Die Bedeutung von auÃerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net
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8. <strong>Die</strong> besondere Relevanz außerschulischer Lernorte für die Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten 79<br />
Klassenbriefkasten, gemeinsam Wandzeichnungen, Ausstellungen mit Stelltafeln oder -<br />
tischen an. <strong>Die</strong> Schüler können eine Perspektiverweiterung erleben und ihre Erfahrungen<br />
reflektieren (vgl. a.a.O., S. 698). Eine weitere Methode ist das Legen oder Ordnen <strong>von</strong><br />
Karten in der Mitte eines Sitzkreises. Hier können Schüler mit Lese-<br />
Schreibschwierigkeiten durch andere Schüler als Protokollführer oder durch die Lehrkraft<br />
unterstützt werden (vgl. ebd.).<br />
Es ist zu beachten, dass nichts für die Schüler demotivierender und enttäuschender wäre als<br />
das Erleben der eigenen Unzulänglichkeiten und das Gefühl der Überforderung. <strong>Die</strong> Schüler<br />
müssen deshalb unbedingt mit den notwendigen kognitiven und instrumentellen Kompetenzen<br />
ausgestattet sein, bevor man sie in das „Abenteuer der Selbststeuerung“ schickt.<br />
Außerdem sollte der Schüler selbst beurteilen, wie lange er etwas bear<strong>bei</strong>tet, ob der Ar<strong>bei</strong>tsprozess<br />
abgeschlossen werden kann, die Ergebnisse schon befriedigend sind oder ob<br />
mit neuerlichem Zeitaufwand weitergear<strong>bei</strong>tet werden muss (vgl. Pfligersdorffer 1988, S.<br />
36). Bei Schülern mit Lernschwierigkeiten wird zu Beginn eine stärkere Steuerung durch<br />
den Lehrenden nötig sein. Später sollten die Schüler aber zunehmend in den Planungsprozess<br />
einbezogen werden, um deren Selbstständigkeit zu fördern (vgl. 2007 Heimlich, S.<br />
135).<br />
Nach Ansicht <strong>von</strong> Marcus Schrenk hat Henning Schüler mit seinem Konzept der „Draußentage“<br />
einen speziellen und für außerschulischen Unterricht in der Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten<br />
sehr fruchtbaren Ansatz entwickelt (vgl. Schrenk 2007, S. 705). <strong>Die</strong>se<br />
Unterrichtsgänge sollte weder auf einen zielfixierte Erkundung verengt sein noch ziellos zu<br />
einer Erlebnisfahrt ausgeweitet werden (vgl. Schüler 1999, S. 136). Der „Draußentag“ ist<br />
schulorganisatorisch relativ problemlos umsetzbar, kann den Sachunterricht inhaltlich und<br />
didaktisch bereichern und gibt der Umwelterziehung einen erziehlichen Ort (vgl. a.a.O., S.<br />
137). Förderlich ist es da<strong>bei</strong>, immer wieder den gleichen Ort aufzusuchen (z.B. eine Lichtung<br />
im Wald), denn der „Draußentag“ soll kein Wandertag sondern „Bleibetag“ sein. In<br />
den drei Grundschulen, in denen ein solcher Unterricht eingeführt wurde, wählte man für<br />
diesen besonderen Tag die Mitte der Woche, denn dies gab der ganzen Woche eine „angenehme<br />
Spannung“. Was den Kindern draußen begeg<strong>net</strong> war, sollte - wann immer möglich -<br />
in den Unterricht einbezogen, jedoch nicht für andere Zwecke funktionalisiert werden. <strong>Die</strong><br />
Sache sollte für sich einen Denkanlass darstellen und nicht zu einem erzwungenen<br />
Schreibanlass missbraucht werden (vgl. a.a.O., S. 135 f.). Das Wetter, das sonst oft als<br />
Ausrede fungiert, wurde hier nicht als Problem gesehen, sondern als Erfahrungs- und<br />
Lernziel verstanden (vgl. a.a.O., S.137 f.). Schüler betont, dass es hier nicht um „Lawinenwww.foepaed.<strong>net</strong>