BEISPIEL DIE MÖGLICHKEITEN BEIM DIGITAL SATELLITE NEWSGATHERING ERWEITERN.<br />
›<br />
Für die meisten Aussteller ging es nach der IBC <strong>2014</strong><br />
Schlag auf Schlag weiter. Die Experten von ATEME etwa,<br />
die auf der Show in Amsterdam mit Red Bull, Eutelsat und IDC<br />
das Projekt „Wings to 4k” gezeigt hatten, waren danach sofort<br />
bei den Asian Games in Südkorea intensiv mit den Ergebnissen<br />
von Feldtests und Live-Übertragungen beschäftigt. „Für die terrestrische<br />
Live-Übertragung und Wiederholungen produzierten<br />
die führenden, koreanischen Rundfunksender KBS, SBS und<br />
MBC die Aufnahmen von einigen Wettbewerben in Ultra HD“,<br />
berichtete Mike Antonovich, Senior VP & GM Americas bei ATE-<br />
ME. Der Encoder TITAN des US-Unternehmens, der den neuen<br />
Komprimierungsstandard High Efficiency Video Coding (HEVC)<br />
unterstützt, wurde bei diesem Sportereignis mit bewegten<br />
Motiven vor besondere Herausforderungen gestellt.<br />
„Die Entwicklungsarbeit endet nicht“, sagte Antonovich mit<br />
Blick auf die geplanten Verbesserungen bei der Qualität der<br />
Videos, der effizienten Nutzung von Bandbreiten oder der<br />
Zuverlässigkeit der Encoding-Systeme. Schließlich befindet<br />
sich der Markt noch in der Pionierphase: Wohl erst gegen Ende<br />
des Jahres soll die Produktion von Decoder Chipsets mit HEVC<br />
für TV-Geräte, Set-top-Boxen und andere Endgeräte spürbar<br />
erhöht werden, erwartet der ATEME-Manager. Bekanntlich wurden<br />
bei der NAB <strong>2014</strong> die ersten Anwendungen mit dem Verfahren<br />
vorgestellt, das auch als H.265 bekannt ist und seit<br />
2006 entwickelt wird. Derzeit am weitesten verbreitet ist H.264,<br />
bekannt auch als MPEG4-AVC (Advanced Video Coding).<br />
In der wohl noch einige Jahre dauernden Übergangsphase<br />
unterstützen nun viele Hersteller sowohl H.264 als auch H.265.<br />
Elemental Technologies aus Portland, Oregon, zum Beispiel<br />
stellte auf der IBC die Video-Distributionsplattform Delta vor,<br />
die beide Codecs unterstützt. Zum Funktionsumfang des Systems<br />
zählen zudem Just-in-Time (JIT) Packaging, Origin Services,<br />
Intelligent Caching, die dynamische Werbeeinblendung<br />
und die Verschlüsselung End-to-End. „Die Plattform reduziert<br />
die Komplexität bei der Distribution für Multiscreen und ermöglicht<br />
es, jeglichen Input in jede Form von Output verwandeln<br />
und dabei einen sicheren Videotransport in hoher Qualität zu<br />
erreichen“, hebt Keith Wymbs, Chief Marketing Officer von Elemental<br />
Technologies hervor. Delta wurde auf der IBC nicht nur<br />
als herausragende Lösung mit dem IABM Design & Innovation<br />
Award geehrt, sondern auch als Teil der Feldversuche von Turner<br />
Sports sowie den Wiener Staatsopern mit dem IBC Innovation<br />
Award ausgezeichnet. Sogar der Finalist BBC setzt auf die<br />
Architektur von Elemental Technologies.<br />
42 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
BUSINESS / IBC <strong>2014</strong> z<br />
Katrine Sørum, Appear TV<br />
Stefan Niesen, Envivio<br />
Umfassende Live-Erfahrungen aus Versuchsprojekten kann<br />
auch Envivio vorweisen. Das US-Unternehmen aus San Francisco<br />
präsentierte auf der IBC die neuesten Versionen der Software<br />
Muse und Guru für Kompression und Management von<br />
Videodaten. Die Systeme bewiesen auf der Show ihre Praxistauglichkeit<br />
im Zusammenspiel mit Set-top-Boxen von Sagemcom<br />
und Technicolor sowie TV-Geräten von Samsung bei Live-<br />
Vorführungen mit 10-bit Ultra-HD HEVC. Als neue Funktion hat<br />
der US-Hersteller das Livestream-Switching entwickelt. „Zu fest<br />
gesetzten Zeiten kann nun nahtlos auf verschiedene Videoquellen<br />
zugegriffen und etwa eine Werbeeinblendungen eingefügt<br />
werden“, erklärte Stefan Niesen, Vertriebsdirektoe West, Zentral-<br />
und Nord-Europa von Envivio. Zusammen mit Dolby wurde<br />
in Amsterdam auch die Kombination aus Dolby AC-4 und HEVC<br />
gezeigt. Zudem belieferte Envivio eine Reihe von Messeständen<br />
mit Inhalten in UltraHD HEVC, darunter die Vorführungen von<br />
Irdeto, STMicroelectronics oder Broadcom. Mit der Cloudbasierten<br />
Lösung Nuage präsentierte Envivio ferner ein Komplettsystem<br />
für die Betreiber von Pay-TV.<br />
Auf die Lösung ViBE EM4000 premium HD/SD Encoder von<br />
Thomson Video Networks setzt etwa der Pay-Sender Foxtel in<br />
Australien, der nun seine DTH-Video-Plattform modernisiert<br />
und dazu auch den NetProcessor 9040 Multiplexer und Video<br />
Prozessor, Amethyst sowie das XMS Network Management<br />
System von Thomson einsetzt. Für den ViBE XT1000 Xtream<br />
Transcoder wurde das Unternehmen mit Hauptsitz in Cesson-<br />
Sévigné mit dem IBC <strong>2014</strong> Best of Show Award ausgezeichnet.<br />
Die Lösung ist besonders auf die HD-Anforderungen von OTT-<br />
Diensten, Kabel und Telekommunikationsunternehmen zugeschnitten.<br />
Damit erhält die Unternehmensphilosophie „Behind<br />
Every Screen” von Thomson erste Lorbeeren.<br />
„TV Everywhere” heißt der Slogan, mit dem Imagine Communications<br />
im Bereich der Komplettlösungen für die verschiedenen<br />
Verbreitungswege und Monetarisierungsmöglichkeiten wirbt.<br />
Auf der IBC <strong>2014</strong> stellte das US-Unternehmen einen umfassenden<br />
Ansatz vom Media Ingest über innovative Werbemöglichkeiten<br />
bis zur Abonnentenabrechnung vor. SelenioFlex Live,<br />
das Imagine-Angebot für Live- oder Linear-Multiscreen-Encoding,<br />
basiert in diesem Rahmen auf dem Zenium Workflow<br />
Manager und bietet sich für die Übertragung des herkömmlichen<br />
Fernsehprogramms ebenso an wie für OTT-Services.<br />
Auch das Brot- und Butter-Geschäft mit AVC war ein zentrales<br />
Thema auf der IBC <strong>2014</strong>. Für Digital Satellite Newsgathering<br />
(DSNG) konzipiert sind etwa die beiden neuen Multi-CODEC-<br />
Kompressionslösungen von Adtec Digital in Nashville. Der EN-<br />
30 beispielsweise unterstützt HD/SD AVC und MPEG 2 4:2:0<br />
Encoding, der RD-30 ist ein Integrated Receiver Decoder für<br />
HD MPEG 2/MPEG 4 4:2:0, der auch als Multi-CODEC Decoder/IRD<br />
angeboten wird.<br />
Appear TV aus Norwegen präsentierte erstmals den neuen High<br />
VQ (Video Quality) Encoder für die XC5000 Series Platform. Die<br />
Lösung eignet sich sowohl für Broadcasting als auch OTT- und<br />
Multiscreen-Inhalte. Bei der Distribution von Live-TV entfällt<br />
damit der Einsatz von verschiedenen Encoding-Systemen für<br />
die unterschiedlichen Verbreitungswege. Durch die Integration<br />
in das XC5000-Chassis kann der neue Encoder mit anderen<br />
Modulen direkt vernetzt werden. „Descrambling, Audio Leveling,<br />
Scrambling und Multiplexing sind somit innerhalb einer<br />
Einheit möglich“, sagte Katrine Sørum von Appear TV.<br />
Eine Innovation zeigte auch Harmonic auf der IBC <strong>2014</strong>: Der<br />
neue Ellipse 3202 Contribution Encoder für Digital Satellite<br />
Newsgathering (DSNG) ist das erste Gerät mit einem integrierten<br />
Modulator, der den Standard DVB Carrier ID (DVB-CID) zur<br />
Reduzierung von Interferenzen sowie die Spezifikation DVB-<br />
S2X für verbesserte Leistung unterstützt. Der Enconder verfügt<br />
über alle Standard-Outputs inklusive IP und DVB-ASI, womit<br />
sich die Lösung auch besonders für die Fixed Line Contribution<br />
etwa in Stadien eignet. Nach der IBC landete das Unternehmen<br />
aus San Jose dann einen Coup: Verschiedene Satellitenbetreiber<br />
weltweit entschieden sich für Ellipse 3202, um DVB-CID zu<br />
testen. Die Versuche werden immerhin durch die Satellite Interference<br />
Reduction Group (IRG) organisiert.<br />
❮Michael Stadik<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
43
z BUSINESS / UFA FICTION<br />
VOR GUT EINEM JAHR WURDEN DIE VIER FIKTIONALEN<br />
UFA-PRODUKTIONSUNTERNEHMEN TEAMWORX, UFA<br />
FERNSEHPRODUKTION, PHOENIX FILM UND UFA CINEMA<br />
EINGESTELLT UND STATTDESSEN UFA FICTION UNTER<br />
LEITUNG DES FRÜHEREN TEAMWORX-CHEF NICO HOFMANN<br />
ALS EINE NEUE UNIT AUFGEBAUT. ZUSAMMEN MIT DEN<br />
ZWEI WEITEREN GESCHÄFTSFÜHRERN JOACHIM KOSACK<br />
UND MARKUS BRUNNEMANN STELLTE HOFMANN<br />
AM 29. SEPTEMBER IN BERLIN DAS AKTUELLE<br />
PORTFOLIO DER UFA FICTION IM ANGESAGTEN<br />
Markus Brunnemann, Joachim Kosack, Nico Hofmann (v.l.n.r.)<br />
PROMINENTEN-RESTAURANT GRILL ROYAL VOR.<br />
Von allem etwas<br />
›<br />
Als Leiter der Geschäftsführung hat Nico Hofmann natürlich<br />
erst einmal die Zahlen im Blick. So betonte er gleich am<br />
Anfang seiner Begrüßungsrede, Ufa Fiction sei in Sachen fiktionaler<br />
TV- und Filmproduktion im Wettbewerb mit Studio Hamburg<br />
und Bavaria, gemessen an den Geschäftszahlen, „deutlich<br />
der Marktführer geblieben“. Erfolgsfaktor für Hofmann ist, dass<br />
sich Ufa Fiction „als Anlaufstelle für Talente“ versteht. Man<br />
bemühe sich extrem um die Nachwuchspflege, sei es im Buch-,<br />
im Regie- oder im Schauspielerbereich. „Wir haben uns stark<br />
verjüngt“, erklärte Hofmann. Man stelle mittlerweile nur noch<br />
„unter 25-Jährige“ ein, – das sei kein Scherz! Tatsächlich will<br />
Hofmann mit der Verjüngung wohl gleich drei Fliegen mit einer<br />
Klappe schlagen: Zum einen fließen so neue Ideen und Herzblut<br />
für die Produktion von Filmen ein, zum anderen dürfte sie<br />
gleichzeitig zu günstigen Kosteneffekten führen. Und drittens<br />
ist Verjüngung genau das, was alle TV-Sender von den Produzenten<br />
erwarten. Dabei, so bekannte Hofmann, habe man „eine<br />
mächtige Umstrukturierung“ durchmachen müssen, indem man<br />
verschiedenste Unternehmenskulturen, Persönlichkeiten und<br />
Teams in einer völlig neuen Organisationsform unter einem<br />
Dach neu formiert habe.<br />
Zur Erinnerung: Vor gut zwei Jahren fing Ufa-Chef Wolf Bauer<br />
an, seine Unternehmensgruppe, die als Tochter der RTL Group<br />
zu Bertelsmann gehört, völlig umzukrempeln und in den drei<br />
Units „Show & Factual“, „Serial Drama“ und last but not least<br />
„Fiction“ zu bündeln. „Rationalisierung. Mehr Effizienz mit weniger<br />
Kosten und weniger festem Personal. Man wollte dem digitalen<br />
Wandel Herr werden“, argumentierte Wolf. Wobei aber<br />
sicher das allgemeine Bertelsmann-Ziel im Vordergrund stand,<br />
möglichst schlank und dennoch schlagkräftig im neuen höchst<br />
fragmentierten audiovisuellen Entertainment-Markt zu agieren.<br />
Auch für die Zerschlagung der einzelnen Brands Team-<br />
Worx, Ufa Fernsehproduktion, Phoenix Film und der<br />
noch jungen Ufa Cinema gab es eine schöne Begründung.<br />
In Zukunft soll, wo Ufa drin ist, auch Ufa draufstehen<br />
– der legendäre Brand Ufa soll wieder einzigartig strahlen.<br />
Was wurde dazu in nur einem Jahr erreicht, was bleibt, was<br />
ist neu?In einem ersten Trailer wurde zunächst das Portfolio<br />
präsentiert, das aktuell bis ins nächste Jahr hinein zu sehen<br />
sein wird. Speziell im Bereich „Reihen und Serien“ wird Ufa<br />
Fiction künftig einige Herausforderungen meistern müssen.<br />
Denn die vielfach preisgekrönte Serie „Danni Lowinski“ wurde<br />
mittlerweile von Sat.1 eingestellt. Bei der ZDF-Vorabendserie<br />
„Soko 5113“, die es schon seit 1978 gibt, sind die jungen<br />
Zuschauer zuletzt nach Sat.1 und der Krimialternative Navy CIS<br />
gewechselt. Man habe bereits Verjüngungsstrategien für Soko<br />
5113 entwickelt, die man aber noch mit dem ZDF abstimmen<br />
müsse, war im Grill Royal zu erfahren. Auch die seit vielen Jahren<br />
etablierte ZDF-Krimi-Reihe „Bella Block“ wird es nicht mehr<br />
lange geben, da die Hauptprotagonistin Hannelore Hoger nicht<br />
mehr weiter machen will. Bestehen bleiben aber „Ein starkes<br />
Team“ (ZDF), Soko Leipzig (ZDF) und „Donna Leon“ (ARD).<br />
Auch hat Ufa Fiction im Serienbereich ganz neue Formate in<br />
Petto, etwa die schon gestartete Kinderserie „Binny und der<br />
Geist“ für Disney Channel und die von einem deutsch-amerikanischen<br />
Autorenteam kreierte Event-Serie „Deutschland!“, die<br />
es vielleicht schon im nächsten Jahr auf RTL zu sehen gibt. Es<br />
handelt sich um einen Spionage-Thriller aus dem Deutschland<br />
der 1980er Jahre, als eine nukleare Katastrophe wahrscheinlicher<br />
war, als man damals dachte.<br />
Überhaupt bleibt die von TeamWorx entwickelte Qualitätshandschrift<br />
für die fiktionale Erzählung historisch relevanter Stoffe<br />
von „Der Tunnel“ bis zu „Unsere Mütter, unsere Väter“ offensichtlich<br />
erhalten. Hierzu gehören sicherlich „Bornholmer Straße“,<br />
„Nackt unter Wölfen“ oder auch „Götz von Berlichingen“<br />
und „Grzimek“. Und es wird etliche Movies aus der Ufa Fiction-<br />
44 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
BUSINESS / UFA FICTION z<br />
Schmiede mit unterschiedlichen Farben geben, die sich an den<br />
jeweiligen Sendern und ihren Sendeplätzen orientieren. Beispielsweise:<br />
„Die letzten Millionen“, „Alle unter einer Tanne“,<br />
„Die wilde Kaiserin“, „Winnetous Weiber“, „Beckenbauer“ als<br />
Doku. Maßgeschneidert für einen Sender und einen Sendeplatz,<br />
das war beispielsweise „Die Schlickerfrauen“ für Sat.1:<br />
ein preiswertes fiktionales Event mit gesellschaftlich relevantem<br />
Thema. Zwar geriet es Quoten-mäßig eher zum Achtungserfolg,<br />
brachte Sat.1 aber hohe Aufmerksamkeit in der Meinungselite.<br />
Böse TV-Kritiker zürnten, mit dem Film sei der Konkurs<br />
der Drogeriekette Schlecker zur Klamotte verhunzt. Tatsächlich<br />
aber war die Satire so weit weg von der Realität platziert,<br />
dass es sich eher um ein junges soziales Wohlfühlmärchen<br />
handelte, das bestens mit den vielen eingestreuten<br />
Werbespots harmonierte und Sat.1 deshalb sicher viel Freude<br />
bereitet hat. Freude beim Kinopublikum wird Ufa Fiction mit an<br />
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im nächsten Jahr mit<br />
der Verfilmung des Hape Kerkeling-Bestsellers „Ich bin dann<br />
mal weg“ erreichen, so dass die Kassen klingen werden. Man<br />
bringt zudem drei weitere Kinofilme an den Start.<br />
Aber all das, was man schon im Portfolio habe, sei nur die Vorund<br />
nicht die Hauptspeise, betonte Ufa Fiction-Geschäftsführer<br />
Markus Brunnemann, der für sein neues Ufa Fiction-Engagement<br />
die von seinem Vater geerbte renommierte Marke Phoenix<br />
Film auf Eis gelegt hat, die zuletzt viele Jahre unterm Ufa-Dach<br />
firmierte. Er beherrscht die leichte serielle Mainstream-Unterhaltung,<br />
wie er viele Jahre mit den ZDF-Vorabendserien „Unser<br />
Charly“ und „Hallo Robbie!“ bewies. Gleichzeitig stammen einige<br />
innovative Serien, wie unter anderem einst „Edel & Starck“<br />
und zuletzt „Danni Lowinski“, von ihm. Mit dem Biopic „Romy“<br />
hat Brunnemann ein wunderschönes Arthouse-Movie geschaffen,<br />
mit dem Mystery-Format „Kill Your Darling“ etwas Neues<br />
für das Web ausprobiert. An diesem Abend im Grill Royal präsentiert<br />
sich Brunnemann indessen mehr von seiner Marketing-<br />
Seite. Er betont Ufa Fiction wolle „den gesamten Markt abbilden“,<br />
wolle alle Genre anbieten und mit allen ins Gespräch<br />
kommen. Ziel sei es, die Benchmarks selber zu setzen, sowohl<br />
erzählerisch als auch produktionstechnisch. Nicht mehr und<br />
nicht weniger habe man sich vorgenommen als „den Markt selber<br />
mit zu gestalten“. Und was ist im Zukunfts-Portfolio drin?<br />
