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Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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8. <strong>Die</strong> besondere Relevanz außerschulischer Lernorte für die Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten 66<br />

klassischen Hilfsschulprinzipien auch kritisiert. Im Grunde stellten sie nur eine „graduelle<br />

Modifikation der Volksschulmethodik“ dar (Wocken zit. n. Wember 2000, S. 345), die im<br />

Nachhinein durch die Besonderheiten der Schüler legitimiert wurden. Eine solche Didaktik<br />

kann durch Reduktion <strong>von</strong> Entwicklungschancen dazu führen, die Schwächen der Schüler<br />

zu verstärken oder erst entstehen zu lassen (vgl. Wember 2000, S. 345). Wember betont<br />

daher die Notwendigkeit, die Effektivität des Unterrichts empirisch zu überprüfen und<br />

versucht lern- und entwicklungspsychologisch begründete Prinzipien zu formulieren (vgl.<br />

a.a.O., S. 346). Da<strong>bei</strong> betont er die Aktivität des Schülers, den praktischen Lebensbezug,<br />

die entwicklungsgemäße Sequenzierung des Unterrichts und die sozialkooperative Erar<strong>bei</strong>tung<br />

der Unterrichtsinhalte (vgl. a.a.O., S. 347). <strong>Die</strong>s sind alles Prinzipien, die sich sehr gut<br />

im außerschulischen Unterricht umsetzten lassen (siehe 5.1). Es ist anzumerken, dass auch<br />

diese Prinzipien nicht empirisch geprüft, sondern nur empirisch begründet wurden, denn<br />

eine empirische Überprüfung <strong>von</strong> didaktischen Prinzipien erweist sich aufgrund ihrer<br />

Multivalenz und Kontextabhängigkeit als schwierig (vgl. a.a.O., S. 351).<br />

Gefordert werden im Unterricht außerdem Wahrnehmungsförderung sowie motorische und<br />

sprachliche Entwicklungshilfe. Das Einüben <strong>von</strong> sozialem Verhalten in der Gruppe sowie<br />

die Ausbildung <strong>von</strong> Wissenskomponenten, auf denen Lernstrategien und andere höhere<br />

kognitive Tätigkeiten aufbauen, muss die Schule eigens einplanen (vgl. Schröder 2007, S.<br />

383). <strong>Die</strong> Differenzierung des Unterrichts, vor allem die innere Differenzierung gehört zu<br />

den Prinzipien, die schon lange in der Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten gefordert werden<br />

(vgl. Wember 2007a, S. 406). <strong>Die</strong> innere Differenzierung lässt sich einerseits durch Lenkung<br />

der Lehrperson in Art und Umfang der Lernhilfe, Niveau der Anforderungen, Anzahl<br />

der Aufgaben, etc. und andererseits durch die Öffnung des Unterrichts umsetzten (vgl.<br />

a.a.O., S. 406 f.). In dieser Form wird die Differenzierung nicht <strong>von</strong> den Lehrpersonen<br />

geplant, sondern stellt sich gewissermaßen <strong>von</strong> selber ein, indem sich die Lernenden individuell<br />

für solche Ar<strong>bei</strong>tsweisen entscheiden, die zu ihrem Vorwissen passen. Da<strong>bei</strong> sind<br />

zu Beginn Varianten mit Teilstrukturierung und geringerem Ausmaß an Eigenverantwortung<br />

sinnvoll. Obwohl die <strong>Bedeutung</strong> solcher Methoden für den Unterricht an Förderschulen<br />

<strong>von</strong> vielen Autoren anerkannt wird und es auch Belege für eine erfolgreiche Umsetzung<br />

gibt, haben sie bisher nicht die Wertschätzung und Verbreitung gefunden, die sie an<br />

der Grundschule genießen (vgl. a.a.O., S. 408 f.).<br />

Eine konkrete Forderung aus den Empfehlungen der Kultusministerkonferenz ist der ausgewogene<br />

Wechsel <strong>von</strong> Anspannung und Entspannung sowie <strong>von</strong> Konzentrations- und<br />

Ruhephasen, also die Rhythmisierung des Unterrichts (vgl. Sekretariat der Kultusministerwww.foepaed.<strong>net</strong>

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