Die Bedeutung von auÃerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net
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8. <strong>Die</strong> besondere Relevanz außerschulischer Lernorte für die Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten 61<br />
8. <strong>Die</strong> besondere Relevanz außerschulischer Lernorte für die<br />
Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten<br />
8.1 Klassifikationsversuche und Begriffsfestlegung<br />
<strong>Die</strong> Begrifflichkeiten im Bereich der Lernbehindertenpädagogik sind vielfältig und uneinheitlich<br />
verwendet. Manche Autoren sprechen sogar <strong>von</strong> einem „Wirrwarr“ an Begriffen<br />
(vgl. Schröder 2 2005, S. 89). Ursprünglich wurde der Begriff „Lernbehinderung“ eingeführt,<br />
um die Diskriminierung, die dem Namen „Hilfsschüler“ anhaftete, zu vermeiden<br />
(vgl. Theis-Scholz 2002, S.16). Der Begriff geriet aber zunehmend in Kritik, da er selber<br />
äußerst stigmatisierend wirkt (vgl. Heimlich 2007a, S. 181). Eine Problematik besteht<br />
darin, dass die Begriffe „Behinderung“, „Lernbehinderung“ und „lernbehindert“ nur unzureichend<br />
definiert sind (vgl. Theis-Scholz 2002, S. 16). <strong>Die</strong> Feststellung und Entscheidung,<br />
ob ein Kind „lernbehindert“ ist, beeinflusst aber die Schullaufbahn des Kindes ganz enorm,<br />
obwohl sie aufgrund <strong>von</strong> Konstrukten vorgenommen wird, die nicht klar definiert sind. Es<br />
fand und findet aus diesen Gründen eine Auseinandersetzung mit alternativen Begriffen<br />
statt (vgl. Heimlich 2007a, S. 181).<br />
Bach hat ein sehr umfangreiches Begriffssystem entwickelt, <strong>bei</strong> dem vor allem drei Bezeichnungen<br />
<strong>von</strong> besonderem Interesse sind: „Lernbehinderung“, „Lernstörung“ und<br />
„Lernbeeinträchtigung“. Der Begriff „Lernbeeinträchtigung“ umfasst jegliche Schwierigkeiten<br />
<strong>bei</strong> schulischen Anforderungen und stellt den Oberbegriff für die Begriffe „Lernstörung“<br />
und „Lernbehinderung“ dar. <strong>Die</strong> Bezeichnung „Lernstörung“ steht für geringere, die<br />
der „Lernbehinderung“ für die stärkere Ausprägung <strong>von</strong> „Lernbeeinträchtigung“, welche<br />
durch die Dimensionen Schwere, Dauer und Umfang bestimmt wird (vgl. Schröder 2 2005,<br />
S. 88). Bach sieht die Abgrenzung „maßnahmeorientiert“ (vgl. Bach 15 1995, S. 9), denn<br />
Behinderungen verlangen seiner Meinung nach eine „Sondererziehung“, während Störungen<br />
eine „Fördererziehung“ erfordern (vgl. a.a.O., S. 10 f.).<br />
Schröder hält die Darstellung <strong>von</strong> Bach für unvollständig und errech<strong>net</strong> acht Merkmalskombinationen,<br />
wo<strong>bei</strong> nur in einer Kombination <strong>von</strong> „Lernbehinderung“ gesprochen würde.<br />
<strong>Die</strong>s ist der Fall, wenn alle drei Dimensionen der Lernbehinderung - schwerwiegend,<br />
umfänglich und langfristig - erfüllt sind (vgl. Schröder 2 2005, S. 88). In allen anderen<br />
Fällen müsste man <strong>von</strong> „Lernstörungen“ sprechen. Alle Kombinationen zusammen bieten<br />
ein vielfältiges Bild, jedoch erscheint die Lernbehinderung da<strong>bei</strong> einheitlicher als sie es<br />
wirklich ist (vgl. ebd.) und man fragt sich, wo der Nutzen einer solchen detaillierten Einteilung<br />
liegt, wenn Bach die verschiedenen Grade und Arten der Beeinträchtigung selbst nur<br />
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