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Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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8. <strong>Die</strong> besondere Relevanz außerschulischer Lernorte für die Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten 75<br />

den Hinweisen zur Umsetzung und Methodik abgesehen. Dem Lehrer wird also relativ<br />

viele pädagogische Freiheit gelassen. <strong>Die</strong>se Autonomie könnte und sollte die Lehrkraft<br />

nutzen, um den Unterricht nach außen zu öffnen.<br />

Doch obwohl dies nach guten Voraussetzungen klingt, fällt es vielen Lehrern schwer eine<br />

Öffnung des Unterrichts umzusetzen. Bei einem Gespräch zu Beginn des Seminars „Umweltbildung<br />

in der Förderschule“ mit 14 Kollegen ermittelte Ursula <strong>von</strong> der Heyde eine<br />

Tabelle (Abb. 8), die fördernde und hemmende Faktoren für die Umweltbildung in der<br />

Förderschule zeigt. Zusammenfassend könnte man sagen, dass die Lehrer der Meinung<br />

sind, die Fördeschule schaffe zwar gute Voraussetzungen für fächerübergreifende und<br />

projektorientierte Methoden, jedoch passen die Schüler nicht in das Konzept (vgl. Von der<br />

Heyde 1997, S. 205). Es liegt die Vermutung nahe, dass ähnlich Argumente den Freilandunterricht<br />

mit Schülern aus Förderschulen und -zentren verhindern.<br />

Abb. 8: Fördernde und hemmende Faktoren für Umweltbildung in Förderschulen<br />

Positiv/ fördernd:<br />

Negativ/ hemmend:<br />

- Klassenlehrerprinzip, ggf. Teamar<strong>bei</strong>t<br />

- Freiräume <strong>bei</strong> der Gestaltung der Richtlinien<br />

- epochaler und fächerübergreifender Unterricht<br />

- häufig flexible Organisation, Absprachen sind<br />

möglich<br />

- gegenseitige Hilfe/ Kontakte zu Kollegen<br />

- Überschaubarkeit der Einrichtung<br />

- persönlicher Kontakt zu den Schülerinnen und<br />

Schülern<br />

- „Schonraum“ Schule<br />

- geringe sprachliche und schriftliche Ausdrucksmöglichkeit<br />

der Schülerinnen und Schüler<br />

- Probleme in der Lesefähigkeit<br />

- Schwierigkeiten mit Konzentration und Durchhaltevermögen<br />

- individuelle Lern- und Verhaltensprobleme<br />

- Probleme, einen komplexen Sachverhalt zu<br />

erfassen<br />

- mangelnde Elternmitar<strong>bei</strong>t<br />

- zu wenig aufbereitete Materialien<br />

<strong>Die</strong>ser Meinung sind ganz entschieden die positiven Aspekte <strong>von</strong> außerschulischem Unterricht<br />

entgegenzustellen und auch die Überlegung, dass offener Unterricht ja gerade die<br />

Fähigkeiten der Schüler fördert, die als Hindernis angebracht werden. Es ist natürlich<br />

Voraussetzung, gewisse Fähigkeiten der Schülern im Vorfeld zu fördern, wie z.B. den<br />

rücksichtsvollen Umgang miteinander, Beobachtungsaufträge ausführen, einen Lerngegenstand<br />

gezielt beobachten (vgl. Merzbacher 1982, S. 146). Jedoch sollte dies nicht als<br />

Hinderungsgrund angesehen werden, denn Lernvorhaben, die bestimmte Ar<strong>bei</strong>tsweisen<br />

voraussetzen, bahnen genau diese oft auch an, so dass eine positive Interdependenz entsteht.<br />

Im Hinblick auf den Bildungsauftrag der Schule für Lernbehinderte und auf die<br />

vielen gelungenen Beispiele, ist der oben genannte Einwand, dass Schüler mit Lernschwierigkeiten<br />

nicht in ein projektorientiertes, fächerübergreifendes, offenes Konzept<br />

passen, entschieden zu negieren (vgl. a.a.O., S. 147). Auch Klein sieht das ähnlich und<br />

wendet ein „dass unbeanspruchte, ungeübte Fähigkeiten mehr und mehr verkümmern und<br />

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