Konfessionelle Kooperation in der Lehrerfortbildung und im ...

Konfessionelle Kooperation
in der Lehrerfortbildung und im
Religionsunterricht der Grundschule
Ein gemeinsames Projekt des
Erzbistums Paderborn und der
Gerhard Krombusch, Lippischen Landeskirche
2/13
Kinderzeichnung aus: „Hand in Hand“, Ev. Schulreferat der Kirchenkreise an der Nahe, Bad Münster am Stein
1

Katholischer und evangelischer
Religionsunterricht (RU)
• Trennung des RU vor Eltern noch plausibel?
• Klassische Begründung:
• Der Staat ist religiös und weltanschaulich neutral. Deshalb ist er bei
der inhaltlichen Gestaltung des RU auf die
„Bekenntnisgemeinschaften“ angewiesen.
• Der gelebte Glaube ist in (lebendige?) Bekenntnisgemeinschaften
eingebunden. Der Glaube hat also immer schon eine Prägung (einen
„Geschmack“), der in einer bestimmten Kirche erfahren wird.
• Grundgesetz und Landesverfassung beschreiben den
Religionsunterricht in der Schule als Ordentliches Lehrfach, das nach
den Grundsätzen der Kirchen und Religionsgemeinschaften zu
erteilen ist.

• Position der Katholischen
Kirche:
• Im Religionsunterricht der
öffentlichen Schule sollen
Lehrerinnen und Lehrer, die
Lehre (der Lehrplan) und in
der Regel auch Schülerinnen
und Schüler in einer
Konfession beheimatet sein
(Gemeinsame Synode: Der
Religionsunterricht in der
Schule, 2.7.4) : TRIAS
Konfessioneller Religionsunterricht in
ökumenischem Geist
• Der RU ist auf der Basis einer
solchen Konfessionalität zur
Offenheit verpflichtet; „der
Gesinnung nach ist er
ökumenisch.“ (a.a.O.) – vgl.
auch die Grundposition der kath. Kirche im
Ökumenismusdekrets des II. Vatikanischen
Konzils »Unitatis redintegratio«
1 Flyer zum Religionsunterricht an der Grundschule (rpz bayern)
1
Position der Evangelischen
Kirche
Religionsunterricht ist wegen
der Konfessionszugehörigkeit
der Lehrenden und der je
bestimmten "Grundsätze"
konfessionellen
Religionsunterrichts im Sinne
des Artikels 7 Abs. 3 GG
(Lehre und Lehrplan) immer
schon konfessionell.
Evangelischer
Religionsunterricht macht
jedoch die Zugehörigkeit der
Schülerinnen und Schüler zur
evangelischen Kirche nicht zur
Teilnahmebedingung.
DYAS

Einheit in
versöhnter
Verschiedenheit
Differenzierter Konsens
Ökumene der Profile (Huber)
des Respekts und der Freundschaft
Ökumene (griech. οἰκουμένη oikoumene „die (ganze) bewohnte
(sc. Erde)“, „Erdkreis“)
Im Hebräer 2,5 bezeichnet das Wort eine „zukünftige Welt“.
Entscheidend für das Zusammenkommen und die Zielsetzung gemeinsamer
Unterrichtsprojekte ist das Verständnis von Ökumene und ökumenischen Lernens.
Dabei wird der Versuch abgelehnt, die Konfessionen derart zu verschmelzen, dass
nur noch der gemeinsame Nenner geltend gemacht wird. Das ökumenische
Gespräch hat gezeigt, dass es darauf ankommt, Gemeinsamkeiten zu entdecken
und zugleich das Anderssein des Anderen wahrzunehmen und zu achten. Glauben
gibt es nur in konfessioneller Prägung.

Zur Konfessionalität des katholischen Religionsunterrichts
Das Konfessionalitätsprinzip
keine prinzipielle Abgrenzung von anderen Konfession.
Dialogbereitschaft
Beitrag zur Ökumene
Der konfessionelle Religionsunterricht befähigt dazu,
die Frage nach Gott zu stellen und
zu reflektieren
am eigenen Bekenntnis teilzuhaben
Heimat in der eigenen Kirche zu finden
Über den Glauben der Kirche Auskunft
zu geben
das Bekenntnis der Anderen kennen und schätzen zu lernen.
Gemeinsame Erklärung der ...

1998

14. Mai 1998

Kooperationsgebiet
Alt-Dekanat Lippe
Lippische Landeskirche

Zus.: Es handelt sich bei dem Religionsunterricht (RU) in konfessionell gemischten
Lerngruppen um Evangelischen oder Katholischen RU entsprechend den geltenden
Fachlehrplänen. Er wird jeweils unterrichtet von einer Lehrkraft mit kirchlicher
Bevollmächtigung.

