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Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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8. <strong>Die</strong> besondere Relevanz außerschulischer Lernorte für die Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten 74<br />

<strong>Die</strong>se Problematik sollte aber kein Hinderungsgrund für das Frequentieren außerschulischer<br />

Lernorte darstellen, es ist lediglich ein entsprechendes Vorbereiten im Unterricht<br />

nötig sowie die vorausgehende Frage: Was können die Kinder an diesem Lernort in Erfahrung<br />

bringen, was dagegen geht über ihre Vorstellungskraft hinaus? Sind die technischen<br />

Prozesse z.B. zu komplex, um <strong>von</strong> den Schülern erar<strong>bei</strong>tet zu werden, dann könnte man<br />

nach den Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen fragen (vgl. Burk/Claussen 1981, S. 22). Das begrenzte<br />

Fachwissen der Lehrkraft kann an manchen Orten wie z.B. an Biotopen problematisch<br />

werden (vgl. Kohler 2003, S. 170 f.). Wenn der Lerngang jedoch zu Experten führt, hängt<br />

viel <strong>von</strong> deren Bereitschaft ab, die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Kinder wahrzunehmen<br />

und deren Verstehensebene zu treffen.<br />

Des Weiteren gibt es je nach Ort und Rahmenbedingung organisatorische Schwierigkeiten<br />

zu überwinden (siehe 8.4.1). Speziell für die Sonderpädagogik scheint außerdem die fehlende<br />

Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden und an öffentlichen Orten ein relevantes<br />

Thema. Gebhard stellt noch eine weitere Gefahr heraus: „Wenn die Pädagogik alles didaktisch<br />

oder pädagogisch besetzt - auch mit guter oder kritischer Absicht -, besteht zumindest<br />

die Gefahr, daß Kinder keinen eigenen Zugang zur Wirklichkeit finden, oder er ihnen<br />

sogar verbaut wird.“ (Gebhard 1994, S. 97).<br />

Goetze fasst Probleme <strong>von</strong> verhaltensauffälligen Kindern <strong>bei</strong>m Offenen Unterricht zusammen,<br />

die meiner Meinung nach auch <strong>bei</strong>m außerschulischen Unterricht <strong>von</strong> Schülern<br />

mit Lernschwierigkeiten auftreten können.<br />

- „Einstiegsprobleme: Irritation der Schüler, Unsicherheitsgefühle, Ungewohnheit<br />

der Umgebung, abwartende Haltung, Skepsis<br />

- Anfangsprobleme: fortlaufende Beobachtung und Beifall des Lehrers suchen,<br />

Aktualisierung <strong>von</strong> Hilflosigkeitsproblemen, Anstrengungsvermeidung, Senkung<br />

des Anspruchsniveaus, Ablenkbarkeit, Grenzen austesten<br />

- Dauerprobleme: Probleme des Umgangs miteinander (Kooperation), [...],<br />

Lärmprobleme, Interesseverlust, kurze Aufmerksamkeitsspanne, Abflachen der<br />

Ar<strong>bei</strong>tsatmosphäre, planloses Herumlaufen, gezielte Störungen anderer etc.<br />

- Abschlussprobleme: Probleme in Form <strong>von</strong> Lösungsschwierigkeiten, Umstellungsprobleme<br />

auf traditionelle Settings mit andere Erwartungen an den Schüler,<br />

etc.“ (Goetze 1994, S. 260; Auslassung: A.v.G.).<br />

Lehrpläne streben mit ihrem häufig starren Pflichtpensum oft totes Buchwissen an und<br />

verhindern damit sinnerfülltes Lernen, wie z.B. Lernen auf dem Schulgelände (Schulgarten)<br />

und an außerschulischen <strong>Lernorten</strong> (vgl. Göpfert 3 1994, S. 196). Im Gegensatz zum<br />

Lehrplan der bayerischen Grundschule bietet der Lehrplan zur individuellen Lernförderung<br />

mit seiner Offenheit jedoch positive Vorraussetzungen für den außerschulischen<br />

Unterricht. Zwar gibt es Vorgaben <strong>von</strong> Themen und Zielen, jedoch wird <strong>von</strong> verpflichtenwww.foepaed.<strong>net</strong>

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