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Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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8. <strong>Die</strong> besondere Relevanz außerschulischer Lernorte für die Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten 65<br />

Wohngebieten oder in unvollständigen Familien leben müssen. Sie leiden außerdem meist<br />

unter finanziellen Schwierigkeiten und sind <strong>von</strong> Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit bedroht oder betroffen<br />

(vgl. Werning/Lütje-Klose, S. 48 ff.). Auch Defizite auf der Ausführungsebene im Sinne<br />

<strong>von</strong> Teilleistungsstörungen spielen eine Rolle (vgl. Lauth 2000, S. 28).<br />

„<strong>Die</strong>se können unmittelbare Auswirkungen auf alle grundlegenden Entwicklungsbereiche<br />

haben und zeigen sich vor allem<br />

- in der Grob- und Feinmotorik,<br />

- in Wahrnehmungs- und Differenzierungsleistungen,<br />

- in der Aufmerksamkeit,<br />

- in der Entwicklung <strong>von</strong> Lernstrategien,<br />

- in der Aneignung <strong>von</strong> Bildungsinhalten,<br />

- in Transferleistungen,<br />

- im sprachlichen Handeln,<br />

- in der Motivation,<br />

- im sozialen Handeln,<br />

- im Aufbau <strong>von</strong> Selbstwertgefühl und einer realistischen Selbsteinschätzung.“ (vgl.<br />

Sekretariat der Kultusministerkonferenz 1999, S. 3 f.).<br />

<strong>Die</strong>se infrapersonellen Faktoren sollten jedoch nicht isoliert <strong>von</strong> anderen Ursachenfaktoren<br />

gesehen werden, denn die „Teilleistungsstörungen“ werden ganz grundlegend durch interpersonelle<br />

und kontextabhängige Variablen auf anderen Ebenen verursacht.<br />

8.2.3 Forderungen an den Unterricht<br />

In dem Bewusstsein, dass sich eine sinnvolle und erfolgreiche Förderung <strong>von</strong> Schülern mit<br />

Lernschwierigkeiten nicht in einer ausschließlich personenbezogenen Diagnostik und<br />

Förderung erschließen kann, werden in der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t unterrichtliche Methoden<br />

und Möglichkeiten betrachtet, die hier<strong>bei</strong> als erfolgreich eingeschätzt werden. Da<strong>bei</strong> sind<br />

die Veränderung <strong>von</strong> schulischen und strukturellen Bedingungen sowie <strong>von</strong> pädagogischdidaktischen<br />

Angeboten <strong>von</strong> großer <strong>Bedeutung</strong> (vgl. Kretschmann 2007 S. 29). Wocken<br />

betont, dass Kinder mit „besonderem Förderbedarf“ ein Recht auf besondere Unterstützung<br />

haben (vgl. Wocken 1994, 45). Um dies zu gewährleisten sind bestimmte Prinzipien einzuhalten.<br />

<strong>Die</strong> Ziele und Inhalte des Unterrichts der „allgemeinen Schule“ werden mit Blick<br />

auf die Lernvoraussetzungen und den sonderpädagogischen Förderbedarf der Schüler<br />

modifiziert (vgl. Sekretariat der Kultusministerkonferenz 1999, S. 10). Einige heilpädagogische<br />

Prinzipien, die schon zur Zeit der Hilfsschulpädagogik galten, sind heute noch<br />

hilfereich und anerkannt, auch wenn solche induktiv gewonnenen Erkenntnisse oftmals<br />

logisch nicht abgesichert und selten pragmatisch optimal sind (vgl. Wember 2000, S. 345).<br />

Zu diesen Prinzipien gehören: Heimat (heute meines Erachtens möglichst unter Berücksichtigung<br />

der Multikulturalität umzusetzen), Lebensnähe, Anschauung, Ganzheit, Differenzierung,<br />

Selbsttätigkeit und Motivation (vgl. a.a.O., S. 344). Jedoch wurden manche der<br />

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