Spektakulär ist natürlich die Hitler-Serie für RTL. Hier plant man<br />
offenbar Hitlers Lügengebäude zu durchleuchten. Da wird aber<br />
wohl noch viel Detailarbeit hinein gesteckt werden müssen. Vor<br />
2016 gibt es die Serie wohl nicht zu sehen. Es soll ja auch<br />
etwas werden, wie Hofmann schon vor einem Jahr angekündigt<br />
hat, was international vermarktbar ist. Auch an dem kommenden<br />
Doku-Drama über Hannelore Kohl wird schon seit Jahren<br />
gestrickt. Neu in Machart und Farbe wird vermutlich „Killing<br />
Berlin“ werden, eine Mini-Krimiserie, die in den 20er Jahren<br />
spielt, als Berlin als amerikanischste Stadt Europas galt. Ende<br />
des 19. Jahrhunderts ist die Miniserie „Charité“ zeitlich angesiedelt,<br />
wo es um den Mythos einer der ältesten Kliniken der<br />
Welt geht, die noch heute in Berlin steht. Verfilmen will Ufa<br />
© MDR<br />
Szene aus „Bornholmer Strasse“<br />
Fiction auch „Die Porsche-Saga: Eine Familiengeschichte des<br />
Automobils“ von den Autoren Stefan Aust und Thomas<br />
Ammann. Hier geht es nicht nur um die Mainstream-Themen<br />
Automobil und Pioniere, sondern auch um die Übernahmeschlacht<br />
zwischen Porsche und VW. Westberlin und die 50er<br />
Jahre, in denen das deutsche Wirtschaftswunderland entsteht,<br />
sollen im Mittelpunkt der 3-teiligen Miniserie „Ku’damm 56“<br />
stehen. An den Niederrhein soll die Verfilmung des Bestsellers<br />
„Wir sind doch Schwestern“ führen, der ein ganzes Jahrhundert<br />
in Deutschland vom Kaiserreich bis zur Loveparade und<br />
der EU aufzeichnet. Pläne über Pläne, die bei Ufa Fiction grassieren.<br />
Aber „eine richtige Linie hat das nicht“, weiß Ufa Fiction-Geschäftsführer<br />
Joachim Kosack. Es ist von allem etwas.<br />
Von seinen Wurzeln her ist Kosack sowohl Theatermann mit<br />
kabarettistischem Einschlag als auch von Anfang an mit den<br />
früher so genannten industriell gefertigten Ufa-Formaten wie<br />
GZSZ oder „Hinter Gittern“ verbunden. In seiner Zeit bei Team-<br />
Worx hatte er unter anderem den großen anspruchsvollen TV-<br />
Event „Die Flucht“ (ARD) mitverantwortet. Bevor Kosack zurück<br />
zur Ufa und Hofmann wechselte, war er zuletzt als Sat.1-<br />
Geschäftsführer verantwortlich. Er ist somit der einzige im Ufa<br />
Fiction-Geschäftsführer-Dreiergestirn, der das Innenleben<br />
eines TV-Senders als eigene Erfahrung kennengelernt hat. Wie<br />
die anderen, so sagt Kosack, liebe er es „über die Genres zu<br />
hüpfen“. Fundament von allem sei eine „extrem starke Mannschaft“.<br />
Die wird bei Ufa Fiction von neun weiteren Produzenten<br />
und Producern geleitet. Noch ist Ufa Fiction weit entfernt<br />
davon im Output Hollywood das Wasser zu reichen. So war<br />
Hollywood-Star George Clooney, der wie man in Berlin weiß<br />
munter das Grill Royal besuchte, an diesem Abend leider nicht<br />
zugegen. Andererseits: Die Zeiten haben sich gewandelt und<br />
wandeln sich. Vermutlich taugen heute weder Hollywood noch<br />
das legendäre, mystifizierte Label Ufa als Vorbild dafür, um<br />
zeitgemäße Fiction zu schaffen. Wie sich die neue Ufa Fiction<br />
bewährt, wird man erst in einigen Jahren wissen.<br />
❮Erika Butzek<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
45
KOMMT ER ODER KOMMT ER NICHT – DER GEMEINSAME TRIMEDIALE<br />
JUGENDKANAL VON ARD UND ZDF FÜR 14-29-JÄHRIGE, DER VIA<br />
FERNSEHEN, RADIO UND INTERNET AUSGESPIELT WERDEN SOLL? WENIGE<br />
STUNDEN BEVOR DIE 16 MINISTERPRÄSIDENTEN DER LÄNDER DAZU IN DER<br />
HAUPTSTADTREGION ENDLICH EINE GRUNDSATZENTSCHEIDUNG FÄLLTEN,<br />
FAND AM 16. OKTOBER IN BERLIN-MITTE DIE 9. <strong>MEDIEN</strong>KONFERENZ DES<br />
GEWERKSCHAFTLICHEN DACHVERBANDES DBB ZUM THEMA „ÖFFENTLICH-<br />
RECHTLICHE UND JUNGES PUBLIKUM“ STATT. DISKUSSIONSTEILNEHMER<br />
WAREN UNTER ANDEREM DER ARD-VORSITZENDE UND NDR-INTENDANT<br />
LUTZ MARMOR SOWIE EX-RTL-CHEF UND HEUTIGER <strong>MEDIEN</strong>BERATER<br />
DasDing.tv Moderatorin Sandra Jozipovic<br />
UND –UNTERNEHMER, PROF. DR. HELMUT THOMA.<br />
TV-Problemzone Jugend<br />
›<br />
In seiner Begrüßungsrede hatte dbb-Bundesvorsitzender<br />
Klaus Dauderstädt die These aufgestellt: „Nur wenn es<br />
gelingt, dauerhaft mehr junge Zuschauer für das Programm zu<br />
gewinnen, ist die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks<br />
gesichert“. Frage aller Fragen aber ist, wie sollen ARD und ZDF<br />
die jungen Zuschauer gewinnen, zumal sie heute viel lieber privates<br />
als öffentlich-rechtliches Fernsehen sehen? Dazu fällt<br />
einem Helmut Thomas‘ Bonmot aus seiner Zeit als RTL-Chef<br />
ein, wonach „der Köder dem Fisch und nicht dem Angler<br />
schmecken muss“. Diese simple Wahrheit ist bis heute Prinzip<br />
für erfolgreiches Fernsehmachen geblieben, das massenhaft<br />
Zuschauer als Quoten einfängt. Bei der dbb-Medienkonferenz<br />
ließ Thoma neue pragmatische Metapher-Weisheiten vom Stapel.<br />
Beispiel: Gibt es digitales Fernsehen? Thoma: „Wenn der<br />
Joghurt mit einem Elektrokarren ins Geschäft gebracht wird,<br />
wird er nicht zu einem Elektro-Joghurt“. „Der Transportweg“, so<br />
Thoma, „gestaltet nicht den Inhalt“. Es ist wurscht, ob ein TV-<br />
Programm via Broadcast- oder Internetwege zum Zuschauer<br />
kommt. Ob es Erfolg haben wird, hängt davon ab, ob der Inhalt<br />
dem Zuschauer schmeckt, egal wie alt er ist. Ergo: „Digitales<br />
Fernsehen gibt es nicht!“ Thoma „hat vollkommen Recht“,<br />
bestätigte Dr. Simone Emmelius, Leiterin von ZDFneo. Digital<br />
sei lediglich die Verbreitungsform: „Die Übersetzung von Bildern<br />
und Tönen in Null und Eins – mehr ist das nicht“. Trotzdem<br />
aber rede man immer noch – auch rund um die Diskussion über<br />
den Jugendkanal – von Digitalfernsehen, „weil es die Ermächtigungsgrundlage<br />
für ARD und ZDF war, weiteres Programm zu<br />
machen“.<br />
So ist in der hiesigen föderalen Medienpolitik ein Durcheinander<br />
entstanden. Vor rund fünf Jahren hatten die 16 Ministerpräsidenten<br />
der Länder das Digital-Konzept von ARD und ZDF mit<br />
insgesamt sechs neuen<br />
Kanälen durchgewinkt.<br />
Die ARD wusste<br />
mit ihren drei neuen<br />
Kanälen wenig anzufangen. Kein Wunder, sie verfügt ja zusätzlich<br />
zu ihrem Hauptprogramm beispielsweise über neun Dritte<br />
Programme und sogar über einen Bildungskanal, der sich seit<br />
Juni dieses Jahres ARD-alpha nennt. Dagegen war das ZDF<br />
über die drei neuen Kanäle hoch erfreut und wollte endlich eine<br />
Sendefamilie bilden. Peu á peu fiel indessen den Medienpolitikern<br />
auf, dass ARD und ZDF die Jugend als Zuschauer abhanden<br />
gekommen ist. Zu dieser Erkenntnis hatte sie auch SWR-<br />
Intendant Peter Boudgoust ein bisschen hingetrieben. Seit langem<br />
schon bastelt der SWR, rund um sein Jugendradio „Das-<br />
Ding“, an einem trimedialen Jugendkanal, wofür man mit dem<br />
E-Lab ein feines voll digitalisiertes Studio aufgebaut hat, „mit<br />
filebasiertem Medienworkflow“. Also preschte Lutz Marmor vor<br />
zwei Jahren in seiner Rolle als „ARD-Sprecher“, wie er sich bei<br />
der dbb-Medienkonferenz nannte, vor, um den Ministerpräsidenten<br />
vorzuschlagen, dass die ARD zugunsten eines gemeinsamen<br />
Jugendkanals mit dem ZDF zwei digitale Kanäle wieder<br />
abgeben wolle. Konkret schlug er vor, aus den bisherigen Digitalkanälen<br />
ZDFneo und Einsfestival (ARD) ein gemeinsames<br />
Programm für jüngere Erwachsene (30-49 Jahre) zu bündeln,<br />
Einsplus und ZDFkultur zu einem Programm für „junge Menschen<br />
(14-29 Jahre)“ zu verschmelzen sowie aus tagesschau24<br />
und ZDFinfo einen gemeinsamen Nachrichtenkanal von<br />
ARD/ZDF zu machen. Auf diese Weise würden dann auch die<br />
45 Millionen Euro jährlich an Ressourcen frei, die man eben für<br />
einen gemeinsamen Jugendkanal verwenden könnte. Mit diesem<br />
Vorschlag war Zoff zwischen ARD und ZDF vorprogrammiert.<br />
Zwar hatte ZDF-Intendant Thomas Bellut den Ministerpräsidenten<br />
längst selber vorgeschlagen, aus Kostengründen<br />
ZDFKultur einzustellen, aber ZDFneo und ZDFinfo wollte er selber<br />
und alleine behalten. Hickhack auch unter den Ministerprä-<br />
46 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
BUSINESS / JUGENDKANAL z<br />
sidenten. Während es vordergründig allein um Überlegungen<br />
zur Verjüngung von ARD/ZDF ohne neue Kostenerhöhung ging,<br />
hatte man in Wirklichkeit natürlich auch standortpolitische Interessen:<br />
Wo wird neues Programm produziert? Wo entstehen<br />
neue Arbeitsplätze? Was kriege ich im Gegenzug dafür, wenn<br />
ich einem Jugendkanal im Land XY zustimme?<br />
Zum Zeitpunkt der dbb-Medienkonferenz war bekannt, dass 13<br />
der 16 Ministerpräsidenten dem Jugendkanal zustimmen wollten<br />
und, dass es nur dann grünes Licht gibt, wenn alle 16 ja<br />
sagen. Quer geschlagen haben die drei unionsgeführten Länder<br />
Bayern, Hessen und Sachsen. Als Grund dafür gab Marcus<br />
Weinberg, familienpolitischer Sprecher der CDU/CSU, an, man<br />
habe den Wunsch, dass es für die Jüngeren unter 30 Jahren<br />
analog zum Kika-Kanal „wieder ein gutes Bildungsangebot<br />
gibt“, „ergänzend“ könne man im Internet andere gute Aktionen<br />
machen. Mag sein, dass der Wunsch davon geleitet ist, dass<br />
der BR bereits den Bildungskanal Alpha-ARD aufgesetzt hat.<br />
Und die Ministerpräsidenten haben sich dann dafür entschieden,<br />
dass es keinen speziellen TV-Jugendkanal, sondern entsprechende<br />
gemeinsame Programme von ARD und ZDF nur im<br />
Internet geben solle. Auch zum Thema Bildungsprogramm hatte<br />
Thoma eine interessante Anekdote auf Lager. Er könne sich<br />
erinnern, dass die Dritten Programme einst alle mit dem<br />
Anspruch gestartet seien, Bildung anzubieten. Nach drei<br />
Wochen sei beim BR ein Anruf eingegangen, der sofort zum<br />
Intendanten weiter geleitet worden sei, nach dem Motto „Unser<br />
Zuschauer ruft an“. „Bildungsprogramm will keiner sehen“,<br />
weiß Thoma. Man müsste „die Leute fesseln oder in irgendeiner<br />
anderen Weise in ihrer Freiheit beinträchtigen“.<br />
Dem widersprach Emmelius vehement. Die Leiterin von ZDFneo<br />
platzte schier vor Stolz, dass ihr Programm, das sich an<br />
Zuschauer im Alter von 20 bis 49 Jahre wendet, in den fünf<br />
Jahren seiner Existenz den Marktanteil von 0,1 Prozent bis<br />
sogar auf 1,5 Prozent gesteigert habe. Das sei ein „großer<br />
Erfolg, wenn man guckt, wie fragmentiert die Landschaft<br />
geworden ist“. Besonders gerne von den Jüngeren seien neu<br />
entwickelte Formate wie „Auf der Flucht“ oder „Der Rassist in<br />
mir“ geguckt worden, weil sie viel Diskussionsstoff angeboten<br />
hätten. „Ein reines Bildungsprogramm beabsichtigen wir mit<br />
Sicherheit nicht“, räumte Marmor ein. Man wolle vielmehr ein<br />
Programm mit Niveau anbieten für die Jugendlichen, die sich<br />
nicht für RTL 2 interessieren. RTL 2 hat bekanntlich viel Erfolg<br />
bei unter 30-Jährigen mit Soaps wie etwa „Berlin – Tag &<br />
Nacht“. Sandra Kothe, Vorsitzende der dbb Jugend, bekam viel<br />
Applaus, als sie forderte „RTL 2 kann nicht alles gewesen sein!“<br />
Sie ist überzeugt, man könne auch Bildungsprogramm spannend<br />
machen. Als Mittel dafür fiel ihr wie auch Dr. Walter Klingler,<br />
Leiter der Abteilung Medienforschung beim SWR, ein, man<br />
müsse die Jugendlichen an der Programmgestaltung partizipieren<br />
lassen. Klingler hob das Feedback, wie es dann ja auch im<br />
Internet möglich ist, als „entscheidend“ hervor wie natürlich<br />
auch Social Media. Marmor hatte referiert, dass die ARD „mitten<br />
in der Gesellschaft“ verankert und „quicklebendig“ sei. Die<br />
Helmut Thoma<br />
Tagesschau erreiche auch bei den unter 30-Jährigen einen<br />
Marktanteil von rund zehn Prozent. Man sei ständig darum<br />
bemüht die Programmqualität zu verbessern. Eine Verjüngung<br />
des Hauptprogramms könne man indessen nur „in kleinen<br />
Schritten, in längerem Zeitraum, mit neuen Stoffen und Darstellern“<br />
angehen. Man wolle das vorhandene Publikum nicht verprellen.<br />
Thoma hatte in seinem Vortrag grundsätzlichere Probleme ausgemacht,<br />
als die Frage danach, wie wichtig ein Jugendkanal<br />
ist. Zunächst brachte er Zahlen. In der Zielgruppe der 14- bis<br />
29-Jährigen hätten ARD und ZDF bislang addiert einen Marktanteil<br />
von 7,6 Prozent. Der läge allein bei RTL 2 bei 9,2 Prozent.<br />
Viel gravierender aber sei, dass ARD/ZDF selbst in der<br />
Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen insgesamt nur einen Marktanteil<br />
von rund 16 Prozent erreichten. Das hieße: Wenn die Privaten<br />
in den öffentlich-rechtlichen Programmen kein echtes<br />
Gegengewicht mehr hätten, dann müssten Konsequenzen aus<br />
dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahre<br />
1994 gezogen werden. Es müssten programmbestimmende<br />
Beiräte für die Kontrolle der Qualität des Fernsehens in<br />
Deutschland eingesetzt werden oder eine andere Lösung<br />
gefunden werden, um das Gleichgewicht im Dualen System<br />
wieder herstellen zu können, weiß Thoma als Jurist. Wobei er<br />
sich darüber erregte, dass hierzulande das Privatfernsehen zu<br />
86 Prozent allein von dem Duopol RTL und ProSiebenSat.1<br />
beherrscht werde, was aber niemanden interessiere, schon gar<br />
nicht die Ministerpräsidenten. Andererseits sei man hierzulande<br />
über die Dominanz von Silvio Berlusconis TV-Imperium empört<br />
gewesen, obwohl das lediglich einen Marktanteil von 40 Prozent<br />
gehabt habe. Dem Jugendkanal von ARD und ZDF<br />
wünschte Thoma „viel Glück!“. Er selber habe mit seinem Projekt<br />
„Jugend-Fenster“ Nix.TV.de, das 40 Studenten auf seinem<br />
Fernsehsender NRW.TV gestalten, festgestellt, dass die<br />
Jugend heute noch „viel heterogener“ aufgestellt ist, als man<br />
ohnehin denkt.<br />
❮Erika Butzek<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
47
z BUSINESS / DOLBY VISION<br />
Bessere Bilder für UHD<br />
Bilderverbesserung mit Dolby Vision-Technik (re.)<br />
ZU DEN BEIDEN MESSEN IBC <strong>2014</strong> IN AMSTERDAM UND<br />
DER IFA <strong>2014</strong> IN BERLIN SPIELTE DAS THEMA ULTRA<br />
HIGH DEFINITION (UHD) EINE WICHTIGE ROLLE.<br />
DISKUTIERT WURDEN HIER AUCH MÖGLICHKEITEN DER<br />
BILDVERBESSERUNG FÜR DAS NEUE ULTRAHOCHAUF-<br />
LÖSENDE FERNSEHEN. DOLBY LABORATORIES NUTZTE<br />
DIE GELEGENHEIT, UM SEIN DARAUF ABZIELENDES<br />
PROJEKT DOLBY VISION VORZUSTELLEN.<br />
›<br />
Ultrahochauflösende Fernseher bestechen mit einem scharfen,<br />
klaren Bild, doch die tatsächliche Bildverbesserung von<br />
UHD gegenüber HD liegt nicht allein in der vierfachen Menge<br />
der Pixel, sondern in der Darstellung eines größeren Farbraums,<br />
dem Wider Color Gamut (WCG), eines größeren Kontrastumfangs,<br />
der High Dynamik Range (HDR), und nicht zuletzt<br />
in einer größeren Helligkeit des Bildschirms. Diese Features<br />
werden jedoch erst in der UHD-Umstellungsphase 2, die frühestens<br />
2017/18 beginnt und vorerst noch standardisiert werden<br />
müssen, eine Rolle spielen. Einer der Vorreiter in der Entwicklung<br />
von HDR-Bildern in Dolby mit seinem Projekt Dolby<br />
Vision, das während der IFA an den Ständen von Philips und<br />
TCL präsentiert wurde und unabhängig von der UHD-Entwicklung<br />
ist. Auch auf der IBC <strong>2014</strong> in Amsterdam stellte Dolby das<br />
Dolby-Vision-Projekt vor.<br />
Zur Ausgangslage. Der aktuelle Fernsehstandard für HDTV<br />
