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Heuristiken für komplexe Reihenfolgeprobleme - FOM-Wiki

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<strong>Heuristiken</strong> für <strong>komplexe</strong><br />

<strong>Reihenfolgeprobleme</strong><br />

Christian Holst


Übersicht<br />

1. Definition <strong>Heuristiken</strong><br />

2. Hintergrund – Warum sind Prioritätsregeln notwendig ?<br />

3. Prioritätsregeln<br />

3.1 Beschreibung<br />

3.2 Formen / Ausprägungen<br />

3.3 Ziele<br />

4. Fazit / Zusammenfassung<br />

5. Literaturverzeichnis<br />

<strong>Heuristiken</strong> für <strong>komplexe</strong> <strong>Reihenfolgeprobleme</strong><br />

Christian Holst


1. Definition <strong>Heuristiken</strong><br />

• heurisko = „ich finde“<br />

• <strong>Heuristiken</strong> = Strategien, die das Finden von Lösungen<br />

zu Problemen ermöglichen sollen, zu denen kein mit<br />

Sicherheit zum Erfolg führender Algorithmus bekannt ist<br />

• im weiteren Verlauf werden die <strong>Heuristiken</strong> auch als<br />

Prioritätsregeln bezeichnet<br />

<strong>Heuristiken</strong> für <strong>komplexe</strong> <strong>Reihenfolgeprobleme</strong><br />

Christian Holst


2. Hintergrund Prioritätsregeln (1/2)<br />

<strong>Heuristiken</strong> für <strong>komplexe</strong> <strong>Reihenfolgeprobleme</strong><br />

Christian Holst


Hintergrund Prioritätsregeln (2/2)<br />

<strong>Heuristiken</strong> für <strong>komplexe</strong> <strong>Reihenfolgeprobleme</strong><br />

Christian Holst


3.1 Beschreibung<br />

Prioritätsregeln …<br />

…sind Vorschriften zur Reihenfolgebestimmung, bei denen<br />

jedem Auftrag eine Wertzahl zugeordnet wird<br />

… sind insbesondere dann wichtig, wenn vor einer Arbeitsstation<br />

mehrere Aufträge auf Ihre Bearbeitung warten, also um die<br />

Ressource konkurrieren<br />

… werden meist in der detaillierten Feinplanung<br />

eingesetzt<br />

<strong>Heuristiken</strong> für <strong>komplexe</strong> <strong>Reihenfolgeprobleme</strong><br />

Christian Holst


3.2 Formen / Ausprägungen (1/3)<br />

Regel<br />

KOZ Regel (kürzeste Operationszeit)<br />

LOZ Regel (längste Operationszeit)<br />

GRB- (LFR-) Regel<br />

(kürzeste Restbearbeitungszeit, bzw.<br />

Kürzeste Fertigungsrestzeit)<br />

WT Regel (Wert)<br />

SZ Regel (Schlupfzeit)<br />

FLT Regel (frühester Liefertermin)<br />

MAA Regel (meiste noch auszuführende Arbeitsgänge)<br />

WAA Regel (wenigste noch auszuführende Arbeitsgänge)<br />

FIFO Regel (first in, first out)<br />

FCFS Regel (first come, first served)<br />

GGB Regel (größte Gesamtbearbeitungszeit)<br />

KGB Regel (kleinste Gesamtbearbeitungszeit)<br />

UK Regel (Umrüstungskosten)<br />

Als nächster Auftrag wird der bearbeitet, …<br />

der die kürzeste Operationszeit hat<br />

der die längste Operationszeit hat<br />

dessen verbleibende Bearbeitungszeit an allen noch<br />

folgenden Arbeitsstationen die kürzeste ist<br />

der den höchsten Produktivwert hat<br />

bei dem die Differenz zwischen Liefertermin und<br />

Restbearbeitungszeit am kleinsten ist<br />

der den frühesten Liefertermin hat<br />

der die meisten noch auszuführenden Arbeitsgänge<br />

aufweist<br />

der die wenigsten noch auszuführendenArbeitsgänge<br />

aufweist<br />

der als erster im Gesamtsystem eingetroffen ist<br />

der zuerst auf der jeweiligen Arbeitsstation ankommt<br />

der die größte Gesamtbearbeitungszeit auf allen<br />

Arbeitsstationen hat<br />

der die kleinste Gesamtbearbeitungszeit auf allen<br />

Arbeitsstationen hat<br />

der die geringsten Umrüstungskosten an der<br />

Arbeitsstation verursacht<br />

<strong>Heuristiken</strong> für <strong>komplexe</strong> <strong>Reihenfolgeprobleme</strong><br />

