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Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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8. <strong>Die</strong> besondere Relevanz außerschulischer Lernorte für die Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten 71<br />

8.4 Grenzen des Unterrichts an außerschulischen <strong>Lernorten</strong><br />

8.4.1 Befragung <strong>von</strong> Grundschullehrern<br />

Anschließend an die Ausgangsthese: „Kaum noch Unterrichtsgänge!“ (vgl. Burk/Claussen<br />

1981, S. 165; siehe 7.2.1), stellten die Autoren Burk und Claussen aus den offenen Antworten<br />

der 68 Rücksender neun Themenkomplexe zusammen. <strong>Die</strong>se sollten Lehrer wiederum<br />

als „sehr wichtig“, „wichtig“ oder „weniger wichtig“ kennzeichnen (vgl. a.a.O., S.<br />

166). Des Weiteren wurden <strong>bei</strong> der Auswertung nicht vorformulierte Antworten berücksichtigt.<br />

Ohne jede einzelne These zu erläutern, werde ich im Folgenden einzelne Ursachenkategorien<br />

beschreiben, sowie die, aus der Sicht der Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten,<br />

wichtigsten Aspekte erläutern.<br />

Als Hauptproblem wurde hier angesprochen, dass zu wenig Unterrichtszeit zur Verfügung<br />

steht (vgl. ebd.) und es schwierig ist, Unterrichtsstunden mit Kollegen zu tauschen (vgl.,<br />

a.a.O., S. 177). Aufgrund zeitaufwendiger Hin- und Rückwege verzichten viele Lehrer auf<br />

das Aufsuchen außerschulischer Lernorte (vgl. a.a.O., S. 166). Hier ist ein weiteres Problem<br />

bedeutsam: In Mittelpunktsgrundschulen gibt es einige Fahrschüler, die pünktlich zu<br />

Schulschluss wieder vor Ort sein müssen (vgl. a.a.O., S. 177). <strong>Die</strong>ses Problem ist vor allem<br />

für Sonderpädagogische Förderzentren und Kooperationsklassen relevant, denn hier ist der<br />

Einzugesbereich deutlich größer als an Grundschulen, weshalb die Schüler oft weite<br />

Schulwege in Kauf nehmen müssen und auf den Schulbus angewiesen sind (vgl. a.a.O., S.<br />

177 f.). Bedauernswert ist die Aussage einer Lehrerin, dass Kollegen Unterrichtsgänge als<br />

„Ausflüge“ bewerten und diese Geringschätzung Lehrer oftmals da<strong>von</strong> abhält, außerschulische<br />

Lernorte zu nutzen (vgl. a.a.O., S. 167.). Das Zeit-Argument halte ich für die Pädagogik<br />

<strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten für weniger relevant, da hier oft der „45 Minuten-Takt“ zum<br />

Zweck längerer Lerneinheiten aufgegeben wird. Außerdem haben die Lehrer eine größere<br />

Freiheit hinsichtlich der Aufteilung ihrer Stunden, da bezüglich des Lehrplans mehr Autonomie<br />

besteht und nach dem Klassenlehrerprinzip unterrichtet wird. Wegstrecke und<br />

Transport scheinen für die wenigsten Lehrer ein Problem darzustellen. Am Wichtigsten<br />

sind meines Erachtens die Hinderungsgründe „Gefahren“ und das vom Lehrer gefragte<br />

„Organisationstalent“ (vgl. a.a.O., S. 168 f.). <strong>Die</strong> vermuteten Schwierigkeiten mit den<br />

Klassengrößen in den bayerischen Grundschulen sowie der steigenden Anzahl verhaltensschwieriger<br />

Kinder, wurden in der Untersuchung bestätigt (vgl. a.a.O., S. 169).<br />

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