(Rec. ITU-R BT.709) sieht eine maximale Helligkeit (Leuchtdichte)<br />
von 100 cd/m² (auch Nits genannt) vor. Moderne Displays<br />
unterstützen in der Regel nicht mehr als 300 bis 400 Nits. UHD-<br />
Bildschirme der Phase 1 hingegen erreichen maximal 1.000<br />
Nits. Zum Vergleich: Kinofilme erreichen maximal 48 Nits, die<br />
Filmindustrie hätte jedoch gerne 10.000 Nits und einen<br />
Schwarzwert von 0,005 Nits, was einem Kontrastverhältnis von<br />
2.000.000:1 entspricht und im Grunde auch für HDR angestrebt<br />
wird. Das menschliche Auge kann sich gleitend innerhalb<br />
eines Bereichs von 0,000001 Nits (entspricht Sternenlicht) und<br />
100 Mio. Nits (starkem Sonnenlicht) anpassen. In Umgebungen<br />
mit unterschiedlicher Helligkeit erfasst das Auge einen Dynamikumfang<br />
zwischen 177.000 und -0,25 Nits – es kann also<br />
gleichzeitig dunkle Ecken, als auch von Sonnenlicht erleuchtete<br />
Stellen im Detail erkennen.<br />
Im Vorfeld der IFA <strong>2014</strong> erläuterte Roland Vlaicu, Vice President,<br />
Consumer Imaging, Dolby Laboratories, Inc., bei einem<br />
Pressetag die Idee und die Technik hinter Dolby Vision. Dolby<br />
baute ein Protodisplay mit 20.000 Nits und hat Zuschauern Bilder<br />
mit hohem Kontrastumfang in verschiedenen Helligkeitsstufen<br />
gezeigt. Besonders gut kam die Version an, die nur mit Maximalleistung<br />
des Displays anzuzeigen war. „Was vom Zuschauer<br />
als bestes Bild beurteilt wurde, entspricht einer Leuchtdichte,<br />
die 200 mal und einem Kontrast, der 4.000 mal höher liegt als<br />
der heutige Standard“, stellte Vlaicu fest. Womit das für die<br />
Entwicklung von Dolby Vision definiert war.<br />
FARBRAUM<br />
Ebenfalls wichtig: der Farbraum. Bei der Fachveranstaltung<br />
„Von Ultra HD zu UHDTV“ der Deutschen TV-Plattform während<br />
der IFA wurde gerne das Beispiel heran gezogen, dass das Rot<br />
der Londoner Doppeldeckerbusse zur Zeit noch aus dem darstellbaren<br />
Farbraum herausfällt und daher im Fernsehen noch<br />
nie in dem richtigen Rot zu sehen war. Zwar ist der Farbraum,<br />
der alle natürlichen Farben abdeckt als ITU-R BT.2020 bereits<br />
48 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
BUSINESS / DOLBY VISION z<br />
Bilderverbesserung mit Dolby Vision-Technik (re.)<br />
standardisiert, aber es gibt noch keine Displays, die ihn abbilden<br />
können. Die meisten Hersteller von UHD-Fernseher werben<br />
damit, dass ihre Geräte in der Lage sind angelieferte Bilder im<br />
Bereich Farbe und Kontrast nachträglich durch Berechnungen<br />
zu verbessern. Eine Methode, die ihre natürlichen Grenzen hat,<br />
denn Daten, die nicht vorhanden sind, können nicht repliziert<br />
werden. Berechnungen können daher nur Annäherungswerte<br />
erzeugen. Um das Original nicht erraten zu müssen, wird mit<br />
Dolby Vision der umgekehrte Weg gegangen, bei dem Farbraum<br />
und Kontrast wie aufgezeichnet vorhanden bleiben. Um<br />
das zu erreichen, arbeitet Dolby mit Hollywood-Studios zusammen,<br />
die ihre Filme in Dolby Vision mastern. Bei diesen Filmen<br />
wird in den Metadaten ein Algorithmus abgelegt, der bei der<br />
Wiedergabe auf TV-Geräten die jeweils beste Abbildungsleistung<br />
des Geräts errechnet und nutzt.<br />
CHIP FÜR DOLBY VISION<br />
Für Dolby Vision ist ein Chip im Fernseher notwendig, außerdem<br />
muss das Display selbst in der Lage sein, DV abzubilden.<br />
Das werden eher Geräte im High End-Bereich sein. Die ersten<br />
Chips werden im Januar auf den Markt kommen. Die ersten<br />
Dolby Vision-Fernseher werden zunächst in den USA auf den<br />
Markt kommen. Geplant ist, die Signale mit zwölf Bit zu übertragen.<br />
Erste Dolby Vision-Produktionen werden zuerst über<br />
Streaming-Dienste und Spielekonsolen erhältlich sein. Auch<br />
Set-top-boxen sollen entsprechen ausgerüstet werden.<br />
Auf der IBC sprach Dolby mit den Herstellern von Broadcastkameras<br />
Ikegami und Grass Valley, die einen Standard implementiert<br />
haben, der den natürlichen Farbraum und Kontrast<br />
erhält, den Dolby Vision sichtbar macht. „Es wird aber noch<br />
dauern, bis Dolby Vision voller Teil der Broadcast-Infrastruktur<br />
sein wird“, merkt Vlaicu an.<br />
FilmLight verkündete indes zur IBC <strong>2014</strong>, dass sein Color Grading<br />
System Baselight in der Version 4.4 den vollständigen<br />
Support des HDR-Farbraums von Dolby Vision bietet. Am IBC-<br />
Stand von Dolby in Halle 2 zeigte Colourist Shane Ruggieri wie<br />
mit Baselight das erweiterte HDR-Farbspektrum und -Kontrastvermögen<br />
genutzt wird. Seit der ersten Vorstellung von Dolby<br />
Vision auf der NAB <strong>2014</strong> ist Baselight laut FilmLight das einzige<br />
Grading-System, das bislang Dolby Vision komplett unterstützt.<br />
Baselight-Anwender Deluxe nutzt die Technologie bereits beim<br />
Mastering von Serien-und Langformat-Produktionen in seiner<br />
Hollywood-Niederlassung.<br />
DOLBY DISPLAY PROTOTYP<br />
Dolby stellte zur IBC in einer Technologie-Demo auch einen<br />
Dolby Display Prototypen vor, der Dolby Vision unterstützt und<br />
in die ARRI ALEXA XT-Kamera, in FilmLight FLIP und Codex<br />
Vault integriert werden soll. FilmLight FLIP ist ein Echtzeit-Bildprozessor,<br />
der bereits am Set die exakte Bildkontrolle erlaubt.<br />
Die Vault Plattform von Codex ist ein modulares Workflow-System<br />
welches schnelle Übertragungen von Kamera-Daten auf<br />
einen internen Speicher, Metadaten-Management, Transkoding<br />
und Archivierung auf LTO Tapes ermöglicht.<br />
Die Demonstrationen von Dolby Vision zur IBC <strong>2014</strong> und zur<br />
IFA <strong>2014</strong> überzeugten voll und ganz und waren darüber hinaus<br />
noch erstaunlich nachhaltig. Denn nicht nur im direkten Vergleich<br />
haben die Dolby-Vision-Versionen satte Farben, keine<br />
überstrahlten, abgesoffenen oder ausgewaschenen Stellen;<br />
feinste Zeichnungen, etwa von Wolken oder im Schatten, sind<br />
deutlich sichtbar – auch viel später beim normalen Fernsehen<br />
mit HDTV-Bild fällt deutlich auf, was hier eigentlich alles nicht<br />
sichtbar ist – so sehr hat sich die Demonstration ins visuelle<br />
Gedächtnis eingeprägt.<br />
Ein weiterer Schritt bei der Bildverbesserung wird die Quantum<br />
Dot LCD-Technologie sein, die nach Ansicht von Dolby Vice<br />
President Vlaicu die Display-Technologie revolutionieren wird.<br />
Sie sind heller und stromsparender als bisherige LCD-Panels<br />
und professionelle Quantum Dot-Monitore erreichen schon<br />
2.000 Nits. ❮Thomas Steiger<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
49
z PRODUKTION / DOKUMENTARFILM<br />
Neue Doku-Technik von<br />
NICHT ZUM ERSTEN MAL IST WIM WENDERS IN CANNES MIT TOSENDEM BEIFALL UND STEHENDEN<br />
OVATIONEN FÜR SEIN WERK BELOHNT WORDEN. IN DIESEM JAHR GALT DIE BEGEISTERUNG SEINEM<br />
EINDRUCKSVOLLEN NEUEN DOKUMENTARFILM „DAS SALZ DER ERDE“. KINOSTART IN DEUTSCHLAND WAR<br />
AM 30. OKTOBER. IM GESPRÄCH MIT <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> ERKLÄRT WENDERS UNTER ANDEREM, WARUM UND<br />
WIE ER MIT DER „TELEPROMPTER-DUNKELKAMMER“ EINE NEUE DOKU-TECHNIK ENTWICKELT HAT.<br />
›<br />
Wim Wenders steht zur Begrüßung in einem kleinen<br />
Berliner Hinterzimmer, das über dem Kant Kino liegt,<br />
etwas breitbeinig standfest auf dem Boden. Der zierliche<br />
junge Alte, 1945 in Düsseldorf geborene, ist stylish angezogen.<br />
Ocean-blau sein Hemd, auf dem die breiten<br />
Hosenträger, die die weiten Jeans nach oben halten, in<br />
einer helleren Blau-Nuance leuchten. Wenders ist nicht<br />
nur die große lebendige Legende des deutschen Films,<br />
wofür er bei der kommenden Berlinale mit einem goldenen<br />
Bären und einer Hommage geehrt wird. Davor hat er<br />
bereits ungezählte internationale Preise und Ehrungen<br />
erhalten. Als Autorenfilmer ist er immer weitgehend unabhängig<br />
geblieben und ist gleichzeitig vielseitig als Fotograf<br />
und Autor rührig. Mit seinen Spots beispielsweise für Eiscreme<br />
ist er auch in der Werbebranche zu einer renommierten<br />
Größe avanciert. Dabei interessiert sich Wenders<br />
selbstredend nicht nur für 3D („Pina“ Bausch), sondern<br />
alle neuen Filmtechnologien, so dass ihm beispielsweise<br />
Samsung vor zwei Jahren die kreative Leitung eines Wettbewerbs<br />
angetragen hatte, in dem der Filmnachwuchs<br />
ausschließlich mit dem Galaxy Note 2 drehte. Und für<br />
„Das Salz der Erde“ hat Wenders nun sogar selber eine<br />
50 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
PRODUKTION / DOKUMENTARFILM z<br />
Wim Wenders<br />
„Das Salz der Erde“: Sebastião Salgado am Polarkreis<br />
© Juliano Ribeiro Salgado / NFP<br />
Wim Wenders<br />
© Donata Wenders / NFP<br />
neue Doku-Technik gefunden und entwickelt. „Eine Entdeckung,<br />
die aus dem Wunsch heraus entstand“, wie Wenders<br />
erklärt, „nahe an dem Protagonisten und seinen<br />
Geschichten dran zu sein und mich selbst als Interviewer<br />
aus dem Bild zu entfernen“. In der Tat konnte Wenders auf<br />
diese Weise die eher langweilige, in Dokumentationen<br />
aber häufig übliche Interview-Situation durch eine ganz<br />
neue Bilddramaturgie ersetzen, die dann den ganzen Film<br />
beflügelte und aus dem eigentlich<br />
als schlicht geplanten<br />
Dokumentarfilm etwas Besonderes<br />
machte. Worum geht es<br />
in dem Film?<br />
Im Mittelpunkt steht das Leben<br />
und Werk des brasilianischen<br />
Fotografen Sebastião Salgado,<br />
der mit seiner Bildreportage<br />
über die freiwilligen Goldschürfer<br />
in der brasilianischen Mine<br />
„Das Salz der Erde“: Sebastião Salgado bei den Yali in Papua<br />
von Serra Pelada, die sich aus Gier nach Geld mittelalterlichen<br />
Lebens-und Arbeitsbedingungen aussetzen, internationale<br />
Anerkennung als sozialer Fotograf erobert hatte.<br />
30 Jahre lang reiste er rund um den Globus in Krisen- und<br />
Kriegsgebiete, in arme Länder, wo er das Leid der Menschen<br />
und ihre menschenunwürdige Umwelt mit seinen<br />
ausschließlich Schwarz-Weiß-Fotografien dokumentierte.<br />
Unter vielem anderen: Hungersnot in der Sahelzone, Völkermord<br />
in Ruanda,<br />
brennende Ölfelder im<br />
Irak-Krieg. Vor etwa<br />
zehn Jahren stellte<br />
© Juliano Ribeiro Salgado / NFP<br />
Sagado dann fest: „Ich<br />
kann nicht mehr“. Er<br />
hatte so viel Leid in sich<br />
eingesogen, dass er nun<br />
selber seelisch auf der<br />
Kippe stand. Mit seinem<br />
Projekt „Genesis“ sattel-<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
51
z PRODUKTION / DOKUMENTARFILM<br />
Wim Wenders während der Dreharbeiten zu „Das Salz der Erde“<br />
© Sebastião SALGADO / Amazonas images<br />
te er um auf Naturfotografie. Seitdem widmet er sich der<br />
Schönheit unseres Planeten, den Naturparadiesen und<br />
versucht die Ursprünglichkeit des Lebens einzufangen.<br />
Zum Beispiel Menschen im Amazonas, den Papuas, die<br />
immer noch bunte Federn auf ihren Köpfen tragen. Und es<br />
kommt noch eine andere wichtige Dimension seiner<br />
Lebensgeschichte hinzu.<br />
Salgado war als kleiner Junge in einem Paradies aufgewachsen,<br />
zwischen Krokodilen und Kalmaren und tausend<br />
Vögeln auf der Farm seines Vaters, die an den<br />
Regenwald grenzte, wie Wenders erzählt. Als er 50 Jahre<br />
später zurückkam, war das Paradies verschwunden. Es<br />
gab nur noch Dürre, die sich durch die Abholzung des<br />
Regenwaldes eingestellt hatte. Seine Frau Lélia und er<br />
begannen ein Projekt, das ganz klein anfing und sich dann<br />
aber doch als riesig und erfolgreich entpuppte, nämlich<br />
den Regenwald mit zwei Millionen Setzlingen wieder neu<br />
aufzuforsten.<br />
Die Quellen sprudeln heute wieder! „Das ist eine gewaltige<br />
Nachricht“, sagt Wenders, „die Zerstörung kann rückgängig<br />
gemacht werden“. Und so zeichnet „Das Salz der<br />
Erde“ erst vornehmlich in Schwarz-Weiß und dann in Farbe<br />
einen großen Bogen vom Grauen bis zur Hoffnung und<br />
der Erkenntnis, dass Leben sich immer wieder erneuert,<br />
erneuern kann. Ein großes Filmthema, das aber eher<br />
zufällig und durch die beharrliche Auseinandersetzung mit<br />
dem Thema und seinem Protagonisten entstand. „Ich<br />
kann nicht sagen, dass wir von Anfang an ein ganz großes<br />
Thema geplant haben. Ich wollte einen Dokumentarfilm<br />
über einen Fotografen drehen. Dann habe ich allmählich<br />
gemerkt, dass wir ein viel größeres Projekt machen“. Den<br />
Bogen vom beschwerlichen zum paradiesischen Leben<br />
auf der Welt, hat Wenders zusammen mit dem Co-Regisseur<br />
und Sohn von Salgado, Juliano Ribeiro, auch als<br />
Augenweide inszeniert. Wobei man auf eine Fülle von<br />
Archivmaterial zurückgreifen konnte, die dadurch entstan-<br />
52 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
PRODUKTION / DOKUMENTARFILM z<br />
Sebastião Salgado<br />
© Donata Wenders / NFP<br />
den war, dass Juliano Ribeiro seinen Vater viele Jahre auf<br />
seinen Reisen filmisch begleitet hatte.<br />
Weil Wenders am Anfang eine „bescheidene Geschichte“<br />
drehen wollte, fing er an „ganz konventionell“ zu drehen:<br />
„Sebastião Salgado und ich haben am Tisch gesessen<br />
und zusammen in seinen Bildbändern geblättert oder uns<br />
seine Bilder an die Wand gepinnt. Er hat mir Bild für Bild<br />
etwas dazu erzählt.“ Das wurde von zwei Kameras eingefangen.<br />
Zunehmend fiel Wenders auf, dass Salgado „eine<br />
andere Wahrheit“ erzählte, wenn er nur auf sein Foto<br />
schaute und sich an die Situation erinnerte, als wenn er<br />
Wenders sozusagen als Öffentlichkeit direkt anschaute,<br />
um über seine Erinnerungen zu berichten. Daraus folgerte<br />
Wenders: „Blöd, wenn ich immer als Interviewer mit im<br />
Bild bin. Schöner wäre es, wenn man ihn allein mit seinen<br />
Erinnerungen lassen könnte“. Dann ist Wenders „das<br />
duselige Mittel des Teleprompters im Fernsehen“ eingefallen,<br />
mit dem es gelingt, Zuschauer in den Glauben zu halten,<br />
dass das, was von den Moderatoren<br />
erzählt wird, nicht abgelesen, sondern<br />
spontan auswendig kommt. So ist<br />
die Idee entstanden, das Teleprompter-<br />
Prinzip in der Art abzuwandeln, dass<br />
Salgado nicht einen Text sieht, sondern<br />
seine Fotografien. „Damit haben wir den<br />
Teleprompter zweckentfremdet“, freut<br />
sich Wenders: „Anstatt er Texte vorgibt,<br />
haben wir ihn als Mittel benutzt, dass<br />
Salgado seine Erinnerungen frei erzählen<br />
kann, ohne das Gefühl zu haben, in<br />
die Kamera zu schauen und mir und der<br />
Öffentlichkeit etwas mitzuteilen“. An der<br />
Umsetzung der Idee musste man tüfteln.<br />
„Wir haben Salgado in eine Dunkelkammer<br />
gesetzt, wo er nichts anderes als<br />
den leuchtenden Bildschirm mit seinen<br />
Fotografien vor sich hatte. Ich war dann<br />
weg. Die Kamera war weg. Er war alleine<br />
mit seinen Bildern und hat alleine<br />
erzählt“. Dabei sind Salgados Mimik und<br />
Emotionen bei seinen Erzählungen<br />
durch einen halbdurchlässigen Spiegel<br />
von der Kamera eingefangen worden.<br />
Auf diese Weise konnte „etwas ganz<br />
Intimes“ zwischen den Zuschauern und<br />
den Geschichten, die Salgado über seine<br />
Bilder erzählt, entstehen.<br />
Wie aber finanziert man einen Film, der<br />
sich Zeit dafür nimmt, auf Zufälle und<br />
Lernprozesse mit Konzeptveränderungen zu reagieren?<br />
Wenders: „Wir haben den Film mit einem sehr kleinen<br />
