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Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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8. <strong>Die</strong> besondere Relevanz außerschulischer Lernorte für die Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten 70<br />

onalität und sie erspüren Grenzen. Offenheit und Selbstorganisation in außerschulischen<br />

Lernsituationen ermöglichen innere Differenzierung und individuelle Förderung (vgl.<br />

Winkler/Scheler 2000, S. 235). Es kann differenzierend vorgegangen werden, indem den<br />

Schülern unterschiedliche Ar<strong>bei</strong>tsaufträge erteilt werden oder ar<strong>bei</strong>tsteilige Gruppenar<strong>bei</strong>t<br />

durchführt wird. Am außerschulischen Lernort eröff<strong>net</strong> sich eine Vielzahl an Zugangsweisen,<br />

aus denen der Schüler individuell wählen kann.<br />

<strong>Die</strong> notwendige Selbstständigkeit und Eigenverantwortung kann das Selbstbild und Selbstvertrauen<br />

positiv beeinflussen und damit auch den Teufelskreis aus Versagen, Anstrengungsvermeidung<br />

und Motivationslosigkeit durchbrechen. Hier möchte ich erneut auf die<br />

Studien zur Wirksamkeit außerschulischen Lernens hinweisen (7.1), die zeigen, dass gerade<br />

für lernschwache und weniger intelligente Schüler der Unterricht am außerschulischen<br />

Lernort große Vorteile bezüglich des Lernerfolgs bringt. Der Zusammenhang <strong>von</strong> Erfolg,<br />

Motivation, Selbstkonzept und Leistung darf da<strong>bei</strong> nicht vernachlässigt werden (vgl.<br />

Heckhausen/Heckhausen 3 2007).<br />

Dynamik und Rhythmisierung des Unterrichts, die sich <strong>bei</strong>m außerschulischen Lernen fast<br />

<strong>von</strong> alleine ergeben, können Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme der Schüler<br />

auffangen. Bewegung, Motivation, Interesse und Abwechslung schaffen Leistungsbereitschaft<br />

und Durchhaltevermögen, denn hier ist die innere Beteiligung viel größer als <strong>bei</strong><br />

einem Ar<strong>bei</strong>ten unter Druck (vgl. Brunstein/Heckhausen 3 2007, S. 186). Von der Heyde<br />

betont die <strong>Bedeutung</strong> <strong>von</strong> Sinn- und Wahrnehmungserfahrungen für Kinder und Jugendliche,<br />

die hier aufgrund ihrer persönlichen Entwicklung ein Defizit haben (vgl. Van der<br />

Heyde 1997, S. 198). Schüler mit Lernschwierigkeiten haben zum Teil Probleme mit schulischen<br />

Inhalten auf der abstrakt-symbolischen Ebene (vgl. Heimlich 2007a, S. 182) oder<br />

rein theoretischen Sachverhalten. Den Problemen auf sensomotorischer Ebene und bezogen<br />

auf die Wahrnehmungsfähigkeit, kann die Ganzheitlichkeit außerschulischer Lernsituationen<br />

entgegenwirken. Durch die Situiertheit bieten sich vielen Anknüpfungspunkte und<br />

unterschiedliche Zugangsweisen zum Thema. Da<strong>bei</strong> ist auch die Vielperspektivität der<br />

Lerninhalt zu beachten (vgl. Kaiser/Seitz 2007, S. 697).<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der außerschulische Unterricht vielen Ansprüchen<br />

der Förderschule und Bedürfnissen ihrer Schülerschaft gerecht wird. Jedoch darf<br />

nicht übersehen werden, dass mit dem außerschulischen Unterricht auch Probleme wie z.B.<br />

die schwierigere Plan- und Kalkulierbarkeit und ein höheres Risiko für das Gelingen einhergehen<br />

(vgl. Claussen 2004, S. 4). Hierauf soll im folgenden Kapitel detailliert eingegangen<br />

werden.<br />

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