Christian Holst


Formen / Ausprägungen (2/3)<br />

Klassifikation nach Prioritäten<br />

•Ankunftszeitorientierte Prioritätsregeln ( FIFO, FCFS )<br />

•Bearbeitungszeitorientierte Prioritätsregeln ( KOZ, LOZ, KRB, WAA )<br />

•Terminorientierte Prioritätsregeln ( FLT, SZ )<br />

•Wertorientierte Prioritätsregeln ( WT, Deckungsbeitrag )<br />

•An der Kundenpriorität orientierte Prioritätsregeln<br />

( wichtigste Kunden )<br />

Klassifikation nach der Veränderlichkeit der Zeit<br />

•Statische Prioritätsregeln<br />

•Dynamische Prioritätsregeln<br />

Klassifikation nach dem zur Berechnung der Prioritätszahl benötigten<br />

Informationsbedarf<br />

•Lokale Prioritätsregeln<br />

•Globale Prioritätsregeln<br />

<strong>Heuristiken</strong> für <strong>komplexe</strong> <strong>Reihenfolgeprobleme</strong><br />

Christian Holst


Formen / Ausprägungen (3/3)<br />

Bewertung der Wirksamkeit elementarer Prioritätsregeln<br />

Prioritätsregel Kriterium KOZ LOZ KRB GRB SZ WT<br />

Max. Kapazitätsauslastung Sehr gut Schlecht Gut Gut Gut Mäßig<br />

Min. Durchlaufzeit Sehr gut Sehr gut Gut Schlecht Mäßig Mäßig<br />

Min.<br />

Zwischenlagerungskosten<br />

Gut Mäßig Mäßig Mäßig Mäßig Sehr<br />

gut<br />

Min. Terminabweichung Schlecht Schlecht Mäßig Sehr gut Sehr gut mäßig<br />

Neben den einfachen Prioritätsregeln werden auch kombinierte Prioritätsregeln<br />

eingesetzt, bei denen mehrere Einzelkriterien zu einer Priorität verbunden werden<br />

z.B. KOZ + SZ Regel<br />

<strong>Heuristiken</strong> für <strong>komplexe</strong> <strong>Reihenfolgeprobleme</strong><br />

Christian Holst


3.3 Ziele<br />

-lehnen sich an den Zielen der Reihenfolgeplanung an<br />

(Minimierung der Durchlaufzeiten, Maximierung der<br />

Kapazitätsauslastung)<br />

- Allgemein abhängig vom Wettbewerb<br />

-das Unternehmen ist Kostenführer Ziel ist die effiziente<br />

Nutzung der Kapazitäten<br />

-Kunden wollen just in time beliefert werden<br />

Termineinhaltung steht im Vordergrund<br />

-Kunden erwarten schnelle und flexible Bearbeitung eines<br />

erteilten Auftrages Die mittlere Durchlaufzeit der Aufträge<br />

und die Anzahl der Aufträge in der Fertigung sind Ziele<br />

<strong>Heuristiken</strong> für <strong>komplexe</strong> <strong>Reihenfolgeprobleme</strong><br />

Christian Holst


4. Fazit (1/2)<br />

Vorteile:<br />

Es kann keine Prioritätsregel generell empfohlen werden, es ist<br />

immer der konkrete Anwendungsfall zu betrachten<br />

Entscheidung, welcher Auftrag wann bearbeitet werden soll,<br />

kann zum spätest möglichen Zeitpunkt erfolgen<br />

Es kann für jede Arbeitsstation die am besten geeignete<br />

Prioritätsregel unabhängig von anderen angewendet werden<br />

Die detaillierte Feinplanung mit Hilfe des Konzeptes der<br />

Prioritätsregeln ist eine einfache, leicht verständliche, heuristische<br />

Lösung für eine Problematik, die nicht deterministisch in<br />

angemessener Zeit gelöst werden kann<br />

<strong>Heuristiken</strong> für <strong>komplexe</strong> <strong>Reihenfolgeprobleme</strong><br />

Christian Holst


Fazit (2/2)<br />

Nachteile:<br />

Keine Anhaltspunkte für Auswahl passender<br />

Prioritätsregeln<br />

Die Vielzahl der Prioritätsregeln ist kaum zu überblicken<br />

und leicht verwirrend<br />

Mangelnde Berücksichtigung möglicher „Stausituationen“ der<br />

Vor- und nachgelagerten Fertigungssituationen<br />

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Christian Holst


5. Literaturverzeichnis<br />

Produktionswirtschaft: Einführung in das industrielle<br />

Produktionsmanagement, 7.Auflage, Corsten H.<br />

PPS Systeme, 1994, Fandel G.<br />

Fallstudie zur Fertigungssteuerung mit Prioritätsregeln, 1988, Witte T.<br />

Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft,<br />

Schmalen / Pechtl<br />

Ausarbeitung Prioritätsregeln für Probleme mit einer<br />

Maschine, Prof. Dr. Jahnke<br />

<strong>Heuristiken</strong> für <strong>komplexe</strong> <strong>Reihenfolgeprobleme</strong><br />

Christian Holst


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Aufmerksamkeit<br />

<strong>Heuristiken</strong> für <strong>komplexe</strong> <strong>Reihenfolgeprobleme</strong><br />

Christian Holst

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