Team und mit sehr einfachen Mitteln alleine gemacht. Da<br />
ist keine deutsche Filmförderung drin. Der Film ist in<br />
Frankreich produziert worden mit ein bisschen Förderung,<br />
nicht viel. Ein bisschen Förderung aus Brasilien. Der Film<br />
hat nicht viel gekostet – außer unserer Arbeitszeit“.<br />
Das kleine Team bestand, wenn Wenders drehte, aus<br />
einem Kamera- und einem Ton-Mann, wobei man mit den<br />
verwendeten 2k-Kameras von Canon schon etwas Besseres<br />
als HD nutzte, wie Wenders weiß. Und Juliano hatte<br />
seinen Vater filmisch sogar ganz alleine begleitet. Ist es<br />
nicht wunderbar, dass man heute ambitionierte Filme<br />
dank der neuen digitalen Technik mit relativ wenig Geld<br />
hinkriegen kann? Wenders: „Es ist umgekehrt. Je mehr<br />
Geld man hat, umso weniger darf man wirklich erzählen“.<br />
Aber das ist ein ganz anderes Thema.<br />
❮Erika Butzek<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
53
z DISTRIBUTION / MARKTSTUDIE<br />
Deutlicher<br />
Entwicklungssprung<br />
DIE BROADCAST-WELT IST IM UMBRUCH. TV-SENDER<br />
POSITIONIEREN SICH MIT IHREN ANGEBOTEN FÜR DIE<br />
MULTISCREEN-/MULTIPLATTFORM-ÜBERTRAGUNG. DAS<br />
FÜHRT ZU ERHEBLICHEN MARKTVERSCHIEBUNGEN MIT<br />
BLICK AUF HERSTELLER UND LÖSUNGSANBIETER. EINE<br />
AKTUELLE STUDIE VON IHS TECHNOLOGY ZEIGT DIE<br />
TRENDS AUF UND ERFASST DAMIT IN VERBINDUNG<br />
STEHENDE MARKTDATEN. SO KONSTATIERT MAN UNTER<br />
ANDEREM, DASS SICH DIE WELTWEITEN UMSÄTZE IM<br />
BEREICH <strong>MEDIEN</strong>TRANSPORT-SERVICES IN DEN LETZTEN<br />
SIEBEN JAHREN FAST VERDOPPELT HABEN.<br />
›<br />
2013 erreichten die Investitionen in Produkte und Services<br />
der Medien- und Broadcast-Industrie, laut den IHS-Marktforschern,<br />
rund 78,5 Milliarden US-Dollar. Erwartet wird bis<br />
2017 insgesamt ein jährliches Wachstum von 5,4 Prozent.<br />
Dabei gehen indes die Produkt-Investitionen leicht zurück (auf<br />
rund 40 Mrd. US-Dollar 2017), wohingegen die Service-Investitionen<br />
deutlich ansteigen. Hier wird ein jährliches Wachstum<br />
von 10,6 Prozent erwartet (auf über 56,2 Mrd. US-Dollar in<br />
2017). Die stärksten Umsatzbringer sind auf der Produktseite<br />
Set-top-Box und Konsumerelektronik und auf der Service-Seite<br />
der Signaltransport. Getrieben wird die Entwickung von Produkt-<br />
hin zu Service-Investitionen vom anhaltenden Trend,<br />
Arbeitsbereichen auszulagern und Inhouse-Technik zu reduzieren.<br />
Der Services-Markt ist gleichzeitig im Umbruch. Immer<br />
mehr Cloud-basierte Applikationen werden angeboten. So lauten<br />
einige Kernaussagen einer Marktstudie, die die Analysten<br />
von IHS Technology kürzlich veröffentlicht haben. Maßgeblich<br />
beteiligt daran war die neue Abteilung Professional Video,<br />
geleitet von Tom Morrod. Sie befasst sich mit der Quantifizierung<br />
der Nachfrageseite (Sender, Plattform Operator, Studios,<br />
OTT-Anbieter, Retail) und der Anbieterseite für verschiedene<br />
Marktsegmente, wie Broadcast Equipment, Broadcast Infrastructure,<br />
Media IT- und IP-Anbieter sowie Consumer Equipment.<br />
Auf der Anbieterseite erhebt die IHS-Abteilung neben<br />
den Marktdaten zum Equipment-Verkauf (Kameras, Mischer,<br />
Encoder, STBs etc.) auch solche über Service-Anbieter (Transport,<br />
Storage, Asset Management, Cloud Services etc.). Die<br />
erhobenen Marktdaten basieren auf Interviews mit Sendern,<br />
Medienhäusern, Plattformbetreibern, Produzenten, Studios und<br />
Dienstleistern in allen Medienbereichen.<br />
„In der Vergangenheit haben Rundfunksender in In-house-Infrastrukturen<br />
investiert, um ihren Tagesbetrieb zu sichern. Redundanz<br />
und Skalierbarkeit waren dabei wichtig. Der wettbewerbsintensive<br />
Servicemarkt hat nun dazu geführt, dass die Preise für<br />
Bearbeitung und Speicherung deutlich runter gegangen sind.<br />
Dadurch werden Kosteneinsparungen von bis zu 40 Prozent<br />
möglich“, betont Przemek Bozek, Senior Analyst Professional<br />
Video von IHS Technology. Er leitet die Forschung im Bereich<br />
Transmission Infrastructure and Media Managed Services. Sein<br />
Fokus liegt dabei auf den Übertragungsinfrastrukturen von<br />
Satellit, Kabel und Terrestrik sowie auf den damit verbundenen<br />
Services.<br />
Der globale Markt für Medientransport-Services ist laut IHS-<br />
Studie von 2006 auf 2013 von 8,3 Milliarden US-Dollar auf 16,5<br />
Milliarden US-Dollar gewachsen. Dazu beigetragen haben im<br />
wesentlichen Serviceanbieter in den fünf Bereichen Satellit,<br />
Glasfaser, Content Delivery Network (CDN), Terrestrik sowie<br />
Teleports für Up- und Downlinks in der Medien- und Entertainment-Wirtschaft.<br />
Die traditionellen Service-Anbieter von Satelliten-,<br />
Teleport- und terrestrischen Verbindungen konnten laut<br />
IHS ihre Umsätze etwa verdoppeln, Anbieter von Services in<br />
den Bereichen Glasfaser und Content Delivery Network (CDN)<br />
hingegen konnten sie verdreifachen beziehungsweise versechsfachen.<br />
IHS prognostiziert nun eine jährliche Wachstumsrate<br />
von sechs Prozent in den nächsten vier Jahren für die gesamte<br />
Medientransport-Service-Branche. Getrieben wird das Wachstum<br />
bei den traditionellen Service-Providern im Bereich der<br />
Satelliten, Teleports und terrestrischen Netze durch die Zunahme<br />
an Verbreitungskanälen, die Multicast-Aktivitäten der Sender<br />
und die Vervielfachung der Endgeräte für Medienempfang<br />
und -nutzung. Betreiber von Glasfasernetzen profitieren bei der<br />
Kontribution vom wachsenden Bedarf an Bandbreiten, hoher<br />
Übertragungsgeschwindigkeit und einfachem Feed-Management.<br />
Sie sind hier, laut IHS, gegenüber den Betreibern von<br />
54 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
DISTRIBUTION / MARKTSTUDIE z<br />
Satelliten-Netzwerken im Vorteil. Und CDN-Anbieter<br />
profitieren von der wachsenden Mediennutzungsvielfalt<br />
mit sogenannten Connected Devices, einer zunehmenden<br />
Multiscreen-Akzeptanz. „Die CDNs konnten von<br />
allen untersuchten Service-Provider-Kategorien das<br />
größte Wachstum verzeichnen. Das veränderte<br />
Medien-Nutzungsverhalten der Konsumenten in Richtung<br />
personalisiertes Sehen und Mediennutzung außerhalb<br />
der eigenen vier Wände schlägt sich bei ihnen<br />
besonders stark nieder“, betont Bozek. Allein von 2013<br />
auf <strong>2014</strong> sei der Umsatz beim Medientransport der<br />
CDNs um 11,5 Prozent angestiegen. Ursächlich dafür<br />
seien insbesondere die großen Sportevents Olympische<br />
Winterspielen <strong>2014</strong> und Fußball-Weltmeisterschaft<br />
<strong>2014</strong> gewesen. Akamai habe zur FIFA WM beispielsweise<br />
beim Halbfinalspiel Deutschland gegen<br />
Brasilien einen Traffic-Rekord von 5.8 Tbps verzeichnet.<br />
Die Unsicherheit der Broadcaster über die Zukunft,<br />
so Bozek, habe dazu geführt, dass auch die OTT-<br />
Geschäfte (Over-the-Top TV) bislang stagniert hätten,<br />
nun aber mit der Verfügbarkeit neuer Plattformen und<br />
Applikationen einen deutlichen Entwicklungssprung<br />
erwarten ließen. Der einfachere Zugang zu Services<br />
führe auch dazu, dass sich entsprechende Angebote<br />
leichter monetarisieren ließen und Inhalte leichter auffindbar<br />
würden. „Alle Programmanbieter überlegen derzeit<br />
den teilweisen oder vollständigen Wechsel von Inhouse-Lösungen<br />
hin zu den Angeboten von Managed<br />
Service Providers (MSPs). Die Frage ist nicht mehr ob<br />
sondern wann das passiert“, betont Bozek. Grund<br />
dafür sei eine starke Fokussierung auf das Kerngeschäft Programmproduktion<br />
und Distribution und weg von Server<br />
Management und Bearbeitung der Assets. Zudem könnten<br />
eigene Betriebskosten gesenkt werden indem man die Skaleneffekte<br />
der Service-Provider nutzte. „Große Kostenteile können<br />
von CAPEX (Investionsausgaben) auf OPEX (Betriebskosten)<br />
umgelegt werden. Es ist besser auf die bereits erfolgreich eingesetzten<br />
Werkzeuge von Drittanbietern zu setzen als in etwas<br />
zu investieren, das intern womöglich nicht richtig funktioniert“,<br />
meint Bozek. Im Ergebnis würden bei den Sendern und Inhalte-<br />
Produzenten die Investitionen<br />
in Services zunehmen und<br />
die in Produkte abnehmen.<br />
Die Untersuchung von rund<br />
100 Herstellern hätte ergeben,<br />
dass der Produktabverkauf<br />
zwar leicht nachlasse<br />
aber nicht, wie von manchen<br />
befürchtet, auf extremer Talfahrt<br />
sei. Produktinvestitionen<br />
vermehrt beim Dienstleister, der ausgelagerte Workflows übernimmt.<br />
„Der traditionelle Broadcast-Produktmarkt einschließlich<br />
Equipment für Inhalte-Akquisition und -Management mit Kameras,<br />
Optiken, Mischern, Encodern und Monitoren ist stabil,<br />
obwohl die Firmen, die entsprechende Produkte anbieten, einige<br />
ihrer Abteilungen restrukturieren mussten, um sich auf niedrigere<br />
Margen einzustellen. Das hat bereits zu einigen Übernahmen<br />
und Zusammenschlüssen geführt. Mehr davon sind zu<br />
erwarten“, betont IHS-Analyst Bozek.<br />
IHS sieht eine schnelle Entwicklung Richtung managed und<br />
cloudbasierte Services mit seinen primären und sekundären<br />
Angeboten. Die primären Angebote stammen von Web-Service-<br />
Providern an Inhalte-Anbietern und -Distributoren, die sekundären<br />
Angebote von Mittlern. Das sind Firmen, die eine eigene<br />
Plattform betreiben, die aber auf Servern eines anderen Unternehmens<br />
laufen. In Sachen ultrahochauflösendes Fernsehen<br />
(UHD) prognostiziert IHS, dass die ersten Kanäle mit dem neuen<br />
Standard Ende 2015 und 2016 an den Start gehen werden.<br />
Gleichzeitig würden auf dem Markt ausreichend HEVC-Set-top-<br />
Boxen zur Verfügung stehen, die den Zuschauern die Nutzung<br />
würden weiterhin getätigt, der HD-Angebote ermöglichten. Einen kommerziellen Massenmarkt<br />
allerdings an anderer Stelle –<br />
für UHD erwarten die IHS-Analysten indes erst<br />
Przemek Bozek<br />
statt beim Sender künftig<br />
Umsatzentwicklung in der Medien- und Entertainment-Industrie in Mio. US-Dollar<br />
Umsatzentwicklung bei Medientransport-Services in Mrd. US-Dollar<br />
2021/2022. ❮Eckhard Eckstein<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
55
z EVENT / CINEC<br />
ARRI ALEXA auf der Cinec <strong>2014</strong><br />
Ungebrochene Innovationskraft<br />
Sony F65-Präsentation<br />
VOM 21. BIS 23. SEPTEMBER <strong>2014</strong> GING IM MOC, MÜNCHEN,<br />
DIE 10. CINEC ÜBER DIE BÜHNE. DIE INTERNATIONALE<br />
FACHMESSE FÜR CINE EQUIPMENT UND TECHNOLOGIE<br />
RICHTETE IHREN FOKUS AUF DAS SPANNUNGSFELD<br />
ZWISCHEN DEN TRADITIONELLEN AUFGABEN DER FILM-<br />
TECHNIK UND DEN HERAUSFORDERUNGEN DER DIGITALEN<br />
<strong>MEDIEN</strong>ZUKUNFT. EIN THEMENSCHWERPUNKT WAR 4K.<br />
›<br />
München zählt mit seinen zahlreichen filmtechnischen Betrieben,<br />
der renommierten Hochschule für Film und Fernsehen<br />
(HFF) und den Bavaria-Filmstudios zu den internationalen Zentren<br />
der Filmindustrie. Kein Wunder, dass rund ein Viertel der<br />
180 Aussteller auf der Cinec <strong>2014</strong> aus der bayerischen Landeshauptstadt<br />
und der näheren Umgebung stammten. Darunter<br />
fanden sich weltweit agierende Unternehmen wie ARRI, Dedo<br />
Weigert, Denz, GMF, Movietech, Panther und P+S Technik. Der<br />
Anteil der internationalen Aussteller betrug laut Veranstalter<br />
rund 50 Prozent.<br />
Der thematische Schwerpunkt im Ausstellungsbereich lag eindeutig<br />
bei der 4k-Technik. Alle namhaften Hersteller führen entsprechende<br />
Kameras im Angebot. Zu sehen waren unter anderem<br />
der neue 4k-Camcorder FS7 von Sony, die Red Dragon von<br />
Red Digital, die CION von AJA, die URSA von Blackmagic Design,<br />
Panasonics 4k Varicam 35 und natürlich auch die ALEXA von<br />
ARRI.<br />
Die Cinec <strong>2014</strong> präsentierte sich auch wieder mit einem spannenden<br />
Begleitprogramm. Unter dem Motto „Kreativität in der<br />
digitalen Zeit“ startete schon am 20. September, das gemeinsam<br />
vom Berufsverband Kinematografie (BVG) und der Fernseh-<br />
und Kinotechnischen Gesellschaft (FKTG) organisierte<br />
Kongressprogramm. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die<br />
Bildqualität, so auch am ersten Kongresstag im Arri-Kino. Das<br />
Panel „Qualität bei der Aufnahme“, moderiert von Dr. Michael<br />
Neubauer (BVK) befasste sich unter anderem mit einem Leistungsvergleich<br />
von 4k-Kameras, mit der effizienten Beurteilung<br />
der Bildqualität in Video und Film und mit dem Einfluß von technischen<br />
Neuerungen auf ästhetische Fragen. Vorgestellt wurden<br />
hier auch Arris 65mm Digital Cinema Kamera und eine<br />
Umfrage zu Objektiven bei der Film- und Fernsehaufnahme.<br />
Zudem gab es eine Podiumsdiskussion zur Aufnahmequalität<br />
mit Prof. Franz Kraus, Vorstand ARRI AG, Prof. Dr. Peter C.<br />
Slansky, HFF München, und Prof. Rolf Coulanges, BVK.<br />
Am 21. September ging es im Münchner MOC (Raum K1) um<br />
die Qualität beim Licht, der Maske, dem Ton, der Wiedergabe.<br />
Und der 22. September bot ein umfangreiches Workshop-Programm,<br />
moderiert von Dr. Johannes Steurer, Arri Cine Technik.<br />
Hier ging es um Kamera-Technik, Workflows, Postproduktionswerkzeuge<br />
und Anwenderbeispiele. Flankiert wurde das Workshop-Programm<br />
von Demo-Sessions. Der Tag stand ganz im<br />
Zeichen des „SCENE“-Forschungsprojekts, das die Verknüpfung<br />
und Integration von Filmsequenzen, Videobildern und<br />
Computergrafiken zum Inhalt hat. Auf dem cineCongress wurden<br />
erstmals Ergebnisse des von der EU geförderten Projekts<br />
veröffentlicht. Das auf 36 Monate angelegte Europäische Projekt<br />
ist im Oktober <strong>2014</strong> ausgelaufen. Ziel der Forschung war<br />
der Paradigmenwechsel in der Media-Produktion. Dementsprechend<br />
hochkarätig war die Sprecherliste. Dazu gehörten Wissenschaftler<br />
Ralf Tanger und Frederik Zilly vom Fraunhofer HHI<br />
bzw. IIS, Thorsten Herfet, ehemals Forschungsdirektor bei<br />
Grundig und jetzt unter anderem in ähnlicher Position beim Intel<br />
Visual Computing Institut tätig. Aus den USA und den Walt Disney<br />
Studios kam Howard Lukk nach München ins MOC. Die<br />
UFA schickt Jens Tukiendorf. Aus Belgien reiste Sammy Rogmans<br />
an, Wolfgang Lempp von FilmLight, Rajat Roy (Prime<br />
Focus World) und der Spanier Javier Montesa.<br />
56 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
EVENT / CINEC z<br />
Am 23. September fokussierte<br />
sich der Cinec-Kongress<br />
unter der Moderation<br />
von FKTG-Geschäftsführer<br />
Jürgen Burghardt<br />
auf das Thema „Qualität in<br />
Bearbeitung, Verteilung,<br />
Wiedergabe. Dr. Rainer<br />
Schäfer, Institut für Rundfunktechnik<br />
(IRT) erklärte<br />
UltraHD und 4k-Fernsehen.<br />
Er gab einen Überblick<br />
über den Status der<br />
Standardisierung und der<br />
Nutzung im professionellen<br />
und im Consumer-<br />
Bereich, stellte den möglichen<br />
Mehrwert für einzelne<br />
Faktoren von UltraHD<br />
Staatsministerin Ilse Aigner mit den Gewinnern des Cinec Awards <strong>2014</strong><br />
dar und bewertet diese. Michael Gamböck , Adobe Systems,<br />
berichtete über 4k/UHD in der Postproduktion. Neue Netzinfrastrukturen<br />
für Studio/Produktion stellte Markus Berg, Head of<br />
Network Technologies IRT, vor. „UHD in einer IP basierten<br />