Unverzichtbar: die
Projektbeauftragten „vor Ort“
Regelmäßige Treffen: Dekanatskatechet mit
Vertretern der HA4
Regelmäßige Treffen: Dekanatskatechet
und Schulpfarrer
Ausschreibungen und Einladungen zur
Fortbildung in den entsprechenden
Veröffentlichungsorganen beider Kirche
und über das Schulamt

Ein erstes konfessionell-kooperatives Projekt 2001-2002
Lehrerfortbildung
RU-Projekt
Durchführung der gemeinsamen
Projekte
Bericht
Evaluation
Landessynode und
Erzbischöfliches
Generalvikariat
Zwischenkirchliche Vereinbarungen

Projektschulen
1. Zwei Grundschulen mit Religionsunterricht
im Klassenverband
Werretalschule Detmold-Remmighausen und
Südstadtschule Oerlinghausen
2. Zusammenarbeit von evangelischen und
katholischen Fachkräften:
XXX
XXX

Themen des konfessionell-kooperatives RU-Projekts 1
1. „Die Kirche ist mehr als ein Haus“
(12 UE)
> Symbolgehalt Haus
> Häuser in unserem Ort,
> die Kirchengebäude,
> Zugehörigkeit zur Gemeinde
2. „In den Herzen wird‘s warm –
Gottes Liebe weiter geben“ (7 UE)
> u.a. Nikolaus
• 3. „Auf dem Weg sein“ (6 UE)
> Der eigene Lebensweg
> Höhen und Tiefen auf dem Lebensweg
> Der Lebensweg Jesu
• 4. „Leidensweg Jesu“(9 UE)
> Geschichten der Passionszeit
> Geschichten der Osterzeit

Alleinstellungsmerkmal:
obligatorische
Verbindung des
konfessionellkooperativen
RU mit der
Lehrerfortbildung

• Frühjahr 2001:
Gemeinsame
Lehrerfortbildung
• Treffen der in den Kirchen
Verantwortlichen für die Lehrerfortbildung
mit Hochschullehrern (ev. und kath.) der
Uni Paderborn und der J.-A. Möhler
Instituts
- Schulpfarrer Günter Puzberg, Lippische
Landeskirche
- Gerhard Krombusch, Erzbistum Paderborn
- Diakon Diether Wegener, Dekanat Lippe
- Prof. Dr. Helga Kuhlmann, Uni Paderborn
- Dr. Peter Lüning, Möhler Institut
- Erstes Curriculum zur Projekt
begleitenden Lehrerfortbildung

Inhaltlicher Hintergrund der begleitenden Lehrerfortbildung zum Projekt
„Konfessionell-kooperativer Religionsunterricht Lippe“
1. Einheit / Einheitsvorstellungen im NT
2. Kirchengeschichtliche Entwicklungslinien (Trennungen und ökumenische
Aufbrüche im 20. Jahrhundert; ein Schwerpunkt: Person und Wirken Martin
Luthers)
3. Die kontroversen Themen
3.1. Die Rechtfertigungsbotschaft als Kern des Evangeliums (Luther; Konzil von
Trient; Gemeinsame Erklärung)
3.2. Schrift und Tradition (Bedeutung der Schrift; Traditionsbegriff)
3.3. Die Sakramente (Definition und Verständnis; vor allem Taufe; Abendmahl und
Eucharistie; Buße und Beichte)
3.4. Die Amtsfrage (Grundverständnis; Gliederung des Amtes; Sukzessionsfrage;
Papstamt)
3.5. Das Kirchenverständnis in den jeweiligen Konfessionen
3.6. Moral und Ethik (Gesetz und Evangelium: Natur/Vernunft und Gnade;
Findung von Werten und Normen und der Umgang mit ihnen)
4. Liturgie und Spiritualität der Konfessionen
4.1. Zum Verständnis und zur Bedeutung der Liturgie
4.2. Verschiedene Gottesdienstformen (vor allem die Messe; Aufgaben und
Rollen in der Messe)
4.3. Zeichen und Symbole in der Glaubenskommunikation
4.4. Typen von evangelischer und katholischer Glaubenspraxis
4.4.1. Der Umgang mit der Bibel
4.4.2. Der Stellenwert der Kirche/Gemeinde für Familie, Schule
(und Arbeitswelt)
4.4.3. Heiligen- und Marienverehrung; Wallfahrten
4.5. Das Kirchenjahr
4.5.1. Feste (einschließlich liturgischer Farben)
4.5.2. Brauchtum
4.5.3. Das Kirchenlied
Sehr sorgfältig
nachgedacht!
… aber viel zu viele
Themen für eine
begleitende
Lehrerfortbildung!
Deshalb…

Ein Blick auf die Anfänge!
Exkurs: Islam

Evaluation des Unterrichts
– nach dem ersten Projekt
?
?
Daraus haben wir gelernt!

