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Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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8. <strong>Die</strong> besondere Relevanz außerschulischer Lernorte für die Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten 62<br />

als „Beschreibungskategorien“ sieht (vgl. Bach 15 1995, S. 10). Anhand der drei Dimensionen,<br />

schwerwiegend, umfänglich und langfristig, die Entscheidung zu treffen, ob eine<br />

„Lernbehinderung“ oder „Lernstörung“ vorliegt, ist schon deshalb schwierig, weil die<br />

Dimension „Dauer“ nicht aus dem Ist-Zustand heraus beurteilt werden kann, wenn man<br />

nicht hypothetische und vielleicht voreilige Schlüsse ziehen möchte. Deshalb hält Schröder<br />

eine Festlegung für einen Schweregrad mit den entsprechenden schulischen Konsequenzen<br />

auch für vermessen (vgl. Schröder 2 2005, S. 89).<br />

An einer Klassifikation versuchen sich auch Klauer und Lauth (vgl. Lauth/Grünke/Brunstein<br />

2004, S. 13). Sie teilen die Lernstörungen nach den Dimensionen vorübergehend/<br />

überdauernd, bereichsspezifisch/ allgemein ein.<br />

Abb. 6: Arten <strong>von</strong> Lernstörungen<br />

Bereichsspezifisch<br />

(partiell)<br />

Allgemein<br />

(generell)<br />

Vorübergehend<br />

(passager)<br />

Lernrückstände<br />

in Einzelfällen<br />

Schulschwierigkeiten<br />

Neurotische Störung<br />

Überdauernd<br />

(persistierend)<br />

Lese-Rechtschreib-<br />

Schwäche<br />

Rechenschwäche<br />

Lernschwäche<br />

Lernbehinderung<br />

Lernbeeinträchtigung<br />

Geistige Behinderung<br />

Trotz zahlreicher Versuche einer Klassifizierung bzw. Begriffsbestimmung scheint keine<br />

der Einteilungen allgemein anerkannt zu sein. <strong>Die</strong> stark medizinisch orientierten Definitionen<br />

in diagnostischen Manualen wie dem DSM-IV (Diagnostisches und Statistisches<br />

Manual Psychischer Störungen) werden dafür angegriffen, dass sie oftmals die betroffene<br />

Person aus dem Blick verlieren und keinen pädagogischen oder pädagogischpsychologischen<br />

Begriff <strong>von</strong> Behinderung entwickeln (vgl. Schröder 2 2005, S. 83). Bach<br />

wird <strong>von</strong> Klauer für seine qualitative Abgrenzung kritisiert und <strong>von</strong> Bleidick für die fließenden<br />

Übergänge oder die Grenzziehung überhaupt. Seine Einteilung kann schon allein<br />

deswegen nicht als „exakt“ bezeich<strong>net</strong> werden, weil sie sich in der Dimension Dauer auf<br />

einen Prognose verlassen muss (vgl. a.a.O., S. 89), wie auch alle anderen Klassifikationen.<br />

Schröder wiederum beanstandet an der Einteilung <strong>von</strong> Lauth und Klauer, dass sie an ihrem<br />

eigenen Anspruch, jede individuelle Lernbeeinträchtigung in einer zweidimensionalen<br />

Ebene als Punkt genau zu lokalisieren, scheitert (vgl. a.a.O., S. 90).<br />

Kretschmann hält Bezeichnungen wie „Lernstörung“ und „Lernschwierigkeiten“ für vorteilhaft,<br />

weil diese ursachenneutral sind. Andere Bezeichnungen wie „Lernbehinderung“,<br />

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