Rundfunkwelt“ hatte Ulrich Grönewald, Cisco, zum Thema und<br />
„Filmarchive im digitalen Zeitalter“ Dr. Siegfried Fößel vom<br />
Fraunhofer IIS. Eine Paneldiskussion mit Prof. Franz Kraus,<br />
Managing Director ARRI, Ernst Feiler, Head of Technology UFA<br />
Serial Drama, Gerd Alfons, Technischer Direktor Bregenzer<br />
Festspiele, befasste sich zudem mit dem Thema „Workflow:<br />
Serie, Drama, Event“.<br />
CINEC AWARDS <strong>2014</strong><br />
Höhepunkt war wieder die Verleihung der Cinec Awards am<br />
Abend des zweiten Messetages im Kaisersaal der Münchner<br />
Residenz, die von der Bayerischen Staatsministerin für Wirtschaft<br />
und Medien, Energie und Technologie, Frau Ilse Aigner,<br />
an die Gewinner überreicht wurden. Die ungebrochene Innovationskraft<br />
der Branche zeigte sich bereits an der Qualität der 43<br />
eingereichten Bewerbungen. Neun davon wurden für ihre Entwicklungsleistungen<br />
ausgezeichnet – sieben mit einem technischen<br />
Award, zwei mit dem Special Award für eine besondere<br />
Idee. Alle zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf geniale Weise<br />
die hochkomplexe Arbeit der Filmschaffenden unterstützen<br />
und erleichtern. Die Preise gingen an:<br />
Panther GmbH (Kategorie: Camera Support/Grip) für PRECISI-<br />
ON LEVELLING TRACK: Ein Schienensystem für Kamerafahrten,<br />
das bei unebenem Untergrund einfach und präzise waagerecht<br />
ausgerichtet werden kann.<br />
ARRI – Arnold & Richter Cinetechnik (Kategorie: Camera<br />
Technology / New Digital Capturing Tools) für ARRI AMIRA<br />
CAMERA SYSTEM: Eine neue elektronische Kamera für die ein-<br />
Mann-Bedienung, die bis zu einer Bildfrequenz von 200 fps<br />
höchste Bildqualität bietet.<br />
AATON-Digital (Kategorie: Other) für CANTAR-X3: Ein Gerät<br />
für die Audio-Aufnahme bei Filmproduktionen auf Speicherkarten<br />
oder per Netzwerkanbindung über Bluetooth und Cloud.<br />
Widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit oder Hitze.<br />
Dedo Weigert Film GmbH (Kategorie: Lighting Engineering)<br />
für COMPLETE RANGE OF FOCUSING LED LIGHTS WITH<br />
ASPHERIC OPTICS: Ein optisches System, das in Verbindung<br />
mit dem parallel entwickelten LED Licht eine besonders präzise<br />
Ausleuchtung der aufzunehmenden Szene ermöglicht.<br />
Vantage (Kategorie: Optics) für VANTAGE ONE: Eine neue<br />
Objektivserie mit Festbrennweiten von 17,5 bis 120 mm und<br />
einer herausragenden Lichtstärke von T1,0.<br />
ARRI – Arnold & Richter Cinetechnik (Kategorie: Optics) für<br />
ARRI/ZEISS MASTER ANAMORPHIC LENSES: Eine Gemeinschaftsentwicklung<br />
der Firmen ARRI und ZEISS. Erstmals wurde<br />
bei Anamorphoten eine Kombination von kompakter Größe,<br />
geringem Gewicht und herausragender optischer Qualität verwirklicht.<br />
Servicevision BIS SLU (Kategorie: Optics) für SCORPIO LENS<br />
ANAMORPHIC 2x: Eine neu entwickelte Serie von Festbrennweiten<br />
nach einem für anamorphotische Optiken neuen Konstruktionsprinzip.<br />
Die früher bei „Cinemascope“-Optiken häufige<br />
Verzeichnung und Aberration wurden vollständig beseitigt.<br />
Die Special Awards gingen an: tectum raum&zeit für NICE<br />
DICE – THE SWISS ARMY KNIFE FOR CAMERAMEN: Filmkameras<br />
müsse n heute mit viel Zubehör bestückt werden wie<br />
LED-Leuchten, Mikrofone, Bildschirme. Erstmals gibt es eine<br />
Box mit allen nötigen Klemmen und Adaptern, die die Arbeit am<br />
Set wesentlich erleichtern. Sowie an: Screen Plane für ULTRA<br />
MACRO 3D SYSTEM: Durch Verzicht auf den sonst bei 3D-Aufnahmen<br />
üblichen Spiegelkasten und die Verwendung nur einer<br />
Kamera ist es gelungen, ein transportables und flexibles Aufnahmesystem<br />
für beeindruckende Ultra-Nahaufnahmen in 3D<br />
zu schaffen.<br />
❮Eckhard Eckstein<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
57
AUF DER DIESJÄHRIGEN MIPCOM <strong>2014</strong> IN CANNES<br />
FEHLTEN DIE GROSSEN THEMEN? GANZ UND GAR NICHT.<br />
4K UND ULTRA HD SPIELTEN DORT EINE WICHTIGE ROLLE.<br />
SELBST AUF DER VORMESSE MIPJUNIOR WURDE<br />
DARÜBER INTENSIV DISKUTIERT.<br />
Das nächste große Ding<br />
›<br />
Die Location für die kleinere auf Kinderprogramme spezialisierte<br />
Vormesse mipjunior fand dieses Mal an einem neuen<br />
Ort statt, dem Palm Beach, einem Casino-Gebäude am Ende<br />
der Bucht von Cannes. Mit der großen Networkingterrasse<br />
direkt am Meer hatte die mipjunior dieses Mal wirklich etwas<br />
von einer Klausur, was aber durchaus als angenehm empfunden<br />
wurde. Es konnte aber nicht das große Manko der Branche<br />
überdecken, das Fehlen von neuen Ideen. Immer ähnliche,<br />
mehr oder weniger originelle, Charaktere, und in Abwandlung<br />
immer wieder die gleichen Geschichten. Was fehlt ist eindeutig<br />
ein neuer Impuls, etwa wie der vor einigen Jahren als 3D die<br />
Animationsindustrie aufrüttelte, mit neuen Bildern und damit<br />
auch mit neuen Geschichten. Dabei zeichnet sich die nächste<br />
große Revolution bereits überdeutlich ab, nicht nur für die Animatoren,<br />
für die Bewegtbild-Industrie insgesamt. So war eine<br />
der Highlights der Präsentationssessions auf der mipjunior die<br />
Session auf der das Peanuts Filmprojekt vorgestellt wurde, das<br />
im kommenden Jahr in die Kinos kommen soll und selbstverständlich<br />
in 3D und in 4k gedreht wird. Der Aufwand ist enorm<br />
für einen Animationsfilm. Das Budget der US-Produktion liegt<br />
bei 100 Millionen US-Dollar und für das Marketing ist noch einmal<br />
der gleiche Betrag angesetzt. Alleine diese Beträge zeigen,<br />
dass 4k zumindest im Moment noch nichts für die breite Masse<br />
ist. Für den Einsatz bei Standardproduktionen ist 4k einfach<br />
noch zu teuer. Auf der mipjunior wurde auch deutlich: 4k<br />
bedeutet keine Revolution in der Visualisierung, wie das bei 3D<br />
der Fall war. Das Bilderlebnis bleibe grundsätzlich das gleiche.<br />
Die Bilder würden einfach nur um ein Vielfaches „satter und<br />
kontrastreicher“, hieß es. Trotzdem war 4k in Cannes ein Top-<br />
Thema, nicht nur bei der mipjunior, sondern auch bei der großen<br />
Schwester mipcom. Und die Erwartungen sind hoch<br />
gesteckt. „Das hat schon sehr viel von einem Hype“, sagte ein<br />
englischer Produzent, der vor allem befürchtet, dass für ihn das<br />
Produzieren einfach viel teurer werden wird. Dass es in der Tat<br />
um den Verkauf der neuen Technologie geht, ist eigentlich klar.<br />
So verwunderte es auch nicht, dass Sony in einer breiten Infosession<br />
im Rahmenprogramm der mipcom, die Stimmung weiter<br />
anheizen wollte. Von deutscher Seite war Garry Davy, der<br />
Programmchef von Sky Deutschland, auf dem Podium vertreten.<br />
Natürlich schaut man bei einem Pay-TV-Sender, der sich<br />
auch über Innovationen am Markt positioniert, die 4k-Entwicklungen<br />
mit besonderem Interesse an. Allerdings<br />
ist vielerorts noch nicht mal der Übergang<br />
Richtung High Definition Television<br />
(HDTV) abgeschlossen. Die Frage, der Davis<br />
geschickt auswich, ist letztlich auch, wie schnell können Abonnenten<br />
davon überzeugt werden, schon wieder in eine völlig<br />
neue Home-Entertainment-Ausstattung zu investieren?<br />
Sony präsentierte live von der mipcom auch ein Webinar zum<br />
Thema „4k-Produktion für ein fesselndes Zuschauererlebnis“.<br />
Produktionsprofis wie Berti Kropak (Kropak Media), Giuliano<br />
Berretta (DBW Communivcations), Victor Lemos (Trator Films)<br />
und Bernhard Hafenscher (Red Bull) diskutierten darüber, welche<br />
Vorteile 4k der Produktion bietet, angefangen bei Dokumentationen,<br />
Nachrichten und Musikvideos bis hin zu Web-TV<br />
und Live-Veranstaltungen. Und SPI International verkündete zur<br />
mipcom, dass man nun in der Lage sei, 4k-Content über IP-<br />
Netzwerke zu streamen und SmartTV-Plattformen mit 4k-Filmen<br />
zu bedienen. Mit der SPI-Technologie lassen sich 4k-Filme<br />
beispielsweise über den FilmBox Live VoD Service via Breitband-Internet<br />
und mobile Netzwerke nutzen. SPI International<br />
ist dabei, mit „4k FunBox“ einen eigenen Ultra-HD-Kanal aufzubauen.<br />
Marcel Fenez, Global Leader Entertainment and Media<br />
bei Price Waterhouse Cooper (PWC) meinte in Cannes indes<br />
„4k ist kein Game Changer“. Es handele sich vielmehr um eine<br />
wichtige Technologie, die einem ganz normalen Evolutionsprozess<br />
folge. Aktuell müssten noch viele Weichen mit Blick auf<br />
Investitionen, Produktionsabläufe, Schnittstellen und Standards<br />
gestellt werden. Von daher sei nur sehr schwer abzuschätzen,<br />
wie schnell sich das Thema 4k am Massenmarkt durchsetzen<br />
würde. „Heute ist es wichtig, dass Sie ein Tablet besitzen, es<br />
muss aber nicht das allerneueste Modell sein. Bei einem Flatscreen<br />
ist das ähnlich: Es muss nicht unbedingt das schärfste<br />
Modell sein“, meinte Fenez.<br />
❮Dieter Brockmeyer<br />
58 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
EVENT / DMEXCO <strong>2014</strong> z<br />
MIT 807 AUSSTELLERN (30 PROZENT<br />
DAVON AUS DEM AUSLAND), 470<br />
REFERENTEN UND EINEM NEUEN<br />
BESUCHERREKORD VON 31.900<br />
FACHBESUCHERN (+21 PROZENT<br />
GEGENÜBER 2013) HAT DIE DMEXCO<br />
<strong>2014</strong> ERNEUT IHREN STELLENWERT<br />
ALS WICHTIGSTE LEISTUNGSSHOW<br />
DER DIGITALWIRTSCHAFT UNTER<br />
BEWEIS STELLEN KÖNNEN.<br />
›<br />
Ganz nach dem diesjährigen Motto „Entering New Dimensions“<br />
sorgte die dmexco <strong>2014</strong> für jede Menge neue Impulse<br />
und Inspirationen, um erfolgreich in die neue Digiconomy<br />
durchzustarten. Wie die Businessmodelle, die dieser neuen<br />
Dimension zugrunde liegen, konkret aussehen können, demonstrierte<br />
die neu geschaffene dmexco World of Experience mit<br />
Google, Twitter und Banbutsu. Trendsetter des Digital Business<br />
erhielten hier erstmals eine eigene, aufmerksamkeitsstarke Erlebniswelt,<br />
um wichtige Trends zu demonstrieren, aber auch um<br />
marketingrelevante Innovationen und Produkte in erlebbaren<br />
Formaten anschaulich und greifbar zu machen. Google zum<br />
Beispiel brachte sein Google Haus auf die dmexco, in dem das<br />
Leben in einer digitalen Welt schon heute für jeden erlebbar<br />
wird. Auf der gesamten dmexco wurde deutlich, dass in Zeiten<br />
des „Internet of Everything“ die fortschreitende Digitalisierung<br />
zunehmend eine neue Dimension erreicht, die für sämtliche<br />
Bereiche von Marketing, Media und Konsumentenkommunikation<br />
von entscheidender Relevanz ist.<br />
Die großen Media-Agentur-Netzwerke der globalen Digitalwirtschaft,<br />
die allesamt auf der dmexco vertreten waren, stehen in<br />
der digitalisierten Welt ebenfalls vor komplett neuen Herausforderungen<br />
und Chancen. Ein beherrschendes Thema stellte aus<br />
Sicht der Media-Agenturen der intelligente Einsatz von Daten<br />
dar. Frische Ansätze für innovative Geschäftsmodelle lieferte<br />
schließlich auch das vollkommen neu entwickelte Konzept der<br />
dmexco Start-Up Village. 30 vielversprechende Jungunternehmen<br />
aus Deutschland, Großbritannien und den USA erhielten<br />
hier erstmals eine eigene Plattform, um sich vor den Key Playern<br />
der Digitalwirtschaft zu zeigen und dabei wertvolle Kontakte<br />
zu Kunden und Geschäftspartnern zu knüpfen.<br />
Laut Veranstalter waren mehr als 80 Prozent der Fachbesucher<br />
mit ihrem Besuch zufrieden, über 90 Prozent würden den<br />
Besuch der dmexco weiterempfehlen. „Der Erfolg der dmexco<br />
<strong>2014</strong> war überwältigend! Gegenüber 2009 hat sich die Ausstellungsfläche<br />
mehr als verdoppelt, die Zahl der Aussteller fast<br />
verdreifacht und die Anzahl der Speaker sogar mehr als vervierfacht.<br />
Die dmexco besetzt damit inzwischen nicht nur in Europa<br />
© dmexco <strong>2014</strong><br />
Wichtigste Leistungsshow<br />
eine bestimmende Position, sondern hat vor allem auch den<br />
US-amerikanischen Markt und mehr und mehr die asiatische<br />
Region überzeugt“, meinte Christian Muche, dmexco Director<br />
Business Development, Strategy & International. Und Frank<br />
Schneider, dmexco Director Marketing, Sales & Operations,<br />
ergänzte: „Weltweit gibt es unseres Wissens nach keine vergleichbare<br />
Show, die diese Vielfalt und Qualität bereithält – und<br />
zudem für die Besucher kostenfrei angeboten wird. Wir freuen<br />
uns, dass wir dem rasanten quantitativen Wachstum, aber auch<br />
den in der Qualität steigenden Ansprüchen der Aussteller und<br />
Besucher, in diesem Jahr mit zahlreichen smarten Neuerungen<br />
und Formaten mehr als gerecht werden konnten – die Weichen<br />
für die kommenden dmexco Jahre im Zeichen der Digiconomy<br />
sind damit schon jetzt erfolgreich gestellt.“ Die dmexco 2015<br />
findet am 16. und 17. September in Köln statt.<br />
Matthias Ehrlich, Präsident BVDW, erklärt: „Als sichtbares und<br />
erlebbares Epizentrum unserer Branche hat die dmexco auch<br />
dieses Jahr wieder globale Themen gesetzt, gezeigt, wo die<br />
Digitale Wirtschaft im Hinblick auf Marketing und Kommunikation<br />
steht, und wichtige Einblicke in und Ausblicke auf die<br />
Zukunft gegeben. Unser Anspruch ist es, mit der dmexco die<br />
Entwicklung unserer Branche von der Spitze aus zukunftsgerichtet<br />
abzubilden und mitzugestalten. Das ist uns mit den<br />
inhaltlich-programmatischen wie auch Formate betreffenden<br />
Erweiterungen hervorragend gelungen. Ich bin mir sicher, dass<br />
von der Innovativität, Kreativität und Leistungskraft, die auf der<br />
dmexco zu erfahren waren, entscheidende Impulse auch in<br />
neue Marktsegmente und Märkte ausgehen.“ Thomas de Buhr<br />
von Twitter meinte: „Die dmexco ist sowohl inhaltlicher Taktgeber<br />
als auch Treffpunkt der digitalen Marketingszene. Darum ist<br />
es wichtig für Twitter, insbesondere zum Beginn unserer Vermarktungsaktivitäten<br />
in Deutschland, hier Flagge zu zeigen.<br />
Unsere Erwartungen wurden übertroffen.“ Gerald Böse, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung Kölnmesse GmbH, zeigte sich mit<br />
dem Messeverlauf ebenfalls sehr zufrieden. „Die dmexco ist in<br />
Europa die zentrale Kommunikationsplattform für die digitale<br />
Wirtschaft“, betonte er.<br />
❮Eckhard Eckstein<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
59
z EVENT / CARTOON FORUM<br />
ZU SEINEM 25. BESTEHEN PRÄSENTIERTE SICH<br />
CARTOON FORUM (23. – 26. SEPTEMBER), DER<br />
FINANZIERUNGSMARKT FÜR EUROPÄISCHE ANIMATIONS-<br />
SERIEN IN TOULOUSE FRISCH WIE IMMER. ZUGLEICH<br />
WURDE DIE VORMACHTSTELLUNG DER FRANZOSEN IM<br />
ANIMATIONSMARKT ERNEUT ÜBERDEUTLICH, ABER AUCH,<br />
DASS ANIMATION NACH WIE VOR EIN FERNSEHGESTÜTZTES<br />
GENRE IST, DAS SICH SCHWER TUT, WEGE AUSSERHALB<br />
EINGEFAHRENER STRUKTUREN ZU FINDEN.<br />
›<br />
Vor 870 Produzenten, Sendervertretern, Einkäufern und Förderern<br />
aus ganz Europa, Indien und den USA, hob Frédérique<br />
Bredin, Präsidentin des nationalen Förderers CNC, den<br />
Stellenwert von Animation für die französische Wirtschaft und<br />
Kultur hervor. Sie verwies darauf, dass die französische Animationswirtschaft<br />
mehr als 5.000 Arbeitsplätze sichere, dass in<br />
Frankreich circa 320 Stunden Animation im Jahr hergestellt würden,<br />
Animation für knapp 40 Prozent aller audiovisuellen Exporte<br />
Frankreichs stehe und der Export von Animation 2013 gar um<br />
sieben Prozent gestiegen sei. Zurück führt sie dies auf die exzellente<br />