Evaluation der Lehrerfortbildung im Vorlauf-Projekt

Am Ende des Projektes: Die
zwischenkirchliche Vereinbarung
Oberkirchenrat Tübler
Prälat Ahrens

04.03.12
Das Antragsverfahren

04.03.12

Nach 10 Jahren und zwei weiteren
Zertifikatskursen im Projekt des
konfessionell-kooperativen RU fragen
wir erneut die beteiligten
Religionslehrerinnen und
Religionslehrer….

… aus Erfahrungen gelernt: der dritte Zertifikatskurs zum Projekt
Konfessionelle Kooperation
in der Lehrerfortbildung und im
Religionsunterricht der Grundschule -
Lippe
Lippische Landeskirche
Erzbistum Paderborn

1. Eröffnung des begleitenden Zertifikatskurses zum Projekt „konfessionell –
kooperativer Religionsunterricht Lippe“, 2012- 2015
- Kennenlernen
- Erwartungen
- Kursüberblick
- ökumenischer Gottesdienst
13. September 2013
Detmold

2. Fortbildungen im Rahmen des Modells „konfessionell-kooperativer RU an Grundschulen –
Lippe“ (Zerifikatskurs)
Der Hohe Dom zu Paderborn als theologischer Bedeutungsträger –
eine kirchenraumpädagogische Führung zur Eröffnung des neuen Fortbildungskurses
Im Rahmen des oben genannten Modells, das durch einen neuen Zertifikatskurs für die gemeldeten
teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer begleitet wird, entdeckt die Gruppe im Hohen Dom sowohl
den steingewordenen verbindenden Glauben der Christen wie auch die besondere „Farbe“ der
katholischen Konfession.
Anregungen zu einer Kirchenführung mit Grundschulkindern stellen den Bezug zum
Religionsunterricht her.
Referent: Gerhard Krombusch
Direktor, Paderborn
Leitung: Diether Wegener
Diakon, Augustdorf
Andreas Mattke
Schulpfarrer, Detmold
Beginn:
Ende:
Dienstag, 30.10.2012
15:00 Uhr, 14:30 Uhr Abfahrt
Detmold, Lortzingstraße
17:30 Uhr
Ort:
Institut für Religionspädagogik
und Medienarbeit (IRuM)
Am Stadelhof 10, 33098 Paderborn

3. Fortbildung im Zertifikatskurs
Auf den Spuren lippischer Kirchengeschichte - eine historische
Stadtführung durch Detmold mit kirchengeschichtlichem Hintergrund
Leitung: Andreas Mattke
Schulpfarrer, Detmold
Diether Wegener
Diakon, Augustdorf
Donnerstag, 24.01.2013
Beginn: 15:30 (15:00 Uhr Stehkaffee)
Ende: 18:00 Uhr
Ort: Landeskirchenamt Detmold
Leopoldstr. 27, 32756 Detmold
(Calvinsaal, 1. Etage Altbau mit anschließender Führung)

4. Fortbildung im Zertifikatskurs (Ganztag)
Von Gott gerufen: das Sakrament der Taufe
Das „Geheimnis des Glaubens“: die evangelische
Abendmahlsfeier und die katholische Eucharistie in der Messe - im
ökumenischen Gespräch
Formen von Wort-Gottes- Feiern

Weitere Fortbildungen im Zertifikatskurs:
5. Maria – für evangelische Christen
6. Luther – für katholische Christen
7. Brauchtum, Feste und Feiern: das Kirchenjahr
Zugänge zu Nikolaus und Martin
8. Ämter und Dienste – in der evangelischen und katholischen Kirche
Unterschiede im Kirchenverständnis
9. die Bibel – ein Buch, viele Lesarten:
zum Stellenwert und zum „Umgang“ mit der gem. Ur-Kunde des Glaubens
10. Umgang mit Tod und Trauer
11. LebensWeisen – anders leben in Orden und verbindlichen Gemeinschaften
12. Der gefeierte Glaube in der Schule: Lieder und Gebete, Formen kindgemäßer
(ökumenischer) Schulgottesdienste
Die Materialien, die im Laufe des momentanen Zertifikatskurses von
den Referentinnen und Referenten ausgegeben werden, soll
gesammelt, gesichtet und überprüft werden mit dem Ziel, beim
nächsten Durchgang einen Reader herauszugeben.

Wir danken
für Ihre
Aufmerksam
keit.
Auf
Wiedersehen!
Konfessionelle Kooperation
in der Lehrerfortbildung und im
Religionsunterricht der Grundschule
Ein gemeinsames Projekt des
Erzbistums Paderborn und der
Lippischen Landeskirche