Die Bedeutung von auÃerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net
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8. <strong>Die</strong> besondere Relevanz außerschulischer Lernorte für die Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten 69<br />
(BLO) verlangt werden (vgl. Bayerisches Staatministerium für Unterricht und Kultus<br />
2004). Hilfe <strong>bei</strong> der beruflichen Eingliederung ist im Besonderen <strong>bei</strong> Schülern aus Förderschulen<br />
<strong>von</strong> großer <strong>Bedeutung</strong>, weil sich hier enorme Probleme und Nachteile für die<br />
Jugendlichen ergeben können (vgl. Schröder 2 2005, S. 243). Eine Öffnung der Schule im<br />
Bereich der Sonderpädagogik ist anzustreben, denn dadurch können zudem bestehende<br />
Vorurteile abgebaut und die Stigmatisierung der Schüler reduziert werden. <strong>Die</strong> Kontaktaufnahme<br />
<strong>von</strong> sonst oft ausgesonderten Schülern Sonderpädagogischer Förderzentren oder<br />
anderer Förderorte mit Personal, Experten, Bewohnern und Angestellten des Lernumfeldes,<br />
kann dazu <strong>bei</strong>tragen, Voreingenommenheiten aufzulösen oder zu verhindern. Auch<br />
Winkler und Scheler betonen den Beitrag, den außerschulischer Unterricht zur Eingliederung<br />
<strong>von</strong> Förderschülern in die Gesellschaft leistet (vgl. Winkler/Scheler 2000, S. 238).<br />
Vor allem die integrative Förderung <strong>von</strong> Schülern mit Lernschwierigkeiten erfordert innovative<br />
Unterrichtsformen wie den Offenen Unterricht, kooperative Unterrichtsformen und<br />
die Öffnung der Schule (vgl. Theis-Scholz 2002, S. 148).<br />
Gemeinsame Erkundungen befähigen die Schüler, sich sicherer in der Öffentlichkeit zu<br />
bewegen, wo<strong>bei</strong> ihre Mobilität sowie die Souveränität im Umgang mit dem öffentlichen<br />
Raum und mit öffentlichen Verkehrmitteln wächst. <strong>Die</strong>s wiederum steigert das Selbstvertrauen<br />
und Selbstbewusstsein der Schüler. Das Kennen lernen <strong>von</strong> Wald, Wiese, Museum<br />
u.a. kann dazu <strong>bei</strong>tragen, das Freizeitverhalten der Schüler positiv zu beeinflussen und<br />
Alternativen der Freizeitgestaltung aufzuzeigen (vgl. Hampl 2000, S. 15). Auch dies ist ein<br />
Aspekt, der für Schülern mit Lernschwierigkeiten besonders wichtig ist, fehlen diesen doch<br />
aufgrund ihrer sozialen Situation oft Anregungen und geeig<strong>net</strong>e Vorbilder (siehe 8.2).<br />
Bezieht man in den Unterricht auch gesellschaftliche Thematiken des jeweiligen Stadtteils<br />
ein, und entwickelt Handlungsstrategien, so erweitern sich politisches Gespür und demokratisches<br />
Bewusstsein der Schüler (vgl. Unruh/Petersen 8 2007, S. 134). <strong>Die</strong>se Themen<br />
werden <strong>bei</strong> Schülern mit Lernschwierigkeiten allzu oft ausgeklammert, obwohl die Schule<br />
gerade hier ihre Sozialisations- und Legitimationsfunktion wahrnehmen sollte.<br />
Ebenso können <strong>bei</strong>m außerschulischen Unterricht Elemente aus dem Bereich der Entwicklungsorientierung<br />
umgesetzt werden. Hier werden schülerorientierte Maßnahmen gefordert<br />
wie Individualisierung, innere Differenzierung, Anschaulichkeit, Motivierung und ganzheitliches<br />
Lernen. <strong>Die</strong>se können gut durch eine Offenheit der Lernsituation, also die Öffnung<br />
des Unterrichts, umgesetzt werden. Ein „Sich selbst erleben“, das die fehlenden<br />
Erfahrungen der Schüler mit sich selbst, der Umwelt und anderen Menschen kompensiert,<br />
trägt zur Identitätsfindung <strong>bei</strong>. Durch die originale Begegnung erfahren die Schüler Emotiwww.foepaed.<strong>net</strong>