Ausbildung in Frankreich, eine üppige Förderung sowie<br />
einen Aktionsplan des damaligen Kulturministers Jack Lang<br />
Ende der 80er Jahre, in dess en Team Bredin damals arbeitete.<br />
Gerade aus Sicht der deutschen Animationsbranche eine frustrierende<br />
Ausgangslage. Dabei ist die deutsche Branche international<br />
durchaus wettbewerbsfähig, weshalb Produzenten aus<br />
Deutschland und den BeNeLux-Ländern ihre Kräfte bündeln<br />
wollen. Eric Goossens vom belgischen Studio Walking the Dog<br />
erklärte, dass Deutschland aufgrund gleich hoher Standards ein<br />
gesuchter Kop roduktionspartner sei. Überdies hätten die drei<br />
Länder das Potential gemeinsam Filme für den Weltmarkt zu<br />
produzieren. „Wir wollen eine langjährige Zusammenarbeit mit<br />
deutschen Firmen über einzelne Projekte hinaus“, sagte er. Um<br />
diese Zusammenarbeit zu fördern, wird in Nähe zu Brüssel und<br />
Köln von Bruno Felix Willes Firma Submarine in Maastricht ein<br />
Animations-Studio gebaut, das Ende des Jahres betriebs bereit<br />
sein wird.<br />
Cartoon Forum <strong>2014</strong> Präsentation<br />
Mangelnde Unterstützung<br />
So sehr sich die deutsche Animationsbranche<br />
bemüht das Beste aus ihrer Lage zu machen, so sehr wurmt sie<br />
die mangelnde Unterstützung von Förderung und Sendern. Jan<br />
Bonath, Leiter der Sektion Animation der Allianz der Produzenten,<br />
meinte dazu: „Möchte man die deutsche Animation stärken,<br />
muss man überlegen, ob man die Sender oder die Förderungen<br />
mit mehr Geld ausstattet. Die Allianz der Produzenten<br />
schlägt zudem ein anderes Modell vor: der Sender erwirbt eine<br />
Lizenz und der Produzent behält alle anderen Rechte zur Auswertung.“<br />
Ein potentiell lukratives<br />
Geschäft, denn der Animationsmarkt<br />
wächst. Für die diesjährige Ausgabe<br />
von Cartoon Forum gab es 50 Prozent<br />
mehr Einreichungen als im vergangenen Jahr. „Das war eine<br />
große Überraschung für uns“, erklärte Marc Vandeweyer, General<br />
Direktor von Cartoon. „Wir konnten die Projekte jedoch nicht<br />
zurück weisen, weshalb wir uns entschlossen haben auch kürzere<br />
Pitches zuzulassen, um mehr Projekte aufnehmen zu können.“<br />
Während die Zahl der Projekte und Akteure steigt, bleibt<br />
offen, ob sich die Zahl der Abspielflächen für Animationsserien<br />
vergrößert, denn wirkliche Game-Changer gibt es nach wie vor<br />
nicht. Netflix hat den Besuch in Toulouse kurzfristig abgesagt<br />
und Amazon Studios sucht vorerst nur Vorschulprogramme.<br />
Dennoch gehen erste Macher andere Wege. Denis Friedman<br />
verzichtet für sein 2013 vorgestelltes Projekt „Urbance“ vorerst<br />
auf einen Sender und setzt neben einem kanadischen Partner<br />
und europäischer Förderung auf Crowdfunding, mit deren Hilfe<br />
134.000 Euro für den Piloten eingesammelt werden sollen.<br />
Auch „Meet the Pugs“ der Berliner Enormfrei, ebenfalls 2013 vorgestellt,<br />
befindet sich abseits eingetretener Pfade auf einem vielversprechenden<br />
Weg. Die Serie soll mit Hilfe von Förderung, privater<br />
Investoren sowie der Unterstützung des Produktionshauses<br />
M.A.R.K. 13 seinen Weg via YouTube zum Publikum finden.<br />
In 25 Jahren Cartoon Forum, wurden 538, das sind 34,3 Prozent,<br />
aller Projekte finanziert. Bei knapp der Hälfte dieser Projekte<br />
liegt der durchschnittliche Minutenpreis bei 5 bis 10.000<br />
Euro. 10.000 bis 15.000 Euro kostet die Minute bei 30 Prozent<br />
der Projekte während die Extreme unter 5.000 Euro und 15.000<br />
bis 20.000 vier beziehungsweise fünf Prozent belegen. Offen<br />
bleiben jedoch zwei Aspekte: welchen Einfluss hatte die Digitalisierung<br />
auf die Minutenpreise – und: wie hoch liegt der Preis<br />
bei den nicht dokumentierten zwölf Prozent. ❮Thomas Steiger<br />
60 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
BRANCHENSPIEGEL<br />
Im Branchenspiegel von <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> können Sie Ihr Unternehmen mit<br />
Kontaktdaten, Dienstleistungen, Produkten und Referenzen präsentieren.<br />
Dazu mailen Sie uns bitte Firmen-Logo 300dpi und<br />
Texte max. 400 Zeichen an: anzeigen@medienbulletin.de<br />
Der Eintrag kostet 150 Euro netto im Monat.<br />
Buchungen unter Tel.: O8131-354761<br />
Einträge und Korrekturen für <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong>, Ausgabe 8.<strong>2014</strong><br />
bitte bis zum 01.11.<strong>2014</strong> angeben.<br />
Folgende Rubriken stehen Ihnen hier zur Verfügung:<br />
HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION: Hard- und Software-<br />
Hersteller- und Entwickler, Vertriebsunternehmen, Consulting-, Planungsund<br />
Ingenieurbüros, Systemhäuser, Integrations- und Installationsbetriebe,<br />
Leasing-Firmen, etc.<br />
PRODUKTION: Produktions- und Postproduktionsdienstleister, Studiound<br />
Außenproduktions-Betriebe, ENG-, SNG- und Ü-Wagen-Dienstleister,<br />
Verleiher, etc.<br />
DISTRIBUTION: Distributionsdienstleister, Kabel- und Satelliten-Provider,<br />
Telekom-Unternehmen, Playout-Center, Plattformbetreiber<br />
(Radio, TV, IPTV, Web-TV, Mobile-TV, Business-TV, Digital Cinema, Digital<br />
Signage, etc.), Serviceanbieter für Streaming, digitale Archive,<br />
Contentmanagement etc.<br />
INHALTEANBIETER: Radio-, TV- und Web-TV/IPTV-Sender,<br />
Rechteinhaber und -händler, etc<br />
AUSBILDUNG › EVENTS: Aus- und Fortbildungsinstitute, Veranstalter<br />
von Seminaren, Messen, Kongressen und anderen Medien-Events,<br />
Branchenorganisationen, Verbände etc.<br />
HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />
UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />
AF Marcotec GmbH<br />
Wiesenstraße 8<br />
D-64347 Griesheim<br />
Tel.: 06155/88 777 66<br />
Fax: 06155/88 777 55<br />
Email: shop@marcotec-shop.de<br />
Internet: www.marcotec-shop.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. bis Fr. 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
Workshops und Schulungen: nach Absprache<br />
• AF Marcotec Vertrieb: professionelles Audio-,<br />
Video- und Filmequipment für TV Produktionen und<br />
Broadcast sowie Glidecam Schwebesysteme.<br />
• AF Marcotec Planung: Individuell wie Ihre Produktion,<br />
planen wir mit Ihnen gemeinsam ihre Ausstattung vom<br />
kleinsten Rig, zum größten Schnittplatz, einem<br />
kompletten Studio oder Ihrer Eventhalle.<br />
• AF Marcotec Service & Showroom: Beratung,<br />
Service und großer Showroom – mitten in Deutschland<br />
bei Frankfurt am Main. Am Autobahnkreuz der A5 und<br />
A67 in Darmstadt.<br />
• AF Marcotec Vertrauensgarantie: Herstellerunabhängig<br />
seit 1984. Produkte oder Preise nicht<br />
gefunden? Wir freuen uns auf Ihren Anruf.<br />
artec technologies AG<br />
Mühlenstr. 15-18<br />
D-49356 Diepholz<br />
Tel. 05441-5995-0<br />
Fax 05441-5995-70<br />
E Mail: office@artec.de<br />
Internet: www.artec.de<br />
XENTAURIX ® Media & Broadcast Solutions<br />
• TV/Hörfunk Sendenachweis und Mitschnittsystem<br />
• TV- Zuschauerquoten – Analysesoftware<br />
• Cloud-TV mit 24/7 Aufzeichnung als Service<br />
• Mobile-TV mit Catchup Funktion<br />
• TV-Suchmaschine mit sekundengenauer Wiedergabe<br />
artec technologies AG aus der Diepholz/Deutschland entwickelt<br />
und produziert innovative Software- und Systemlösungen für<br />
die Übertragung, Aufzeichnung von TV, Radio, Video, Audio und<br />
deren Metadaten in Netzwerken und Internet. Kunden nutzen<br />
seit über 14 Jahren unsere Produktplattform XENTAURIX®<br />
für Media und Broadcast Anwendungen, die sich durch ihre<br />
modulare Hard-und Softwarearchitektur auszeichnet und<br />
Kunden ein Höchstmaß an Flexibilität, Erweiterbarkeit<br />
und Investitionssicherheit bietet.<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
61
HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />
UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />
BFE Studio und Medien Systeme GmbH<br />
An der Fahrt 1<br />
D-55124 Mainz<br />
www.bfe.tv<br />
Mainz<br />
Tel:. +49 6131/946-0<br />
E-Mail: info@bfe.tv<br />
Wien<br />
Tel: +43 1 60828-0<br />
E-Mail: bfe.wien@bfe.at<br />
Dubai<br />
Tel: +971 504 437 677<br />
E-Mail: info@bfe.tv<br />
Kompetenzen:<br />
• Projektmanagment<br />
• Broadcast-IT<br />
• Entwicklung<br />
• Fertigung<br />
• Service & Training<br />
BFE, ein Unternehmen mit mehr als 40 Jahren Erfahrung in<br />
der Planung und Realisierung komplexer Projekte.<br />
Unsere Kernkompetenzen liegen in der Projektierung und<br />
Realisierung von Studiosystemen, Übertragungswagen sowie<br />
Systemen der Medientechnik.<br />
Die Fachbereiche gliedern sich in Fernsehen-, Hörfunk-,<br />
Broadcast IT und Medientechnik.<br />
Von der Entwicklung und Planung über hausinterne<br />
Fertigungsabteilungen liefern wir kundenspezifische<br />
Lösungen.<br />
Darüber hinaus wird die gesamte KSC Produktlinie<br />
für den Broadcast Bereich im eigenen<br />
Hause entwickelt und produziert.<br />
Black Box Deutschland GmbH<br />
Ludwigstr. 45B<br />
85399 Hallbergmoos<br />
Tel.: 0811/5541-110<br />
Fax: 0811/5541-499<br />
E-Mail: techsupp@black-box.de<br />
Internet: www.black-box.de<br />
Entwicklung, Produktion und Vertrieb von mehr als 10.000<br />
Produktlösungen zur Datenkommunikation:<br />
• KVM Switchen<br />
• KVM Extendern (VGA, DVI) über Kupfer bzw. LWL<br />
• Medien- und Schnittstellenkonverter<br />
• 10/100/1000 Mbps Netzwerk Technologie<br />
• Multimedia und Video<br />
Kostenloser qualifizierter Tech Support am Telefon.<br />
Black Box Network Services ist weltweit eines der grössten<br />
technischen Serviceunternehmen mit Schwerpunkt Design,<br />
Installation und Wartung von Netzwerk Infrastruktur<br />
Systemen. In den Bereichen Datenkommunikation, Netzwerkinstallation<br />
vor Ort und Telefonie unterstützen wir mehr als<br />
175.000 Kunden in 141 Ländern mit 181 Niederlassungen<br />
auf der ganzen Welt.<br />
Mit State-of-the-Art Produktsolutionen für den AV-Bereich<br />
und dem kostenlosen Tech Support am Telefon erarbeiten<br />
wir professionelle Lösungen für das tägliche<br />
Business unserer Kunden.<br />
BMS Europe GmbH<br />
Georg-Ohm-Str. 2<br />
D-65232 Taunusstein<br />
Tel.: +49 6128 7408 200<br />
Fax: +49 6128 7408 229<br />
E-Mail: saleseurope@bms-inc.com<br />
Internet: www.bms-inc.com<br />
BMS Europe GmbH unterstützt Sie in folgenden Bereichen:<br />
• HD/SD Funkstrecken<br />
• Drahtlose Komplettlösungen<br />
• Projektmanagement<br />
• Frequenzmanagement<br />
BMS (Broadcast Microwave Services) bietet Systeme und<br />
Lösungen zur professionellen drahtlosen Videoübertragung -<br />
von ultrakompakten, mobilen Funk-Verbindungen über Aerial<br />
Down-Links bis hin zu komplexen Anlagen zur stadtweiten<br />
Flächenversorgung. Unsere Kunden aus den Bereichen<br />
Broadcast- und Videoindustrie sind große Fernsehanstalten,<br />
Produktionshäuser, deren Dienstleister wie auch Kamera<br />
OEM-Kunden.<br />
BMS gehört zu den führenden Herstellern für COFDM<br />
Übertragungstechnologie, mit eigener Entwicklung und<br />
Fertigung in Deutschland sowie einem weltweiten Serviceund<br />
Vertriebsnetz.<br />
Mit einem umfangreichen Portfolio auf Basis von HF-<br />
Kommunikationssystemen, speziell entwickelt für aktuelle<br />
Berichterstattung, Nachrichtenübertragung, Unterhaltungsindustrie<br />
und Live-Events, liefern wir Videostrecken, Telemetry-<br />
Links, Antennen und Diversity-Technologien, die bereits weltweit<br />
erfolgreich im Einsatz sind. Die HD/SD-Systemlösungen<br />
reichen von 0,4 - 15 GHz, basieren auf dem DVB-T Standard<br />
und entsprechen internationalen Richtlinien und Normen für<br />
Übertragungstechnik.<br />
BMS Europe GmbH, die europäische Niederlassung der BMS<br />
INC. (USA), betreut Kunden und Partner in den EU-Ländern<br />
sowie in Osteuropa, im Mittleren Osten und in Asien.<br />
BMS beschäftigt ca. 30 Mitarbeiter in den Abteilungen<br />
Entwicklung, Fertigung, Vertrieb/Marketing sowie<br />
Administration und Logistik<br />
BPM<br />
Broadcast & Professional Media GmbH<br />
Am Borsigturm 58<br />
D-13507 Berlin<br />
Tel.: 030/91 68 49-10<br />
Fax: 030/91 68 49-25<br />
Obenhauptstraße 15<br />
D-22335 Hamburg<br />
Tel.: 040/557 624-0<br />
Fax: 040/557 624-25<br />
E-Mail: info@bpm-media.de<br />
Internet: www.bpm-media.de<br />
BPM-Vertrieb – erfahrene Vertriebsspezia listen beraten<br />
Sie herstellerunabhängig in allen Fragen zu Broadcast-Videound<br />
Audio-Equipment<br />
BPM-Service – erfahrene Techniker warten und reparieren<br />
Ihr komplettes Broadcast-Video und Audio-Equipment<br />
BPM-Planung – erfahrene Systemspezia listen planen und<br />
realisieren herstellerunabhängig Ihre Visionen<br />
Sony<br />
Panasonic<br />
JVC<br />
Sennheiser<br />
Fujinon<br />
Canon<br />
Thomson<br />
Focus<br />
Sachtler<br />
u.v.m.<br />
62 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />
UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />
Broadcast Solutions GmbH<br />
Alfred-Nobel-Str. 5<br />
D-55411 Bingen<br />
Tel.: +49 6721 4008-0<br />
Fax: +49 6721 4008-27<br />
E-Mail: info@broadcast-solutions.de<br />
Internet: www.broadcast-solutions.de<br />
Mobile Produktionsmittel: Planung und Fertigung von<br />
Übertragungswagen, DSNG Fahrzeugen, Sonderfahrzeuge<br />
Studio Systeme: Planung und Fertigung von Hörfunk und<br />
Fernsehstudios, Regien, Kontroll-und Bearbeitungsräumen<br />
Produkt Vertrieb: Vertrieb von Produkten aus dem<br />
Bereich Audio, Video, Steuerung, IT, SatCom<br />
Rental: Vermietung von Produkten und Systemen aus dem<br />
Bereich SatCom: Encoder, Modulator, IRD, HPA, FlyAway<br />
Antennen, Zubehör, etc.<br />
Service: kompletter Service für Ü-Wagen und DSNG<br />
Fahrzeuge, kompletter Service für SatCom Systeme<br />
Systemintegration and more… langjährige Erfahrung<br />
hohes Qualitätsniveau, Fertigung im eigenen Haus,<br />
kurze Lieferzeiten, 24 / 7 Service und Support<br />
Vetriebs- und Servicepartner von:<br />
<br />
Cineflex6k<br />
Cineflight GmbH<br />
Bültenkoppel 19<br />
D-25492 Heist<br />
Tel.: +49 4122/927 57 75<br />
E-Mail: film@cineflight.de<br />
Internet: www.cineflight.de<br />
• Helicopter: Eurocopter AS 355 twin<br />
für Tiefst-, Nacht- und Seeflug,<br />
2x Bell 206 JetRanger,<br />
alle Kameras + Relais<br />
• Equipment: Cineflex V14, Cineflex Elite,<br />
Super-G2 / Stab-C, HD Broadcast, LiveU,<br />
Tyler-Mounts, Unimount<br />
Referenzen:<br />
• NDR • RBB • action concept<br />
• ARD • WDR • Airbus<br />
• ZDF • Vattenfall • Volvo<br />
• RTL • Lufthansa • BvB<br />
• arte • Siemens • uvm<br />
Chrosziel GmbH<br />
Klausnerring 6<br />
D-85551 Heimstetten<br />
Tel.: 089/9 01 09 10<br />
Fax: 089/4 47 08 61<br />
E-Mail: info@chrosziel.de<br />
Internet: www.chrosziel.de<br />
Herstellung, Vertrieb und Service:<br />
CHROSZIEL Produkte: Kamerazubehör wie Mattebox,<br />
Leichtstützen, Kameraplatten, manuelle Schärfen- und<br />
Zoom antriebe sowie Funkfernbedienungen DIGI FOX und<br />
ALADIN für Schärfe, Blende u. Zoom. (Die DigFOX<br />
Funkschärfe steuert auch eine Vielzahl von internen Motoren<br />
der Panasonic Kameras) Optische Prüfgeräte wie Kollimator<br />
und Projektor für Kameras und Objektive.<br />
Außerdem kostenlose Prüfung und Service für Canon- und<br />
Fujinon Objektive. Vertrieb von Tiffen Filtern,<br />
Easyrig Körperstativen, Heden Motore und exklusiv für<br />
Europa Abel-IB/E Null Optik und Target Produkte für die<br />
