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Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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8. <strong>Die</strong> besondere Relevanz außerschulischer Lernorte für die Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten 64<br />

ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung als „gestört“ angesehen werden müssen (vgl.<br />

Vernooij 2007, S. 271). <strong>Die</strong> Schüler weisen größtenteils Ausführungsdefizite auf, die man<br />

im Sinne eines Teilleistungskonzepts interpretieren kann (vgl. Lauth 2000, S. 23). In kognitiver<br />

Hinsicht ergeben sich Probleme <strong>bei</strong> abstrakt- symbolischen Anforderungen, in<br />

emotionaler Hinsicht entstehen aufgrund wiederholter Erlebnisse eigenen Versagens oft<br />

Lernhemmungen und Lernblockaden. Im sozialen Bereich tauchen Probleme <strong>bei</strong> verschiedenen<br />

Situationen auf, wie z.B. <strong>bei</strong> Gruppenar<strong>bei</strong>ten und Aktivitäten im öffentlichen<br />

Raum. Im sensomotorischen Feld kommt es zu Schwierigkeiten aufgrund <strong>von</strong> Wahrnehmungsstörungen,<br />

die häufig in Verbindung mit motorischen Entwicklungsproblemen stehen<br />

(vgl. Heimlich 2007a, S. 182). Es ist demzufolge fraglich, ob ein Schüler nur an einer<br />

isolierten Schwierigkeit leidet oder sich nicht meist mehrere Schwierigkeiten wechselseitig<br />

bedingen (vgl. Lauth 2000, S. 23). Eine genaue Beschreibung der Schülerschaft ist schwierig<br />

oder gar nicht möglich, denn Lernschwierigkeiten sind multi-faktoriell bedingt und die<br />

Schülerschaft sehr heterogen (vgl. a.a.O., S. 23). Außerdem ist das Bild „lernbeeinträchtigter<br />

Schüler“ aus heutiger Sicht <strong>von</strong> wissenschaftlich überholten Erkenntnissen geprägt<br />

(vgl. Theis-Scholz 2002, S. 21) und es scheint mir persönlich wichtiger nach Gründen und<br />

Fördermöglichkeiten zu fragen, als präzise festgelegte Beschreibungskategorien zu erstellen.<br />

8.2.2 Bedingungsfaktoren für Lernschwierigkeiten<br />

Aufgrund vorausgegangener Misserfolge zeigen die Schüler mit Lernschwierigkeiten oft<br />

eine geringe Anstrengungsbereitschaft und Mutlosigkeit. Negative Gefühle und Misserfolgserwartungen<br />

erschweren die Entwicklung eines positiven Selbstkonzeptes und können<br />

zu einer „erlernten Hilflosigkeit“ führen (vgl. Lauth 2000, S. 27). Häufig fehlt solchen<br />

Schülern ein ver<strong>net</strong>ztes, gut geord<strong>net</strong>es und flexibles Wissens<strong>net</strong>z (vgl. a.a.O., S. 27), was<br />

einen negativen Teufelskreis bedingt, da Vorwissen wiederum eine der entscheidenden<br />

Bedingungen für das Lernen ist (vgl. Werning/Lütje-Klose 2003, S. 52). Auch der sozioökonomische<br />

Kontext spielt <strong>bei</strong>m Lernen eine große Rolle (vgl. Lauth 2000, S. 27). Man<br />

kann da<strong>von</strong> ausgehen, dass sich die <strong>bei</strong>den Meso-Systeme Schule und Elternhaus oftmals<br />

strukturell unähnlich sind, was dem Lernen nicht zugute kommt. Von großer <strong>Bedeutung</strong> ist<br />

in diesem Zusammenhang die Begründung <strong>von</strong> Lernschwierigkeiten aufgrund <strong>von</strong> sozialer<br />

Randständigkeit, die auch einige Argumente für den außerschulischen Unterricht verstärkt<br />

(s.u.). Es ist festzuhalten, dass ca. 90% der Schüler der Schule zur Lernförderung aus der<br />

sozialen Unterschicht stammen (mit deutlicher Überpräsentation <strong>von</strong> Kindern mit Migrantenhintergund).<br />

<strong>Die</strong>s bedeutet, dass sie oft in beengten Wohnverhältnissen, in ungünstigen<br />

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