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Piz Bever - Gausch Tankschifffahrt GmbH

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TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

4,50 Meter Höhe bei einer Stahlmasse von<br />

540 Tonnen. Der neue Schiffskörper wurde<br />

im Schubverband über die Oder, Kanäle und<br />

die Elbe nach Tangermünde gebracht.<br />

Als Daniel <strong>Gausch</strong> mit seiner “<strong>Piz</strong> <strong>Bever</strong>” bei<br />

SET in Tangermünde eintraf, lag das Kasko<br />

schon in der Schiffbauhalle und erhielt erste<br />

technische Ausrüstungen. „Mein Schiff<br />

wurde sofort aufgeslippt und dann folgte auf<br />

der Helling das beeindruckende Schauspiel<br />

des millimetergenauen Trennens von Hauptund<br />

Achterschiff”, erinnert sich der Eigner an<br />

das unvergessliche Erlebnis und Ende seines<br />

alten Tankers.<br />

Das separierte Hauptschiff wurde mittels<br />

Quer- und Längsverfahrung zum Aufarbeiten<br />

ins Arbeitsdock der Halle 2 verbracht, das<br />

Achterschiff in Halle 1 zum neuen Kasko.<br />

Nach präziser Ausrichtung von neuem Hauptund<br />

altem Achterschiff wurden schließlich<br />

beide Teile zu einem neuen Schiffskörper<br />

zusammengefügt. Die bislang 9,50 m mes-<br />

66<br />

4 / 2 0 0 4<br />

„Zeit ist<br />

Geld”, weiß<br />

SET-Projektmanagerin<br />

Christel<br />

Boersch.<br />

Deshalb ist<br />

Termingerechtigkeit<br />

oberstes<br />

Gebot für<br />

ihren Job.<br />

Bild: Wisser<br />

senden Achterschiff-Bordwände wurden<br />

durch Überbauen der Außenhaut gedoppelt<br />

und auf die neue Kasko-Breite von 10,50 m<br />

gebracht. Die neue “<strong>Piz</strong> <strong>Bever</strong>” war geboren!<br />

Sie erhielt ein neues Steuerhaus und eine<br />

neue Vorschiffwohnung. Sechs Centertanks<br />

wurden eingebaut und eine große Thermalheizanlage<br />

(1.500 kW) mit der die Ladungstemperatur<br />

bis auf 95 Grad erhöht werden<br />

kann, wurde installiert. Darüber hinaus<br />

wurden sämtliche Leitungen und Tankerarmaturen,<br />

leistungsstarke Pumpen sowie<br />

Bugruderanlage und Generatoren eingebaut.<br />

Das Schiff wurde geeicht, die Ladetanks<br />

wurden für Tanktabellen vermessen. Am<br />

Ende stand die Abnahme durch die Klassifizierungsgesellschaft<br />

Bureau Veritas und die<br />

SUK. „Das alles haben unsere Schiffbauer im<br />

Zeitraum von rund zwölf Wochen realisiert”,<br />

betont SET-Projektmanagerin Christel<br />

Boersch stolz.<br />

“Cynthia” erhielt ein Stück<br />

von “<strong>Piz</strong> <strong>Bever</strong>”<br />

Die im niederländischen Bergen op Zoop<br />

beheimatete “Cynthia” von Bastiaan P.<br />

Schippers hat vom Umbau der “<strong>Piz</strong> <strong>Bever</strong>”<br />

zum Doppelhüllentanker profitiert: Sie erhielt<br />

den ausgedienten Vorder- und Mittelteil des<br />

modernisierten Rheinschiffs und rangiert nun<br />

unter der Typ-Bezeichnung “N geschlossen”.<br />

Knapp drei Monate hat der Umbau der<br />

“Cynthia” bei der SET-Werft gedauert. Mit<br />

ihren neuen Abmessungen von 84,34 Metern<br />

Länge und 9 Metern Breite kann sie jetzt bis<br />

zu 1.400 Kubikmeter Schweröl fassen. „Die<br />

Tankkapazität ist nun größer und die Qualität<br />

Wie neu sieht die “Cynthia” mit dem ehemaligen<br />

Vor- und Mittelschiff der “<strong>Piz</strong> <strong>Bever</strong>” aus. Was<br />

aus ihrem längsseits liegenden alten Vorschiff<br />

wird, steht noch nicht fest.<br />

besser”, freut sich Eigner Schippers, dem das<br />

während der Siebzigerjahre in Deutschland<br />

gebaute Schiff seit sechs Jahren gehört. Mit<br />

der Entscheidung, die Arbeiten bei der SET in<br />

Auftrag zu geben, habe er nicht nur die<br />

Transportkosten für das “<strong>Piz</strong>-<strong>Bever</strong>”-Teil zu<br />

einer anderen Werft sparen, sondern auch<br />

bezüglich der Qualität sicher gehen wollen.<br />

„Das hier sind bekannt gute Fachleute”, lobt<br />

der niederländische Schiffer die Tangermünder<br />

Schiffbauer. Was aus dem bisherigen<br />

Mittel- und Vorderteil seiner “Cynthia” wird,<br />

„Jetzt kann<br />

ich endlich<br />

wieder<br />

Schweröl<br />

fahren”,<br />

freut sich<br />

Eigner BastiaanSchippers<br />

nach<br />

dem Umbau<br />

seiner<br />

“Cynthia”.<br />

weiß Eigner Schippers noch nicht. „Es ist<br />

gut und eigentlich zu schade zum Verschrotten”,<br />

meint Dietmar Jung. „Man<br />

kann es zum Beispiel zur Komplettierung<br />

eines alten Hinterschiffes, zur Verlängerung<br />

eines Tankschiffs oder zum Vorspannen<br />

als Schubeinheit nehmen”, zählt<br />

der SET-Projektmanager gleich drei realistische<br />

Verwendungsmöglichkeiten auf. Als<br />

Zwischenteil sei der “Cynthia”-Abschnitt<br />

auf jeden Fall günstiger als ein kompletter<br />

Schiffsneubau. Die umgebaute “Cynthia”<br />

schwimmt inzwischen mit Schweröl wieder<br />

auf dem Rhein. Gleich nach Beendigung<br />

der Arbeiten holte Schiffer Schippers den<br />

Binnentanker, mit einem Lotsen an Bord,<br />

von Tangermünde elbabwärts nach Hamburg,<br />

bunkerte dort die erste Ladung und<br />

startete zur Probefahrt mit Ziel Gelsenkirchen<br />

– an Bord Ehefrau und Steuer”mann”<br />

Anja, die für die Fahrten in<br />

Deutschland extra einen Sprachkurs gemacht<br />

hat!

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