Einstellung des Auflagemaßes der Red One Kamera.<br />
COMO Computer & Motion GmbH<br />
A VITEC COMPANY<br />
Lise-Meitner-Str.15<br />
24223 Schwentinental / Germany<br />
Tel.: +49-(0)4307-8358-0<br />
Fax: +49-(0)4307-8358-99<br />
E-Mail: info@como.com<br />
Internet: www.como.com<br />
Entwicklung, Produktion und Vertrieb<br />
von AUDIO/VIDEO-Lösungen<br />
• Streaming & Delivery<br />
z.B. EZ TV IPTV System<br />
• Management & Archive<br />
z.B. ProxSys PX - Media Server<br />
• Acquisition & Recording<br />
z.B FS-T1001 SxS Recorder<br />
• Conversion, Encoding & Decoding<br />
z.B. Extensor HD Scaler<br />
Grass Valley Germany<br />
Zweigniederlassung der Belden<br />
Electronics GmbH<br />
Brunnenweg 9<br />
D-64331 Weiterstadt<br />
Tel. 06150-104-782<br />
Internet: www.grassvalley.com<br />
Produkt Vertrieb für:<br />
• Kameras<br />
• Kreuzschienen und Modular-Produkte<br />
Multiviewer<br />
• News Produktionssysteme<br />
• Produktionsmischer<br />
• Server und SAN Lösungen<br />
• Slow-Motion Controller<br />
Dienstleistungen & Systemlösungen:<br />
• Media Workflow Application Framework<br />
• News/Sport Production<br />
• Integrated Playout<br />
• Beratung, Schulung und Service<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
63
HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />
UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />
HD-Skycam GmbH<br />
Spiesheimer Weg 28-30<br />
D-55286 Wörrstadt<br />
Tel.: +49 6732 94798-10<br />
Fax: +49 6732 94798-20<br />
E-Mail: info@hd-skycam.tv<br />
www.hd-skycam.tv<br />
• Aerial Filming, weltweit<br />
• Kreiselstabilisierte Kamerasysteme für Hubschrauber,<br />
Auto, Boot, Schiene und Seil<br />
• Shotover-Service-Partner für Europa<br />
• 4 x Cineflex, V 14 HD, 5-Achsen Kreiselstabilisiert<br />
• Fujinon Objektive: HA 4,5 – 59 mm;<br />
HA 7,8 – 172 mm; HA 9,7 – 410 mm<br />
• 1x Shotover K1, 2D und 3 D, 6-Achsen kreiselstabilisiert<br />
• Shotover F1, 6-Achsen kreiselstabilisiert<br />
• Red Epic X Camera<br />
• Arri/Fujinon Alura Zoom 18 – 80 und 45 – 250 mm<br />
Quantel GmbH<br />
Mottmannstr. 4A,<br />
D-53842 Troisdorf<br />
Tel.: 49/2241/498-0<br />
Fax: 49/2241/498-160<br />
Ansprechpartner: Thomas Birner<br />
Director of Sales, Central Europe, Middle East<br />
E-Mail: Thomas.Birner@quantel.com<br />
Internet: http://germany.quantel.co.uk<br />
www.quantel.com<br />
Geschäftsführer: Ian Cooper, Martin Mulligan<br />
eQ: Online-Finishing-System für komplette Endbearbeitung,<br />
SD- u. HD-Formaten in Post- u. TV Produktionen.<br />
iQ: Das Digital Intermediate-System iQ deckt<br />
das gesamte DI-Spektrum ab.<br />
Pablo 3D: Ein non-lineares Farbkorrektur-,<br />
Finishing-System.<br />
Pablo PA: PC Software Tool ermöglicht es,<br />
neben dem Conforming und den vorbereitenden<br />
Arbeiten den kompletten Workflow zu bedienen, auch für<br />
nicht Quantel System-Kunden.<br />
Genetic Engineering: Quantels vernetzte<br />
Infrastrukturlösung!<br />
Enterprise sQ: Quantels serverbasiertes Produktionssystem<br />
ermöglicht Ingest, Editing und Playout sämtlicher Formate<br />
vom User Generated Content bis hin zu HD in dem<br />
gewünschten Format. Die neue Betriebssoftware V 5 unterstützt<br />
auch den kompletten Stereo3D Workflow.<br />
QTube: QTube ermöglicht den direkten Zugriff auf jeden sQ<br />
Server über das weltweite Internet. Die Inhalte können zu<br />
jeder Zeit online bearbeitet werden an allen Orten der Welt,<br />
parallel an verschiedenen Sendebeiträgen.<br />
Riedel Communications GmbH & Co. KG<br />
Uellendahler Straße 353<br />
• D-42109 Wuppertal<br />
Tel.:+ 49 (0) 202 292 - 90<br />
rental-germany@riedel.net<br />
sales-germany@riedel.net<br />
Vermiet- und Vertriebsstandorte:<br />
• Riedel Communications GmbH & Co. KG<br />
Niederlassung Berlin<br />
Ernst-Augustin-Straße 12 • D-12489 Berlin<br />
Tel.:+49 (0) 30 678 261-0<br />
rental-berlin@riedel.net<br />
• Riedel Communications Austria GmbH<br />
Tel.:+43 1 5 23 66 85-0<br />
rental-austria@riedel.net<br />
sales-austria @riedel.net<br />
• Riedel Communications Switzerland AG<br />
Käshaldenstrasse 40<br />
• 8052 Zürich Schweiz<br />
Tel.: +41 (0) 44 307 10 30<br />
switzerland@riedel.net<br />
Vermietung & Vertrieb professioneller<br />
Kommunikationstechnik<br />
• Dry-Hire & Systemverleih<br />
• Digital Matrix Intercom<br />
• Digital Partyline Intercom<br />
• Digital Wireless Intercom<br />
• Professionelle Funktechnik<br />
Vermietung von Wireless Video Systemen<br />
• Drahtlos-Kameratechnik<br />
• Drahtlos-Signalverteilung<br />
Vermietung von LWL/Glasfaser-Systemen<br />
• MediorNet Fiber Optic Network<br />
• MediorNet Compact<br />
• RiLink Global Fiber Network<br />
Riedel-Technik trägt weltweit zum Gelingen internationaler<br />
Top-Events wie etwa der Formel 1 oder den Olympischen<br />
Sommer- und Winterspielen bei. Führende Rundfunkanstalten<br />
und namhafte Theater setzen genauso auf Riedel Technologie<br />
wie zahlreiche kleinere Veranstaltungen.<br />
Die Riedel Communications GmbH & Co. KG entwickelt, fertigt<br />
und vertreibt zukunftsorientierte Echtzeitnetzwerke für Video,<br />
Audio und Kommunikation in Rundfunk-, Event-, Theaterund<br />
Industrie-Anwendungen. Das 1987 gegründete Unternehmen<br />
ge- hört zu den Entwicklungspionieren digitaler Audiomatrix-Systeme<br />
und ist weltweit Technologieführer in der<br />
Systemvernetzung mittels Lichtwellenleiter.<br />
Die Riedel-Gruppe hat ihren Hauptsitz in Wuppertal und<br />
beschäftigt an zehn Standorten in Europa, Australien, Asien<br />
und den USA über 280 Mitarbeiter.<br />
Aktuelle Informationen unter www.riedel.net<br />
sonoVTS GmbH<br />
Kapellenstr. 11<br />
D-85622 Feldkirchen bei München<br />
Tel.: 089/41 96 71-0<br />
Fax: 089/419671-999<br />
E-Mail: contact@sonovts.de<br />
Internet: www.sonovts.de<br />
sono Systembau<br />
Consulting, Planung, Installation und Maintenance<br />
von Broadcast Systemen<br />
sono Rental<br />
Full-Service für TV-Produktionstechnik und Event-Technik<br />
sowie Dry-Hire<br />
sono Vertrieb<br />
Professionelle Broadcast Produkte im Bereich Audio, Video,<br />
Intercom und Broadcast-IT<br />
sono Rental<br />
Axon, AVT, Dolby, Glensound, Harris, Lawo, Lexicon,<br />
Linear Acoustic, Lynx, Mayah, Neumann, Riedel, Schoeps,<br />
Sony, Snell, tc electronic, Tektronix, Wisycom, Yamaha,<br />
Zähl Elektronik-Tontechnik<br />
sono Vertrieb<br />
Linear Acoustic, Wisycom, Yamaha,<br />
Zähl Elektronik-Tontechnik<br />
64 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />
UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />
Studio Hamburg Media Consult<br />
International (MCI) GmbH<br />
Jenfelder Allee 80<br />
22039 Hamburg<br />
Telefon: +49 40 6688-3384<br />
Fax: +49 40 6688-3636<br />
Am Studio 20<br />
12489 Berlin<br />
E-Mail: info@mci.de<br />
Internet: www.mci.de<br />
Webshop: www.mci-shop.de<br />
Systems<br />
• Weltweit tätiger Generalunternehmer für Broadcast/IT,<br />
Audio-, Video- und Medientechnik Projekte.<br />
• Planung, Integration, Montage, Inbetriebnahme,<br />
Schulung & After-Sales-Service<br />
Consulting<br />
• Ausschreibungserstellung & Projektüberwachung nach HOAI<br />
• Workflow Optimierung & Personalverleih<br />
Products<br />
• Spezialisten für Broadcast/IT - und Kommunikationstechnik<br />
• Sonderlösungen, Beratung, Finanzierung & Vermietung<br />
SCISYS Deutschland GmbH<br />
Borgmannstraße 2<br />
D-44894 Bochum<br />
Tel.: 02 34/92 58-0<br />
Fax: 02 34/92 58-190<br />
E-Mail: info@scisys.de<br />
Internet: www.scisys.de<br />
IT-Systemlösungen für Radio, TV und New Media zur<br />
Integration, Vernetzung und Automation aller Prozesse und<br />
Arbeitsabläufe der Rundfunkproduktion bei professionellen<br />
Rund funkbetreibern. Die Systeme basieren auf den<br />
Produktfami lien dira! ® (Hörfunkautomation),<br />
MediaFabric (wellen- und medienübergreifende Lösungen).<br />
Exakte Umsetzung kundenspezifischer Anforde rungen<br />
durch Customizing. Beratung, Planung, Systemintegration,<br />
Schulung und Wartung.<br />
Hörfunkautomation dira! ® als Standardsystem, individuelle<br />
Systemlösung oder modulare Software sowie Integration<br />
angrenzender Systeme.<br />
Beispiele für MediaFabric-Lösungen sind digitale<br />
Langzeitarchive, Newsroomintegration oder Planung<br />
und Programm-Management.<br />
Videocation GmbH<br />
Münchner Straße 110<br />
D-85774 Unterföhring<br />
Tel.: 089/9 58 23-214<br />
Fax: 089/9 58 23-299<br />
Mobil: 01 51/12 55 66 38<br />
E-Mail: info@videocation.com<br />
Internet: www.videocation.com<br />
Videocation ist Handelshaus und Full-Service-Dienstleister<br />
für Broadcastequipment, professionelle Videotechnik,<br />
klassische und IT-basierte Broadcastsysteme und<br />
Medien technik.<br />
Als Dienstleistungen werden Beratung, Planung, Installation,<br />
Service, Support und Schulungen angeboten.<br />
• Avid<br />
• JVC<br />
• Panasonic<br />
• Sennheiser<br />
• Sony<br />
• Tektronix<br />
Wellen+Nöthen GmbH<br />
Mathias-Brüggen-Str. 65a<br />
D-50829 Köln<br />
Tel.: 02 21/91 56-0<br />
Fax: 02 21/91 56-200<br />
Wellen+Nöthen Niederlassung Berlin<br />
Neue Mälzerei<br />
Friedenstraße 91a<br />
D-10249 Berlin<br />
Tel.: 030/2 88 89-0<br />
Fax: 030/2 88 89-200<br />
E-Mail-Zentral: info@wellen-noethen.de<br />
Internet: www.wellen-noethen.de<br />
• W+N Vertrieb von analoger und digitaler<br />
Medientechnologie für TV-Produktionen, Broadcast,<br />
Eventgestaltung und audiovisuelle Kommunikation<br />
• W+N Systembau – Konzeption herstellerübergreifender<br />
Lösungen, Planung, Installation und Systemintegration<br />
von Produktions- und Eventtechnik. SNG- und<br />
Ü-Wagenherstellung<br />
• W+N Service von Audio- Video- und<br />
Computerhardware, Telefonhotline, Ersatzgeräte-Service<br />
• W+N Rental – Vermietung von TV-Produktions- und<br />
Eventtechnik – Camcorder und VTR s aller<br />
Formate, Kamera regien, Schnittplätze, DVD-Authoring,<br />
High Definition etc..<br />
• W+N Finanzen – Leasingvermittlung, Langzeitmiete<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
65
PRODUKTION<br />
UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />
CBC Cologne Broadcasting Center GmbH<br />
Picassoplatz 1, D-50679 Köln<br />
Tel.: 0221/456-40<br />
Lil-Dagover-Ring 2,<br />
D-82031 München/Grünwald<br />
Tel.: 089/6 41 85-51 80<br />
Schiffbauerdamm 22, D-10117 Berlin<br />
Tel.: 030/24 755-720<br />
Internet: www.cbc.de<br />
• Planung und Realisierung von<br />
TV-Produktions- und Broadcast-Lösungen<br />
• Studioproduktion (Köln und Berlin)<br />
• Postproduktion (über 75 Edit-Suiten)<br />
• Sendeabwicklungen<br />
• SNG (in Köln, München und Berlin)<br />
• Programmverbreitung<br />
• Teleport<br />
• Filebasierte Archivlösungen<br />
• IT-Lösungen<br />
• Media Services<br />
“CBC avancierte seit Gründung 1994 zu einem der führenden<br />
TV-Produktions- und Broadcast-Unternehmen Deutschlands.<br />
An den Standorten Köln, München und Berlin betreut CBC<br />
u. a. die Sender RTL, VOX, Super RTL, RTL II, RTL NITRO, n-tv,<br />
RTL Crime, RTL Living, Passion sowie diverse TV-Produktionsunternehmen.<br />
Darüber hinaus zeichnet CBC für Produktion<br />
und Broadcast der internationalen Fußball-Bundesliga-<br />
Live-Berichterstattung im Auftrag der DFL verantwortlich.<br />
<br />
Cineflex6k<br />
Cineflight GmbH<br />
Bültenkoppel 19<br />
D-25492 Heist<br />
Tel.: +49 4122/927 57 75<br />
E-Mail: film@cineflight.de<br />
Internet: www.cineflight.de<br />
• Helicopter: Eurocopter AS 355 twin<br />
für Tiefst-, Nacht- und Seeflug,<br />
2x Bell 206 JetRanger,<br />
alle Kameras + Relais<br />
• Equipment: Cineflex V14, Cineflex Elite,<br />
Super-G2 / Stab-C, HD Broadcast, LiveU,<br />
Tyler-Mounts, Unimount<br />
Referenzen:<br />
• NDR • RBB • action concept<br />
• ARD • WDR • Airbus<br />
• ZDF • Vattenfall • Volvo<br />
• RTL • Lufthansa • BvB<br />
• arte • Siemens • uvm<br />
Mediatec Switzerland AG<br />
Lindenstrasse 2-4<br />
CH-8604 Volketswil ZH<br />
Tel.: +41 71 388 00 55<br />
Fax: +41 71 388 00 56<br />
info@mediatecgroup.ch<br />
www.mediatecgroup.ch<br />
Broadcast, Display, Event, Installation, Media<br />
• TV- & Video-Produktionen<br />
• Mobile Up-Links (SNG)<br />
• Eventtechnik<br />
• Mobile LED Screen Trucks<br />
• Modulare LED Screens<br />
• Mietservice / Dry and Hire<br />
Mediatec ist einer der größten technischen Dienstleister<br />
Europas in den Bereichen TV-Produktion, mobile & modulare<br />
LED Bildschirme und Eventtechnik.<br />
Von Großbildübertragungen bei Festivals und Kongressen<br />
bis zum „Public Viewing“, von Werbespots bis zu Live-TV-<br />
Produktionen: Mediatec ist der Profi, wenn es darum geht,<br />
digitale Emotionen zu schaffen.<br />
PLAZAMEDIA GmbH<br />
TV & Film Produktion<br />
Münchener Straße 101<br />
D-85737 Ismaning<br />
Tel.: +49 (0)89 99 633- 0<br />
Fax: +49 (0)89 99 633 6990<br />
E-Mail: info@plazamedia.de<br />
Internet: www.plazamedia.de<br />
• Innenproduktion: Broadcast Operations,<br />
(Hauptschaltraum, SAW, Studioproduktion,<br />
Zentrale Grafik) Media Production<br />
(Content Management, Neue Medien, Postproduktion)<br />
• Außenproduktion:TV- und Filmproduktion,<br />
Übertragungstechnik, Spezial-Kamera-Systeme,<br />
Sportstättenberatung<br />
• Technologie: Engineering und Support<br />
Etablierter Full-Service-Dienstleister für TV und Neue Medien<br />
und einer der führenden Sport-TV-Produzenten im deutschsprachigen<br />
Raum. Das Unternehmen produziert im Auftrag von<br />
TV-Sendern sowie Rechteinhabern unter anderem nationalen<br />
und internationalen Fußball, Basketball, Boxen, Formel 1<br />
sowie Europa- und Weltmeisterschaften diverser Sportarten.<br />
Kunden: Sky, Constantin Sport Medien/LIGA total!,<br />
SPORT1 u.v.m.<br />
STUDIO BERLIN ADLERSHOF (SBA)<br />
GmbH<br />
Am Studio 20<br />
D-12489 Berlin<br />
Berlin Tel.: +49 [0]30 6704 5500<br />
Fax: +49 [0]30 6704 5505<br />
Hamburg Tel.: +49 [0]40 6688 2221<br />
Fax: +49 [0]40 6688 3299<br />
E-Mail: produktionsservice@<br />
studio-berlin.de<br />
Internet: www.studio-berlin.de<br />
Ateliers: 10 Studios in Berlin Adlershof<br />
2x 2.400m 2 , 1x 1.800 m 2 , 1x 1.400m 2 ,<br />
1x 970m 2 , 5x 635m 2<br />
Übertragunswagen: 24 [2x SSL] Kamera-Ü-Wagen<br />
Ü 6 HDTV 20 [1x SSL] Kamera-Ü-Wagen Ü 5 digital<br />
15 [1x SSL] Kamera-Ü-Wagen Ü 4 HDTV<br />
7 [1x SSL] Kamera-Ü-Wagen Ü 1 digital Schnittmobil (digital)<br />
Super-Slomo LDK 8300/6200/23MKII/23<br />
Drahtlos Bildübertragungssystem GV<br />
Postproduktion: analog und digital<br />
Technischer Dienstleister für Studioproduktionen und<br />
Aussenübertragungen [Live-Sendungen oder<br />
Vorproduktionen] bei Sport-, Show-, Musik- und Event-<br />
Ereignissen und seriellen Produktionen<br />
Unsere Kunden:<br />
Öffentlich-rechtliche und private Fernsehanstalten aus dem<br />
In- und Ausland, Film & TV-Produktionen, Event-Agenturen<br />
WestCom Media Group<br />
Westfalendamm 87<br />
D-44141 Dortmund<br />
Tel.: 02 31/94 37-100<br />
Fax: 02 31/94 37-130<br />
E-Mail: geschaeftsleitung@westcom.de<br />
Internet: www.westcom.de<br />
• Informations- und Unterhaltungsformate<br />
als Komplett sendungen<br />
• Magazinbeiträge, Dokumentationen und Reportagen<br />
• Neuentwicklung und Realisierung von TV-Konzepten<br />
• Staffelproduktionen, Live-Sendungen,<br />
• Werbespots • Imagefilme<br />
• Multimedialösungen • Studioschaltgespräche<br />
FullService Mediendienstleister mit einem der modernsten<br />
TV-Studios Deutschlands. Referenzen:<br />
• Sat.1 • RTL<br />
• N24 • ProSieben<br />
• ARD • ZDF<br />
• WDR • MDR<br />
• DSF • DW<br />
66 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
DISTRIBUTION<br />
UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />
MEDIA BROADCAST GmbH<br />
Joseph-Schumpeter-Allee 17<br />
53227 Bonn<br />
Tel.: 0228 5505 5013<br />
E-Mail: info@media-broadcast.com<br />
www.media-broadcast.com<br />
Occasional Broadcast Services<br />
Tel.: 01803 32 42 00 (kostenfrei)<br />
booking@media-broadcast.com<br />
Zuverlässige Dienstleistungen für die<br />
Broadcast-und Medienbranche<br />
• Event-Broadcasting: SD/HD-Produktion<br />
und Übertragung via SNG, Glasfaser,<br />
Richtfunk und Internet; TK-Services<br />
• Satellite Services: DVB-S-Plattformen,<br />
Up/Downlink, Teleport, Raumsegment<br />
• Terrestrische Netze: DVB-T, DAB+, LMK<br />
• BROADCAST NGN: IP-basiertes Glasfasernetz<br />
mit internationalen Gateways<br />
Media Services: Europaweites CDN,<br />
Play-out, Streaming Services, IPTV<br />
Mehr als 750 Kunden (öffentl.-rechtl. und priv. Rundfunk,<br />
Produktionsfirmen, Eventveranstalter u.v.a.)<br />
vertrauen auf die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit<br />
von MEDIA BROADCAST.<br />
900 Mitarbeiter in ganz Deutschland garantieren<br />
Kundennähe und erstklassigen Service.<br />
SES Platform Services GmbH<br />
Postfach 11 27<br />
85765 Unterföhring<br />
Telefon: 089 1896 3644<br />
Fax: 089 1896 3639<br />
E-Mail: info@ses-ps.com<br />
Internet: www.ses-ps.com<br />
• Content Management: Ingest, Transcoding,<br />
Digitale Archivierung, Media Asset Management<br />
• Playout: Compact, Basic/Pro, Remote<br />
• Encryption: Conditional Access, Simulcrypt, DRM<br />
• Broadcast: Digital Uplink TV, Radio, Daten,<br />
Satellitenkapazität<br />
• Internet: IEncoding, Streaming, Content Delivery<br />
Network, HbbTV Application Development<br />
SES Platform Services ist ein Unternehmen des Satellitenbetreibers<br />
SES und betreibt in Unterföhring bei München eines<br />
der modernsten Sendezentren Europas. SES Platform Services<br />
versteht sich als technischer Dienstleister für Broadcaster und<br />
Produktionshäuser und bietet ein umfassendes Spektrum an<br />
Dienstleistungen rund um die Aufbereitung und Übertragung<br />
von Inhalten für Fernseh- und Radiokanäle an. Dazu gehören<br />
neben der digitalen Archivierung die Sendeabwicklung sowie<br />
die Aufbereitung und Übertragung der Inhalte über Satellit,<br />
Internet und auf mobile Endgeräte.<br />
SES Platform Services verbreitet heute rund 300 digitale TVund<br />
Radioprogramme, interaktive Dienste sowie Datendienste.<br />
Zu den Kunden gehören namhafte Broadcaster aus dem<br />
öffentlich-rechtlichen und privaten Bereich, Pay-TV-Anbieter,<br />
Rechteinhaber, Kabelnetzbetreiber sowie Großunternehmen.<br />
TV1.EU streaming europe<br />
Beta-Str. 9a<br />
D-85774 Unterföhring<br />
Tel.: 089/96 05 70-0<br />
Fax: 089/96 05 70-79<br />
E-Mail: sales@tv1.eu<br />
Full-Service für Streaming media<br />
• Encoding, Transcoding für Web, Handies u.a.<br />
• (Live-) Streaming auf weltweitem Serververbund<br />
• Live-Produktionen für TV und WebTV<br />
• pay per video® - Abrechnungssystem<br />
• Business TV – Inhouse-Lösungen<br />
• Radio, TV-Monitoring und -Speicherung<br />
• Audio-, Videosignal Transfer über IP<br />
• Interaktive Web-/Panorama Kameras<br />
TV1.EU streamt über 55 Radio- und TV Stationen live 24/7<br />
ins Internet. 33 Sender werden rund um die Uhr archiviert.<br />
Dauerkunden für weitere Services:<br />
EADS, BLM, Metro, Volvo Construction Equipment, Die Bahn,<br />
MTV, BMW, Infineon, u.a. Innovationsführer und Anbieter von<br />
Premium Lösungen zu fairen Konditionen. Die Kontaktaufnahme<br />
lohnt in jedem Fall.<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
67
DAVID B. HOFMANN<br />
DIE ZUKUNFT DES FERNSEHENS – VIER SCHLÜSSELTRENDS FÜR DEN DEUTSCHEN TV-MARKT<br />
›<br />
Mit dem Markteinstieg von Netflix in Deutschland rücken Fragen nach der Zukunft des Fernsehens<br />
wieder in den Mittelpunkt. Fakt ist: Fernsehen erlebt aktuell eine Renaissance.<br />
Bis 2017 werden vier Schlüsseltrends den TV-Markt prägen und auch hierzulande nachhaltig verändern.<br />
1. Streaming-Dienste verändern unser Sehverhalten: Umsätze mit Video-on-Demand (VoD) Diensten werden<br />
weiter stark wachsen. Bei den SVoD Anbietern geht der Trend sogar zum „Zweitabo“. Ein Blick auf die<br />
heutige Mediennutzung der 18- bis 30-Jährigen macht jedenfalls deutlich, dass die Veränderungen im<br />
Sehverhalten nachhaltig sind. Dennoch wäre aber verfrüht das Ende des linearen Fernsehens zu<br />
prophezeien: Gerade mit Liveberichten, Großevents und aufwendigen Eigenproduktionen wird es sich<br />
weiter gegen die neue Online-Konkurrenz behaupten können.<br />
2. Second Screens prägen unser Fernseherlebnis: Bewegtbildinhalte werden von<br />
jungen Zielgruppensegmenten immer seltener linear geschaut. Tablet oder<br />
Smartphone dienen als Second Screen, um sich etwa via Facebook oder Twitter mit<br />
Freunden über das Programm auszutauschen. Fernsehen bleibt dabei weiterhin ein<br />
Lean-Back-Medium. Handlungen, die eine stärkere Beteiligung erfordern wie<br />
Programmauswahl, Zusatzinformationen oder Interaktion, erfolgen individuell über<br />
den Second Screen. Die Aufmerksamkeit verschiebt sich damit weg vom TV-Gerät<br />
und hin zum Begleitbildschirm. Das Fernsehen der Zukunft wird daher mehr von<br />
Tablet und Smartphone geprägt sein als von überladenen Fernsehgeräten mit<br />
zahlreichen Gimmicks.<br />
3. Personalisiertes TV erobert die Wohnzimmer: Die Rolle des TV-Bildschirms<br />
verändert sich, das Wohnzimmer wird immer vernetzter. Über sechs Millionen<br />
Deutsche rufen zumindest hin und wieder via Fernseher Inhalte aus dem Internet ab.<br />
Aus Nutzersicht ist es allerdings irrelevant, aus welchen Quellen der Content sich<br />
speist. „Internetfernsehen“ ist daher ein obsoleter Begriff. Gut möglich, dass lineares<br />
Fernsehen die Führungsposition an VoD-Inhalte aus unterschiedlichen Quellen nach<br />
dem Einschalten des TV-Gerätes verliert. Der Zuschauer wird mehr und mehr sein<br />
eigener Programmchef, sucht gezielt nach Inhalten, legt Playlisten an und teilt diese wiederum über Social<br />
Media Kanäle. Für Sender und Werbetreibende wird es damit immer schwieriger ein Massenpublikum zu<br />
erreichen, medienübergreifende Strategien werden immer wichtiger.<br />
4. Neue Geschäftsmodelle bedrohen etablierte Marktteilnehmer: Netflix, Watchever, Amazon, Google und<br />
Apple liefern Inhalte, stellen diese auf allen Endgeräten bereit und steigern kontinuierlich ihre Anteile an den<br />
Erlösen im TV-Geschäft. Die OTT-Anbieter verfügen über leistungsstarke und kostengünstige technische<br />
Infrastrukturen, die es ihnen erlauben, sich mit verhältnismäßig geringen Grenzkosten weitere internationale<br />
Märkte zu erschließen. Dieser neue, asymmetrische Wettbewerb wird für die etablierten Anbieter zur echten<br />
Herausforderung. Neben den Stärken in der Distribution sind diese Anbieter zunehmend mit eigenentwickelten<br />
Inhalten erfolgreich. Dabei wird häufig übersehen, welche Fähigkeiten für den Erfolg grundlegend waren:<br />
Netflix & Co. sind im Kern IT-Unternehmen. Big Data-Spezialisten mit den Fähigkeiten individuelles Sehverhalten<br />
zu erfassen, auszuwerten und in die Bereitstellung eines begeisternden Nutzererlebnisses zu überführen.<br />
Alle vier Schlüsseltrends haben eine gemeinsame Stoßrichtung: Das Fernsehen der Zukunft wird<br />
nutzerzentrischer und facettenreicher – positive Aussichten also für die Zuschauer. ❮David B. Hofmann<br />
David B. Hofmann ist Managing Partner bei mm1 Consulting & Management Partnerschaftsgesellschaft<br />
68 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
Inserentenverzeichnis<br />
Aspera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37<br />
Blackmagicdesign . . . . . . . . . . . . .9<br />
DirectOut . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33<br />
Jünger Audio . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />
Lawo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U2<br />
Neutrik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27<br />
Riedel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13<br />
Shure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />
mebucom . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U3<br />
Shutterstock . . . . . . . . . . . . .22 – 23<br />
Siemens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U4<br />
Telecolumbus . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />
TV-Skyline . . . . . . . . . . . . . . . . . .29<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am 01.12.<strong>2014</strong><br />
mebucom.de: Vernetzen und informieren!<br />
mebucom.de ist die Internet-Plattform von <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong>.<br />
mebucom steht für Media Business Community.<br />
Der Name ist Programm.<br />
Die im Firmenbereich von mebucom.de eingetragenen Unternehmen<br />
werden mit allen für sie relevanten Artikeln verlinkt.<br />
Alle Beiträge werden von der Redaktion intensiv getaggt.<br />
Die Plattform will Professionals, Experten und Unternehmen<br />
aus der Welt der digitalen Medien miteinander vernetzen und ihnen<br />
schnellen Zugriff auf für sie relevante Informationen bieten.<br />
Angesprochen werden hier nicht nur Akteure aus dem<br />
klassischen Rundfunk- und Film-Sektor, sondern alle, die digitale<br />
Inhalte produzieren, bearbeiten, verwalten, verwerten und verbreiten.<br />
mebucom.de bietet Unternehmen umfangreiche Möglichkeiten,<br />
sich kostenlos zu präsentieren.<br />
Eingetragen werden können hier unter anderem: Anschrift,<br />
Kontaktdaten, Ansprechpartner, Produkt- und Serviceangebote.<br />
Zudem ist das Upload von Logos und Fotos möglich.<br />
Über die mebucom.de-News oder das mebucom.de-Archiv<br />
findet man so mit wenigen Klicks direkt zu ihrem Unternehmen.<br />
Das Angebot ist Google optimiert, so dass Unternehmen, Personen<br />
oder Produkte auch im world wide web über mebucom.de noch<br />
besser zu finden sind.<br />
mebucom.de wird sukzessive weiter ausgebaut und mit<br />
vielen weiteren interessanten Applikationen versehen.<br />
Das Print-Online-Team von <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> und<br />
mebucom.de präsentiert die Top-Themen der Branche schneller,<br />
flexibler und zielgenauer.<br />
MeBu Verlag Eckhard Eckstein<br />
Am Kurfürstenweg 2A , D-85232 Eschenried/München<br />
USt-IdNr. DE152949652<br />
ISSN 0941-9071<br />
Redaktion<br />
Am Kurfürstenweg 2A , D-85232 Eschenried/München<br />
Tel.: 08131/354759 / Fax: 08131/354760<br />
e-mail: redaktion@medienbulletin.de<br />
Chefredakteur<br />
Eckhard Eckstein<br />
Ständige redaktionelle Mitarbeiter<br />
Dieter Brockmeyer, Erika Butzek, Niklas Eckstein,<br />
Jan Fleischmann, Axel Kersten, Birgit Heidsiek, Bernd Jetschin,<br />
Wolfgang Scheidt, Michael Stadik, Thomas Steiger,<br />
Anzeigenverkauf<br />
Tel.: 08131/354761 / Fax: 08131/354760<br />
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Grafische Gestaltung<br />
Christl Kaiser<br />
Druck<br />
F+W Mediencenter<br />
Holzhauser Feld 2, D-83361 Kienberg<br />
<strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> Leserservice<br />
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<strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> erscheint 8× jährlich und kostet im Abonnement Euro 91,50 (Inland)<br />
inkl. Zustellgebühren und Euro 119,10 (Ausland) inkl. Zustellgebühren.<br />
Abonennten im EU-Ausland ohne Ust.-ID-Nr. zzgl. 7% MwSt = Euro 127,44.<br />
Die Kündigungsfrist beträgt drei Monate zum Bezugsjahresende.<br />
Das Abonnement für Schüler, Studenten, Auszubildende (jeweils gegen Nachweis) kostet<br />
Euro 55,– (Inland), Euro 71,– (Ausland/EU); ohne Ust.-/D-Nr. zzgl. 7% Mwst.<br />
Das <strong>MEDIEN</strong> BUlLLETIN Einzelheft kostet Euro 12,–<br />
Die Sondereditionen zum Thema „Live-Produktion“ kosten Euro 14,–<br />
Anzeigenpreisliste gültig ab 01.01.<strong>2014</strong>.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />
Nachdruck auch auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung<br />
durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />
<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong><br />
69
z TERMINE<br />
TERMINE NOVEMBER <strong>2014</strong><br />
24. FILMFESTIVAL COTTBUS<br />
Termin: 4. – 9. November <strong>2014</strong><br />
Ort: Cottbus<br />
Veranstalter: Medienboard Berlin-Brandenburg u.a.<br />
Thema: Festival des osteuropäischen Films<br />
Weitere Infos: www.filmfestivalcottbus.de<br />
INTER BEE<br />
Termin: 19. – 21. November <strong>2014</strong><br />
Ort: Tokyo<br />
Veranstalter: JEITA<br />
Thema: Kongressmesse für Broadcast und Kommunikation<br />
Weitere Infos: www.inter-beee.com<br />
FILMSTOFFENTWICKLUNG – TAG DER DRAMATURGIE<br />
Termin: 8. November <strong>2014</strong><br />
Ort: Berlin<br />
Veranstalter: Verband für Film- und Fernsehdramaturgie Thema:<br />
Thema: Tagung zur Filmstoffentwicklung<br />
Weitere Infos: www.filmstoffentwicklung.de<br />
NATEXPO <strong>2014</strong><br />
Termin: 19. – 21. November <strong>2014</strong><br />
Ort: Moskau<br />
Veranstalter: NATEXPO<br />
Thema: Messe für Broadcast und Digital Cinema-Technik<br />
Weitere Infos: www.natexpo.ru/eng/<br />
22. CAMERIMAGE<br />
Termin: 15. – 22. November <strong>2014</strong><br />
Ort: Bydgoszcz, Polen<br />
Veranstalter: Biuro Festiwalowe Camerimage<br />
Thema: Filmfest<br />
Weitere Infos: www.camerimage.pl<br />
DISRUPTIVE INNOVATIONEN<br />
Termin: 20./21. November <strong>2014</strong><br />
Ort: Hannover<br />
Veranstalter: nordmedia<br />
Thema: Konferenz zu disruptiven Technologien<br />
Weitere Infos: www.nordmedia.de<br />
OTT WORLD SUMMIT <strong>2014</strong><br />
Termin: 17. – 20. November <strong>2014</strong><br />
Ort: London<br />
Veranstalter: Informa<br />
Thema: Over-the-Top-TV<br />
Weitere Infos: http://ottworldsummit.com<br />
28. TONMEISTERTAGUNG<br />
Termin: 20. bis 23. November <strong>2014</strong><br />
Ort: Köln<br />
Veranstalter: VDT<br />
Thema: Audio-Kongress<br />
Weitere Infos: www.tonmeister.de/tmt/<strong>2014</strong><br />
SATIS <strong>2014</strong><br />
Termin: 18. – 20. November <strong>2014</strong><br />
Ort: Paris, Portes de Versailles<br />
Veranstalter: Reed Exhibitions<br />
Thema: AV- und Broadcast-Kongressmesse<br />
Weitere Infos: www.satis-expo.com<br />
BITKOM TRENDKONGRESS<br />
Termin: 25. November <strong>2014</strong><br />
Ort: Berlin<br />
Veranstalter: BITKOM<br />
Thema: digitale Wirtschaft<br />
Weitere Infos: www.bitkom-live.de/43800_43956.aspx<br />
CHANGING THE PICTURE<br />
Termin: 19./20. November <strong>2014</strong><br />
Ort: Berlin<br />
Veranstalter: transfer media<br />
Thema: Babelsberger technologiekonferenz<br />
Weitere Infos: www.changingthepicture.de<br />
TV 2.0 SUMMIT <strong>2014</strong><br />
Termin: 27. November <strong>2014</strong><br />
Ort: Zürich<br />
Veranstalter: Ipmedia Services GmbH<br />
Thema: Kongress TV-Zukunft<br />
Weitere Infos: www.tv2summit.com<br />
70 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 7.<strong>2014</strong>
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